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Wissen und Schauen Das Leben der Urmenschen. Die ersten Menschen im Urwalds müssen ein recht armseliges Leben geführt haben, wie man es bei den Kubu, einem Urstan-.m auf Sumatra  , noch heute sehen kann. Die Weiber iragen von den Hüsten   bis zum Knie reichende schmutzige Lappen, die Männer handbreite Hüstbinden aus Baumrinden, die zwischen den«Schenkeln hindurchgezogen werden. Diese Kleidung hat nur den Zweck, die empfindlichen Teile gegen Dornen zu schützen. Die Schwüle des Urwalds lätzi eins Kleidung, wie wir sie kennen, als Unsinn erscheinen. Der Urwald, sagt Wilhelm Bolz, hält den einlachen Menschen in hoffnungsloser Knechtschaft. Tag für Tag nimmt die Nahrungssuche die ganze Zeit in Anspruch, und sie müssen sich ihren Unterholt fast ohne jedes Werkzeug beschaffen. Die Nacht verbringt man in rasch zurechtgemachten Windschirmen aus Zweigen, und jede Nacht ist der Lagerplatz anderswo. Vorräte anzulegen, lassen die kargen Gaben des Urwaldes nicht zu, überdies bietet der Wald das gleiche zu jeder Jahreszeit. Kampf kennen die Kubu nicht. Sie haben einige negative Tugenden: sie stehlen nicht und lügen nicht. Sie stehlen nicht, weil es nichts zu stehlen gibt, und sie lügen nicht, weil nickst der mindeste Anlaß vorliegt. Unwahres zu sagen. Nimmt man noch die herrschende Monogamie hinzu, so könnte man von einem paradiesischen Leben sprechen, wenn man ideal veranlagt ist. Tatsächlich ist es weiter nichts als das Fehlen an Möglichkeiten! Irgendeine Vorstellung von übernatürlichen Wesen haben die Kubu ebensowenig wie einen Begriff vom Tode. Sie kennen deshalb auch nicht dos Grauen oder Gruseln, und von religiösen Dingen konnte sich auch nickst der bescheidenste Anfang entwickeln. Die Kubu sitzen Nun wohl schon Zehntausende von Jahren im Urwalde von Sumatra  , zwischen Sumpf und Gebirge. Sic sind Gefangene des Urwaldes, und ihre Lebensweise ist derjenigen der Menschenaffen recht ähnlich. Unter solchen Lebensbedingungen ist ein kultureller Ausstieg ganz ausgeschlossen. Der Urmensch hat erst Fortschritte gemacht, als er den dichten Wald verließ. m.- Naturwissenschaft Wa>~<liilU Wie der Haubentaucher sein Nest baut. Ein anmutiges Natur» bild, das den Nestbau eines außerordentlich scheuen und selten be- obaclsteten Vogels schildert, wird in einer Zuschrift desSt. Hu» bertus" entworfen. Ein Angler erzählt, wie«r, gedeckt durch dichte Binsen, zwei Haubentaucher sah, die wie rasend rund herum schwammen, direkt auf die Binsenstiel« sprangen, diese umknickten, mit den Schnäbeln behackten und sie in eine gewisse Richtung zerrten. Dann blieben sie aus dem Wasser sitzen, und das Gefieder nestelnd, schmiegte sich das Männchen mit dem Halse über den Rücken des Weibchens. Eine ganze Weile liebkosten sie sich so, dann verschwan» den sie langsam in den Binsen. Nach etlichen Minuten kamen sie wieder zum Vorschein und hatten beide ganz kleine Bündel von trockenen Rohr- und Binsenblättern im Schnabel; jetzt wußte ich, was das G-ebaren zu bedeuten hatte. Sie legten nun diese kleinen Bündel auf die umgeknickten Binsenstengel und nestelten, zupften und zerrten da ein regelrechtes Geflecht durcheinander, und ich be- cbachtete nun das Entstehen des Restes. Die klugen Böget hatten also bei ihrem tollen Umherschwimmen, Plätschern und Schwingen- schlagen einzelne Binsenstengel umschlagen wollen, um das Funda- ment für den Nestbau herzustellen. Als die beiden Haubentaucher das Blatterzeug zurechtgelegt hatten, verschwanden sie wieder und kamen abermals mit allem möglichen im Schnabel nacheinander wieder. Das Männchen hatte diesmal besonders viel zu tragen und legte das Bündel auf das andere Zeug. Jetzt kam ein ganz be- sonders interessanter Akt. Ein abseits liegender Blnsenstengel wurde in den Schnabel genommen, untergetaucht und auf der anderen Seite kam der Haubentaucher wieder zum Vorschein. Er hatte also diesen Stengel unter der Nestanlage durchgezogen und als Trag stütze zu- rechtgelegt. Auch das Weibchen hockte auf dem anzulegenden Neste herum und zog unter großen Anstrengungen einen Stengel nach dem anderen heraus; ich konnte sehen, wie sich die ganze Anlage immer höher von der Wasseroberfläche emporhob." Am andern Tag« betrachtete dann der Beobachter das ferttg« Nest, ein kleines Kunstwerk, dos 20 Zentimeter hoch über der Wasserfläche stand. a>s<ciilscii�(D] Technik Buch- und Bilderdruck und der Tapelencrzeugung verwendet. Auch das künstlich dargestellte Jndigoblau gehört in die Reihe dieser voll- ständig lichtechten Farben. In Fachkreisen hat man schon seit längerer Zeit versucht, die Lichtechtheit der verschiedenen Farben eingehend zu prüfen. Den chemischen Prozeß, der das Verbleichen verursacht, zu ergründen, ist leider noch nicht gelungen. Zudem hat sich gezeigt, daß lichtechte Farben durch Vermischung mit anderen Farben, so beispielsweise Zinkweiß, lichtunecht werden. Gleichzeitig war es aber auch wichtig, die Lichtechtheit der Farben gewissermaßen zu rubrizieren. Da» ist nun tatsächlich gelungen, indem man ein« Tabelle der lichtechtesten Farben aufftellen konnte. Als Beispiel für die Messungen, bei denen als Zeiteinheit die Bleichstunde galt, die jedoch bei manchen Farben Jahre dauert, sei angeführt, daß Litholechtgelb sich als reine Oelfarbe nach 983 Bleichstunden verfärbte, während es sich mit 20 Teilen Vleiweiß vermischt nur 06 Bletchshmden hindurch farbecht erhielt; als reine Wasserfarbe erblich es nach 300 Bleichstunden und mit 20 Teilen Barytweiß   gemischt nach 137 Bleichstunden. Jedenfalls hat sich nun- mehr deutlich gezeigt, daß jeder Farbstoff sich dem Licht gegenüber verschieden verhält, und daher für sich allein untersucht werden muß, wenn man seine Lichtcchtheit und Beständigkeit feststellen will. DSO Crökunüe Gesteinsbildung durch Batterien. Ein senkrecht hinabgehendes eisernes Wasserrohr in einer der bekannten Debeers-Minen in Süd- afrika   zeigte sich nahezu ausgestellt von einer steinigen Masse, die an ihrer Oberfläche grauweiß, im Innern zimtbraun aussah. Die chemische Untersuchung ergab, daß die Mass« zu 90 Proz. aus kohlen- saurem Kalk, zu 0 Proz. aus kohlensaurer Magnesia und im übrigen aus verschiedenen anderen Salzen bestand. Dos wäre nun weiter nicht auffallend gewesen, wenn nicht das in Frage kommende Wasser gerade in solchen Verbindungen verhältnismäßig arm ge- wesen wäre. Aehnlich« Abscheidungen zeigten sich übrigens auch an den Steinen der Stollensohle, an Holzbrettern, Leitersprossen usw. Der Chemiker John Parry vermutete, daß hier besondere Umstände mitwirtten, und stellte den Versuch an, das Wasser in eiper vcr- lchlossenen Flasche aufzubewahren und zu beobachten. Auch hier stellte sich die Ausscheidung ein, so daß von einem gewöhnlichen Niederschlag durch Berdunstung des Wassers keine Rede sein konnte. Es ergab sich dann bel weiterer Untersuchung, daß die Abscheidung der Salze ein« Folge von Bakterientätigkeit war. Ein Mikrokokkus und ein kleines in eine Gallerthülle eingebettetes Batterium wurden festgestellt. Dos an sich unbedeutende Borkommnis eröffnet Aus« blicke in die Geologie. Möglicherweise sind bei der Gesteinsbildung aus Gewässern solche Kleinlebewesen in größerem Maßstäbe be- teiligt gewesen, als wir heute ahnen. m. Vom verbleichen der Farben. Di« meisten Farben haben die Eigenschaft, sich im Licht, namentlich im Sonnenlicht, mehr oder weniger schnell zu verändern; indessen gibt es auch Farben, die ziemlich oder ganz unempfindlich gegen Lichteinfluß sind, wie z. B. die Erd- oder Mineralfarben. Vielfach wird auch angenommen, daß Naturfarben, besonders die Pflanzenfarben, weit weniger licht- empfindlich seien als die sogenannten künstlichen Farben, d. h. die« jenigen, die im chemischen Laboratorium hergestellt werden, wie die Anilinfarben, die daher sehr oft alsunechte" Farben bezeichnet werden. Gleichwohl Hot sich das Anillnschwarz heute als eine der schönsten und lichtechtesten aller Farben erwiesen, und als die licht- beständigsten Farben überhaupt müssen die Teerfarben betrachtet werden. Gegen die Lichtechtheit dieser Teerfarben müssen die Na- turpflanzenfarben meist zurücktreten. Die Teerfarben sind so gut. Mmnu,i ,»«(,«. aaia» u«,.« wie völlig unempfindlich gegen Lichteinflüss«. und werden deshalb...-.3«" Himmel ist über W Gerechte nicht so viel Freude wie auch immer mehr in der Industrie, der Textilindustrie wie auch im über einen Wojar. der in P.ostensee Buge iui.