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einem Kunstpark umgeschaffen wurde. Der große Raum machte es denn auch möglich, bei der Aufführung der Gebäude von dem alten Brauche, ein Hauptgebäude aufzuführen, das, wenige Ausnahmen ab­gerechnet, alle Ausstellungsgegenstände in sich schließt und so den Mittelpunkt des ganzen bildet, abzugehen und mehrere den verschieden­sten Zwecken dienende Bauten und Pavillons zu errichten, die mit den prachtvollen Anlagen ein schönes Ensemble bilden, das einen herrlichen festlichen Eindruck hervorruft.

So fesselt schon das in unmittelbarer Nähe des Haupteingangs nach Entwürfen des durch eine Reihe sehr schöner architektonischer Schöpfungen wie durch seine publizistischen Bemühungen um die Hebung der Kunstgewerbe rühmlichst bekannten Direktor der Kunstgewerbeschule zu Nürnberg  , A. Gnauth, erbaute Empfangsgebäude. Kräftige Re­naissance- Formen der Fassade mit ans Barocke streifendem Schmuck, eine von vier schönen Granitsäulen getragene Borhalle, deren Rückwand mit einer von Professor Pillon in Fresko gemalten Dekoration geschmückt, in der Ausführung eine geniale Technik und wunderbare Form- und Farbenempfindung zeigt das alles übt vereint eine herrliche Wirkung. So auch der in arabischem Stil dekorirte innere Hauptraum. Der architektonische Ausbau in Verbindung mit der harmonisch gestimmten orientalisch- glühenden Farbenpracht, erzeugt hier eine Stimmung, die jeden Besucher unwiderstehlich fesselt. Diese Teppiche, Möbelstoffe, Leuchter u. s. w., in ihren stilvollen Formen sind aber auch prächtig. Dazu hat man dann noch Palmen und dergl. Gewächse mit großem Geschick zur Ausschmückung verwandt.

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Rechts von den Haupthallen befindet sich dann der aus Eisen und Stein aufgeführte Kunstpavillon, welcher die Werke der bildenden Kunst sammt den Erzeugnissen der graphischen Künste enthält. Wie alle dieſe Bauten ist er einstöckig, in seiner Mitte von einer sich graziös auf­bauenden Kuppel bekrönt, gewährt er mit seinen malerischen Architektur­formen, seinen Risaliten*) und schlanken Pfeilern, den hohen Fenstern, wie mit dem reichen plastischen Schmuckt seiner Fassade einen heitern Anblick. An ihm, der eine Grundfläche von 3800 Quadratmetern ein­nimmt, schließt sich der Bau, welcher die Ausstellung der fachgewerb­lichen Bildungsanstalten und des Verkehrswesens sowie das Poſt­und Telegraphenamt der Ausstellung, wie auch das Lesezimmer der= selben enthält. Ein länglich vierediger Bau, über dessen fräftig vor­springendem Portale sich ein schlanker Turm erhebt, ist er in seinem Aeußern gleichfalls reich und geschmackvoll karakterisirt.

Diese beiden Gebäude nun sind verbunden durch einen mit ihnen parallel laufenden überdeckten Gang, der auch nach dem eigentlichen Hauptgebäude führt und mit diesem einen rechten Winkel bildet. In diesem, wie die beiden vorigen ebenfalls von Gnauth aufgeführten, 140 Meter langen und 120 Meter breiten Gebäude befindet sich die Ausstellung der industriellen und kunstgewerblichen Erzeugnisse. Gemäß ſeiner Bedeutung als dem hervorragenden Abschluß des Ausstellungs­plazes hat es der bauende Künstler auch in seiner äußeren Erscheinung be­sonders reich ausgestattet. Der Grundriß zeigt ein von vier Seiten durch 18 Meter breite Hallen eingeschlossenes Viereck, in welches zwei in die ersteren eingreisende in der Mitte des Gesammtraumes sich freuzende ebenso breite Hallen eingebaut sind. Die dadurch entstehenden vier freien Pläze hinwiederum werden in der Richtung von vorn nach hinten yon je zwei Durchgangshallen durchschnitten, zwischen denen sich freie Räume befinden. Diese innere Einrichtung ist nun in der Hauptfassade sprechend zum Ausdruck gebracht. Während die Dominante, der das ganze beherrschende Mittelpunkt, durch die von der Hauptfront mächtig vorspringende Vorhalle mit ihrer luftig- kühn aufsteigenden Kuppel her­borgehoben wird, ziehen sich zu ihren beiden Seiten die weniger durch Schmuck und dergl. markirte, durch große Fenster auf den angeführten Grundriß hindeutende Seitenflügel hin, die am äußersten Ende wieder durch flantirt sind und dadurch der sich nach hinten fortsezenden Seiten­halle Ausdruck geben.

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An das Gebäude sich anlehnend, sezt sich hier dann an der Borderfront, der bereits erwähnte Gang fort zu Ausstellungszwecken mannigfach verwandt und zwar so, daß er an das vorspringende Portal anstößt, hindurchführt und auf der anderen Seite wieder anschließt. Von ihm aus hat das beiuchende Publikum ſelbſt bei schlechtem Wetter immer eine herrliche Aussicht über den schönen Park. Die gesammte vom Hauptgebäude bedeckte Fläche ist 17600 Quadratmeter groß, während der Flächenraum sämmtlicher Ausstellungsgebäude 31 667 Quadratmeter beträgt exkl. 1600 Quadrat­

meter für die Verbindungsgänge.

Kommt in der architektonischen Gliederung der Hauptfassade der Grundplan des Gebäudes zum Ausdruck, so tritt der Zweck desselben um so sprechender durch die Gesammtdekoration hervor. Die Flächen der genannten drei Hauptgebäude sind nämlich mit Leinwand bespannt, deren rötlich grauer Naturton dominirt. Die aufgesezten Dekorationen sind dann weiß mit blau und wenig gold. Nur an den Wappen macht sich hier und da ein rötlicher Ton bemerkbar. Nun denke man sich Gebäude, die schon durch ihre schönen architektonischen Hauptformen einen prächtigen Eindruck machen, noch mit einer Fülle von Masken, Fahnen, Wappen, Festons u. s. w. geschmückt und überall von Türmchen und luftig aufsteigenden durchbrochnen Kuppeln gekrönt, so wird man dem Grün der Bäume sich herrlich abhebenden reizenden Farbenkleide ungefähr ahnen können, welch heiter schönen Anblick sie in ihrem vòn

en Ein von der Hauptwand start vorspringender, reichere Gliederung und Schmuck

zeigender Teil der Fassade.

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gewähren müssen. Einige Kritiker haben freilich den ornamentalen Schmuck in Form und Farbe überladen und zu wenig in der Kon­struktion begründet gefunden und sie hätten recht, wenn diese Bauten in der Straße einer Großstadt dem Schmuz ausgesezt stünden oder für einen dauernden Zweck errichtet wären. So ist aber ihre Bestimmung nur eine vorübergehende, und sie verläugnen deshalb auch nicht das provisorische in Material und Form. Das Fest, welches hier den Sommer über die menschliche Tätigkeit feiert, kommt in ihnen lebendig zur Erscheinung und Direktor Gnauth hat auf das glänzendste bewiesen, wie Großartiges sich aus Holz, Leinwand und Gips leisten läßt, wenn man einen feinen Sinn für fünstlerische Gestaltung befizt.

Recht mannigfaltig wird das Bild noch durch die vielen kleineren Ausstellungspavillons, welche hie und da hinter den Baumgruppen auftauchen, durch die in braunem Holzstil aufgeführten Restaurations­lokalitäten zur Linken der Hauptallee und den Kaffee's und Restaurants, hinter dem Kunstpavillon und dem Gebäude für das gewerbliche Bildungswesen. Fontänen, kleine Seen, Musikpavillons für die beiden stattfindenden Konzerte, vervollständigen noch die Szenerie und so ge= staltet sich denn der schöne Park zu einem Festplaze im besten Sinne des Worts.

Welche großartige pädagogische Bedeutung aber eine Ausstellung bei solch künstlerischer Durchführung haben muß das erkennt man erst, wenn man die Tausende beobachtet, welche gekommen sind, um hier zu

sehen und zu lernen. Schon die freudig erstaunten Gesichter der vielen Landleute, die meist nur durch ein solches Ereignis herbeigelockt werden, müssen selbst den hartgesottensten Pessimisten belehren, daß unsre Zeit alles allmälich und unerbittlich auf die Bahn des Fortschritts zieht und fortreißt. Werden diese Leute, die weitab von den Centren der heutigen Kultur wohnen, nicht durch solche Gelegenheiten daran erinnert werden, auf was sie alles bisher verzichten mußten, und werden all die von Menschenhand erzeugten Herrlichkeiten nicht das Bedürfnis in ihnen erwecken, daß auch sie davon genießen sollten? Werden diese simplen Landleute, die sonst selten über die Grenzen ihres Heimats­dorfes hinausgekommen, nicht über gewisse vom Pfarrer gepredigte

Säze ungläubig den Kopf schütteln, wenn sie an den hier arbeitenden Dampfmaschinen an den Werken der Kunst gesehen haben, welche Macht und Schönheit der schwache, sündige Mensch zu entfalten vermag, wenn er dem Erkennen und Wissen mehr und eifriger seine Mühe zu­wendet, als dem Glauben? Gewiß! und namentlich ist es eben die Kunst, welche den nachhaltigsten Eindruck auf Geist und Herz ausübt. Abgesehen von vielem anderen unterscheiden sich eben die Ausstellungen darin von den Jahrmärkten, daß sie von Künstlerhand arrangirt werden. Bei der bairischen wirkt aber Natur und Kunst vereint in herrlicher Weise.

Fr. Nauert.

Die egyptischen Wirren. Alexandrien  . Die vorliegende Nummer enthält auf Seite 576 und 577 eine perspektivische Ansicht von Alexan­ drien  , der zweitgrößten Stadt Egyptens  . Dieses selbige Alexandrien  nun wurde am 11. Juli von den Engländern bombardirt, nachdem einer vorausgegangenen Aufforderung des Admirals Seymour, die Forts Alexandriens zu desarmiren, keine Folge gegeben war. Im engli­schen Parlament erklärte der Premierminister Gladstone, das Bombarde­ment sei erfolgt, um das erschütterte Ansehen des Khedive und die Ordnung in Egypten wieder herzustellen. Sintemalen aber den Herren Diplomaten die Sprache nicht verliehen worden ist, um zu sagen, was sie wollen, sind auch die Gladston'schen Gründe nicht für baare Münze hinzunehmen. Und in der Tat hätte ja auch die englische   Regierung in Irland   hinreichend Gelegenheit, für ihr eigenes Ansehen und für Ordnung" zu sorgen, wenn ihr beides so sehr am Herzen läge, wie sie sich in der egyptischen Angelegenheit den Anschein geben will. Nein, nicht das Ansehen des Khedive und auch nicht die Ordnung ist es, für die die Engländer in Egypten in uneigennüzigster Weise einzutreten vorgeben, vielmehr sind es sehr handgreifliche handels- politische Interessen, die England veranlassen, Egypten mit Krieg zu überziehen, und zu dem das Bombardement Alexandriens nur als Einleitung zu betrachten ist. Aber es ist hier nicht der Ort, politische Erörterungen zu pflegen, es genügt die Konstatirung der Tatsache, daß Alexandrien  , diese altehr­würdige und in der asiatisch- europäischen Kulturgeschichte so häufig mit Ehren genannte Stadt am 11. Juli 1. J. dem Angriff der Engländer unterlag und zum großen Teil in Schutt und Asche gelegt wurde.

Alexandrien   wurde im Jahre 332 v. Chr. durch Alexander den Großen gegründet; es konkurrirt also dem Alter nach mit der ewigen Stadt" mit Rom  . Einwohner zählt A exandrien 212 000 mit 50 000 Europäern, die aber gegenwärtig geflüchtet sind; der Einwohner­zahl nach rangirt Alexandrien   hinter Kairo  , das 350 000 Einwohner hat. Zur Anlegung Alexandriens erwählte Alexander der Große   eine Stelle an der Mündung des in's Mittelländische Meer sich ergießenden Nil, wo die westliche Strömung feinen Nilschlamm sich ansezen läßt, der Insel Pharos gegenüber. Ptolemäus Soter verband die Insel mit dem Festlande durch einen 7 Stadien( 1300 Meter) langen Wall und schuf so zwei Häfen. Der Wall hatte in der Mitte einen Durchlaß, durch den die Schiffe von einem Hafen in den anderen gelangten. Durch ins Meer geworfene Trümmer der alten Stadt und durch ander­weitige Dammbauten verbreiterte sich der Wall zu einer 1500 Meter breiten Landzunge, auf der ein großer Teil des heutigen Alexandrien  steht. Auf dem östlichen Ende der früheren Insel Pharos stand der unter der Regierung des Ptolemäus Philadelphus   von Sastratos aus