_ 596
für solche, die in Europa keinen Plaz mehr haben sollten. Auf einen Flächenraum von 30000 000 Quadratkilometer kommen in Afrika etwa 205 000 000 Menschen, d. i. eine verhältnis mäßig sehr dünne Bevölkerung.*)
und als die römische Herrschaft von der maurischen abgelöst wurde, stockte die eigentliche Forschung fast ganz. Erst die Portugiesen fanden zu Ende des 15. Jahrhunderts den Seeweg um Afrika nach Ostindien, und von da ab erweiterte sich Trotzdem Afrika schon auf den ältesten Blättern der histo- die Kenntnis von dem fabelhaften Lande immer mehr, unter den rischen Aufzeichnungen
größten Opfern, welche einzelne im Interesse der Gesammtheit brachten. Die Erforschung Afrifas rückt langsam, aber stetig vorwärts. Viele haben ihr Leben dafür geopfert, noch mehrere es dafür gewagt, ein Verdienst, das weit höher anzuschlagen ist, als siegreiche Schlachten zu Wasser und zu Land. Eine völlige Er schließung Afrikas würde für Europa , für die ganze Erde von der großartigsten Bedentung sein, und wenn fie mit cinemmale ge schehen könnte, einen bedeutend größern Umschwung hervorbringen, als seinerzeit die Entdeckung Amerikas , da ja heute unsere Verkehrsmittel unendlich mehr entwickelt sind, als zur Zeit des Kolumbus und Vasko de Gama . Allein die Erschließung dieses geheimnisvollen Landes wird nur nach und nach vor sich gehen, und man wird die
Die Quelle von Nhadames.
genannt wird, trozdem die ältesten Kulturstaaten mit Afrifa in Verbindung standen, trozdem am Nil selbst eine der ältesten Kulturen überhaupt emporgeblüht ist und trozdem an der afrikanischen Mittelmeerküste sich Staatengebilde zeitweilig erhoben hatten, welche ihre Herrschaft weithin über curopäische und asiatische Länder erstreckten, ist doch heute nur die Peripherie der ungeheuren Territorien, die den afrikanischen Kontinent bilden, vollständig bekannt und zugänglich. Das Innere fennen wir nur ganz oberflächlich, und es gibt Landstrecken genug, die noch kein europäischer Fuß betreten hat. Und auch die Peripherie ist nur langsam bekannt geworden. Zwar sollen phönizische Seefahrer um 600 v. Chr. auf Geheiß des egyptischen Königs Necho Afrika umschifft haben, indem sie aus dem roten Meer ausfuhren und durch die Säulen des Herkules, d. i. die Meerenge von Gibraltar, zurückkehrten. Die Schilderungen jener sagenhaften Seefahrt sind äußerst abenteuerlich; so sollen die kühHen Seefahrer an der Südspize Afrikas in eine Meeresregion geraten sein, die so dicht mit grünen Schlingpflanzen bedeckt war, daß die Schiffe nicht mehr weiter konnten und nur durch besonderes Glück dieser Gefahr entgingen. Die Karthager drangen weit in Westafrika vor, wie viele nachgelassene Kulturmerkmale bezeugen, und der farthagische Seefahrer Hanno soll bis zur Küste Sierra Leona gekommen sein. Man weiß noch von mehreren Umschiffungen Afrikas im Altertum, von denen aber keine mit Sicherheit nachgewiesen werden kann. Die Vorstellungen der Alten von Afrika blieben verworrene und dunkle. Unter der römischen Herrschaft in Afrika verlegte
Gazelle.
zahllosen Schäze, die in seinen innern Regionen Regionen verborgen liegen, nicht mit cinemmal, sondern gleichfalls nur allmählich für die Zivilisation zugänglich machen können. Das liegt zwar teilweise an der historischen Entwicklung der einzelnen Volksstämme, welche Afrika bewohnen, weit mehr aber an der örtlichen Beschaffenheit jener Regionen, die den Zugang zu den innern Ländern Afrikas vermitteln. Mangel an genügenden Verkehrsmitteln, klimatische Einflüsse und der zähe Widerstand vieler Stämme gegen die Fremden sind die Ursachen, die es so sehr erschweren, das Innere Afrifas aufzuschließen und die dort verborgenen Schäze zu heben, die im Besiz der unentwickelten Völkerschaften keineswegs zu einer auch nur annähernd ihrer Bedeutung entsprechenden Verwertung kommen.
man sich auf die genaue Erforschung der nördlichen Küstenländer, verstehen wir darunter, daß in gewissen, uns jezt nicht zu
44 500 000
#
=
835 000 000
Amerika
=
89 570 000
4 000 000
43 000 000
=
=
V
gänglichen Gegenden durch eine moderne Bewirtschaftung ein großer Reichtum an wertvollen Produkten aller Art gewonnen werden könnte. Aber Afrika ist auch ungemein reich an Landstrecken, die schwerlich und nur nach großen, heute noch sehr
Also ist noch Raum genug vorhanden und alle Angst vor Uebervölkerung problematisch, wo nicht unmöglich scheinenden Veränderungen um einige Jahrtausende verfrüht.
einen Gewinn bringen könnten.