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da er sich in einem Kreise befindet mit unendlich großem Radius| unsere Unwissenheit bergen. Warum rühmen sie sich immer

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in unendlich ferner Zeit. So werden wir, da, wie wir vermuten müssen, das Leben der Menschheit ein zeitlich be­grenztes ist- voraussichtlich zur Erkenntnis vom Wesen des Seienden nennen Sie es Materie oder Kraft, Geist oder Gott und seiner kleinsten Teile nie gelangen. Das wird stets der ehrliche Naturwissenschafter bekennen, warum stellten sich die Teologen niemals ebenso hoch in der Ehrlichkeit? Warum sagten sie nicht, Gott   ist das große X, hinter dem wir

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des Vertraut und Begnadetsein von diesem, um Ihre eigenen Worte zu wiederholen, Unerwiesenen, Unbegriffenen, Eingebil­deten? Die Naturforscher sagen ehrlich: Ignoramus wissen nicht! Die Teologen erklären ein Recht zu haben zu der tollkühnen Behauptung: Seimus wir wissen, wir haben erkannt, was die Welt im Innersten zusammenhält. Woher stammt die Berechtigung zu dieser uralten teologischen Ueber­hebung? Wollen Sie mir das sagen, mein Herr Pastor?" ( Forts. folgt.)

Abenteuerliche Unternehmungen.

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Bekanntlich erzählt uns die Bibel( 2. Mose 14), daß ein egyptischer König( ein Pharao), als er die aus seinem Reiche ausziehenden Jsraeliten verfolgte, mit seiner ganzen Streitmacht im Roten Meere begraben wurde. Moses so heißt es da reckte seine Hand aus über das Meer; das teilte sich und die Kinder Jsraels zogen trockenen Fußes hindurch ans jenseitige Ufer. Als die Egypter folgten, reckte Moses  seine Hand abermals aus, daß das Wasser wieder kam und bedeckte Wagen und Reiter und alle Macht des Pharao  , daß nicht einer aus ihnen übrig blieb". Abgesehen von diesem Wunder" des Moses  muß gesagt werden, daß die ganze Erzählung historisch nicht im ge­ringsten begründet ist. Lediglich die Möglichkeit kann zugegeben werden, daß die Israeliten, weil sie die von den Egyptern unter dem Vorwande eines Festes entliehenen goldenen und silbernen Gefäße mit­genommen, also gestohlen hatte, von Truppen verfolgt wurden, und daß diese Truppen irgendwo in einer Furt des Jam Suh, eines irrtümlich für das Rote Meer   gehaltenen Schilffees, durch eine Spring­flut zu Grunde gingen, wie Strabo   solches ja auch von einem Teile der Heeresmacht des Artaxerxes berichtet. Historisch nicht im ge­ringsten begründet aber ist, daß ein Pharao mit seinem ganzen Heer den Wassertod gefunden. Die in egyptischen Denkmälern, Grabstätten 2c. aufgefundenen schriftlichen Nachrichten, die uns doch so viele über­raschende Aufschlüsse über die Geschichte Egyptens geliefert haben, ent­halten darüber nicht die leiseste Andeutung, geschweige denn einen Beleg. Als die Israeliten aus Egypten zogen, was allerdings eine historische Tatsache ist und nach Lepsius im Jahre 1314 v. Chr. geschah war Menephthes, der Sohn des Ramses, Pharao  , ein bedeutender Herrscher, der unter andern Bauwerken auch den Sonnen­tempel zu Heliopolis errichtete. Daß der Untergang dieses Königs im Roten Meer   so ganz und gar unberücksichtigt hätte bleiben können in den egyptischen Schriftwerken, wenn er wirklich erfolgt wäre, ist nicht denkbar. Es kann demnach vernünftigerweise nicht bezweifelt werden, daß jene biblische Erzählung eine Sage ist. Wenn Kinder in der Bolksschule sie für wahr halten, so ist das zu entschuldigen; wenn aber " gelehrte" Männer sie als historische Tatsache" betrachten, so darf man wohl mitleidig lächeln! Solch ein gelehrter Mann ist der italienische Klostervorsteher Moigno. Derselbe hat sich die abenteuerliche Auf­gabe gestellt, die Wagen, Waffen 2c. des Pharao   im Roten Meere aufzufinden und ans Tageslicht zu befördern. Zu diesem Zwecke hat

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nachdem es ihm, wie die Zeitung ,, Corriere del Mattico" kürzlich meldete, in Amerika   geglückt ist, etwa 800 000 Lire zusammenzubetteln jezt in Paris   eine archäologische Gesellschaft gegründet, die demnächst von Marseille   aus eine Expedition unter Führung Moigno's in das Land der Pharaonen entsenden wird. Der Vizekönig von Egypten soll bereits seine Erlaubnis zur Vornahme der betr. Arbeiten gegeben und sogar seine Unterstützung zugesichert haben. Wie schon bemerkt, ist unter der Stelle, wo möglicherweise egyptische Truppen bei Verfolgung der Israeliten ertrunken sein könnten, gar nicht das Rote Meer   zu verstehen. Die jüdische Tradition spricht von dem Schilfmeere", einer langen und schmalen, meist längst versandeten Seefette. Moigno's Ar­beiten werden also gewiß nicht das zu Tage fördern, was er sucht. Bielleicht, daß ein glücklicher Zufall ihn andere Funde machen läßt, an die er in seiner Bibelfestigkeit nicht denkt.

Ein nicht minder abenteuerliches Unternehmen ähnlicher Art wird in England vorbereitet. Dasselbe betrifft nichts geringeres, als die Wiederauffindung der in die Tiefe des Meeres versenkten Leiche des englischen Weltumseglers und Seeräubers Sir Francis Drake  , um sie in der Kapelle Heinrichs VI. in der Westminsterabtei beizusezen. Drake   starb, wie man annimmt, am 28. Januar 1596, also vor bei­nahe 300 Jahren, auf einem seiner Raubzüge gegen die Spanier. Seine Leiche wurde, eingeschlossen in einen schweren bleiernen Sarg, ins Meer versenkt, jedoch weiß man nicht wo. Einige sind der Anſicht, sein nasses Grab befinde sich in der Nähe von Puerto Seleo, einer Hafenstadt von Neu- Granada, etwa vierzig Meilen von Panama   ent­fernt. Andere nennen Puerto Cabello   in Venezuela  , während eine dritte Ueberlieferung wissen will, der Ort wäre an der Küste von Hon­ duras   bei Puerto Cabellos. Zuerst will man den Meeresgrund bei Buorto Cabello fondiren. Angenommen, da sei wirklich der rich­tige Ort, so bleibt doch die Wahrscheinlichkeit zu berücksichtigen, daß der schwere bleierne Sarg auf dem Meeresgrunde von der Ablagerung dreier Jahrhunderte bededt ist. Mit dieser Wahrscheinlichkeit wird man

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überall, wo man auch suchen möge, zu rechnen haben. Es scheint daher wirklich eine Unmöglichkeit, Drake's Gebeine von irgend einer bestimmten Stelle am Grunde des Meeres heraufzuholen. Dennoch will man den Versuch unter Aufwendung bedeutender Geldmittel anstellen. Man möchte gerne gegen Drake noch dreihundert Jahre nach seinem Tode dankbar sein! Diese Dankbarkeit ist nun noch dazu, wenn man sie vom moralischen Standpunkte prüft, ziemlich unmotivirt. Denn das wirk liche Verdienst, welches sich Drake durch seine, übrigens aus Rücksichten auf rein materielle Interessen unternommene Weltumsegelung erworben, wird völlig verdunkelt durch die Tatsache, daß er ein Räuber im schlimmsten Sinne des Wortes war, obgleich er bei seinen Räubereien sich darauf berufen fonnte, im Dienste der jungfräulichen" Königin Elisabet von England zu stehen. Im Namen dieser Königin nahm er nicht nur Besiz von der Küste von Kalifornien  , sondern plünderte auch in grausamſter Weise, wohin er kam, besonders die Küsten von Chile   und Peru  . So konnte er der Königin nicht nur das Besizrecht" auf ausgedehnte Lande, sondern auch reiche Schäze an Gold und Silber mit nach Hause bringen. Die jungfräuliche Majestät war darob natür­lich sehr erfreut und erwies dem Räuber die Ehre, mit ihm an Bord seines Schiffes zu speisen und ihn dort, nachdem sie die vom spanischen Gesandten gegen ihn erhobene Anklage wegen Seeräuberei abgewiesen, feierlichst zum Ritter zu schlagen. Nach seinem Tode jedoch verklagte sie seinen Bruder und Erben Thomas Drake wegen einer vorgeblichen Schuld an die Krone und richtete ihn beinahe zugrunde.

Ein drittes abenteuerliches, wenngleich weniger aussichtsloses Projekt, dem eine kalifornische Gesellschaft mit einem Kapitel von 700 000 Dollars sich gewidmet hat, geht dahin, die im Hafen von Vigo  ( Spanien  ) ant 23. Oktober 1702 von den verbündeten Engländern und Holländern in den Grund gebohrte spanische Silberflotte zu heben. Man schäzt den Wert des tief im Meeresgrunde liegenden edlen Metalls auf K. F. nahezu 25 millionen Dollars.

Das Rathaus zu Aachen.  ( Illustration Seite 604/605.) Das her­vorragendste Gebäude der berühmten und alten Kaiserstadt Aachen   nächst ihrem Liebfrauen- Münster  , in dessen Sakristei sich der Sarg mit den Resten Karls des Großen( 1861 geöffnet) befindet, ist das große und alte Rathaus auf dem Markte, dem gegenüber sich auf einem Brunnen das eherne Standbild Karls des Großen erhebt. Das Rathaus, 1353 in gotischem Stil erbaut, steht angeblich auf der Stelle, wo einst der Palast Karls des Großen sich erhob. Dieses prächtige Gebäude ist am 29. Juni d. J. zumteil durch eine Feuersbrunst zerstört worden. Auf dem Dache erhoben sich bisher zwei Türme, der Glocken- und der Granus- Turm; sie sind von den Flammen in ihrem Aufsaz zerstört worden, so daß sie sich lösten und auf das Pflaster hinabfielen.

Das aachener Rathaus enthält den berühmten Krönungssaal, in welchem eine ganze Anzahl deutscher Kaiser gekrönt wurden; im ganzen sind in Aachen   überhaupt 37 Kaiser gekrönt worden, viele davon aber, bevor das Rathaus stand. In dem Kaisersaal befinden sich die be­rühmten acht Fresken, welche die hervorragendsten Momente aus dem Leben Karls des Großen, auf dem lezten aber die Eröffnung seiner Gruft durch Otto Ill. im Jahre 1000, darstellen. Auf den übrigen Bildern sieht man den Umsturz der Irminsäule, die Taufe des Sachsen­herzogs Wittekind u. s. w.

Da die Verzierungen des altehrwürdigen Rathauses im vorigen Jahrhundert etwas nach dem Rokokostil hergerichtet und verschnörkelt worden waren, so beschloß man im Jahre 1840, das Aeußere des Rat­hauses wieder auf seine ursprüngliche Form zurückzuführen. Die beiden Türme allein sollten in ihrer etwas bizarren, aber immerhin originellen Form bestehen bleiben. In den lezten Tagen war man mit Restau­rationsarbeiten emsig beschäftigt, und es sollten an der Façade des Ge bäudes eine Anzahl von Figuren und Statuen aufgestellt werden, als am 29. Juni der schon erwähnte Brand ausbrach.

Bei der großen Feuersbrunst zu Aachen   vom Jahre 1656, welche das alte Münster und 4000 Häuser in Asche legte, war das Rathaus

verschont geblieben. Diesmal aber kam es nicht ohne großen Schaden davon. Das Feuer war in einem engen Häuserviertel ausgebrochen, und, obwohl es an Ort und Stelle bald bewältigt wurde, so trug doch der Wind einen Funkenregen gegen die beiden hölzernen Türme, die alsbald in Brand gerieten. Auf dem einen Turm befand sich gerade eine Anzahl von Leuten, welche dem Brand zusahen, und die nicht