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Die Neue Welt. Illustrirte Unterhaltungsbeilage.
nun zu, daß Ihr ein Weilchen auskommt, so bald wird er nichts wieder herausrücken; doch lasse ich die Hoffnung nicht sinken, wenn er am meisten schreit, meint er's eigentlich am besten. Grüße Richard viel mals von mir; was war er doch für ein durch triebener, lustiger Schlingel! Am hübschesten sah er aus, wenn er sich auf's Sopha sezte, meine Brille auf der Nase und mir nachmachte. Thut er Dir das manchmal auch? Ich würde Dir gern frische Gier schicken, aber sie gehen so leicht kaput; auch wollte ich Dir sagen, Du sollst etwas Klettenwurzelpomade in Dein Haar thun, es ist dann nicht so fraus und sprut. Ich schließe Euch alle Abend und Morgen in mein Gebet ein; das ist das Einzige, was ich für Euch thun kann. Deine Dich liebende Tante Hannchen.
" Tante Hannchen, die Gute," flüsterte Lena und strich wie liebkosend über den Brief.
Das alte Fräulein hatte es so gut gemeint; Richard's Freude war auch groß gewesen. Er eilte sofort zur Bank, um das Geld zu erheben; mit gerötheten Wangen fam er wieder und schwenkte das Kouvert mit den Kassenscheinen. Er war froh erregt, seine Augen leuchteten wie in früheren Tagen; die Stirn war ganz glatt, ein Stück Jugend schien zurückgekehrt.
Lena wußte selbst nicht, woran es lag; sie hatte sich nicht freuen können. Das war Hülfe, gewiß aber Hülfe für immer? Nein.
Es war Richard's letter Ausgang gewesen. Nun lag er da.
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Wieder glitt ein banger Blick der jungen Frau zum Sopha hinüber er athmete rasselnd, in er athmete rasselnd, in furzen Stößen, aber er schlief. Sie starrte durch's Fenster.
Schnee begann wieder zu fallen; eisige große Flocken klebten sich an die Scheiben und versperrten den Ausblick. dichter, sich unablässig drehend im kalten Todesreigen. In Lena's Augen war ein Glanz von unterbrückten Thränen. Aber sie weinte jetzt nicht mehr; früher so leicht, bei jeder Gelegenheit floß der Quell über. Nun war er nach außen versiegt, Alles nach innen gefickert.
Immer dichter wirbelten sie und
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Armes Kind, Du hast ja gar kein Weihnachten gehabt," seufzte sie plößlich auf.„ Und hier"- sie hielt der Tochter zögernd eine eingewickelte Flasche hin hin hier ist von dem Wein, den der gute Frig mir zur Stärkung geschickt hat. Nimm ihn!"
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Nein, Mutter!" Lena kreuzte die Arme über der Brust.„ Ich kann ihn nicht nehmen. Es ist sehr lieb von Dir, daß Du ihn mir geben willst, und und nein, ich fann ihn nicht nehmen," sagte sie plötzlich hart. sie plötzlich hart. Er hat mich lieblos von sich gestoßen, er hat sich nicht mehr um mich gefümmert; ich will seinen Wein nicht. Thue ihn fort, Mutter, ich kann ihn nicht sehen!"
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Frau Langen seufzte wiederholt und sehr tief; mit schwer enttäuschter Miene packte sie die Flasche unter ihren Mantel. Ach, daß Du noch immer so empfindlich bist! Du solltest Frißens Briefe Lesen-"
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" Ich will sie nicht lesen."
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Du solltest nur wissen, wie gut und liebevoll er schreibt. In jedem Brief fragt er zum Schluß nach Dir, man merkt ihm das Interesse und den Kummer um Dich an. Nie macht er mir einen
Vorwurf daraus, daß ich so zu Dir halte, er ist ein rührender Mensch, so gut, so gut! Wenn ich denke, wie ihr früher miteinander waret und und Alles zerstört durch diese unglückselige Heirath! Ich fann feine Stunde mehr froh werden, ich kann einmal nicht ruhig sterben, wenn ich Euch Beide nicht versöhnt weiß. Wie anders könntest Du es jetzt haben! Es ist zu traurig."
Lena sah die Mutter starr an.„ Mutter, Du quälst mich!"
,, Ach, mein armes, armes Kind, nein, das will ich gewiß nicht!" Frau Langen schlug vollständig um; die Stimme der Tochter schnitt ihr durch's Herz.„ Ach, mein armes Kind, wie sehr unrecht von mir! Nein, ich will Dir Dein Kreuz wahr haftig nicht noch schwerer machen! Meine liebe, liebe Tochter, ich bewundere Dich ja, wie Du diese Prüfungszeit trägst. Wie geht es denn Richard heute, was macht er? Kann ich zu ihm?"
" Jetzt nicht, Mutter, er schläft und
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Horch,
er ruft!" Sie sprang davon in's Wohnzimmer. Durch die nur angelehnte Thür hörte Frau Langen die Stimme des Patienten.
Er war umvillig, sein heiseres Organ hatte einen
Sie fröstelte, durch die Fensterrizen. drang eine 3gige Kälte. Sie schlug die Arme ineinander und legte sie wie schiigend über ihren Leib. Sie verlauf in Träume; es waren keine beglückenden, keine bangfüßen Mutterhoffnungen. Kein zappeludes kleines Geſchöpf mit spärlichen Flaumhärchen und schönen, blödkindlichen Augen erschien im rosigen Licht blaß, still lag es in der Wiege, ein unerwünschtes Kind. Nebenan hustete der kranke Vater, und die Jessonda Mutter beugte sich ohne Lächeln über das Bettchen.
Die junge Frau bewegte zuckend die Lippen, es fam wie ein Hauch über sie:„ Armes Kind!" Und babei schoß ihr eine Blutwelle jäh in's Gesicht. Wunderbar, sie freute sich so garnicht, sie sah mit einer stummen Resignation dem Kommenden entgegen, und doch war in letzter Zeit eine seltsame Kraft in ihr, sie fühlte ein zweites Ich in sich, das mit vernehmlicher Stimme sprach:„ Um des Kindes willen!" Kein anderer Mensch hörte das;
es war eine heimliche Zwiesprache in ihr ganz allein, die sie ängstlich verbarg vor'm Ohr jedes Anderen.
Draußen rührte es an der Klingel, sie wurde borsichtig gezogen; man hörte Frau Langen's Stimme in gedämpfter Unterhaltung mit dem Mädchen.
Lena schlich auf den Zehen hinaus.„ Pst, er schläft! Komm in die Schlafstube, Mutter!"
Dort wurde jezt auch geheizt, sogar start; gleich mäßige Temperatur hatte Allenstein angeordnet, aber die war schwer herzustellen. Vier Treppen hoch, den
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Schumann zu beginnen. Den Traum will ich quasi. als Einleitung benußen. Die Stimme klang so siiß, ich höre sie noch immer, daß du so krank ge= worden, wer hat es denn
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Ein heftiger Hustenanfall schnitt ihm das Wort ab. Lena fam in's Schlafzimmer. Wenn Du jezt kommen willst, Mutter!"
Frau Langen ging auf den Zehen. Wie geht es Dir, armer Richard?" sagte sie in mitleidsvoll herabgeschraubtem Ton.
,, Du brauchst nicht so leise zu schleichen- guten Tag," sagte er.„ Ihr thut ja, als ob ich auf dem letzten Loche pfiffe. Es ist mir unangenehm, ich will heitere Gesichter um mich sehen."
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Es geht mir recht leidlich," meinte er dann, als die Schwiegermutter sich ein gezwungen heiteres Gesicht abnöthigte und nochmals nach seinem Befinden fragte. Man muß nur nicht so den Kranken spielen, das bringt einen ganz herunter. Dazu habe ich gar keine Zeit, ich habe zu viel vor. Entschuldige, Mama," Mama," er wies auf seine abgeschabte Joppe- ,, daß ich in diesem Anzug bin! Aber die gute will ich gern schonen. Zum Frühjahr, wenn die Tage heller sind und ich, anläßlich meines Bildes, Be
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suche im Atelier empfange, muß ich doch anständig aussehen. Nicht wahr? Du sagt ja nichts, Lena?" wandte er sich zu seiner Frau. Giebst Du mir nicht recht? Warum sagst Du nichts?" Sie nickte hastig:" Gewiß, gewiß." Er sah sie kritisch an. Du mußt immer lachen, Lena, dann bist Du viel hübscher. Deine Grübchen sind Deine Hauptschönheit." Er drehte sich der Schwiegermutter zu. Findest Du nicht, Mama, daß Lena jezt immer sehr blaß und abgespannt aussieht? Ich weiß garnicht, wovon; sie hat doch kein anstrengendes Leben. Ich habe schon gedacht, wenn ich April oder Mai mit meinen Arbeiten so weit vorgeschritten bin, will ich mit ihr nach Lugano oder Como . Ich war mal da, es ist herrlich, ein Paradies, es wird ihr schon behagen. Nicht wahr, Lena, dazu hättest Du auch Luft?" Er hielt ihr die Hand hin.
Frau Langen wunderte sich im Stillen über ihre Tochter, daß kein freudiges Roth deren Wangen färbte.
,, ja," sagte Lena kurz. Aber sie ließ die Hand in der ihres Mannes; ihre Finger umklammerten die kalten wachsbleichen, als wollten sie die
quälerischen Klang.„ Wer ist da? Ich habe das festhalten. Klingeln wohl gehört." Ihr wart nebenan so laut. Ich träumte gerade so schönach- so wunder
voll! Weißt Du, Lena, die himmlische Melodie aus - wie heißt sie doch?-, Bald bin ich ein Geist geworden"
Frau Langen hielt den Athem an und lauschte. Die Tochter sagte etwas, aber man konnte ihr Geflüster
nicht verstehen. Der Mutter kamen die Thränen
was mußte das arme Kind durchmachen! Wenn ja auch Besserung unzweifelhaft bald eintreten wiirdeder Schwiegersohn hatte ihr erst gestern erzählt, daß der Arzt das gesagt so war es immerhin eine schwere, furchtbar schwere Zeit. Und so mitten im strengen Winter! Ich
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Die franke Stimme nebenan ertönte wieder. sage Dir, sie sangen herrlich. Und dann sagte einer der Engel zu mir: Daß du so krank geworden, wer hat es denn gemacht? Ich weiß garnicht, warum Du das Lied nicht mehr ſingst, Lena? Du weißt doch, daß es mein Lieblingslied ist." Er sprach gereizt. Das ist doch kein Opfer, was ich von Dir verlange! Du kannst es mir gleich mal vorsingen."
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" Jeßt nicht, Richard," bat die Stimme der leeren Bodenraum über sich, fühlt man die Kälte jungen Frau mit einem eigenthümlichen Zittern, Mutter ist da. Nachher heute gegen Abend fälter. Der Wind pfeift aus erster Hand in den wann Du willst!" Schlot, stöbert das Feuer um, und treibt es als glühenden Funkenregen wieder vor sich her zum Schornstein hinaus.
Frau Langen sah aus wie ein Schneemann; auf den falten Füßen unruhig hin und her trippelnd, entlebigte sie sich ihres Mantels und verschiedener Badete. " Sieh mal, Lena, hier habe ich Dir etwas Fleischgelée für Richard gekocht- da sind Apfelsinenfür Dich noch etwas Pfefferkuchen von Weihnachten .
,, Ach so Mutter?!"
" Ist es Dir nicht angenehm, willst Du sie lieber nicht sehen?"
" Meinetivegen," sagte er langgezogen und müde, ,, es ist doch eine Abwechselung. So lange wird sie ja nicht bleiben; ich habe was vor, ich habe zu thun. Leg mir nur gleich Feder und Papier zurecht. Heute bin ich in der rechten Stimmung, mein Buch über
" Lache, Lena, lache! Ich will mal wieder Deine Grübchen sehen!"
Und Lena lachte.
( Fortsetzung folgt.)
Kunst und Wirthschaft.
( Fortsetzung.)
Von L. Schönhoff.
en der späteren historischen Zeit der Griechen ist eine städtische soziale Gliederung das Entscheidende. Das Hellenenthum ist zum Bürgerthum geworden, aber nicht etwa im Sinne unserer fapitalistischen Bourgeoisie; ein kleinſtaatliches Gemeinbürgerthum hat sich gebildet. Aus ihm und seinen Lebensbedingungen entwickelte sich die eigentliche und vorbildliche Hellenische Kunst. Längst vorüber war die bäuerliche Epoche. Die Polis, die Bürgerschaft, die Stadt übernahm die Auftheilung von Rechten und Pflichten. Das Wesen der merkwürdigen Polis kann in diesem Aufsatz nur gestreift werden. Jede Polis selber hatte nach ihren Gründern oder bevorzugten Familien ganz bestimmte Sagenüberlieferungen, einen bestimmten Helden- und Götterkultus. Das Gemeinbürgergefühl war auf's Aeußerste angespannt. Kommt dazu, daß die Gründungen der Poleis, der Stadtherrschaften, in dem reichen hellenischen Küstengebiet eine natürliche Vorbedingung fanden, so kann man ermessen, was diese soziale Welt für das Geistes- und Kunstleben zu bedeuten hatte. Die Stadtmauer, wie die Agora, der Hauptverkehrsplay der freien Bürger, hatten eine Schicksalsbedeutung für den Griechen. Bezeichnend ist die althellenische Legende, wonach der Bürger ein todeswürdiges Verbrechen begehe,