Uus der Praxis des Alltags. Hölzerne Waschgefäße trodnen, wenn sie längere Zeit unbenugt stehen, derart zusammen, daß sie nicht mehr dicht halten. Quellen sie beim Ins- Waffer- Legen nicht wieder auf, so ver­schafft man fich Werg oder Blätter von trockenem Schilfrohr und stopft diese mit einem feinen Messer in die undichten Stellen. Dann dreht man das Faß um und treibt die Reifen fester nach oben, in­dem man iurch Klopfen mit einem Ham­mer und einem Eisenstück den Reifen rings­um bearbeitet. Um einen Topf, Pfanne und dergleichen löten zu können, muß die zu lötende Stelle ganz sauber und von Fett gereinigt sein. Die Stelle wird darum ab. gefeilt und mit einem Pinsel mit Lötwasser bestrichen. Zum Löten selbst dient der Löt­

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Aus allen Ecken

nach der Zahl der Kurfürsten in neun Alleen sich ausbreitet; der große Stern- ein run. der Plaz mit 12 Statuen, einige Laby­rinthe usw. machen dies Gehölz zu einem der angenehmsten Luftwälder, die ich jemals

tungen versorgt ist. Es ist dieses mit eine von den löblichsten Anstalten, die ich irgend­wo bemerkt habe."

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Türkische Sprichwörter. Mit einem Tropfen Honig fängt man mehr Fliegen als mit einem Fasse Essig. Jedes Ereig nis, das uns Tränen entlodt, ist von einem andern begleitet, das uns lächeln macht. Wer über alles weint, wird bald fein Augen­licht verlieren. Es ist schwer, einen Wolf bei den Ohren zu fassen. Das Kamel fieht seinen Budel nicht. Wer ins Waffer fällt, hat feine Angst mehr vor dem Regen. Der Ertrinkende flammert sich selbst an den Schaum der Welle.  - Der Tod ist ein schwarzes Kamel, das vor jeder Tür nieder. tniet. Besuchst du einen Blinden, so schließe deine Augen.

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Ausbessern eines Holzgefäßes.

tolben. Nachdem man die Metallteile mit Lötwasser bestrichen hat, legt man sie auf­einander, hält das Lot darüber und streicht nun mit dem glühend gemachten Kolben, den man durch Hin- und Herfahren auf einem Stüd Salmiat gereinigt hat, auf das Lot, so daß einige Tropfen auf die zu löten­den Stellen fallen. Man verstreicht diesen Tropfen dann mit dem Kolben, sowohl zwischen wie über die zu verbindenden Enden, Um einen zerbrochenen Korb wieder verwenden zu können, bindet man am oberen Rand Schnüre fest, spannt sie ganz straff nach unten und befestigt sie am unteren Rand. Dann führt man, wie beim Stopfen, die Schnüre wagerecht durch das Geflecht. Man kann dann den Korb noch lange Zeit gebrauchen.

0. g.

Der Berliner   Tiergarten   war ausgangs des 18. Jahrhunderts noch ein richtiger Wald, nur an seinem Rande parfartig verschönert. Nach den Schriften des Ber­eins für die Geschichte Berlins   bemerkt Heinrich Harries   in seinen aus dem Jahre 1787 stammenden Reisetagebuchaufzeichnun gen über die zwischen Berlin   und Char­ lottenburg   befindliche Anlage: Der Tier­garten ist ein sehr großes Gehölz, und wie. mirs vorkommt, über eine Meile im Umfang. Eine Menge Spaziergänge, Salons und Teiche, die glückliche Vermischung von Lin den, Kastanien, Ülmen, Buchen, Birken, Tannen, Akazien, Ebereschen usw., eine Menge Statuen, einige schöne Blähe, z. B. der Zirkel oder der Kurfürstenplah, der

Vom Löten.

fah. Linker Hand fließt die Spree, an der­selben sind eine Menge Zelte mit allerlei Erfrischungen, auch verschiedene Gasthäuser mit Billards, wo man alles haben kann. Des Sommers, besonders an Sonntag nachmittagen versammeln sich hier viele 1000 Menschen, die hier gehen, reiten, fah­ren usw., auch hier liegt seitwärts an der Spree der sogenannte Poetenſteig. Beim Eintritt in den Wald vom Brandenburger Tor   her erblickt man zwei folossale Bild­fäulen, links der pythische Apoll mit dem Bogen und rechts Herkules Musageta mit der Lener der letztere gefällt mir beson­ders schön. Am Sonntag wimmelte es im Tiergarten von Menschen aller Art. Der Stuger führte seine Dame, der Kammer­fater das Rammerfäßchen usw., alles hatte fich gepaart. Mancher großmächtige Herr zeigte fich im Galopp mit seinem schönen Pferde und Stiefeln. Die nicht so viel ver­mochten, dorten etwas zu faufen, hatten eine Bouteille Bier und Semmeln usw. mit­genommen. Die Sorgen der vorigen Woche waren aus allen Gefichtern weggewischt und alles schien nun für den jezigen Augenblic au leben.

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Der unentgeltliche Rechtsschuh für Un­bemittelte war in Italien   bereits vor zwei Jahrhunderten eingeführt. So berichtet u. a. Keyßler im zweiten Bande seiner Reisen" aus Neapel   folgendes: Nahe am Theatiner- Kloster versammeln sich an ge­wissen Tagen der Wochen die Häupter einer Rongregation, die aus zweihundert Advoka­ten und Doktoribus besteht, und die Klagen

Korbreparatur.

oder Prozesse armer Leute untersucht. Findet sichs, daß ein Armer gedrückt wird, oder rechtmäßige lirfachen zu klagen hat, fo gibt man ihnen ex officio ein Mitglied dieser Gesellschaft zu, welcher des Notleiden­den Sache vor den ordentlichen Gerichten verteidigen muß. Die Mitglieder der Kon­gregation haben nicht nötig, desfalls die ge­ringste Ausgabe zu machen, sondern alles geht auf Untoften des Theatiner- Klosters, welches in dieser Abficht mit reichen Stif­

Schach.

Bearbeitet vom Vorfihenden des Deutschen   Arbeiter. schachbundes. Nr. 13. Gefreiter Eugen Schwenie im Selbe. ( Original.)

Weiß:

b8, Ta4, g3, Sg, h6, Bauern: 16, h4.

2=

Schwarz:

Kd8, Lg6, Bauern: d7, e5, h5.

Lösung von Nr. 12: Kurt Schirm. 1. Se3- d5, Ze5 oder e6Xd5. 2. Da2- e2. 1. Ze5 oder e6Xf5. 2. If3- e3. 1...... Re4X13. 2. Da2- g2.

Abgelehntes Königsgambit.

( Gespielt im Berliner   Arbeiter- Schach! lub.)

Weiß:

R. Pfeiffer, Lichtenberg  .

( I. Spielklasse.) 1. e2- e4 e7- e5 2. 12-14 d7-06 3. Sg1-13 Lc8- g4 4. 2f1- c4 Sg8- b77 5. 0-0 2g4X13

Schwarz: St. Boigt, Hoben- Schönhausen. ( III. Spielflaffe.) 7. f4xe5 d6Xе5 8. d2- d3 218- c5t 9. Ag2- h1 Gb8- c6 10. 2e1Xh6 h7Xh6 11. D13- hot. Gibt auf, 6. Dd1X13 17-16?? weil matt in 2 Zügen. Mögen die Schachfreunde mal untersuchen, wo der Fehler stedt, der dem Schwarzen die Bartie toftete, und dann versuchen, diese( Entwidlungs-) Fehler zu vermeiden. Fast alle eingesandte Partien Iran­fen daran und wenn dann noch eine bandwurm artige Länge von Zügen( bis zu 40 it. m.) hinzu­tommt, ist es uns einfach unmöglich, diese zu bringen.

Schachnachrichten. Der Arbeiter- Schachklub in Nürnberg   hat sein Spiellofal in die Restauration Zur Wartburg  " am Weinmarit verlegt. Es wird bort fleißig Turnier gespielt. Jeder mit jedem 4 Barfien. Der offizielle Spielabend ist Sams tags. Auch Mittwochs wird von einigen Mitglie dern gespielt, und zwar in der Restauration bon Peter Henlein  "( Peter- Henlein- Straße). Gäfte ftets willkommen.

Dem Oberpoftfchaffner Georg Murtfeld, der in ben Hamburger und Altonaer   Lazaretten bereits über 1000 Striegsbeschädigten die Anfangsgründe bes Schachspiels lehrte, wurde hierfür das Ber­dienstkreuz für Kriegshilfe zuerkannt.

Bur Feier von Adolf Anderssens( berühmter deutscher Schachmeister) 100. Geburtstag( 6. Juli 1918) beranſtaltet der Breslauer Schachberetn Anderssen" ein Aufgaben- Turnier. Anfragen und Sendungen an Herrn Bankdirektor Georg Kuhn, Breslaut I, Sing 13.

Ale Schachfendungen sind Au richten art . Deblfchlager, Berlin   N., Hochstädterstr. 10.

Nachdruck des Inhalts verboten! Berantworti. Redakteur 2. Salomon Selfen, Berlin.  ( Alte für die Redaktion bestimmten Sendungen find zu richten nach: Berlin  , Lindenstr. 3.) Berlag Hamburger Buchdruckerei und Berlagsanstalt Auer& Co., Hamburg  . Drud: Borwärts Buchdruderet und Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. 68.