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nur vor R. Wolf gewarnt, der als kgl. preußischer Polizeispion und Mitarbeiter der Freiheit" sowie der von R. Stange und W. G. Lüt­gens redigirten staatssozialistischen und Bismarck verhimmelnden Deutschen   Volksztg." sich noch immer in Altona   aufhält.

Die Genossen mögen besonders auch jeden Verkehr mit den sogenann­ten Bräuerianern meiden. Es liegt mir durchaus ferne, diese Per­sonen als mit der Polizei liirt hinstellen zu wollen, es sind meist nur bornirte Fanatiker à la Hödel, denen es unmöglich ist, einen geraden Gedanken zu fassen, und die im selben Athemzug Most und die russischen Nihilisten sowie Bismarck   und Stöcker lobpreisen. In dem Kreise dieser Leute aber verkehren Wolf und besonders Stange; was diese beiden aber in Erfahrung bringen, Das findet seinen sichern Weg nach dem Moltenmarkt in Berlin  . Deshalb Vorsicht! Erzähle keiner von dem, was er weiß und was nicht für die Oeffentlichkeit bestimmt ist, mehr als unbedingt nothwendig und besonders nenne man keine Namen und niemals den Ort etwaiger Zusammenkünfte.

Zum Schluß noch einige Bemerkungen. Es wird in den Parteikreisen unangenehm berührt haben, daß eine so große Zahl der Ausgewiesenen sich nach dem Ausland begeben und besonders nach Amerika   abgereist sei. Ich will bemerken, daß es auch hier allgemein bedauert wird, daß so viele und so ausgezeichnete Genossen die Reise über den Ozean an traten; indeß liegen die Dinge bei den meisten der Abreisenden doch so, daß man es ihnen nicht verargen kann, wenn sie über Wasser gingen. Von dem tiefen Ekel, der Jeden über unsere wirthschaftlichen und poli­tischen Verhältnisse erfassen und eine Auswanderung gewissermaßen als eine Erlösung erscheinen lassen muß, will ich gar nicht reden; hervorge­hoben aber muß werden, daß für viele der Ausgewiesenen die Auswan­derung geradezu eine Eristenzfrage geworden war. Dies gilt besonders von den Zigarrenarbeitern. Die Lage der Tabakarbeiterbranche ist im im Innern des Reiches eine solche, daß ein Zigarrenarbeiter, der längere Zeit in Altona  - Ottensen   oder Wandsbeck- Hamburg   thätig war,

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möglich mehr nach dem Reich zurückgehen kann. Dies trifft um so mehr zu, als die meisten der ausgewiesenen Zigarrenmacher selbstständige Ge­schäftchen hatten und verheirathet sind, also schon um ihrer Familien willen sich wieder Arbeitsstellen suchen mußten, welche es ihnen möglich machen, ihre Familien zu ernähren, eine Möglichkeit, die nach hiesigen Begriffen im Reiche nicht mehr vorhanden ist. Was von den Zigarren­Arbeitern, gilt auch für fast alle andern Branchen. Hinzu kömmt zu diesem noch, daß viele der Ausgewiesenen Verwandte und Freunde in Amerika   haben, mit denen sie schon vorher in schriftlichem Verkehr stan­den und deren Unterstützung sie bei ihrer Ankunft auf amerikanischem Boden sicher find.

Ein weiterer Vorwurf, der von auswärtigen Genossen theilweise er­hoben wird, ist der, daß die ausgewiesenen Freunde nicht so freiwillig hätten gehen sollen. Man hätte nur der Gewalt weichen sollen", schreibt mir ein Freund und braver Parteigenosse. Das ist nun leichter gesagt, wie ausgeführt. Zunächst ist festzuhalten, daß mit Ausnahme einer ganz fleinen Gruppe prononzirter Parteigenossen vor erfolgter Ausweisung niemand eine Ahnung davon haben kann, wer betroffen wird, und wer nicht. Von einer vorherigen Abmachung kann also nicht die Rede sein; ist aber die Ausweisung erfolgt, dann gibt es für die Einzelnen so viel und so verschiedenes zu thun, daß von Abmachungen zu allgemeinen De­monstrationen gar nicht mehr die Rede sein kann. Den Einen nimmt die Familie in Anspruch, den Andern die Sorge um die Auswanderung, einen Dritten die Regelung seines Geschäftchens u. s. w. Man vergesse nicht, daß alles dies innerhalb weniger Tage geordnet werden muß. Vor allem frägt es sich, welcher Zweck soll mit dem Widerstand erzielt wer­den? Mein Freund schreibt mir: Es würde Aufsehen gemacht und die Genossen an andern Orten angefeuert haben." Wäre dieser Zweck zu erreichen gewesen, so ließe sich die Sache wohl hören; aber wie stehen denn die Verhältnisse in Wirklichkeit? Um Aufsehen zu erregen, ist es vor allem nothwendig, daß man Mittel in der Hand hat, um auf die öffentliche Meinung einzuwirken. Dazu gehören Presse und Versamm­fungen. Haben wir diese Mittel noch? Nein. Ein bloßes Aufopfern der Genossen aber, ohne die Möglichkeit, dadurch die öffentliche Meinung zu unseren Gunsten in Aufregung zu bringen, hat absolut keinen Werth, sondern legt uns nur neue und schwere Opfer auf. Wollte man sich der Ausweisung widersetzen, dann mußte man sich logischerweise auch auf den Appell an die Gewalt vorbereiten. Daß wir aber dazu unter den gegebenen Verhältnissen nicht im Stande waren, brauche ich wohl nicht erst des weiteren zu erörtern. Sollte sich das Widersetzen" aber blos darauf beschränken, daß die Ausgewiesenen sich durch die Polizei an die Bahnhöfe oder die Schiffe bringen ließen, so mag es ja sein, daß der eine oder andere Ausgewiesene dadurch die Abgangszeit des Zuges versäumt hätte, das wäre aber doch wohl ein zu magerer Erfolg der Demonstration gewesen. Halbe Maßregeln nützen nichts; war man bereit, nicht freiwillig zu gehen, dann mußte man auch eventuellen Falles entschlossen sein, der Gewalt die Gewalt entgegen zu setzen. Ob das aber im Intereffe der Partei gelegen hätte, das möchte ich sehr bezweifeln.

Altona  , 1. Dez. Wie bereits gemeldet, haben am 22. v. Mts. weitere Ausweisungen stattgefunden. Zunächst ein Wort über die Art, wie man ausweist. Nach dem§ 28 des Sozialistengesetzes können in den Belagerungszustandsbezirken Personen ausgewiesen werden, von denen eine Gefährdung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit" zu besorgen ist. Es sollen also, nach dem Sinne dieses Paragraphen, immerhin gewisse Merkmale vorhanden sein, welche die Ausweisung be­dingen. Daß nun dieser Paragraph die schamloseste Polizeiwillkür er­möglicht, illustrirt nachstehender Fall. Ein langjähriger, alter braver Parteigenosse, Namens Haas, wurde ebenfalls mit ausgewiesen. Der­felbe hatte niemals die leiseste Berührung mit der Polizei gehabt. Noch nie hatte er eine Haussuchung, Zitation oder dergleichen zu bestehen gehabt, die Polizei hatte bis zum Tage der Ausweisung noch nicht seine Schwelle betreten.

Daß es dem Generalschuldenmacher und korrumpirten Polizeibüttel Engel nur darum zu thun ist, bei seiner vorgesetzten Behörde immer mit entsprechenden Zahlen aufzuwarten, um endlich Beweise von seiner Thätigkeit" zu geben, damit er nicht zum Tempel hinausgejagt wird, das ist allgemein bekannt. Damit er nun aber auch einmal etwas be­sonderes leisten könne, hatte er sich mit einem Individuum verbündet, welches mit denselben Charakterzügen ausgestattet ist. Damit aber der Schein gewahrt bleibe, hat der Polizist seinen Spießgefellen ebenfalls mit ausgewiesen, damit derselbe vorläufig anderwärts im Dienste der Spionage wirken könne. Der Bezeichnete, ein durchaus verkommenes Subjekt, dem es zu Anfang der 70er Jahre, als das hiesige Parteileben fich noch in andern Formen bewegte, durch sein freches Auftreten möglich wurde, sich in die Höhe zu schwingen; er wurde dann Annoncensammler und Tanzordner. Seit längerer Zeit schon mieden die meisten hiesigen Parteigenoffen, die sein schamloses Treiben haßten, jeden Umgang mit ihm und betrachteten ihn als ausgestoßen. Man hatte auch Gelegenheit gehabt, zu beobachten, daß er schon seit geraumer Zeit mit der Polizei in intimen Beziehungen stand. Als Schuldenmacher ist er allgemein bekannt und daß er ein notorischer Betrüger ist, geht daraus hervor, daß er der Genossenschaftsdruckerei in Hamburg   und der Expedition der ,, Gerichtszeitung" über 800 Mark für Annoncen und sonstige Druck­arbeiten noch schuldet, welche er vereinnahmte aber nicht bezahlte. Als nun die zweiten Ausweisungen erfolgten, ließ dieser Mensch sich auffälliger­weise bei dem mitausgewiesenen sehr eifrigen und thätigen Parteigenossen Colporteur Schultz wieder mehrmals sehen. Der Erfolg dieser Besuche zeigte sich am Freitag den 26. v. Mts., als Vormittags gegen 11 Uhr die Polizei, 6 Mann hoch, mit ihrem Anführer Engel an der Spitze, in die Wohnung des Gen. Schultz angerückt tam. Es ging ans Haus suchen, auf jeder Diele getrammt" und als Schultz, bei dem wohl schon ein duzendmal gehaussucht worden bemerkte, daß sie nichts finden würden, erwiederte Engel: Wir wollen mal sehen". Und, nun ging es sofort nach dem Boden, den sie früher auch nicht verschont hatten, es wurde wieder getrammt, und siehe da es bewegte sich eine Diele! Sie wurde emporgehoben und man fand eine Anzahl sozialistischer Bro­chüren, worauf Schultz, welcher am 1. Dez. nach Amerika   auswandern wollte, sofort verhaftet wurde. Die hiesige Presse hat diesen Fund" ( siehe darüber unter Hamburg  . D. R.  ) nun zu einem Ereigniß aufge­bauscht, um Sensation machen, damit dem Philister recht gruselig werde. Es liegt nun der dringende Verdacht vor, daß das vorhin geschilderte Subjekt die Polizei geführt hat. Der Name des Betreffenden ist Herr­mann Gundela ch! Also man sei auf der Hut!

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Bei der heutigen Abreise der Genossen Haas, Bäthke, Jochumsen, Greiffenberg   und Baumann an Bord der Suevia" hatten sich wieder eine große Anzahl Parteigenossen eingefunden, welche von ihren Freunden herzlichen Abschied nahmen. Hans Großknecht.

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Königsberg   i/ Pr., 18. Nov. Aus unserm fernen Osten, der russischen Grenze nahe, gehen Ihnen selten Berichte zu. Wie im geschäft­lichen Verkehr so auch in der Polilik herrscht hier wie fast überall eine bedrückende Stille, so daß von hier aus wenig Mittheilenswerthes zu berichten wäre. Wegen bereits schon lange andauernder Geschäftsstille find viele und gerade nicht unbedeutende hiesige Handelshäuser nach der russischen Hafenstadt Libau   übergesiedelt oder haben dort Kommanditen eröffnet und fühlen sich unter russischem Schutz wohler als hier. Die Politik ruht ebenso. Ab und zu findet eine Versammlung der Fort­schrittler oder Nationalliberalen statt, in welcher leeres Stroh gedroschen wird. Wie überall im neuen deutschen Reich nach dem Sozialistengesetz hat auch hier der öffentliche Verkehr unserer Genossen vollständig auf­gehört. Keinenfalls aber hat unsere Partei hier an Anhängern verloren, und der geheime Verkehr ist ein um so innigerer. Leider entbehren wir gegenwärtig eines Leiters für unsere Bestrebungen, der ganz unabhängig dasteht und unsere Sache rücksichtslos vertreten könnte. Daß wir bei der im nächsten Jahre stattfindenden Reichstagswahl einen schweren Stand haben werden, ist natürlich. Die Preßverhältnisse sind hier der Art, daß keine der hiesigen Beitungen irgend eine, auch nur ganz harmlose Annonce von uns aufnehmen würde. Und dennoch werden wir zeigen, daß unsere Partei trotz des Sozialistengesetzes an Anhänger gewonnen hat. Wohl keine Stadt im deutschen Reiche von der Größe und Be­deutung der Haupt- und Residenzstadt  " Königsberg  , die sich gern mit vielem Selbstbewußtsein die Stadt der reinen Vernunft" nennt, hat so fümmerliche politische Zeitungen aufzuweisen. Da ist erstlich die Har­tungsche Zeitg.", das Organ der Fortschrittspartei; sie wurde in der Gründerzeit Aktienunternehmen und machen die Herren Aktionäre kein schlechtes Geschäft, denn die Aktien stehen gegenwärtig 170, und bringen 15 pCt. Dividende das ist ja die Hauptsache; dann die Ostpreußische 3tg."( offizielles Anzeigeblatt) Organ der konservativen Partei, ebenso gegründet wie die Hartungsche, fristet kümmerlich ihr Dasein. Und endlich die ,, Allgemeine Königsberger 3tg.", wurde vor mehreren Jahren von dem kürzlich verstorbenen Hausbrand ins Leben gerufen, sollte angeblich feine politische Partei vertreten, ist jedoch bald vollständig ins Lager der nationalliberalen Partei übergegangen. Jetzt nach dem Tode des Grün­ders dieser Zeitung hat der hiesige Geheimrath Moritz Simon dieselbe gekauft und wird die Zeitung nun wohl ganz nach seinem Geschmack weiter erscheinen lassen. Herr Simon ist auch Hauptmitaktionär der " Hartungschen 3tg.", beeinflußt die Ostpreußische 3tg." vollständig. Nun er auch noch im Besitze der Allgemeinen Königsberger   3tg." ist, be­herrscht dieser Herr, dessen Vermögen nach Millionen geschätzt wird, fämmtliche hiesige politische Zeitungen und kann ganz nach Wohlgefallen in Königsberg   in Kaisertreue machen, wozu er seiner Vergangenheit nach alle Ursache hat. Nicht wahr, die Haupt- und Residenzstadt Königs­

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berg  , die Stadt der reinen Vernunft, hat es weit gebracht? Nun, wir wollen hoffen, daß die Zeiten sich bald zum bessern wenden, wo solche versumpfte Zustände nicht möglich sind.

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Elberfeld  - Barmen, 22. Nov. Im Wupperthal   irren die Arbeiter zu Tausenden arbeitslos umher; man spricht hier in Barmen von 12,000, sage und schreibe zwölf Tausend fleißigen und tüchtigen Arbeitern, die dem Hunger und Elend preisgegeben! Das Raubritterthum hat kein Erbarmen mit seinen Sklaven, und diejenigen, welche noch Arbeit haben, sind nicht zu beneiden, denn sie werden schlimmer behandelt wie das Thier. Grobheiten, Gemeinheiten aller Art gegen die Arbeiter sind beim hiesigen Schlottjunkerthum gang und gäbe. Hier ein Beispiel. Im September d. Js. starb einer von dieser sauberen Sorte, Kommerzienrath Karl Weyerbusch, Knopffabrikant. Bei seiner Beerdigung machten die Arbeiter der genannten Firma, ungeschickt genug, sich noch Unkosten, am Beer­digungstage wurde nicht gearbeitet, und was das Allerschmutzigste ist der Tag wurde auch nicht bezahlt. Nun glaubte man, daß der Mann seiner" Arbeiter im Testament gedenken werde. Aber prost die Mahl­zeit: Zu städtischen, Verschönerungs-, Kirchen- u. dgl. Zwecken schenkte er 75,000 Mark; die Erzeuger dieses Reichthums aber, die Arbeiter, welche schon eine sehr geraume Zeit nur dreiviertel Tag arbeiten( was auf vielen Stellen hier geschieht) und wovon noch dazu jede andere Woche ab 50 Mann ganz feiern müssen sie erhielten nichts. Aber die Industrieherren denken sich, das Volk soll sich nur im Hunger üben; und die hiesige Presse ist denn auch stets voll Lobes über diese Leute. Und die Fortschrittspartei will sich der Arbeiter in leeren Phrasen an­nehmen, wie Eugen Richter   es hier in einer Versammlung versuchte. Ich könnte noch manche Stücke vom hiesigen Raubritterthum liefern, wenn es den Raum nicht so sehr in Anspruch nähme.

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Arbeiter des Wupperthals! Laßt uns geeinigt vorgehen und unsern Gegnern nicht die Freude machen, daß wir uns gegenseitig zu bekämpfen suchen. Lassen wir die Unzufriedenen ihren Weg gehen; es sind leider einige berliner Ausgewiesene darunter, die man mit Recht als Friedens­störer bezeichnen kann, die alles benörgeln, wenn sie die Sache oft auch gar nicht kennen. Lassen wir die Nörgeleien bei Seite, seien wir ganze Männer in der Zeit der Opfer und Wunden wie in der unserer Siege; laßt uns mit dem Wort und vor allem mit der That zeigen, daß wir Männer sind und keine Jünglinge und daß wir nicht mit dem Hinteren pariren", wie in dem 1863er Konfliktsjahr es die Fortschrittspartei ge­than hat. Frisch auf, ihr Männer, zeigt, daß ihr Energie und Eifer für die Sache habt. Lassen wir uns durch nichts einschüchtern, schädigen wir unsere Arbeit aber auch nicht durch blinden Eifer und Unbesonnen­heit, sondern bewahren wir uns neben der Thatkraft auch die reifliche Ueberlegung. Hoch die Sache!

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Elberfeld  , 23. Nov. Ein Korrespondent der Freih." meldet aus Aachen  , daß Elberfeld  , Barmen, Solingen  , Remscheid   sich völlig von der Partei losgesagt" haben. Entweder ist dies Unwissenheit oder freche Lüge; denn Solingen   will von Most gar nichts wissen, und hier sind die Freunde der Freih." nur einige Personen stark, und auch die werden wohl mit der Zeit noch zur Erkenntniß kommen. Es sind einige berliner Ausgewiesene, die aber wahrlich den Kohl nicht fett machen. Uebrigens gehört es zu den Seltenheiten, wenn man dahier die Freih." zu Gesicht bekommt und können daher ihre Unwahrheiten nicht schlimm wirken.

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-ps. Nürnberg  , 1. Dez. Sei mir gegrüßt, mein Berg mit dem röthlich strahlenden Gipfel Sei mir Mondschein gegrüßt, der ihn so freundlich bescheint". So fang einst das selige Sozialdemokratische Wochenblatt" den Polizeivorstand der alten Noris an, als er kraft seines Amtes" die hiesige Parteimitgliedschaft für einen Verein" und diesen als aufgelöst erklärte. Haben jene Gewaltthaten der bayer. Polizei bewiesen, daß blinder Eifer nur schadet, und haben sie ferner der enormen Dummheit dieser Polizei ein Monument gesetzt, so haben dies die neuesten Gewaltthaten und Niederträchtigkeiten derselben Polizei nicht minder gethan. Man mochte schon längst im hohen Olymp gegenüber der Hauptwache allerlei Anzeichen bemerkt haben, daß die hiesigen Sozialdemokraten trotz Ausnahmegesetz lustig arbeiten"( was namentlich seit dem Kongreß mit größtem Eifer geschah), aber man wußte nicht, wie den Wühlern beikommen. Spione hat's glücklicher Weise unter den hiesigen Genossen bis jetzt nicht gegeben und die Polizei selbst konnte uns keine dazwischen schieben. Und doch hätte man so gern irgend einen Schlag, eine Hauptaktion" geführt. Es ist noch nicht lange her, da that Herr Bürgermeister und Polizeivorstand v. Stromer in einer Gesellschaft dick" damit, daß er so eine ,, grund­gescheidte" Polizei habe, und daß er's uns schon noch besorgen" wolle. Und eine seiner vielen rechten oder linken Hände drohte einem unserer bekannteren Genossen, daß demnächst das ganze Nest ausgehoben" werden solle. Um die Gescheidigkeit einer hohen Stadt­polizei auf die Probe zu stellen, sowie um zugleich wieder ein Ermun­terungsmittel an die alten, zum Theil noch versprengten Genossen ergehen zu lassen, beschlossen wir, das prächtige Flugblatt Die Schand­wirthschaft im Reich" in einigen tausend Exemplaren zu vertheilen, aber nicht etwa zwecklos auf den Straßen zu verstreuen, sondern richtig unter die Leute zu bringen, unter den Hausthüren einzuschieben, direkt in den Werkstätten zu vertheilen, und zahlreiche Exemplare direkt per Kouvert zu versenden. Wie beschlossen, so gethan. Die Schandthaten in Hamburg   durften nicht ungenüßt für die Sache vorübergehen. In der Nacht vom 11. auf den 12. ds. Mts. wurden binnen einer Stunde die sämmtlichen Flugblätter vertheilt. Alles ging prächtig; da ganz zuletzt entdeckte ein neugieriger N a cht polizeidiener( also gar kein richtiger Polizist) in Goftenhof II., wie ein paar Männer geräuschlos auf Filzsocken ein­herliefen und von Haus zu Haus an den Thüren und Fensterläden manövrirten. Mit seinen langen( vermuthlich zum Stehlen eingerichteten) Fingern zog er eines der unter den Thüren hineingesteckten Flugblätter heraus und las es natürlich. Nun ging es ans Sammeln und An­zeigen. Sofort wurde die ganze Mannschaft, soweit sie zu Hause, auf die Beine gebracht, auf's Suchen geschickt und richtig auch etliche

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50 Stück auf's Rathhaus gebracht. Das war morgens etwa um 2 Uhr. Und um 3/6 wurde unsererseits noch ganz ruhig der vom Bahnhof nach den Zentralwerkstätten fahrende Arbeiterzug mit der verbotenen Speise versehen! Heißt das nicht eine" grundgescheide" Polizei haben? In bürgerlichen Kreisen fand das Flugblatt großen Anklang, namentlich der Artikel Der Meineid in Preußen", den der Spieß besser verstand als den ersten Ein weiterer Schritt zum Ende". Am nächsten Tag wurde es in allen Wirthshäusern gelesen und diskutirt, und in den Arbeiter­häusern oder Werkstätten, für die das Material nicht mehr gereicht, herrschte große Aufregung darüber, daß man ,, nicht auch etwas bekommen". Der Polizeibericht und die Zeitungen erwähnten kein Wort von dem ge­lungenen Streich. Einige Tage später konnte man im Kreisamtsblatt und im Reichsanzeiger lesen, daß von der kgl. Regierung in Mittelfranken  ,, die Schandwirthschaft im Reich" verboten sei. Nun kamen die schlechten Witze. Man sagte sich, daß es nun doch besser werden müsse, wenn die Regierung selber die Schandwirthschaft" verbiete 2c. Unsere hohe Polizei aber war blamoren und sann auf Rache. Jeden­falls dachte sie, daß von den Flugblättern noch ein ganzes Depot vor­handen sein müsse oder daß einzelne an der Vertheilung Betheiligte so ,, pfiffig" seien, sich welche auf Lager zu behalten. Und so ging sie denn Haussuchen! Zwei Tage nach der Flugblättervertheilung war noch dazu Gen. Auer hier eingetroffen, um die Unterbringung der aus Hamburg   vertriebenen Genossen zu regeln, und dies Ereigniß war nun vollends geeignet, große sozialdemokratische Projekte möglich erscheinen zu erlassen. Genau acht Tage, nachdem wir unsern Beschluß gefaßt, die Flugblätter zu vertheilen, faßte ein hoher Polizeisenat den Beschluß, nächsten Morgen von 6 Uhr an zahlreiche Haussuchungen vorzunehmen. Außer dem Bezirksamtmann und den absolut nothwendigen Beamten erhielt Niemand Kenntniß von dem Feldzugsplan, und doch nach zehn Uhr Nachts( die Polizei war eben damit fertig, die zum Ausmarsch nöthigen Offizianten, Assistenten, Stationisten und Detektivisten zu be­nachrichtigen) verbreitete sich in unserer Gesellschaft plötzlich

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selbst nicht wie das Gerücht: morgen früh wird in der Stadt auf wenigstens zehn Punkten, ebenso in Gleishammer, Schniegling  , Schweinau  und Mögeldorf   gehaussucht. Wie gesagt, woher die Nachricht kam, weiß ich nicht anzugeben, und wird wohl nur ein einziger Genosse, der die nöthige Fühlung" hat, die richtige Auskunft darüber geben können; es ist überhaupt auch gar nicht nothwendig, daß jedermann weiß, was zwischen Himmel und Erde vorgeht. Soweit die Genossen noch verständigt werden konnten, geschah es, und dann, als kaum der. Morgen graute, kamen sie herangerückt, in der Stadt zunächst auf neun Plätzen, um ihre Nasen in die Wäscheschränke, Bettstätten, Nachttöpfe, in Kisten und Kasten, Boden und Küche, Abort und Keller zu stecken, mit dicken Kerzen und Blendlaternen ausgerüstet um Nichts zu finden. Um aber doch etwas heimzubringen, wurden an einigen Stellen im Privatbesitz   befindliche Broschüren gestohlen, die bis dato auch nicht wieder herausgegeben sind. Die Haussuchung erstreckte sich natürlich auch auf Auer, bei dem einige Sammellisten und ein Verzeichniß von ausgezahlten Geldern, geganft wurden. Der hier suchende Beamte, Aktuar Raschbacher, mußte von Auer erst aufmerksam gemacht werden, daß er( der Herr Aktuar) kein Recht habe, die vorgefundenen Briefe zu lesen, da dies nur Sache des Richters sei, worauf die Briefe zurückgegeben wurden. Durch einen Zufall( Auer war am Abend in Fürth   gewesen und sehr spät zurückgekommen), hatte A. von dem bevorstehenden Besuch nicht mehr in Kenntniß gesetzt werden können und daran, daß auch der Wirth beehrt werden könnte, hatte Niemand gedacht. Bei der Dummbosheit unserer Hochlöblichen ist es selbstverständlich, daß auch wieder eine Anzahl Leute durch die Haussuchung schifanirt wurden, von denen wohl jeder Mensch, der seine fünf Sinne beisammen hat, annehmen konnte, daß sie keine verbotenen, zur Verbreitung be­stimmten" Schriften sich hinlegen würden, nämlich die Leiter der Genossen­schaftsbuchdruckerei, die Setzer dieses Etablissements, Gen. Grillenberger u. s. w. Diese Leute haben in jetziger Zeit wohl genug mit geschäftlichen Sorgen und Arbeiten zu thun, als daß sie auch noch Zeit fänden, ver­botene Schriften zu verbreiten. Außerdem hieße es ja seitens derselben, den Strick muthwillig riskiren, wenn sie sich mit derartigem befassen würden. Selbstverständlich wurde auch nicht das mindeste gefunden, aber schikanirt mußte eben sein! Eine weitere Schicane gegen die eben Ge­nannten wurde dadurch verübt, daß man ihnen, so lang Auer hier war, ein halbes Dutzend polizeilicher Faullenzer vor's Geschäft stellte, die da " Maulaffen feil halten und aufpassen" mußten, ob der fremde Herr" drinn sei, wie sie sich geistreich in einer benachbarten Wirthschaft aus­drückten.

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So harmlos, wie die bis jetzt erzählten Eseleien, sind aber nicht alle Thaten unserer Hochlöblichen. Herr v. Stromer hielt es für nöthig, zur Warnung" das Publikum darauf aufmerksam zu machen, daß zum Sammeln von Beiträgen für die Familien der hamburger Ausgewie­senen eine spezielle Erlaubniß der Polizei( auf Grund des bayer. Polizeistrafgesetzbuches) nöthig sei, d. h. auf deutsch  , er suchte das Sam­meln überhaupt zu hintertreiben. Tags darauf, nachdem dieser Erlaß publizirt, wurde dem Gen. Grillenberger bekannt gegeben( auch Auer, der aber schon abgereist war, sollte mit dieser Eröffnung beglückt werden), daß ihm durch Plenarbeschluß*) verboten sei, Beiträge für die Ausge­wiesenen und deren Familien einzusammeln, und zwar weil aus einem in Wer dau gestohlenen Brief hervorgebe, daß die Beiträge nicht blos für die Familien, sondern auch für die Ausgewiesenen selbst ver­wendet würden. Natürlich: erst stößt man hunderte von Familienvätern ohne alllen Grund brutal in Noth und Elend, und dann ver­bietet man, dieselben zu unterstützen, damit sie verhungern sollen. O, dieser einzige Akt ist Grund genug, den Gewalthabern dereinst ohne Gnade an den Kragen zu gehen. In Fürth   gab Auer am Montag den 22. ds. Mts. eine Anzahl Briefe auf, die sich zum großen Theil auf Arbeitsvermittlung bezogen. Ein von hier mit Auer nach Fürth   gerah­rener Polizist denunzirte diesen Umstand. Sofort wurde der Briefkasten, der erst nach etwa einer Stunde geleert werden sollte, herausgenommen und durch einen andern ersetzt, aufs Postamt gebracht und unter Beiziehung des Bürgermeisters Langhanß und eines Untersuchungsbeamten geöffnet! Die Briefe sind an ihren Bestimmungsorten nicht angekommen! Dies ist wohl der infamste Briefdiebstahl, der bis jetzt verübt wurde, und schmachvoll ist es nament lich von dem sonst ehrenwerthen Bürgermeister Langhanß, daß er an einem solchen Schurkenstrei che theilgenommen.

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Sonst wäre von hier nicht viel zu erzählen, als daß die Sammlungen für die von ihrem heimathlichen Herd Vertriebenen gute Fortschritte machen, daß die Deutschkonservativen, die sich jetzt extra ein Blättchen gegründet, tüchtig die Judenheze kultiviren, und daß die Fortschritt­ler die gemeinsten unserer politischen Gegner sind, welche von allen gegnerischen Parteien die Denunziationenen u. s. w. am eifrigsten und gewerbsmäßig betreiben. Da ich infolge meines Geschäftes auch häufig nach auswärts komme, werde ich Ihnen demnächst einen Stimmungsbericht vom platten Lande, hauptsächlich Oberpfalz   und Nieder­ bayern   betr. einsenden. Und nun Gruß allen Genossen und Glückauf zu neuem fröhlichen Kampfe!

Belgien  .

* Man meldet uns aus Brüssel  , daß in unserm Bericht über die neuen Ausweisungen in Nr. 48 ein Fehler sei. Von einem Ausgewiesenen Junghans wisse man dort nichts, dagegen seien außer Hohn noch Kühne und Klein ausgewiesen. In ganz Belgien   haben Protestversammlungen wegen dieser Aus­weisungen stattgefunden, um die sich aber die Regierung wenig kümmert, da die liberale" Bourgeoisie gegen die Ausweisungen nichts einzuwenden hat.

Frankreich  .

* Abermals ein Sozialist ausgewiesen: Jos. Peukert, ein Desterreicher. Auch sonst fährt die Polizei in der gewohnten Weise fort, so daß man den Unterschied zwischen Kaiserreich und " Republik  " oft kaum mit der Loupe wahrnehmen kann. Als neulich eine Anzahl Bürger auf das Grab des ermordeten Ferré

*) Der Herr Polizeivorstand, der solches auch allein verfügen könnte, versteckt sich hinter einen Plenarbeschluß, um sich der öffentlichen Meinung gegenüber zu decken.