19. Jahrhunderts kann solche Scheußlichkeiten nicht dulden, es muß die Henker der Verdammung überweisen."

Soweit der Révolté". Seine Mittheilungen sind nur zu wahrscheinlich und werden durch eine neuerdings veröffentlichte Proklamation des Exekutivkomites noch bestätigt. Seine Bitte an die europäische Presse wird aber leider eine vergebene sein. Das edle Zeitungsgeschwister kennt heute mit wenigen Ausnahmen nur noch das Kriechen vor den Mächtigen und Reichen, beziehungsweise den eigenen Parteigößen. Anderseits haben einige sensationslüfterne Journalisten durch erdichtete Nachrichten und allerhand Uebertreibungen das Gefühl eines großen Theiles des Publi­fums bereits abgeftumpft, in einem anderen Theile desselben aber im höchsten Grade Mißtrauen erweckt.

Wir fügen daher zu der Bitte des Révolté" noch die an die sozialistische Presse, sich gerade Rußland   gegenüber vor allen Uebertreibungen sorg­fältig zu hüten, wir gewöhnen sonst das Publikum an die Scheuß­lichkeiten der russischen Henker und stellen diesen für die Folge einen Freibrief aus.

Mit dem Révolté" aber rufen wir aufs Neue:

Fluch den Scheusalen in Menschengestalt, den Fol terknechten und ihrem Herrn und Gebieter!

Auch eine erfreuliche Nachricht entnehmen wir dem Révolté": Dem russischen Revolutionär Deba gorio Mokriewitch, welcher am 1. November 1879 aus Sibirien   entfloh, wohin er zur Zwangsarbeit geschickt worden war, ist es endlich gelungen, sich in die Schweiz   zu fliichten.

Es ist dies, setzt der Révolté" hinzu, die erste Flucht eines politischen Gefangenen aus den Zwangswerkstätten, seit der im vorigen Jahrhundert berühmt gewordenen Flucht Piotarkowsky's..

Eine wahrhaft klägliche Rolle spielt Alexander III.   Dieser ,, Selbstherrscher von Gottes Gnaden" ist der reinfte Kinderspott geworden. Der Schwächling wagt es nicht einmal mehr, Kurage zu heucheln, sondern offenbart seine bodenlose Angst bei jeder Gelegenheit. Wie alle Feiglinge ift er dabei ungemein grausam und launisch, widerruft heute, was er geftern angeordnet, und vermehrt so die allgemeine Verwirrung. Seine Getreuen schämen sich seiner, die Uebrigen verachten ihn mächtigste Monarch in Europa  .

das ist der

Soeben, nach Schluß der Redaktion, trifft die Nachricht ein, daß Leo Hartmann in Deutschland   verhaftet und an Rußland   ausgeliefert worden sei. Da, wie wir sicher wissen, Hartmann noch am 3. Juni in London   war, so müßte Verhaftung und Auslieferung sehr schnell auf­einander gefolgt sein. Alexander der Dritte wird in Deutschland   besser bedient als in Rußland  .

Schmach über die Schergen der ruffifchen Henker!!

Aus Madrid   sendet man uns die erste Nummer der Revista social( Soziale Rundschau), Echo des Proletariats". Das Blatt erscheint wöchentlich und dient lediglich der Diskussion und Propaganda soziali­stischer Ideen. Wir wünschen ihm guten Erfolg.

Korrespondenzen.

- Königsberg   i. Pr., 18. Mai. Verhaftungen. Ende März wurden hier zwei Personen, der Barbiergehülfe Nowogrotzki und der Schlosser Köppel verhaftet, weil sie, wie hiesige Zeitungen schreiben, an mit dem Arbeiterzug antommende Arbeiter sozialistische Flugschriften vertheilt haben sollen. Einige Tage später fand noch die Verhaftung der Schloff er Godau und Saager statt.

Den Grund zu dieser letzten Verhaftung bildete die Aussage eines elfjährigen Knaben, welcher bei den Eltern des Schlossers Köppel fich in Pflege befand. Dieser Knabe wurde vom Polizei- Inspektor Neide und Genossen zur Polizei geschleppt und dort so lange durch Androhung von Stockschlägen geängstigt, bis er alle ihm vorgelegten Fragen bejahte. In Folge des Schrecks, den er dabei gehabt, fiel er, nachdem er nach Hause gekommen war, sofort in Fieber und fing an zu phantafiren. Wie wir hören, hat jetzt der elfjährige Knabe eine Terminvorladung zum 2. Juni erhalten, um als Zeuge gegen die genannten Personen, welche sich immer noch in Haft befinden, zu fungiren.

Die Aussage eines Kindes, das man in Todesangst versetzt hat, ist jetzt in Deutschland   schon genügend, um unbescholtene Männer ihren Familien zu entreißen und dieselben monatelang in Untersu chungshaft zu behalten, um sie, wenn sich kein Grund zur Bestrafung gefunden, erst dann, wenn ihre Existenz ruinirt ist, wieder in Freiheit zu setzen!

Solche Zustände müssen jeden rechtlich denkenden Menschen aufs tiefste empören. Wehe dem Volke, das dieselben auf die Dauer duldet!

- Königsberg  . Am 2. Juni wurden hier wegen Aufreizung der friedlichen Bürger"( Schafsnaturen) gegen einander und Majestäts­beleidigung, begangen durch Verbreitung des so trefflich geschriebenen Flugblattes An das deutsche Volf", unsere Genossen die Schloffer Godau, Köppel und Saager und der Barbier Nowogroßzki zu sechs Monaten,( es war weil einer von ihnen sogenannte Majestäts­beleidigungen hinein korrigirt hatte, damit sie vom dummen Michel" besser verstanden würden und dieser seine Pappenheimer kennen lerne, die Anklage zugleich auf dieses Verbrechen(?) gedrechselt worden) und der Maurer Pinnow zu drei Monaten verurtheilt.

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Die Schuld des Letzteren war evident dadurch bewiesen, daß er vier Exemplare des Sozialdemokrat" besaß und sich über den Erwerb derselben nicht ausweisen konnte!

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So hat man denn fünf menschlich denkenden Individuen die Freiheit geraubt. Möchte die Stunde der Vergeltung und Luftreinigung bald schlagen, in der wir diese knöchernen Gesellen", genannt Richter" ( es flingt wie Hohn!) in irgend einem Schlupfwinkel, zitternd vor dem Schritt der Arbeiterbataillone, ihr kleines Ich verstecken sehen. Sich der Illusion hinzugeben, als könnte bei dem cäsarischen Regimente im mo­dernen ,, Rechtsstaate" die Sozialdemokratie ihr Erbe in Frieden antreten, fällt hier keinem unserer( jüngeren) Genossen mehr ein, und so muß man sich denn daran gewöhnen, das Eintreten einer gewaltsamen Explosion in den Kreis unserer Berechnungen zu ziehen.

Wie schablonenmäßig man hier verfährt, geht daraus hervor, daß die ersten vier unserer wackeren Kämpfer gleichmäßig lange in den Krallen der Ordnungsjäger à la Tessendorf"( welch' letzterer sich, wie Ihnen bekannt sein dürfte, durch seine Sozialistenhazz in Berlin   hierselbst ein Oberlandesgerichts- Präsidentchen" als Ruheplätzchen und natürlich mehrere Hundemarken alias Ort en verdient hat) haben bleiben müssen, obgleich nur Einer sogenannte Majestätsbeleidigungen verübt hatte und die An­dern natürlich nichts davon wußten. Hier, wie vielleicht an vielen an­dern Orten, hat ja der Herr Staatsanwalt, Bülowius heißt das Indi­viduum, seine Schachfiguren, genannt preußische Richter, so in seiner Macht, daß die Klöße sich selbst nicht einmal rühren, wenn das Tableau von unberufener Hand bewegt wird. Es ist dies bekanntlich die alte Hunde­demuth alias Angst vor Leerbleiben ihrer Halskette, vor der Steuer­marke"( wir brauchten kein Kerbholz, wären die Marken numerirt!) Wenn die Ochsen an Festtagen mit Kuhblumen geschmückt werden, stolziren sie auch einher, als hätten sie das schon von diesen mit Metallstückchen an bunten Bändern versehenen Menschen gelernt, welche ja im heutigen Rep­tilienstaat wie Pilze wuchern. Voltaire   muß wohl speziell diese Menschen­Pilze gemeint haben, als er auf den Ausdruck kam: Mit Sätteln auf dem Rücken geboren."

Zu bemerken ist noch, daß das Eine besonders unter den älteren Genossen besonders getadelt wird, daß nämlich N. mit einer Tollkühn­heit zu Werke gegangen sei, die nicht nöthig, also nicht am Plaze war. Vorurtheilslos geurtheilt, wird man aber sagen müssen, daß N. nicht der allein schuldige Theil ist, indem durch große Ünvorsichtigkeit ein 9jähriger Knabe den Haupt- oder richtig den ersten Zeugen spielen konnte, da ihm Namen bekannt wurden, die jedenfalls besser aus dem Spiel geblieben

mären.

Uebrigens können auch nur recht veraltete und alte Köpfe solche Ge­legenheit zum Vorwande benutzen, sich zurückzuziehen. Wir jüngeren Ge­nossen aber lassen uns dadurch nicht abhalten, rüftig weiter zu arbeiten. Wer zurückbleiben will mag zurückbleiben, muthig vorwärts das ist unsere Parole.

Mannheim  , Pfingsten. Auch wir halten uns verpflichtet, wiederum ein Lebenszeichen von uns zu geben. Was wir von hier zu berichten haben, sind, kurz zusammengefaßt, an Verrücktheit streifende Schildbürgereien der Polizei auf der einen und strammes Zusammen­halten, sowie thatkräftiges Wirken unserer Parteigenossen auf der anderen Seite.

So trafen sich unlängst eine große Anzahl unserer Genossen im Walde, selbstverständlich ganz zufällig" und benutten wir diese Gelegenheit, um unsere Wahlangelegenheiten zu ordnen, sowie Mittel und Wege ausfindig zu machen, unsere Wahlkasse zu stärken. Von der Polizei blieben wir diesmal im Gegensatz zu jener schon früher gemeldeten Abschiedsfeier ganz unbehelligt. Natürlich, durch Schaden wird man flug.

Bekanntlich hat die Arbeiterpartei hier vor drei Jahren, kurz nachdem das Ausnahmegesetz in Kraft getreten war, zur Antwort hierauf sechzehn Stadtverordnete auf sechs Jahre gewählt. Ebenso sehr als damals die Panik unter die Polizei, die Spießbürger und die Gesellschaftsretter fuhr, ebenso groß ist jetzt die Angst, es möchten bei der uns jetzt bevorstehenden Wahl die sechzehn verdoppelt werden. Die Polizei glaubt denn auch, mit ihren verschiedenen Mitteln unter allen Umständen dieses Unglück ver­hüten zu müssen, ohne zu ahnen, daß sie mit ihren Verrücktheiten gerade uns in die Hände arbeitet.

Es haben nämlich genannte Stadtverordnete sich als provisorisches Wahlkomite organisirt, und da man ihnen durch polizeiliche Beeinflussung der Lokalwirthe eine Versammlung unmöglich machte, beschlossen, einen schriftlichen Bericht ihrer dreijährigen Thätigkeit als Wahlaufruf in mehreren Tausend Exemplaren drucken und verbreiten zu lassen. Es fanden sich denn auch sofort 35 Genossen an einem Abend präzis 6 Uhr, einige Minuten nach Ueberreichung des Pflichtexemplares, zusammen, und in einer Stunde war die ganze Masse in den Händen der Wähler.

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Man kann sich die Verduzztheit der Polizei vorstellen, als sie des an­deren Tages in den Blättern las, daß schon 10,000 Exemplare ver breitet wären. Sofort wurde vorläufige" Beschlagnahme verordnet nichts mehr vorhanden, in Wirthshäusern gesucht- Alles schon und verbraucht, Vorladung des Verlegers, offizielles Verbot, dann fort, sodann von Haus zu Haus nachgefragt Alles schon gelesen später offizielles Verbot wieder abgeholt mit dem Bemerken, es seien in der Eile Fehler unterlaufen,*) die verbessert werden sollten u. s. w. Nun, werden die Genossen fragen, aus welchen Gründen Verbot? Es ist doch nur eine Gemeindeangelegenheit!

Thut nichts. Auf Grund des Sozialistengesetzes, trotzdem das Flug­blatt- nicht aus Angst, sondern aus Wahltaktik noch sogar in Gemeindeangelegenheiten, sehr zahm gehalten war. Das nächste soll besser werden, und werde ich zum Lohne der hl. Hermandad gleich nach der Wahl den Sieg melden. Bis dahin mit Gruß! Thaddy.

*) Der Fehler war allerdings böse". Es hieß nämlich: Die sach­lichen Ausführungen desselben"( des Flugblattes)... sind in ihrer Gegenüberstellung der Interessen der einzelnen Klassen der Bevölkerungen, namentlich der Armen und Reichen, sowie in der angeblich bestehenden oder intendirten( beabsichtigten) Bevorzugung der Ersteren(!!) geeignet, den öffentlichen Frieden zu gefährden". Dieses Ersteren" wurde schleunigst in Letzteren umgewandelt. Bevorzugung der Armen, diesen Vorwurf können wir der jetzigen Mehrheit beim besten Willen nicht machen, er wäre allerdings höchft ,, aufreizend".

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An die deutschen   Genossen im Ausland.

Genossen!

Wiederholt bringen wir Euch in Erinnerung, daß wir zur Unterstützung des in Deutschland   bevorstehenden Wahlkampfes unserer Partei Sammel listen, sowie Quittungszettel über 25 Cts. haben anfertigen lassen, nicht nur für die deutschen   Genossen in der Schweiz  , sondern im ganzen Aus­land. Die eingelaufenen Bestellungen entsprechen aber bei weitem noch nicht dem, was wir glaubten, von Euch erwarten zu dürfen. Macht Euch nur klar, Genossen, von welch großer Bedeu tung für die sozialistische Bewegung der bevorstehende Wahlkampf iſt. Laßt Euch nicht durch kleinliche Bedenken beeinflussen, die hier und da von einzelnen Personen geltend gemacht werden, denen der Ueberblick über die Verhältnisse in Deutschland   während ihres Aufenthaltes im Auslande getrübt ist, und welchen die Bewegung nicht im gewünschten raschen Tempo vorwärts geht!

Wir müssen es den deutschen   Genossen selbst überlassen, ihre Taktik zu bestimmen. Nörgeln und Kritisiren fördert die Bewegung nicht, und steht besonders den im Auslande lebenden Genossen nicht zu. Thatkräftige Unterstützung ist es, was die deuts schen Genossen in ihrem schweren Kampfe nöthig haben und diese erwarten wir von den Genossen! Die Sammlungen für Wahlzwede sind in Deutschland   selbst für unsere Partei verboten und müssen daher im Geheimen vorgenommen werden, was bei aller Opfermüthigkeit, allem Geschick und aller Energie seitens der einzelnen Genossen nicht zu dem Resultat führen kann, welches sonst zu erwarten wäre. Um so mehr ist es Pflicht der deutschen   Sozia listen im Ausland, einzutreten, daß die zum Wahlkampfe erforderlichen Mittel herbeigeschafft werden. Nur so könnt Ihr, Genossen, auch außerhalb Deutschlands   in der Bekämpfung unserer Feinde, derer, welche die meisten von Euch außer Landes getrieben, theilnehmen.

Also noch einmal: an's Wert, wer sichs zur Ehre schätzt, Mitglied unserer Partei zu sein! Zürich  , im Juni 1881.

Mit sozialdemokratischem Gruß! Der Landes ausschuß der sozialistischen   Arbeiter Partei Deutschlands  in der Schweiz  . Korrespondenzen sind an C. Härer in Zürich  , Storchengasse 8, zu

richten.

An die Schuhmacher Deutschlands

stützung von dreihundert ausgesperrten Arbeitern der dortigen geht uns ein längerer Aufruf aus Graz zu, in welchem zur Unter­Schuhwaarenfabrik, Aktiengesellschaft früher Pollak, dringend gebeten wird. Da die Grazer Deutschland  

Streitfachen.

Jn Nr. 22 der Freiheit" wurde unser jüngst aus Hamburg   ausge­gewiesener Genosse Jean Groß in infamer Weise beschimpft und ihm nachgesagt, er habe Gelder für die Familien der Ausgewiesenen zu ver­walten gehabt, und als die Verwaltung in andere Hände übergehen sollte, hätte ihm die Summe von 583 Mart 20 Pfennigen gefehlt, welche, hieß es, natürlich auch verschwunden bleibt."

Diese Angaben sind, wie uns auf Anfrage mitgetheilt wird, von 3-3 erlogen. Sie rühren, wie die von der Freiheit" noch nicht zurückgenom­mene Lüge betreffend Auer, von dem als Polizeispiel ent­larvten Schurken R. Wolff her, der ja auch die schamlose Ver­dächtigung der ausgewiesenen Genossen Reimer, Brasch und Brückmann verübt hat. Dieser Hallunke Wolff hat von der Polizei die ganz besondere Mission, die Ausgewiesenen zu verdächtigen, auszuschreien, sie hätten in dieser oder jener Weise an der Spize der Organisation gestanden und dadurch den Ausweisungen ein Relief zu geben.

Wir bestreiten Niemandem, und am allerwenigsten den Herren von Rose Street, das Recht, uns anzugreifen und zu bekämpfen. Wenn die Herren der Ansicht sind, daß unbedingt Thaten" geschehen müssen bon! so sollen sie nur Thaten thun. Wir sind nun einmal der Ansicht, daß man nicht mehr versprechen soll, als man auch zu thun Willens und im Stande ist. Diese Ansicht mag ja philiströs sein, seig, jämmerlich 2c. es soll uns wenig kümmern, wie es den Herren beliebt, uns zu be­

nennen.

Aber dieses infame Lügen und Verleumdungssystem, wie es von London   aus in torrumpirendster Weise gehegt und gefördert wird, wie man sich mit dem erbärmlichsten Gesindel ver­bindet, nur um der verhaßten Partei eins am Zeuge zu flicken, dieses niederträchtige System werden wir brandmarken, so lange es geübt wird, und uns nicht scheuen, gelegentlich eines der Subjekte, von denen es geübt wird, gehörig unter die Fuchtel zu nehmen.

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Ein sauberes Früchtchen dieser Gattung ist z. B. ein gewisser Christian Meyer, derselbe, der unsern jüngst verstorbenen Genossen Eitle durch eine gemeine Denunziation um seine Stellung gebracht hatte. Dieser Elende, der infolge seiner albernen Renommistereien seiner Zeit mit nach Berlin   transportirt worden war, verühte vor Kurzem folgenden Erpressungsbrief, den wir für nöthig halten, zur Kennzeichnung des Schreibers hier zu veröffentlichen:

" Pforzheim  , den 24. April 1881. Herr Daniel Lehmann, Präsident! Nach Beschluß der in Berlin   wegen Hochverrath Verhafteten werden die Vertreter der blauen Partei aufgefordert, den in Haft Gesessenen in Berlin   eine Entschädigung auszuzahlen auf Anrecht des Revolutionsfonds, und ersuche den betref fenden Ausbezahler innerhalb 24 Stunden das Geld an den Unterzeichneten einzusenden, an dernfalls es eurer Partei schaden könnte. Christian Meyer.

Was thut denn eine Reformpartei mit einem Revolutionsfonds? Das ist ein Futtersack für Bebel und Liebknecht und Konsorten. Wenn die Entschädigung verweigert wird, wird es sich bald herausstellen, wer darüber zu verfügen hat.

Im Namen Mehrer: Meyer."

Jetzt treibt sich dieser saubere Patron, da ihm in Pforzheim   die Luft zu heiß wurde, in Schwaben   herum, wo er es versucht, sich wieder an unsere Genossen heranzudrängen. Es sei hier mit nachbrüdlichst vor ihm gewarnt.

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Briefkasten

der Redaktion: Anonymus in Altona  : In nächster Nummer. D- n in Celle  : Mstpte dankend empfangen. Nro. 1 mit Aenderungen verwendbar, Nro. 3 zum Abdruck im Szd. nicht geeignet, sehr dagegen Nro. 2. Solche Schandthaten müssen an's Tageslicht gebracht werden. Em. Kerbs in Mid. Besten Dank für ausführlichen Bericht; kommt in nächster Nummer zum Abdruck, da in dieser bereits redaktionell über Italien   berichtet wurde. J. Gaardmand: Es weht noch der alte Wind, auch werden Ihre Korrespondenzen nach wie vor gerne aufgenom men. Daß wir aber bei so schwerwiegenden Anklagen uns kein ab­schließendes Urtheil erlauben, dürfen Sie uns nicht übel nehmen. Auch G.r.d.w. hatte Ihrer Ansicht entsprechend geschrieben, wir hielten es W. in Blu.: aber für taftvoll, den Angriff fortzulassen. Gruß! Viereck ist bereits nach Europa   zurückgekehrt und befindet sich zur Zeit in London  ; denkt nicht an Auswanderung.

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der Expedition: A. Lanf., Chicago  : Bf. v. 24/5. erh. Sogen am 10/6. abgeg. H. J. Paris  : Fr. 10,- d. Flgfds. dankend zugewiesen. C. J. P. A.: Mt. 3,50 Ab. 2. Qu. u. für Photog. erh. Sog. ging mit 24 direkt. A. Mt. u. V. H. Lichtstg.: Fr. 3,10 nach Vor­schrift verwendet. Quittg. im Agitfds. später. ††† himmel Ist denn der Kerl verrückt oder ein Schuft? Energische Verhdlgn" scheinen da nicht zu ziehen! Ntsch. N.- Y.: Bestllg. zum Theil abgeg. Nota beigelegt, Baarpreise berechnet! Sozialistin S- r.: 3. fl. 3, erh. Gewünschtes abges. Alles notirt, Dank! N. a/ O.: Mt. 3,- Ab. 3. Qu. erh. M. Bijzfa: Mt. 8,- Ab. 2. Ou. erh. Reklamirtes steht Bft. 20 unter Drites Mt. 10,55. Sdg. nach Vorschr. folgt. - M. F. Basel  : Fr. 52,20. Ab. 1. Qu. erh. Liebig: heilige Wichsbüchs! Ktt. Prag  : ö. fl. 5,60 Ab.- Reft erh. F. L. Wien  : ö. fl. 2, f. Schft. erh. B. Brl.: London  : Fr. 50,40 à Cto. erh. Hell brennende Kerzen: Mt. 11,20 altes und neues Ab. bis Ende 81 erh. folgt also nur noch eine. Viktoria: Neue Adr. durch Besuch erh. Passendes für Korrespondenz fehlt noch. A. B. C.: Mt. 4,- Abon. 2. Du. u. Schft. erh. 40 Pf. Strafporto   bez., weil noch immer je 15 Grm. 20 Pfg. hierher kosten. Doppelbriefe also stets genau zu wägen! Der Bekannte: Mt. 45,-- Ab.- Conto erh. Auszug am 15/6. abges. Alles vorgem. M. P. Rbg.: Mt. 6,- Ab. 2. u. 3. Qu. erh. Nachliefrg. fort.-0- Hu: Alles eingetr. u. vorgem. Gewünschtes fort. Haben recherchirt. C. Shuhm. Cincin.: 5 Expl. Lohnarb. u. Kap." von Brst. versandt. Kfm. London: Fr. 34,- erh. Bf. erst nach Schluß der Fondsquittgn. Werden nach Vorschr. quittiren. Indessen Dank den franz. Kommunarden dorten. Rothkragen a. d. Cslr.: Alles bis heute

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schon fort, zwei Adr.- Veränderungen versucht, neue vorgemerkt.- N. N. Brag: Bfl. am 13/6. Näheres. Warum ertheilt man solchen Phlegma's nicht Rippenstöße statt Aufträge? Feldhptm: Recht! Nur verstehe ich

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das Rückerstatten der Mk. 150,- durch A. nicht. Neue Addr. vorgem. Rothhahn: Bf. v. 12/6. erh. und am 15. erwidert. Ersatz f. Ver­mißtes abgg.( i): Fl. 6,10 3. W. Ab. 3. Qu. u. Schrft. erh. Die Affäre von D.Kr. ist Schwindel Eurer Rechtskundigen".- M- Wien: Schuftige Kerle" sind wir mit Freuden in den Augen schnüf felnder Polizeipudel. Verstanden, Bruder Schnappauf?!

werden, so haben die deutschen   Schuhmacher alle Ursache, dazu beizutragen, Zürich  . Oeffentliche Versammlung

daß die Hungerlöhne ihrer Grazer Brüder, die sich auf 3-4 G1d. pro Woche belaufen, nicht noch mehr herabgedrückt werden. Die Haltung der Behörde kennzeichnet am besten die Thatsache, daß der Bürgermeister einer ihn zur Intervention auffordernden Deputation der Ausgesperrten die Antwort gab, zuerst müsse jedenfalls den Fabrikanten Schuh geboten werden.

Die Arbeiter sind vollständig mittellos, sie sind aber entschloffen, lieber Hunger und Noth zu erdulden, als wieder in jene unerträglichen Ver hältnisse zurückzukehren. Sie bitten daher ihre Brüder in Deutschland  , Zuzug fern zu halten und Gelder zu senden an: Johann Mokhardt, Graz, Elifabethinergaffe 22.

Warnung.

Vor dem Professions- Parteibettler, Schlosser Zetteris( Berliner  Ausgewiesener) wird gewarnt. Näheres in nächster Nummer.

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Deutschen Sozialisten

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Der Lokalausschuß.

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Donnerstag, den 23. September, Abends 8 Uhr, im Lokale des Deut schen Arbeitervereins Zürich  , in Gassen.

Tagesordnung: Das Verbot des Weltkongresses in Zürich  . Referent: Bürger Tauscher. Jedermann hat Zutritt.

London   Comm. Arbeiter- Bildungs- Verein

49 Tottenham Street. Tottenham Court Road. Die Wirthschaft des Vereins ist geöffnet von Morgens 9 bis Nachts 12 Uhr. Wir ersuchen die reisenden Genossen auf unsere Adresse zu achten. I. A.: Der Sekretär: G. Lemke.

Schweiz  . Vereinsbuchdruderei Hottingen  - Rürid