5. Die organisirten sozialistischen   Arbeiter in Galizien  : Dr. B. Lima­

nowski.

6. Die portugiesische sozialistische Arbeiterpartei: J. Bertrand. 7. Der schweizerische Grütliverein: J. Vogelsanger.

8. Die Partei des arbeitenden Volkes in Genf  . J. Ph. Becker und J. Solari.

9. Die deutschen   Sozialisten in der Schweiz  : J. Ph. Becker. 10. Der allgemeine Gewerkschaftsbund der Schweiz  : Seubert. 11. Der Kommunistische Arbeiterbildungsverein in London  , Tottenham Street: Ra do w.

12. Fünf sozialistische Zirkel in Posen und die Redaktion des Przetswit. 13. Die sozialistischen   Gruppen in Krakau  : 12 und 13 vertreten durch Dluski und Warinsfi.

14. Die dänische sozialistische Arbeiterpartei: J. Braun.

15. Die internationale Sektion von Buenos- Ayres  ( Südamerika  ): J. Bertrand.

16. Der mittelfranzösische Verband der französischen   sozialistischen  Arbeiterpartei( Paris   und Umgegend): B. Malon, J. Joffrin.

17. Der oftfranzösische Verband der französischen   sozialistischen   Arbeiter­partei( Lyon  , St. Etienne  , Grénoble   2c.) B. Malon. Zwei außerdem gewählte Delegirte( P. Brousse und J. Labusquière) waren verhindert, zu erscheinen.

18. Die kommunistische Kolonie Jung- Jcarien"( Jowa, Ver. Staaten von Amerika  ). B. Malon.

19. Die Ungarländische Allgemeine Arbeiterpartei: Ferenczy. Als Theilnehmer ist anwesend ein Mitglied der Gruppe Tschornji Peredjel": Brg. Alexandrowitsch.

Es ist zu bemerken, daß das Mandat der dänischen Arbeiterpartei auf deren ausdrücklichen Wunsch auf den deutschen   Delegirten übertragen

wurde.

Ebenso das Mandat der portugiesischen Arbeiterpartei und der Inter­nationalen Sektion von Buenos Ayres auf den belgischen Delegirten.') Der Bericht der Mandatprüfungskommission wird nach kurzer Debatte ohne Widerspruch angenommen.

Die französischen   Delegirten beantragen, der Kongreß möge Angesichts der Schwierigkeiten, mit denen er zu kämpfen hatte, und wegen der haftigen Art und Weise, in der er zu Stande gekommen, nur in Form einer Konferenz tagen.

Dagegen wendeten einige Delegirte ein, sie hätten kein Recht, ihre Mandate abzuändern, die ihnen für einen Kongreß ausgestellt worden seien. Andere und zwar die Mehrheit, sind der Ansicht, daß wir uns nicht hinter einer Konferenz verstecken sollen. Die Delegirten erklären sich bereit, alle Konsequenzen der Abhaltung des Kongresses zu tragen. Diese Erklärung geben auch die französischen   Delegirten ab, die aber, wenn die Zusammenkunft als Rongreß stattfindet, öffentliche Sigungen verlangen.

Nach lebhafter Debatte wird über den Antrag der französischen   Dele­girten zur Tagesordnung übergegangen. Die französischen   Delegirten geben die Erklärung ab, daß sie den Kongreß als eine Konferenz betrachten. 2) Es wird zur Konstituirung des Bureaus geschritten. Zum ersten Präsidenten wird gewählt J. Ph. Becker, zum zweiten C. Conzett. Zum ersten Sekretär B. Limanowski, zum zweiten L. Bertrand. Hierauf wird ein Geschäftsordnungsantrag angenommen, nach welchem jeder Redner zu jedem Punkte der Tagesordnung höchstens zweimal das Wort erhalten soll. Das Maximum der Redezeit beträgt für das erste­mal zehn, für das zweitemal fünf Minuten.

Die französischen   Delegirten beantragen, es solle nur nach nationalen Organisationen abgestimmt werden. Dagegen sprechen die Delegirten Seubert, Mc. Guire und Braun.

Dieselben sind der Ansicht, daß, wenn nach Parteien abgestimmt wer­den sollte, auch die Stärke dieser Parteien berücksichtigt werden müsse. Andererseits dürfe man annehmen, daß jeder Delegirte nach bester Ueberzeugung, ohne Voreingenommenheit abstimme. Schließlich, und das ist das Entscheidende, wird angeführt, daß es sich auf dem Kongreß nicht um eine Majorisirung, sondern um eine V er ständigung handle. Die französischen   Delegirten ziehen in Folge dieser Ausführungen ihren Antrag zurück.

Schluß der Sitzung 9 Uhr.

Zweite Sigung. 3. Oftober.

Eröffnung Vormittags um 8, Uhr durch den Präsidenten. Der deutsche   Delegirte beantragt, die Berichte über Punkt 1 und 2 der Tagesordnung mögen schriftlich oder gedruckt beim Bureau

1) Ferner liefen im Verlaufe und nach Schluß des Kongresses noch verschiedene Sympathie und Anschlußadressen ein. So u. A. von dem Nord- und Westverband der französischen   sozialistischen   Arbeiterpartei, von den Arbeitervereinen von Turin  , Mailand  , Imola   u. s. w. Wir werden die Liste derselben erst in der nächsten Nummer vervollständigen

fönnen.

2) Uns sind die Gründe unserer französischen Genossen nicht recht ein­leuchtend. Vielleicht hatte sie die verhältnißmäßig geringe Zahl der Theil­nehmer am Kongresse verstimmt. Wir dagegen können es nur billigen, daß man eine weise Sparsamkeit obwalten ließ. Auch ist es klar, daß Parteien, welche eine energische Thätigkeit entfalten, nicht viele Kräfte selbst für kurze Zeit entbehren können. Es hat uns sehr gefreut, daß der sozialistische Weltkongreß verschont geblieben ist von jenen Kongreß­bummlern, welche, weil sie zu Hause nichts zu thun haben, alle auslän­dischen Kongresse unsicher machen. Die Bedeutung eines Kon­gresses ist nicht die Zahl der Delegirten, sondern die Zahl derer ist maßgebend, die hinter den Delegirten stehen.

Feuilleton.

Die neueste Proklamation der Narodnaja Wolja  ". Nach dem letzten Attentate in Rußland   schien es, als seien die revo­lutionären Parteien gänzlich zersprengt. Gehegt wie wilde Thiere, muß­ten sich die edlen Kämpfer für die Freiheit Rußlands   von Ort zu Ort flüchten, um den Verfolgungen der Schergen zu entgehen. Kein Wunder, daß es den Sommer über stille blieb und daß die Autokraten sich be­reits in der Hoffnung wiegten, die revolutionäre Bewegung erstickt zu haben.

Die Thoren! Sie lebt, sie hat ihre Organisation intakt erhalten und bereitet sich vor, in erneuertem Angriff an dem Absolutismus zu rüt­teln. Angekündigt wird dieser Angriff in der neuesten Proklamation der ,, Narodnaja Wolja  ". Da dieselbe in anderen Blättern noch nicht ver­öffentlicht worden, halten wir es für unsere Pflicht, unsern Lesern dies denkwürdige Schriftstück mitzutheilen. Es lautet:

Dem ruhmvollen Kosakenthum der Armeen vom Don, vom Ural  , von Orenburg  , vom Kuban, vom Terek  , von Astrachan  , Sibirien   2c. Ihr glorreichen Atamane, Ihr ruhmvollen Vertheidiger des russischen   Volkes! Jahrhunderte sind schon vergangen, seid Ihr durch Eure großen Helden­thaten unsterblichen Ruhm zuerst erworben habt. Jahrhunderte lang schon erfüllt dieser Ruhm das russische Volk und mit Ehrfurcht gedenkt es des Kosakenthums. Das Verdienst der Kosaken ist in der That ein großes. Seit undenklichen Zeiten habt Ihr die Volksfreiheit gegen alle Feinde vertheidigt. Ihr habt mit Eurem Blut jeden Fußbreit Landes benetzt, das Vaterland vor den unzähligen Horden der Tartaren, Türken, Tscherkessen und Anderer vertheidigend. Eure Schwerter und Lanzen waren in Konstantinopel   und in Khiwa. Hunderttausende Eurer tapferen Brüder opferten ihr Leben auf dem heiligen Altar des Vater­landes. Das Verdienst der Kosaken besteht aber nicht allein im Kampfe gegen die Busurmani( Völker Afiens); höher anzuschlagen ist das Verdienst, das russische Volf seit Alters her gegen seine Bedrücker im Innern ge­

oder bei einer zu diesem Zwecke einzusetzenden Kommission niedergelegt werden, welche deren Veröffentlichung innerhalb einer kurzen Frist zu besorgen habe. Seubert beantragt, daß allgemeine Berichte schon heute entgegengenommen werden. Im Uebrigen schließt er sich dem Antrage des deutschen   Delegirten an. Dr. Limanowski beantragt, daß die Berichte in einer öffentlichen Sigung zur Verlesung gelangen mögen.

Nach kurzer Debatte wird Seuberts Antrag angenommen. Der des deutschen   Delegirten noch mit dem Zusatz, daß die deut­ sche   Partei den Druck in deutscher, die französische   Partei in französischer Sprache zu besorgen habe.

Der amerikanische   Delegirte schließt sich dem an mit der Er­klärung, daß die Amerikaner den Druck in englischer Sprache selbst übernehmen.

Ferner wird ein Antrag des französischen   Delegirten angenommen, daß die Berichte nicht mehr als je 10-15 Druckseiten in Oktav ein­nehmen sollen.

Weiter gelangt zur Annahme ein Antrag Malons, von jedem Bericht möge eine Abschrift nach Paris   und eine nach Zürich   gesandt werden welche die Veröffentlichung in französischer, respektive deutscher Sprache zu übernehmen habe. ( Fortsetzung folgt.)

Das Elend in Paris  .

Bekanntlich hat der satte Gambetta in einer Versammlung das große Wort gesprochen: Es gibt keine soziale Frage, es gibt nur einzelne soziale Fragen!" Mehrere seiner kürzlich zu Abgeordneten ge wählten Mamelucken, die augenblicklich in Frankreich   herumreisen, essen, trinken und Reden halten, sind sogar noch weiter in der Unverschämtheit gegangen und haben behauptet: Es gibt keine sozialen Fragen!

Als beißende Illustration zu den Worten dieser opportunistischen Biedermänner veröffentlichte vor Kurzem die ,, Assistance publique" ( öffentliche Unterstützung) in Paris   das Ergebniß von statistischen Er­hebungen über Zahl, Alter, Geschlecht und Gewerbe aller derjenigen, welche in Paris   keine Arbeit und keinen Unterhalt finden können und deshalb auf öffentliche Unterstützung angewiesen sind. Diese Erhebungen haben stattgefunden vom 1. Mai 1880 bis zum Ende des gleichen Jahres und haben ein wahrhaft haarsträubendes Resultat geliefert.

Es gab demnach am 30. April 1880 in Paris   eine Anzahl von 52,169 Haushaltungen mit zusammen 140,400 Personen, welche öffentlicher Eine spätere Sichtung hat aller­Armenunterstützung bedürftig waren.

dings diese Zahl auf 46,815 Haushaltungen mit 123,735 Personen ver­mindert, aber damit sind einmal jene ausgeschiedenen Familien um nichts besser gestellt, und auch die übriggebliebene Zahl bietet noch genug des Entfeßlichen.

Wenn man die angeführten Zahlen mit den im Jahre 1877 auf dem gleichen Gebiete angestellten Erhebungen vergleicht, so ergibt sich gegen 1877 der folossale Zuwachs von 3153 Haushaltungen mit 16,418 Ber sonen, und gegen das Jahr 1861- seit welcher Zeit allerdings die Umgebung mit Paris   vereinigt wurde, ergibt sich gar eine Vermehrung um 10,102 Haushaltungen mit 33,448 Personen.

Im Jahre 1877 tam im Durchschnitt ein Bedürftiger auf 17-55 Einwohner, im Jahre 1880 dagegen kam schon auf 16.07 Personen ein Bedürftiger. Dieser Prozentsatz vertheilt sich natürlich nicht gleichmäßig auf ganz Paris  . So zählt z. B. das neunte Arrondissement( im Innern von Paris  , also zu den vornehmeren" Stadttheilen gehörig) erst auf 49.08 Einwohner einen Bedürftigen. Dagegen finden wir in den Arbeiter­vierteln ganz andere Prozentsätze. Das 13. Arrondissement zählt zum Beispiel einen öffentlichen Armen auf 6-71 Einwohner(!) und das 20. Arrondissement( Belleville  ) einen auf 7.79 Einwohner!

Von den oben angegebenen 46,815 Haushaltungen erhalten 18,125

zeitweise, 28,690 dagegen iährliche Unterstützungen. In Hinsicht auf ihre Familienverhältnisse vertheilen sich dieselben, wie folgt: Familien Verheiratheter Wittwer oder Wittwen Unverheirathete Männer Verlassene Frauen Waisen

Ehelose Mütter

Haushaltungen

19,568

16,562

6,221 2,339(!) 1,360

765

46815

Mehr als die Hälfte dieser Haushaltungen( 24,633) haben nur ein einziges Zimmer, 17,234 besitzen je zwei Zimmer. In Hinsicht auf Geschlecht und Alter vertheilt sich die Anzahl der öffentlichen Armen folgendermaßen:

Männer

Frauen

Knaben Mädchen

25,092

41,291

58,499

28,853

123,735 wor

Die Geschäftszweige, welche der Armuth das stärkste Kontignent liefern, find: bei den Männern:

1) In der Großindustrie: Mechaniker, Heizer, Maschinisten, Schmiede, Drechsler, Kunsttischler, Zuckersieder( zusammen ungefähr 2000).

2) Jm Kleinhandwerk: Lampenmacher, Posamentiere, Waffenschmiede, Gerber, Knopfmacher, Kunstdrechsler, Verfertiger von Pariser   Artikeln 2c. 3) Jm Baugewerbe: Maurer  , Steinhauer, Schloffer, Bautischler, Maler, Maurerhandlanger, Erdarbeiter( zusammen ungefähr 4000!). 4) In verschiedenen Branchen: Schneider, Schuhmacher, Magazin­arbeiter, Köche, Fleischer, Weinhändler, Straßenhändler, Gemüsehändler, Handlungsdiener, Eisenbahnbeamte, Musiker und Sänger, Schreiber, Stuckateure, Ciseleure, Lithographen 2c.( ungefähr 4000).

schützt zu haben. Das freie Kosatenthum war die Wiege der russischen Freiheit. In den Kosakenländern waren Alle seit uralten Zeiten gleich, Alle waren frei, Alle benutzten gemeinsam das Ackerland, das Dedland, die Gewässer 2c. Ihr habt dem ganzen Volke als Beispiel gedient, wie ein freier Mensch leben soll. Und der Ruf vom ruhmvollen Leben der Kosaken verbreitete sich überall. Die Enterbten, die unterdrückten Bauern hörten davon und flüchteten sich zu ihnen vor den unmäßigen Steuern, den Bedrückungen der Regierung und der Adeligen.

Eure Ahnen und Vorahnen haben Alle bei sich aufgenommen, Nie­manden verrathen oder ausgeliefert, den Leibeigenen als freien Mann betrachtet, den Bauer zum freien Kosaken, zum ruhmvollen Helden gemacht. Der Ruf der Kosaten verbreitete sich auch dieserhalb überallhin, das Volk freute sich, daß es Vertheidiger besize, dachte darüber nach, wie gut es wäre, wenn Alle freie Kosaken werden könnten, wie viel besser man dann in Rußland   leben würde.

Aber auch damit ist Euer Verdienst, Kosaken, nicht erschöpft. Eure Ahnen und Urahnen wollten, als sie von den Unterdrückungen hörten, die das russische Volk von den Adeligen und der Regierung zu erdulden habe, dasselbe nicht im Stiche lassen. Mehrmals erhob sich das Kosaten­thum gegen das Moskowiterthum, um das russische Volk zu befreien. Eure Urahnen, Kosaten, tämpften gegen den Zaren Boris( Godunow), weil er das Bauernthum fnechtete. Auch der berühmte Ataman, Stepan Rafin mit seinen wadern   Genossen vom Don zog gegen Moskau  , trieb die kaiserlichen Heerführer vor sich her und bahnte der Freiheit der Banern eine Gasse.

Ein anderer Kosak   vom Don, Emeljan Pugatschew, verbündet mit den ausgezeichneten Kosaken vom Ural  , erhob sich dann, dem russischen Volte die Freiheit zu erobern und rüttelte so start am Moskowiterthum, daß ein Jahrhundert lang die Erinnerung daran im Volke fortlebte. Wo sich aber die kaiserliche Unterdrückung an die Kosaken selbst heran­wagte, da fanden sich bei Euch wackere Kämpfer, Bulawin's und Ne­frassow's, die zu zeigen wußten, daß man mit Kosafen nicht spaßen dürfe. Darin besteht das große Verdienst des Kosakenthums, daß es ein Beispiel der Freiheit dem ganzen russischen Volke gab, und solidarisch mit Todes­

5) Bediente, Tagelöhner und dergleichen; diese sind von allen die zahlreichsten.

Zu diesen gesellen sich noch die nicht in der Lehre befindlichen Waisenkinder, Blinde, mit der englischen Krankheit Behaftete, Arbeits­unfähige und Blödsinnige, zusammen eine Anzahl von 1197.

Frauen.

Unter den Frauen sind hauptsächlich vertreten: Spulerinnen, Schachtel­macherinnen, Blumenmacherinnen, Bortenwirkerinnen, Knopfspinnerinnen, Kleidermacherinnen, Korsetnäherinnen, Weißnäherinnen, Beinkleider­näherinnen, Westennäherinnen, Schuhstepperinnen, Wäscherinnen, Büg­lerinnen, Lehrerinnen, Mägde, Köchinnen 2c. 2c.

Die Waisen unter 16 Jahren, die noch in keinem Geschäft sind, die Blinden, die Blödsinnigen, die Fallsüchtigen, die Gichtbrüchigen, die arbeitsunfähigen Kranken jeder Art machen hier zusammen 1357 Per­souen aus.

Das ist in allgemeinen Umrissen das düstere Gemälde, welches die ,, Assistance publique" der Deffentlichkeit übergeben hat. Aber das ist nur, um sich so auszudrücken, das offizielle Elend von Paris  .

Rechne man erst einmal dazu alle die Bedürftigen, welche jenes In­stitut nicht annehmen konnte, alle die verschämten Armen, die zu stolz oder zu furchtsam sind, um Unterstützung zu begehren, alle diejenigen, deren Arbeit nur halb zum Leben hinreicht, die also ohne Auspruch auf Unterstützung langsam verhungern müssen, und erst dann wird man sich eine ungefähr richtige Vorstellung von dem in Paris   herrschenden Elend machen können. Und auch dann sind die verlassenen Kinder jeder Art, die Vagabunden, die der bürgerlichen Ehrenrechte Beraubten und An­dere mehr noch nicht einmal eingerechnet.

Und Angesichts all dieses Elends, daß übrigens in den übrigen euro­ päischen   Großstädten nicht geringer ist, wagen es Gambetta   und seine Nachbeter, diese Maulhelden der Bourgeoisie, zu sagen:

,, Es gibt keine soziale Frage, es gibt nicht einmal soziale Fragen." Aber die französischen   Arbeiter, die Söhne der Junikämpfer und Zeugen der blutigen Maiwoche, werden ihnen die Antwort nicht schuldig bleiben.

Missionärrisches aus Afrika  .

Etwas für Herrn Buttkamer im Reichstag   vorzulesen. Während das Christenthum in Europa   und besonders in Deutschland  gegenwärtig mit trampshafter Anstrengung versucht, neue Flecken auf sein altes schäbiges und zerlumptes Gewand zu setzen was doch selbst nach dem Ausspruch seines angeblichen Stifters ein unnüßes Bemühen sein soll, scheint es sich bei den Negern in Afrika   in seiner ganzen Herunter gekommenheit zu offenbaren.

"

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Wenigstens kommen von dorther Nachrichten, welche für jeden vernünf­tigen Menschen nur erfreulich und aufheiternd sein können. Wir theilen ste deshalb in dieser ernſten Beit als erheiternde Lektüre unsern Lesern mit. Der bekannte Afrifareisende Stanley hatte an einem der Riefenseen in Inner- Afrika ein großes Negerreich Namens Uganda   angetroffen, mit deffen mächtigem Beherrscher Mtesa er eine Art auf gegenseitiger Ausbeutung be­gründetes Freundschaftsverhältniß anknüpfte. Stanley selbst, wie auch der Staatssozialist", dem wir die in Folgendem erzählten Fakta entnehmen, schildern diesen Mtesa als einen Erzgauner und Schurken, der allen Lastern ergeben sei. Nichtsdestoweniger ließ Stanley feine Gelegenheit vorbei, ,, um seinen hohen Freund, den Kaiser und König Mtesa"( Worte des ,, Staats­sozialist"!) für das Christenthum zu gewinnen. Seine Erfolge waren über­raschend, was indessen für einen denkenden Menschen kein Wunder ist, wenn man erwägt, daß so ein schlauer Gauner, wie Mtesa, schon in­stinktiv fühlen mußte, wie gut eine Religion, die, wenn sie einzig die Knechtung und Berdummung der Menschen sich zur Aufgabe macht, für ſeiue Despotenlaunen paßte.

Auf Stanley's Betrieb wurden dann englische Missionäre nach Uganda  gesandt, um die armen Neger gegen einander zu heben und ihnen ihr bischen Gehirn vollends zu verkleistern. Gleich bei ihrer Ankunft verlangte Mtesa von den Missionären, sie möchten ihm Kanonen und Pulver machen, was sie ihm jedoch abschlugen Diese ihre Weigerung ist eigentlich das merkwürdigste bei der ganzen Geschichte.

Trotzdem aber wurde sogleich nach Bismarck's sozialreformatorischem Vorbild mit der Christianisirung des Volkes und Landes begonnen. Sklaven­handel und Sonntagsarbeit wurden ohne Weiteres verboten, und Mtesa dachte sogar über wie sich der ,, Staatssoztalist" sehr fein ausdrückt die Verwerflichkeit der Vielweiberei nach. Aber wohlgemerkt, er dachte nur darüber nach!

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Soweit war Alles gut, der Weizen des Muckerthums blühte. Aber man hatte die Rechnung ohne die Jesuiten   gemacht. Eines schönen Tages er­schienen jesuitische Missionäre in Uganda   und benahmen sich natürlich wieder einmal viel schlauer, als die dummen Protestanten. Bunächst brachten sie Mtesa echt christliche Geschenke mit, Flinten, Revolver, Säbel und Uni­formen, die auf den hohen Herrn" einen tiefen Eindruck machten. Dann provozirten sie einen öffentlichen Standal, bei dem sie die Protestanten Lügner nannten, was Mtesa zu dem klassischen Ausspruch veranlaßt haben soll: Was soll ich glauben? Wer hat Recht? Zuerst war ich Heide, dann wurde ich Mohamedaner, dann Christ! Jetzt fommen wieder andere Weiße und sagen mir, die Engländer seien Lügner.

"

,, Wenn ich den neuen Anfömmlingen glaube, kommen nach ihnen viel­leicht wieder andere und erklären auch fie für Lügner."

Bei alledem war Mtesa so schlau, feiner von beiden Parteien Recht zu geben. Er dachte vielmehr frei nach Heine:

Welcher Recht hat, weiß ich nicht, Doch es will mich schier bedünken, Protestant, wie Jesuit  ,

Daß sie alle beide stinken!

verachtung sowohl die eigene Freiheit wie die des Volkes vertheidigte. Deshalb ist das Rosatenthum berühmt geworden! Das russische Volk weiß wohl, daß es, so lange das Kosakenthum lebt, nicht zu Grunde gehen wird.

Atamane! Auch wir wenden uns jetzt an Euch und fordern Euch auf zu einer großen Sache. Zeigt, daß der alte Geist noch lebt, daß der Säbel des Kosaken es noch wagt, sich zu erheben für die Gerechtigkeit und Freiheit. Bekannt ist es, wie die Lage Rußlands   jetzt ist. Ihr wißt selbst, daß das Leben in Rußland   mit jedem Jahre un erträglicher wird. Die Bauern sind verarmt, der Grund und Boden ist den Adeligen und Tschinownits als Beute zu Theil geworden, die Steuern wachsen von Jahr zu Jahr, im Staate herrscht überall Un­ordnung, die Polizei beutet das Volk aus und die Regierung fümmert sich um nichts. Das allgemeine Elend kennend, haben wir Sozialisten uns entschlossen, für das Volk einzutreten, errichteten für diesen Zwed ein besonderes Exekutivkomite, das sich an den früheren Zaren, Alexander II.  , mit der Erklärung wendete, daß in Rußland   die Lage gegenwärtig schlimmer sei, als unter der Leibeigenschaft, und mit der Forderung, daß der Zar sich um die Lage des Volkes fümmere. Das Erekutivkomite forderte:

1) Uebergabe des Grund und Bodens in die Hände der Bauernge meinden,

2) Uebergabe der Fabriken und Werkstätten in die Hände der Arbeiter­genoffenschaften.

3) Einberufung von Delegirten aus dem ganzen Volke, Bauern, Ar­beiter, Rosaken 2c. durch den Zaren. Ohne die Zustimmung dieser Delegirten seien keine Steuern aufzuerlegen, keine Gesetze zu geben, feine Kriege zu führen.

Der Zar Alexander II.   hat nicht nur unsere Forderungen zurückge­wiesen, sondern erklärte uns in der ganzen Welt als Mörder und henkte unsere Genossen zu Dutzenden. Das Volk aber unterdrückte er noch mehr als früher, ließ in allen Kirchen erklären, daß die Bauern keine Landvertheilung zu erwarten hätten, besoldete noch mehr Uradniks und Polizisten, so daß man gar nicht mehr frei athmen konnte.

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