Wiener Zukunft" und war Mitangeklagter im Merstallinger­Prozeß. Ist das nicht eine rasche und glänzende Bestätigung dessen, was in der erwähnten Flugschrift ausgesprochen war? Man kann mit Recht den österreichischen Arbeitern zurufen: Discite moniti! ernet, ihr seid gewarnt!

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Frankreich  . Die Debatten, welche auf der in unserm Leit­artikel gekennzeichneten internationalen Konferenz" ge­pflogen wurden, bieten im Allgemeinen nur wenig der Erwähnung Werthes. Die Herren Engländer, insbesondere die Parlamentsmitglieder Broadhurst und Burnett, wurden gar nicht müde, immer wieder den alleinseligmachenden Liberalismus zu verherrlichen, den Franzosen   Ver­nunft, Mäßigung und Gesetzlichkeit um jeden Preis zu predigen. Als in der Donnerstagssigung der französische   Delegirte Joffrin ihnen schüchtern entgegenzuhalten wagte, daß sie nicht immer so gemäßigt gewesen wären, und auf die bekannten Sheffield  - Unruhen aus der Mitte der sechziger Jahre hinwies, da erhob sich Herr Broadhurst und erklärte pathetisch, daß die Gewerkvereine mit diesen Unruhen nichts zu thun hätten, sondern, daß auf ihr Verlangen und unter ihrer Mitwir­tung die Verbrecher aufgespürt und verurtheilt worden seien!"

Des Weiteren wußte Herr Broadhurst nicht genug die Erfolge der Gewerkvereine zu preisen. Es ist bedauerlich, daß Niemand auf der Konferenz war, der die betreffenden prozenhaften Ausführungen auf ihr richtiges Maß zurückführte. Es hätte der Hinweis auf die bisher erzep­tionelle Stellung Englands auf dem Weltmarkt genügt, zu zeigen, daß was die Herren Broadhurst 2c. für Erfolge der Gewerkvereine ausgeben, vielmehr lediglich den Konjunkturen des Weltmarktes zuzuschreiben ist, und es mußte den Herren Unionisten außerdem noch gesagt werden, daß das Verdienst der Zehnstundenbill weit eher den Chartisten gebührt als den Gewerkvereinen. Es hätte darauf hingewiesen werden können, wie schon in der verflossenen Krisis verschiedene Gewerkvereinskassen und zwar der besten Gewerkvereine, bedenklich zu krachen angefangen haben; es hätte den Herren vorgehalten werden müssen, welcher Nothstand trotz der großartigen Erfolge der Gewerkvereine in England herrscht, und daß auch dort wie auf dem Kontinent für Hunderttausende von Arbeitern es schier unmöglich sei, Gewerkvereine zu gründen und Beamte mit hohen Gehältern anzustellen gleich dem Gewerkverein der Maurer und Stein­hauer.

Sehr dürftig waren auch die Argumente, welche die Herren Engländer der internatinalen Fabrikgesetzgebung entgegenhielten. Die englischen Arbeiter könnten fürchten, meinte Herr Broadhurst, daß dieselbe auf eine Erhöhung ihrer Arbeitszeit hinauslaufen werde. Als ob die internationale Fabrikgesetzgebung, wie überhaupt jede Fabrik­gesetzgebung nicht lediglich der Ausbeutung Schranken auferlegt! ,, Wir haben Vieles erreicht, macht's wie wir und kommt uns nicht in die Duere" das ist das A und O dieser Arbeiterführer. Und was auch die französischen   2c. Delegirten erwidern mochten, die Herren blieben bei ihrer vorgefaßten Meinung.

Von allen englischen Delegirten nahm den fortgeschrittensten Stand­punkt bezeichnenderweise Fräulein Edith Simcor, Delegirte des Londoner   Arbeiterinnen Gewerkvereins, ein! Auch ein Beitrag zur Frauenfrage.

Die Beschlüsse der Konferenz haben wir im Leitartikel mit­getheilt. Wenn auf dem Abschiedsbankett konstatirt wurde, daß nun­mehr die Internationale Arbeiter- Assoziation wieder in's Leben gerufen sei, so ist das ein bischen viel gesagt. Zu einer internationalen Asso­ziation gehört vor allen Dingen die Anerkennung gemeinsamer Grund­säße, und davon haben wir nichts gemerkt. Eine rein gewerkschaftliche Internationale würden wir verstehen und ihr weder Existenzberechtigung noch die Möglichkeit ersprießlichen Wirkens absprechen. Darum hat es sich aber hier nicht gehandelt. Und wollte man eine sozialistische Inter­nationale in's Leben rufen, so mußte man aus England nicht die Ge­werkvereinsführer, sondern die dortigen Sozialisten einladen, die unter den ersteren sehr dünn gesät sind. Und es ist sehr bezeichnend, daß mehere wirklich sozialistisch gesinnten Gewerkvereinsdelegirten es verschmäht haben, als Heerbann der Herren Broadhurst und Genossen nach Paris   zu fahren.

Zu spät für diese Nummer erhalten wir noch einen ausführlichen Protest des Cercle international in Paris   gegen die In­ternationale Konferenz", auf welchen wir in nächster Nummer zurück­kommen. Ferner konstatiren wir, daß unsere Genossen in Paris  , die unsern Artikel ,, St. Etienne oder Roanne  " seinerzeit verurtheilten, dies­mal in der Beurtheilung des Verfahrens der Herren Brousse 2c. ganz mit uns übereinstimmen.

Milan von Serbien   staatsstreichelt nach berühmtem Muster. Erst hat dieser brave König neuester Fabrik seinen getreuen Unterthanen die Waffen abnehmen lassen, was ihm theilweise, leider nicht überall, sehr energische Körbe eintrug, und jetzt hat er hinterher die Verfassung suspendirt, die Präventivzensur eingeführt und wird nun wahrscheinlich die radikale Mehrheit der Skupſchtina auseinanderjagen. Sicher würde er das nicht wagen, wenn er sich nicht von seinen er­habenen Gönnern   in Berlin   und Wien   die Erlaubniß dazu geholt. Ob ihm diese guten Freunde auch sein Thrönchen gegen Unfall ver­fichert haben?

Korrespondenzen.

Glauchau  , 7. Oktober. Wir gemüthlichen Glauchauer sehen uns veranlaßt, das Parteiorgan auch einmal in Anspruch zu nehmen, sonst könnte man wirklich glauben, wie uns schon von unseren Nachbarorten vorgeworfen wurde, wir schliefen. Nein und abermals nein, wir schlafen nicht, sondern wachen stets und folgen dem Lauf des Zeitenrades, während unsere Gegner siegestrunken sich ihres Abgeordneten Leuschner freuen, welcher gar nicht Vertreter unseres Wahlkreises ist. Leuschner ist nicht gewählt, er ist in den Reichstag geschwindelt! Dank der Wahl­prüfungskommission, welche ,, unermüdlich" gearbeitet hat, um nach zwei­jähriger Untersuchung die Wahl Leuschner's endlich zu beanstanden, steht das bereits fest. Wie nun? Wird der Reichstag die Wahl um­stoßen?

Der Reichstag? Ja, da gibt es keine Zeit, über ungesetzliche Wahlen zu diskutiren. Die Herren wissen sehr gut, daß wenn die Wahl Leusch­ner's im 17. sächsischen Wahlkreis für ungültig erklärt wird, die Sozial­demokratie wieder ihre feste Hochburg besäße.

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Ueber die Thätigkeit unseres hineingeschwindelten Abgeordneten inner­und außerhalb des Reichstags haben wir zu berichten, daß Leuschner im Reichstag für das Wohl" des armen Mannes, nämlich für Volks: wirthschaftsrath, Arbeitsbücher u. s. w. gestimmt hat; aber auch im vorigen Jahre eine 99 Sekunden lange Rede vom Stapel gelassen über harte und ,, weeche" Garne. Da werden die Sprit­barone nicht schlecht gelauscht haben! Unsere Glauchauer Jrrlichter: 2c. Partei war ganz außerm Häuschen; hätten die braven Musterbourgeois das vorher gewußt, sie wären sammt und sonders, mit und ohne Mä­treffen nach Berlin   geeilt, um von den Tribünen des Reichstags herab, der großen 99 Sekunden langen anhaltend geistreichen Nede Leuschner's zu lauschen.( D wie glücklich, im Sumpfe zu waten!) Die Thätigkeit Leuschner's außerhalb des Reichstages ist gleich nun? Mauseloch! Es war im Februar d. J., als eine Versammlung hier ab­gehalten wurde, in der gegen Einführung obligatorischer Arbeitsbücher Herr Albert aus Glauchau   und der Abgeordnete Stolle sprachen. Leuschner war zu dieser Versammlung brieflich, sowie durch die hiesigen Lokalblätter öffentlich eingeladen worden( d. h. das Glauchauer Tage blatt" ausgenommen, welches im Inserat die Einladung Leuschner's strich! Warum? Darum!) Leuschner zog es aber vor, gleich einer Maus, welche fürchtet, vom Kater gepackt zu werden, im Loche zu bleiben! Haltung und Ton der Versammlung waren ausgezeichnet.

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Am 22. September d. J. wurde wiederum eine Versammlung ab­gehalten, in welcher Reichstagsabgeordneter Stolle über das neue Krantentassengesetz referirte, die Herren Fabrikpascha's wurden ebenfalls zu dieser Versammlung eingeladen. Die Versammlung war trotz des heftigen stürmischen Regenwetters gut besucht, so stürmisch wie das Wetter draußen, so stürmisch war auch diese Versammlung. Herr Stolle forderte gleich beim Eingang seiner Rede die Berichterstatter des Glauchauer Tageblattes"( Schundblatt), sowie dessen Redakteur auf, sich ganz in seine Nähe zu sehen und die Ohren richtig aufzusperren, daß es nicht wieder vorkäme, daß das lügenhafte Tageblatt seine Reden gefälscht wiedergebe, wie es bei dem Referat über eine Versammlung in Meerane  geschehen sei, und gab dem Lügenredakteur den Rath, sich erst die Ohren tüchtig auskehren zu lassen. Darob großer Lärm von Seiten des die Versammlung überwachenden Beamten( Stadtrath Meißner). Das biedere Stadträthchen unterbrach den Referenten mit den Worten, Herr Stolle solle keine anstoßenden unparlamentarischen Reden führen, und nahm dann seinen Kollegen, den Lügenredakteur, in Schuh, Stolle deckte aber den Biedermann gehörig zu und führte ihm zu Gemüthe, daß das Tageblatt keine Person, und, er, der Stadtrath derjenige sei, der keine parlamentarischen Gebräuche kenne. Unser Stadträthchen war durch die wuchtigen Schläge des Herrn Stolle vollständig lahm gelegt. Ein anderer Lump pardon! Herr, Namens Vollert, gedachte nun, unsern Stolle der Unkenntniß des neuen Krankenkassengesetzes zu überführen, indem er meinte, ein 3wang, in's Krankenhaus zu gehen, sei allent­halben ausgeschlossen. Hierauf sah Stolle sich veranlaßt, dem schwer­hörigen Buchhalter Vollert den§ 7 des neuen Krankenkassengesetzes nochmals in die Ohren zu rufen, und ihm das Wort ,, unbedingt", welches Alles befagt, einige Male einzupauken. Damit war das saubere Bour­geoisbürschchen in Geschwindigkeit auf das Pflaster gesetzt.

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Große Unruhe bemächtigte sich alsdann der Versammlung, als Stolle die Aeußerung Minnigerode's zur Sprache brachte: die deutschen  Arbeiter fimulirten!( Ein Pfui diesem ehrabschneidenden Volks­vertreter!) Ebenfalls brachte§ 6 die Versammelten in Unruhe, daß nach 13 Wochen Kranksein alle Unterstützung aufhöre, d. h. gerade dann, wenn die Unterstüßung am nöthigsten gebraucht wird; eine Person, welche gerade nach 13 Wochen, da ihm die Unterstützung entzogen wird, der Genesung zuschreitet, muß elendiglich verkümmern, oder fällt der Armenverpflegung anheim und ist all seiner Bürgerrechte verlustig. Das nennt man Fortschritt oder Bismarck  'sche Sozialreform!

Zum Schlusse forderte der Referent alle Arbeiter auf, sich zu organi­firen zu einer selbständigen Zentralfrankenkasse, indem da ein jeder Ar­beiter mit zu rathen und mit zu thaten habe, wohingegen bei der Orts- 2c. frankenkassen die Arbeiter nur thaten sollen und im Rath ,, nir to seggen hem". Kann die Behörde doch einen jedweden Bummler oder bankrot­tirten Arbeiterschinder als Verwalter u. s. w. einsetzen. Nach dem Re­ferate sprach noch Genosse Müller aus Meerane  , welcher ebenfalls den Lügenredakteur des Glauchauer Schundblattes( Tageblatt) tüchtig herunter­putte, was unser kleines dickes Stadträthchen ebenfalls erboste, so daß es Müller zur Sache rief. Müller deutete dann darauf hin, daß das von Stolle gekennzeichnete Krankenkassengeset das einzige positive Werk sei, was Bismarck   bis jetzt mit seiner Sozialreform geschaffen. Unser wahr­scheinlich nicht mehr ganz nüchterner Stadtrath griff daraufhin dem Vorsitzenden( Weber Müller) vor und schloß die Versammlung. Nach Schluß der Versammlung folgte ein donnerndes Bravo, das aber nicht dem Stadträthchen galt.

Ferner haben wir zu berichten, daß das Bourgeoisfrüchtchen Vollert als erster Buchhalter im Etablissement von Bäßler u. Co. fungirt; Müller, welcher ebenfalls in dieser Hunger bude arbeitete, wurde auf seine Dreistigkeit hin, eine Versammlung zu leiten, mit den bloßen, falten Worten entlassen, für ihn gäbe es keine Arbeit mehr, und damit basta! Müller ist also gemaßregelt. Nun gut, wir werden es uns merken, Du Früchtchen Vollertz Dein Lohn wird nicht lange aus­bleiben!

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Demnächst werden wir einen vollständigen Bericht über Glauchauer Fabrikantenübermuth bringen, wo das Bäßler'sche Eta= blissement mit dem Früchtchen Vollert an der Spitze stehen wird. Ueber den Bericht in Nr. 34 des Sozialdemokrat" ( ,, Glauchauer Beobachter" betreffend), bemerken wir vor der Hand, daß wir ebenfalls schon längst unser Augenmerk auf dieses Blättchen haben, und wie es scheint, treten auch mit dem Redaktionswechsel vom 1. Oktober an andere Tendenzen ein; man lese nur jetzt die fortwährenden ekel­haften Zeitungsausschnitte, z. B. in Nr. 142: Das Niederwalddenkmal  in Nr. 141. Die Pferdefraktionen u. s. w. Wir werden wohl demnächst gezwungen sein, den Beobachter zu Grabe zu tragen! Denn seine Abonnenten sind nur Arbeiter, die zu politischem Bewußtsein gelangt sind, und diese nennen wir mit Stolz unser.

Wie wir jetzt schon melden können, wird die Abonnentenzahl des ,, Beobachter" bereits diesen Monat bedeutend abnehmen.

Am 16. Oktober hatten wir Gelegenheit, mit unsern Chemnitzer  Brüdern in Gesau bei Genoffe Stolle ein Familienfest, zugleich Siegesfeft, zu feiern, wobei es an Anregung nicht fehlte. Ein Chem­niger Genosse hob namentlich hervor, daß man die Angstmeierei un­bedingt fallen lassen müsse, dann sei es auch möglich, überall zu siegen. Beim Scheiden der Chemnißer Brüder regnete es förmlich Toaste, aus denen hervorging, daß auch hier keine Angstmeierei herrscht, sondern daß Polizei- und Ausnahmegesezen die gebührende Verachtung zu Theil wird. Wir sagen unsern Chemnißer Brüdern nochmals herzlichen Dank und wünschen baldiges Wiedersehen.

Zum Schlusse habe ich noch eine Trauerbotschaft nachzutragen, da unser bisheriger Korrespondent seiner Zeit die Mittheilung an das Organ unterlassen hat.

Am 5. Juli d. J. starb plötzlich unser braver Parteigenosse Gott­fried Flech sig. Wir verlieren an ihm einen unserer eifrigsten Genossen. Flechfig kämpfte unentwegt unter dem rothen Banner und bot jedem Gegner desselben kühn die Stirn.

Sein Sarg war von Rosen, welche wir auf denselben niederlegten, vollständig bedeckt, zum Zeichen, daß wir uns bewußt waren, welche Kraft wir in Flechfig verloren.

Ehre seinem Andenken!

In Eppingen   trieb er es grradeso wie in Meßkirch  , ja noch bunter. Dort trieb er mit Mädchen und Frauen in seiner Amtsstube die gröbften Unfittlichkeiten. Ungeachtet deffen ist er zum Oberamtmann avancirt und leztes Jahr nach Ettenheim  , also wieder an eine bessere Stelle, ver­sezt worden.d

Wie dieser und andere Beamte die Amtschaise ausnutzen und Diäten schneiden, wo teine zu erheben find, also den Staat, b. h. die Steuerzahler, betrügen, will ich das nächstemal unter dem Titel: Das Diätenwesen und die Diätenschneiderei der badischen Beamten" erzählen. Es steht mir überhaupt noch viel Stoff über badische Beamte zu Ges bote, mit dem ich den Herrn Staatsminister mit der Eingangs zitirten Behauptung gründlich ad absurdum führen werde.

Quittung.

Perikles  .

Von Genosse Ch. Schumann in Cincinnati   erhielten wir für den Agitationsfond der Partei Fr. 5 10,-( Doll. 100,-) baar als Reinertrag der von ihm auf eigenes Risiko in 2000 Exempl verlegten vortrefflichen Broschüre des Genossen Eduard Hoffmann  : ,, Ein Beitrag zur Lösung der Arbeiterfrage"( besprochen in Nr. 41 des ,, Sozialdemokrat"), worüber hiermit dankend quittirt Im Auftrage der Parteivertretung: Der Bevollmächtigte.

Zur Beachtung.

Dieser Nummer liegt in den nach Deutschland   gehen­den Exemplaren ein Birkular für die Abonnenten bei. Wir ersuchen die Vermittler, dasselbe mit dem Blatte den Abonnenten zuzustellen.

Die Expedition.

Briefkasten

der Redaktion: Bogenschütze in M., Otto N. in London  : Einsendungen leider für diese Nummer zu spät, sollen in nächster Num­mer Aufnahme finden. Besten Dank! Elberfeld  : Ihrer Beschwerde wird in nächster Nummer Rechnung getragen werden. Braun schweig: Sie haben Leo offenbar mißverstanden. Er hat weder gegen die Gewerkschaftsbewegung etwas einzuwenden, noch verlangt er, daß wir selbst an's Messer liefern sollen. Das eingesandte Flugblatt z. B. hat durchaus seinen Beifall. Was er vielmehr bekämpft, ist die Ver= leugnung der Grundsätze des Sozialismus, ist die Propagirung unsozialistischer Grundsäße.

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der Expedition: Kr. u. Sgr. Baltimore  : Bf. v. 23/10. und unser Auszg. kreuzten. Angelght. F. werden nach Wunsch ordnen. Bstllg. folgt. Fr. u. Sz. längst vergriffen. Ferd. Bf. v. 31/10. u. 3/11. erh. Angelght S. 2c. suchen zu ordnen. P.- Gen. Amstdm: Fr. 1,- pr. Ufds. v. letter Cttg. nachtrgl. gebucht, ebenso 1 Ab. 3. Du. W. Bf. tam später an. Bstllg. 2c. nach Wunsch. Bezugsquelle d. Nt. Wa." unbekannt. Th. V. Castlefd.: Dttg. in 45 schließt das 3. Du. mit ein. Alte Garde Rbch.: M. 61,- Ab. 3. Du. u. Schft. gutgebr. Mehrbstllg. u. Nachlfg. folgt. Georg: M. 100,- à Cto. Ab. 3. Du.

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gutgebr. H. Nysch. N.- York: Kommt Alles nach Wunsch, Mr. Kap. sobald hier. Fr. 15,50 pr. Eto. Stblg. gutgebr. 200 Bfmt. dkd. erh. Bf. folgt. Lzr. Fltrn.: Fr. 2, Ab. 4. Du. erh. A. Schrtr. Rouen   F. 5, Ab. 3. u. 4. Du. erh. Bruno M. 158,75 Abon.

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3. Qu. u. Schft. baar u. M. 16,65 Ggrchng. gutgebr. S. From. 3.: Fr. 2, Ab. 4. Du. erh.-H: M. 140,30 à Cto. erh. Näheres erwartet.

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Der rothe Hans: M. 33,60 Ab. Sept. erh. Adr. notirt. Paul Spbg.: M. 60,- Ab. 4. Du. u. Schft., sowie à Cto. gutgebr. Weiteres bfl. Bstllg. folgt. Verrina: M. 4,- Ab. 3. Du. Fbrg, erh. Alles notirt. Rother Maulwurf H.: M. 13,- Ab. 4. Du. u. à Cto. alter Rest erh. Bfl. Weiteres. W. B. Kftd.: 50 kr. f. Schft. erh.- P.- Gen. Zeit: M. 14,30 pr. Ufd. dkd. gutgebr. J. F. Bsl: Fr. 2, Ab. 4. Du. erh. Aallo: M, 50, Ab. 3. Du. erh. Adr. u. Bestllg. geordnet. A. A.: M- T.: Fr. 11,94 f. Schft. erh. J. E. Ff.: M. 10,50 A6. bis Ende 83 erh. J. V. Nueva Helvetia: Fr. 5,- Ab. 4. Du. 83 u. 1. Du. 84 erh. Senden Einiges zur Agit. gratis. F. Dck. Biel: M. 4, Rückzahl. à Cto. Stg. gutgebr. Früheres längst im Ufds. neu vorgetragen. Gruß! Der Alte Gzsch.: 40 Pfg. für Schft. erh. Adr. eingereiht. A. Sch. Glasgow: M. 16,- Ab. 4. Du. u. M. 17,- f. Schft. erh. G. B. Sch. Z.: Fr. 1, f. Ab. 11 Mt. erh. Alter Hauschild: M. 12,- Ab. Gft. 3. u. 4. Du., N. u. St. 4. Du. erh. Bfl. Weiteres. W. B. B.: M. 1,70 f. Schft. erh. F. W. Frische. Philadelph.: Fr. 50, à Cto. Ab. gutgebr. Vom Züricher Pickel­See: Fr. 2, pr. Agfds. von 2 Jaquardwebern dkd. erh. haube N.- Y.: Fr. 101,20( Doll. 20,-) à Cto. Ab. 2c. erh. Bstllg folgt. C. D.   Sttt.: M. 1,- E. V. Paris  : Fr. 12,25 f. Schft. erh. Ab. Dez. u. M. 2, f. Bldr. erh. Keine P.-K. mit Wohnungsanz. hier angekommen. Roderich: M. 1, Portovergtg. u. Zuschl. erh. Ers. 42 nach Wunsch abgg. b. dr. München  : M. 22,50 für's Daniel Leh­Morit: mann- Denkmal gesammelt, dkb. erh. Gewünschtes folgt.

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M. 27, Ab. 4. Du. u. Bf. v. 3/11 verspätet erh., da Adr. E. falsch war! Aufgepaßt. G. D. Lyon  : Fr. 3, Ab. 4. Du. u. Bldr. erh. v. d. Reichsmaulwürfen: M. 6, desgl. durch dies.: M. 4, für eine bezahlte Weinprobe vom Commerzienrath pr. Ufds. dkd. erh. Gr. i. M.: Nur Mt. 2,75 pr. Ufds. gebucht. Weiteres sofort veranlaßt.

Mar Mittlacher, 1881 von Amsterdam   nach Chicago   ausge wandert, wolle seine Adresse baldingst senden an Freunde in das Café Cosmopolite, Dykstraat 33, Amsterdam  . Desgleichen Grüneberg, Cigarenmacher aus Warschau  , gegenwärtig in Newyork  .

alten Schützenhaus

Oeffentliche

1.25

Versammlung der deutschen   Sozialisten.

119890

Tagesordnung:

Vortrag von Bürger Kautsky  

über

Aus Baden. Beamtentorruption im liberalen Musterlande. Anläßlich einer Wahlprüfung in der 2. badischen Rammer sagte Staatsminister Turban: Es gibt keinen perfiden, ehr­lofen badischen Beamten. Eine alte Ueberlieferung spricht für die unan­tafbare Ehrenhaftigkeit des badischen Beamtenstandes und Niemand hat Zürich  . 10. November, Abends 8 Uhr, im es bieber gewagt, an der Pflichttreue deffelben zu zweifeln." Soviel Worte, fobiel Lügen, Herr Staatsminister! Wenn es bisher, Niemand" gewagt hat, an der Pflichttreue des badischen Beamtenstandes zu zweifeln, so hat dies seinen guten Grund. Ich will aber den Anfang machen und dem Volte einen Eurer Ehrenmänner in seiner wahren Gestalt vorführen. Es ist dies der badische Ober­amtmann August Brecht in Ettenheim  , Nachfolger des be rühmten Hühnermeßgers Ludwig Gardum. Dieser Brecht ist ein geborner Rheinpfälzer( von Birmasens), tam im Jahre 1874 von Heidel­ berg   als Amtsvorstand nach Meßkirch  , war verheirathet und hatte eine sehr hübsche junge Frau. Trotzdem waren vor seinen unfittlichen An­griffen und Zudringlichkeiten weder Mädchen noch Frauen sicher. Der Turban'sche Ehrenmann" war so schamlos und frech, daß er es öffent­lich wagte, zu seinen Diensttouren und Ortsbereisungen Frauen und Rinder feiner Untergebenen einzulaben, unter dem Vorwande, ihnen die schöne Donauthal zu zeigen, in der That aber, um dieselben zu miß­brauchen. Die Frau des Attuars Derrhold könnte hievon Manches erzählen, ebenso die Kellnerin des Ochsenwirths, Namens Marie, welche Brecht später, als keine andere Weibsperson mehr mit ihm gehen wollte, zur ständigen Reisebegleiterin auf seinen Diensttouren engagirte und stets mit fich führte.

Schreiber dieses hat selbst gesehen, wie Brecht auf einer Dienstreise von der Straße weg ein des Weges daherkommendes junges Mädchen zu fich in die Chaise hob und mit sich nahm. Während der Ortsbereifung übergab er daffelbe der Obhut der Wirthin und Abends spät nahm er es mit in die Amtsstadt.

Auch Strafgelder hat dieser ,, Ehrenmann" eingezogen, das Geld aber für fich behalten und die Atten vertilgt. Als er die Sache zu bunt trieb und von Meßkirch   aus Anzeigen beim Minister, ja beim Groß­herzog gemacht wurden, wurde dieser ehrenhafte Beamte glaubt ihr etwa in Untersuchung genommen und entlassen? Gott   bewahre! Er wurde nach Eppingen  , also auf einen besseren Posten, versetzt und erhielt 700 mt. Umzugstoften vergiltet.

Luther   und die Reformation. Jedermann ist eingeladen.

Der Lokalausschuss der deutschen   Sozialisten.

Ja zweiter Auflage ist erschienen:

Mucker, Pfaffen- und Königsschwindel.

Zur Naturgeschichte der Volksausbeuter. ( 1. Die fromme Bourgeoisie. 2. Die loyale Bourgeoifte.) Preis bei Maffenbezug nur gegen Baarvorauszahlung: Für die Schweiz   per Expl. 2 Cts. franko für Rabatt. Für's Ausland per 2 Expl. 5 C18. Für Deutschland   per Expl. 2 Pfg. Einzelexemplare per Brief 5 Pfg. und 10 Pfg. Porto. Volksbuchhandlung

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und Expedition des ,, Soz." Hottingen- Zürich.

Schweizerische Genossenschaftsbuchdruderei Hottingen   gurih.