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Endlich am 18. Mai 1849 kam der Schlag. eigene Der Aufstand in Dresden und Elberfeld war unterdrückt, der in schiede Iserlohn umzingelt, die Rheinprovinz und Westfalen starrten von Bajoletaria netten, die nach vollendeter Vergewaltigung der preußischen Rheinlande Prolet gegen die Pfalz und Baden zu marschiren bestimmt waren. Da endlich wurde wagte die Regierung, uns auf den Leib zu rücken. Die eine Hälfte der überd Redakteure war unter gerichtlicher Verfolgung, die andere als Nichtrtusche preußen ausweisbar. Dagegen war nichts zu machen, solange ein ganzes Diff Armeekorps hinter der Regierung stand. Wir mußten unsere Festung vir de übergeben, aber wir zogen ab mit Waffen und Bagage, mit klingendem ißzuve Spiel und mit der fliegenden Fahne der letzten rothen Nummer, in der schärfe wir die Kölner Arbeiter vor hoffnungslosen Putschen warnten und ihnen es fid zuriefen: Sen wi Die Redakteure der Neuen Rheinischen Zeitung " danken Euch beim Abschied für die ihnen bewiesene Theilnahme. Ihr letztes Wort wird targ immer und überall sein: Emanzipation der arbeitenden F. Die Klasse!"
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So endete die ,, Neue Rheinische Zeitung ", kurz ehe ihr erster Jahrgang vollendet. Mit fast gar keinen Geldmitteln angefangen wenigen ihr zugesicherten entgingen ihr wie gesagt bald
die brachte sie es schon im September auf eine Auflage von fast 5000. Der Belage rungszustand von Köln suspendirte sie; Mitte Oktober mußte sie wieder von vorne anfangen. Aber im Mai 1849 bei ihrer Unterdrückung stand sie schon wieder auf 6000 Abonnenten, während die„ Kölnische" damals, nach ihrem eigenen Eingeständniß, nicht über 9000 besaß. Keine deutsche Beitung, weder vorher noch nachher, hat je die Macht und den Einfluß besessen, hat es verstanden, so die proletarischen Massen zu elektrisiren, wie die Neue Rheinische.
Und das verdankte sie vor Allem Marx.
Als der Schlag gefallen war, zerstreute sich die Redaktion. Marr bewußt ging nach Paris , wo die Entscheidung sich vorbereitete, die am 13. Juni 1849 fiel; Wilhelm Wolff nahm jetzt seinen Siz im Frankfurter jezt, wo die Versammlung zu wählen hatte zwischen Parlament ein Mara Bersprengung von Oben oder Anschluß an die Revolution; und ich ging Big der nach der Pfalz und wurde Adjutant im Willich 'schen Freikorps.
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Das Ereigniß des Tages ist die Gründung einer neuen Partei" im deutschen Reiche, einer Partei, welche sich den schönen Titel ,, deutsch- freisinnig" beigelegt hat. Deutsch freifinnig, wahr ( tigste scheinlich um dadurch anzubeuten, daß sie nicht botokudisch, hottentottisch oder sonstwie freisinnig ist.
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Daß doch die verdammte Kleinstaatlerei und Krähwinklerei in Deutschopa z land nicht aufhören will! Wo gibt es in Frankreich oder England eine tte im Partei, die sich französisch- liberal oder englisch- radikal nennen würde! Die Be Ein radikaler Engländer ist eben ein radikaler Engländer, ein freisinniger Deutscher - über den Freifinn" ein andermal- kann also doch wohl nur tionär ein freisinniger Deutscher sein? D behüte! Er könnte ja möglicherweise gege nur ein freisinniger Reuß- Greiz- Schleiz- Lobensteiner oder irgend ein anderes freisinniges Murmelthier sein, und deshalb der Titel ,, deutsch "-freifinnig, der obendrein den Vortheil hat, die deutsche Uebersetzung von ehr ge nationalliberal vorzustellen. Er sagt auch just so viel oder so wenig päisch als dieser schöne Name, dessen geschichtliche Mission es war, das Feigenblatt für die platteste Gesinnungslosigkeit zu bilden.
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Dieser Name sagt genug wohl schon, heißt es in dem bekannten Liebe vom Kutscher Neumann. Das könnten wir auch hier sagen, indeß wollen wir uns doch auch die Sache etwas näher ansehen. Also Fortschrittler und Sezessionisten bilden den neuen Bund: Tomen Richter- Hänel im Verein mit Stauffenberg- Bamberger- Rickert sind seine Väter. Auf den ersten Blick erscheint die Gesellschaft etwas gemischt, #usfic indeß, das ist nur der Schein, thatsächlich gehören sie längst zusammen. wurd Bamberger ist kein wüthenderer Sozialistenfresser, tein verbiffenerer Manchestermann als Richter und gehört mit mindestens ebensoviel Recht tlicher in dieselbe Fraktion mit ihm wie Hänel, der würdige Ergenosse des efischer Herrn von Stauffenberg." Prinzipien" brauchten weber hier noch bort aufgegeben zu werden, und zwar aus sehr leicht begreiflichen Gründen. Die Militär präsenzziffer, welche die Sezessionisten bisher gleich auf sieben Jahre hinaus bewilligt haben, während die Fortschrittler sich das Vergnügen nicht nehmen laffen wollten, Jahr für Jahr dem Vaterland diesen Dienst des Janickens zu Allem, was Moltte verlangt, ersoll jetzt alle drei Jahre bewilligt werden, die weisen zu dürfen Fortschrittler haben das gleiche Wahlrecht, das sie nie geliebt, dem allgemeinen, direkten und geheimen" geopfert.
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Jm Uebrigen konzentrirt sich das Programm dieser neuen Partei auf den Sak: Forderung der Volkswohlfahrt auf Grund der bestehenden Gesellschaftsordnung.
Hic hæret aqua! Da liegt der Knoten. Die bestehende Gesellschafts; abe ordnung, das ist's! Es ist die ausgesprochene Partei der bürgerten in lichen Produktionsweise, die sich da zusammengefunden hat. ,, Rein tunse Staatssozialismus", tein Monopol". Es ist ein Versuch, in kompatbloßer tester Maffe dem Zug der Zeit, der über die bürgerliche Produktion hinaustreibt, Widerstand zu leisten, die Basis einer wirklichen waschechten
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; nich zösischen Bourgeoisie. Sie hatten keinen Thron umgeworfen, sie hatten erneut nicht die feudale Gesellschaft, viel weniger ihren legten Rest beseitigt, sie cht a hatten keine von ihnen selbst geschaffene Gesellschaft zu behaupten. Sie onder glaubten nach dem Juni, wie nach dem Februar, wie seit dem Beginn fie bi des 16. Jahrhunderts, wie im 18. Jahrhundert, in ihrer angestammten alte Pfiffig- profitwüthigen Weise aus fremder Arbeit drei Viertel Profit Schicht ziehen zu können. Sie ahnten nicht, daß hinter dem französischen Juni neue der österreichische November und hinter dem österreichischen November an da ber preußische Dezember lauerte. Sie ahnten nicht, daß wenn in Frankbeide reich die Throne zerschmetternde Bourgeoisie nur noch einen einzigen e Kon Feind vor sich erblickte, das Proletariat die preußische, mit der Krone Stid ringende Bourgeoisie nur noch einen einzigen Bundesgenossen besaß tsturm das Volt. Nicht als wenn beide keine feindlich entgegenstehenden Inter it nad effen befäßen. Wohl aber, weil dasselbe Interesse gegen eine dritte, fie gleich nieberbrüdende Macht beide noch zusammenschmiedete.
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Das Minifterium Hansemann betrachtete fich als ein Minis ruf fterium der Junirevolution. Und in jeder preußischen Stadt Sugend verwandelten sich die Spießbürger den rothen Räubern" gegenüber in wache bonette Republikaner " wobei fie nicht aufhörten, ehrbare Royalisten Bahn zu sein, und gelegentlich übersahen, daß ihre Rothen" weiß. nad ichwarze Rokarden trugen."
In seiner Thronrede vom 26. Juni machte Hansemann kurzen Prozess mit Camphausen's mysteriös- nebelhafter Monarchie auf breitester üth demokratischer Grundlage."
Ronstitutionelle Monarchie auf Grundlage des 8 weitammerfystems und die gemeinschaftliche Ausübung der Diese gefeggebenden Macht durch beide Kammern und die Krone" auf diese mlun trockene Formel führte er den ahnungsschweren Spruch seines begeisterten welche Borgängers zurüd." Wiederherstellung des gestörten Vertrauens!"
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ium Natio Der Kredit beruht auf der Sicherheit, daß die Ausbeutung der nsthaft Lohnarbeit durch das Kapital, des Proletariats durch die Bourgeoisie, Riniste der Kleinbürger durch die Großbürger in herkömmlicher Weise fortdauert. ergrun Jebe politische Regung des Proletariats, welcher Natur auch, sie sei denn ummittelbar durch die Bourgeoisie kommandirt, stört also das Vertrauen, ben Kredit. Wiederherstellung des gestörten Vertrauens!" hieß also im im Munde Hansemann's:
In diesen Worten sprach Hansemann die fire Jdee der preußischen Bourgeoisie aus.
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Unterdrückung jeber politischen Regung im Pro= ach der letariat und in allen Schichten der Gesellschaft, deren Intereffe nicht birekt mit dem Interesse der ihrer Meinung nach am Staatsruder befindlichen Klasse zusammenfallen."
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Bourgeoispartei zu bilden, während der sog. Nationalliberalis= mus heute nur noch ein trauriges Professoren- 2c. Gemengsel ist.
Weit entfernt, über diese neue Partei uns zu ereifern, begrüßen wir sie vielmehr mit gewisser Genugthuung. Sie trägt ganz bedeutend zur Klärung der Situation bei. Wir sehen in ihr die zukünftige Regierungspartei, wie sich auch ihre Organe bereits sehr hoher Freunde" ( ,, Unser Fritz!") rühmen, und wie ja auch Bismarck's Wutherguß in der Norddeutschen Allgemeinen" beweist.
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Der Sachsenwaldverwüfter nennt sie antimonarchisch und vaterlandsverrätherisch ein Beweis, daß sie ihm höchst unbequem ist. Uns ist sie im Gegentheil höchft bequem, fie muß naturgemäß Kraft des Gesetzes der Schwere den politischen Schwerpunkt zunächst nach links verschieben, was für die allgemeine Entwickelung der Dinge durchaus nicht gleichgültig ist. Die neue Partei orga nifirt sich gegen uns, sie hofft, uns zu erbrücken sie wird, sie muß wider Willen, trotz ihres schönen Sages im Programm, für uns arbeiten.
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Wie sich die deutschen Freifinnigen zur Verlängerung des Sozialistenbarüber gehen die Lesarten noch sehr ausgefeßes verhalten werden einander. Die neueste lautet, sie werden dagegen stimmen. Wir halten das ganz gut für möglich, nicht etwa weil die Herren prinzipielle Gegner des Gesetzes find das wollen wir ihnen doch nicht nachsagen jon dern weil die einfachste Ueberlegung ihnen sagen muß, daß sie dabei nur gewinnen können. Geht die Verlängerung durch, trotzdem sie dagegen gestimmt, und dafür wird das Zentrum im Nothfall schon forgen welch billiger Ruhm für ihren Freifinn! Geht sie aber nicht durch und Bismarck löst den Reichstag auf welche famose Reklame für die Neuwahl! Löst aber Bismarck den Reichstag nicht auf, so verschwindet ein Gesez, das in den Händen Bismarcks und seiner Leute stets so ausgeübt werden kann, daß es sie nicht schüßt, sondern nur bedroht. Die sogenannten ordentlichen Gesetze, welche die Entscheidungen vor die Richter bringen, in deren Reihen die Freifinnigen" nicht ge ring sind und deren Interpretationstünste denen der Polizei in Nichts nachstehen, sind den Herren viel günstiger, zumal es an ,, Rompensationen" im Strafgesetzbuch eventuell nicht fehlen wird. Wir können uns also auf sehr freisinnige Reden und Abstimmungen gefaßt machen es wird ein wahrer Hochgenuß sein.
Dynamit allüberall die Zeitungen sind voll von Berichten über Höllenmaschinen, über Dynamit- Attentate auf Personen und Gebäude, man sollte meinen, die ganze Welt werde eines schönen Tages mit Dynamit in die Luft gesprengt werden. Wer sich die Berichte aber etwas näher ansieht, der wird bald merken, wie viel an ihnen Reporterund Polizeiphantasie ist.
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Allerdings, das läßt sich nicht leugnen, eine internationale Dynamitban de existirt, eine ausgedehnte Verschwörung gewiffenloser, vor keinem auch noch so verbrecherischem Mittel zurückschreckender Gewaltmenschen, eine Verschwörung von Individuen, die sich einbilden, die politische Entwickelung nach ihrer Laune lenken und leiten zu können, deren idiotenhafte Einbildung nur durch die Frechheit übertroffen wird, mit der sie offen und vor aller Welt ihre verbrecherischen Pläne verkünden, und durch die Rücksichtslosigkeit, mit der sie über Freiheit und Leben aller Derer verfügen, welche sich ihrem Willen nicht blindlings
unterordnen.
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Was die Thätigkeit dieser Verbrecherbande bisher einigermaßen beeinträchtigte, war der Umstand, daß sie in sich selbst nicht einig war. Die eine Gruppe mißgönnte der anderen den Bissen im Munde. Namentlich war es der russische Zweig derselben, der den deutschen und öfterreichischen Gruppen grollte, die ihm einmal einen fetten Fang aus den Zähnen gerissen. Seitdem dieser russische Zweig aber durch allerhand Schläge wohlverdiente Schläge! bis ins Mark erschüttert worden, und angesichts der beständigen Geldklemme, in der sie sich befindet, hat er knurrend nachgegeben, und bei der deutschen , recte preußischen Gruppe, die heidenmäßig viel Geld hat, demüthigst um Unterstüßung gebettelt, die ihm auch, wie es scheint, zugesagt wurde. Denn, als jüngst einig Emiffäre der russischen Bande in Berlin waren in Berlin , nicht in Zürich , Bern oder London ! da erhielten sie gnädigst eine Audienz bei dem Finanzier ihrer deutschen Gesinnungsgenossen, der alsdann zu der Nr. 1 seiner Gruppe reiste dieselbe haust im Sachsenwalde und der Pakt war geschlossen. Die Rufsen kriegen ihr Geld, wird den deutschen Bürgern in Form einer Anleihe" abgenommen und sie werden es, wie wir sie kennen, dazu benutzen, Kräfte zu sammeln, um gelegentlich ihren deutschen Brüdern ihre Schuld in klingender Münze heimzuzahlen. Das ist so Gaunermoral.
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Einstweilen ist allerdings der Friede gesichert unter dieser Dynamit bande nämlich. Sie wollen den europäischen, den internationalen Ter= rorismus organisiren. Der Schrecken soll herrschen, auf internationalem Wege, nach gemeinsamem Plan soll ein Feldzug unternommen werden wider alle Errungenschaften der Neuzeit. Was politische Rechte, was Freiheit der Rede, der Presse, was Verfassung und Gesetz! Unser Wille soll herrschen, so rufen diese Schreckensmänner. Das Volk ist eine blöde Maffe, was uns paßt, was uns dient, muß geschehen. Gesetz ist Unsinn, Praxis ist Alles!
Und sie haben Gelb, sie haben Waffen, sie haben Pulver, sie haben Dynamit, sie haben Alles, sie scheuen vor keinem Mittel zurück, das ihren Zweden dient. Es liegt in ihrem Interesse, die Völker nicht zur Ruhe, die Maffen nicht zur Besinnung kommen zu lassen, ihre Agenten schleichen sich überall ein, säen Unfrieden und Fanatismus, züchten das Verbrechen!
Dieser internationalen Verschwörerbande das Handwerk legen, das wäre in Wirklichkeit eine Rettung der Gesellschaft!
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Die Verhimmelung der Stussen, schreibt die Berliner Volksztg.", scheint bei einem Theile unserer Konservativen wieder Mode zu werden. So schrieb das Deutsche Tageblatt" vom Sonntag: Bar Alexander III. , Selbstherrscher aller Steußen, tritt heute( 8. März) in sein 40. Lebensjahr und durch das weite Nachbarreich wird an dem Tage, welcher schon im Leben der gewöhnlichen Sterblichen einen bedeutsamen Abschnitt markirt, ohne Zweifel doppelt herzlich ertönen das nationale Gott erhalte den Zaren!"
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Man hat in diesen Kreisen, wie es scheint, schnell vergessen, daß der jetige Selbstherrscher aller Reußen" als Thronfolger Jeden bestrafte, ber in seinem Hause ein deutsches Wort sprach, und daß die ,, Selbstherrscherin aller Reußen", welche einen großen Einfluß auf ihren Ge mahl ausübt, als dänische Prinzessin von jeher einen Deutschenhaß vom reinsten Waffer entfaltet hat."
Stimmt! Seitdem aber Herr Giers mit Herrn von Bleichröder und dieser mit Bismarc tonferirt hat, hat sich der Wind gedreht. Luftig ist beiläufig, daß bei dem deutsch - russischen Bündniß, das den Schnapsbrennern des Deutschen Tageblatt" so große Wonne verursacht, ber Semit Bleichröder die wichtigste Rolle spielte. O über das verjudete Deutschland !
Die Verlängerung des Sozialistengesetes ist jetzt von der preußischen Regierung im Bundesrathe beantragt und ist im Handumdrehen von dieser kostbaren Gesellschaft angenommen worden. Da wir von Anfang an dies als selbstverständlich betrachteten, so sind weder wir noch unsere Leser überrascht. Daß sich im Reichstag eine Majorität für die Verlängerung finden wird, ist so gut wie sicher, und wenn in liberalen Blättern hier und da die Vermuthung auftaucht, die Majorität sei nicht gesichert und für den Fall der Verwerfung durch den Reichstag werde eine Auflösung erfolgen, so ist das blos der übliche Appell an die Furcht, durch welchen etwaige Reste von Schamgefühl und Gewissensstrupeln weggefegt werden sollen. Prinzipielle Gegner des Sozialistengesetes gibt es abgesehen von den sozialdemokratischen Abgeordneten im ganzen Reichstag tein halbes Dußend. Der Rest, das heißt zum Mindesten neunzehn Zwanzigstel sämmtlicher Mits glieder sind offen oder geheim für das Sozialistengesetz und dessen Verlängerung, und haben auch ein Interesse daran. Die sogenannte Boltspartei", die Fortschrittspartei und die Sezessionisten würden unter der Freigabe der sozialistischen Agitation unmittelbar am meisten zu leiden haben; und was das Zentrum anbetrifft, welches den Ausschlag geben wird, so liegen bei ihm nicht einmal prinzipielle Bedenken vor. Es ist wahr, das Zentrum hat, unter dem frischen Eindruck der Ausnahmegesetze, denen es selbst verfallen war, fich wiederholt gegen Ausnahmegeseze im Allgemeinen erklärt, doch das war blos Gelegenheits politik und hatte absolut keinen prinzipiellen Untergrund.
Es ist seit Jahrhunderten die nebenbei sehr natürliche- Politik
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der katholischen Kirche , daß sie, wenn unterdrückt", die demokratische Maske vornimmt und für Gleichberechtigung schwärmt, wenn nicht ,, unterdrückt", aber sofort diese Maske abwirft und aus der„ unterdrückten" Märtyrerin wieder die rücksichtslose Unterdrückerin wird. Nun sind bekanntlich die Ausnahmegeseze gegen die katholische Kirche in den lezten Jahren allmählich eingeschlafen; das Zentrum ist als Sieger aus dem Kulturkampf hervorgegangen und kann nicht einmal zum Spaße mehr der Spaß ist zu alt und langweilig geworden die Märtyrerrolle spielen; es ist herrschende Partei, Partei, die wesentlich im Einklang mit der Regierung herrscht welchen Sinn soll es da noch haben, die alten Gleichberechtigungsphrasen von anno dazumal beizubehalten?
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Schon bei dem ersten Antrag auf Verlängerung des Sozialistengesetzes vor drei Jahren war die Verlängerung für das Zentrum eine ,, offene Frage", und 15 Mitglieder stimmten für die Verlängerung, die übrigen allerdings die starke Mehrheit dagegen. Jetzt wird es voraussichtlich umgekehrt sein: die große Mehrheit wird für, eine kleine Minorität( zur Wahrung des Scheins) gegen die Verlängerung stimmen. Daß die Nationalliberalen und Konservativen wie ein Mann für die Verlängerung stimmen werden, versteht sich von selbst. So ist denn die nöthige Majorität ausreichend vorhanden und an eine Auflösung des Reichstags nicht zu denken.
Die Motive", welche die preußische Regierung ihrem Antrag beigegeben hat, und die auch den betreffenden Gesezentwurf begleiten werden, sollen sehr umfangreich" sein, was wir gerne glauben, da die Dualität durch die Quantität ersetzt werden muß. Je weniger Grund desto mehr Gründe", je mehr ,, Gründe" desto weniger Grund. Das wahre Motiv: daß man die Willkürherrschaft der Polizei nicht entbehren kann, läßt sich nicht aussprechen, und da müssen denn allers hand Scheingründe herhalten, mit denen sich ernstlich zu befassen eine lächerliche Naivetät wäre. Das Resumé, welches die öffiziösen Blätter am Tage, da wir dies schreiben von den Motiven" mittheilen, ist äußerst ergöglich, so daß die offiziellen Auguren, wenn sie es ansehen, Mühe haben werden, sich die Lippen blutig zu beißen.
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Das Sozialistengeset hat seinen 3wed erfüllt" ergo muß es verlängert werden. Das Sozialistengesetz hat die Drganisation der Sozialistenpartei nicht erschüttert"( also seinen Zweck nicht er füllt): ergo muß es verlängert werden. Und endlich die Wiener Attentate fie bilden die pièce de résistance, bas Effektstück, obgleich gesagt werden muß, daß die deutsche Sozialdemokratie nichts mit ihnen zu thun hat.
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Das schadet jedoch nichts. Der Jude wird verbrannt. Das ist Logit Polizeilogit.
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Interessant ist das Verhalten der liberalen Presse. Sie ist niemals so ,, anständig" der Begriff der Anständigkeit ist ja ein sehr rela tiver und elastischer- gegen unsere Partei gewesen, als gerade jetzt. Sie erkennt ausnahmslos den wesentlichen und prinzipiellen Unterschied zwischen Sozialdemokraten und ,, Anarchisten" an, und gibt ausnahmslos zu, daß die Wiener Vorgänge der deutschen Sozialdemokratie nicht in die Schuhe geschoben werden können, hilft nichts das Sozia listengeset muß verlängert werden, weil die Wiener Vorgänge gezeigt haben, in welcher Gefahr die Gesellschaft schwebt". Das ist liberale Logik.
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Die relative Anständigkeit der Herren Liberalen erklärt sich daraus, daß sie die Verlängerung sicher inder Tasche haben und das Opferthier pflegt vor der Abschlachtung noch geliebkoset und geschmückt zu werden. Opferthier"? ,, Abschlachtung"? Vergeihung für das Bild!
Wir werden jetzt so wenig geschlachtet werden wie seither. Wir werden wie seither auf das Gesez pfeifen". Und unsere Feinde dürfen überzeugt sein: unser ganzes Sinnen und unsere ganze Kraft wird sich darauf richten, der Sozialdemokratie den größtmög lichen Nugen, ihren Feinden den größtmöglichen Schaden zu bereiten.
Das ist und bleibt unsere Zattit!
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Aus dem 19. sächsischen Reichstagswahlkreis wird uns ein Akt der Selbst hülfe gemeldet, den wir nur zur Nachahmung empfehlen können.
Man schreibt uns:
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Um die Bergarbeiter über das neue Knappschaftstassengesetz aufzu klären, wollte Liebknecht in der Gegend von Zwickau u. s. w. eine Reihe von Bergarbeiterversammlungen abhalten; es gelang aber nur zum fleinsten Theil, weil die meisten der geplanten Versammlungen entweder durch die Polizei aufgelöst, oder durch das jetzt übliche Mittel des Vorenthaltens der Säle vereitelt wurden. Unter den Gaftwirthen, welche ihren Saal, nachdem sie denselben bereits fest zugesagt hatten, noch im legten Moment verweigerten, befindet sich Wirth Meier in Niederhaslau, bei Zwickau . Nun, in Niederhaslau sind neun Zehntel, ja noch mehr der Einwohner Arbeiter und Sozialdemokraten, und von diesen hat Herr Meier zu leben. Die paar Geldprozen machen das Kraut nicht fett.
Wohlan, die Niederhaslauer Arbeiter ließen sich nicht ungestraft von Herrn Meier insultiren. Wir sind nicht gut genug für Deinen Saal nun, dann ist Deine Wirthschaft auch nicht gut genug für uns." Und Herr Meier merkte bald, daß er die Rechnung zwar nicht ohne den Wirth( denn das ist er selbst) aber ohne die Gäfte gemacht hatte. Vor einigen Wochen veranstaltete er ein Bodbierfest nicht ein ein ziger Bergarbeiter war da; und Herr Meier mußte mit seinen paar Geldproßen" sein süßes Bockbier sauren Gefichtes höchsteigenmündig austrinken.
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Kurz nachher wollten die Mitglieder einer Werttasse ihre Generalversammlung abhalten. Die Versammlung hatte stets bei Herrn Meier stattgefunden und ein Vorstandsmitglied nahm, ohne sich dabei etwas zu denken, gewohnheitsmäßig wieder den Saal des Herrn Meier, der( nämlich der Herr Meier) darob sehr vergnügt war. Kaum aber hatten die Kassenmitglieder es erfahren, so protestirten sie energisch, und der Saal mußte wieder abbestellt werden zum großen Leid wesen des Herrn Meier, der wieder ein saures und obendrein ellens langes Geficht machte. Ja, aber Sie hatten den Saal doch bestellt wie können Sie ihn wieder abbestellen?" ,, Vor acht Wochen war der Saal auch bestellt, und da bestellten Sie ihn wieder ab; jetzt bestellen wir ihn wieder ab. Wurst wieder Wurst" war die Antwort. Auch in der Umgegend von Niederhaslau kennt man die Handlungs weise des Herrn Meier und weiß sie zu würdigen. Als neulich acht Arbeiter von einem andern Dorf der Witterung halber bei Herrn Meier einkehren mußten, verzehrte jeder blos ein Glas einfach", und die Gesellschaft wartete, bis das Unwetter vorüber war. Der Wirth, bei dem die Betreffenden früher manchen Groschen und manche Mark zurücks gelaffen hatten, wandte sich fragend an einen der Gäste: Sie haben haben ja heut gar keinen Durst?" Dia, Durst haben wir schon, aber wir müssen doch annehmen, daß Sie Leuten, denen Sie Ihren Saal zu Versammlungen verweigern, auch Ihr Bier nicht gern verabs reichen. Und wir wollen Ihre Gefühle möglichst wenig verlegen". Ach, ich will gern gestehn, daß ich damals einen Fehler gemacht habe" stotterte der Wirth aber wir wollen doch endlich Gras darüber wachsen lassen"." Wir Arbeiter können das nicht so leicht vergessen, Herr Meier". Und die Gesellschaft entfernte sich, Herrn Meier in tief finniger Betrachtung der acht leeren Bierseidel( mit je einer Neige schnöden Dünnbiers einfachen") zurücklaffend.
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Vielleicht hat Herr Meier fich inzwischen wirklich gebeffert". Wenig stens hat er es wiederholt betheuert, und will auch seinen Saal gern hergeben."
So schreibt unser Korrespondent.
Habt's brav gemacht, rufen wir den Genoffen von Niederhaslau und Umgegend zu. Und den Genossen anderwärts rufen wir zu: Gehet hin und thut desgleichen! Oder vielmehr: Gehet nicht hin zu den saals verweigernden Wirthen!
Die Entziehung der Versammlungslokale ist nachgerade in Deutschland zum allgemein üblichen Kampfmittel geworden. Es ist das bequemfte und zugleich das wirksamste. Das Versammlungsrecht wird uns zers stört, ohne daß die Behörde die Mühe und das Odium eines Verbots auf sich zu nehmen braucht. Wie es gemacht wird, wissen wir zur Genüge. Die Wirthe sind von der Polizei so abhängig, daß es eines bloßen Winkes bedarf, um sie ins Bockshorn zu jagen; und wo die Polizei den Wink nicht direkt geben will, da besorgen es die Herren Geldproßen.
Gegen diese niederträchtige Verschwörung gibt es nur ein Mittel: man muß die Wirthe am Geldbeutel paden. Man muß sie in das Dilemma versehen, entweder der Polizei und den Geldproten