itektjtnwsache«ie Wtt Mo-: Ott*lke ptiMei-rohe«. daß-hm«demlister-Inter-ja WS7.inist«enüb«lg ausLand»r< undBau«m vorage»znate»längst,häng«iffle sJhwiwLand»>a nurzürdig,iparirti Prä»it ziehtet hörtm nachjt nuriie mitGut»in d«eimnißich sehrdaraus»ßisch««De»Garde,viel z«iben i»utsch«,Iis de»delt z#die>»e, nurit seiftlang«»leider bei jeder Gttegenheit aus der Rolle und läßt dann die wahreSatur mit dem Schien, unversSlschtsn Bourgeoiehaß hervorblicken. Und,lmter uns gesagt, ohne Maske ist sie uns weit lieber als mit Maske,Und wir hatten ihr ja auch schon wiederholt wegen ihreS herablasiendschulmeisterlichen Tons, hinter dem sich eine arge Unkenniniß des Wesensund der Pflichtm unserer Partei versteckt, aus die arbeiterfteundlichenKatzenpsötchen zu klopsen. Genug— anderer Beispiele nicht zu erwäh-den— zeichnet die„Frankfurter Zeitung" sich vor den nicht verbis».lnarckten Bourgeoisblättern dadurch aus, daß sie über die sozialdemo«Katische Bewegung in Deutschland und im Ausland mit Bor»liebe verleumderische und boshafte Korrespondenzen bringt. Ueber dieamerikanische Arbeiterbewegung, über die Vorkommnisse unter denLondoner Sozialdemokraten und„Anarchisten" u. s. w. liefert zumExempel die gemäßigt-sreisinnige„Vossische Zeitung" zehnmal objektivereKorrespondenzen. Am skandalösesten sind aber in neuerer Zeit die Be-kichie, welche das Organ der einzig wahren Demokratie des HerrnL. Sonnemann über die Arbeiterbewegung in Holland bringt. Indiesem Frühjahr druckte sie einen längeren— aus Amsterdamdatirten— Artikel ab, in welchem unser Freund D o m e l a N i e u-venhuis auf das pöbelhafteste beschimpft und«in schändliches Zerr-dild von ihm entworfen ward. Aus diesem ruhigen, wissenschaftlich durch-gebildeten, überzeugungstreuen Mann, der den Sozialismus in all seinenKonsequenzen begriffen und persönlich die Verantwortlichkeit für all'sein Wirken übernommen hat, wurde ein polternder, blutrünstiger Wühl-huber gemacht, und im Uebrigen die ganze holländische Bewegung alslächerlich unbedeutend geschildert. Seitdem tauchen von Zeit zu Zeitähnliche Korrespondenzen aus Amsterdam in der„Frankfurter Zeitung"auf. In der letzten wird uns erzählt, die Sozialisien brächten Nieuwen-huis jede Woche ein Ständchen und müßten dabei von der Polizei»«gen die VolkSwuth beschützt werden! Natürlich einealberne Lüge! Ob die holländische Regierung Herrn Sonnemann fürdieses Lob ihrer Polizei nicht bald«inen Orden geben wird?«rdient hat er einen.< Rachschrift. In seiner neuesten Leistung— vom 2. August—dezeichnet der Herr die Sozialisten, welche die Freilassung von N i e u>JjenhuiL fordern, als„Schreier." Der Soldknecht des„Demokraten"wonnemann scheint nicht zu wissen, daß die Gefangenhaltung unseres,wegen eines Preßvergehens verurtheilten holländischen Freundesjetzt, nachdem die wegen des vorjährigen„Aufruhrs" Verurtheiltentnsgesammt begnadigt worden sind, selbst den weitestengegnerischen Kreisen als eine schwere Ungerechtigkeit ange-sehen und bezeichnet wird.Derselbe Amsterdamer Korrespondent hat die eines Jhring-Mahlo« würdige Entdeckung gemacht— und die biedere Frankfurterinhängt sie arbeiterfreundlich an die große Glocke—: daß die Sozialisten„.un ruhen vom Juli vorigen Jahres wiederholen wollten.der brave Denunziant fügt mitleidig hinzu:„Voraussichtlich wirdes den Sozialisten aber nicht mehr gelingen, ernstliche Unruhenin erregen."Nicht„ernstliche" zu erregen, würde ihnen wohl gelingen! Undman beachte das„nicht mehr". Also ist's ihnen schon einmal gelungen.Und während es für Jeden, der Augen hat, zu sehen, und Ohren, zuh°ren. längst bewiesen ist. daß die„Unruhen" des vorigen Jahres völ»ss g spontan waren und daß die Sozialisten absolut nichtsmit ihnen zu thun hatten, kolportirt der Sonnemann'sche AmsterdamerKorrespondent das Polizei-Lügenmärchen: sie seien das Werk der Sozia-«sten gewesen.Pfui!und dieer mitBall«Arm-«och de»»acht.Staat».e Katz-itzende»-auches,arte«Itfindel-. En»in ein<>schlechter Näh«iber dieitiona»laut«nd dei»erster«»Heu»iPailpl f?®' des seßhaften Zwischenhandels zu brechen. Sie schlagen auf diesen,11 et.,!> fühlen aber instinktiv, daß er ihnen zugleich als Sündenbock undUl3«i. c•. w_________ v—••••""�— Im Chicagoer„Vorbote" stoßen wir auf folgende, recht zeit-»«Mäße Rückerinnerung:«Racchiavelli schreibt in seinem„Buch vom Fürsten": Papst Alex-änder Vl. darf als Muster eines umsichtigen Fürsten angesehen wer-"«n.... Nachdem er die Romagna(durch List und einen Gewaltstreich)än sich gerissen hatte, gab er ihr den Remiro d'Orco zum Vorgesetzten,«snen entschlossenen und grausamen Mann. Ihm ertheilte er volle Gewalt.Derselbe brachte das Land in kurzer Zeit zur Ruhe und Sicherheit.v'erauf aber erschien es Alexander, daß eine so ausnehmende GewaltNicht mehr gut angebracht sei, weil sie großen Haß erzeugt hatte. Erordnete also einen Gerichtshof an, und suchte das Volk stch dadurchMeder zu gewinnen, daß er ihm bewiese, alle begangenen GrausamkeitenMsten nicht von ihm her, sondern von der rauhen GemÜthSart seine«Stellvertreters. Er ergriff die erste Veranlassung, ihn eines Tages zu�efena aus dem öffentlichen Markte, in zwei Stücke zerrissen, auszu-lt-llen, mit einem Stück Holz und einem blutigen Messer zur Seite.Durch diesen gräßlichen Anblick erhielt das Volk einige Befriedigung und"»wd eine Zeit lang in dumpfer Ruhe gehalten."Der„Vorbote" knüpft daran folgende Betrachtung:«Wer wird beim Lesen Dieses nicht an das durchaus analoge Taschen-tp>elerstückchen unserer Großbudler erinnert. Sie haben das Land ge-{Johlen und Alles, was darinnen ist, und bedienten sich dabei der Klein-»Udler als Werkzeuge. Um nun den Haß und die Erbitterung des be-•Mlbten Volkes zu beschwichtigen, treten sie selbst als Ankläger undjjmcher auf und opfern ihre Werkzeuge als Sündenböcke auf dem Altar„Gerechtigkeit". DaS Volk, blind wie immer, betrachtet die büßenden«undenböcke mit Befriedigung, beruhigt sich und— läßt sich weiter�stehlen."Mit den entsprechenden«enderungen gilt das noch viel mehr von denVerhältnisien in der alten Welt, nur daß in den meisten Fällen dieGroßdieberei weiter in der Vergangenheit zurückliegt, dem Gedächtniß derbebenden entschwunden ist. Ein Beispiel aus unseren Tagen ist die?mmtel � Schnapsmonopolsi»" vo»1" bie P�se der Preisgebung deru V J Händler— eintritt. Kein.-?unk-rblatt.dieses Riesen-„Budl", der schonkleineren Budler— der Zwischen-«u! Zün"1"'— eintritt. Kein Junkerblatt, da« nicht mit tugendhafter Ent-�stung die Schandthalen der bösen Zwischenhändler ausdeckte, die dem«d des■ f«we Lebensmittel vertheuern. Es ist daS geeignetste Mittel, die»'genen Vertheuerungsmanöver zu vertuschen. Daß diese Entrüstung?or Komödie, zeigt das Vorgehen derselben großen Herren gegen den�«ussrhandel, der ja grade eines der wirksamsten Mittel ist, das Mo-ser>e ntf-r Koshieben.en üpp»9:ranaRückhalt dient, denn an dem Tage, wo der nichtswürdige Zwischen-WNdel verschwinden würde, wäre es auch mit ihrer Herrlichkeit zu Ende.— Die Kriegshetzer haben in der vorigen Woche in der deutschenpresse ihr niederträchtiges Handwerk mit einer Unverschämtheit betrieben,«aß sich schließlich sogar in„national" gesinnten Kreisen Stimmen gegeno'efen wirklichen groben Unfug— für den sich freilich kein Staats-»Nwalt findet— energisch auflehnten.„Post",„Kreuzzeitung" und vorU!l«n die„Kölnische Zeitung" lassen kein Mittel, selbst nicht die gemeinsteMischung, unversucht, den deutschen Mordspatriotismus bis zur Raserei.?U!zustacheln. Der Katkow-Rummel in Paris bot ihnen dazu wieder»ü«'äal eine erwünscht« Gelegenheit. Es ist nun freilich ein, den Spott'pp«"2«ab die Kritik herausforderndes Schauspiel, Männner wie Ed. Lockroy,"ärüms �äkles Flouquet ic., die bei jeder Gelegenheit sich auf die PrinzipienSroßen französischen Revolution berufen, plötzlich vor einem der!ea*3 Mworensten Feinde und Verächter derselben in die Kniee sinken zuLt'eni aber haben nicht grade die genannten Blätter und ihre Geistes-vL wi sandten bis in die letzte Zeit hinein es als ersten politischen Grund-i?« ausposaunt, daß in nationalen Fragen alle politischenjf�fei» Unterschiebe zurücktreten müssen? Von diesem Standpunkt aus,a-2 freilich wir Sozialisten, aber wir allein, nicht anerkennen, kann mannäa?in französichen„Patrioten" höchstens den Vorwurf der Dummheit8- Lochen— insofern sie sich von den Russen über den Löffel iarbirent td nen— sonst aber handelten sie durchaus im Sinne derer, die um deSw»Ii k?ätionalen" Gedankens wegen einen Prinzipienrath nach dem andern? L fangen haben. Ihre Huldigung galt lediglich dem„Verbündeten Frank-»'".�Nchs", und daß die Franzosen in Rußland ihren„natürlicheni i'r t e n" erblicken, das ist ja grade das unsterbliche Verdienst deSüber die Katkow-und alleinUnd wir können„ h Erreichen Feldzugs von 187l.o.-mes' x»„« deutschen Splitterrichter haben absolut kein Recht, über? Mdigungen in Paris herzuziehen, dieses Recht haben einzig«.«i dÜ. �«gner des Nationalitätskultus, die Sozialisten. Und w« lunntr««nrni»»5' französischen Sozialisten das Zeugniß ausstellen, daß sie den Pflich-« eän» g"' die mit diesem Recht verbunden sind, voll und ganz nachgekommen»Jjo. In der sozialistischen Presse Frankreichs herrscht nur Sine Stimmenokra!» S�rurlheilung und des schärfsten Spottes<!,»«•>>»<.-?»»»>>»!„.«>»igt, sä�"lsgabe des repund des schärfsten Spottes über die erniedrigenderepublikanischen Prinzips, sie allein habe» den Mulh, denGrundsatz aufrecht zu erhalten, daß die Republik nur einen natürlichmVerbündeten haben darf: die Unterdrückten aller Länder.Recht so. In diesem Sinne reichen wir unseren französischen Ge-stnnungSgenossen die Hand und protestiren mit ihnen gemeinsam gegenjede Niedertracht, die im Namen deS NationalitätsprinzipS begangenwird— hüben wie drüben.—„AnSländer, Fremde find e» znmelst". Im Elbogen-Falkenauer Bergrevier ist ein Streik in größerem Umfangeausgebrochen.„Die Arbeiterschaft— schreibt die„Neue Freie Presse"— stellt unteranderen Forderungen das Verlangen nach einem bestimmten täglichenMinimallohn von 1 fl. 2S kr. bei Gedingarbeit. Der Nachtheil deSStreiks, der, wie eS scheint, dem Einflüsse fremder sozial-demokratischer Agitatoren sein Entstehen verdankt, macht sichbereits für die industriereiche Umgebung fühlbar, da zwei bedeutendePorzellanfabriken bei Chodau mit einer Arbeiterzahl von SOOMann denBetrieb einstellen mußten."Um sich zu der Forderung eines MinimallohneS von zirka 2 Markaufzuschwingen, bedurfte es nach der Ansicht des BourgeoisblatteS„ftemder sozialdemokratischer Agitatoren". Welch' unbewußte Verur-t h e i l u n g der Zustände in der betreffenden Gegend, welch' unbeab-sichtigte Vertheidigung deS Wirkens der„fremden sozialdemokra-tischen Agitatoren"!— Die brave« La«dleute und die Sittlichkeit. Währendsonst die reaktionäre Presse den„Bruder Bauer" in jeder Weise kajolirtund als Muster eines braven, tugendhaften und ordnungsliebendenStaatsbürgers hinstellt, an dem sich der sündhafte, oppositionswüthigeStädter ein Beispiel zu nehmen habe, ist jetzt— von muckerischer Seite—in die patriotisch-reaktionäre Reptilpresse ein Artikel hineingeschmuggeltworden, der die„Unschuld auf dem Land" für den ärgsten Humbug vonder Welt erklärt und mit dürren Worten behauptet, die„Sittenlostgkeit"auf allen deutschen Dörfern sei so groß, daß von 10 Mädchen unter16 Jahren mindestens S auf den Titel„Unschuld" keinen Anspruch mehrmachen dürften, daß„Bruder Bauer" trotz seines Haffes gegen die Sozial-demokraten die„f r e i e L i e b e" in ausgedehntestem Maßstabe praktizire,kurz, daß in unseren idyllischen Dörfern die sogenannte„Karnickelwirth-schaft" aufs Tollste grassire.Nun— wir wollen nicht untersuchen, w e m die Palme der„Sittlich-keit" oder„Unsittlichkeit" gebührt, der Stadt oder dem Land. Wirwollen blos bemerken, daß Natürlichkeit im Geschlechtsver-kehr nicht gleichbedeutend ist mit Unsittlichkeit, daß außerehelicherGeschlechtsverkehr— mit oder ohne„Folgen"— etwas sehr Verschiedenesist von Prostitution.Was uns an dem Artikel besonders interessirte und amüsirte, war,daß der biedere Mucker, welcher dem„Bruder Bauer" eine so abscheu-liche Sittenzensur ertheilt, die Schuld für diese trostlosen Zustände denFranzosen aufwälzt, die in den KriegSjahren zu Ende des vorigenund zu Anfang dieses Jahrhlmderts„die ganze deutsche Mäd-chengeneration" zu Grunde gerichtet hätten!O unsere armen Urgroßmütter! Wir müssen sie da doch in Schutznehmen. Sie sind durch die Franzosen nicht verdorben worden. Siewußten schon vorher zu— leben; man lese nur unser» Fischart,Hans Sachs und andere mittelalterliche Schriftsteller aus der Zeit,ehe Franzosen nach Deutschland kamen, und unseren Ur-Ur-Ur-Urgroß>müitern Lektionen in„Gottesfurcht und frommer Sitte" ertheilenkonnten.Man sieht aber, wie sogar auf religiösem Gebiete, unter den äugen-verdrehenden Pfaffen, derChauvinismus seine Purzelbäme schlägt.— Die Spionenriecherei der Franzose« ist gewiß rechtlächerlich, aber was dem Einen recht ist, ist dem Andern billig, unddie deutschen Zeitungen, welche so gehässig über die Franzosen spotten,vergessen in komischer Blindheit für den Balken im eigenen Auge, daßsie Tag für Tag Verhast»»ngen ausländischer Spione aus deutschen Ortenmelden— Verhaftungen, die sich allerdings genau wie die ähnlichen inFrankreich, meist als lächerliche Mißgriffe herausstellen. Wenn man be-denkt, daß die Zahl der Franzosen in Deutschland höchstens ein Zehntelso groß ist wie die der Deutschen in Frankreich, so muß man zugestehen,daß die Spionenriecherei in Frankreich verhältnißmäßig weit«eni-g e r entwickelt ist als in Deutschland.Natürlich wäre es sehr„unpatrwtisch", solches in einem deutschenBlatte zu sagen.— Deutsche Speichelleckeret. Zu Gastein läßt in der Näheder Wohnung„unseres" Wilhelm ein Hausbesitzer bauen. Das genirte„unseren" Wilhelm, der trotz der das Gegentheil besagenden ZeitungS-notizen auf's Aeußerst« hinfällig ist, und er ließ den bauenden HauS-besitzer„ersuchen", so lange Er—„unser" Wilhelm— in Gafieinweile, das geräuschvolle Bauen doch sein zu lassen. Da der betreffendeHausbesitzer nicht zu seinem Vergnügen baut und kein Lakai ist, so sagteer schlankweg Nein l Darob große Entlüftung unserer geflnnungStüchttgenPhilister, und heftige Angriffe auf den rohen Menschen, der so undelikatist, durch einen alten Mann, der ebenso gut wo anders wohnen kann,in seinem Geschäft sich nicht stören zu lassen. Man sollte es gar nichtfür möglich halten, daß es einst eine Zeit gab, wo unser Philisterthumfür„Bürgerstolz vor Königsthronen" schwärmte. Der Gasteiner Haus-besitzer hat den weiland so gefeierten«Bürgerstolz" blos prakttsch geübt— er hat nur gethan, was der berühmt« Müller von Sanssouci auchihai. Und das ist heute ein Verbrechen. Es gibt Dinge, die nur für dieTheorie gut sind, nicht aber für die Praxis.— De« deutsche« Pharisäern in's Stau»,»buch. Unter derUeberschrift„Zweierlei" bringt ein amerikanisches Arbeiterblatt, die„Omaha Labor World", folgende« nette Zwiegespräch, das wunderbarauf die guten Seelen paßt, die ob der in diesen Tagen erfolgtenSchließung der Fabrik der Gebrüder Weisbach bei Lüneville vor Entrüst-ung schier aus dem Häuschen gerieihen, gegen die nicht minder brutalenPolen-Ausweisungen aber kein Sterbenswörtchen einzuwendenfanden:„Philanthrop: Ich bin in Irland gewesen und habe da großesElend gesehen, aber—Politiker: Setzen Sie sich, Werthester, nehmen Sie Platz; thunSie ganz so, als ob Sie zu Hause wären. Was könnte ich für Siethun?Phil.: Ich bin hergekommen, um Ihren Einfluß zu Gunsten von15 oder 20 aus ihren Wöhnstätten vertriebenen FamÜien anzurufen,die—Pol.: Also weitere Austreibungen! Ich werde sofort eine Massen«Versammlung einberufen, lieber Freund, noch in dieser Woche—Phil.: Die armen Leute Hausen jetzt in erbärmlichen Räumlichkeitenund—Pol.: Ich zeichne 100 Doll. zu'hrer Unterstützung,«erther Herr.Ich will an der Spitze einer großartigen Sammelliste stehen. HabenSie übrigens die Nachricht durch einen Privatbrief erhalten oder ist siegekabelt worden?Phil.: Die Familien, welche ich meine, befinden sich hier in Omaha.Ich habe soeben mit den Leuten gesprochen.Pol.: Famos! Sie müssen in der Massenversamnilung auf der Bühnesitzen. Wie sind sie denn herübergekommen?Phil.: Oh, sie sind ja hier im Lande geboren und wurden au«hiesigen Hütten vertrieben, weil sie dieMiethe nicht bezahlen konnten.Pol.: Oh sooo! Was mischen Sie sich in Sachen, Herr, die Sienichts angehen, Herr! Das waren meine Wiethshäuser, und wenn Sie'ch jetzt nicht um Ihre eigenen Angelegenheiten kümmern, dann lasse* das Tageslicht durch Sie hindurchscheinen, Herr l"— Wie die Zeitungen melde«, ist daS gegen A«g. Heine einge-leitete Strafverfahren wegen Aufreizung zu Gewalt-t h ä t i g k e i t e n»c. eingestellt worden.„Heine hatte," schreibt man unS darüber au» Magdeburg,„am5. Februar in Bremer's Salon in Sudenburg-Magdeburg vor etwaS000 Zuhörern eine Wahlrede gehalten. Obgleich et von vornherein auf«inen polizeilichen Gewaltstreich abgesehen war(dasselbe Spiel wie inStettin entwickelt« stch), so gelang eS Heine doch, etwa fünf Viertel-stunden zu sprechen, bis die Versammlung aufgelöst wurde und wie ausder Versenkung mehr als ein Schock Schutzleute die Bühne füllten. Dienahe Xhorwach« stand mit scharfgeladenem Gewehr bereit, dennoch gelange» nicht— Dank dem korrekten Auftreten von Klees, Bremer und Hein«nach der Auflösung— Unruhen hervorzurufen und auf Grund dieserden kleinen Belagerungszustand über Magdeburg herbeizuführen.Der Heine'sche Vortrag war in polizeilichem Auftrag stenogra»p h i r t worden. Am 7. Februar, also zwei Tage darauf, wurden Heineund alle bekannten hiesigen Genossen wegen Geheimbund inhasiirt,Mitte Mai fand die Verhandlung des großen Sozialistenprozesses statt.und kein Mensch wußte damals etwas davon, daß gegen Heine noch ein»so schwere Anklage schwebe, Heine natürlich ebenfalls nicht.Es lag nun dem Staatsanwalt selbstredend daran, zu diesem zweite»AufreizungSprozeß Material zu bekommen, deshalb wurden gegen Klee».welcher im Aufreizungsprozeß als Mitangeklagter figurirte— er hatteder besagten Versammlung präsidirt— in der Geheimbundsverhandlungverschiedene verzwickte Fragen gestellt, ganz besonders aber Heine überSachen ausgefragt, welche jedenfalls mit dem betreffenden Geheim»bundsprozeß nichts zu thun hatten. Nun ist aber Heine ein alterVeteran auf dem Gebiete, denn mehr Anklagen, Anschuldigungen«.als er haben nur Wenige in der Partei gehabt.Wie Schade, daß Heine dem Staatsanwalt nicht den Gefallen that,in die Falle zu gehen.Näher auf die Sache einzugehen, scheint unS auch gegenwärtig nochnicht gerathen, denn nach§ 210 der Strafprozeßordnung kann ja ei»eingestelltes Verfahren bei neuen Beweismitteln wieder aufgenommenwerden, und die wollen wir dem ersten Staatsanwatt auch nicht liefer«.Man begreift aber wohl nun auch, warum Heine die gegen ihn erhobenenAngriffe nicht beantwortete.Gleich nachdem der Termin wegen Geheimbund vorüber war, undnachdem man mit Z§ 128 und 129 nichts gegen Heine geworden, ver«suchte man es mit§§ 130 und 131 gegen ihn, also immer hübsch derReihe nach. Es fanden Zeugenvernehmungen statt u. s. w. Bremer undKlees wurden im Gefängniß vernommen. Wie würde stch der Staats»anwali gefreut haben, wenn Heine auf einen der vielen Angriffe deröffentlichen Blätter, denen er zur Zielscheibe diente, geantwortet hätte.Allein Heine war stocktaub. Es blieb nichts weiter übrig, als wiedereinmal gegen Heine„daS Verfahren einzustelle n".Zum Schluß noch eins: Heine ist das Kind einer echten Demokraten»familie, sein Vater war Führer der Demokratie seiner Vaterstadt imJahr 1348—49, nachdem er bereits 1847 aus der Landeskirche ausge»schieden war. Haussuchungen, Berbergen und Fortschaffung von Flücht»lingen, Maßregelungen u. s.»v. kennt»mser Heine von seiner früheste»Kindheit; ein Kousin, der in seines Vaters Hausstand war, wurde wege»„gewaltsamem Widerstand gegen die Militärmacht" 1849 zu 3 Jahre»Zuchthaus verurtheilt u. s. w. Unentwegter Demokrat in politischerBeziehung ist Heine stets gewesen und geblieben, und nun sollte evauf seine alten Tage ein Bismärcker geworden sein? Das kann ma»Anderen weiß machen. Nicht leichtsinnig, sondern nachdem die Fort»schrittspartei sich bereits in ihrer ganzen Erbärmlichkeit gezeigt hatte,und nachdem Heine sich mit Bebel und Liebknecht, vor Allem aber mitWilhelm Bracke in Braunschweig eingehend persönlich ausgesprochen, istHeine im Jahre 1874 offen zur Sozialdemokratie übergetreten undhat seither alle Folgen dieser That seiner Ueberzeugung muthvoll aetragen.Wir hoffen, schließt die Zuschrift, daß diese Erklärung vo« Leuten, dieHeine genau kennen, genügen wird, um auch die letzten Zweifel beiunserem englisch-deutschen Bruderorgan zu zerstreuen."— In BreSla« ist Geiser am 31. Juli aus der UniersuchungS»hast entlassen worden. Die übrigen Jnhaftirten befinden sich noch inUntersuchungshaft, was eine ganz überflüssige Grausamkeit ist, da dieUntersuchung längst geschlossen und keiner der Jnhaftirten fluchtverdäch»tig ist. Die Leute sollten blos gequätt und materiell geschädigtwerden.— Ein Zentral-Lager verbotener sozialdemokratische«Schriften entdeckt, eine Wagenladung verbotenerSchriften beschlagnahmt, eine ganze Gesellschaft vo»Verbreitern verhaftet— das war die Sensationsnachricht,die vor 4 Monaten der Presse aus Altona zuging— zu Ruhm undEhren der wachsamen Altonaer Polizei und ihres umsichtigen Leiter?»des Ehrenmannes— im Puttkamer'schen Sinne— Engel. VerschiedeneReptile munkelten sogar schon von Dynamitlagern und noch Fürchter«licherem— aber auf jeden Fall stand fest, daß die Altonaer Polizeieinen großen Fang gemacht. Und es wurde requirirt und recher«chirt, und recherchirt und requirirt, und nach langen vier Monaten,während deren die Verbrecher— denn daß sie solche waren, stand vonvornherein fest, waren es doch Arbeiter und Familienväter— hinterSchloß und Riegel gehalten wurden, hat jetzt das Altonaer Landgerichtsämmtliche Verhaftete— 1 3 an der Zahl— von der Anklage wegenVerbreitung verbotener Schriften außer Verfolgung setzenmüssen, weil„nach dem Ergebniß der Voruntersuchung dieselben der ihnen zurLast gelegten Slraflhaten nicht genügend verdächtig er»scheinen."Welch großartiger„Fang"! Welch großartige— Reklame!Uebrigens sind die Verhafteten noch nicht in Freiheit gesetzt worden,weil man jetzt eine Anklage wegen„geheimer Verbindung" gegen siezusammenschmieden will. Es sind blos Arbeiter und können daherwarten!— AuS Leipzig wurden am 2. August der SchriftsetzerTh. Frey und am 4. August der Schriftsetzer Ed. Bauer,beide Familienväter, auf Grund des Schandgesetzes auSgewte»fe». Ihre,„die Eintracht und den Frieden der Bevölkerung" unter«grabende Thäligkeit bestand darin, daß sie in der Seebach'schenDruckerei beschäftigt waren. Das genügte zur Auferlegungdieser Maßregel, und das genügt auch zur Kennzeichnung ihrer Urheber.— Eine sehr subtile Ehre haben nach dem BreSlauerSchöffengericht die Denunzianten Zimmer, Hövel undStörmer. Der ehemalige Maurer Conrad, der in der von ihmHerausgebenen Bceslauer„Volksstimme" die drei sauberen Brüder ge»brandmarkt und ein das Denunziantenthum geißelndes Gedicht abgedruckthatte, hat dadurch nach der Ansicht des genannten Tribunal» sowohldies« alS auch die erste Strafkammer zu Breslau, die auf das Zeugnißder Burschen hin seinerzeit ein v- rurtheilendes Verdikt fällte, schwer be«leidigt und ist zu 500 Mark Geldbuße, eventuell 50 Tagen Haft, ver»urtheilt worden.Wir können dem Breslauer Schöffengericht nur Recht geben. Die De»nunziantenehre ist etwas so Feines, daß Manche sie gar nicht zu sehe»vermögen. Und darum bedarf sie eines besonderen Schutzes.Der größte Ehrenmann im LandIst heutzutag der Denunziant.— Wir haben dem alten Wilhelm Unrecht gethan, er hatdie Herren von der A u S st e l l u n g s- I u r y in Berlin nicht be«schämt, sondern im Gegentheil ihre Bedenken betreffs des Bildes„Aorairaperator" durchaus in der Ordnung gefunden und ihnen sagen lassen,die Herren hätten mit der Zurückweisung des Bildes ganz in seinemSinne gehandelt. Im Bedientenland soll der Kaiser über demTod stehen, wie weiland ein anderer Kaiser über der Grammatik—der Tod wird wahrscheinlich erst um allerhöchste Erlaubnißeinkommen müssen, wenn ihn die Lust anwandeln sollte, den Kaiser zuholen.— Der Beschluß des Generalraths der belgische««r»beiterpartei, am 1«. August d. I. zu Wons eine Generalversammlungeinzuberufen zwecksBerathung über die allgemeine Arbeitsei»»stellung zur Erringung des allgemeinen Wahl»recht«ist in D e u t f ch l a n d mit großem Interesse aufgenommen worden. VonG e n o s s e n in Hamburg, welche sich des Näheren mit der Angelegen»hett beschäftigt haben, ist eine Resolution gefaßt worden, welch»dem Vorgehen deS belgischen Generalraths die vollsteSympathisausspricht und eS auch der Sympathie aller Arbeiter em«pfiehlt.— Am 14.«ngnft kommt Bebel aus dem Gefängniß. Gr tratdie Haft am 15. November an, und da bei Gefängnißstrafen von üb>re Monaten der Tag des Eintritts für»oll gerechnet wird, so erfalÄ