Dekret zu Grunde gelegten Anklage zusammentrifft, ersteht man, waS eS mit demlärmenden Auftreten" in Wahrheit auf sich hat. Ein einfacher, zwar formell unstatthafter, aber in durchaus würdigen Worten abge­gebener Protest das ist alleS. Und die Verhandlungen wurden nur insoferngestört", als durch Boulö's, bezw. Meyer's Zurückziehung das eingestandenermaßen vorher abgekartete Urtheil nicht Rechtskraft erhielt, sondern verschoben werden mußte. In der außerordentlichen SuSschußsitzung des Gewerbe-SchiedSgerichts war daher auch ein Antrag, Bouls eine Rüge zu ertheilen, abgelehnt und Uebergang zur Tagesordnung beschloffen worden. WeShalb wir auf die Sache hier zurückkommen? Run, weil die Ein- gangs angeführte Lesart auch in der deutschen   Arbeiterpresse Aufnahme gefunden hat. Wir wollen den betreffenden Blättern daraui kein Verbrechen machen, aber mahnen möchten wir sie doch, den deutschen   Berichterstattern im Ausland und ganz besonders denen in der französischen   Hauptstadt, scharf auf die Finger zu sehen. Im gün- stigsten Falle, d. h. wenn sie nicht auf eigenes Konto lügen, ziehen diese Herren sehr wenige ehrenwerthe Ausnahmen abgerechnet ihre Informationen aus dergroßen", d. h. der Bourgeoispreffe des be- treffenden Landes und plappern deren Angaben nach. Und wie zuver- l äffig diese Preffe in allen Fragen ist, in die der Klaffenkampf zwischen Kapital und Arbeit hineinspielt, daS haben wir in Deutschland   zur Ge« nüge gesehen. Im Falle Boulö-Meyer liegt ein ganz einseMgeS, vom Klaffen- und Mckenstandpunkt diitirteS Vorgehen vor,' das dadurch durchaus nicht beschönigt wird, daß gegen einen der Abgesetzten von seinen Feinden der Verdacht ausgesprengt worden ist, er sei ein Agent deS BoulangiimuS. Diejenigen, die solche Dekrete auShecken, agitiren hundertmal mehr für tpi Abenteurer- General als alle von ihm angestellten Agenten es ver- "hten. Im Uebrigen haben wir schon früher nachgewiesen, daß für gegen Boulö ausgesprengten Verdacht absolut keine andere That- inS Feld geführt werden, als deffen unerschrockenes Emtreten für Sache seiner Arbeitsbrüder. In Bradford   sNord-England) wurde am Montag, den S. Sep- tewber, der 2l. Allgemeine JahreSkongreß der engl«- schen Gewerkvereine eröffnet. Der Besuch war ein ziemlich stmker, 165 Delegirte vertraten 816,944 organisirte Arbeiter aus über 70 Sewerisbranchen. Uebertrifft der Kongreß in dieser Hinsicht die der Lorjahre, so kann man das leider nicht in Bezug auf seinen Verlauf sagen wenigstens so weit eS fich um die Reden und Beschlüffe der ersten Woche handelt. Von einzelnen rühmenSwerthen Ausnahmen ab- gesehen, herrschte die alte Gewerkvereins-Routine vor und ließ die vor- wärt« strebenden Elemente so wenig alS möglich zur Geltung kommen. Die kapitalistische Presse ertheilt daher auch dem Kongreß hoheS Lob für feineweife Mäßigung". SS scheint, daß die verhältnißmäßige Besserung auf dem Industrie- markt auf die Mehrheit der Gewerkvereinler besänftigend eingewirkt hat. Dann dürfte freilich die Freude nicht von langer Dauer fein. Die vom letztjährigen Kongreß beschloffene Urabstimmung über die Frage des achtstündigen Arbeitstages ist, Dank der vom parlamentari- schen Komite geschickt arrangirten Fragestellung resultatlos geblieben. Nur 30,090 Mitglieder betheiligten fich an ihr. Von diesen stimmten allerdings 22,000 für eine Agitation zu Gunsten d«S achtstündigen Arbeitstages und 17,000 gegen 7000 dafür, daß der Arbeitstag auf dem Wege der Gesetzgebung durchgesetzt werden soll insofern find die konservativen Führer also in der Minderheit geblieben. Soviel für heute. Auf interessante Einzelnheiten des KongreffeS kom- men wir in nächster Rummer zurück. Afrika   und die Zivilisation.(AuS dem Englischen von derMilwaukee Arbeiter-ZeUung" übersetzt). Ein großer starker Mann, in eine Uniform gekleidet und bis zu den Zähnen bewaffnet, klopft an die Thür einer Hütte an der Küste von Afrika  . Wer bist du, und was willst du, Mann?" fragt eine Stimme auS dem Innern der Hütte. Im Namen der Zivilisation öffne die Thüre deiner Hütte, sonst stoße ich st- ein und jag- dir Blei in di- Sing-w-id-." Aber was willst du denn hier?" Mein Name ist Christliche Zivilisation. Rede darum nicht wie ein Narr, du schwarzes Vieh was glaubst du, wofür ich hier bin und was ich verlange? Was sonst, al» dich zu»ivilisiren und«in vernünftiges menschliches Wesen auS dir zu machen, wenn so etwas möglich ist." Was willst du thun?" Zuerst mußt du dich wie ein Weißer kleiden. Es ist eine Sünd' und Schand', so herumzulaufen, wie du thust. Von jetzt an mußt du Unterkleider tragen, ein Paar Hosen, eine Weste, Rock, Zilinderhut waS man eineAngströhre" nennt und ein Paar gelbe Handschuhe. Ich werde dir dieselben zu mäßigen Preisen liefern." Was soll ich damit thun?" Sie tragen, selbstverständlich; du glaubst doch nicht, daß du fie«ffen sollst? Oder? Der erst« Schritt in der Zivilisation ist, paffende Kleider zu tragen." Aber eS ist hier zu heiß, solche Kleidung zu tragen. Ich bin daran nicht gewöhnt. Ich werde durch die Hitze zu Grunde gehen. Willst du «ich denn tödten?" Run, wenn du stirbst, wirst du di« Genugthuung haben, ein Mär» tyrer der Zivilisation zu sein." Du bist sehr freundlich." Erwähne dessen nicht. Sag, womit gewinnst du deinen Leben«« unterhalt?" Wenn ich hungrig bin, effe ich eine Banane. Ich esse, trinke oder schlafe, just wie es eben mein Bedürfniß erheischt." Welch' schreckliche Barbareil" Warum das?" Du mußt dich zu einem Geschäfte bequemen, mein Freund. Wenn nicht, dann muß ich dich als Vagabunden einsperren." Wenn ich ein Geschäft betreiben muß, so werde ich ein Kaffeehaus eröffnen. Ich befitze eine große Quantität Kaffee und Zucker." O, du hast? Hast wirklich? Ei, da bist du ja kein so hoffnungs- loser Gesell, wie ich dachte. Vorerst hast du mir 50 Dollars zu zahlen." Wofür?" Als Cigenthumisteuer, du unverständiger Heide  . Glaubst du viel- leicht, daß du all' die Segnungen der Zivilisation umsonst bekommst?" Aber ich Hab- kein G-ld." Da« macht keinen Unterschied. Ich nehme e« heraus in Kaffee und Zucker. Wenn du nicht bezahlst, so stecke ich dich in'S Gefängniß." WaS ist Gefängniß?" Gefängniß oder Zuchthau« ist ein FortfchrittS-Wort. Du mußt bereit fein, der Zivilisation einig« Opfer zu bringen. Verstehst du?" Welch' große Sache ist doch die Zivilisation!" Du kannst unmöglich ihre Wohlthaten begreifen, du wirst eS aber, noch ehe ich mit dir fertig bin." Der unglückliche Eingeborene floh in die Wälder, und man hat seit- dem nicht« mehr von ihm gehört. Sozialistische presse«ud Literatur. Soeben ist in Genf   ein russisches Organ der Sozialdemokratie, der Sozialdemokrat", erschienen, welches da« Motto trägt:Proletarier aller Länder, vereinigt Euch!" und von allen Parteigenossen um so freudiger begrüßt werden wird, alS es einen wichtigen Fortschritt auf der Bahn der Entwicklung deS russischen Sozialismus bekundet. Das neue Bruderorgan hat es sich zur Aufgabe gestellt, di« sozialdemokratisch« Richtung deS modernen Sozialismus in Rußland   zu popularifiren. Es ist der westeuropäische, proletarische Sozialismus, der in dem neuen Organe den landläufigen irrthümlichen Vorstellungen so mancher russischer revolutionärer Kreise mit scharfer Kritik entgegentritt. Wir geben vorläufig kurz den Inhalt de» ersten Hefte« der nicht periodischen Zeitschrist an. 1. Von der Redaktion.(P. Axelrod, G. Plechanow  .) 2. Wie man eine Verfassung erringen soll.(Gin Dialog zwischen einem Konstitutio« nellen und einem Sozialdemokraten, worin nachgewiesen wird, daß ohne die Unterstützung durch das arbeitende Volk in den Städten, bezw. ohne eine energisch« sozialdemokratische Sgitation alles konstitutionelle Streben fruchtlos fei. s. Unsere Belletristen die Volksthümler. Von G. Plechanow. 4. Parlamentarismus und Boulangismus. Bon Paul Lafargue. 5. Die unvermeidliche Wendung. Von G. Plechanow. 6. Der Minister-Demagog. Von I. E. 7. Das ruffische Leben.(Aus den Briefen an die Redaktion.) 8. Die Arbeiterbewegung zu Anfang der sechziger Jahre und heute. Von P. Axelrod- 9. Bibliographie (Kritik der neulich erschienenen ruffischen revolutionären OrganeSwoboda" (Die Freiheit") undSamoupawlenie"(Die Selbstverwaltung  ")). Be- sprechung erschienener sozialistischer Schriften. 10. Nekrolog auf C. Metschnikow und General Eudes. 11. Ein Umriß der Geschichte der Internationalen Arbeiter-Affoziation. Von W. Saffulitsch.(Kap. I HI. Anhang.) Schon dieses Jnhaltsverzeichniß weist darauf hin, daß eS keineswegs rein theoretische Fragen sind, die da erörtert werden. ES handelt sich vielmehr um«ine neue Bafis, um eine neu einzuschlagende Taktik, um die Frage:WaS thun?" Bekanntlich find beim Zurückgehen der terroristischen Bewegung viele Enttäuschungen eingetreten. Das Programm der alten terroristischen Partei hatte fich alS unzulänglich erwiesen und die Terroristen letzten Datums schwankten zwischen Liberalismus, BakuniSmuS, BlanquismuS, Sozialdemokratie ohne jede feste Programmgrundlage. Es tauchten alte, längst verschollene Jrrthümer wieder auf, auS deren Verquickung das terroristische OrganDer Volkswille", unter der Leitung des Herrn Tichomichorow, eine ganz eigenthümliche Sorte spezifisch russischen Sozia- lismu« zusammenflickte. Genosse Plechanow   hat die undankbare Aufgabe übernommen, diesenSozialismus" in seine bakunistisch-blanquistischen Jrrthümer zu zergliedern und auf sein Nichts zurückzuführen. Plechanows polemisches HauptwerkNos Coniroverees1' bietet sehr viel Belehrendes über den wissenschaftlichen Sozialismus überhaupt, wie speziell über die ökonomische Entwicklung Rußlands  . Plechanow   vertritt den streng marxi- stischen Standpunkt und zeigt, daß der russische Sozialismus nicht an die alten in Auflösung begriffenen Ueberreste des urwüchstgen Kommunismus (bäuerliche» Gemeinde-Eigenthum), sondern an die neue, sich rasch ent- wickelnde kapitalistische Produktionsweise anzuknüpfen habe. Jnsbeson- der« betont er konsequenter Weise die Nothwendigkeit einer energischen sozialdemokratischen Agitation unter den Fabrikarbeitern. Die» ist auch der Standpunkt desSozialdemokrat". Wir lassen es dahingestellt sein, in welchem Maße die sehr zu beher« zigenden Wünsche derGruppe der Emanzipation der Arbeit" in Ruß- land unter den jetzigen Verhältnissen verwirklicht werden können. Eins aber unterliegt keinem Zweifel: kein Ruff« wird zur Befreiung Ruß- land» so viel beitragen als der sozialdemokratisch aufgeklärte Arbeiter. Vom Anbeginn der ruffischen revolutionären Bewegung haben sich russische Arbeiter lebhaft an derselben betheiligt, und im Uebrigen deuten schon die zahlreichen Streiks auf den Durchbruch des Klassenbewußtseins hin. Die raschen Fortschritte der kapitalistischen   Produktionsweise führen mit eiserner Nothwendigkeit zur Bildung jener Armee, die allein berufen ist, sozialistische Forderungen durchzusetzen. Den Russen muß e» immer und immer wiederholt werden: kein Sozialismus ohne klassenbewußte Arbeiter. Falls man den ruffischen Arbeiter unter den jetzigen Umständen wirklich nicht aufklären könnte, dann wäre es besser, vom Sozialismus im strengen Sinne vorderhand gar nicht zu sprechen. Vor allen Dingen muß aber jene Kinderei ver- warfen werden, die da glaubt, durch Verschwörungen, Gewaltstreiche w. eine sozialistische Umwälzung durchsetzen zu können. Die Rechnung kann aber ohne den Wirth nicht gemacht werden, und dieser ist und bleibt in erster Linie daS Proletariat. Dieses weiter klar zu machen, hat sich das Organ zur Aufgabe gemacht. Die nächsten Forderungen der Sozialdemokratie können bei geschickter Taktik der Sammelpunkt aller demokratisch>opposttionellen Elemente Ruß- land» werden. Der Kampf mit dem Absolutismus wird dabei an Tiefe und Breite gewinnen und die Sozialdemokratie hat alle Aussicht, die Sympathien und lebhafte Unterstützung des intelligentesten TheileS der russischen Demokratie zu erwerben. Nur kommt es dabei viel darauf an, nicht allzu doktrinär vorzugehen und kleinbürgerliche demokratische Ele- mente nicht durch Betonung einer demnächst bevorstehenden proletarischen Diktatur zurückzustoßen. Auch darin wird die deutsche Sozialdemokratie der jungen russischen Bewegung als Vorbild dienen können, da sie ganz besonders auch in taktischer Beziehung(Shr viel BeachtenSwertheS bietet. Ein russischer' Sozialdemokrat. Korrespondenzen. Alt- und Neu-GerSdorf(2. sächsischer Wahlkreis), 4. September. Am 23. und 24. dieses Monats findet hier ein großes Muckerfest, da» Jubiläum des 150jährigen Bestehens der Kirche, oder richtiger gesagt der Verdummungsanstalt, statt. Schon jetzt ist der Pfaffe mit seinen Anhängseln eifrig bemüht, Gelder zu diesem Zwecke bei den A r b e i t« r n zu erbetteln. Wir Sozialdemokraten machen selbstverständlich da nicht mit, aber auch den übrigen Arbeitern sollte es längst klar geworden sein, wie die Fabrikanten, vereint mit dem S'öcker'schen Musterpfaffen Melzer, st« immer mehr zu knechten und zu verdummen suchen. Wir erinnern nur an das Auftteten dieses Pfaffen bei der Arbeitseinstellung im Jahre 1886, wo derselbe von der Kanzel herab die Arbeiter in schamloser Weis« verleumdet« und ihnen nicht einmal eine Lohnerhöhung von 10 Prozent gönnte, obwohl die hiesigen Arbeiter fich in einer sehr trostlosen Lage befinden. Ein Arbeiter oerdient hier pro Tag hoch gerechnet 1 M. 20 Pf. bi« 1 M. 50 Pf., während der Pfaffe pro Tag ein Gehalt von vielleicht 20 M. nebst freier Wohnung bezieht. Dieser Pfaffe scheint es denn heute noch als seine hohe Mission aufzufassen, di« Sozialdemokraten zu be- kämpfen, natürlich nicht in öffentlichen Versammlungen, sondern wie da» bei Dunkelmännern nicht anders Sitte, bei alten Weibern. Letztere sucht er gewöhnlich gegen die Kinder und Enkel, weil sie Sozialdemokraten sind, aufzuhetzen, er trägt auf diese Weise den Unfrieden in di« Familien. Fürwahr, ein echter Prediger der Liebe, dieser Mann im Talar. Der Versuch, die Sozialdemokraten todt zu machen, ist trotz der ver­zweifelten Anstrengungen unserer Gegner vollständig mißlungen und wird auch in Zukunft erfolglos bleiben, mögen sie un« verleumden und verfolgen, so sehr st- wollen. Mtt den Verfolgungen und Maßregelungen find unsere Gegner hier bald am Ende rvti Latein« angekommen, es gibt fast kein Mittel mehr, welches unversucht geblieben wäre, ihre Unter- drückungskünste anzuwenden. Wollten wir sämmtliche Maßregelungen hier aufzählen, würde der Raum des Parteiorgans zu sehr in Anspruch genommen, wir wollen nur die Art ihres Kampfes charakteristren. Da haben wir Arbettereuttassungen in Masse, darunter auch Entlassungen von Frauenspersonen, bloS weil die Männer oder Geschwister Sozialdemokraten sind, Lokalabtteibungen, Versammlungsverbote, Vereins- verbot« u. f. w. Der letzte Versuch, die Arbeiter von der Sozialdemo- kratie abwendig zu machen oder wenigstens zurückzuhalten, war die Ver- breitung antisemitischer Schriften, mtt welchen vor 3 Wochen die Arbeiter w zwei hiesigen Fabriken, den Firmen I. G.   Klippel und Aug�Hoffmann in Neu-Gersdorf  , beglückt wurden. In der erstgenannten Fabrik wurde, um daS Angenehme mit de« Nützlichen zu verbinden, zu gleicher Zeit bei den Webern«ine Lohnreduktion eingeleitet l Dieselben Fabrikbesitzer, welche bei der ReichStagswahl 1884 noch eifrige Agitatoren der freisinnigen Partei waren, befinden sich heute in der Gefolgschaft der Mucker, und rutschen schweifwedelnd im Troß« des Berliner   Meineidspfaffen S t ö ck e r. Das Wort von der einen reaktto- nären Masse hat sich auch hier bewahrheitet. Wir haben unsere Feinde gezwungen, sich zu vereinigen. Die sozialdemokratische Bewegung ist ihnen zu stark geworden, als daß sie sich dm Luxus häuslicher Streittgkeiten erlauben könnten. Die Bourgeoisie hat auch hier aufgehört, die Trägerin der modernen Kultur zu fein. Einzig von dem Streben erfüllt, ihre soziale Stellung zu behaupten und daS System der ökonomischen Au»- beutung zu verewigen, hat die Bourgeoisie freiwillig auf jedes ideale Streben verzichtet und kennt nur einen Leitstern, das materielle Interesse. Sie will Geld machen, auf Kostm der Arbeiter prassen, und wer ihr dazu durch die Verdummung der Arbeiter behülflich ist, der ist ihr Götze, in diesem Falle der Meineidspfaffe Stöcker. Zum Glück ist der weitaus überwiegende Theil unserer Arbetterbevölkerung nicht mehr so dumm, um auf diesen Leim zu gehen, sondern wird auch den Dunkelmännern Enttäuschungen bereiten. Die Neu-Gersdorfer Fabrikanten haben nicht umhin können, den Ar- beitern ein würdiges Geschenk zum bevorstehenden Kirchenjubfläum zu präsmtiren, es ist di«S die Beraubung des Wahlrechts bei den Gemeinde« rathswahlen. Sie haben es fertig gebracht, daß in Zukunft die 16 Groß« fabrikanten ebensoviel Vertreter im Gemeinderath haben wie zirka 500 Arbeiter, und trotz dieser Rücksichtslosigkeit und Unverschämtheit sollm die Arbeiter diesen abgettagenen Firlefanz, an welchem sich da» ganze reaktionäre Geschmeiß betheiligt, mitmachen. Der gesunde Sinn und da» offene Auge unserer hiesigen Arbeiter wird ihnen wohl einen Strich durch die Rechnung machen. Partei-Archiv. Quittung. Für daS Partei-Archiv gingen«in: Von K. in HirSlanden: Karl Heinzen  , Mehr als 20 Bogen. P. I.   Proudhon, Die soziale Revolution. Gustav Julius  , Die Königl. Preuß. Seehandlung. Karl D'Ester  , Der Kampf der Demokratte und de» AbsolutiSmu  «. Dr. F. Wied«. Ueber das Recht auf Arbeit. E. Laveleye, Demokratie und Sozialpolittk. Stodbettus, Mein Verhallen in dem Konflikt zwischen Krone und Volk. F. W. Ziegler, Wie ist dem Handwerkerstand zu helfm? Vierzehn Tage als Abgeordneter. David Fr. Strauß, Sechs theologisch-polttische BolkSreden. 1 Die Despoten als Revolutionäre. Um wettere Einsendungen ersucht Die«rchivverwaltung. Brieffasten der Expedition: Hl. Josef: Mk. 81 60& Eto Ab. je.«rh. Alles notitt. Glück auf. R. Bkrst.: Bstllg. notitt. Beil. besorgt. Florestan: Mk. 12 f. Schft. erh. Bstllg. folgt. Abzugskanal eben nicht speisen! Karl Schwarz: Solch'komische" Zufälle sind aber schon tragisch, namentlich wenn man gar nicht weiß, wie so! Alle« notttt. Adr. gelöscht. Kuß: Bf. mit Airchg. u. Beil. erh. Weitere« bfl. Drwld. Portobello: Bstllg. notirt. F. M. Lbg.: Bf. erh. Arabi Pascha  : Adr. geordnet. Die alten Rothen G.: Adr. notttt. Hugo gesperrt. Weiteres bfl. Rother Blutfink a. d. R.: Bf. v. L. erh.- H. H.   Ostfd.: Fr. 6 17(Mk. 5-) f. Schft. erh. Bstllg. folgt. Rother Apostel: Bf. mit Athlsch. erh. u. Mk. 4 ä Cto Ab. ,c. gutgebr. Alles notttt. Bfl. mehr. Ldkrs. C. a. Rh.: Mk. 100 ä Cto Ab.«. durch H. erh. Carbonaro: Erfragtes folgt. Bstllg. notttt. Laffe: Bericht hier. Adr. notitt. Weiteres bfl. V. W. Michigau: Von hier ging Alles ab. Alles erh. DreyfuS in L.: Nachr. betr. M. hier. A. Lnfrm. Chicago  : Bstllg. erh. Der Bottrag ist noch nicht im Druck erschienen. Spreequelle: Beil.   abgegeben. Cerberus: Rk. 150 ä Cto Ab. rc. u. Mk. 200 pr. Ufd. dkd. erh. Bstllg. notttt. Weiteres bfl. H. Ritzsche Rew-Iork: Fr. 101 25 (20 Doll.) ä Cto Ab. ic. erh. Maßkrug; Nachr. hier. Versprochene» erw. Major Eduard: Adr. geordn. Raimund: Nachr. hier. Adr. geordnet. E. B. Br.: Auskunft erh. Besten Dank. Wir kenne« P. nicht, haben auch keinen Bf. erh. Betreffende Adresse kennen wir gar nicht. Donnersberg  : Brief erhalten. Bestellung notitt. Bfl. mehr.- Gl. Wien  : Brief für L. besorgt. Rother Apostel: Mk. 10005 Cto Ab.»c. erh. Arabi Pascha  : Alles notirt. Brief folgt. H. Ltgd.: Bf. erh. Besten Dank. Neckarschleimer: Nachr. hier. Bfl. mehr. Der rothe Kämpfer: Auskunft hier. Dank. Claus Groth: Nachr. v. 9. hier. Weiteres bfl. Rother Eisenwurm: Adr. geordn. Romanus D.: Mk. 30 5 Cto Ab. u. Schft. erh. Bstllg. notttt. Adr. geordn. Beil. theilweise doch schwer zu veröffent- lichen. Zu schmutzig. Württemberg: Adr. geordn. Lionel: Adr, gelöscht. Alles notirt. Weiteres bfl. Stp. Zch.  : Fr. 10-» Cto erh. U. F. G.: Adr. notirt. Bstllg. folgt. Bfl. mehr. Commerzienrath  : Nachr. hier. Claudius: Adr. geändett. Weitereg bfl. I. B. P.: 80 CtS.(öwfl.40) f. Schft. erh. Heinttch: Fr. 18 50(Mk. 15) 5 Cto Ab. ,c. erh. Bf. erw. Dtsch. Ver. Genf  : Auskunft folgt. X?.Schweizerreise": Mk. 50 pr. Ufd. dkd. erh.- Für die Denkschrift sind eingegangen: Einsendungen au« Meerane  . Anzeigen. Wonvärts. Liederschatz für Männer-Gesangvereine. Lieferung I. Die Weber(H. Heine  ) von W. Gundlach. Da» rothe Banner(H. Linder) von C. Mayer. Prei«: Partitur Fr. 5(Mk. 4). Stimmen4 3 20. Lieferung II.»ufnahmelied(C. Sahm) von Carl Sah«. Trinklied(C. Sahm) von Carl Sahm. Prei«: Partitur Fr. 4-(Mk. 3 20). Stimmen 3 2 40. Lieferung m. Vor dem Sturm(R. Prutz) von A. Sberhardt. Da» freie Wort(S. HerweMvonAEberyardt. Prei«: Partitur Fr. 6-(Mk. 4 80). Stimmen4 8 20. Lieferung IV. Schlaf in Frieden(S. Friedrich) von W. Gundlach Prei«: Partitur Fr. 4-(Mk. 320). vttmmen 2 502. Komponisten, welch« passende Lieder den Lerlegem(Kirch««» und Rosenberg. 172 t. Avenue, Newyork  (City) einsend«» werde» bei«»»ahm« ihrer Kompositionen nach Kräften honortrt.- Nolksbuchlsaudl-ug und Slpedltion dt»«Slljjaldemsllrat-« «r«. nt. ». j «». Warnung. Der Schreiner und Parquetbodenleger Christi«« Waiblinger   aus Dettingen  (Oberamt KünzelSau   in Württemberg  ), in der Lehre gewesen bei Schwend, Sägwerk in Schwäbisch-Hall  , dann später in Arbeit zu Heidelberg  , Rannheim, Stuttgart  , Frauenfeld  (und anderen Orten der Schweiz  ) hat sich als Polizeispitzel entpuppt. Waiblinger   denunzirte von Kreuznach aus, wo er im Auftrag der Firma Wagner und Starke gegenwärtig arbeitet, fünf Genosse» und fügte dem Denunziationsschreiben noch die Bemerkung bei, daß man auch ih« behaussuche» solle; man werde dort einen Briefvon auswärts" finden, und so sei dann aller Verdacht von ihm abgelenkt. Bei derAbsendung des Denunziationsbriefes verwechselte Waiblinger  die Kouverts, so daß der D e n u n z i a t i o n s b r i e f an die Firma W. u. St., der Geschäftsbrief aber an die P o l i z e i gelangte. Durch diesen Zufall ist die Schurkerei Waiblinger's   aufgeveckt worden. Waiblinger   steht schon ca. 17 Jahre im Parteileben und kennt so zahlreiche Genossen, daher ist äußerste Vorsicht geboten. » Die Stuttgarter   Genossen.