- Ueber die Zustände in Jakutsk  , bem Verbannungsort der auf administrativem Wege, d. h. ohne Urtheilsspruch, nach Sibirien  Verschickten, geht der Budapester Arbeiter- Wochenchronik" eine ergrei fende Korrespondenz zu, der wir die folgende sehr charakteristische Schil­derung entnehmen:

Und wie sieht denn das paradiesische Jakutsk   mit seiner Um= gebung aus, welche diese Elendesten der Glenden nicht verlassen woll­ten? Auf einem ungeheuren Landstrich, welcher Millionen von Men­schen Raum genug bieten könnte, wohnen 250,000 Seelen. Der Winter bauert hier über 10 Monate mit Temperaturen von 40-53 Grad unter Null, so daß nur Weingeistthermometer verwendet werden können, weil Quecksilber gefrieren würde. Auf den riesigen Schneefeldern be= merkt man in großen Entfernungen hie und da schwarze Pünktchen; es find dies elende Hütten, gewöhnlich ohne Fußboden, welcher als Lurus­gegenstand gilt; um das Kaminrohr zu schließen, muß man aufs Dach steigen. Der Ofen darin muß den ganzen Tag geheizt werden, wenn man Abends eine Temperatur von 23 Grad erzielen will, die aber bis zum Morgen unter Null finten kann, so daß man im Struge statt des Wassers zum Waschen einen Klumpen Eis vorfindet. In den Fen­stern gibt es feine Scheiben fie sind in findiger Weise durch Eis erfest. Selten bilden diese Hütten eine Art von Dorf; meist stehen sie einzeln oder höchstens zu zweien neben einander. Von einer Woh­nung zur anderen beträgt die Entfernung gewöhnlich 30 Kilometer und darüber, und das ist noch die bevölkertste Gegend. Im Nordosten dehnt fich ein ungeheurer, ewig gefrorner Sumpf aus, allen menschlichen An­ferengungen, auch der des russischen Despotismus spottend. Der vier bis acht Wochen dauernde, ziemlich warme Sommer wird durch My riaden von Mosquitos unleidlich gemacht.

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Die Jakuten, ein Hirten und Jägervolt, beten ihre Fetische an, welche sie als die christliche Gottheit ansehen. Ihre vom Tartarischen abstammende Sprache besitzt nur 1000 bis 2000 Wörter. Das Wort Bar fehlt derselben und wird durch die Bezeichnung erfeẞt: die langen Hände. Das Wort Nusse wird mit dem Worte Gewaltthätig ausge drückt. Die Bekleidung besteht aus Pelzwerk; Wäsche ist ihnen unbe­faunt. Sie nähren sich von Fett, etwas Fleisch, gefrorner Milch, welche mit Messern geschnitten wird, und von sogenanntem Ziegelthee. Dieser Thee wird durch Mengung mit Hammelblut, Milch und Butter ge= wonnen, welcher dann in die Form von Platten gebracht wird. Das Brod ist hier unbekannt. Dies ist auch die Nahrung der Deportirten. Das Volk zahlt 9 Rubel Steuer und ebensoviel Tribut den Regie­zungsbeamten, damit es vor diesen Ruhe habe. Die einzige Sorge der orthodoxen Priester, welche hieher gefchickt werden, um den Ja­futen das Christenthum aufzuhalsen, ist, das Volk möglichst auszu­plündern. Die Priester kaufen Spiritus, dem fie Tabak und Wasser zusehen, um diesen Nektar fünfmal theurer den Eingebornen zu ver­Laufen, als er am Hauptort tostet.

Unter den Jakuten herrscht keine Gleichheit mehr, denn es gibt be­reits Reiche und Arme.

In dieses schöne Land nun schickt man Jene, welche ein politisches Delift begangen haben, und zwar fast stets fraft, administrativer" Maß­regelungen; ganz besonders aber die politischen Rückfälligen", d. h. Sene, welchen ein Fluchtversuch nicht gelungen ist und die man nicht gut befunden hat, zu erschießen.

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Als wir uns in dieser Wüste installirt sahen", erzählte mir vor einigen Tagen ein Freund, welcher nahezu 40( 3) Jahre daselbst verbracht hatte, waren wir daran, zu verzweifeln. Ist dies nicht ein wahrhaftes Grab? Ist es nicht aus mit uns?"

Die Jatuten sprachen kein Wort russisch. Auch haßten sie die Russen, welche sie nur in den schönen Exemplaren des Priesters und des drang­falirenden Regierungsbeamten kennen gelernt hatten.

Nachdem die erste Regung der Verzweiflung vorüber war, beschloß unser Freund mit seiner jungen Gattin, vor Allem die Sprache des Landes zu studiren. Verbannte Genossen nahmen bald Theil an diesen Studien. Einmal im Besitze der Sprache konnte man es versuchen, die Herzen dieser Halbwilden zu gewinnen. Die Bemühungen waren von Erfolg gekrönt. Es wurde sogar ein gutes jafut- russisches Wörter­buch zusammengestellt, das erste dieser Art, dessen Drucklegung in Petersburg   von einer kompetenten Autorität besorgt wird. Als die Jakuten sich freundlich behandelt sahen, beeilten sie sich, die Elemente des Wörterbuches zu liefern. Nie hatte sich Jemand um sie gekümmert. Man frug, mit der Hand auf den Gegenstand deutend, wie derselbe. heiße, worauf der Eingeborene antwortete. Es machte ihm sogar am Ende Freude, den Lehrer zu machen. Im Befiße der Sprache, machte man fich an die Statistik des Landes, besonders vom wirthschaftlichen Standpunkte. So wurde schließlich das Vertrauen der Eingebornen gewonnen, welche zu begreifen anfingen, daß diese Nussen mit den Ne gierungsagenten nichts gemein haben, daß sie ebenso wie fie, ja noch vielmehr leiden und daß sie sehr gelehrt und sehr gut sind. Auch lern= ten sie diese sonderbaren Wesen achten, vor welchen sich selbst die mäch­fige Regierung der Langen Hände" fürchtet. Also es gibt doch Men­schen, welche ihr Schrecken einflößen! Und doch sind sie so gut! Da ist Einer, welcher die Kranken pflegt und heilt, und keine Bezahlung annimmt; im Gegentheil, er bietet Taback, Zucker und Thee an. Ein Anderer lehrt lesen und schreiben, eine Frau, welche ebenfalls gelehrt ift, liebfost ihre Stinder und leistet Hebammendienste. Auch ein Schreiner ist da, ein Schlosser, welcher sogar ihre Gewehre zu repariren ver= steht. Was den Mann betrifft, der das Wörterbuch gemacht hat, so hat er kein Handwerk, aber er wußte sich dermaßen das Vertrauen zu erwerben, daß er zu jeder Beilegung einer Streitsache zugezogen wird, und schließlich den Siz neben den angesehensten Richtern des Landes einnimmt. tot dit dsdbiela od as our s

Es kam die Krönung des Zars. Ein Vertreter des Landes der Jakuten bekommt die Einladung, sich zum Feste zu begeben. Man be­spricht sich und geht die neuen Freunde um Rath an. Das Ergebniẞ war ein gemeinsam sehr schön und praktisch ausgearbeitetes Reform­projekt. Der Zar schenkte dem Vertreter eine goldene Uhr, aber das Projekt schlummert in der Mappe eines der Ministerien, auf diese Weise die Langen Hände" und seine Regierung in den Augen der Einge­bornen diskreditirend.

Indessen verliert man teine Zeit. Man lehrt die jungen Jakuten ruffisch. Man macht aus ihnen Schulmeister, Dorfnotare. Wann ihr Russisch werdet, sagt man ihnen, werdet ihr keine Regierungsagenten benöthigen und euer Land selbst verwalten. Sie begriffen dies und utachten rasche Fortschritte; auch erwiesen sie ihren geliebten Lehrern mannigfache Dienste. Kurzum, in weniger als 10 Jahren haben die Sozialisten mehr für die Zivilisation des Landes gethan, als die Ne­gierung des Baren in den seit der Groberung von Sibirien   verflossenen 300 Jahren hätte thun wollen oder können!

SCHILLE

Und diese, welche die Seime der Gesittung in den äußersten Osten verpflanzt haben, nennt man Nihilisten. Sie können mit Fug und Necht den Regierungen zurückschleudern: Nihilisten, Ihr selbst!

Wenn nun irgend ein Journalist der Bourgeoispresse zufällig einem Jatuten begegnete und ihn über das Treiben" der" Nihilisten" be= fragte, so würde ihm vielleicht der Eingeborne, besser unterrichtet und rechtschaffener als er, antworten: Mein Lieber, Du bist ein großer Einfaltspinsel! Du bist ohne Zweifel der Freund des russischen Prie­sters und unserer Polizisten, die übrigens nur vollendete Gauner find!"

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Im Volksanwalt" rückt nun auch Ad. Gerecke mit einem offenen Brief an den Sozialdemokrat" heraus. Wir quittiren den Empfang desselben; zu einer Antwort haben wir keinen Anlaß.

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Dagegen finden wir in der gleichen Nummer des genannten Blattes einen Artikel Moderne Sklaverei", dessen Schlußsaz sehr deutlich die Tendenzen zum Ausdruck bringt, denen die Rosenberg- Gerecke- Willig'sche Richtung zusteuert. Derselbe lautet:

Ziehen wir nun die Konsequenzen aus Obigem, so ergibt sich, daß alle diejenigen, welche auf dem heute geltenden fapitalistischen Systeme stehen bleiben, ihre Lage innerhalb desselben durch die Forderung von etwas mehr Lohn nur erträglicher zu gestalten trachten und es unter­laffen, gleichzeitig auf den Sturz des ganzen Systems hinzuwirken, um mit Aristoteles   zu reden, von Natur Sklaven find". Sie haben die innere Disposition zur Sklaverei noch nicht überwunden. Das ist es, was uns von dem konservativsten Gewerkschaftler" trennt. Der revo­Intionäre Geist, das Bestreben, den heutigen Zuständen ein Ende zu bereiten, nur das kennzeichnet heute den innerlich freien Mann. Ob zu diesem Resultate der Angehörige der herrschenden Klasse durch seine

Jdeale, ober der Proletarier durch den Druck der Noth geführt wird, ist unwesentlich.

Darum aber stehen uns die Nationalisten bedeutend näher als der tonservativste Gewerkschaftler" des Sozialist". Mit einem Bellamy und Pentecost kann ich mich daher verständigen, mit einem Gompers aber nie".

Die Nationalisten sind Anhänger Bellamy's, fast sämmtlich der guten Gesellschaft" angehörig. Darunter sicher eine Anzahl ehrlicher Enthu fiaften, die sich zu überzeugten Sozialisten durcharbeiten werden, während der Rest fich eines Tags abbröckeln und einer andern Modesache zu­wenden wird. Jedenfalls sind die Nationalisten" eine sehr gemischte Gesellschaft und, wie ein Blick in ihre Zeitschrift Nationalist" lehrt, mit allen möglichen Bourgeoisievorurtheilen behaftet.

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Sam Gompers ist allerdings kein erklärter Sozialist, aber er ist der geistige Leiter der größten Arbeiterverbindung der Gegenwart, der amerikanischen   Gewerkschaftsfederation, die gerade jetzt den Kampf für den achtstündigen Arbeitstag vorbereitet. Der Mann hat sicher seine Fehler, hat oft übertriebene Vorsicht an den Tag gelegt, aber er hat unläugbar zehnmal mehr Verständniß für die af­tuellen Bedürfnisse der Arbeiterklasse als die Mehrzahl der guten Nationalisten, deren Verständniß in dieser Hinsicht im umgekehrten Ver­hältniß steht zu ihrer Fruchtbarkeit in Reformprojekten. Vor allen Dingen ist der Kampf der Gewerkschaften ein ernsthafter Kampf gegen das ausbeuterische Kapital, die Bewegung der Nationalisten dagegen vorläufig noch halb Ernst, halb Spiel.

Zu sagen, der Nationalist steht uns bedeutend näher als die Gewerk­schaftler), heißt den Fundamentalsaß unsrer Bewegung verläugnen, daß schaftler*), heißt den Fundamentalfaz unsrer Bewegung verläugnen, daß die Befreiung der Arbeiterklasse das Werk dieser selbst sein muß. In der Gewerkschaftsbewegung mit all ihren Ginseitigkeiten stecken doch potentiell die Elemente des proletarischen Befreiungskampfes. Davon wollen aber diese Leute vom Voltsanwalt" nichts wissen; statt die vor­handenen Gegenfäße zwischen Sozialisten und Gewerkschaftlern zu über­brücken, suchen fie sie zu erweitern, und stoßen so wenigstens soweit es in ihren Kräften steht die Gewerkschaftler vom Sozialismus ab,

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statt sie für ihn zu gewinnen.

Soweit hatten wir geschrieben, als uns das St. Louis Tageblatt" vom 4. Januar zuging, das sich ebenfalls gegen den obigen Satz des Voltsanwalt", bezw. der Cincinnatier 3tg." wendet, in der er vorher gestanden. Es schreibt in Bezug auf Bellamy und Pentecost:

Bellamy hat im Dezemberheft des Nationalist" einen Aufsatz " Looking Forward" erscheinen lassen, in welchem er, ohne zwar seinen Prinzipien Etwas zu vergeben, die Nationalistenbewegung als eine Bürger, nicht eine klassenbewegung" bezeichnet, und die soziale Befreiung von dem moralischen Bewußtsein der Menschen, nicht von der ehernen ökonomischen Nothwendigkeit er= wartet. Er fennzeichnet sich dadurch als sozialistischen Utopisten. Auf jenen Aufsatz kommen wir demnächst zurück. Einer Verständigung" in der Prinzipienfrage bedarf es nicht zwischen den Sozialisten und Bellamy; ob eine solche in der Taktik möglich, hängt nunmehr von dem Geiste der Bellamy'schen Schule, nicht von Bellamy ab... dis

In Bezug auf Pentecost wird es wahrscheinlich für Alle, die deffen Twentieth Century" in den letzten 3 Monaten nicht gelesen, eine Ueberraschung sein, zu erfahren, daß sich derselbe inzwischen voll und ganz zum Anarchist en entwickelt hat, ohne beim Sozialismus lange Halt zu machen. Er bekennt das zwar nicht ausdrücklich, aber alle auf­merksamen Leser des Blattes sind darüber einig."

Da haben wir's. Der Eine mag die Brücken zwischen sich und der Bourgeoisrespektabilität nicht abbrechen; der Andere ist Anarchist geworden, d. h. ein wild gewordener Kleinbürger. Troßdem spricht ihnen Sas St. Louis Tageblatt" eine relative Nüglichkeit für die Arbeiter­bewegung nicht ab. Jeder von ihnen", sagt es am Schluß seiner Notiz, in Bezug auf Bellamy, Pentecost und Gompers, besigt eine starte Seite, alle drei sind äußerst nügliche und wirkungsvolle Faktoren in der Arbeiterbewegung: Bellamy als Verbreiter der sozialistischen  Theorie in Kreise, welche die Arbeiterpresse bisher nicht erreicht hat; Pentecost als der schneidigste Schriftsteller, den die Literatur des Pro­letariats in Amerika   aufzuweisen hat; Gompers als Agitator und Or­ganisator der Massen. Wir brauchen den Ersten, den Zweiten nicht minder, und mögen auf den Dritten ebensowenig verzichten."

Hoffmann ist 41 Jahre alt, von schlanker Statur und trägt einen blonden Vollbart. Er hat kleine Augen, rothe Nase und einen Anfang von Glaze. Brandenburg   a. d. H., den 14. Januar 1890.

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Briefkasten

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der Expedition: J. B. B.: Mt. 20. a Cto. Ab. 89 ut. 90. erh. Jesse: Mt. 17. 60 per Ab. 90 erh. Grüße besorgt u. erwidert. A. Tby. Sao Paolo  : Mt. 68. a Cto. 26. 90 per Beklr. A. erh. Sdg. nach Vorschrift bewirkt. Th. Vfl. Castleford  : J. H. hat auch von uns Nota u. Zahlungsbegehren erhalten. Bis jetzt ohne Er folg. Jo. So. Birst.: Besten Dank u. Gruß! Muth u. Kraft: Adr. u. Bstllg. notirt u. Weiteres nach Wunsch u. bfl. Avisirtes er­wartet. W. E. Charleston: Doll. 3. f. Ab. 1. Qu. erh. General: Sh. 2. f. Schft. erh. J. Weiß Chicago  : Doll. 1.­

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f. Agit.- Schft. erh. u. Sdg. an betr. Adr. nach 2. vermitteln lassen. Ihr Vorhaben via Chicago   ist undurchführbar, da Alles Ge­wünschte in L. verboten u. auch die Zeit zu solchen Umwegen zu kurz ift. Samps. Low u. Co. London: Sh. 12. f. 1/2 Jahr Abt. erh. Pastor Müller: Mt. 20.- a Cto. Ab. 2c. erh. Bringen Sie uns Porto   von D. in Anrechnung. Bstllg. u. Adr. notiren u. recher­chiren Erfragtes. G. Schmidt Hull  : Sh. 4. Ab. ab 1/12 89 bis 1/6 90 erh. 2. P. Ppst.: öwfl. 3.( Mt. 4. 80) per Ab. 1. Qu. 2c. f. M. erh. A. L. H. Dolhain: Mt. 6. 10 f. 3 Ab. 1. Qu. u. Schft. erh. Bſtllg. u. Nota folgt. Dtsch. Lefeverein Kopenhagen  : P. R. v. 14/1 u. Geldsdg. erh. u. Kr. 20. Ihrer M. Birge. auch dem Wfds. zugewiesen. Siehe daselbst. Weiteres notirt. Leopold: Mt. 10. f. Ab.- Rest 89 u. 1. Qu. 90 erh. Leider existirt der Um­schlag nicht mehr um Handschriften- Vergleich anzustellen. Unfre Dar legung war absolut wahrheitsgetren. J. J.: Sh. 4.8% für Schftn. v. D. erh. Utopia: Adr. It. Vorlage v. 17/1 notirt. Michel: Dann weisen Sie die Leute an, in Papiergeld( eventuell Brief= romarken) direkt hierher zu zahlen, Bf.llg. u. Auszug folgt. Adr. notirt. Brieflich Weiteres. X. Y. 3. Schon lange im Reinen. Giordano Bruno  : Allgemeine Andeutungen sind absolut werth­los, wir verlangen in solchen Fällen stets genaue Angaben alles in beiderseitigem Interesse Wissenswerthen. Adr. 2c. notirt. Bfl. mehr. Urania  : Die 50 B.." sind auch bereits unterwegs. Weiteres wird besorgt. Clara: 10 Pfd. a Cto. Ab. 2c. erh. Warum denn nicht gleich mit Bfbeilage? Bf. vom 19/1 hier. Werden Wandel schaffen. Warum melden Sie tonsequent den Mark betrag nicht, den Sie dort für die Pfunde bezahlten? Fortsetzung ist übrigens äußerst nöthig. Gescheidle: Adr. sind nach Vorschrift v. 17/1 eingereiht. Offenbar hat die Zwischenhand im Sturm gearbeitet. Werden moniren. Daß der A chtjährige" wieder auflebt, haben mit Vergnügen wahrgenommen. 2 u. 3 fann übrigens noch gar nicht dort sein. Weßhalb reklamiren Sie dieselben? Erwin Schrei hals: Mt. 17. 60 Ab. per 90 erh. u. Nest dem Wahlfond dkd. zuge wiesen. G. Lgt.: Mt. 6. Ab. 1. u. 2. Qu. erh. Rother Knopf: Mt. 16. 60 a Cto. Ab. 2c. erh. Weiteres beachtet. Bfl. mehr. E. St. Lzu. Mt. 6. Ab. 1. u. 2. Qu. erh. E. B. Lg.: Mt. 5. Ab. 1. Qu. u. per Schftn.- Cto. erh. Bitllg. folgt. J. B. Ra.: Mt. 3.- Ab. 1. Qu. erh. Der Alte Lz.: Bf. v. 11. am 13/1 beantw. u. Nachr. sobald möglich erwartet. Merlin: Ad. It. Bf. v. 14/1 geordnet. Betr. Bestllg. am 17/1 bfl. berichtet. Am 20. Reklamirtes ist unterm 17/1 an die genannte Adresse an Ihrem Wohn­ort abgg. Weiteres erledigt.- Nother Wenzel: Adr. 2c. Anlangendes am 13/1 bfl. gemeldet u. Bstllg. notirt. Nepomuk: Bf. v. 1. kam trog forrekter Adr. erst am 17/1 in unsre Hand. Neujahrstrubel auf der Post. Weiteres beachtet u. am 18/1 bfl. mitgetheilt. Traunicht: Nachr. v. 16. am 18/1 erh. u. beantw. Bstllg. notirt. Damalige Antwort erlitt zufällig einige Verspätung. Also Alles in Ordnung. Bickelhaube: Nachr. v. 8. am 18/1 erh. Wir meinen allen Ernst es, daß irgend ein lebelthäter" dort aus besonderer Niedertracht Ihnen den Humor verdirbt. Auch unsre Gen. P. Off. versichert: Alles in Ordnung abgegangen. Werden nun bis auf Weiteres re= gister n. Beweise für die diesseitige Präzision senden bfl. Alles nach Wunsch u. Gruß!- Loreley  : Aufstellung v. 18/1 erh. u. Bstllg. notirt. Defettes wird ersetzt. Rev. Kfm. Erpghm.: Pfd. 1. 1.1 Ab. 1. Qu. u. Schft erh. Bestelltes suchen zu vermitteln u. haben A. monirt. C. A. B. V. London  : Pfd. 5. a Cto. Ab. 2c. erh. C. Dwld. Glasgow  : Pfd. 1. 10.- a Cto. Ab. 2c. erh. Carl Schwarz: Mt. 4. 40 Ab. 1. Qu. erh. u. Bstllg. 2c. vorgemerkt. Quittirt find die Mt. 50. in Nr. 51 87 u. ebenso am 10/12 87 in Ihr Conto ins Haben gestellt. Bfl. folgen weitere Aufschlüsse. Claus Groth: Am 21/1 ist Gewünschtes bfl. erledigt worden. Adr. 2c. vor= gemerkt. Veilchen: Nachr. b. 15. am 20/1 beantw. Auf Ihr ver­beffertes Wallenstein Citat antwortet Ihnen Octavio im Schlußatt ebenso schön: Das sind die Folgen unglück­sel'ger Thaten." Jhre tragische Folgerung war übrigens aus ,, unsren Sternen" nicht zu lesen. Also Friede u. Gruß im gemein­samen Leiden! Rother Hussitte: Mt. 18. Ab. 1. Qu. erh. und Adr. notirt. Vermißtes wird recherchirt. E. B. Ldn.: Sh. 1.3 f. 2 Phtgr. erh. Storpion: Nichts da von Alledem. Der letzte Brief datirt v. 3/10 89! M. M.: Aufschluß auf Anfrage v. 20/1 folgt bfl. Nennen Sie auch fehlende Nummern. Ldbr. werden recherchiren. Qui vive: Morbleu  ! Warum auch D. ut. nicht M.? Natürlich stopp, wenn es so steht. Die Sorte ist ungenießbar. Vor Allem aber deutliche Adresse her! Vielleicht probiren wir's. Dic Viertlegte wars. Bf. in P. a. M. Gruß! Pharao  : Alles unter obligatem Feuer unterwegs. Speziell d. Fr. wird demnächst im Vaterland antreten. Feste u. Presse" längst vergriffen. Weiteres not. u. Adr. gedrd. Bft. Weit. in Erwart. d. Erfragt.- N. K. Springfield: 40 Cents f. Schft. erh. Kostet nur 9 Cts. nebst Porto  . Ihr Bf. aber foftet 3 Pence Strafporto, da nur mit 2 statt 5 Cents frank. Verfüg. Sie über verbleibende 29 Cents.- Alter vom Berg: Fr. 2. 25 Ab. 1. Qu. erh. H. Hvr. Httgn. Fr. 2. Ab. 1. Qu. erh. Arb.- Ver. Lausanne  : Fr. 28. Qu. erh. Hmlcki. O'straß.: Fr. 2. 25 Ab. 1. Qu. erh. Fr. 2.­Ab. 1. Qu. erh. Spitzberg: Mt. 16. Schrft. erh. Bestelltes folgt. A. H. O'straß.: Fr. 5. 30 Ab. 1. u. 2. Qu. erh. Fr. 1.50 Ab. 1. Qu. erh. E. D. U.: Mt. 4. ab Nr. 3 bis 13 per Freundeshand erh. Brnnrt. 3.: Fr. 2. Ab. 1. Qu. erh. H. Kinke. 3. Fr. 2. Ab. 1, Qu. erh. L. F. Rabch.: Fr. 2.25 Ab. 1. Qu. erh. Grb. 3ch. Fr. 2. Ab. 1. Qu. u. Fr. 2.­W. F. erh. Ab. 1. Qu. erh.=

Man braucht das nicht wörtlich zu unterschreiben, es ist aber ein Standpunkt, über den sich unter Sozialisten vernünftigerweise distuticen läßt. Aber den sozialistelnden und anarchistelnden Bourgeois anerkennen, und gerade den Massenorganisator verwerfen, das ist einfach indis­tutabel.

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*) Das Wort, konservativ" ist nur schmückendes Beiwort, um der Sache ein plaufibleres Mäntelchen umzuhängen. Den Schreiber des Artikels hat seine revolutionäre Ueberzeugung" nicht gehindert, in Gin­cinnati bei der Wahl mit den Demokraten gemeinsame Sache zu machen. Aus welchen Gründen das immer geschah, so steht doch soviel fest: Ein merkwürdiger Sozialismus, der mit Bourgeois paktirt, Arbeitern gegen­über aber den krassen Doktrinarismus herauskehrt.

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Korrespondenzen.

Aus Oberschlesien  . Vom Eldorado der schwarzen Bauernfänger heut nur eine kleine Stizze. In einem Dorfe bei Steinau   sollte fürzlich die Kirche renovirt werden. O, wie verstand es da das Pfäfflein, die Gläubigen im Herrn anzuzapfen! Unter Anderm meinte er auf der Kanzel, es bereite ihm nichts eine solche Freude, als wenn so ein armes Dienstmädchen komme und spreche: ,, Herr Pfarrer, hier bringe ich drei Mark zur Verschönerung der Kirche". Also drei Mark und nicht weniger mußten's sein. Eine recht hübsche Steuer, namentlich wenn man bedenkt, daß so ein Mädchen hier höchstens sechs Mark im Monat verdient. Dennoch wurde sie von vielen dieser armen Mädchen gebracht. Der Seelenhirt verstand das Schmeicheln aus dem Grunde, und so flossen viele sauer erworbenen Groschen in den Neno­virungsfond.

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Als aber die Renovirung vollendet war und die neue Kirche ein­geweiht wurde, da waren die Thaler der armen Dienstmädchen ver= gessen, nicht genug aber konnten die Reichen erwähnt werden, die von ihrem Ueberschuß etwas hergegeben. Von einem Manne, der das Evangelium auf den Lippen führt und dabei mit keinem Armen spricht, fann das nicht Wunder nehmen, wohl aber, daß die guten Leutchen das so ruhig hinnehmen. Doch es beginnt auch hier zu dämmern. Pfadfinder.

Zur Beachtung!

Alle Genossen, welche nach der Schweiz   reisen und etwa Unterstützung beanspruchen, wollen festhalten, daß ohne genügen­den Ausweis der Berechtigung Jedermann abgewiesen werden muß.

Der vielfache Mißbrauch parteigenössischen Vertrauens durch Aben­teurer und Schwindler verschiedenster Art zwingt zu dieser Maßregel. Jeder wirkliche Genosse nimmt ohnedieß rechtzeitig darauf Bedacht, sich auf alle nicht blos für Unterstügungs- Fälle mit genügenden Empfehlungen, als hilfsberechtigt oder vertrauenswerth ausweisen zu können. ding@

Gegentheiligen Falles hat er die Folgen selbst zu tragen. Basel  , den 17. Januar 1890.

Die deutsche so3. dem. Mitgliedschaft.

Warnung.enei

Der Vergolder Robert Hoffmann aus Berlin   ist mit der Kaffe des Fachvereins der Vergolder in Brandenburg   a. d. H.( Mt.100.­betragend) durchgebrannt und hat auch noch seiner Frau heimlich die letzten paar Groschen aus dem Portemonnaie entwendet und sie absolut hilflos zurückgelassen.

Es ist anzunehmen, daß sich dieser Schurke nach Paris   gewendet hat und wir geben sein Signalement mit der Bitte um fo= fortige Benachrichtigung, wenn er irgendwo auftaucht. Sorge man allerwärts für eine Weitergabe der Warnung in weiteste Kreise und für geeignete Aufnahme des Verbrechers an der Arbeitersache und der Seinigen.

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Bg. Zrch.: Fr. 2.­

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Wahlfond- Quittung.

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Ab. 1. Qu. und Ab. 1. Qu. erh.

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Zur Weiter beförderung sind an unsere Adresse eingegangen: Bisher quittirt( siehe Nr. 3)

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