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Ein Belegstück zu dem, was wir im Artikel ,, Deutsche Arbeiter= Enqueten" über Bismarck   sagen, findet sich in dem soeben erschienenen ersten Band der von dem bekannten Oberoffiziösen Poschinger her= ausgegebenen Aktenstücke zur Wirthschaftspolitik des Fürsten Bis­mard". Dieses, zum Ruhm und Preis des großen Sozialreformers zu= sammengestellte Buch enthält u. A. ein Schreiben Bismarcks vom 10. August 1877 an den Handelsminister Dr. Achenbach, in welchem derselbe seiver Gegnerschaft gegen Arbeiterschußgefeße und Fabrikinspettion freien Lauf läßt. Es heißt da u. A.: Die Kämpfe der Arbeiter und Arbeitgeber drehen sich wesentlich um die Höhe des Antheils eines Jeden am Gewinn und um die Höhe der Leistung, welche vom Arbeiter verlangt werden darf, um Lohn und Arbeitszeit. Daß irgendwie die Punkte, welche der vorliegende Entwurf berührt und namentlich die Sorge für förperliche Sicherheit der Arbeiter, für die Schonung der Jugend, für die Trennung der Geschlechter, für die Sonntagsheiligung, auch wenn diese Fragen viel befriedigender gelöst würden, als es der Entwurf beabsichtigt, daß die Steigerung der Macht der Staatsbeamten den Frieden der Arbeiter und der Patrone herstellen würde, ist nicht anzunehmen. Im Gegentheil, jede weitere Hemmung und künstliche Be­schränkung im Fabritbetriebe vermindert die Fähigkeit des Arbeit­gebers zur Lohnzahlung".

Es hieße unsere Leser beleidigen, wollten wir diesen kanzlerischen Er­guß mit einem Kommentar versehen. So etwas muß man ohne Zusatz genießen und dann weiter verbreiten. 8039

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Eine Situation von überwältigender, weil unbeabsichtig­ter Komik war es, als der klassisch gebildete Präsident v. Levezow am Schlusse der abgelaufenen Session des Reichstages den Kaiser Wilhelm   in schwungvollem Pathos mit dem Rufe der römischen Gladia­toren apostrophirte: Morituri te salutant. dem Tod Geweihte grüßen dich, Zäsar.

Auf den Gesichtern der Kartellbrüder malte malte sich der blasse Schrecken über diesen kostbaren, klassisch verbrämten Lapsus, der ihnen offenbar als ein gar böses Vorzeichen galt und ihnen, troß ihres von den Wahr­heiten des Christenthums so völlig durchdrungenen Bewußtseins den Glauben an eine fröhliche Auferstehung zu nehmen schien. Wie manchem dieser dickwänstigen und glaßtöpfigen Gladiatoren mag sich bei diesem unheilverkündenden Omen die unheimliche Gewißheit aufgedrängt haben, daß er in der Arena des Wahlschauplazes, wenn auch nicht sein Leben, so doch sein Abgeordnetenmandat werde laffen müssen! Wie ein grausiges Menetetel, ebenso plöglich, unerwartet und von einer ebenso erstarrenden Wirkung begleitet, ging das Wort des Präsidenten durch den Reichstagssaal., a

Und von welch unbezwinglicher Komik war der Anblick dieser todes­muthigen Zirfusfämpfer! Die Einen geistig oder förperlich, oder gar geistig und förperlich gebrechliche, ausgetrocknete wandelnde Mumien, aus deren Neden und Manieren einen der widerliche Modergeruch ver= gangener Jahrhunderte anweht, die Andern wohlgenährte, fettbänchige Genußmenschen, deren Vorliebe für einen guten Tropfen und einen guten Bissen unverkennbar; Prachtexemplare von Fallstaffs, in deren Munde sich auch Fallstaffs geniale Weisheit:" Vorsicht ist der bessere Theil der Tapferfeit", weit besser ausnehmen würde, als das Morituri te salutant der römischen Gladiatoren.

Allerdings Eines haben sie vor ihnen voraus; die Gesinnung. Die Gladiatoren waren Sflaven, sie sind Bediente, jenen mußte das morituri te salutant abgezwungen werden, sie erſterben freiwillig Ersterben das Wort, es paßt nicht recht dr. Zu folchem Speichellecken,

Ich weiß ein anderes, das klingt nicht schlecht,

Es heißt: Gehorsamst verrecken!"

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Internationale Solidarität. Von den Antwerpener Genossen sind uns als erste Rate ihrer Sammlung für den Wahl­fonds der deutschen Sozialdemokratie 750 Franken zugegangen. Wir quittiren den Beitrag an anderer Stelle, hier wollen wir nur noch einmal diesen wie überhaupt allen Genossen des Aus­landes, die so eifrig bemüht sind, ihre internationale Solidarität den deutschen Arbeitern gegenüber durch die That zu beweisen, unsere leb= hafteste Anerkennung ausdrücken. Sie dürfen überzeugt sein, daß die deutschen Sozialdemokraten diese Beiträge als einen weiteren Ansporn betrachten werden, alles aufzubieten, um der Sache des Sozialismus am 20. Februar einen glänzenden Triumph zu bereiten, der nicht nur innerhalb der Grenzen Deutschlands  , sondern in allen Ländern be= fruchtend auf die Bewegung des um seine Emanzipation ringenden Pro­letariats zurückwirken wird.

Daß die deutschen Sozialisten ihrerseits jederzeit bereit sind, dieselbe Solidarität zu befunden, braucht hier nicht hervorgehoben zu werden. Es ist noch kein Appell von bedrängten Brüdern des Auslandes an sie ergangen, dem sie nicht freudig nachgekommen wären.

Die anarchistische ,, Revolte ist gar ungehalten, daß die Reichstagsmitglieder der deutschen   Sozialdemokratie den westfälischen Bergarbeitern nach Möglichkeit von einem Streit abriethen, der unter den obwaltenden Verhältnissen nicht nur feine Aussicht auf Erfolg bietet, sondern auch mit der voraussichtlichen Niederlage die Zerstörung der kaum geschaffenen Organisation der Bergleute zur Folge haben würde von den sonstigen Plänen des mit der Staatsgewalt foa­lirten Ausbeuterthums ganz abgesehen. did spilling

Noch weniger gefällt es der Revolte", daß die Bergleute dieser ver= nünftigen Vorstellung nachgegeben und beschlossen haben, den Streit bis nach Beendigung der Reichstagswahlen zit vertagen. Wenn das alles wahr ist", schreibt sie, und es liegt kein Grund vor, diese That sachen zu bezweifeln, soll da eine Hand die andere waschen. Wer aber find die Betrogenen? Die Bergarbeiter."

Natürlich. Wahrscheinlich ist es auch aus Liebe für die Bergarbeiter, daß die ganze Polizei- und Ausbeuterpresse, von der Kölnischen 3tg." angefangen, Wuth darüber schäumt, daß der Streik jetzt nicht stattfinden wird. Den Arbeitern sagen, daß ihre Feinde vor Begierde brennen, sie zu Boden zu schlagen, heißt sie betrügen".

Jemand ruhig in sein Verderben Taufen lassen, ihn nichtsahnend den Kampf aufnehmen lassen, wenn der Feind mit dreifach starker Macht in Hinterhalt liegt, das wäre wahrscheinlich die Taktik nach dem Herzen der Revolte".

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Stolz lieb ich den Spanier. In der Frankfurter Zeitung  " finden wir in der Rubrik Wahlbewegung" folgende Notiz, datirt Stuttgart  , den 28. Januar:

" In dem in ganz Württemberg   gestern und vorgestern zur Verbrei­tung gelangten Flugblatt der Sozialdemokraten, welches inzwischen von der Stadtdirektion Stuttgart   und mehreren Kreisregierungen auf Grund des Ausnahmegesezes beschlagnahmt wurde, ist u. A. erklärt, daß die Sozialdemokraten die sogenannte Volkspartei" auch nur wie die übrigen Parteien bekämpfen" konnten, da sie ebenfalls ,, auf dem Boden der bestehenden Ordnung" stünde und höchstens für kleine Milderungen" einträte 2c. Dem gegen­über bemerkt der hiesige Beobachter" Wir werden den uns an= gekündigten Kampf aufnehmen; wir begreifen, daß die Volkspartei von der Sozialdemokratie bekämpft wird. Denn der Volks­partei mit ihrem unverbrüchlichen Festhalten an den freiheitlichen Ge­danken und Forderungen hat es die Sozialdemokratie zuzuschreiben, daß sie in Württemberg   nicht die gleichen Fortschritte gemacht hat, wie in den andern deutschen Staaten, in welchen die bürgerlichen Parteien dauernd oder vorübergehend von den Ideen der Demokratie abgefallen sind. Die Volkspartei ist, wie das Beispiel Württemberg   beweist, nicht die Vorfrucht, sondern ein Wall gegen die Sozialdemo tratie und wird dies in um so höherem Grade bleiben, wenn fie nicht nur auf dem Boden der bestehenden Ordnung", sondern auch auf dem Boden der Rechtsgleichheit beharrt. Die Volks­partei verlangt staatliche Gerechtigkeit auch für ihre Gegner von der Sozialdemokratie."

Die Volkspartei als ein Wall gegen die Sozialdemokratie", das mag für Schwaben, so wenig es an sich richtig ist, allenfalls passiren. Dort spricht wenigstens der Schein dafür. Aber es in der Frank­ furter Zeitung   zu wiederholen, dazu gehört eine merkwürdige Kourage.

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Einen geradezu großartigen Erfolg" lesen wir in der Elberfelder Freien Presse" hat die Sozialdemokratie in dem bis­herigen Verlauf der Wahlagitation schon zu verzeichnen. Die Anti­semiterei scheint aus Westfalen   verschwunden, wo sie sich ichon ziemlich festgelegt hatte. Der diesmalige Wahlkampf sollte eine mächtige Entfaltung des Antisemitismus bringen, große Hoffnungen waren erweckt, der König der Antisemiten, der von seinem Wohnort in Witten   ganz Westfalen" nehmen" wollte und als Kandidat aufgestellt war, hat, wie verlautet, seine Kandidatur im Kreise Bochum  zurückgezogen. Er hatte sich extra den Wanderprediger Leuß aus Berlin  , Redakteur des" Volk" verfchrieben, in allen Städten des großen Kreises hielten diese beiden Versammlungen ab, riesiger Tam- Tam wurde geschlagen und das E Ende vom Liede ist der traurigste Rückzug, der sich denken läßt. In der großen Versammlung zu Gelsenkirchen  war es der Schreiner Lehmann, welcher ihnen zurief: Viel Stintmen friegen Sie doch nicht, aber Sie sollen gar keine haben." Und so tommt es auch. Das Bürgerthum des Niesenfreises hat nichts gethan, um die Schmach des Jahrhunderts" abzuwehren, es waren Arbeiter, sozialdemokratische Arbeiter, die durch ihr ener­gisches Auftreten den König zwangen, von seiner Kandi­datur abzustehen."

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Die Sozialdemokratie ist thatsächlich die gefährlichste Gegnerin des Antisemitismus. Die gefährlichste, weil die konsequenteste. Ihr gegen­über, die die Beseitigung der Ausbeutung in allen ihren Formen auf ihre Fahne geschrieben, und als das einzigste Mittel zur Erreichung dieses Zieles die Abschaffung der heutigen Produktionsweise erkannt hat, verjagen alle Scheinargumente der Herren Antisemiten, die nichts wollen, als die Ausbeutung monopolifiren.

Gegen das allgemeine Wahlrecht bringt das amtliche Organ der sächsischen Regierung, die Leipziger Zeitung", einen Artikel, in welchem es heißt:

" Daß die Stimmen nur gezählt und nicht gewogen werden, bleibt ein Unrecht, unter dem wir aber außerordentlich leiden, weil es unsere sozialen Verhältnisse verbittert und untergräbt. Das allgemeine Stimm­recht brachte uns schon die Diätenlosigkeit der für uns im Reichstag  Sigenden, das Sozialistengefeß mit seiner Härte und Nothwendigkeit, seinen resultatlosen Verhandlungen im Reichstag  ... Das allgemeine Wahlrecht besteht nun einmal und wir werden darunter ieben und leiden, bis nach schweren Vorkommmnissen Bundesrath und Reichstag  die Unhaltbarkeit desselben einsehen."

Deutlicher kann man es nicht aussprechen, daß die Diätenlosig= keit und das Sozialistengesetz gegen die Arbeiterklasse gerichtet sind. Dennt der bejammerte Fehler des Allgemeinen Wahl­recht ist es, daß es den Arbeitern ermöglicht, Vertreter nach ihrem Herzen zu erwählen. Darum schließt auch der Artikel mit einem sehnsüchtigen Hinweis auf das richtiger abwägende Drei­tlassenwahlgeset", dessen sich Preußen erfreut.

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Beim elendesten aller Wahlgejezze" werden freilich die Wähler gewogen. Je mehr einer im Fett sist, um so gewichtiger seine Stimme. Jetzt weiß ich nicht, ist es mein Verdienst, daß ich in der ersten Wählerklasse wähle oder das meiner Ochsen", wie jener Schlächtermeister fagte..

Volk der Denter!

sid

Bismarck hat das preußische Handelsministerium at­gegeben, und sein Nachfolger ist der bisherige Oberpräsident der Rheinprovinz  , von Berlepsch. Es wird vielfach behauptet, dieser Wechsel sei hauptsächlich deshalb nothwendig geworden, weil Wilhelm die Nothwendigkeit fühle, auf dem Gebiete der Arbeiterschutzgeseß= gebung den Arbeitern einige Konzessionen zu machen, Bismarck   aber von denselben nichts wissen wolle.

Das Legtere wissen wir nachgerade das Erstere wäre nicht un­möglich, nachdem die schlesischen und westphälischen Arbeiter dem jungen Hohenzoller so deutlich gezeigt haben, daß sie sich nicht mit leeren Worten abspeisen oder durch Drohungen einschüchtern lassen. Daß sie, nachdem die faiserliche Gnadensonne ihnen geleuchtet, hingingen und für die Sozialdemokratie demonstrirten, hätte demnach schon Früchte getragen.

Nun, warten wir ab. Sicher ist, daß wenn die Arbeiter Etwas er­reichen wollen, dies nicht durch schwächliches Beugen geschieht, sondern durch kräftige Kundgebung eines entschlossenen Willens. Und das heißt: Beitritt zur Sozialdemokratie, der Partei des Proletariats. e end ef did nine

Weitere definitive Kandidaturen: Berlin   I. Gottfried Schulze.

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Das Streberthum der akademischen Welt, das alle freie Gesinnung alle Prinzipientreue, jede Achtung vor der fremden Meinung mit Füßen tritt, das die Höflinge Ostroms überbyzantinisirt, leuchtet auch bei uns im milden Sonnenschein der Gnade von oben. Ein Privatdozent, der über Staatswissenschaften liest, sehr viel Kritisches" und noch mehr Unfritisches schreibt, hat vor einiger Zeit ein hübsches Beispiel teutscher Gesinnungstüchtigsteit gegeben. Der Biedermann, welcher schon recht lange die Beförderung zum Professor erwartet, hat an die, welche es angeht, eine gehorsame Supplit gerichtet, in welcher er submissest auf seine Verdienste um die kritische Vernichtung" des wissenschaftlichen Sozialismus hinwies. Als schwerstes Geschüß aber, als Hauptbeleg für seine Loyalität, fuhr der Wackere etliche Nummern des Züricher Sozialdemofrat" auf, in welchen er angegriffen worden war! Leider ist ihm die Siegespalme noch nicht geworden, er ist noch immer nicht Professor, und das ist sehr schade."

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Was mag das für ein Vogel sein? Kann vielleicht einer unserer Leser uns Auskunft geben?

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Welchen Umfang die Wirthschafts- Kartelle in Deutschland  angenommen haben, geht aus einer Zusammenstellung der Fachzeitschrift Industrie" über die Startellbewegung im Jahre 1889 hervor, die, wie die Frfft. 3tg." schreibt, seit Langem alle Erscheinungen auf diefem Gebiete mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt. Nach dieser Ueber sicht", schreibt das genannte Blatt, bestanden im Vorjahre innerhalb Deutschlands   nicht weniger als 95 Kartelle. Die Mehrzahl der= felben entfiel naturgemäß auf unsere beiden größten Produktionszweige, die Textilindustrie( mit 20 Kartellen) und die Eisen- und Metallbranche( 26 Startelle). Dann folgt die Industrie der Steine und Erden, sowie überraschender Weise das Kleingewerbe mit je neun Vereinigungen, das chemische Großgewerbe mit acht, Handel s und Verkehr mit sechs, der Kohlenbergbau und Müllerei, Brauerei, f Sägewerte mit je fünf Startellen. Die Salzproduktion hat drei Preis­foalitionen, die Zucker- und Papierbranche je zwei.

Wer hätte noch vor zehn Jahren"," fährt die" Frtft. 3tg." fort, an eine so rasche Entwickelung dieser monopolistischen Gebilde gedacht, welche die Schutzöllner damals nicht fürchterlich genug als Ausgeburteni der manchesterlich übertriebenen freien Konkurrenz in Amerika   schildern da fonnten? Heute hat die nationale Wirthschaftspolitit" das Koalitions wesen mit den schlimmsten, unsere Ausfuhr hemmenden Preisbedrück ungen zu schönsten Flor gezüchtet und die nordamerikanische Entwicke lung weit überflügelt. Denn für die Nordamerikanische Union kann die " Industrie" uns 62 Kartelle aller Branchen anführen, also bedeutend weniger, als für unser, mit dem Segen der nationalen Wirthschafts­politit" beglücktes Vaterland. Der Vollständigkeit halber sei hinzugefügt, daß noch elf internationale Preiskartelle für Blei, Kupfer, Zint, Chili­falpeter, Schienen, Spiegelglas, Zucker, Dynamit und Hotels in Betrachtut tommen, sowie, daß das schutzzöllnerische Desterreich- Ungarn   gleich an dritter Stelle hinter Deutschland   und Amerika   rangirt, während das freihändlerische England erst an vierter Stelle kommt. Das wirthschafts­politische Fazit des Ganzen ist aber wie in der künstlichen Ver= theuerung der nothwendigsten Lebensmittel durch agrarische Maß­regeln, so marschirt Deutschland   in der künstlichen Preis­treiberei an der Spize aller Nationen. Auch diese Gleich­mäßigkeit in den wirthschaftlichen Endergebnissen weist darauf hin, daß wir die Urheber für beide Erscheinungen in demselben schutzzöllnerischen Lager zu suchen haben, gegen das sich also die gesunde gewerbepolitische Reaktion der Wahlen richten muß."

Daß die Schußzöllnerei die Kartelle besonders begünstigt, ist richtig.s Aber sie gedeihen auch, wo der Freihandel herrscht, wie das Beispiel Englands und die Internationalen Startelle beweisen. Sie sind die Konsequenz des modernen Wirthschaftssystems. Wir sagen das nicht, um ihre Auswüchse in Deutschland   zu beschönigen, sondern nur um der Illusion vorzubeugen, als ob mit den Schußzöllen auch die Kartelle fallen werden.

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,, Arbeiter- Unruhen in Böhmen  " ,, Demolirung von Glasfabriken durch unzufriedene Arbeiter Nothwendig feit militärischer Intervention" das war im Laufe der vorigen Woche in der Bourgeoispresse aller Länder zu lesen. Man mußte glau­ben, daß die böhmischen Glasarbeiter aus reinem Uebermuth oder blinder Zerstörungswuth gleich Besessenen hausten, von Neuem beweisend, wie nothwendig es ist, die Arbeiter durch wirksame Polizeigesetze in Zaum zu halten. Es ist richtig, erbitterte Arbeiter haben in den Glas­schleifereidistrikten Böhmens   sich dazu hinreißen lassen, nicht Fabriken, sondern Waar en in den Fabriken was gefälligst ein Unterschied zit zertrümmern, worauf fofort Militär bei der Hand war, die ge= fammte Arbeiterschaft in Schach   zu halten; aber so bedauerlich dieser unbesonnene Schritt war, so begreiflich wird er, wenn man erfährt, in welch grauenhafter Lage diese Arbeiter leben wenn man ein halbes Verhungern überhaupt noch leben" nennen kann wenn man erfährt, wie schändlich diesen Arbeitern mitgespielt worden ist. Nicht die Aus­schreitungen das entfeßliche Elend, die scheußliche Ausbeutung und Ab­rackerung, deren Opfer diese Arbeiter sind, das gehört in die Welt II. I. H. W. Dick. III. Wilhelm Metzger, Journalist. hinaus geschrieen, jo laut, daß es jedem von unserer bedrohten Kultur und Zivilisation schwazenden Philister" in die Ohren gellt und das Lübeck  : Th. Schwarz, Gastwirth. marsod med overlogene Wort anf seiner Lippe erstarren macht. Bremen  : J. Bruhns, Zigarrenarbeiter. are no Provinz Schleswig- Holstein  : bormed on viur 1. Haldersleben- Sonderburg  : Mahlke, Flensburg  . 2. Apenrade   Flensburg  : Mahlke, Flensburg  . 3. Schleswig  : Röske, Tischler, Kiel.  

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med bildu mono II. Konstantin Janiszewski, Buchbinder, III. Oskar Wildberger, Tapezier. To IV. Paul Singer.  hid align V. Albert Auerbach, Kaufmann.se sind no soli VI. Wilhelm Liebknecht  .

Hamburg   I. August Bebel.

undini asisid on!!

vodo volitioit

4. Tondern  - Husum   Eiderstedt: Bendrup, Flensburg  . 5, Norderdithmarschen- Süderdithmarschen- Stein­burg: Klok, Schuhmacher, Elmshorn.

bun adnotbildnat

6. Pinneberg- Ottensen- Neumühlen: H. Molkenbuhr  , Zigarrenarbeiter, Kellinghusen  .

7. Kiel  - Rendsburg  : H. Förster, Zigarrenfabrikant, Hamburg  . 8. Altona   Stormarn  : C. Frohme, Hannover  .

9. Segeberg  - Plön  : F. Steinfatt, Flensburg  .

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Da wir die verläumderische Notiz des ,, Leipziger Tage­ blatt  " gegen Genosse Auer seinerzeit abgedruckt, so wird unsern Lesern auch die nachfolgende Stelle aus einem Brief Auers an die Redaktion der Chemnißer Presse" von Interesse fein, worin dem Sparig'schen Moniteur die gebührende Antwort und zugleich die Be­ruhigung darüber zu Theil wird, daß Auer troß seines leidenden Zus standes noch ganz gut heimzuleuchten versteht. ait olabi Daß das Leipz. Tageblatt" mich in einem der theuersten kli­matischen Kurorte" meine Gesundheit pflegen läßt und das ganz in der Ordnung findet", ist von dem Orgau für Schweinsknöchel und Kartoffeltlöße wirklich recht liebenswürdig. Schade nur, daß die wohl= wollende Theilnahme, welche sich in der Notiz für mein förperliches Befinden ausgedrückt findet, durch eine so grobe Lüge entstellt wird. Der Dörferkompler nämlich, welcher hier unter dem Sammelnamen Montreug" in einer herrlichen Bucht des Genfer Sees liegt, ist gerade um deswillen armen Teufeln, die es nothwendig haben, den Winter in einem milderen Klima zuzubringen, zu empfehlen, weil man hier noch verhältnißmäßig sehr billig leben kann. In dem Hause, wo ich z. B. wohne, wird für 2 Frts. pro Tag( also 1,60 M. Red.) volle Pension gegeben, b. h. Morgens Kaffee mit Butter und Brot, Mittags und Abends je 2 Gänge Fleisch, Gemüse und Suppe. Dazu auch noch jedes Mal 3/10 Liter Wein. Ich war geradezu erstaunt, wie es möglich sei, daß die Leute für das Geld das liefern können. Ich habe mit meiner Frau bis Anfangs Januar in dieser Pension gegessen. Seither aber kochen wir uns den Kaffee selber und ebenso holt meine Frau was zum Abendbrot und zum Vesper gebraucht wird, direkt vom Markt. Nur Mittags effen wir noch in der Pension. Daß man hier, wie allerwärts, auch viel Geld los werden kann, wenn man es hat und das Bedürfniß fühlt, es an den Mann zu bringen, will ich gerne zu geben. Aber bis jetzt habe ich außer ein Paar versoffenen deutschen Junkern und geleckt aussehenden Referendarien a. D. und Reserve lieutenants, die allerdings fast jeden Vormittag ihr Champagner Frühstück halten und dann grölend durch die Straßen wanten noch niemand gesehen, der sein Hiersein nur zu dem Zwecke zu benußen scheint, sein Geld um jeden Preis" an den Mann zu bringen.

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Man lese nur folgenden Aufruf aus den Ausstandsdistrikten, den die Wiener Arbeiterzeitung  " in ihrer neuesten Nummer zum Abdruck bringt. Er spricht in feiner ruhigen und doch so tief ergreifenden Sprache ganze Bände.

Arbeiter Oesterreichs  !

Ihr Alle werdet von dem Streit der nord böhmischen Glasschleifer gehört oder gelesen haben!

Nur die äußerste Noth war es, welche uns zu diesem Schritte trieb, denn schon seit vielen Monaten sind wir gezwungen für einen Lohn zu arbeiten, welcher zur Befriedigung des bescheidensten Lebens­unterhaltes nicht mehr hinreichte. Hunderte von uns wären nicht im Stande gewesen, sich auch nur an den billigsten Nahrungsmitteln 3t sättigen, wenn nicht in der Hoffnung auf bessere Zeit von den Kauf­leuten Kredit gewährt worden wäre. Doch eine bessere Zeit fam nicht; im Gegentheil versuchte man einen Lohn, der bei Vielen fl. 3-4 in 14 Tagen nicht überstieg, noch herunterzudrücken. Und hie­mit waren wir an der äußersten Grenze menschlichen Glendes ange= langt! Todmüde von der anstrengenden, gesundheitsschädlichen Arbeit, schwach und entkräftet durch die farge, unzureichende Nahrung, ohne Aussicht und Hoffnung auf eine bessere Zukunft, schien es uns, daß ein schnelles Ende diesem steten Ningen um ein qualvolles Dasein vor= zuziehen sei.

Wir stellten die fruchtlose Arbeit ein. Nun fam es zu Verhandlungen zwischen uns und den Arbeitsgebern. In der ant 9. Januar abgehaltenen Versammlung fanden letztere nicht den Muth, unseren bescheidenen und gerechten Forderungen entgegenz treten, zumal, wie zugegeben werden muß, einige dieser Herren selbst eine Aenderung zu unsern Gunsten wünschten. Unsere Forderungen wurden bewilligt und freudig nahmen wir die Arbeit wieder auf.

Doch wie bald sollten wir uns enttäuscht sehen! Die Arbeitgeber haben ihr gegebenes Wort gebrochen. Dent neuen Lohntarif bekommen wir allerdings; aber, welcher Hohn! feine Arbeit außer zu den alten, elenden Löhnen. Und es fanden sich, zit unserm tiefsten Bedauern und zu unserer Beschämung muß es gesagt gesagt werden, unter uns Leute, welche sich, nur um überhaupt Be­schäftigung zu haben, bewegen ließen, die dringendste Arbeit für den alten oder doch nur wenig erhöhten Arbeitslohn anzu fertigen. Alle Uebrigen hoffte man durch angeblichen Arbeitsmangel bald gefügig zu machen. Da aber veranlaßte die Furcht, das bisherige Elend auch fernerhin tragen zu müssen, einige der Verzweifeltstent zit Ausschreitungen, welche sich aber lediglich auf das Zerschlagen einiger Glaswaaren erstreckten, um ihre unvernünftigen Arbeitsgenossen vom Weiterarbeiten abzuschrecken. Diese Unbesonnenen, doch nein, besser gefagt Unglücklichen, wurden gefänglich eingezogen und ihre Familien sehen sich nim der erbarmungswürdigsten Lage preisgegeben. Aber nicht nur diese, wir Alle sehen mit Bangen und Grauen einer unge­wissen Zukunft entgegen. Wir sind Tausende und vermögen doch nichts gegen die Wenigen, welchen wir unsere Arbeit, unsern Leib und unser Leben zu verkaufen, um jeden Preis zu verkaufen gezwungen sind. Arbeiter Desterreichs! Aus tausend verzweifelten Herzen ringt sich ein qualvoller Nothschrei, ein angsterfüllter Hilferuf. Laßt ihn nicht

In einer, der Berliner Volkszeitung" aus Südwestdeutschland  zugehenden Zuschrift lesen wir: mondigas de ungehört verhallen, laßt ihn in Eure Herzen dringen und dort einen

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