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Der Ketzer von Soana.

Der Kezer von Soana ist die Geschichte eines jungen Priesters, eines weltfremden Asteten, der in der Liebe zu einem jungen Weibe, einem wilden, heißen Erdgeschöpf, zu einem neuen Leben erwacht. Er geht den Weg von Zolas Abbé Mouret. Wer weiß, wie tief Hauptmanns Wesen im Boden religiöser Probleme wurzelt, wird das Lepte des persönlichen Erlebnisies, das hinter der Dich­tung steht, begreifen. Von einer heidnisch- antifischen Natur- und Sinnengläubigkeit, von einer tiefen Inbrunst zu den zeugenden und schaffenden Kräften des Seins erfüllt, ist das Werk ein brausender Symnus auf Eros, der älter als Kronos und auch mächtiger iſt". im Gedanken, liegt auch nicht in der Eigenart des Stoffes, fondern Die wunderbar bezaubernde Kraft des Werkes liegt aber nicht in der unvergleichlichen Durchdringung des Stoffes mit jinnlicher Anschauungsfülle. Jene heidnisch- antikische Grundstimmung setzt Rausch und ein uns dem Weben der Natur verschwisterndes All­der Dichter in einer Weise in Leben um, daß wir sie wie heißen Atem und glühende Luft um uns fühlen, daß sie wie ein dionysischer gefühl in unsere Poren dringt. Elementares Ürgeschehen ersten jungfräulichen Zustand einer neuen Erde. der Frühe, wie der Atem der Scholle im der Duft einer Urweltbegetation, ist an diesem von wunderbarer Heiterkeit über­

Acgypter ihren König schlechthin Pharao, S. 5. Sas große Haus;[ gültiges Beichen, sondern felbft schon ein wundertätiges Wort und deshalb jagte der Gott Re, der in ganz Aegypten   verehrte Sonnen- als solches gleichwertig mit einem Gestirn. Aus dem Gebiet der gott  :„ Mein Vater und meine Mutter haben mir meinen Namen germanischen Völker wissen wir, daß die Rune  ( die älteste Form Ein neues Werk Gerhart Hauptmanns.  gejagt; er ist in meinem Leib verborgen seit meiner Geburt, damit der Buchstaben) zu sehr verschiedenen Zweden benutzt wurde: nicht Zauberkraft gegeben werde einem, der gegen mich zaubern ebenso als Ausgangspunkt eines alliterierenden Orakels wie zum Goethe hat, in einem Gespräch mit Eckermann, von der wieder­will"; deshalb sprach der Tote zu seinem Richter:" Ich kenne dich Beheren, offenbar weil sie ein Zeichen für ein Wort war. So ist holten Pubertät gesprochen, von dem Vermögen temporärer Ber­und fenne die Namen der 42 Götter, die in der Halle der beiden jeder Buchstabe bereits ein Zauberspruch und als solcher einem jüngung, das sich bei vorzüglichen Menschen oft zeigt und sie be­Wahrheiten sind." Bestandteil oder Vorgang der Welt zugeordnet. Wenn nun aber fähigt, auch noch in späten Jahren in eine neue Epoche der Pro­Ueberblidt man, in welchem Umfange der Namentultus weiterhin sinnlose Buchstabenfolgen mit Gegenstandsordnungen duktion einzutreten. In Gerhart Hauptmanns   dramatischen Werken geblüht hat, und erwägt man, in welchem Maße unser Aberglaube, gleichgestellt werden, so spricht hieraus die erste unvollkommene der letzten Beit glaubte man oft starte Spuren der Ermüdung, ein bis in die zartesten Ausstrahlungen gesellschaftlicher Gebräuche Einsicht in die wissenschaftliche Bedeutung des Reihenprinzips. Die Nachlassen der gestaltenden Hand und ein sich Abplagen in unfrucht­hinein, einem ähnlichen Namenfultus huldigt, so wird klar, daß Planeten und die Elemente, als Reihen verstanden, haben sich wie barem Bemühen wahrnehmen zu können. Alterszeichen schienen sich der Name für die Geheimwissenschaft eine unermeßliche Bedeutung von selbst ins Alphabet übersetzt, da dies- neben der ebenfalls bemerkbar zu machen. Daneben aber quilt plöglich, wie aus einer haben muß. Der Name ist die Seele jedes Dinges, daher ein wohl magisch verwendeten Zahlenreihe der vertrauteste Ausdruck neuen Quelle der Verjüngung, ein Born epischer Gestaltungsfülle zu behütendes Geheimnis. Wer an der Macht der Dämonen teil- solcher Folgeordnung war. Nicht sind die Buchstaben an den so ursprünglich und frisch, daß neue Hoffnung auffeimt, und hier haben oder die Naturvorgänge beherrschen will, ermittle vor allen Himmel verpflanzt worden, fondern es wiederholen sich Anzahl, scheint dem Dichter in der Tat etwas wie eine zweite Pubertät im Dingen ihren Namen! Hier sollen Kenntnis und richtiger Ge- Ordnung, ja Gestalt der Weltkörper in den Buchstaben. Goetheichen Sinne beschert zu sein. Nach dem bleibenden Werk, brauch des Namens dasselbe leisten, was wir von Begriff und Ge- Von Buchstaben zu zahlen ist nur ein Schritt. Nach der dem„ Emanuel Quint", schenkt er uns jezt die Novelle„ Der set erwarten; sie sollen eine regelnde sowie erzeugende Funktion Kabbala fönnen Buchstaben als Ziffern aufgefaßt und zusammen- Keper von Soana"( S. Fischer Verlag, Berlin  ), eine Dichtung von ausüben. Wenn der Name- meist am Ende einer Formel- aus- gezählt werden; ergibt sich bei zwei Worten dieselbe Summe wie feltener Köstlichkeit und Reife, und aus einem neuen, großen gesprochen ist, dann ist der Naturvorgang erklärt und kraft dieser etwa bei Hatebya( die Natur") und Elohim, so bedeutet das eine Roman Merlin", der etwas wie ein Gegenstück zum„ Narr in Erklärung auch herstellbar geworden. Die Sache wird also un- fachliche Gemeinschaft. Zahlen sind aber noch mehr als einfacher Christo" zu werden verspricht, konnte er jüngst ein bedeutendes befangen dem sprachlichen Ausdruc gleichgesetzt. Unsere Begriffe Buchstabenersatz, leisten mehr als dies, daß sie eine gebeime Ver- Stüd vorlesen. find abgekürzte Erlebnisse langer Erfahrungsreihen, unsere For wandtschaft von Begriffen aufdecken: sie zeigen überhaupt die Zu­nieln die Zusammenfassung von Tatsachenkenntnissen, die sich auf sammngehörigkeit zweier Mannigfaltigkeiten. Was hieran richtig den, der die Formel zu lesen versteht, übertragen. Die Zauber- ist, lehrt ein beliebiger Ginzelfall. Wenn eine bestimmte Menge formel hingegen übermittelt fein Verständnis, ebensowenig wie mit von Aepfeln   und eine bestimmte Menge von Menschen vorhanden der Preisgabe des Namens irgendwelche sachliche Wahrheit fund- ist, und wenn nun jeder Apfel seinen Verzehrer und jede Person getan wird. Nur selten tritt aus dem mystischen Sprachgebrauch ihre Nahrung findet, dann stimmen die beiden Reihen, so ver­wirkliche Einsicht hervor. Vielleicht ist es der Fall bei dem schieden ihre Inhalte sind, in einem Punkte überein, sie sind in Febräischen Namen für Gott und die Engel. Die Doppelnatur bezug auf einen Buntt gleichwertig: diese Gleichwertigkeit, zu einem Goltes als eines Seienden und eines Seinsollenden drückt sich näm- geistigen Gebilde erhoben, ist die Zahl. Der magische Idealismus lich in der Doppelbenennung Schem und Jahwe aus, so daß hier begeht nun den Fehler, die Möglichkeit gegenseitiger Zuordnung in eine Ahnung aufblitt von der philosophischen Unterscheidung des eine wirkende Ursache umzudeuten, aus der vielleicht objektiven Gegebenen und des Aufgegebenen; die Namen der Engel, als der Beziehung ein wundertätiges Wesen zu machen. Ebenso ver­Vertreter göttlicher Eigenschaften und Wirkungsweisen, entsprechen sieht er es in der Bewertung anderer Eigenschaften des Zahlen gewissermaßen der Gliederung der Wissenschaften in einzelne systems. Die periodische Wiederkehr der Ziffern deckt sich scheinbar mit der Periodizität der Tages- und Jahreszeiten, ebenso mit der Der Gläubige meint erfahren zu haben, daß sie wirksam sind und endlichkeit der Zahlenreihe scheint das natürliche Symbol zu fein Um feinen Preis dürfen die heiligen Namen geändert werden. regelmäßigen Rückkehr der Gestirne an denselben Ort; die Un­hält an ihnen fest. Ebenso bedient er sich der Gebete, Zauber- für die Grenzenlosigkeit in Raum und Zeit. So können Zahlen sprüche, Formeln in der bewährten und überlieferten Fassung, über- für alles und jedes eingesetzt werden. Dabei läßt das Denken zeugt davon, daß das in ihnen Gesagte so gut wie gesajehen sei. Die zwei Unterschiede ganz außer acht. Erstens, daß die Wirklichkeit Schöpfungsmorgens wird Ereignis. Nadtheit im Aegypter wendeten sich an die gefährlichen Krokodile gleichsam mit sich in Kaufalitätsreihen entwickelt. Fechner hat einmal mit be­Suggestionen:„ O ihr Wasserbewohner, euer Mund wird von Re ängstigendem Aufgebot von Phantasie eine Welt geschildert, in der Jener Hauch wie Lenzmorgen, verschlossen, eure Kehle, wird von Secmet verstopft, eure Bunge alles rückwärts läuft, wo der Mensch als Greis sein Leben anfängt wird von Thot abgeschnitten, eure Augen werden von dem Bauber- und schließlich in den Windeln schreit, und er hat die Betrachtung das Köstliche gotte geblendet. Das sind diese vier Götter, die den Osiris schützen, folgendermaßen erläutert:„ Eine Welt, wie die gesetzte, ift ionnten Werke. Man muß die Schilderung der Insel leien, wo die das sind die, die den, der in Wasser liegt, schützen wenigstens an sich nichts Unmögliches; denn ist das ganze Welt- beiden Menschen, der Priester Francesco und die wilde Here Agata Da Namen und Formeln mit Geheimnissen umgeben sind, so gesetz umgekehrt, so ist der Zusammenhang um nichts weniger ge- ihre Hochzeit feiern:" So gelangte das Menschenpaar in die enge werden sie manchmal absichtlich als Rätsel dargeboten. Diese feßmäßig: ich mag eine unendliche Reihe vorwärts oder rückwärts, Schlucht hinab, die das Flüßchen Saraglia gesägt hatte. Sie war Rätsel, mögen sie bezogen sein auf Gofterlegenden oder menschliche was freilich nur ein unendliches Wesen könnte, lesen, fie bleibt sehr tief, und nur ein wenig begangener Fußpfad führte am Rande Erfahrungen oder Naturdinge, sind immer durchdrungen von dem nichtsdestoweniger einem Prinzip untertan." Gewiß, das Prinzip des Bachbettes bis zu dem Wasserbecken hinauf, in das sich aus Wunsch nach symbolischer Widerspiegelung verborgener Welten in ändert sich nicht, aber es ist etwas Tatsächliches da, das nur in der schwindelerregender Höhe das Bergwasser über die Felsstufe hinab sprachlichen Formen( oder auch in Zahlenangaben). Liest man einen Richtung verläuft. Diese Bedingtheit wird von der Zahlen- stürzte. Noch in beträchtlicher Entfernung davon wurde der Bach einen mit Rätseln versetzten Hymnus aus dem altindischen Rigveda, symbolik vernachlässigt. Zweitens bleiben bei der maßlosen An- in zwei Arme geteilt, die sich wieder vereinigten, durch ein kleines so bemerkt man das Eindringen jugendlichen, aber fühlen Scharf- wendung der Zahlenreihe die Unterschiede der Richtungen unberück- grünes Inselchen, das Francesco liebte und oft besuchte, weil es finns in das Gebiet der Religion. Kalte Geschicklichkeit des Ver- sichtigt. Die in der magischen Weltanschauung beliebten Ver- mit einigen jungen Apfelbäumen, die dort Wurzel geichlagen, ſebr standes scheint sich innerhalb des magischen dealismus besonders tauschungen sind allerdings zauberhaft, aber nur in dem Sinne, lieblich war. Und Adam zog seine Schuhe aus und trug feine gern des Rätsels und des Wortspiels zu bedienen. Kenner er- daß sie einer in reizvoller Unklarheit schwebenden Denkverfassung Eva dort hinüber." Komm, oder ich sterbe," ſagte er mehrmals zu zählen, daß die Chinesen aus der Unbestimmtheit ihrer wichtigsten entstammen. Agata. Und sie zertraten Narzissen und Osterlilien mit dem schweren philosophischen Begriffe den Anreiz zu scheinwissenschaftlichen fast trunkenen Gang der Liebenden." Wortspielen schöpfen; bei den semitischen Sprachen, die durch einen leichten Eingriff die Vokale innerhalb des Konsonantenbestandes ändern können, ist eine Bieldeutigkeit möglich, die das Unvereinbare zusammenkoppelt: Wortspiele, ja sogar Wortwiße haben offenbar in alten Zeiten als Erleuchtungen gewirkt. Neben dem Rätsel stehen andere sprachliche Formen der Verhüllung und Enthüllung. Das einfache Verfahren der Entnahme wichtiger, feierlich ge­brauchter Worte aus fremden Sprachen üblich in allen Geheim­wissenschaften, aber auch in unserem Gottesdienst( Hosianna, Halle­Tuja), dies Verfahren, das psychologisch auf die Wertsteigerung durch Unverständlichkeit rechnet, führt dazu, Worte oder einzelne Laute zu finnlosen Gruppen zusammenzustellen( z. B. abra­cadabra), Silben verschiedener Sprachen zu mengen und endlich sogar die einzelnen Buchstaben zu zauberischen Zwecken zu ver­wenden. Der letzte Fall ist der wissenschaftlich bemerkenswertefte. Denn die so entstandenen Bermutationsreihen aus Buchstaben sind nicht nur der Ansatz zu allerhand wissenschaftlichen Methoden, son­dern sie leisten dem magisch gestimmten Denken den großen Dienst, daß dadurch Wirklichkeiten eine gewisse Ordnung gewinnen. Zu­nächst der Glaube an die Individualität jedes einzelnen Buch­stabens, ein Glaube, der unter der Herrschaft der Persönlichkeits­fategorie nicht verwunderlich ist. Der Buchstabe ist fein gleich­

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Paradies ist und selige

Hauptmann hat die Erzählung in einen Rahmen eingestellt. Aus des Verfaffers bereits in 2. Auflage vorliegender Gin- Er berichtet sein Zusammentreffen mit dem Ketzer in der südlichen führung in die Geheimwissenschaften" Vom Jenseits der Alpenwelt. Dies gibt ihm Gelegenheit, die Gestalt zu zeigen, und Seele"( Verlag von Ferd. Enke, Stuttgart  ). Durch die Ein- es ist ein Meisterwerk Bukolischer Kunst, wie er ihn, der nun Hirte wirkungen des Krieges auf das menschliche Gemüt sind viele der geworden, im Leben mit seiner Herde, das fast ein heiliger Natur­nie ausgestorbenen Ueberbleibsel primitiver Weltanschauung zu gottesdienst ist, schildert. Auf den letzten Seiten zeigt er dann, mit neuem Leben geweckt worden, und das Furchtbare und Unberechen- den Farben eines aus fich leuchtenden Gemäldes, das Weib:„ Sie bare von Massenschicksalen hat erneut zu offultistischen Deutungen trug ein Tongefäß auf dem Kopfe, das sie mit der" er­mißverstandener seelischer Vorgänge geführt. Da ist ein solcher hobenen Linten ein wenig hielt, während sie mit der Führer doppelt erwünscht, zumal er auf wissenschaftlicher Grund Rechten ihr Kind führte. Dadurch nahm die volle und doch lage baut und nicht mit billigem Allgemeingerede vorgeht, sondern schlanke Gestalt jene gerade föstliche Haltung an die den Gegner an der heitelsten Stelle: an den Tatsachen aufsucht und so feierlich, ja, erhaben anmutet." Dazwischen steht die Geschichte widerlegt. Die rätselhaften Erscheinungen des Seelenlebens von Francescos Liebe; die Begegnung mit dem alten, balb ( Unterbewußtsein, Hypnose, Doppelleben, Fernwirkung), die mit vertierten Biegenbirten, der mit seiner Brut von allen gemieden vielfachem Betrug gemischten Erfahrungen mit dem Spiritismus, wird, weil er mit seiner Schwester in blutschänderischer Gemein­Einzelnes aus der Geheimwiſſenſchaft und zum Schluß zusammen- ichait lebt, der Besuch in der elenden Berghütte und die Begegnung fassende geschichtliche und philosophische Betrachtungen über den mit der Tochter dieses Menschen, dadurch der Priester bis in Herz magischen Idealismus, die aus Urzeiten bis ins modernste Leben und Nieren umgewühlt wird. hinein fortdauernde Grundlage des gesamten Gebietes den Inhalt des in bestem Sinne aufflärenden Werkes.

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bilden

Hauptmann hat einmal von sich gesagt:„ Ich bin durchaus homerisch gestimmt, wie denn mein ganzes Wesen dem Homerischen huldigt". Dieses Wort gewinnt vor diesem Werte, von dem starke Fäden zum Griechischen Frühling" gehen, Sinn. Es ist voll einer natürlichen Naivität, einer finnlichen, sinnenfrohen Unmittelbarkeit. mittags enden und neun Zehntel des Sonnendurchmessers umfassen. daß sie alle fagen mußten, fo hätten fie fie noch gar nicht gefehen, alles ist hier antik im bedeutenden Sinn, einfach und einheitlich, Dies hatte sie schon mehrmals gelesen, ohne im geringsten darauf da saben sie, wie die alte Beda ans Fenſter trat und mit gefalteten dabei von einer Höhe plaſtiſcher Stunft und einer lebendigen Fülle, wie zu achten. Aber jetzt wurde es mit einem Male schimmernd flar Händen stehen blieb. 04 fie nur Gerhart Hauptmann   heute eigen Glücklich Sie blickte über den sonnebeschienenen Berghang hin, und dann ist. war er einmal in in ihr. Nun weiß ich, wie ich es machen muß," dachte sie. der Wahl primitiver, ländlicher Verhältnisse und ein andermal in der Wahl eines Bodens, Aber nur einen Augenblick war sie ihrer Sache sicher. Gleich begann sie zu fingen: auf dem die Geister verfuntener menschlicher Zeitalter noch um­darauf schüttelte sie den Gedanken wieder ab. Sie hatte Angst, wandeln und selbst das Christentum sich noch ein Stück heidnischen daß all die anderen sie auslachen könnten. Wesens bewahrt hat. In dieser Atmosphäre wirkt der alte, faun­hafte Blutschänder wie ein Rest aus Urwelten und doch ganz natür­lich, und das Spiel mit den Bockiymbolen hat nichts Besonderes in einer Welt, wo die Mägde ihr Wasser schöpfen aus einem Sarkophag, den der Zug des Dionysos   schmückt.

In den folgenden Tagen erinnerte sie sich mehrmals an diesen Einfall, aber sie wies ihn von sich. Er kam aber hartnäckig, und schließlich fing sie an zu denken, daß er vielleicht doch nicht so töricht war.

Die gold'ne Sonne zeiget fich Am blauen Himmelszelt.

Aus frohem Herzen preise ich Dich, Gott   und Herr der Welt.

Dünn und beinahe durchsichtig weiß stand fie am Fenster, aber die Sonnenstrahlen umspielten sie, so als wollten sie ihr von ihrem Leben, ihrer Farbe und ihrer Kraft geben.

Als sie den Pfalmvers beendigt hatte, wendete fie fich zu den anderen um und sagte gleichsam entschuldigend:

Mit dieser Dichtung hat uns Hauptmann ein Meisterwerk ge­schenkt, boll flassischer Formenschönheit und erfüllt von einem heiteren, frohen Lebensgeiste. Hier blüht neue Hoffinung, nachdem uns der Weg des Dramatikers Hauptmann   so oft mit Zagen er­füllt, und neuer Glaube.

Notizen.

h.

Denn wenn sie es so recht bedachte: was für einen Freund hatte sie, den sie lieber mochte als die Sonne? Die Hütte lag so, daß im Winter fein Sonnenstrahl hineinfiel; da ging fie berum und zählte nur immer die Tage bis zum Frühling, wo die Sonne Seht ihr, ich habe doch keine bessere Freundin als die Sonne, wieder zu ihr zurückkehrte. Die Sonne war doch die einzige, nach und darum dachte ich mir, ich wollte das Fest am Sonnenfinsternis­der sie sich sehnte, die einzige, die immer sanft und bold gegen fie tag geben. Sie ist die einzige auf der Welt, nach der ich mich war, und von der sie nicht genug haben konnte. Sie fühlte sich alt, fehne, und darum wollte ich, daß wir alle zusammenkommen, um und sie war alt. Wenn sie in den Spiegel sah, da fand fie fich fo fie willkommen zu heißen, wenn sie aus ihrem Dunkel tritt." weiß und farblos, als hätte sie auf der Bleiche gelegen, und die Nun begriffen die andern die Absicht der Alten, und sie waren Hände zitterten ihr, als ginge fie in beständigen Fieberschauern so gerührt, daß sie anfingen gut von der Sonne zu reden. Sie diesen Sommer wieder in Düsseldorf   zu Gast, da der Moabiter  herum. Nur wenn sie in starlem, warmem, reich strömenden Sonnen fagten von ihr, daß sie ganz gleich gegen arm und reich sei, daß Glaspast noch nicht frei ist. Sie wurde am Sonnabend eröffnet. schein stand, hatte sie das Gefühl, daß sie etwas anderes war als sie es im Frühling so schön und grün mache, und wenn fie an Es find was in Berlin   bisher nicht möglich war auch beide ein lebendiger Leichnam. einem Wintertag in eine Hütte scheine, dann sei das ebenso gut Sezessionen friedlich mit den andern vereint. Unter den Düssel­wie ein Herdfeuer, und sie wüßten gar nicht, wie es allem hier auf dorfern   hat der 80jährige Eduard von Gebhardt   eigene Säle. Erden ergehen sollte, wenn sie nicht da wäre.

Je mehr sie an die Sache dachte, desto sicherer wurde fie, daß es feinen Tag im Jahre gab, den sie lieber feiern wollte als diesen, wo ihre Freundin, die Sonne, mit dem Dunkel fämpfen und nach herrlichem Sieg in neuer, strahlender Bracht aufgehen sollte.

Es war nicht mehr weit bis zum 17. April, aber sie hatte doch noch Zeit, zu einem Kaffeefest zu rüsten, wenn sie nur erst ihren Entschluß gefaßt hatte.

Als sie von dem Fest zu ihren fleinen Hütten und ihren Kar toffelfeldern heimgingen, da waren sie alle miteinander vergnügt. Sie fühlten sich reicher und hoffnungsvoller, weil sie auf den Ge­danken gekommen waren, welch' gute und treue Freundin sie doch an der Sonne hatten.

Die große Berliner   Kunstausstellung ist

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- Vorträge. In der Urania wiederholt Mittwoch und Sonnabend Hauptmann Heinz seinen Vortrag: Die deutschen Luftstreitt räfte". An den übrigen Tagen: Der Bier waldstätter See und der Gotthard". In der Treyton Sternwarte spricht Dienstag, 7 Uhr, Dr. Archenhold über:„ Die Sternbilder". Täglich von 2 Uhr ab Beobachtungen mit dem großen Fernrohr. Nadja Strasser, die Autorin des Buches Die Ruijin", veranstaltet Mittwoch, 8 Uhr, im Saal der Sezeifion ( Kurfürstendamm 232) einen Vortragsabend." Der Neu- Buddhistische Verlag veranstaltet drei Vortragsabende im Leffing- Museum, Brüder straße 13, am 17., 24. und 28. Mai, abends 8 Uhr. Eintritt frei. Thema des ersten Abends: Ueberblick über den Buddhismus   in seiner historischen Entwicklung.

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Und als am Sonnenfinfternistag die Uhr zwölf schlug, da faßen Aber weil dies eine große Sonnenfinsternis war, bei der ganze ale Hochalpfrauen, Stina und Lina und Kajsa und Maga und alt neun Zehntel der Sonnenscheibe verdeckt waren, erregte fie überall, die anderen, bei Beda im Finnenwinkel und tranken Kaffee. Sie wo sie sichtbar wurde, großes Aufsehen. Gelehrte Forscher zogen tranken zweiten Nachguß und dritten Nachguß, und sie sprachen über mit ihren Instrumenten aus, um zu messen und zu rechnen. Ge alles Mögliche, unter anderem auch darüber, daß fie gar nicht wöhnliche Leute schwärzten Gläser und Operngucker und standen wüßten, warum Beda dieses Fest gab. Und unterdeffen ging die lange da und guckten immerzu die Sonne an. Kinder wurden aus Sonnenfinsternis ihren regelrechten Gang, aber fie dachten weiter ihren Selassenzimmern gelaffen, damit sie sich an der Sonnenfinsternis nicht viel daran. Nur einen Augenblick, als sie auf ihrem Höhe fatt fcben fonnten. Die Zeitungen brachten lange Berichte, wie Spielzeit am 18. Mai mit einer Generalprobe vom„ Deutschen punkt war, als der Himmel bleifarben wurde und alles in der der Himmel seine Farbe verändert hatte, wie der Vogelgefang ver- Michel". Natur einen grauen lleberzug zu haben schien und ein heulender stummt war und wie nicht viel gefehlt hätte, daß man Licht hätte Wind herangesaust kam, der etwas von den Posaunen des jüngsten anzünden müssen.

Gerichtes und von dem Untergang hatte, da wurde ihnen doch ein j Aber wieviel Aufsehen es auch der Sonnenfinsternis wegen gab, Weilchen recht gruselig zumute. Aber dann schenkten sie sich eine so habe ich doch nicht gehört, daß irgend jemand ein Fest veranstaltet frische Tasse Kaffee ein, und es ging vorüber. gätte, um die Sonne zu feiern, als sie siegreich aus dem Dunkel Aber als das Ganze vorbei war und die Sonne die Heim- trat außer der alten Beda im Finnenwinkel. suchung überwunden hatte und so blinkend froh am Himmel strahlte, Uebersezt von Marie Franzos  .

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Das Potsdamer Naturtheater eröffnet seine

Ein deutsches Institut für russische Kunst. Der im vorigen Jahr in Königsberg verstorbene agrarpolitische Schriftsteller Dr. Schulz vermachte sein Vermögen der Königsberger Universität   mit der Verpflichtung, daraus ein Institut für die Kunst Rußlands   zu begründen. Diese Anstalt soll der Wiederannäherung des deutschen und des russischen Voltes dienen.( Dieser Dr. Schulz ist offenbar unser Parteigenosse Artur Schulz.)