Bente B.

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8. Juli 1928. Karlsbad  : R. Kladno gegen KFK.

hin die Fahrt zum morgen geht. In fedem einzel- und Verbreitung verdienen. Die im lezten Jahre gegenüber stehen; so aber merkt man die Absicht des| Banasz. nen Aufsatz weht eine starke Leidenschaft, die Empö- erfolgten Neuausgaben dieses Verlages find auch um um jeden Preis Originellseinwollens und wird ver- 3: 0( 1: 0). Wien  : Rapid gegen Bienna 5: 2 Edwin Janetschet.( 1: 1). Sportklub gegen WAC. 1: 1( 0: 1); WAF. rung des individuell Gesinnten gegen die Mechanisic- ihrer prächtigen Ausstattung, gediegenen Bearbel- ftimmt. gegen Wader 3: 0( 2: 0); Sertha gegen Admira 2: 1 rung des Lebens und hinreißender Schwung der tung und nicht zuletzt besonderen Billigkeit wegen im Neues Theater. Heute Dienstag Mozart- Zyklus( 1: 0); Rudolfshügel gegen Haloah 1: 0( 1: 0); Sim. Sprache macht die Lektüre zu einem Genuß. Der höchsten Waße empfehlenswert. Nur auf die besten Hamburg  : Umfang des Wissens und die Tiefe des Blides in- in Betracht kommenden Werke sei hingewiesen. Vor IV Figaros Hochzeit"; Mittwoch tomtesse Gut- mering gegen Floridsdorf 0: 0. gen sich auch beim Widerstrebenden Respekt ab, im allem auf die umfassende Sammlung klassischer Haus- terl"; Donnerstag die Wagner- Oper Tannhäuser"; 1. FC Nürnberg gegen Vittoria 4: 0( 2: 0); die einzelnen mit Leffing zu rechten, hat feinen 3wed. musi! in fünf Bänden, auf die ausgezeichnete popu- Freitag die Kisch- Komödie Die gestohlene Stadt"; Nürnberger   erzielen ihre Treffer burch Sutor, Bieber Schiefes, Gewolltes, ia Gewalttätiges begegnen wir läre Klavierschule von Damm, auf das prächtige Samstag neuſtudiert Orpheus in der Unterwelt  "; und Popp; Altona 93   gegen Solstein Riel 0: 1.- Dresden  : Städtespiel Dresden gegen Breslau  auf Schritt und Tritt, aber das ist bei einem Manne, Volkslieder- Album, auf die köstliche Kinderlieder Sonntag abends Gastspiel Kubla" Aida", Kleine Bühne. Heute Dienstag und Donnerstag 2: 1( 1: 1); den größten Teil der zweiten Halbzeit der das Vielerlei des Seins in die Einheit eines Sammlung, auf das überaus praktische, über alle Weltbildes zwingen will, nicht anders zu erwarten. Musikfragen Aufschluß gebende Mufit- Taschenbuch das Weiß- Drama Leonore" mit Rahel Sanzara   in spielten die Dresdener mit zehn Mann.- P Ianen: Jedenfalls berührt diefes Weltbild durch den heiligen und auf die schöne Lautenlieder- Sammlung Sun- der Titelrolle; morgen Mittwoch Die lleine Sün. Städtespiel Plauen gegen Chemnitz   1: 1. Samstag: Ernst, durch den Respekt vor den wahren seelischen terbunt". Auch Violinspieler finden in den Erschei- derin"; Samstag Gastspiel Rahel Sanzara   Lulu. T. u. B. Sp. K. gegen Spiel- u. B. Sp. k. 4: 3, Barcelona  : Meteor VIII gegen Lerida   10: 4 Werten und durch den Abschen vor den Wachten es nungen des Steingräber- Verlages die denkbar beste Tragödie"; Sonntag abend ,, Der blonde Engel". ( Samstag); Meteor VIII gegen Berida 4: 2( Sonn­Militarismus und Kapitalismus   durchaus sym- Literatur. Professor Marteau, der Meisterlehrer tag). für das Violinspiel an der Prager   Deutschen   Afa­pathisch. demie der Tonkunst, ist ihr hauptsächlicher Bearbeiter und Schöpfer. Eine schier unübersehbare Fülle der schönsten Bearbeitungen und Originalfomnionen für Violine solo oder für Violine mit Klavierscglei­

Kunst und Wiſſen.

K.

Hausmusik, Volksmusik und mecha

nisierte Tonkunst.

Wie das Geld einzelner Gegenwartsstaaten nur Bapier- und Gewichtswert befist, haben auch die Noten" so mancher modernen Tondichterwerkstatt laum mehr als Vapierwert. Die Verwissenschaftli­chung der schöpferischen Tonkunſt wird immer über triebener, die Entfremdung des Volkes von der Mu­fil infolgedeffen immer fühlbarer. Umſomehr ist es zu begrüßen, daß sich in dieser Zeit musikalischen Ge­lehrtentums und Kastengeistes doch auch noch Ver­leger finden, die der volkstümlichen Musikrichtung wohlwollend gegenüber stehen. Sie tragen dem Ge­danken Rechnung, daß Volksmusit die Musit ist, welche nach ihrer Art nicht nur geeignet ist, größere Verbreitung zu finden, sondern auch ihre Künstler und Verleger zu ernähren.

Die wichtigste Art der Volksmusik ist die soge­nannte Hausmusik, das ist die im häuslichen Kreise aller Bevölkerungsschichten fonsumierte Tonkunst. Sie ist die am leichtesten und billigſten zu beschaf­fende Form musikalischer Volksbildung. Denn mit unter ist selbst der schlechtestbezahlte und niedrigste

Arbeiter ausübender Mufitant, ber Geige oder Flöte

ung stammt von ihm. Da ist zunächst die vortreff liche Ausgabe der Bach'schen Sonaten und Bactiten für Sologeige zu nennen, dann die in sechs statt­lichen Seften enthaltenen Violinstudien in Kapriz n form, die den Weg zur höchsten Stufe der Geigen tunst darstellen, ferner seine Bearbeitungen der mo­dernen Geigenschule und der Etuden- Kaprizen für zwei Violinen von Wieniawski  , sein eigenes, der Form und dem thematischen Inhalte nach gleich prächtiges Violinkonzert in C- Dur, feine lehrreiche und mustergültige Bearbeitung des Tschaikowskyschen Violinkonzertes mit einer konzertierenden und einer zweiten begleitenden Violinstimme. Aber nicht nur als der berühmte Meister des Geigenspiels offenbart sich uns Marteau in den wertvollen Steingräber; en Neuerscheinungen, sondern auch als formschöner and stilgewandter Meister der Liederkomposition und Kammermusit, des Chorjayzes und der Orgelkompoji tion. Ein Streichquartett, eine Serenade für Blas­instrumente und sechs geistliche Gefänge für dreifiim­migen Kinder- oder Frauenchor seien besonders ge­nannt. Daß der Steingräber- Verlag auch tschechi schen Tondichtern Unterkunft in seinen Sammiunger gewährt hat, sei ihm besonders hoch angerechnet.

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Zurnen und Sport.

D. F. C. Prag  - Ligameister. In Komotau   gelang es am Sonntag dem

Tſchechoſlowakei gegen Rumänien

6: 0.

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Klausenburg. Die Tschechoslowakei   konnte die Rumänen im Länderwettkampf einwandfrei 6: 0 schlagen. Tore: Vlček 4, Stapl und Capel.

Mitteilungen aus dem Bublifum.

Distanzmarsch Prag  - Mělnik 30 Rilometer. Einen

Šlehofer( Sicherheitswache) gehaltene tschechosl. Rekord

ambitioniert ſpielenden Prager   DFC. den Brüger DSK, mit 6: 05: 0) in Grund und Boden zu spic. len und dadurch die Ligameisterschaft zu gewinnen. Brüg juchte den Mangel an Können durch Derbheit wettzumachen und wurde hierin vom Schiedsrichter der, da es sich doch um den Endkampf der Liga­meisterschaft handelte, hätte der beste sein müssen reichlich unterstützt. In der zweiten Halbzeit be- hervorragenden Erfolg hatte das vom Pedestriansky. schränkte sich der DFC. darauf, die Brüger Spieler in klub, Prag  , veranstaliete Bettgehen. in dem der von ihrem besten Können- Roheit und Derbheit nicht auf dieser Strecke nicht nur vom Berliner   Wüller, son­zur Geltung fommen zu lassen. 8000 Zuschauer. dern auch von Vojtěch Ciza( Pedestriansky klub) geschla. Spiele des Sonntags. Der am Sonntag nieder- gen wurde. Bemerkenswert ist daß bei diesem Wett. gehende Regen verdarb fast alle Wettspiele. Prag  : gehen der größte Teil de: Teilnehmer den echten Meisterschaft: AC. Sparta gegen AF. Kolin beim Balma Kautschuk Absatz trugen und die nicht gerade Stand 4: 0 für Sparta   abgebrochen. Vršovice gegen über eine hervorragende Straße führende 30 Kilometer Slavoj VIII beim Stand 2: 1 für Bršovice abge- führende Strecke ohne jedes ersichtliche Zeichen von Er. brochen.- Mähr.Ostrau: Matlabi Brünn gegen müdung bei tadellosester Fußkondition zurücklegten. S. Slovan 5: 0( Samstag). Brünn  : Vor- nicht übersehen werben barf, daß der größte Teil der wärts gegen Rapid Iglau 3: 0.- Reichenberg: Sieger diesen Absatz trug und sich äußerst lobend über die Elastizität und hervorragende Qualität desselben aus. Teplitzer FK. gegen DFK. 4: 2( 0: 2); Teplitz   ohne sprachen, der troß stärkster Inanspruchnahme nicht die geringste Spur von Abnutzung zeigte.

Die Bolfsbuchhandlung In

Gerade unter den Erscheinungen dieser Komponit Ernst Sattler  ,

spielt, Waldhorn bläst oder wenigstens singt. Es ge- find ganz prächtige volkstümliche und für den Haus­hört aber auch, und das ist hocherfreulich, gar nicht gebrauch besonders geeignete Werke. So die in zwei

Karlsbad  

Literatur.

mehr zu den Seltenheiten, daß Slaviere, seien es auch| Bänden vereinigten klassischen und modernen Stücke unterhält ein reichhal­nur billig erworbene überspielte und schlechte In- für Viola   und Klavier von Sit: desselben Meisters strumente, ihren Ehrenplay im Arbeiterheime haben, 20tägliche Violinübungen für fortgeschrittene Schütiges Lager jeder Art daß der oder jener Arbeiter als einsichtsvoller und ler, sechs leicht spielbare Klavier- Sonatinen von der Kunst wohlgefinnter Vater seinen Kindern die Dusset, vier Bände mittelschwerer melodischer Kla­Möglichkeit zur Musikpflege bietet oder wenigstens vierstücke von F. Bendel und schließlich die in einer nicht verwehrt, daß er sie sogar für den Musikberuf für den Hausmusikgebaanch ganz vorzüglich gerigne ausbilden läßt, wenn er musikalisches Talent im ten vierhändigen Ausgabe erschienenen sechs deutschen Rinde vermutet oder andere ihn darauf aufmerksam Märchenbilder( Frau Holle, Schneewittchen Aschen brödel, Bremer Stadtmusikanten, Rotkäppchen und Sans im Glüd) desselben Komponisten.

machen.

Gesang, Violine und Klavier, in neuester 3rit auch die Laute, sind die beliebtesten Sausmusikinstru­mente. An schöpferischen Erzeugnissen hiefär herrscht in der Musikliteratur kein Mangel. Wenn auch nicht alles als geeignete Haus- und Vollsmusik bezeichnet werden kann. Denn die unberührte Seele des Vol­fes will doppelt behutsam angefaßt sein, wenn sie mit der Kunst in Berührung fommt. Ihr muß von Haus aus der Geschmad am Guten und Schönen einge­impft, sie muß daher mit allen Mitteln von der in der Musik wie in der Dichtung wuchernden Schund­literatur behütet werden, wenn Goethes Wort noch Geltung hat, daß für die Bildung des Volkes das Beste eben noch gut genug ist.

Die Verantwortung in dieser Hinsicht dem mu­sikliebenden Volke gegenüber tragen die Musikver­leger. Nicht alle sind derartig vollsfreundlich und musikehrlich, daß sie es zuwege bringen, auf den gleißenden und lockenden Lohn und Gewinn aus mo­dernen Tanzstücken und Schlagern zu verzichten, um in der Herausgabe gediegener und edler Musikstüde ihren Ruhm zu suchen Eine Musikverlagsfirma die­ser seltenen Art ist das Musikhaus Steingräber in Leipzig  , dessen Hausmusik- Sammlungen und Aus­gaben volkstümlicher Musikwerke größte Beachtung

Die Ursache.

Roman von Leonhard Frank  .

So wertvoll und geeignet olle diese Werke für den musikalischen Haus- und Voltsgebrauch sind, fo wenig sind es die allerlegten Neuerscheinungen ber Wiener   Univerfaledition. Der Mut und die fünstlerische Opferwilligkeit diefes führenden öster­reichischen Musikhauses ist wahrhaft bewunderungs­würdig. Denn seine letzten musilaiischen Neuheiten find Musik für einen fleinen Kreis von Musikfach. leuten und ignorieren die Musilbedürfnisse des Vol­les gänzlich. Eine Musik, wie sie sich in den Klavier­stüden und Liedern Bela Bartoks   und Paul A. Pists oder in den Kompositionä von Egon Wellesz  fundgibt, ist mechanisierte Musik bis zur äußersten Grenze des Erträglichen. Diesen Tondichtern ist Musit nichts anderes als Tonmaterial, das sie tech­nisch- mathematisch verarbeiten. Was früher Scherz war, wird hier bitterer Ernst; Musikstude, deren Harmonien in den Oberstimmen in einer Kreuz­Tonart, in den Unterstimmen mit der Rüdung um einen halben Ton tiefer in derselben V- Tonart ge­schrieben sind. Wären diese Lieder, Gesänge, Kla­vierstüde usw. in ihren übertriebenen futuristischen Kunststüden der notwendige Ausfluß fünstlerischen Offenbarungsgeistes, fönnte man ihnen freundlicher

Alle nicht lagernben ober wo immer ange fündigten Bücher und Beitschriften

einer Stunde

Das Weltall  Bhilofophie Beltgeschichte Kunstgeschichte Weltliteratur Deutsche Literatur Phylit, Chemie

Führer von bekannten Au­

ler, Klabund  , Laffar- Cohn

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1727 a

Berausgeber: Dr. Ludwig Czech   und Karl Cermak Berantwortlicher Redakteur: Dr. Emil Strauß. Druck: Deutsche Zeitungs- Aktiengesellschaft, Brag. Für den Druck verantwortlich: D. Holth.

foren wie Bürgel, Schött. Allen Genossen u. Genoffinnen empfehlen sich zur Herstellung sämtlicher Druckſorten

u. a. Je der Band gebunden 6.50.

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raichest geliefert.

Teplig Schönau, Therefiengasse Nr. 18.

Schuß der Republit.

Erläuterung des Gefeßes v. 19. März 1923. Im Berlage des Bartelvorstandes der Deutschen   lozialdemokratischen Arbeiter­partei erschienen. 72 Seiten tart.

Das Buch enthält den gesamten Text bes Geiches aum Schuß der Republit vom 19. Mara 1923 und zu jedem Baragraphen cine ausführliche juristische Erläuterung. Weiter enthält das Buch den vollständigen Text des Gesetzes über das Staatsgericht vom 19. März 1928.

Zu beziehen durch alle Buchhandlungen zum Preise von 10.-. Für organisierte Arbeiter ist das Buch durch die zuständige Bezirks. organisation oder das Selretariat der Deutschen   fozialdemokratischen Arbeiterpartel in Tepliß- Schönau, Sellerstr. 1 zum Preise non& 4.- 3u beziehen.

der Meinung, daß meine Schwester durch das Ver-| draußen haben wollte, erklärte der Verteidiger, 16 halten des Lehrers in den Fluß geschickt wor- daß volle Deffentlichkeit im Interesse des Dich ters liege. Der Staatsanwalt dachte, da hat er wo et­was aufgeschnappt.

Ja aber! In so einem Fall geht ein Junge doch nach Hause und sagt: du, hör mal, Vater ... so und so."

"

den ist."

Nach allem, was wir von dieser Sache hier gehört haben, vom Angeklagten selbst gehört haben, ist er durch nichts zu dieser Meinung berechtigt", sagte der Staatsanwalt ruhig.

Und der Vorsißende:" Je nun, mir scheint Der Dichter lächelte schwach. Gewöhnlich auch, daß Sie da etwas vorschnell urteilen... wagt ein Junge nicht, sich beim Vater über den Herr Doftor Wiener, versuchte der Angeklagte an Lehrer zu beklagen." Und... was wurde aus dem Jungen?" jenem Abend auch von Ihnen Geld zu leihen?"

,, Den habe ich kürzlich aufgesucht, extra auf­gesucht... Er hat jetzt einen Schnurrbart. Das Geschäft seines verstorbenen Vaters führt er weiter, erhält seine jüngeren Geschwister. Sehr geachteter Mann... Ich frage ihn: denkst du noch manchmal daran, wie dich der Lehrer be­handelt hat?"

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" Der Lehrer Mager? Dem begegne ich öfters. Wir unterhalten uns hie und da miteinander," sagte er und bediente dabei seine. Kundschaft zwei Gymnasiaſten, die einen Photographenappa rat faufen wollten. Das war ein tüchtiger Lehrer. Man hat etwas bei ihm gelernt... Ja, ja, jezt sind wir feine Kinder mehr. Sorgen haben wir jetzt. Nun, das Geschäft geht ja"."

,, Dem hat's also nicht geschader." Nein," sagte der Dichter lächelnd und sah dabei den blinkenden Optikerladen."

,, Und Ihre Schwester... Glauben Sie nicht auch, daß die Sache in die Oeffentlichkeit gefommen wäre, wenn die Schwester sich wegen des Lehrers ertränkt hätte? Doch sicher!"

Das nicht... Wärme."

Der Vorsitzende sah verständnislos drein.

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absichtlich offen, damit aus meinem Salon Wärme Ich wollte sagen er ließ die Zwischentür in seine Sammer strömen konnte."

"

Ein unterdrüdtes, gludsendes Lachen ertönte. Den Dichter streifte der Wunsch, erklären zu fönnen, weshalb die hinterlistige Art, wie er vom Doftor Wärme genommen hatte, auch eine Folge seiner gedemütigten Jugend sei.

Und die Wirtin rief: Die Kammer ist so flein, daß sie ganz warm wurde, wenn er nur seine Sterze brennen ließ."

Die Zuschauer lachten offen heraus. ,, Licbe Frau, nur Ivenn Sie gefragt

werden!"

Das Lachen steigerte sich. Und der Vorsitzende ließ noch einmal den Saal nicht räumen.

Dottor Wiener antwortete zögernd: Doch, er gebrauchte auch das Wort Anpumpen."

Der Vorsiende fragte den Dichter: Sie hat ten also an jenem Abend gar kein Geld?" Der Staatsanwalt stellte das ausdrücklich fest.

Ach, daß der Lehrer die Schuld haben tönnte, daran dachte kein einziger Mensch in der Stadt. In einer kleinen Stadt waqt man gar ,, Und da gingen Sie zu diesem. nicht, an so etwas zu denken. Da ist ein Lehrer Mädchen.

etwas so unangreifbar Hohes... wie er sein Da der Vorsißende während der Verneh sollte... Ich selbst bin ja erst seit furzer Zeit mung des Straßenmädchens die Zuschauer

Die Zuschauer mußten hinaus. Das Straßenmädten erwiderte: Ich hatte gerade selbst kein Geld." ,, Bedrohte er Sie, als Sie ihn nichts ga

ben?"

,, Und wieso gaben Sie ihm dann doch?" Ich bat ihn, im Nebenzimmer zu warten." Unter steigender Erregung der Geschwore Einzelheiten erzählen, wobei der Dichter einem nen mußte das Mädchen den Hergang mit aller Blick seines Verteidigers begegnete und dachte: er verachtet mich, wie kann er mich da vertei­digen.

Und als das Mädchen unvermittelt gefragt wurde, wie lange der Dichter ihr schon zuhälter  dienste leiste, glaubte er, zum ersten Male ganz hoffnungslos, es werde ihm unmöglich sein, den Ring, den Vorsitzender und Staatsanwalt um

ihn zogen, zu sprengen.

Anch einige Geschyvorene fragten das Mädchen.

Bis sie endlich verwirrt sagte: Er ist doch tein Zuhälter", und an der ganzen Geschwore nenreihe staunend entlangblidte.

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Menschen nur so Geld gibt, ihn sogar warten läßt im Nebenzimmer, bis sie das Geld sozusagen

verdient hat."

Da sah sie ihn verächtlich an. Doch ganz schnell veränderte sich ihr Gesicht; die ganze Stör­perhaltung drückte schroffe Gleichgültigkeit aus. Ist mir einerlei."

,, Was ist Ihnen gleich?" ,, Alles natürlich!"

Ich frage Sie, was Sie momentan dach ten, daß Ihnen gleich sei."

Mit einem ganz kleinen, starken Lächeln: digkeit der nicht vereidigten Zengin. Und der Alles, meine Herren!" Sie setzte sich. Der Staatsantvalt betonte die unglaubwür Dichter sah zu, wie eine Schar Tauben vom ge­genüberliegenden Dachfirst aufflog, ihn umkreiste und sich wieder in die Frühlingssonne niederließ. Ein Tauber blähte sich und stolzierte wippend einer Taube nach, die immer wieder davon­

rannte.

Berbin gelebt, all die Jahre?" fragte der Bor­siende, als die wiedereintretenden Zuschauer stillfaßen.

,, Von was haben Sie denn nun eigentlich in

"

klären... Ich weiß es selbst nicht." Der Dichter fagte: Das ist schwer zu er Und antwortete nachdenklich noch einmal: " Ich kann's wirklich selbst nicht sagen.

Der Vorsitzende erklärte thr:" Sie müssen Der Vorsitzende ließ Augen und Mund vers die Wahrheit sagen, troßdem Sie nicht bereidigt find. Aber ja doch!" Und brachte nach langem, wundert fragen. Und der Staatsanwalt formulierte furz eindringlichem Fragen aus ihr heraus, daß sie den Dichter schon seit einem Jahre tenne, und seine Ansicht dahin, daß die Geldquelle bei diesent daß er damals zu ihr gesagt hatte, er wolle sie oder bei irgendwelchen anderen Straßenmädchen heiraten. zu suchen sei. Der Heiratsantrag ist der schlas Sehr ernst geworden, sahen die Geschwvore- gendste Beiveis dafür." nen in den leeren Zuschauerraum.

Surzum... es ging Ihnen offenbar sehr

Und der Vorsitzende sagte sofort: Es ist schlecht?" doch auffallend, daß ein Mädchen wie Sie einem

( Fortsetzung folgt.)