Jahrg. 1
Nr. 2
Am 1. März 1924.
Kindesseele.
Die proletarische Frau
Was eine Kindesscele Aus jedem Blid verspricht, Co reld ist doch an Hoffnung Ein ganzer Frühling nicht. Wie uns den Frühling kündet Ein Beischen schon im März, So ward dein Kind ein Frühling Für dich, o Mutterherz.
Hoffmann- Fallersleben.
Kind und Familie.
Ueber die Selbverständlichkeit der Mutter Liebe zum Kinde braucht nichts gesagt zu werden. Wohl aber soll geredet werden über die Wertung des Kindes durch die proletarische Mutter. Die Mutterliebe der Arbeiterfrau bleibt zumeist im Kleinen und Kleinlichen stecken. Sie erschöpft sich darin, alles Schlimme vom Kinde fernzuhalten, ihn Liebes und Gutes zu tun, ihm Nahrung und Kleidung zu schaffen. Bei diesem Bemühen wächst die mütterliche Liebe der Arbeiterfrau oft ins heroische, denn es ist oft gar schwer und erfordert heldisches Ringen, die Kin der vor Hunger und Kälte zu schützen. Aber so aufopfernd groß proletarische Mutterliebe auch zu werden vermag, die Kinder sind den Arbeiter frauen doch zumeist weniger, als sie ihnen sein tönnten und sollten.
Den werdenden Genossen, die zukünftige Ge nossin, die dereinstigen Neugestalter der Welt, die Bollender des Werkes, dessen Grundsteine die Großväter und Urgroßväter legten und an dem die Väter weiterbauten, die Kameraden von morgen,-- sind das den Arbeitereltern die Kinder? Sichst du, proletarische Mutter, in deinem Sinde mehr als einen geliebten Untertan und bist du ihm mehr als ein wenn auch gütiger, so doch absolutistischer Herrscher?
auch die Samilic per Arbeiter ist heute eine um
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Erscheint an jedem
zweiten Samstag
Zur häuslichen Erziehnng.
biel von Autorität" zerstören. Eigene Autorität ganz einfache Weise mit ihm zu sprechen. Rede aufgeben, die des Mannes lindern. Nicht in den also auf deinem Spaziergang von den Blumen Kindern Untergebene sehen, die so gehorchen und Bäumen, von dem Eis und Schnee, von Ueber die Erziehung, die höchste aller Künste: müssen, wie der Soldat dem Feldwebel. Sondern Wind und Wetter, von der Säge und dem Ham- Menschenkinder so zu formen, daß sie zu wahren jie als werdende Menschen werten, als Bürger mer. Damit ist es jedoch nicht genug, zeige ihm Menschen werden, machen sich nur wenige Eltern der Zukunft. Ihnen Freundin werden! Sie be- alles, laß es selbst suchen und finden, damit es Gedanken. Arbeitereltern leider noch seltener als obachten, unermüdlich studieren, ihre Eigenarten auch darüber sprechen lernt. Laß es Steine und bürgerliche. Der Vater überläßt die Sorgen der erfennen und auf sie eingehen. Schneckenhäuser sammeln, Blumensträuße pflük Erziehung meist der Mutter. Und die Wutter? Das ist schwer, aber bei gutem Willen möge den, auf den Gesang der Vögel hören. Spiele mit Ja, woher soll sie just besondere Fähigkeiten zum Tich. Möglich, wenn die Eltern erkennen, daß ihm auf sonniger Waldwiese und singe die alten Erziehen haben? Weiß sie viel mehr, weiß sie nicht die Kinder den Eltern verantwortlich sind Volkslieder, erwecke die alten Boltsrätsel und Besseres, als daß man" dem Kinde befiehlt und für ihr Werden, sondern die Eltern verantwort Kinderreime, steige auf die Heimatlichen Berge verbietet? Vielleicht noch, daß Uebertretungen lich für der Kinder Entwicklung. Solche Erkennt- und tummle dich mit ihm im rauschenden Fluß. der Verbote und Unterlassungen der Befehle mit nis wird allmählich auch die Familie etwas wan- Sast du ein Stück Land, damn lasse es mitarbeiten, Schlägen zu ahnden sind. Weiß sie das, dann deln, ihr wenigstens einigermaßen den Charakter überall, wo feine fleinte Sevaft ausreicht, spanne weiß sie nichts über die Erziehung. einer Gemeinschaft geben. Dann wird die sie an. Früher sah das Kind in der Werkstatt des Arbeitermütter, die den guten Willen haben, Familie sogar etivas Dauerhafteres werden, als Baters, wie ein Werk entsteht, heute muß es fast Führerinnen und Freundinnen ihrer Stinder zu sie heute ist. Kinder, die stets nur die Autorität, ganz außerhalb der Arbeitsstätten bleiben. Es werden, denen es aber an Zeit fehlt, Bücher das Herrschertum der Eltern fennen lernen, ent- lernt daher schwer die Mühen der Kulturarbeit über Erziehungsfragen zu lesen, werden gerne fliehen dieser Herrschaft, sobald sie herangewachsen verstehen. Dafür schaffe Ersatz, indem du es kleine Anregungen entgegennehmen, die ihnen und selbständig geworden sind und das ist im malen, in Ton formen, aus Papier ausschneiden von Zeit zu Zeit gegeben werden. Proletariat ziemlich zeitig der Fall. Dann gibt läßt, baue mit ihm Wasser und Windmühlen, sie als das werten, was sie sein sollen: Stoff es gar nichts Gemeinsames mehr zwischen Eltern Wagen und Häuser. Machst du die Kräfte des zum Nachdenken, Anregung zur Ueberprüfung und Kindern. Kinder, denen Kindern. Kinder, denen die Eltern Stindes frei, dann erhebst du seinen Willen, dann der Art, wie sie bisher ihre Kinder behandelt Freunde sind, werden ihnen diese Freundschaft machst du es auch geistig frei Alles aber sei der haben. dauernd wahren. Begabung des Kindes angemessen. Das ist der größte Fluch, daß wir das Kind so früh wie möglich zum Verdienen abrichten wollen, daß wir es aus seiner Kindlichkeit herausreißen und auf das Feld der Mußarbeit verbannen. Ehe es ein rechter Mensch geworden ist, muß es schon Eine Frage, für die nur die häusliche Kin soll das Kind, lernen, was wir wollen; an seine derzucht verantwortlich ist, ist die Frage des Eigenkraft denken wir nicht. Weil Nachbars Schlafes. Jede Mutter müßte wissen, daß Kinder Friß das große Einmaleins fann, soll es unser bis in die Entwidlungsjahre hinein mindestens Karl auch können. Aber wir brauchen in erster zehn Stunden nächtlichen Schlafes brauchen, Linie Menschen. Der Kapitalist will freilich nur wenn sie gesund und kräftig bleiben sollen. Wie Arbeiter. Und wir selbst erziehen nur Arbeiter, bedenklich schwach muß mir aber das Verant nur Sllavengeist, wenn wir die Kinder zwingen, wortungsgefühl vieler Eltern erscheinen, wenn wenn wir ihnen abverlangen, was wir eben ich auf einer Gewerbeausstellung, nicht etwa in wollen. Frei tönnen wir unsere Kinder nur den Ferien, sondern mitten in der Schulzeit an machen, wenn wir die ihnen eigentümlichen brei, verschiedenen Abenden zwischen 9% und 11 Kräfte bilden, befreien und auf Wege führen, die Uhr noch 382, 307 und 432 Stinder antreffe, nur ihr Fühlen und Wollen, ihr eigentümliches wenn ich mit einem andern Herrn zusammen auf Erkennen Wer derselben dem Kinde nachgehen will, der muß die große Liebe haben.
Vusern Frauen
die Frauenault Taglöhner des Alltags werden. Lernen, lernen
Gine halbmonatsschrift mit farbigem Umschlag, vielen Bildern im Text. Unterhaltung Kurzweil
und schöne Boden
den Frauen zur Freude! Für K 2.40 das Heft besorgen es alle Partei buchhandlungen.
Arbeit an meinem Kinde.
Arbeiterfrauen, die ihren Kindern gegenüber Sozialistinnen sein wollen, haben es schwer diesem Willen gemäß zu handeln. Denn ihrem Wesen nach bürgerliche Einrichtung. Sie fann in der fapitalistischen Gesellschaft faum etwas anderes sein. Auch in der proletarischen Familie ist zumeist der Mann noch Oberhaupt" der Familie. Frau und Kindern gegenüber ist er Herrscher. Den Kindern gegenüber ist die Frau Mit helferin bei Ausübung der Herrschaft des Vaters, oft seine Stellvertreterin. Wenn auch, wenigstens Ein Teil der Kraft, die die Welten durch aus den proletarischen Familien, der brutale utet, wirft auch in uns, in unserem Seinde. Es Absolutismus zumeist schon verschwunden ist ist mit dem festen Tag seines Lebens eingegliedert und einem gemäßigten", milden Platz gemacht in die große Stette alles Lebonden, in die Welt. hat, ja wenn es auch sogar schon so etwas Aber die Straft wirkt in ihm in eigentümlicher wie eine fonftitutionelle Verfassung" gibt, so daß Weise. Ich vermag nicht, ihm meine Straft zu hie und da die Frauen mitreden und mitbestim- geben. Eine Straft kann wohl die andere bemen dürfen, eine Stätte des Erlebens des herrschen, aber sie kann keine Straft hervorrufen, Sozialismus ist die Familie nicht! Sie wird es die anders geartet ist als die Anlagen es zulassen. so lange nicht sein, solang ihr Wesentliches irgend Es ist also falsch, wenn der Lehrer, der Vater, eine ängstlich zu schüßende Autorität ist. die Mutter verlangt, das Stind solle jo werden, wie er oder sie ist. Man muß sich bemühen, diese Kraft auszubilden, die Begabung so zu führen, daß dadurch auch das Interesse für andere Dinge wachgerufen wird; denn alle Interessen sind in irgend einem Punkte verwachsen. Das Schlagwort Harmonische Bildung" ist ausreichend, alle Stünste und Wissenschaften in den Bereich der Bildung zu ziehen. Harmonische Menschen sind erstrebenswert, tüchtige Menschen notwendig. Vor allen Dingen kommt es darauf an, die Sinne des Kindes zu bilden. Dazu genügt die einfache Art, es alles beobachten zu lassen, was für es begreiflich erscheint, Form und Farbe, Nußen und Schaden, Stoff und Zahl, dazu genügt es, auf
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Sie ist auch deshelb nicht Keimzelle des Sozialismus, weil jede Familie sich nach außen hin abschließt, allen anderen Menschen gegenüber egoistisch( selbstisch) ist. Gerade dort, wo die jogenannte Familienliebe am üppigsten blüht, ist dieser Egoismus am derbsten, der Familie gegenüber sind Volt, Kasse, Menschheit nichts. Wie könnten da Gemeinschaftsdenken und Gemein schaftsempfinden lebendig werden?
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Nun fann freilich innerhalb des Kapitalis mus die Familie ihres jetzigen Wesens nicht entkleidet werden. Es kann feine revolutionäre Arbeitevin mehr tun, als möglichst viel Sozialismus in ihre Familie tragen. Sie muß also möglichst
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In seinem Büchlein Elternhaus und Schule"( Leipzig , Verlag Teubner) sagt H. Weimer beherzigenswerte Worte über den Unverstand vieler Eltern, die nicht auf den Schlaf ihrer Kinder achten:
Gunten nicht gefümmern lassen, jedoch zwischen 9 und 10 Uhr abends noch 432 Sinder
Aus Liebe etwas versäumen, ist zähle, wenn ich an Sonntagabenden auf den nicht so gefährlich als aus Strenge Verkehrtes Bahnhöfen verschiedener westdeutscher Großstädte fordern. Und verfchrt ist alles, was gegen oder um dieselbe späte Stunde bis zu 500 Kindern über die Straft des Kindes geht. heimwärts ziehen sehe. Es gibt eine ganze Reihe höherer Schulen in Deutschland , an denen Montags teine Klassenarbeiten geschrieben werden, weil erfahrungsgemäß viele Eltern ihre Kinder tieren, daß sie am folgenden Morgen zu geistiger am Sonntag derart mit Vergnügungen malträArbeit untauglich sind.
Jeder Mensch ist an seinent Plage lebens notwendig. Ein solches Leben will von sich aus kommt, was nicht dent Ganzen zum Heil gereicht. nichts, was nicht auch den Nebenmenschen zuFamilie, Gemeinde, Staat sollen schöpferische Gemeinschaften sein. Sie werden es nur dann, wenn du die schöpferischen Kräfte deines Kindes aufbaust. Tust du das nicht, dann erziehst du einen llaven für dich, des weiteren einen Sklaven für die großen fapitalistischen Sklavenhalter. Du mußt die Selbste genheit deines Kindes beachten: Das Kind ist ein lebendig Wachsendes, nicht ein bloßes Objekt, an dem du herumstümpern kannſt wie du willst.
Valentin Traubt.
Bir können Kinder nach unserem Sinn nicht
formen,
und lieben,
Sie erziehen aufs beste und jeglichen lassen ge
währen,
Denn der eine hat die, die andern andere Gaben.
Jeber braucht sie und jeder ist doch nur auf seine Weise
Gut und glüdlich.
Goethe
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schäftigung der Kinder im Hause: Im selben Buche sagt Weiner, über die Be
abhängig und frei werden", behauptet Maria Schon ein Kind von drei Jahren kann unMontessoire, die italienische Pädagogin, und sie fügte hinzu:„ Man helse ihm, nüßliche Hand ungen zu tun."
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Ein Kind, das nicht handelt, lernt nicht han deln. Daher bedarf es der Freiheit zu handeln. Die Erzieherin beobachte seine Handlungen, wähle mache ihm diese durch tägliche Uebung zur Ge die besseren, wohltätigen, nüßlichen aus und wohnheit. Dem Kinde muß die innere Straft fühlbar werden, die durch Selbststeuerung zur von Handlungen sind dem Willen und der Ein Selbsttätigkeit seiner Sträfte führt. Welche Fülle sicht des Kindes zugänglich, damit sie seinen Geist in Anspruch nehmen. Das Gehen und Kommen, Bringen und Tragen, Atmen und Sprechen, alle die Handreichungen, die der Instandhaltung des Heims, dem Aufstellen der Tische und Stühle, der Pflege der Pflanzen und Tiere dienen, das Waschen der Hände, das Bürsten der Zähne, die Wasser und gossen es den Gästen über die Hände; neun Tagen mußten die Damen noch sechs Ordnung in der Stleidung alles, was jeder aber in einfacheren Kreisen wurden auch einfach Wochen das Zimmer hüten, und dies war so Tag aufs neue aufgibt und als Leistung fordert. Sitte und Geschicklichkeit von einst. die Finger abgeschleckt, wobei es aber nicht als allgemein gebräuchlich, daß Natharina von Me- Dazu das Wiegen und Messen, das Unterscheiden anständig galt, dieselben am Tischtuch abzuwischen dicis von allen Seiten getadelt wurde, weil sie der Farben, Größen und Stoffe, das Zeichnen Zu meinen, es sei immer so gewesen und oder gar am Gewand des Nachbars . Die Senochen sich nach dem Tode ihres königlichen Gemahls un Bauen, das Zählen und Lesen das Spica werde wohl auch so bleiben, wie es gerade auf wurden ohne viel Umstände unter den Tisch ge- dieser Sitte nicht fügte. Die Witwen mußten len und Singen und Tanzen alles was Sinne irgend einem Gebiete zu des Denfenden Zeit ist, worfen. Es gab auch nur bei den reichsten Für- außerdem zwei Jahre lang das Haar verbergen und Hand und alle Glieder tätig und zu Leistundas ist eine Denfgewohnheit, die fast allen Men- sten Löffel und Gabeln für die Gäste, besonders und durften nur mit einem Schleier ausgehen, gen geschickt macht dafür muß den Kleinsten schen anhaftet. Und dabei vergessen sie, daß eigent die Gabeln galten als Inbegriff sündhaften der bis zu den Füßen hing. eine Stätte frohen Daseins bereitet sein. lich das Beständigste im Erdenleben der Wechsel Lurus. 2018 eine venetianische Dogaressa dies Zum Schlusse ein ergöhliches Bildchen aus ist. Dies wird uns besonders klar, wenn wir ein nüßliche Tischgerät einführte, wurde dies als der guten Gesellschaft Ende des 16. Jahrhunderts, So, das langt für ein paar Tage zum Nach Einzelgebiet, zum Beispiel Sitte und Schicklich ruchlose Ueppigkeit betrachtet, und man fabelte das sie bei ihren Tanzfesten zeigt. Der badische denken! Die Mutter, der nichts Neues gesagt feit betrachtend herausheben. Wir sind gene gt nach ihrem Tode, er sei aus Strafe für diese Nat und Obervogt in Pforzheim , Johann v. würde, mag sich darüber freuen, daß sie schon zu glauben, unsere Regeln für den gefitteten Ver- Gottlosigkeit, und zwar durch Würmer, wie an- Münster , erzählt in seinem 1594 erschienenen immer das Richtige getroffen hat. Die anderen, fehr, das Benehmen beim Essen und derlei sei geblich beim Stöng Herodes, erfolgt. gottseligen Tractat von ungottseligen Tanz" fol- nun, für sie ist es nicht zu spät, in Zukunft etwas ganz selbstverständliches, in der Natur der Uns Heutigen scheint nichts natürlicher, als gendes:... daß ein Savalier die Jungfrau oder das Richtige zu tun. Dinge liegendes. Weit gefehlt! Ein paar Bei- daß das düstere Schwarz als Farbe der Trauer Frau, sobald sie ihm den Tanz geweigert hat, spiele werden uns lehren wie so ganz anders die verwendet wird. Aber ganz anders dachte die wider alle Billigkeit, Rechtlichkeit und Recht aufs Borzeit, und zwar nicht einmal eine weit ent- Vorwelt. Jm 16. und 17. Jahrhundert trauerte Maul zu schlagen sich unterfing." Vor dem Be- Nur wer das unbekleidete Kind öfter fernte, in diesen Punkten empfand und handelte. Die Witive in Weiß, später taten dies nur mehr ginn des Tanzes füßten sich Herr und Dame ansicht, erhält eine richtige Vorstellung davon, Ende des 14. Jahrhunderts war es erlaubt, die Königinnen, die Könige in Violett, so noch und umarmten einander nach Gelegenheit des wie schwächlich eigentlich der Störperbau des fich in die Hand zu schneuzen, da Taschentücher Napoleon . Maria Stuart trug um ihren ersten Landes". Nach dem Tanze aber brachte der Tän- Kindes ist; man versuche auch die Seele des damals ein kostbares Toilettestid waren, daß der Gatten Franz II. von Frankreich weiße Trauer- zer feine Dame an ihren Ort, nimmt Urlaub Seindes unbekleidet, d. h. ohne das Angelernte gemeine Mann, ja nicht einmal jeder vornehme kleider. Uebrigens war damals die Trauerzeit und bleibet auch wohl auf ihrem Schoß siven zu sehen, und man wird sich leicht in die geistige Herr, nicht besaß. Die Sittenlehrer gestatteten für die Leidtragenden nicht nur durch andere Ge- und redet mit ihr Schwäche des Kindes einfühlen. aber nur das Schneuzen in die linke Hand, da wänder gekennzeichnet, sondern sie waren durch So wandeln sich Sitte und Schicklichkeit im Das Kind ist gelentiger als der Erwachsene; die rechte dem Fleischeffen bei Tische vorbehalten die Sitte auch zu absonderlichen Zeremonien ver- Laufe der Jahrhunderte- kein Wunder: sind sie es kann besser laufen und Geschmeid gleitsübun war. Beim Essen ging es nach unsern Begriffen pflichtet. Die Damen des französischen Adels doch die getreuen Spiegel der jeweils herrschen- gen verblüffender Art ausführen. Nichts wäre überhaupt oft recht sonderbar her. Man aß mit mußten in der großen Trauer um Gatten oder den moralischen und gesellschaftlichen Anschau- fedoch verkehrter, als durch Analogie-( Gleichheits-) den Fingern, wie es übrigens auch die sonst Eltern neun Tage lang auf ihren Betten siten ungen, die ihrerseits wieder durch die bestehen- Schluß diese besondere Ueberlegenheit auch auf überkultivierten Römer taten. Jeder Gast zer- bleiben, zugebedt mit blauem Tuche, wie denn den wirtschaftlichen Verhältnisse bedingt sind. das geistige Gebiet zu übertragen. Leider tun teilte die Braten mit seinem eigenen Messer und überhaupt Blau, wohl in Anlehnung an den Und so fließt alles" und der alte Herakleitos wir das jeden Augenblid. tuntte den Saft mit flachen Broten, die gereicht bathe.chen Ritus, lance hindurch die Haupt- hat wieder einmal recht gehabt... wurden, aus. in der Zeitschrift Frauenwelt",
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Dann tamen Diener, reichten trauerfarbe der Allgemeinheit war, Nach diesen
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Hebba Wagner.
Betrachtungen.