29. März 1924

Lebensbetenntnisse eines thrin­gischen Dienstmädchens.")

Manne."

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Bon Anna Nußbaum.

Kleine Chronit.

The Jungfraubahn   vor der Vollendung. Wiep vom Jungfraujoch gemeldet wird, hat dort in diesen Tagen die Aufrichtfeier des im Rohbau vollendeten Berghauses stattgefunden. Das Berghaus ist in eine ausgebrochene Bergflante eingebaut. Mit diesem Bau geht das technisch und kulturell gleich gewaltige Werk der Jungfraubahn seiner Vollendung entgegen.

Volkswirtschaft.

Seite 7.

Buzzeit und Arbeitszeit.

Das größte Fördergerät der Welt. Die Frauenfrage von heute ist die soziale Während der vergangenen Monate, in denen in Frage überhaupt. Unsere Mütter stritten um folge der Ruhrbesetzung die Produktion der Ruhr­Die Entscheidung des Ministeriums für soziale etwas, was von uns nicht mehr in Betracht ge- industrie vollkommen zum Stillstand kam, ist die zogen wird. Sie erblickten im Frauenkampf nur 3wischenzeit für die Instandsehungsarbeiten und Nüßliche und schädliche Raubvögel. Eine sehr Fürsorge im Tannwalder Konflikt. ganz allein eine geschlechtliche Befreiung eine notwendige Umbauten benutzt worden. Eine sehr lehrreiche Liste der heimischen nüßlichen und schäd Durch den Kampf in Tannwald ist die Frage in dieser Beziehung Gleichberechtigung mit dem bemerkenswerte Anlage, die zugleich das größte lichent Raubvögel gibt Oswald Jribed in den Verzwickte psychologische Probleme bisher gebaute Schacht gerüst darstellt, ist von Blätern für Naturkunde und Naturschutz heraus. Da der Putzzeit der Maschinen zur Entscheidung gea werden nichtig vor der gebieterischen Forderung der Gewerkschaft Orange" in Gelsenkirchen   gemein bei bezeichnet Jrlbeck als für Land- und Forstwirt- drängt worden. Die Arbeitgeber standen auf dem des Tages, der aufreibenden Sorge um das Not jam mit der Demag in Duisburg   für einen Schacht schaft in gleicher Weise nüßliche und darum ais un- Standpunkte, daß die Buzzzeit nicht in wendigste. Nora ist tot mit allen Spitzfindigkeiten der Bergiverks Alt. Ges. Consolidation" errichtet bedingt zu schonende Raubvögel vor allem den Uhu. 48 Stundenwoche gehört, sondern, daß die 48 ciner müßigen Frau, die immer fart zu essen geworden. Es ist für Doppelförderung aus einer Teufe Bon den Fallen sind hauptsächlich als Mäusejäger Studen der produttiven Arbeit gewidmet werden habt. Heute wird das Mädchen der unteren von 1500 Dieter eingerichtet und entsprechend der die sogenannten Rotfallen nützlich und zwar: Turm müssen. Das Putzen der Maschinen außerhalb Stände der für die Entwicklung der Welt wich großen Teufe für eine Seilbruchluft von 380 Ton falfe, Rötelfalle, Rotfußfalle Wespenbussard, der der" 48- Stundenwoche begründeten sie nach dem tigsten mit zwölf oder spätestens vierzehn nen berechnet. Das 53 Meter hohe Gerüst ist in Natternabler, der Mausebussard, der Rauhfußbussard Gesetze vom 19. Dezember 1918 Smig. Nr. 91, Jahren ins Leben hinausgeworfen und muß ver Bockkonstruktion mit zwei einander gegenüberliegen schließlich von den großen Maubvögeln der Bargeier, nach§ 7, Abs. 1, wo es heißt, daß keine Ueber­dienen" nicht nur für sich selbst, auch für Vater, den Streben gebant. Das zwischen den Streben von den Geiern nicht der harmloseste gerade, doch ein stundenbewilligung für das Reinigen der Betriebs­Mutter und Geschwister. stehende Führungsgerüst ist oben im Gerüstfopf in schwer bedrängtes Naturdenkmal. Vollständig harm- lokalitäten erforderlich sind, wenn sie auch über fenfrechter Richtung verschiebbar gelagert, so daß es los sind noch der schmutzige Aasgeier, der Gänse- die gesetzliche Arbeitszeit dauerit. durch die Seilzüge und durch etwa eintretende Bogeier, der Kuttengeier. Maßvolle Bejagung wäre an­Die politische Bezirksverwaltung in Gablonz  densenkungen nicht belastet wird. Diese Anordnung empfehlen bei folgenden Arten: Beim Roten Mi fowie die Landesverwaltung hatten im Sinne der des Führungsgerüftes, das lediglich zur Führung fan oder Königsweihe, beim großen und einen Arbeitgeber entschieden. Das Ministerium für der Förderförbe dient und von den Streben und dem Schreiadler, sowie dem Prachtadler. Bei allen übri- soziale Fürsorge hat nun diese Entscheidungen Gerüstkopf unabhängig ist, bietet den weiteren Bor- gen Raubvögeln gelte ch, daß der Abschuß beim aufgehoben und ausgesprochen, daß das Reinigen teil, daß die eigentliche Tragkonstruktion bei Seil- Horste, sowie das Ausnehmen der Horste als unweid der Maschinen in die 48- stündige Arbeitszeit ge bruch durch den zu hoch gezogenen Förderkorb nicht männisch zu verwerfen und deshalb verboten sei. Behört. Wir geben die wichtigsten Stellen der Ents beschädigt wird und Beschädigungen am Führungs denkt man noch, daß in den Raubvogelpfahleifer sich scheidung nachstehend wieder: gerüst ohne lange Betriebsstörung schnell beseitigt vornehmlich die aufgezählten nüßlichen Räuber fan­werden können. I'm unteren Teil des Führungsgen, so ergibt sich von selbst, daß diese Pfahleisen als gerüftes, unmittelbar unter der Hängebant, ist eine verwerfliches Jagdgerät überhaupt ganz außer Be­Laufbahn vorgesehen, auf welcher zwei Handlauftrieb gesetzt werden sollten. Frane, je einer vor und hinter dem Gerüst, zum Ein- und Ausbau der Förderförbe laufen.

Eine Auf und Absteigbühne in vier Meter Söhe über der Haupthängebant soll die Mannschafts förderung bei Schichtwechsel beschleunigen. Bei Brandgefahr und bei Arbeiten über dem Schacht lann der Schacht durch Brandklappen geschlossen werden.

Gerichtssaal.

Ein Ingenieur als Seeräuber.

Vor dem Hamburger Gericht hatte sich der Ingenieur Kurt Alfred Ja et! wegen Seerau­bes zu verantworten. Die Geschichte dieses sicher­lich seltenen Deliktes ist abenteuerlicher als das abenteuerlichste Kinostud.

Jackl, ein kleiner schmächtiger Wann, hat in Charlottenburg   Schiffsbautechnik studiert. Der äußerst begabte und besonders an Erfindungsgabe reiche Techniker wurde von Bekannten und Studien­follegen als Genie gepriesen.

Ende April 1921 schiffte sich Jaekl in Hamburg  auf dem Ewer Anna" ein, um sich, wie er dem Schiffer Andresen und seinem Schiffsmann Semmel ha ad mitteilte, auf der langen Reise über die Nordsee   zu erholen und einige Erfindungen, die er auf dem Schiffsbaugebiet gemacht hatte, praktisch auszuproben.

Der Schiffer war mit dem ruhigen, gut zahlen­

Wir Frauen der Arbeit wissen besser, wouns der Schuh drückt. Wir wissen besser, wofür wir fämpfen müssen." Dies ist der Grundgedante des Buches von Anna Meyerberg. Deshalb darf es nicht zu den " Frauenbüchern" üblichen Maßes gerechnet, sollte als etwas Wesentliches und Bedeutsames gelesen und beherzigt verden. Ihr Vater läßt Gattin und Kinder im Stich, geht nach Amerila auf Abenteuer. Die Frau arbeitet unverdrossen, ist endlich so weit: die beiden älteren Töchter ein Dienst", mun tritt die Jüngste den harten Weg an. Das blühende 18jährige Dienstmädchen läßt sich durch die billige Schön­rednerei eines gewissenlosen Rerls von Beamten betören, wird zivcimal Mutter, opfert ihre besten Jahre, bis sie endlich zu entsetzlicher Selarheit über das wahre Wesen des Mannes kommt. Rafft sich wieder auf, trifft neue Liebe, die ihr Heimat berspricht, erlebt auch hier Enttäuschung, Demüti gung und Mühsal schlimmster Art. Wille und Die Brandklappen werden durch seitlich am Ge­Begabung zu Höherem retten sie. Schon als rüst angebrachte Wandwinden hochgezogen und her Kleines Mädchen hat sie gern gelesen, Selbst- untergelaffen. empfundenes in ungelenter Form nieder- Ueber dem Dach ist eine große Bühne vorge geschrieven. Leben stählt und bildet sie, daß Wirrschen, auf der die Seile beim Neuauflegen mitein­nis zu ruhigem Erkennen wird. Sie beginnt zu ander verspleißt werden. Unterhalb dieser Bühne schreiben und drüben in Amerika  , wohin fie mit bis auf die Hängebank ist das Fördergerüft mit Mann und Stindern gezogen, findet sie Helfer und Blechen dicht verkleidet, so daß Regen und Schnee Berater in dem Rebatteur eines sozialistischen   nicht seitlich auf die Hängebank getrieben werden Blattes. Wie diese Frau, die von morgens bis lönnen, sondern gezwungen find, senkrecht in den abends, oft schwer trant, schwierigste törperliche Schacht zu fallen. Am oberen Teil des Führungs. Arbeit tun muß, doch noch Zeit und Kraft sich gerüsies, dicht unter den unteren Seilscheiben, ist abspart, um geistig zu schaffen, Welt und Menschen eine Trägerkonstruktion mit Bühne eingebaut, von durchschaut, innerste Zusammenhänge erkennt und der aus Instandsehungsarbeiten und das Auflegen doch gütig bleibt, ist erhebend und vorbildlich. In ber Seile vorgenommen werden fönnen. Die bis in ihrem fleinen thüringischen Dorf hat sie Armut Höhe der Seilscheibenbühne hochgezogenen Seilscheiden Bassagier, der ihm bei seiner Arbeit willig mit­fennen gelernt; aber das grauenhafte Haften nach benteile werden in einem über jedent Seilscheiben- half, sehr zufrieden. Die Reise ging über Cur­dem täglichen Brot, die unerhörten Qualen, unter paar laufen Zehn Tonnen- Aran eingehängt und hier- haven, Amrum   und Sylt. In Amrum   wurde altes denen Menschen ihr Leben fristen, zeigt ihr erst mit ins Gerüst eingefahren. Sierdurch wird die Eisen für die Rückfahrt nach Hamburg   geladen. die große Reise. Schon auf der Ueberfahrt Störung des Betriebes beint Auflegen der Seile und Schiffer Andresen besuchte einige Berwandte und er­dämmert ihr Gewißheit von der verbrecherischen bei dem Hochziehen der Seilscheibe auf ein Mindest zählte allen, wie er froh über den sachverständigen Passagier wäre, der ihm so oft in der Arbeit ausge­Ordnung einer Gesellschaft, in der die einen mak beschränkt. forglos auf Liegestühle hingeftredt, die Seefahrt holfen habe. genießen, während die andern, schweißtriefend und fohlegeschwärzt als Seizmaschinen fungieren. Nach fünfjähriger mühevoller Arbeit ist ein " Ich dachte viel an die schwarzen Männer, die da unten in den Kesselräumen an den großen Feuern wichtiger Bauabschnitt abgeschlossen worden, nämlich arbeiteten, daß ihnen die Lungen verbrannten. Die bedeutenden Ingenieurbauten vom Walchensee  Ich konnte gar nicht mehr froh werden, denn mir bis zur Jochwiefe am Kochelsee. Das Einlaufbau crschien das Leben zu schwer für den Einzelnen." werf bei Urfeld war bereits Ende Mai 1923 über In unnachsichtiger Wahrhaftigkeit schildert sie ihre geben und gefüllt worden. Jetzt ist auch der durch Erlebnisse drüben", die Machenschaften in der den Messelberg getriebene, rund 1200 Meter lange Arbeiterunion", die Zustände in dem amerita Druckstollen von 18 Quadratmeter Querschnitts nischen Hospital, in dem sie zu Tode frank dar- fläche, entsprechend der Größe eines eingleisigen niederfiegt. Sie fagt uns in einfachen Worten Eisenbahntunnels, fertiggestellt worden und zugleich und gänzlich unliterarisa" ihre Empörung über mit ihm das sogenannte Wasserschloß am Auslauf die Ungeschüßtheit der Frau- vor heimlicher Schluß) des Stollens und die Rohrbahn. Das Was Strankheit des Mannes, vor verfluchtem ,, Stinder- serschloß, welches in seiner burgähnlichen Gestalt segen". Aus tiefstem Erleben heraus, einer auch äußerlich seinem Namen Ehre macht, thront brennenden Ueberzeugung, trifft es stärker als 200 Meter hoch über der Jochwiese, wo es an der glänzende Tiraden. Im Sommer vor dem Krieg Nordseite des Kesselberges in den Felsen eingesprengt besucht sie die alte Heimat entsegt sich über ist. Es ist ein freistehender Behälter von 550 Qua mangeludes Verständnis der Frauen. Habt ihr dratmeter Grundfläche und, bis zu Dach gemessen, denn gar feine Augen und Gedanfen? Seht 28 Meter Höhe mit ihr denn nicht, was in Deutschland   vorgeht?" Da sparen sie nun, die Guten, sparen mit Streich holz und den notwendigsten Lebensmitteln, um die hohen Steuern aufzubringen. Wozu?" Doch nur, weil man für euer Geld Striegsschiffe" baut und Krupp in Essen jahraus, jahrein Mordwerk zeuge schmiedet." Noch weiß sie von Sozialismus nicht viel. Sat Marr gelesen, aber Theorie scheint ihr so weit ab von der Praxis." Sie ist eine einfache Frau, fehend und empfindend. Das ist alles. Ter Strieg kommt. Schlimme Ahnung verdichtet sich zu schlimmster Wirklichkeit. Wo bleiben jetzt die Frauen und Mütter? Warum vereinigen sie sich nicht zu verzweifelter Abwehr, statt am Todeswerk mitzuhelfent?

Aus neuerlichem Siechtum genest sie, wie durch Wunder jetzt endlich kommt ihr auch die Straft, zu endgültigem Rosreizen von dem Manne, dessen Unwert sie längst erkannt hat. Niemals war er ihr Stige gewesen, immer hatte sie für ihn ihr Leptes hingeben müssen und schmählichen Undank geerntet. Nun ist's genug. Ihre Lüchtig feit bringt sie bald mit ihren seindern wieder in die Höhe und als reife Frau hat sie noch das Glüd, den Gefährten zu finden, der ihr das wird, was die andern nicht sein konnten: trener Lebens. kamerad, der mit ihr gemeinsamt höchstes Biel er strebt: Arbeit am Ganzen, Aufgehen ein All, das über Einzelschicksal hinaus, zivergebend ist:

*) Anna Meyenberg: Von Stuje zu Stufe", Malik- Verlag, Berlin  - Wien  .

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Das bayerische Walchenseewert.

einem Fassungsraum bon

Am 18. Mai verließ die Anna Amrum. Ihr Ziel Hamburg   hat sie aber nic erreicht. Sie lief ant 25. Mai in Hull   ein und der einzige an Bord war Ingenieur Jacfl.

Kaum war das Schiff mit seinem einzigen Bas­fagier eingelaufen, versuchte Jacfl die Anna" zu verlaufen.

Er überstürzte aber die Verhandlungen über den Berkauf des Schiffes so sehr und benahm sich dabei so auffällig, daß die englischen Behörden aufmerksam wurden. Das Schiff wurde untersucht und man entdeckte, daß die Heimatsbestimmung Hamburg   mit frischer roter Farbe übermalt war.

Jackt wurde einem Verhör unterzogen und es ergab sich, daß er keine Ahnung von Schiffspreisen hatte. Die auffälligen Tatsachen sowie der Um­stand, daß die Anna" mit drei Passagieren an Bord ausgefahren war und nur mit einem in Sull einge­laufen war, veranlaßten die englischen Behörden, Jaefl zu verhaften.

Jaeft erzählt zu seiner Verteidigung eine sehr unwahrscheinliche Geschichte:

10.000 bis 12.500 Rubikmeter. In ihm stellt sich das durch den Druckstollen zugeführte Walchenseewasser Der Schiffsherr Andresen und der Schiffsmann bis auf die Höhe des Walchenseespiegels ein und aus Semmelhaad hätten schon nach wenigen Tagen der ihn wird es durch sechs in den unteren Teil der Reise über die schlechten Verdienstmöglichkeiten ge­Staumauer eingelassene eiserne Drudrohre der 200 lagt und ihm schließlich verraten, daß sie für einen Meter tiefer gelegenen Kraftstation zugeführt. Diese amerikanischen   Dampfer schon angeheuert worden Rohre haben 2.20 Meter Durchmesser, fie fönnen waren und zu einem bestimmten Termin in Ham­jedes einzeln in dem den Wasserschloß vorgelager- burg sein müßten. Hinter Helgoland   seien sie aber ten, in der gleichen wuchtigen Architektur gehaltenen in eine Flaute hineingeraten, so daß es wahrschein Schieberhaus durch elektrisch und hydraulisch betä lich schien, daß sie zu der Reise viel länger brauchen tigte doppelte Drosselflappen abgeschlossen werden. würden, als sie beabsichtigt hatten. Der Schiffsherr Vom Schieberhaus aus gehen die Rohre, auf Beton- Andresen habe Jackt angeboten, er solle das Schiff flöten gelagert, ungedeckt den steilen bang hinunter. Laufen. Er würde mit Semmelhaad auf einem Die Menge des so den Turbinen zugeführten Motorboot nach Hamburg   fahren. saffers beträgt bis 80 Seneter in der Se- In Gegenwart des Semmelhaad set der Kauf­funde. Mittels acht Turbineinheiten wird hiermit vertrag abgeschlossen worden. Dieser Vertrag, ein elektrische Energie in einer Stärke bis zu 186.000 mit Blauſtift geschriebenes Dokument, lag den Akten Pferdekräften segenat, dann fließt das Wasser dem bei. Sochelsee zu.

Sur Exprobrudstollens und des Wasser schloffes, bie in un unter 1.8 bis 2 Atm. Drnd feher, fourde vom Balchensse aus in mehrtägiger Dauer nach Sting her vorhandenen Klappen une Bentile an den Berleihungen Wasser bis zur Böhe des Secfpiegels as Starb 18 Meter über ber Stollensohle- cingelassen and dieses dann nad einem gewissen Zeitpunkt wieder entleert. Dabei haben sich die angewandten Konstruktionen, die in Beton und Eisenbeton hergestellt worden sind, sowohl hinsichtlich Haltbarkeit wie Dichtigkeit aufs beste be­währt, so baß der berriebehung dieser Bauteile nichts mehr im Wege steht.

Das Samburger Gericht war vor die schwere Aufgabe gestellt, ohne jedes Beweisverfahren ein Urteil in dieser verwidelten Angelegenheit zu fallen. mmerhin wurde erwiesen, daß die Unterschrift bes Andresen unter dem Kaufvertrag ge­fälscht war.

Außerbent hat ein Komitee von Sachverständi gen bestätigt, daß ein Uebersetzen von Personen von einem Emer auf ein Motorboot bei Windstärke fimf die Jack angegeben hat) unmöglich ist.

Auch die Nachforschungen nach dem dänischen Motorboote, das die beiden Schiffer aufgenommen haben soll, waren vergeblich, ebenso wie die Suche nach dem Amerikaner, der die Erfindung Nachdem nunmehr auch der größte il bes vor- Jaefts angekauft haben soll. Da nach den Auslie­erwähnten Sloýrleitungen von Wasserschloß zum ferungsbestimmungen die Anklage auf Mord nicht

Genossen, leset und verbreitet die straf.haus montiert ist und auch prei Turbinen erhoben werden konnte, wurde Jack!, der bis zum

Arbeiterpresje.

aggregate zur Probe bereit stehen, wird voraussicht- lepten Augenblid bei seinem starren Leugnen blieb, lich eine Teilinbetriebnahme des Waldhenjcekraftwverwegen Seeraubes zu fünfzehn Jahren tes in diesem Monat erfolgen können. 3nthaus verurteilt.

Soweit es sich um die regelmäßige wöchent chentliche Reinigung der Textilmaschinen nach der Arbeit handelt, d. i. nach Erschöpfung der 48stün digen gesetzlich zulässigen wöchentlichen Arbeits­zeit, welche durch das Gewerbeinspektorat im Be­triebe der Firma Josef Riedel  , Spinnerei in Wur­ zelsdorf  , festgestellt wurde, ist es klar, daß es sich hier nicht um Ueberzeitarbeit im Sinne des§ 6, 265. 1, 2 und 3 des Gesetzes vom 19. Dezember 1918, Nr. 91, Slg. d. G. 1. Vög. über die achtstün dige Arbeitszeit, desgleichen auch nicht um außerordentlich notwendige Ueberzeitarbeit nach der Auffassung des Abs. 4 desselben Paragraphen handelt. Jedoch können soldferart durchgeführte Reinigungsarbeiten auch nicht unter die Bestim mungen des§ 7, Abs. 1, des zitierten Gefeßzes subsumiert werden und zwar aus nachfolgenden Gründen:

Aus der Stilifierung der zuletz: angeführten gefeglichen Bestimmungen ist nämlich zu ersehen, was der Gesetzgeber im Sinne hatte. Es geht dies ganz besonders klar aus den Beispielen hervor, die im Gefeße demonstrativ angeführt find, so 3. B. bei Refselheizen". Damit die im Betriebe bei der Erzeugung beschäftigte Arbeiterschaft. welche regel. mäßig eine größere Anzahl( zeitweise auch einige Hundert) Personen beträgt, mit der Arbeit zu nor­maler Zeit anfangen kann, bewilligt das Geses, daß ein oder mehrere Arbeiter, welchen die Bebic. mung des Kessels obliegt, die Vorbereitungsarbei ton leisten, d. i. das Auheizen der Keffel und den notwendigen Dampfbrud vor Beginn der norme len Arbeitszeit. Diese Einzelnen können danit allerdings um die besagten Vorbereitungsarbeiten die Arbeitszeit verlängert haben. Aehnlich ist dies bei der Reinigung der Betriebsräumlichkeiten". Erst wenn alle bei der Erzeugung beschäftigten Arbeiter die Arbeitsräume verlassen haben ist es möglich, an die Reinigung dieser Pläumlichkeiten zu schreiten, welche Arbeit wieder nur einzelne Arbeiter oder eine im Verhältnis zu der übrigen Arbeiterschaft nur beschränkte Anzahl von Arbei tern durchführt und nur für diese einzelnen Per­sonen ist aus dem Titel der oben angeführten ge­setzlichen Bestimmungen eine entsprechende Ver längerung der Arbeitszeit zuläffin. Ebenso ist es zulässig, daß die mit dem Füttern des Biches" be­schäftigten Arbeiter die notwendigsten Arbeiten vor, eventuell noch der normalen Arbeitszeit lei, sten, damit die Gespanne in der Arbeitszeit der übrigen Arbeiterschaft zur Disposition stehen.

Aus allen Beispielen geht tar hervor, daß der Gesetzgeber nur die von einzelnen Arbeitern oder die von einer im Verhältnis zu der übrigen Arbeiterschaft ganz geringen Zahl verrichteten Hilfsarbeiten im Sinne hatte, feineswegs aber Ar­beiten, die von sämtlichen Beschäftigten, oder deren überwiegender Majorität geleistet werden. Das geht auch übrigens aus dem Berichte des soz. pol. Ausschusses über den Regierungsantrag auf Einführung der achtstündigen Arbeitszeit ( Sigung der Nationalversammlung vom J. 1918, Drud Nr. 234), wo es bei der ausführlichen Aus­legung über den§ 7, des besagten Gefeßzes wört­lich heißt: Im§ 7, sind dann jene Arbeiten außerhalb der Arbeitszeit angeführt, welche regel. mäßig verrichtet werden müssen, damit die übrige Arbeiterschaft in der normalen Arbeitszeit arbei. ben tann".

Aus den angeführten Gründen geht hervor, daß im Sinne der Bestimmungen des Gesetzes über die achtstündige Arbeitszeit, sowie auch im Sinne und im Geiste dieses Gesetzes es nicht zulässig ist, daß alle bei der Produktion beschäftigten Arbei­ter, resp. ihre überwiegende Mehrheit nach Erschöpfung der maximalen 48stündigen wöchentlichen Arbeitszeit regelmäßig nod) zu wei teren Arbeiten verhalten werden können, sei es melcher Art immer, weil hiedurch das Prinzip der 48stündigen Maximalmochenarbeitszeit durch brochen würde. Es ist deshalb auch nicht zulässig. daß die Arbeiterschaft des Betriebes kollektiv zu regelmäßiger Ueberzeitarbeit aus dem Titel des § 7. Abs. 1, des Gesetzes über die achtstündige Ar­beitszeit verhalten werden kann.

Mit Rücksicht auf das oben angeführte hat das Ministerium für soziale Fürsorge mit Erlaß vom 20. März 1924, J. Nr. 10.298/ 111- E. 24 die Ent­scheidung der politischen Landesverwaltung in Prag  , vom 7. März 1924, Nr. 109.452-9/ B.- 480, sowie auch den angefochtenen Bescheid der pol. Be­zirksverwaltung in Gablong a. N. vom 25. Feber