Geite

Die Torturen mit Hilfe des elektrischen Stro­mes sind keine Spezialität der Lemberger Polizei. A. Luckiewicz berichtet in seiner Broschüre: Die polnische Oftupation in Weißrußland  " über den Fall eines Kazimir Szawejka, welcher am 16. Mat 1920 von der Wilnaer Polizei neben anderen raffi­nierten Torturen auch mit Hilfe des elektrischen Stromes untersucht" wurde. In dieser Bro schüre lesen wir weiters auch, daß im Juni 1920 in Dziedowo( Bezirk Minsk  ) viele schwangere Frauen mit Stöcken zu Tode geschlagen

wurden.

Der Abg. Red- Michajlowski sagte in seiner Sejmrede am 12. Februar 1921: Die Polizei prügelt alle." 3Zu Ende des vorigen Jahres waren in Weißrußland   einige hundert Gymnasialschüler verhaftet, die schredlich mißhandelt wurden. Einer von ihnen, Mykola Sergijczuk, wurde auf die Wand gekreuzigt und über Stopf und Brust geschlagen, hierauf auf eine Bank ausgebreitet und mit Ragaj fen geschlagen; hierauf band man ihm Hände und Füße, so wurde er auf einer Stange hinaufgescho ben und mit eisernen Ladestöcken über den Rüden geschlagen. Zum Schluß wurde er bloßfüßig auf eine glühende Eisenplatte gestellt." In der Sejminterpellation der Arbeiter, Dorf­und Stadtorganisation d. J. betreffend die Torturen des 18jährigen Dwora Klempner und des Eli Gar­nidi, lesen wir: Außer den uns allgemein bekann ten Torturen, mußten beide noch folgendes über sich ergehen lassen: Beide Hände werden im Gelenk zit­sammengebunden und die Knic dazwischen ge­zwängt. Unter diese wird dann eine Eisenstange hineingezogen, so daß das Marteropfer sich zu einer Kugel ballf. Hierauf wird das Opfer auf den Rüden gelegt und über die nadten Körper­teile bis zur Ohnmacht geschlagen. Nachher wird das Opfer zur Besinnung gebracht und die Prozedur beginnt von neuem. Außer dieser Methode wird Wasser solange in den Mund und Nase geführt, bis sich nicht Erstidungsanzeichen cin Stellen."

In der Interpellation des P. P. S.- Klubs vom 15. Mai 1923 lesen wir eine Beschreibung der während der Untersuchung über den Tod des Schmiedes Kozlowski aus Walikowszcynce ange­wendeten Methoden. In der Interpellation heißt es: Dem Kozlowski wurden die Hände gebunden, zwischen diese die Knie gezwängt und eine Eisen stange zwischen Knie und Hände gezogen. Zwei Polizisten hoben den Rozlowski in die Höhe, hutsch­ten ihn einigemal hin und her und warfen ihn dann gegen die Wand, Kozlowski prallte von der Wand wie ein Ball ab, fiel zu Boden, wobei er noch ein­

ARB TURNSPORTVERBAND C.SR.

1. BUNDES

KARLSBAD  

TURN

9.11. AUG. 1924 FEST Arbeiter und Arbeiterinnen!

Genossen und Genoſſinnen!

9. August 1924.

Die Transportarbeiter Internationale in Hamburg  .

Hamburg  , 8. August.  ( Wolff.) Der internas tionale Transportarbeiterkongreß nahm einstim mig den Antrag der französischen   Seeleute an,

der die Propagierung der Idee der Vereinig ten Staaten von Europa   verlangt. Ben Tillett  ( England) setzte sich lebhaft für den Antrag ein, wenn auch der Plan heute noch it o pisch sei.

Tages- Neuigkeiten.

Wer lacht da?

,, Hitlergeist und Wissenschaft."

Die Koppelung des Namens Hitler   mit Geist und Wissenschaft ist eine allzustarke Uebertrei­bung, die wir uns natürlich nicht geleistet haben, sondern die wörtlich dem Tag" entnommen ist. Der Titel ist trotzdem noch das Harmloseste an dem Leitartifel, der ein journalistisches Schwer fuhrwerk darstellt, vor das man begreiflicherweise gleich zwei Professoren spannen mußte denen der eine auch noch Geheimrat ist. Es ist de berüchtigte Lenard aus Hedelberg, der wieder cinmal über den itblen Einfluß asiatischen" Blu­tes schreibt. Er muß es ja wissen, stammt er doch aus Budapest   und ob er nun, wie die einen bes haupten, de, eder wie andere sagen er n magyar oder halb dies, halb das ist, jedenfalls weist sein Stammbaum auch nicht nach Island  . Professor Lenard und sein Unterläufel schildern also den Hitlergeist wie folgt: fie erkennen in ihm:

Den Geist restloser Klarheit, der Ehrlichfeft der Außenwelt gegenüber, zugleich der inneren Einheitlichkeit, den Geist, der jede Stompromiß­arbeit haßt, weil sic unwahrhaftig ist. Es ist das aber auch der Geist, den wir als uns vorbild­lich früh schon in den größten Forschern der Bergangenheit erkannt und verehrt haben, in Ga lilei, Repler, Newton, Faraday  . Wir bewundern and verehren ihn in gleicher Weise auch in Hit. Ier, Ludendorff, Pöhner und ihren Ge­nossen: Wir erkennen in ihnen unsere allernäch ften Geistes verwandten,

Das mag für die Verfasser schon stim men und Galilei  , Kepler  , Newton und Faraday Wir hatten es fast schon verlernt, Feste zu ren seit je glänzendites Abbild der proletarischen fönn ensich ja nicht wehren; sie würden sich wahr mal zurüdprallte. Diese Prozedur dauerte 15 Min. feiern. Jahre der schwersten Wirtschaftskrise ha- Bewegung überhaupt. Sie waren die Organisa- scheinlich angesichts der Erscheinung des Herrn  Sierauf wurde eine andere Methode angewendet. ben uns das durch nichts bekümmerte, lachende tion, die auch äußerlich jenen Geist der Lenard, der den Juden" Einstein bekämpft, weil Kozlowski der dann auf freien Fuß geſetzt wurde, Siegesbewußtsein genommen, mit dem wir vor Selbstdisziplin und der Solidari theorie feinen Erfolg hatte, und den Arier Rönt­er mit seinen Angriffen auf dessen Relativitäts­starb nach drei Tagen unter gräßlichen Schmerzen." In der Trybuna" vom 15. Mai 1924 fonfiszierte fünf Jahren in Kampf und zu Festen zogen. Die ät in Spiel und ernstem Kampfe zur Schau gen, weil der die Verwegenheit hatte, die Strahlen die Zenjur ein Telegramm, daß drei Arbeiter auf Not des täglichen Lebens drohte die Arbeiter zu- trug, der uns groß und siegreich machte. Ihr zu entdecken, die dem Budapeſter Lenard ein spa. der Polizei zu Boryslaw ermordet wurden. rückzuwerfen in jene refignierte Erbitterung, in Fest soll unser aller Fest sein. Wir rus nisches Dorf geblieben waren, mit einem Lächeln Die Leichen der Ermordeten waren in der Nacht der vor dem Kriege große Massen des Proleta sen die Arbeiter aus den ersten Burgen unserer begnügen. Was tun aber die Vertreter des nicht geheim vergraben worden. arischen Geistes?

riats dahinlebten. Wir haben aber in den Tagen, Bewegung und aus den leßten Dörfern, die in da die Bourgeoisie schon glaubte, uns niederge- ihren Mauern auch nur eine rote Organisation Eine feine republitanische Regierungs- rungen zu haben, niemals den Mut zum Kampfe bergen, zum Feste des deutschen Proletariats die­partei. und niemals die Hoffnung auf den Sieg verloren. ses Landes.

Wir sind heute schon einig in dem unerschütter- Wir haben im Kampfe um den Sozialismus Berlin  , 8. August. Wie die linksstehenden Blätter berichten, teilte der Vorstand der deutschen   lichen Bewußtsein, daß es wieder vorwärts gehen keine Atempause gehalten, wir haben hinter uns Volkspartei des Wahlkreisverbandes Westpreußen   muß und in dem Willen, die Fahne des Sozialis- Jahre des härtesten Kampfes, wenn es auch ein in der Presse mit: Die deutsche Partei sieht mus bald von neuem zum Angriff vorzutragen. Kampf der Abwehr war. Karlsbad   sei cin teine Veranlassung, den Verfassungstag Das Fest der Arbeiterturner in Symbol der Wende und ein Signal zu festlich zu begehen. Zur Verherrlichung der Ver- Karlsbad soll den Siegeswillen der neuem Vormarsch. fassung im Zeichen Schwarz- Rot- Gold liege für

Es ist gleiche Tätigkeit asiatischem Hintergrund, die

gan; die Chrimit

ans Kreuz, Jordanus Brunus auf den Scheiterhausen brachte, Hitler und Zuden­dorff mit dem Maschinengewebr beschießt und hinter Festungsmauern bringt; der Stampf der Dunkelgeister gegen die Lichtbringer mit dem Streben, diese aus der Erdemvirksamkeit auszu schalten.

Bliebe nur der eine Unterschied, daß Chri stus( der doch übrigens, wenn wir uns recht ers die deutsche Volkspartei   fein Grund vor. Proletarier dieses Landes dokumentieren. Die Trommeln rufen, die Fahnen steigen, die innern, Jude war und wegen kommunistischer Der Vorwärts" weist darauf hin, daß die Par- Es ist die Heerschau einer proletarischen Organi- Bataillone marschieren auf. An euch Arbeiter Ausschreitungen verurteilt wurde) und Giordano An euch Arbeiter Bruno wirklich am Kreuze und am Scheiterhau teifreunde Stresemanns damit die republi- sation, die die harte Zeit der Prüfungen uner- und Arbeiterinnen liegt es zu zeigen, daß es noch fen starben, während Hitler   mit einer ver lanische Verfassung bespeien, während Strefe- schüttert überdauert hat. Die Arbeiterturner was die alten sieggewohnten Bataillone von einst sind! it auch ten Hand davonfam und Luden­mann in London   im Namen der Republik   ver­handelt.

Arbeiter und Arbeiterinnen!

Wir rufen euch zum Roten Fest!

Streifzüge durch das Hause auf die Notwendigkeit des internationalen der Art:

der Arbeit.

XII.

Zuderbrot und Peitsche.  

dorff sich rechtzeitig auf den Bauch legte. Aber sonst stimmt der Vergleich auf ein Haar!

nehmer unfreiwillig die Arbeiter immer aufs| immer sein werden, dazwischen Drohungen etiva| zustellen, wenn sich die Arbeiter weiter ber­hezen" lassen. So wollen sie zu der schon ge Sollte die ordnungsmäßige Arbeit in un- währten Prämie von 5 Prozent eine weitere in seren Betrieben gestört werden, so werden wir der gleichen Höhe bewilligen, doch nur den bra­die schuldigen Elemente entfernen! ven, den Arbeitswilligen". Die Hezer aber, sozialistische, sogenannte Bertran- die in den Streit treten, verlieren auch die erste enspersonen" gebärden sich bereits als Herren Prämie von 5 Prozent, werden sie aber reumütig in den Arbeitssälen, verheßen die anderen Ar- und kehren wieder als Streifbrecher zurück, so beiter und untergraben die Autorität unserer sichert ihnen das Unternehmertum schon von Vertreter immer mehr... So wie bis jest vornherein Generalpardon zu. Eine Reduzierung fann und darf es nicht weitergehen... So der Arbeitszeit können sie nicht vornehmen, doch haben die Soziführer selbst uns die Ueberzeugung geben sie das Wort im Jahre 1907! daß aufgezwungen, daß jede Nachsicht gegen sie und sie sofort" die Arbeitszeit heruntersehen, wenn ihre Helfershelfer zu immer größerer Unordnung der gefährlichste Konfurrent auf der Welt, Bel­in den Betrieben führt, bis der Ruin unserer gien, seine Arbeitszeit auf 10% oder 10 Stunden Industrie das Ende davon wäre. Davor müssen heruntersetzt. und werden wir schüßen uns und die arbeits­Der Schluß ist wieder eigenartige Mischung willigen Arbeiter... Wir werden daher, un­sere bisherige Nachsicht beiseitelassend, rücksichtslos feinen Verstand noch nicht verloren" habe, von Drohung und Geschimpfe: Der Arbeiter, der jene aus unseren Betrieben entfernen, die sich werde erkennen, wo seine Interessen sind: ob gegen unsere Vertreter oder die Ordnung in den bei den hergelaufenen Hezern" oder bei den Fabriken auflehnen oder im Geheimen gegen uns

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Stampfes aufmerksam und wir finden den Nic­derschlag dieser unausgesetzten Hinweise auf die enge Verbundenheit der Gestaltung der interna­tionalen Arbeitsverhältnisse auch in einer Reihe von Dokumenten, die vom Streben des Prole! tariates nach der Internationale zeugen. Es ist Die Unternehmer haben es immer gut ver geradezu ein geschichtliches Wort, das die Spin­standen, den Arbeitern einzureden, daß sie viel nereibefizer im Jahre 1906 prägten, als fic in beffer wegkommen, wenn sie sich nicht mit der ihrer Kundmachung schrieben: Wir müssen un Organisation einlassen. So überrascht es uns nicht, wenn wir aus der Zeit, da die Gewerfer allen Umständen die jetzigen Löhne und die jetzige Arbeitszeit beibehalten- solange schaften einen Aufschwung nahmen, erfahren, diese nicht international geregelt daß die Unternehmer alles aufboten, den drohen ist." Daß sie freilich wieder die Arbeiter am den Feind zu vernichten. Auch diese Leftüre ist internationalen Kampf zu hindern versuchten und Daß sie freilich wieder die Arbeiter am sehr nützlich, denn die Unternehmer pflegen heute dies besonders bei den Maidemonstrationen mit nicht mehr eine so offene Sprache gegenüber den immer schlechter werdendem Erfolg unternah­Organisationen zu führen wie damals. Ihr Saß men, gehört auf ein anderes Blatt. Da aber die freilich ist nicht geringer geworden, nur wenden Unternehmer merken mochten, daß sie so billigen fie etwas zivilisiertetre Methoden an, die Erfolge Kaufes nicht davon kämen, gaben sie den Ar­der Gewertschaften herabzumindern. beitern ein Zuckerbrot: sie bewilligten ihnen Im Jahre 1906 brach im Aupatale ein einen Gewinnanteil, den sie mit 5 Pro­großer Kampf der Spinner aus, den der Textil- zent des Jahreslohnes pauschalierten und den agitieren, heyen oder kämpfen. Sollten Unruben Dohltätigen Fabrikanten. Jeder vernünftige arbeiterverband leitete. Die Unternehmer er braven Arbeitern versprachen. cintreten auch nur in einer Fabrit, so werden die Mensch zieht sich von den Führern zurück, die vereinigten Fabritsbefizer alle Betriebe sperren. Tyrannen gleich die Arbeiter zu ihren Stlaven ließen darauf eine Reihe von Kundmachungen an die Arbeiter, von denen zwei, die dritte und Schuld an dieser scharfen Maßregel sind die Ar- erniedrigten, denn die Devise der Soziführer Diese gingen indessen nicht auf den Leim heiter Verführer, welche die hiesigen Arbeiter, die: 3ahlt! Schweigt! Gehorcht! Zahlt weiter! vierte, in der Dokumentensammlung des Textil- und so schlugen die Unternehmer in der nächsten keinen Grund zum selagen haben, verheßen und unsere Devise aber ist: Unseren arbeitswilligen arbeiterverbandes, der überhaupt eine der reich- Kundmachung Anfang April 1907 schon wesent­im Rahmen des Möglichen uut ihre ruhige Ueberlegung zu bringen trachten fes! Den Soziführern keinen Heller! sten Sammlungen dieses Gebietes aufweist, im lich andere Töne an. Sie rechnen den Textil­einzig und allein zu dem Zwecke, damit sie die­Haus der Arbeit" zu finden sind. Die Unter- arbeitern die Gewinne der einzelnen Fabriken nun: Gott befohlen!" selben leichter ausbeuten können. Genug des nehmer teilen in beiden Kundmachungen mit, vor und schreiben dazu in sehr geharnischtem Traurigen! Wir haben Euch aber auch gesagt: Man sicht, die Unternehmer waren einst­daß sie sich entschlossen haben, die Löhne der Tone:" Wenn also die Soziführer seit Jah­Ihr braucht teine Soziführer, denn wir werden mals offener als sie es heute sind. Doch wenn Arbeiter etwas zu erhöhen, obwohl die Stonjunk- ren von großen und jetzt von Millionen- Gewin wie das immer geschehen freiwillig, ohne wir so einige der saftigsten Beschimpfungen der tur nicht gerade die günstigste sei. Von einer nen herumschreien, so sind das offenkundige Pression, im Rahmen des Möglichen für Ener Sozialdemokratie betrachten, überkommt uns der Verkürzung der Arbeitszeit wollten sie nichts Lügen." Wohl stets sorgen!" Gedanke: sie haben es fürivahr nicht notwendig. Und dann gings los: in holder Eintracht wissen, noch viel weniger aber von der Organi­sation. Sie erzählen den Arbeitern zunächst sehr finden wir die unflätigsten Beschimpfungen der Folgt eine lange Liste all der Wohltaten, die Denn das besorgen Hakenkreuzler und Kommu viel über die schlechten Produktionsverhältnisse Arbeiterführer, die fonsequent als Sozifüh- die Unternehmer schon für die Arbeiter bewilligt nisten so ausgiebig, daß sie das nicht gerade der Spinnereien in Belgien   und Irland  , wo rer", als Arbeiterverführer" bezeichnet haben. Daß sie es immer nur unter dem schöne Geschäft ruhig diesen überlassen und sich schlechtere Löhne und längere Arbeitszeit zu fin- werden, Beteuerungen, daß alle Direktoren des Drude der Gewerkschaft taten, verschweigen sie auf die wissenschaftliche Tötung des Sozialis­den seien. Auf diese Weise machten die Unter- Alupatales Freunde der Arbeiter seien und es natürlich, doch drohen sie, alle ,, Wohltaten" ein- mus" beschränken können.

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