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3. Dezember 1925.

wahlen. Sozialdemokratischer Erfolg.

Zum Obmann wurde Dr. Spina, zum Obiene Partei, die nur einen Vertreter im Abgeord- Englands, des Mutterlandes der Demokratie, Die preußischen Provinzial­mannstellvertreter Senator Hodina( der netenhause hat, also entweder die Polen   und der Ruhm wird erblassen. Was ist Washington  , was fünftige Slubobmann des Senates), zum zwei- autonome Sojus den Ministerpräsidenten stellt, Cromwell, was sind die Helden der großen fran­ten Obmannstellvertreter Abgeordneter Szent Wenn dieser Prozeß einige Zeit dauern wird, das zösischen Revolution gegen Švehla, der das Ivany und zum dritten Somannstellvertreter ut nichts: die wahre Demokratie, die Demokratie wahre Wesen der Demokratie erst erkannt und Abgeordneter Stenzel gewählt. Švehlas, wird gefiegt haben und glanzvoll wird anzuwenden gewußt hat. Schätzen wir uns die tschechoslowakische Republik als das Muster- glücklich, Mitbürger dieses großen Mannes zu land der Demokratie in der ganzen Welt dastehen. I fein!

Nach der Konstituierung hielt Střepet eine Ansprache, in der er unter anderem sagte: Es werde Mäßigkeit uits Slugheit, es werde Erfahrung, es werde aber auch Festigkeit notwendig sein, damit die Führung des parlamen­tarischen Stubs jenen Aufgaben gerecht werde, die ihr jetzt gestellt sind. Im Innern des Nlubs empfahl Senator Strepek die Fortführung jener Methode, die sich bis jetzt seit dem Jahre 1920 bewährt habe, nämlich die volle Hochachtung auch gegenteiliger Weinungen und fene vornehme Kollegialität, welche die Grundlage für die Er­haltung der Einigkeit bildet.

Ein unerhörter Gewalta ft.

2000 entlassene deutsche Bostler!

Am 1. Dezember fourben insgesamt 2000 deutsche Post­Beamte und-Bedienstete abgebaut.

eine positive Politik" und für die Zusammen- Karlsbad   und Kome. Such hun- Beweise von ihr genug. Die 2000 abgebauten Sozialdemokratie aus, die ihre Positionen

faffung der gesamten Opposition im Parla­

mente" aus.

Die Erfahrung wird erst lehren, ob der ge= meinsame Shirb erava nur mit Rücksicht auf die bevorstehende Stonstituierung des Parlamentes

Erst heute ist es möglich, einen Ueberblick über die Ergebnisse der am Sonntag stattgefun­denen preußischen Provinzial- und Kreiswahlen u gewinnen. Aufrecht bleibt, was schon am Montag festzustellen war, daß die Beteiligung an diesen auch politisch bedeuts men Wahlen handelt es sich doch um die Zusammensetzung und den Aufgabenkreis der Selbstverwaltungs­törper sehr gering war, nirgends über fünf­zig bis sechzig Prozent hinausging, stellenweise aber nur fünfundzwanzig bis dreißig Prozent betrug. Diese Teilnahmslosigkeit traf natürlich mehr oder minder alle P: rteien. Erfreulicher Weise zeigt das Resultat einen Rud nach Wir haben schon berichtet, daß in Karlsäußerung sicherlich dem Zensor Gelegenheit zu links: die Deutsch nationalen haben Sierauf hielt Dr. Spinn eine Ansprache an bad und Komotau   am 1. Dezember em freundlichem Einschreiten bieten. Wir wollen schwere Verluste erlitten und auch die Střepof, worauf noch Stenzel und Szent Joany geradezu unerhört brutaler Abbau deutscher   Post- aber die tschechoslowakische Demokratic nicht Volkspartei hat schlecht abgeschnitten. Verhältnis iprachen. Szent Ivany drückte sich für angestellter in provozieren", haben wir doch ohnehin täglich mäßig am günstigsten fielen die Wahlen für die derten deutschen   Poſtlern in anderen deutsch  - deutschen   Poſtler werden das Lied von der tsche überall behaupteten. Auch die Sommunisten böhnischen Städten. Auch in Teplitz  , Brüy, chischen Demokratie lar und deutlich genug fin- schnitten gut ab, wenn auch nicht so günstig wie Aussig  , Bodenbach, Tetschen  , Ober- gen und den Chor der Tausende deutscher   Eisen- die Sozialdemokratie. lentensdorfum nur einige zu nennen bahner, mit denen sie das traurige Schicksal Von politischer Bedeutung ist das Wahl­erhielten viele deutsche Postbeamte und an- teilen, verſtärken. Rücksichtslos fchreitet der ergebnis insofern, als es wiederum eine ein­gestellte am 30. November die Mitteilung daß tschechische Nationalismus über alle politischen, deutige Absage der preußischen Wählerschaft an fie am 1. Dezember ihren Dienstplaß nicht mehr sozialen und humanen Bedenken hinweg. Und die Ambitionen der Deutschnation: len auf die ju betreten haben. In Brüy traf der Abbau 18. dabei wagen es die tschechischen Regierer noch, Regierungsbeteiligung in Preußen bedeutet. Die Herr Suebla a's Demofrat. Oberleutensdorf gleichfalls 18, in Teplitz   34, in zynisch von der Mitarbeit der Deutschen  " zu mehrfachen Versuche der mit den Kommunisten Tetschen   38, in Aufsig gar 60 und in Bodenbach   sprechen! Man begreift die Sympathien, die in usammengehenden Rechtsparteien auf Sturz der Alle Welt weiß, daß Herr Svehla ein 63 deutsche Angestellte. Insgesamt wurden zum der Regierungspreffe für den italienischen Fascis preußischen Regierung sind schließlich daran ge curagierter, man möchte fagen, geradezu wüten 1. Dezember förmlich über Nacht 2000 deutsche mus laut werden, wenn man derlei steht, das cheitert, daß die Kommunisten ihre allzu willige. der Domotvat ist. Seine Regierungsmethode, sein Postbeamte und bedienstete abgebaut. Selbstver- eben mit Demokratie nichts mehr gemeinsam Gefolgschaft den Deutschnationalen auftünden ganzes Wesen bezeugt das. Nun aber hat er ständlich werden alle diese Stellen nunmehr von hat, vielmehr national- und sozialvolitisch schon mußten, weil die Fortführung dieser Politik für auch die letzten Zweifel an seiner Demokratie Tschechen ausgefüllt werden. sehr lebhaft an die fascistischen Methoden er sie eine parteipolitische Statastrophe bedeutet hätte beseitigt. Wir haben zwar niemals offiziell er- Wenn wir zu diesem Massenabbau alles das innert. Wir vermuten aber, daß die Saat, die Wenn es ihnen bei den jezigen Wahlen gelungen fahren, daß er vom Präsidenten mit der Re- sagen wollten, was sich da auf die Lippen und da gestreut wird nicht ganz nach den Wünschen iſt, ihre relative Stärke zu halten, ſo iſt das nicht gierungsbildung betraut wurde, hören aber jetzt, in die Feder drängt, so würde diese Meinungs- der Acerbauer aufgehen dürfte. zum wenigsten auf ihre Rechtsschwenfung zurüd­daß ihm das mißlungen ist. Und nun tritt seine zuführen. Darüber hinaus aber zeigen die jetzigen ihm angeborene Demofratie in Aktion. Da ihm, Wahlen eine deutliche Schwenkung der Stern­dem Vertreter der stärksten Partei, das Glück truppen der Reaktion, die nach dem vorliegenden abhold war, so erfordert seine Temokratie, daß Serv Sramet als der Vorsitzende der zweitgrößtent Partei den Versuch unternimmt. die Regierung zu bilden, also designierter Ministerpräsident wird. Aber halt, hier steigen uns die ersten Bedenken auf! Wie war es denn vor drei Jah ren, als das Stabinett Benes abtrat? Damals waren doch die tschechischen Sozialdemokraten die

geschaffen wurde..

ſtärkste Partei. Wie vereinbarte es Herr Svchla mit seiner so überaus westlich orientierten Demo­

Reichstagsdebatte über die Hohenzollern  - Forderungen. Scharfe Abwehr durch Genossen Scheidemann.  

herungen zustimmen sollten, denn wird die Sosial­demokratic das Bolt dagegen auf- Wahlergebnis nicht mehr dar uf rechnen kann, in rufen. Die Debatte wird morgen fortgefeßt.

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gleicher Stärke in den preußischen Landtag wieder einzuziehen, wenn ihre Obstruktionstattik die Re­gierung zur Auflösung des Landtags zwingen würde. Das ist, von allen Ein elheiten abgesehen, das wichtigste politische Ergebnis der Wahl am Sonntag.

Hinternommeriche Ehrbenriffe". Berlin  , 2. Dezember.  ( Egenbericht.) Der? Berlin  , 2. Dezember.  ( genbericht.) Ein Reichstag beschäftigte sich in seiner heutigen für die Verhältnisse innerhalb der Junkerkreise be­Sigung mit den ungeheuerlichen Forderungen der zeichnender Prozeß wurde heute in der hinter­So wie in Deutschland   hat sich auch bei uns chemaligen deutschen   Fürsten  . Der Empörung, die vommerichen Stadt Stolp vor dem Schöffen die kommunistische Presse bemüht, schon darüber im deutschen   Volke entstanden ist, gab ericht geführt. Dort hatte sich der Ritterguts am Dienstag und Mittwoch in fetten Lettern nicht Genosse Scheidemann   als Vertreter der So- befizer von Somnih sowie ein ge audere hoch­tratie damals, daß nicht ein Vertreter der fſcheialdemokratic beredten Ausdruck. Die Hohen- adelige Gutsbesiker wegen Zweikampf mit töd- nur von einem kommunistischen Wahl­chiſchen Sozialdemokraten, fordern er felbft bie zollern verlangen jeßt nicht weniger als 290.000 lichen Waffen, beziehungsweise wegen Beihilfe erfolg", sondern auch von Verlusten der Regierungsbildung übernahm? Hier klafft schon Morgen Land, mehrere Dukend Schlösser, hiezu zu verantworten. Sozialdemokratie" zu reden. Die Rote bie ceste Büde in seiner Demokratic. Aber auch wertvollen sonstigen Besitz und außerdem etwa Fahne" artifelte sogar über einen katastro Während die anderen Angeklagten zu jenen halen Rüdgang der Sozialdemo jezt scheint nus nicht alles zu stimmen. Die 30 Millionen Mark in barem. Ange- Reakt onären gehören, welche auf ihren Gütern ie" und der Reichenberger Vorwärts" wie die zweitſtärkste Partei ist doch nicht die klerikale, gesichts der Berarmung des deutschen   Bolles, der Navy- Putschisten als Landarbeiter verkleidet samt Aussiger Internationale" beteten diese Falich­sondern unseres Wissens die kommunistische. bereits in die Millionen gehenden Zahl von Er- melten, hatte Somniß, der altkonservativ gesinnt meldungen natürlich nach. Richtig ist, daß Also hätte nach der demokratischen Doktrin des werbslosen und Kurzarbeitern, müssen diese For ist, die Unterstützung dieser rechtsradikalen Ge- die Kommunistische Partei   gegenüber der Sozial­Herrn Svehla nicht Herr Sramek, sondern Herr derungen, hinter denen die Forderungen der an heimorganisationen abgelehnt. Deswegen demokratie eine Niederlage erlitt. Gegenüber der Saken oder Herr Smeral drankommen sollen! Wo beren entthtonten Fürsten nicht zurückſtehen, wie kam es während einer großen Jagdgeſellſchaft zu Dezemberwahl vom Jahre 1924 hat die Som­ist da die Demokratie Svehlas geblieben? Warum eine Herausforderung wirken. Während einer erregten Auseinandersehung, in deren Ver- munistische Partei 42 Prozent der Stimmen verz Sramet und nicht Saten? Serr Svebla, warum unzählige deutsche Staatsbürger durch de In- lauf die ganze Jagdgesellschaft über Somnik her- loren. Der Rüdgang der Simmen der Sozial­wollen Sie uns verleiten, an Ihrer Demokratic flation bis auf das letzte enteignet wurden und fiel und ihn regelrecht verprügelte. demokratie beträgt nur 35 Prozent. Der Rüd­zu zweifeln, an die zu glauben für uns geradezu nachher mit einem Bettel abgefunden wurden, Daraufhin forderte Somniß drei seiner Gegner gang erklärt sich hier wie dort eben aus der ein Dogma war? Aber wir nehmen an, daß hier verlaugen die früheren Fürsten   eine Aufwer zum Duell heraus, das am 3. Juli in Stolp   schwachen Wahlbeteiligung. Da aber der Rückgang nur ein Verfchen vorliegt und sind überzeugt, tung ihrer Forderungen auf 100 bis itat: fand. Im leßten Moment stellte sich noch ein bei den Kommunisten noch um sieben Prozent daß Herr Švehla das bald wieder gutmachen 140 Prozent. vierter Duellant, der Leutnant Koht, ein, der größer ist als bei der SPD., ermeſſe man die wird. Wenu, wie doch sicher ist. Herr Sramet Genosse Scheldemann wies gegenüber diefem vorher Somn  ' h die Satisfaktionsfähigkeit abge- ualität der Informationen, die die kommu­cine Regierung unter seinem Vorsitz nicht zu unverschämten Verlangen auf de ständig wachsprochen hatte. Drei der Duelle verliefen unblutig, nistischen Arbeiter hüben und drüben durch ihre frande bringt, dann kommit Herr Saten an die sende Not in Deutschland   hin, die viele faufende während gerave Kohl von Somnig ins Herz ge- Preſſe, erhalten! Reihe. Dann ist die demokratische" Ordnung Deutsche zur Auswanderung zwingt, wenn sie wieder hergestellt. Da doch kaum anzunehmen ist, nicht verhungern wollen. Die Sozialdemo daß Herr Saten seine Ausgabe erfüllen wird, tratie lehnt die fürstlichen Forde kommt die nächste Partei an die Reihe, und so rungen mit aller Entschiedenheit ab, wird es demokratisch weitergehen, bis schließlich und wenn die bürgerlichen Parteien diesen For­

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Der große Mann.

Roman von

Schiller Marmoret.

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Zu allen Tragödien und Lustspielen Shakespeares. Weit Ausnahme eines einzigen."

troffen wurde und sofort verschied.

Das Urteil g gegen Somnis lautete auf zwei Jahre neun Monate Gefängnis, während seine Duellgegner und Selundanten mit sechs Monaten davonkamen.

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Wir sind neugierig, ob ,, Vorwärts" und Internationale" ihren rrtum"( dent sie ja bei allen Wahlen unterliegen, man er­innere sich nur der kürzlich st: ttgefundenen Ber­ liner   Stadtverordnetenwahlen) eingestehen werden! " Ja, auch ich. Gott  , was war ich bis vor Burckhardt saß in seinem Fauteuil jetzt wie­Kurzem noch jung. Sie wissen es gar nicht." der in seine bistorischen Stellung, die Augen Ein Shakespearedrama haben Sie ausgelas- Wir wissen es", jagte Frau Daniela herb. weit aufgerissen und in die Ferne blickend. Er fen? Warum gerade eines?" fragte Frau Daniela. ,, Aber noch bin ich jung", rief Jessen   mit redete nichts weiter und Frau Daniela führte Jessen   sprach wie ein lächelnder Bühnen- lauterer Betonung. Sie sehen's ja drei Werke nunmehr das Gespräch, bis Jessen   sich empfahl. Bonvivant fort, während er sich einen Stuhl her- in einem Jahr. und jedes- ich darf es wohl Das zweite Exemplar, das ich erhalten beiholte. Es ist mir nicht leicht gefallen, die fagen noch voller Erfindung und Ideen, habe, war für Sie und meine verehrte Cousine Ouvertüre zum Sommernachtstvaum", nicht zu feine Wiederholung von Früherem. Eigenes, bestimmt", sagte noch Jessen beim Abschied. Sie Burckhardt und Frau Daniela saßen im Ar- schreiben. Immer babe ich die Hetterkeit dieser neues, das nennt man eben Jugend, hier in werden sich ja bald revanchieren. Herr Professor. beitszimmer. Das Abendessen war rasch eingenom- Komödie gefühlt, Waldesweben, Elfengeflüster Musik gefeßte Jugend. Aber vor der Jugend An- Man spricht viel von Ihrer großen Arbeit." men worden. Martin war ausgegangen und und Liebe, viel civige Liebe. Aber früher bin ich derer habe ich jest Respekt, das ist wahr. Und hatte sich zurückgezogen. Da tam wieder unan- rein zufällig nicht dazugekommen, diese Ouvertüre Respekthaben überhaupt, das ist eigentlich schon Ihrer Widmung viel Freude gemacht. Sich nie untertriegen laffen fo ift's Recht!" Das - gefagt und zu unrechter Zeit- Jessen   zu Besuch. zu schreiben. Und jetzt. da ich die Sammlung fer- ein bedauerliches Symptom des Alterns!" ,, lch was", sagte Burckhardt, der sich zum Als Jessen   fort war, sagte Frau Burchardt haßte ihn jetzt geradezu, den er früher tigſtellte und vervollständigte, habe ich mir gesagt, gering geschäßt, ja, ein bißchen verachtet hatte. daß vor ntir ein anderer diese Stimmung schon erstenmale dazu herbeiließ, mit Jeffen ein wirk- niela: Er ist doch nicht ein solcher Hanswurst, liches Gespräch zu führen. Sie arbeiten fort, wie ich immer gedacht habe. Man kann von je­Fran Daniela hatte ihn gerne vermieden, aber erfaßt hat." che sie noch den Auftrag geben konnte, ihn in den enden und in die Frage eine Höflichkeit hinein- tertriegen. Die Jugend, die Sie jetzt respektieren, Ein Größerer?" wollte Frau Daniela voll das ist das Wichtigste. Sie lassen sich nicht un- dem Schaffenden lernen." Dann las er weiter. Salon zu leiten, war Jessen   schon da, überströmend ist tot, und die lebendige kann Ihnen nichts an­in Herzlichkeit, ein Sieger in seinem Gehaben. Er legen. trug einen ansehnlichen Band unter dem Arm, Mendelssohn   war siebzehn Jahre alt, als er ſeine Gin Größerer, ein Jüngerer jedenfalls haben. Ist's nicht so?" und als er vor Fran Daniela stand, küßte er ihr zeremoniell die Hand und übergab ihr das Buch. Duvertüre zum Sommernachtstraum  " schrieb. Siebzehnjährig und solche Meisterschaft! Mit die­fem göttlichen Jüngling ſtelle ich mich nicht zum Bergleich. Ich beuge mich vor thm, indem ich jedem Stampfe mit ihm ausweiche."

Das Neueste von mir," sagte er feierlich. Zwar nicht mein neuestes Wert, aber das letzte, bas von mir erschienen ist." Frau Daniela dankte, mehr bestürzt als erfrent, denn ohne aufzusehen, abnte sie, daß Georg Burckhardt neben ihr litt.

Der erhob sich von seinem Fauteuil vor dem Schreibtisch und fragte hastig: ,, Gin neues Wert."

offen lachte geschmeichelt. Was ist eine tote Jugend!

Geſte zu.

"

Jessen   stimmte mit einer gutlaunigen Sicherlich haben unzählige vor Ihnen Shakespeare   Ouvertüren fomwvoniert, nicht?" Sehr viele. sogar Beethoven  . Und wieviel neuere. Lebende!"

Burchardt wehrte ab. Sie haben mir mit

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Burchardt war diesmal zu ungewohnter, früher Stunde in die Anstalt gekommen-- etwas unerhörtes. das sich seit seinen ersten Arbeiten nicht ereignet hatte. Wie immer, wenn er einen bebeutsamen Entschluß gefaßt hatte und ihn noch Sie weichen vor dem großen Namen, dem einmal überlegte, stapfte er, nachdem er in seinem weißen Stittel war, balb mit wuchtigen Schritten unerschütterlichen Ruhm zurüid?" fragte jetzt Burchardt. Aber die halten Sie nicht von Dramen durchs Laboratorium, bald setzte er sich in der historischen Position in den Lehnstuhl, nahm ,, Nein, vor seinen siebzehn Jahren. Auch ich ferat, von Cäsar und Lear und Macbeth!" Und mit einem Interesse, das er anderen als vor dem Siebzehnjährigen. Es ist was felt- Wie Sie doch alles erraten, Herr Professor! aber gleich darauf seinen Spaziergang durch den naturwissenschaftlichen Arbeiten felten, und manch- fames um die Jugend." Meine Macbeth Ouvertüre ist die gelungenste. nicht übermäßig großen Raum wieder auf. Dann mal nur noch philosophischen, entgegenbrachte: Jessen sprach unbekümmert weiter, aber Die Tragödie des Ehrgeizes Blut und Word! als die Gedankenkette zur Erde gerollt war, trat Es ist das dritte in diesem Jahre." Frau Daniela merkte, daß Burckhardts aufrechte Wer groß fein will, muß grausam sein, ich habe er mit ruhiger Sicherheit, als ob er an die Ja, das dritte in diesem Jahre," wleder- Gestalt plöglich zu erschlaffen schien. Sie schritt es an mir verspürt, anders geht es nicht. Man Ausführung einer gut vorbereiteten Versuchsreihe holte Jessen   selbstzufrieden. Wie Sie sich das ge auf ihn zu und sagte balblaut: ft Dir nicht muß wählen können zwischen der Tat und der ginge, an den Tisch und läutete dem Diener. Solen sie mir den Herrn Doktor Weis­merft haben! Wiein britt's:" Zuerst das Zischen wohl, Georg?" Burckhardt richtete sich auf: Reflexion, wohin immer die Tat führen mag hold!" fagte er ihm. Noch che sich der Diener spiel  ", dann die Deidnische Symphonie" und jetzt Warum sollte denn mir nicht wohl sein?" Jch ob dann zu meiner Aspasia  ", oder zu Ihren dies. Aber eigentlich ist es eine Sammlung frithe- verstehe Dich nicht. Ich höre zu, wie unser Bet- med stuffchen Erfindungen, oder auch sunt Stö- aber auf den Weg gemacht hatte, bolte er ihn ein rer und neuer Arbeiten, die ich freilich auch er- ter seinen Ahmungen, daß er eben auch nicht nigsthron! Das habe ich in meiner Macbeth- und flomm selbst ellig die Stufen hinauf. gänzt habe. Ein Band Ouvertüren zu Shakespeare  . mehr zu den Jüngsten gehört, Wort leiht!" Ouvertüre ausgesprochen." ( Fortsetzung folgt.)