19. Jänner 1926.
Flachs und Spielwaren.
Sonderbare Geschäfte der Bärner Flachsgenossenschaft.- 6 Millionen Va siva, 21 Millionen Aitiva.
Unser Sternberger Parteiblatt ist in der Nachdem also die eine Million verspielt und Lage, über die höchst sonderbaren Geschäfte der futsch war, ging man noch obendrein her und Barner Flachsverwertungsgenossenschaft einen machte mit den Herren Faitlit und Jontof umfangreichen Bericht zu veröffentlichen, der sich aus Prag neue Geschäfte. Darüber wird nämlich auf schriftliche Anträge stützt, die von berichtet: den in Opposinon stehenden Weitgliedern der G- nossenschaft zur Generalversammlung eingebracht wurden. Es werden der Generalversammlung nicht weniger als 45 Anträge und Anfragen unterbreitet, die zum größten Teil Fragen enthalten, die auf die Gebarung Bezug haben. Es heißt da gleich im Anfang:
Ist es richtig, daß das Bärner Flachs- Brechbaus lant Geschäftsbericht über fünf bis sechs Millionen Kronen Schulden( Passiva) aufweist, und die Aktiva faum zwei bis zweienhalb Millionen Kronen wert sind? Ist es richtig, daß mehr als eine Million neue Schulden gemacht werden sollen und alle eingezahlten Anteilscheine als verloren( wertlos) zu betrachten find? Gewährt der Zentralverband sein Darlehen von zirka drei Millionen!! Kronen auf den Realbesitz der Genossenschaft, oder auf die Mitgliederhaftung à 2000 K per Anteil?
Nachdem die Antragsteller dergestalt gleich mit der Tür ins Saus gefallen sind, verlangen sie Aufflärung über den Stand des Reservefondes der Genossenschaft:
Es fehlen Aufklärungen über die Höhe des Reservefondes, wo dieser angelegt ist, aus welchen Mitteln er besteht( Barwerte, Wertpapiere ust.). Es fehlt Aufklärung darüber, wieso diefer Referbefonds entstanden ist, bat. wäre 311 untersuchen, ob es nur ein scheinbarer Reserbefonds ist, da allgemein verlautbart wird, daß irgend ein Neben Reservefonds bereits die Höhe von einer Viertelmillion erreicht haben Lönnte, zumal demselben aus anderem Titel eine Unmenge von Einnahmen zugeflossen sein könnten.
Sodann wird Aufklärung über einen Prozeß verlangt, der, dadurch entstanden ist, daß durch die Abwässer der Flachsröstanstalt die Fische vergiftet wurden. Der Prozeß hat die nette Summe bon 20.000 K gefoftet, während ein anderer Geflagter es verstanden hat, sich mit 1000 K auszugleichen. Und dann kommt die Geschichte mit
ber
Spielwarenfabrik in Stadt Licbau.
Die Sache ist nämlich die, daß die Leiter der Flachsgenossenschaft fich eines Tages fagten, daß es gar nicht notwendig sei, sich nur dem Flachsberlauf zu widmen, sondern daß so eine Fabrit das Ansehen der Genossenschaft nur beben fönne. Also ging man ber und faufte in Stadt Liebau die Spielwarenfabrik. Und darüber sagt eine Anfrage:
Ist es richtig, daß zum Ankaufe der Stadt Siebauer Fabrif die Genossenschaft sich seinerzeit ausgeborgt hat zirka.. 1,000.000.- K [ Laut Grundbuch- 20. 7. 1920- ( Staufvertrag) erhielten die Borbe. figer 425.000 Kohne Maschinen bezahlt; wie wurde das Uebrige berrechnet?]
dazu fünf Jahre 8½% Zinsen und Binseszinsen sirfa
Gesamtlosten zirfa
Ist es richtig, daß die Geschäftsleitung nicht nur allein eine balbe Million Kronen dem neuen Besiver kreditierte, sondern außerdem sich noch eine Viertelmillion Kronen zu 8%% ausborgte und in das Spielwarengeschäft investierte und neuerlich über eine Million bar inve stieren will? Laut Firmaregister( 31. 3. 1924) soll die Flachsverwertung jedoch mit einer balben Million Kronen beteiligt gewesen sein; dabei waren die Herren Faitlik sowie Jontof jeder für fich allein zeichenberechtigt? Jetzt soll eine neue ,, Nordmährische" Spielwarenfabrit alles nommen haben. Steht dieser Betrieb?
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da man aus diesem Antrag klar erficht, wie die sjeder dritte gewerkschaftlich org nisierte Arbeiter jetzige beschaffen ist: ist ohne Beschäftigung. Die nicht statistisch erfaßDer jeweilige fünftige Direktor bzw. Leiter bare Gesamt ahl der Arbeitslosen kann man nunder Genossenschaft darf mit einem Vor- mehr auf etwas über 100.000 veranschlagen. Es standsmitgliede verschwägert oder besteht eine kleine Soffnung, daß diese 3 hl in verwandt sein... den nächsten Wochen etwas zurückgeht, da viele Betriebe ihre Weihnachtsferien infolge der schlech ten Stonjunktur bis zur Mitte des Monats aus gedehnt haben.
Dem jeweiligen Direktor sind die endgültigen Entscheidungen über Verkauf von Flachs und Werg zu entziehen, und dürfen solche Verfäufe nur unter schriftlicher Zustimmung von zwei miteinander nicht verschwägerten Borstands..titgliedern stattfi.tden.
Ist es richtig, daß die Schwingerei mit zirka nach dem Gesagten wirklich ideale Zustände herr30% an dem Gewinn der Spielwarenfabrik, aber schen. Ob sich wohl irgend eine Behörde bewas bisher niemand wußte, auch an dem Ver- müßigt fühlen wird, diese Zustände einmal Iust beteiligt war? gründlich auszuforschen und nach dem Rechten zu fehen?
Wie groß sind die neuesten Verluste in Liebau aus den Jahren 1924/25?
Ist es richtig, daß die Beteiligung an diefer Spielwarenfabrik im Sinne des§ 1( der Statuten) des Gen.-Gesetzes ungültig und nach § 88 des Gen. Gefeßes straffällig ist?
Die Statistik des Warentransportes auf der Donau, Moldau und Elbe in den Jahren 1923 und 1924 wird in den nächsten Tagen das Sta tistische Staatsamt in Nr. 132-136 seiner WitAuch über den Millionenprozeß Ettrich ist zu teilungen" veröffentlichen. Aus dem ersten Teile, berichten. Warum wird wegen kleinlicher 2% welcher den Donau verkehr betrifft, ersehen Regiebeiträgen( ca. 40.000 K) gefeilscht, während wir, daß in den tschechoslowakischen Donauhäfen die Generalversammlung über den Verzicht auf und Umschlagpläßen im inländischen und aus den Ettrichvertrag im Werte von 10 Millionen ländischen Verkehr zusammen im J. 1924 an Wa Stronen bisher gar nicht befragt wurde. Waren eingeladen wurde: 169.805 Tonnen, C56 m² rum fauften die Spinnereien der( im J. 1923 112.553 t und 271 Stück); a: tsgelaGenossenschaft seit einem Jahre fei den wurden 316.094 Tonnen( 81.532 t, 30 m). nen Flads ab?- Wieviel hat der„ ber Außerdem wurden für den Eigenverbrauch der wandte" Händler in Mittelwalde Schiffe im J. 1924 12.547, im J. 1923 14.833 t bisher an Provision verdient? Betriebsfohle eingeladen. Der gesamte Barenumschlag betrug daher außer der Betriebsfohle im In der Bärner Flachsgenossenschaft müssen. 1924 485.900 t und 1312 m². In dem größten unserer vier Donauhäfen Bratislava wurden im Jahre 1924 eingeladen 102.082 Tonnen 246 Stu bikmeter( im Jahre 1923 59.999 Tonnen), ausgeladen wurden 249.397 Tonnent( 70.998 Ton nen und 30 Stubikmeter). Der größte Umschlag auf der tschechoslowakischen Donaustrede war im J. 1923 in den Monaten November und Dezember ( 26.783 t, 27.144 t), im J. 1924 im September und Oktober( 64.883 t, 66.567 t). Was den AusLandsverkehr betrifft, wurden die meisten Waren nach dem Königreiche S. H. S. eingeladen 78.414 Tonnen, nach Ungarn 29.309 t und nach Deutsch land 24.081 t. Ausgeladen wurden aus dem Kös nigreiche S... 118.973 t Waren, aus Ungarn 84.957 t, aus Rumänien 71.285 t. Jm 3. 1923 Waren, nach Deutschland 41.574 t, nach Defter wurden nach dem Königreiche S. 5. S. 88.981 t reich 11.186 t eingeladen. Ausgeladen wurden die meisten Waren in J. 1923 aus Ungarn u. zw. 29.457 t. 30 m. aus dem Stönigreiche S. H. S. 19.148 t und aus Rumänien 8562 t. Wir finden in diesem Teile der„ Mitteilungen" gleichfalls Daten, die sich auf die Beteiligung der Transport
Boltswirtschaft.
Vier Jahre Außenhandel. Sind die der Firma Faitlik und Konsorten, Das Statistische Staatsamt veröffentlicht in Prag, für die Stadt Liebauer Fabrik von der Ge- Nummer 129-130 seiner Mitteilungen" einige Prag, für die Stadt Liebauer Fabrik von der Gewichtige und übersichtliche Daten über unseren nossenschaft eingezahlten eine Viertelmillion roußenhandel in den Jahren 1920-1924. Dem nen auch oder nur teilweise verloren, bzw. bedroht nebst bereits ausgewiesenen 3ertrümmerungsverlust von K 1,000.000.-?
diesen 500.000 K?
die Tschechoslowakei( d. i. auf dem tschechoslowafi schen Strontlaufe bei Bratislava). Durchgeführt wurden im Jahre 1924 im ganzen 897.727 Tonnen, davon zu Berg 582.967 Tonnen; im Jahre 1923 941.168 Tonnen, 7 Stück, davon zu
mehr ausgeführt als eingeführt, im J. 1921 um nach wurden im J. 1920 um 4.185.002.801 K 4.878,292.238 K, im J. 1922 um 5.390,833.889 K, Sind die intabulierten K 500.000.-- bei der im J. 1923 um 2.351,027.485 K, im 3. 1924 um Stadt Liebauer Fabrif in Gefahr, verloren au 405,482,590 K. Ziehen wir die einzelnen Staaten gehen oder sind sie bereits verloren? und den Wert der im J. 1924 ein- und ausgeDie Finanzverwaltung hat bereits drei Beführten Waren in Betracht, so bemerken wir, daß träge insgesamt K 60.603.72 mit Vorrang intabu. Deutschland eingeführt wurde( 35.22 gesellschaften am Umschlag auf der Donau bezie der größte Teil der Waren aus liert. Besteht nicht Gefahr, daß noch andere liert. Besteht nicht Gefahr, daß noch andere Brozent des Gesamtwertes der eingeführten Wa- hen, sowie Daten über die Warendurchführ durch Steuerrüdstände auf diese Stadt Liebaner Fabrik intabuliert werden mit Borzugsrecht von ren); außerdem aus Desterreich 7.84 Proz., aus Italien 6.24 Proz.; unsere größten Abneh mer waren Desterreich( ausgeführt Waren Welche Maßnahmen purden zum Schuße der im Werte von 20.68 Proz. der gesamten Ausfuhr) derart gefährdeten Intereffen der Genossenschafts- und Deutschland( 1949 Proz.): aus Großbritan mitglieder hinsichtlich der Stadt Liebauer Ernien mit Frland( 9.31 Proj.), Ungarn( 6.66 Berg 550.207 t. Dem ziveiten sehr ausführlichen perimente veranlaßt? Ist die Aufnahme Broz.). Was die einzelnen Gattungen von Roh- Seile, welcher den Moldau- und Elbever neuer Schulden für Liebau nicht geeignet, stoffen und Fabrikaten betrifft, wurden im 3. ter betrifft, entnehmen wir, daß im Inlandsdie Verwirrungen aufs Höchste zu steigern? 1924 eingeführt Rohstoffe und Abfälle für verkehre im. 1924 auf diesen Wasserstraßen im Welcher Anwalt hat diese Stadt Siebauter 7.190,668.107 K( ausgeführt für 2.807,557.140 ganzen 668.799 t Waren zu Tal fand, 49.612 t Experimente seinerzeit mitverschuldet: Stronen); Halbfabrifate für 3.055,960.754 Ku erg befördert wurden; der größte Inlands( ausgeführt für 3.033,100,574 K): abritate für verfehr su Tal und in den Monaten Juli( 96.565 Wer übernimmt für diese unkaufmännischen 5.604,542.325 K( ausgeführt für 11.134,824.416 Tonnen) und Oktober( 93.633 t) statt. Wenn wir Abmachungen und statuten und gesepwidrigen Stronen): Edelmetalle und Münzen für 3,536.751 den Auslandsverkehr in Betracht ziehen, so sehen bie Berantwortung, da diese statutenwid Broduktionsgruvren wurden eingeführt Brodufte Waren eingeladen und 766.040 t ausgeladen Beschlüsse, betreffend Stadt Liebau bezügl. 1924/25 Kronen( ausgeführt für 59,893.070 K). Nach mir, daß bei uns in denselben Jahre 1,326.898 t rigen Abmachungen ungültig sind und die Mit der Land- und Forstwirtschaft und der Fischerei worden, den größten Umschlag weist der Monat glieder daran nicht gebunden erscheinen? im Werte von 6.307,447.563 K( ausgeführt für November auf( 258.459 t). Die Anzahl der gelei1.805.634.719 K), Bergbau- und Hüttenprodukte für 883,215.544 K( ausgeführt für 1.001,922.421 Kronen); Industrieerzeugnisse für 8.660,503.079 Stronen( ausgeführt für 11.167,924.990 K).
Die mit Anträgen nur so bombardierte Gefchäftsleitung der Flachsgenossenschaft erhält zum Schluß das Mißtrauen ausgesprochen, denn im Anschluß an die Schilderung der ZuStände bei den Geschäften mit der Spielwaren500.000K fabrik wird der Antrag gestellt, die Genebmigung der Geschäftsberichte 1924/25 1,500.000.- Kabzulehnen".
Der Meilteringer.
Von May Ed- Troll.
,, Dra droben in den Wolfen schwebt Ein Eichkranz, ewig jung belaubt, Den setzt die Nachwelt ihm aufs Haupt." Den setzt die Nachwelt ihm aufs Haupt." Goethe aus:„ Hans Sachs poetische Sendung".( 1776.)
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steten Tonnentilometer betrug im J. 1924 auf der Moldau und Elbe zusammen 114,666.835. Da von wurden im Inlandsverkehre im ganzen 21,707.217 Tonnenfilometer und im Auslandsverkehre 92,959.618 Tonnenfilometer geleistet. Die Daten sind bearbeitet nach den Arten der beförderten Waren und nach den einzelnen Stredenab
Die Arbeitslosigkeit in Dänemark ist in der ersten Schnitten, wo die Waren eingeladen und ausge. Ratastrophale Arbeitslosigkeit in Dänemark. Woche des neuen Jahres wiederum außerordent- loden wurden; wichtige Häfen und Umschlagslich gestiegen. Die gewertschaftlichen Unter- pläge sind individuell angeführt. Ebenso ausführ ftügungsfaffen verzeichnen eine Steigerung der liche Daten find ouch für das Jahr 1923 vor Arbeitslosen von 73.000 auf 84.000, das heißt, i banden.
somit dieser Liebauer Verlust ca. 1,000.000.- K Diese Mißtrauenstundgebung erscheint vollbeträgt. Wer hat auf diese Wertzertrum auf berechtigt, wenn man erfährt, wie fich die merung ein Reich aufgebaut"? Opposition die fünftige Geschäftsleitung vorstellt, wittenbergische Nachtigall"( 1523) gibt Haus er den Grund zu seinem reichen Wissen legte. So- Holzschnitt- Illustrationen versehen. auf alle Sachs feiner Bewunderung für Luther Ausdrud. gar die griechische Sprache lernte er in der Schule. Märite und Messen, wo sie von Bürgern und Ein Jahr später schreibt der Dichter vier Dialoge, Die allgemein übliche Auffassung, daß er neben Bauern gerne gefauft, an die Wände und Türen die mit zum Bedeutendsten des Dichters gehören. dem Schuhmacherhandwerk wenig wissenschaftliche geheftet und und auf diese Weise überall verbreiIm ersten Dialog streitet ein Schuster mit einem Vorbildung besessen habe, ist also irrig. Als er mit tet wurden. Diese Fliegenden Blätter" waren Domherrn wader für das Recht der freien 16 Jahren zuu einem Nürnberger Schustermeister also eine der Urformen der heutigen Tageszeitun Schriftforschung. Für die damaligen Tage in die Lehre kam, hatte er sich schon eine ganz tüch gen. In diesen Fliegenden Blättern" gab er ge war ein solches Streiten eine Tat. In einem an- tige Portion Wissen angeeignet. Von dem Leine- winnsüchtigem Adel und nimmersatten Pfaffen deren dieser Dialoge ermahnt er die Lutheraner, weber Leonhard Nummenbeck wurde er im Mei- manch harte und bittere Nuß zu fnaden. Wenn die Werke eines Stünstlers noch nach nicht wie dies vielfach geschehe, die ärmeren stersang unterrichtet. Als ihm durch Zunft- Zeug- Ebenso übte er unbarmherzige Kritik an den 350 Jahren Geltung haben, muß er ein wahrer lassen auszubenten". 1527 stellte ihn der Rat nis bescheinigt wurde, daß er Schuhe machen Schwächen der Menschen und der privilegiert sich Künstler zu Lebzeiten gewesen sein. Und war er ein seiner Stadt Nürnberg unter Benfur", weil er fonnte, wanderte er als Schustergeselle kreuz und dünkenden Streise in seinen a st nacht- Spic Dichter, dann muß er ein wirklicher Meister- in einem Werk den Untergang der römischen Herr- quer durch die deutschen Gaue. Mit offenen Augen len" und Schwänken. Wer kennt und liebt finger" gewesen sein. schaft prophezeit hatte. Der Rat befahl ihm, er und kritischem Sinn. In allen Orten besuchte er nicht, Der Roßdieb zu Fünsing" das„ NarrenHans Sachs war und ist heute noch so popu- joke seines Handwerks und Schuhmachens warten, die Singe- Schulen" und suchte sich in der Dicht schneiden" St. Peter mit der Geiß" u. a. lär, weil er, aus dem Volke heraus geboren, alles sich auch enthalten, einige Büchlein oder Reimen funft weiter auszubilden. 1515 tehrte er nach Gerade diese Werke Hans Sachs haben an befang und tritisierte, was das Volk bewegte. Er hinfüro ausgehen zu lassen." Nürnberg zurüd, heiratete mit 25 Jahren Stuni- Aftalität wenig oder gar nichts verloren. Besonwar einer der wirkungsvollsten Propagandisten Hans Sachs, dem Schuhmacher und Poet", gunde Creußigerin, mit der er 40 Jahre lang in ders unsere Arbeiter- Jugend" von heute liebt den der Reformation, die in ihrer Art neben dem scherte das wenig. Er dichtete ohne Ermüden wei- glücklicher Che lebte. Trotz seines dichterischen Dichter, weil ungeschminkt die Wahrheit sagt, SriBauernkrieg die größte Revolution des Mittel- ter und erlangte eine immer mehr wachsende Po- Erfolges ging er mit Fleiß seinem Handwerk nach. tik an der Gesellschaft übt. Die volksfeindlich, nur alters war. Die furchtbaren Verbrechen der pularität. Im Jahre 1567 zählte der Schüler von Oft unterzeichnete er seine Gedichte mit B. S., egoistisch gesinnt und me darauf bedacht ist, ihre fatholischen Priestertaste in der Inquisitions. Sans Sachs, der Görlitzer Meistersinger, Adam Schuhmacher." Privilegien zu wahren, möge darob die Masse des periode, die Bänder- und Machtgier des Papst Puschmann 4275 Meisterschulgedichte, 1700 Er- Legte er Hammer und Schusterdraht zur Wolfes hungern und darben. tums, die Verwilderung der Sitten bei den Kele- zählungen, Schwänke und 208 dramatische Ge- Seite, dann las und studierte er ohne Ermüden. Hans Sachs war eben kein Dichter der Mächtilalen, der Ablaßschwindel, die Auspowerung des dichte. Er war belesener als die meisten Gelehrten seiner tigen und Herrscher. auch nicht von MammonsAleinbauern durch Klöster und Raubritter, die Daß die bezopften und bebrillten Stadträte zu Zeit. Die ältere deutsche Literatur kannte er eben- anaden. Er war ein Freund des armen Volkes. der Stammhäuser der Hohenzollern, Wittelsbacher Hans Sachsens.bzeiten feiner offenherzigen Stri- fogut wie die alten Griechen und Lateiner, so weit alles ungerechte haßte und gegen die Ausbeutung Habsburger, Wettiner usw. war nicht mehr zu tik an allem Volksfeindlichen nicht besonders sym- fie ins Deutsche bereits übersetzt waren wie die der Armen kämpfte. In dem Ethos, die gesell ertragen und mußte zu Explosionen führen. Die pathisch gegenüberstanden, läßt sich ohne Mühe Novellen Boccaccios und die anderen Italiener. fchaftliche Unordnung seiner Zeit zum Beiferèn große soziale Revolution vor 400 Jahren, der ausdenken. Selbst den eben am 19. Januar 1576 Die Motive des Celesenen wußte er mit Geschick zu wenden. liegt das große Verdienst von Hans Bauerntrieg, mar Folge dieser skrupellosen Auverstorbenen Meister fürchteten sie. Beim Tode und vollkommener eigener Berarbeitung auf seine Sachs, wie es jedes grozen Künstlers ille beutung des Voltes. Die Reformation Luthers des Dichters ordnete der Rat der Stadt Nürnberg Zeit und Zeitgenossen anzuwenden. m Wert sein muß, die Menschheit aus Sklaven war die Revolution auf hulturellem Boden. Ein zu seiner eigenen, nunmehr historisch gewordenen. Mit 66 Jahren heiratete der ewig Junge, fesseln zu befreien. Aufschwung der Seelen war sie, dem sich auch Schande an, daß der literarische Nachlaß des Dich- der seine sieben Kinder aus erster Ehe überlebt, Daß wir dabei die Zeitverhältnisse des Hans Sachs nicht zu entziehen vermochte. Daß ters auf etwa bedenkliche Handschriften" geprüft zum zweiten Male, die siebzehnjährige Barbara Buthers ,, Reformation an Saupt und Gliedern" wurde. Die Nürnberger Stadträte, die Becmes- Barscherin, deren Schönheiten er in der fünstlich im 20. Jahrhundert fern von Tatchristentum fer" des Jahres 1576 scheinen ein sehr schlechtes Frawen- Lob" befingt. Mit der um 49 Jahre jün schmählich im Monarchismus und Kapitalismus Gewiffen befeffen zu haben. geren Ehe- Gesponsin lebte er bis zu seinem Tode berfadt ist, sei nur als bedauerliche Tatsache hier Hans Sachs, der Sohn eines Nürnberger in überaus glücklicher Ehe. erwähnt. Luthers großes Verdienst war es auch. Schneiders, wurde am 5. November 1494 ju Der Einfluß des Dichter auf seine Zeit war daß er der deutschen Sprache neue, heute noch gül. Nürnberg geboren. Vom siebenten bis zum fünf- über die Maßen groß. Fliegende Blätter mit Dich tige Formgestalt verlieh. In dem Gedicht: Die schnten Jahre besuchte er die Lateinschule, in der tungen von Hans Sachs flatterten, mit gutem
16. Jahrhunderts vergleichen. für die Beurteilung des großen Menschen und Künstlers Hans Sachs zu Silfe nehmen müffen, ist selbstverständlich. Daß er einer der großen Wegbereiter für eine Zeit größerer Freiheit und Gerechtigkeit war. da für wollen auch wir Sozialisten ihm am 450. Todestag diesen Großen im Reiche der Geister danfent.