«ene nVerhaftung eines Pariser Mörder-Millionärs.Der seit einigen Tagen gesuchte Millionär Cuyot,der bei Mcoux eine Delephonbeamnn ermordete unddie Leiche in einem Strohschober verbrannt hatte,ist gestern abend in einem Pariser Hotel verhaftetworden. Der Vater des Mörders hatte der Polizeide» Aufenthalt feines Sohnes angegeben.Deutscher Juristentag in Köln. In der Zeitvom 12. bis 15. September wird in Köln der 84.Deutsche Juristentag stattfinden. Die erste Vollversammlung wird am Sonntag, dem 12. September, um 5.Uhr nachmittags im Gürzenich abgeholten werden. Die beiden folgenden Tage sind fürdie MteilnngAderhandlungen bestimmt. Mit derKveiten Vollversammlung am Mittwoch, dem 15.September, wird der Juristentag geschlossen werden. Der Kölner Juristentag ist mit einer Gedächtnisfeier für den verstorbenen Justizminister a.D. Franz Klein verbunden, die Gedächtnisredewird der Vizepräsident de? Deutschen Reichstags,Geh. Justizrat Prof.. Dr. Riester halten. AmDienstag wird vor Beginn der DechaMungen derPräsident des Reichsgerichts Dr. SimonS einenVortrag über den völkerrechtlichen Inhalt deSneuen Strafgesehentwurfes halten. In vier Sektionen werden acht Themen verhandelt werden. DieStändige Vertretung des Deutsche« Juristentage? in der Tschechoslowakei wird durch«ine mehrgliedrige Deputation offiziell vertretenfein. Deutsche Juristen aus der Tschechoslowakei,di« am Kölner Juristentage teilnehmen wollest, erhalten alle gewünschten Auskünfte vom Sekretariateder Ständigen Vertretung des Deutschen Juristentages in der Tschechoslowakei, Prag Abgeordnetenhaus.Wetterkatastrophe in Steiermark. In der Freitag-Nacht ging abermals ein neues Unwetter über'Mittel« und Öststeiermark nieder, das sich besondersin Öststeiermark in verheerender Weise ouSwirkte.So wurde die Gemeinde Kumbcrg von einem Hagelwetter heimgesucht. Ruhgroße Schlossen haben dieObsternte vernichtet. Aus Hartberg wirdgemeldet, daß das Sawe- und Feistritztalverwüstet wurde. Die Obsternte und die Feldfrüchte sind vernichtet. Die Eisenbahnstrecke Hart-berg-Fürstcnfeld ist in einer Länge von 200 Meterderart beschädigt, daß der gesamte Verkehr eingestelltwerden mußte.Der Dorentwurf eines tschechoslowakischen Strafgesetzes. In den nächsten Tagen werden die Borentwürfe eines tschechoslowakischen Strafgesetzes überverbrechen und Vergehen und eines UebertretungS-gesetzes in deutscher Uebersetzung erscheinen.Bestellungen sind an die Präsidialkanzlei del Justiz-Ministeriums in Prag IV zu richten. Preis 30 Kö.Denjenigen, die den Borentwurf bereits ist deutscherUebersetzung bestellt haben, wird er ohne weitereBestellung zugeseudet werden.Einbruchsdiebstahl auf der Akropolis. Aus demMuseum aus der Akropolis in Athen wurden dieser Tage sechs antike Marmorköpfe gestohlen, nachdem et'hen Dieben, von denen bisherjede Spur fehlt, gelungen war, das Eingangstoraufzubrechen. Rach dem Urteil des Direktors Kuruniotis von der archäologischen Abteilung warendie Diebe jedoch keine Altertumskenner, da sie nurKunstwerke von geringem Werte Mitnahmen undebenso leicht erreichbare Meisterwerke unberührtließen.1k l o i s I i r ä,s e k*):.«Mi Löw Md sei« Salem.(Entnommen Jiräsek's:„Sagen aus dem alten Prag.")Während der Regierung Rudolf II. lebte in derPrager Judenstodt der Rabbi Jehuda Löw benBezalel, ein sehr- gelehrter und weiser Mann. Erwar von hoher Statur und deshalb nannte man ihnden„großen". Rabbi. Er wußte nicht nur Vorzüglichim Talmud und der Kabbala Bescheid, aber auch inder Mathematik und Astronomie. So manches Ra-turgchrimniS, das anderen verschlossen war, war ihmbewußt und er kannte mancherlei Merkwürdiges, sodaß die Menschen über seine Zaubermacht erstaunte«.Sein Ruf war weit und breit bekannt und drangauch hinauf auf die Burg des hl. Wenzel, zum Hofedes Königs Rudolf. Sein Hofastronom Tycho deBrahe schätzte den gelehrten Jehuda Löw sehr hoch;der Herrscher selber lernte ihn auf eine sonderbareWeise kennen.--Einmal, fuhr er im Hoftvagen in Begleitungvon berittenen Höflingen vom Hradschin zur Altstadt. Es war gerade zur Zeit, als er den Befehl erteilt hatte, daß alle Juden Prag verlassen müssen.Rabbi Löw ging diesmal, zum Hofe, um für seineGlaubensgenossen zu bitten; aber er hatte keinenErfolg, denn- er wurde nicht zum Könige vorgelasien.Jetzt erwartete er ihn, u. zw. gerade in der Mitteder steinernen Brücke, denn er hatte sicher« Kund«,daß er- hier vorbeifahren werde.Als die Leute den königlichen Prunkwagcn mitvier Pferden in wunderbarem, glänzend beschlagenem Sattelzeuge und den prachtvollen berittenenAufzug auf der Brücke gewahrten, riefen sic demRabbiner zu, sich, fortzupacken, Doch Löw bliebsichen, als ob er nicht hören würde, gerade demköniglichen Wagen im Weg«,Da aber fuhren die Leute den gelehrten Mannschon an und warfen nach ihm. Sie schleudertenSteine und Kot nach ihm und solch ein Blümleinfiel auf ihn, ars seinen. Mantel, seinen Kopf und zuseine« Füße«.*) A. I. wird am 23. d. M. 75 Jahre alt.Er ist der Nestor der tschechischenSchriftsteller, Roma«Historiker, derfruchtbarste Autor seines Volkes. Seine Stoffe behandelst dir Zeit des nationalen Wiedcrcrwachrnsder Tschechen. Er schrieb auch Dramen: ,JanH u i", Zizfa u. a.,Volkswirtschaft.Steigen der Breise.Großhandelsindex im August 983, im Juli 948.Der Index der Großhandelspreise weist,wie das Statistische Staatsamt mitteilt, zum1. August ein allmählich fortschreitendes Ansteigendes Grotzhandclspreisniveaus auf. Der Indexist auf V-orkriegsgrundlage von 948 im Juli auf963 im August, in Gold gerechnet von 138.2 auf140.4 gestiegen. Bei einem direkten Vergleichebeider Motzte bedeutet dies eine VerteueriUrZ um1.3 Prozent.Diesmal verzeichnen nicht nur Lebensmittel(plus 1.5 Proz.), sondern auch Jndustriestoffeund-Produkte eine aufsteigende Tendenz(plus1.2 Proz.). Von Lebensmitteln verteuerten sichhauptsächlich Vegetabilicn(plus 5.7 Proz.), undzwar insgesamt Ms auf Weizen(minus 1.9 Prozent). alle Arten der berücksichtigten Waren vonplus 2 Prozent bei Roggen bis plus 19.2 Proz.bei Mais und plus 21.1 Proz. bei Kartoffeln.Unter den animalischen Lebensmitteln befestigtesich sehr stark Butter(plus 23.3 Proz.), wenigerEier(plus 2 Protz.) und Fett(plus 1.2 Proz.).Eine Verbilligung erfuhren außer dem bereitserwähnten. Weizen auch Fleisch, weniger Rind-und Schweinefleisch(minus 1.3 bis minus 1.9Proz.), hauptsächlich aber Kalbfleisch(minus 21.3Protz.) und Schöpsenfleisch(minus 14.6 Proz.),ferner Rohzucker(minus 5.2 Proz.). Tas Erscheinen heuriger Ware auf dem Markte bewirkt«auch ein« Verbilligung des Heues um 3.6 Proz.Die Jndustriestoffc und-Produkte wiesen geradeim vergangenen Monate erhebliche Preisbewe--gungen auf. Alle bemerkenswerten Metalle m tAusnahme der Grundpreise von Eisen und Stahlerfuhren ein« sehr starke Preisbefestigung. DieVerteuerung bewegt sich in den Grenzen von 3.2Proz. beim Kupfer bis lä.8 bei Zink. Eine starkePreiserhöhung verzeichnete Rohbaumwolle(pms13 Protz.), Baumwollgarne sind von dieser Verteuerung bisher noch nicht betroffen worden. Dieübrigen Textilien weisen eine Preissenkung auf;slowakische Wolle ist unverändert. Importwareverteuerte sich um 3.4 Proz., einheimische nurum 0.6 Prozent.Der Landarbeiterstrelk in Nord-mähren beendet.Der ,Land- und Forstarbeiter" schreibt:Der fast elf Wochen geführte Streik in Nordmähren wurde über Beschluß der Vertrauensmänner beendet. In diesem Kampfe handelte essich davum, den alten Vertrag zu erhalten. DieVerwaltung der Zentralm<chrischen- Zucker-fabriks-Aktiengesellschaft verlangt? eine Herabsetzung der Löhne und die Aenderung einigeranderer Bestimmungen. Dagegen wehrte sich digArbeiterschaft in einem zäh geführten Kampf.Wenn ein Erfolg in diesem Kampfe nicht erreichtwerden konnte, so lag das an den besonderenUmständen, die da mitwirkten. Die ungünstigenWitterungsverhältnisse waren für die Arbeiternicht günstig. Dann aber, und das ist wesentlichIn diesem Augenblicke kam der königliche Wagen-angefahren. Der Rabbi wich aber nicht um einenSchritt von seinem Standplatz zurück. Doch diePferde überfuhren /ihn nicht, sondern hielten vorihm, obgleich cs der Kutscher nichts gebot.Jetzt erst rührte sich der Rabbi und' schritt mitentblößtem Haupte, mit Rosen und anderen Blumen zum-Wagen, wo er kniend den König umGtzade für seine Glaubensgenossen anflehte. DerKönig, welcher von semer Erscheinung und demVorfälle überrascht war, befahl ihm, auf die Burgzu kommen. Dies war eine große Gnade.Die zweite aber wurde ihm vor dem Thronezuteil, wo er mit seiner Bitte«inen guten Erfolghatte.Die Juden mußten nicht in die Verbannungund ihr Rabbi Löw wurde von jener Zeit an öftersauf die Burg zum Könige geladen, dem er manchenAugenblick durch seine Zauberkunst verkürzte. Einmal wünschte sich König Rudolf, daß ihm RabbiBezalel die Stammväter Abraham, Isaak und Jakobund die Söhne Jakobs zeige. Der Rabbi zögerte,schließlich aber versprach er, den Wunsch der Regenten zu erfüllen, nur darum bat er, daß niemandlachen dürfe, bis sich-die heiligen Figuren der Patriarchen offenbaren würden.Der König und sein Hof, die in einem Seitensaale versammelt waren, versprachen es und blickte«begitrig nach der tiefen Fensternische, wo der ernste,große Rabbi im Dämmerlichte stand. Da aber verschwand er wie im Nebel, und aus einer graue«.Wolke trat die hohe Gestalt eines Greises in übermenschlicher Größe, im Faltengcwande hervor, ganzallein, klar beleuchtet. Sie erschien, betrug sich würdig vor aller Augen und verschwand wieder, als obsie in der grauen Wolke erloschen wäre. ES wardie Gestalt Abrahams. Rach ihm offenbarte sichIsaak, nachher Jakob und seine Söhne Juda, Ruben, Simeon, Jzachar und die übrigen, nacheinandererschienen sie, und der König und die Hofleute blickten still und ernst auf die Vorfahren des jüdische«Volkes. Bis auf einmal aus der' Wolke JakobSSohn Noftali auftauchte, ein fuchsroter und sommersprossige Mann, der rasch vorüber rannte, allob er nichts versäumen wollte und die anderen jagenwürde. Da aber konnte sich der König des Lachensnicht erwehren. Aber wie'der König zu lachen begann, verschwand sofort die Wolke' und die ganztErscheinung, und schon klaren durch den geräumigen Saal Rufe der Verwunderung und detSchreckens.Die Höflinge sprangen von ihren Sitzen aufund alle zeigten empor zur bemalten Saaldecke.wichtiger, bekam die Verwaltung Leute, die ihrdie notwendigsten Arbeiten verrichteten. Es fanden sich Streikbrecher genug, die arbeiten gingenund dadurch den Erfolg in Frage stellten. DieseLeute Haben der Landarbeiterschaft schwerenSchaden zugefügt. Sie selber werden darunterebenfalls zu leiden haben und auch noch zu spüren bekommen,-was es heißt, den schwer kämpfenden Arbeitern in den Rücken zu fallen. Esist dies aber auch ein Beweis dafür, welch ungeheure Aufklärungsarbeit unter dem Landvolknoch zu leisten ist. Die Arbeiterschaft hat vielesaus diesem Kampfe gelernt, und es ist ihre Aufgabe, die Mängel und Schwächen, die sich zeigten,zu überwinden. Die Feinde der Arbeiterschaftmögen sich nur nicht in dem Glauben wiegen,daß sic nun restlvs gewonnen haben. Die Arbeiterschaft wird ihnen trotz des Mißerfolges denBeweis liefern, daß sie den Wert der Organisation erst recht erkannt hat und an deren Stärkungeifrig weiterarbeitet.Sitzung des Generalratesder internationalen Vereinigung derTextilarbeiter.- Neber dies« Sitzung— von der wirbereits kurz berichtet haben— geht uns derfolgende ausführliche Bericht zu:Am 12. und 13. August l. I. hielt der Genc»ealrat seine ordentliche Sitzung in Prag Hotel„Monopol", ab, der am 10. und 11. August Vorberatungen der Geschäftskommission des Generälrates voraus gingen.Die Mitglieder des Gcneralrates waren anwesend aus den Ländern: England, Frankreich,Belgien, Holland, Dänemark, Schweiz, Deutschland, Italien, Oesterreich, Polen und der Tsche-choflowakei.Den wichtigsten Beratungsgegenstand bildete das neue internationale Statut.Den Bericht erstattete Gen. Roscher. Durchdas neue Statut wird unsere internationale Bereinigung auf eine neue, modern« Grundlagegestellt. Es trägt den geänderten Verhältnissenin jeder Beziehung Rechnung und ist ein strengumschriebenes Gesetz für den Aufgabenkreis unserer internationalen Bereinigung. Das Statutwurde vom Generalrat gegen eine Einwendungdes Vertreters der franzHischen Organisationeilchellig zum Beschluß echähxL Es dient vorläufig als Grundlage für die Tätigkeit des Generalrates und des internationalem Sekretariatesund wird nächste- Jähr dem internationalenTextilaribeiterkcmgreß zur Sanktion vorgolegt.Zur Erforschung der Lobens- und Arbeitsbedingungen der Textilarbeiter in den Übersee-ischen Ländern und der industriellen Verhältnissedieser Länder sollen Studienreisen unternommenwerden. Eine solche Studienreise nach Indienfindet noch im Laufe dieses Jahres statt, an dersich der internationale Sekretär Thomas Shawund Vertreter der Verbände Englands undDeutschlands beteiligen werde«. Die nächste Stu-dienreise soll nach Amerika stattfinden; dick einzelnen LandeSorganisationen werden aufgefordert, im Interesse der großen Bedeutung, welibeSie hatte sich bewegt, senkte sich merklich herabund kam immer tiefer und tiefer. Der hohe Saalwurde immer niedriger und niedriger. Die wie derTod bleichen Hofleute wollten sich zur Türe stürzen,konnten aber nicht von der Stelle. Sie waren wiefestgcfroren. Alle riefen nach Bezalel, daß er dieDecke zum Stehen bringe, auch der König rief es.Da trat der Rabbi aus der Nische hervor,streckte seine Hände aus und sprach irgend etjpaS.Ehe er zu Ende gesprochen hatte, hielt die Gewölbedecke inne und sank nicht weiter. Der König wolltevon einer Fortsetzung der Erscheinungen schon nichtsmehr wissen. Er eilte ins Frei« und die Hofleutehinter ihm her.Die Saaldecke stieg aber schon nicht mehr in dieHöhe. Bis wohin sie herabgesunken war, dort verblieb sie. Der König betrat schon nie mehr diesenSaal. Man verschloß seine Türe und sie blieb dannständig geschlossen.Noch ein größeres Wunder als diese HradschinerErscheinungen der Stammväter war der Golem,ein Diener der Jehuda Löw. Der mächtige Rabbinerformte sich ihn selbst aus Lehm: er gab ihm dannLeben, indem er ihm den„Schem"(ein Zettelchenmit einer hebräischen Zäuberschrift) in den Mundsteckte.Der Golem arbeitete für zwei. Er bediente,trug Wasser, spaltete Holz, kehrte aus und besorgteüberhaupt all«, groben Arbeiten. Dabei aß er nicht,trank er nicht, brauchte keine Erholung, nicht einmal eine kurze Rast. Aber jedesmal, wenn derSchabbes begann, am Freitag abend, wenn jede Arbeit ruhen sollte, nahm ihm der Rabbi den„Schem"aus dem Munde, da wurde der Golem wie miteinem Schlage starr, bewegte sich nicht und stand wieeine Puppe in der Ecke, toter Lehm, der sogleichnach dem Schabbes wieder lebendig wurde, sobaldihm der Rabbi den Zaüber-„Schem" in di« Mundöffnung legte.Einmal aber, als Löw ben Bezalel sich auf demWege in die Alt-Neusynagoge befand, um den Schabbes einzuweihen, vergaß er an den Golem und nahmihm den„Schem" nicht sus dem Munde. Aberkaum, daß der Rabbi ins Gebethaus hineingctretenwar und einen Psalm begonnen hotte, kamen schonLeut« aus seinem Hause und der Nachbarschafthinter ihm hergelaufen, aller verstört und erschrocken, abgehackt, wirr erzählten sie durcheinander,schrien, was da vorgehe, was geschehen wäre, daßder Golem daheim wüte, daß sich ihm niemandnähern dürfe, weil er den Betreffenden erschlagenwürde.diese Reise für die internationale Tcxtilavbeiter-bewegung hat, sich daran zu beteiligen. Füreinen späteren Zeitpunkt ist auch eine Studienreise nach Japan und China in Aussicht genommen.Für die Zeit der Abwesenheit, des internationalen Sekretärs wurden Vorkehrungen getroffen, damit die laufenden Arbeiten des Sekretärs erledigt w/rden.Die ungarische Textilarbeiterorgamsotion,er-hiolt eine finanzielle Unterstützung aus dem internationalen Fonds.- Die Zahlung der Beiträge für die Landesorganisation Polens»nd Frankreichs wurdenfür beide Länder im günstigen Sinne geregelt.Ein Bericht über die gegenwärtigen Ver-HÄtnisse in Italien wurde mit großem Interessevom Generalrat zur Kenntnis genommen.Der nächste internationale Kongreß findetin Belgien statt. Die reichsdeutschen Kollegenverlangten, daß der übernächste Kongreß inDeutschland abgehalten wird.Die nächste Sitzung des Generälrates ßMnach Rückkehr Studienkommiffion aus Indien im Frühjahr 1927 in Schweden stattfinden.Gen. Roscher als Vorsitzendeer dankte amSchluß der Tagung den Mitgliedern des Generalrotes für die erfolgreiche Arbeit und sprachdie Hoffnung aus, daß die neue Verfassung derinternationalen Bereinigung zu einer erfolgreichen Arbeit im Interesse des internationalenTextilarbeiterproletariates in der Zukunst, sichrenmöge...Statistik des Arbeitsmarttes imMonat Mai 1828.Die Zahl der Arbeitslosen in der Tschechoslo-.-wakffchen Republik, d. i. die Zahl der bei den Ar-beitSvermittlungsstellen registrierten Bewerberbetrug Ende Mai 1926 68.991(Ende April66.098), die Zahl der freie« Stellen 12.830. Andurch Vermittlung der Gowerklcbaftsoraanisatio-nen unterstützten Personen. gab es in der letztenMaiwoche 33.670(im April 30.056).(Die Zahlder Arbeitslosen ist natürlich viel größer.)Große Fusion in der deutschen photographischen Industrie. AuS Berlin wird der„PragerPresse" gemeldet: Die Conteffa-Nettel-A.-G. inStuttgart, die Ermmann-Werke in Dresden,die Optische Anstalt Goertz in Berlin und. dieJcawerke in Dresden haben beschlossen, ihrendemnächst einzuberufeuden Generalversammlungen die Verschmehung der Unternehmungen vor-zuschlagen. Die Führung eines solchen-.Trustswürde Goertz übetnehmen, sein Aktienkapital nochReduzierung auf 3.15 Millionen Reichsmark wieder um 9.45 Millionen erhöhen und aus diesemErhöhungsbeitrage den Umtausch der Aktien deranderen Gesellschaften vornehmen.«■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■•■■■■Mm'Genossen, leset und oerdreUet dieArbeiterpresse.HUnHUIHHIIIIimillKHMDer' Rabbi zögerte einen Augenblick; der Schabbes war da, der Psalm hatte bereits begonnen. Jed-wege Arbeit, die geringste und selbst allergeringsteAnstrengung war von diesem Augenblicke an eineSünde. Aber er hatte den Psalm, mit welchem derSabbat eingeweiht wird, noch nicht zu Ende gebetet,es halt« folglich noch nicht die eigentliche Sabbat-Stunde angefangen.— Er stand also auf und eiltenach seinem Haufe. Noch war er nicht daheim angelangt, als er bereits einen dumpfen Lärm unddröhnende Schläge vernahm. Als er hineintrat,blieben die übrigen vor Angst ein-Stück hinter ihmzurück und da gewahrte er eine entsetzliche Verwüstung: zerbrochenes Geschirr, zertrümmerte, umgeworfen« Tische, Sessel, Kästen und Bänke, zerstreut Herumliegende Bücher. Hier hatte der Golembereits sein Werk der Zerstörung beendet. Jetzt eben„arbeitete" er am kleinen Hofe, wo bereits Hennen,Küchlein, Hund und Katze, all« erschlagen lagen,und wo er gerade eine grobstämmig« Lind« aus demErdboden riß. Er war ganz rot, und die schwarzenHaarlocken flogen ihm um Stirn und Gesicht, wieer den Beurm ausriß, als ob es irgend eine Lattein einem Zaune wäre.Der Rabbi schritt geraden Weges auf ihn zu;er blickte ihn unverwandt an, mit ausgestrecktenHänden. Da gab es mit dem Golem einen Ruck,er rollte mit den Augen, wie ihn der Meister berührte, und blickte ihm wie verstört iys Auge, alsob er durch seinen mächtigen Blick angeschmiedetworden wäre. In diesem Augenblicke griff ihm derRabbi zwischen di« Zähne und niit einem Rucke rißer ihm den„Zauber-Schem" aus dem Munde.Und mit dem Golem war's, als ob er eintüber den Kopf erhalten hätte. Augenblicklich stürzteer zu Boden und lag hier regungslos, schon wiederwie ein« Lehmpuppe, wie«ine tote Masse.Abe ringsherum stehenden Juden, alt» undjunge, schrien freudig auf und voller Mut trätenste jetzt zum gefallenen Golem heran und lachtenund verhöhnten ihn. Der Rabbi aber atmete tief aufund schritt, ohne ein Wort zu sprechen, wieder indi« Synagoge, wo er im Schein« der Lampen wieder den Psalm aufznsagen und den Schabbes einzuweihen begann.Der heilig« Sabbat ging vorüber, doch RabbiLöw ben Bezalel legte dem Golem schon keinen„Schem" mehr m den Mund. Und so stand derGolem nicht wieder auf, blieb eine Lehmpuppe undkam auf den Boden, unter dos Dach der altenSynagoge, wo er dann in Stücke zerfielAutorisierte Uebersetzung von I. R e i s m a n u.