24. September 1926.

Danksagung. Die Witwe des auf tragische ist Baratyphus aufgetreten. Bis jetzt sind 48 Per­Weise aus dem Leben geschiedenen Gen. Johann sonen erkrankt, elf davon in Fulda   selbst. Todes Witatschef, Bezirksvertrauensmannes in fälle sind noch nicht zu beklagen. Hohenfurth  , ersucht uns, allen deren, die an der Leichenfeier für den Verstorbenen am 17. Sep tember in Budweis   teilgenommen haben, in ihrem und ihrer Kinder Namen den herzlichsten Dank auszusprechen.

Druckfehler. In unserem Artikel vom Diens­tag3um Sädtetag in Wien  " auf Seite 4 hat sich in der letzten Zeile des 1. Absatzes, Spalte 1, en sinnstörender Druckfehler eingeschlichen, Es heißt dort zusammfassend darf ge­sagt werden, daß am Sonntag gezeigt wurde, wie man verwaltet, oder verwalten will: in Deutschland  . nationalistisch, in Desterreich sozialistisch und in der Tschechoslowakei   nationa­listisch. Richtig soll es heißen: Zusammen fassend darf gesagt werden, daß am Sonntag ge­zeigt wurde, wie man verwaltet, oder verwalten will: in Deutschland   rationalistisch, in Oesterreich   sozialistisch und in der Tschechoslowakei  nationalistisch."

Vom eigenen Hund zerfleischt. Die 25 Jahre alte Baronin von Carna- Bornheim in der Bendlerstraße in Berlin   besaß seit längerer Zeit einen dreijährigen russischen Windhund, der ihr ge­schenkt worden war. Das Tier war sehr bissig und hatte erst vor einiger Zeit eine Argestellte der Ba ronin und außerdem auf der Straße ein Kind und einen Polizeibeamten gebissen. Am Mittwoch mor­gen stürzte sich das Tier plöglich und ohne besonde­ren Grund auf die Baronin, die noch im Bette lag, und zerfleiste ihr Gesicht, Arme und Beine. Auf ihre Hilferufe kam das Mädchen herbei, ohne ihr jedoch helfen zu können. Sie stürzte hilfeschreiend auf die Straße und traf glücklicherweise einen Boli zeibeamten. Als beide in das Schlafzimmer zurüd­fehrten, mußten sie feststellen, daß der Hund noch immer seine Angriffe wiederholte. Dem Bolizei­beamten blieb nichts anderes übrig, als mit seiner Waffe den Hund niederzuschießen. Die Verletzungen der Boronin sind so schwer, daß sie in ein Kranken­haus überführt werden mußte, wo fogar an ihrem Die Tagung des Hauptausschusses der„ Natur- Aufkommen gezweifelt wird. freunde". In den letzten Tagen des Monates August Von der deutschen Universität. Mit dent gestri­trat in Wien   der Hauptausschuß dieses internatio- gen Tag hat die Inskription und damit auch das nalen Wanderbundes zusammen. Eingeleitet wurde intersemester begonnen. Die wengewählten Funk die Tagung durch einen Vortrag des Abgeordnetentionäre haben ihre Aemter angetreten. Die Ge­Schred, Bielefeld  , der im großen Saael des Ver- schäfte des Rektorats, welches durch den Tod des bandsheimes der Krankenkassen vor den Wiener   Professor Spiegel verwaist ist, führt bis zur Neu­Mitgliedern über das Thema„ ,, Wege und Ziele der wahl eines Rektors Professor Dr. Cory. Die Ret­Naturfreunde" sprach. Reicher Beifall lohnte die torswahl erfolgt am 8. Oktober. Hiezu müssen die Ausführungen des glänzenden Redners. Am Sams- Fakultäten neue Wahlmänner wählen. Die medi­tag begannen die Beratungen. Sekretär Happasch zinische Fakultät hat eine diesbezügliche Sigung für erstattete einen ausführlichen Bericht über die Tätig den 30. September einberufen.or keit des Vereines im Jahre 1925, der mit großem Beifall von den österreichischen und ausländischen

fogte man ihm, der jetzt wegen seiner hohen Ver­dienste um die Erforschung des Iſlams mit Ehr erbietung behandelt wurde: Als die Musik nahte, habe er, wohl in den Anblick und in Gedanken ver­junken, im Takt des Marsches leise mit der Fuß­ipige gewippt. So unbeherrscht sei kein Orien­tale, und deshalb sei er als Mensch des Abendlandes erkannt worden.

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Volkswirtschaft.

Seite 5.

Die Arbeitslosigkeit in der Textil­industrie im Bezirle Warnsdorf.

Von rund 10.000 Textilarbeitern im Bezirke Warnsdorf arbeiten derzeit 5.275 Arbeiter bet­So entstehen Götter... In jenem Gebiet Ost- türzt. Im Durchschnitt 3 Tage per Woche. Ein afrikas  , das einstens eine große Kolonie Deutsch  - Betrieb der Fa. Bauer& Gerber, der rund 500 lands gebildet hat, tritt jezt ein Mann auf, an dem Arbeiter beschäftigte, steht seit 1922 still. Religionspsychologen die schönsten Studien machen Der Betrieb der Fa. Nedwed hat seit einem Vier­tönnten. Der Mann heißt Mgoja und ist vor feljahr seine Pforten geschlossen. Die Arbeiter Beruf- Zauberdoktor. Er behauptet, einen Bau- wurden aufs Pflaster gesetzt. Die beiden Chefs, bertvank zu besitzen, durch den man jeden Heren- von denen der Eine sein Domizil in Wien   und meister unfehlbar als solchen entlarven könne. Denn der Andere in Budapest   hat, dürften von Not noch dies Tränklein wirte wie Scheidewasser. Man gebe nichts verspürt haben. es einem Menschen zu kosten: hält ers aus, ists gut Die Warnsdorfer Industrie wurde nach für ihn, hält ers nicht aus, wird er besoffen und allen Ländern verschleppt, und erst in der ist eben dadurch als Herenmeister stigmatisiert. Wie jüngsten Zeit wurden in Belgrad   und Marburg  aber bor naiven Gemütern sich nur bewährt, was zwei neue Betutebe mit 1200 Stühlen eröffnet. in möglichst viel Zeremoniell und Geheimnisvodes Die Not und das Elend unter den Warns­gehüllt wird, so setzt sich unser Zauberdoktor nicht dorfer Textilarbeitern steigt mit jedem Tage. allein mit seinem Hexentrant durch, sondern erst Schon sind rund 400 Arbeiter, unorganisierte durch die vielen Taschenspielerkunststücke, die er von und von der Organisation ausgesteuerte indischen Fatiren gelernt hat und vermöge deren er oder solche, die die Karrenzfrist in der Organisa­den Eingeborenen des Landes angst und bange tion noch nicht zurückgelegt haben, zu verzeich­macht. Er. ,, zaubert" Stüde von Menschenhaut, ja nen. In den nächsten Wochen werden Hunderte auch ganze Menschenköpfe hervor, von denen er be- von Textilarbeitern von ihrer Organisation aus­hauptet, sie stammten von Menschen her, die er eben gesteuert werden. Und dazu der Winter vor durch seinen Zaubertrant schon noch als Herenmeister der Tür. und Mörder ertappen werde. Jeder, von dem er es Diese traurigen Zustände veranlaßten das verlange, müsse darum, bei sonstigem Verdacht des Gausekretariat und die Zentralgruppe Warnsdorf Schuldbewußtseins, den Trank einnehmen und der Union der Textilarbeiter, die politische Be­jetzt kommt das eigentlich Göttliche dafür eine zirksverwaltung in Warnsdorf auf diese Tatsachen Gebühr von sechs Cents, und im Falle eintretender aufmerksam zu machen. Eine Deputation von Besoffenheit, also nachgewiesener Berhertheit, eine Arbeitslosen sprach unter Führung des Gau­Woran man den Europäer eifunt. Beim Tetz. Ertragebühr von vier bis zehn Schilling, je nach sekretärs Gen. Dorsch bei diesem Amte vor. Woran man den Europäer erf unt. Beim letz- der Hochgradigkeit des Rausches, entrichten. Die Dem Rat der politischen Bezirksverwaltung Delegierten zur Kenntnis genommen wurde. Reiches ten Beiramfest des Propheten ereignete sich in Fakirkunststücke verschaffen ihm die nötige Ver- wurde eine Denkschrift über die Lage der Textil­Lob erntete der Zentralausschuß für die Aus- Metta ein seltsamer Zwischenfall. Den Höhepunkt stattung und den Inhalt des Naturfreund" des Festes bildet der feierliche Umzug der aus der ehrung, die Zaubertrankandrohung die nötige Angst, arbeiter überreicht und wurde ersucht, dieselbe an und die Medizintranfgebühr die nötige Mammons- das Ministerratspräsidium weiterzuleiten. Rat Ehrenstein erstattete den Kassenbericht, der ganzen Welt des Islam zusammengeströmten Pilger. tontribution seiner Negerschäflein. Der ganze Gott Martius versprach der Deputation, dies zu tun einen erfreulichen Stand der Finanzen des gro- Nach Nationen zusammengeschlossen zu großen 3üift fertig und seine Landsleute sehen ihn auch als und versichert, alles zu unternehmen, was im zen Vereines zum Ausdruck brachte. Präsident gen ziehen die Gläubigen mit Musik und Gesang Gott   an und behandeln ihn als solchen. Durch Interesse der Arbeitslosen ist. Voltert referierte über die Werbearbeit, der in großem Bogen um die Kaaba  , den heiligen Soluspofus, Terror und Geld die Pfaffen aller in Zukunft das größte Augenmerk zugewendet wer- schwarzen Stein, deffen mächtiger Quaderblock den wird. An der regen Aussprache beteiligten sich fchroff gegen die leuchtend blaue Kuppel des arabi- Riten würden sagen: durch Wundertaten, Autorität alle Delegierten. Eine Fülle neuer Gedanken wurde schen Himmels ragt. Wenn auch die modernen Mo- und Opfergaben so entsteht ein Gott, so bildet sich zum Ausdrud gebracht, man gelobte sich, das Durch hammedaner heute die Reise auf der Hebfchasbahn cs handelt sich hauptsächlich um das Gebiet von führbare mit aller Beschleunigung in Angriff zu für vereinbar mit der Askese der Pilgerschaft halten, usar amo, sind sehr ungehalten über die Kon­nehmen. Jai Berichtsjahre 1925 ist zwar die Zahl so ist doch das Betreten des Heiligtums der Staaba, kurveng, aber sie ist doch nur ein Spiegelbild ihrer der Mitglieder, besonders in Deutschland  , im Rück- besonders zur Zeit des höchsten Festes, jedem Un- selbst: die Geburt der Gottheit aus dem Geist des gang begriffen gewesen, doch darf auf Grund des gläubigen bei Todesstrafe berboten. Halbjahresberichtes für 1926 mit vollem Recht die Jeder, der die Hadsch  , die Pilgerfahrt, nach den Die Mitgift für die Ewigkeit. In dem Städt­Hoffnung ausgesprochen werden, daß es nun wieder Vorschriften beendet hat, führt von da ab zu seinem Die Unternehmer versuchten auf Grund der ist dieser Tage eine alte aufwärts zu gehen scheint. Besonders zu begrüßen Namen den Ehrentitel Fadschi", und dieser Titel chen Jorea in Italien  ist die rege Bautätigkeit vornehmlich in Desterreich, wäre entweiht, wenn auch ein Ungläubiger die Jungfer gestorben, mit Glücksgütern reich gefegnet, falschen Auslegungen des Urlaubsgesetzes durch Deutschland   und in der Schweiz  . Gegenwärtig be- Sadsch vollenden könnte. Als nun die Spike eines abgesehen von dem Glücksgute Hymens. Als man ihre Juristen den Metallarbeitern den Urlaub sitzt der Verein 256 Schutzhütten, Ferienheime und der Züge heranrüdte, mit den Musikanten voran, ihr Testament öffnete, zeigte sich, wie sich die Tote für 1925 ftreitig zu machen. In mehreren Fäl Talherbergen, eine ansehnliche Zahl solcher Säufer wurde plöblich in einer Gruppe unter den Zu den Uebergang in die andere Welt zu verschönen len zum Teil im Einvernehmen mit der In­ift teils im Bau begriffen, teils find die erforder- schauern ein Mann, der wie ein türkischer oder gedacht hat. Wie die Alten ihren Abgeschiebenen dustriellenorganisation hat nun der Inter­nationale Metallarbeiterverband( Komotau  ) zur lichen Grundstücke hiezu sichergestellt. Der Presse- ägyptischer Gelehrter aussah, von den Umstehenden eine Münze in den Mund legten, als Reisegeld für Klarstellung der strittigen Frage den Rechtsweg dienst hat sich außerordentlich bewährt, so daß der ergriffen und mit Gewalt und unter Mißhandlun- Charon  , wie die Etrusker ihren Lieben Amphoren, beschritten und einzelne Fälle bis vor den Ober­Zentralausschuß mit dem weiteren Ausbau dieser gen vor den Kadi geschleppt. Man verbonate seine Schmuck und Waffen und dergleichen, den Kindern Einrichtung betraut wurde. In seinem Schlußworte fofortige Verurteilung, weil er ein Ungläubiger sei. sogar Puppen mitzugeben pflegten, wie die Bar- ſtent Gerichtshof getrieben. Nun ist in allen In­konnte der Präsident Nationalrat Volkert mit Be- Die erregte Menge drohte ihn zu lynchen. Der als baventönige ihre Lieblingsrosse und Lieblingsfrauen tanzen die Streitfrage zugunsten der friedigung feststellen daß unter den Vertretern der Richter fungierende Briefter konnte aber nichts mitbekamen, so verfügte die Dame von Ivrea  , daß an Urteil liegt folgender Sachverhalt zu einzelnen Länder volle Einmütigkeit herrscht. Er Verdächtiges an dem Beschuldigten wahrnehmen und folgende angenehme Dinge in ihrem Sarg zu ver­konnte für das dem Zentralausschuß rückhaltlos ließ ihn von seiner Wache schützen. Dann schritt er stauen sei? ihre Juwelen, ihr Geld, eine Anzahl Grunde: Im Jahre 1925 tam es im April zu ausgesprochene Lob und Vertrauen danken und der zum Verhör. Es stellte sich heraus, daß der Ver- Flaschen und Fiaschi edelsten Weines, mit Gläsern, der Aussperrung in der nordwestböhmischen Me­Hoffnung Ausdruck geben, daß die Tagung des Hoffnung Ausdruck geben, daß die Tagung des haftete ein europäischer, sehr berühmter Orientalist Salami, gebratene Hühner, Kuchen, Schokolade, tallindustrie. Die Unternehmer erklärten dann, Hauptausschusses zur Ausbreitung des proletarischen war, der im Orient lebte, und zum Jilam über- Teller, Besteckte, Tisch- und Handtücher, Servietten. Die Arbeiter hätten für das Jahr 1925 feiner Wanderns zur Festigung und Vertiefung der getreten war, um so seine Studien ungestört an was die Lebemamsell mit diesem Massentransport Anspruch auf Urlaub. Das Bezirksgericht in Tet­Naturfreundebewegung und damit auch zum Wohle der Quelle treiben zu können. Er war im Laufe guter Dinge in die Ewigkeit bezweckt, scheint lar. fchen hat jedoch einem der ausgesperrten Arbener des arbeitenden Bolles beitragen wird. der Zeit so sehr mit dem Stoffe seiner wissenschaft. Da fie feinen Lieblingsmann mit hinübernehmen den Urlaubsanspruch für 1925 zuerkannt. Die der Zeit so sehr mit dem Stoffe seiner wissenschaft lichen Arbeit verwachsen, daß er ganz das Leben fonnte, hoffte sie wenigstens durch diese reiche Mit eines Muselmans führte. Auch sein Aeußeres batte gift einen Geistergatten zu gewinnen nach sich mit dieser orientalischen Lebensweise verändert, dem schönen Spruche: und er war durch nichts von einem geborenen ,, Hier sind Ceres', hier sind Bacchus  ' Gaben Orientalen zu unterscheiden. Da sein Name in der Und auch Amor stellt sogleich sich ein. wissenschaftlichen Welt bekannt war, fiel es ihm Es fragt sich nur, ob die„ lachenden Erben" wirklich nicht schwer, den Nachweis zu erbringen, daß er der Tante auch die Juwelen und das Geld ins Grab Muslim, und als solcher mit Recht Hadichi" sei. mitgegeben haben. Mit ein paar gebratenen Hüh­Es erschien ihm aber unerklärlich, wodurch er seine wern und Flaschen Barolo wird sich ein Herr aus europäische Abstammung verraten haben sollte. Da dem Jenseits kaum auf die Dauer fesseln lassen.

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Der Typhus in Hannover  . Vom Dienstag zum Mittwoch hat der Typhus in Hannover   acht Opfer gefordert. Zwölf Personen konnten aus den Kran­tenhäusern entlassen werden. 20 Kranke und Ver­dächtige wurden neu aufgenommen. Insgesamt sind bis j.st 88 Tote zu beklagen. In den öffentlichen Schupimpfstellen sind bis jetzt 45.000 Personen ge­impft worden. Im Sordi- und Landkreis Fulda  

101 08 Sanne. 19

Wen Anna Mosegaard.

II.

Die Reihe fam an mich. Ich sollte bestraft werden, wofür? was hatte ich getan?

Beim ersten Schlag schon war ich gebrech­liches Geschöpf einer Chnmacht nahe. Da trat Hanne für mich ein: Ich sei schuldlos." Das machte ihn n wütender. Trotzdem verteidigte sie mich tapfer.

Da es mit nicht möglich war, nach dem zwei ten Schlage die Hand noch einmal freiwillig hin­zuhalten, sollte mir Hanne gewaltsam die Rechte ausstreden. Sie tat es nicht. Danne blieb dabei ich hätte nichts getan. Sie allein habe geschimpf: und geschlagen. Und heldenmütig nahm sie die andern für mich bestimmten Stockfaläge auch noch hin. Und fannte feine Träne. Nur die Zähne knirschten, als zerbissen sie Knochen.

priesterliche Macht. Die Missionäre jener Gegend,

Schwindels

unerwartet der Wagen vorfuhr. Arme Hanne! Die Strafe war hart. Und wieder hatte sie kein Wort der Anklage, femen verriet sie. Alle Schuld schrieb sie sich zu.

Hoffentlich entschließt sich die Regierung bald, Mittel und Wege zu finden, um der Not im Bezirke Warnsdorf zu steuern.

der Urlaub der Metallarbeiter für 1925.

Eine wichtige Entscheidung des Obersten Verwaltungsgerichtshofes.

Arbeiter entschieden.

Unternehmer refurrierten gegen dieses Urteil Angelegenheit zur neuerlichen Verhandlung an und das Kreisgericht in Lettmerit verwies die das Bezirksgericht. Ueber Rekurs des Verbandes und der Unternehmer erklärte der Oberste Ge­ richtshof   den Anspruch des Arbeiters für berech­tigt. Die Entscheidung des Kreisgerichtes Leit­ meritz   trägt das Signum Co VIII 424/ 25-16 und ist samt der Begründung wörtlich im„ In­ternationalen Metallarbeiter" Nr. 39 vom 25. September 1926 abgedruckt.

mit Holzstüden. Mitunter ließ der Vordermann| setzte sie eine Zeitung in Brand und versuchte| Hanne denselben eintönigen Gang wie vorher. ein Stüd fallen, da galt es die Füße zu sichern, Feuer zu essen. Wenigstens ließ sie niemanden einen Blick in ihr darum hüpften wir wie Sperlinge. Am Nach Wir johlten vor Vergnügen. Dabei sah Hanne Seelenleben tun. Gesegneten Leibes schleppte fie mittag machten wir eine fleine Pause. Wir fan- geradezu schaurig aus. Mit rollenden Augen, in sich mit ihren Futtereimern, war des Morgens den, wenn wir noch eine Stunde tüchtig arbeite- der Hand die brennende Fackel, so stand sie, als die erste, des Abends die letzte. Zurzeit der Kar­ten, waren wir bis zum Abend fertig. So saßen toffelernte tam ihre schwere Stunde. Ganz allein wir jedes auf einem großen Holzklotz und ver­ohne Hilfe gebar sie ihr Kind. Ja, wer hätte der zehrten gemütlich unser Stück trockenes Schwarz­vierschrötigen Gestalt mit dem heroen Zug um brot. Da bekam einer der Knaben einen lustigen den zugekniffenen Mund überhaupt angesehen, Einfall: die Holzklöze alle rund im Kreise gelegt, daß sie ein füßes Geheimnis berge...! Exch ergaben eine prächtige Manege. Sägespäne gab es in Hülle und Fülle, so war der Zirkus fertig. Etliche Stricke waren bald herbeigeschafft, so galoppierten die wilden Pferde", die Tenas Pferde", im Kreise herum und wurden mit dem Laffo' eingefangen. Dann schlugen die Knaben Burzelbäume, und wir Mädchen tanzten einen Reigen,

aus!

Aber wo war Hanne

Hanne war verschwunden von der Bildfläche. Aber da kam sie ja! Gott  , wie sah Hanne

Am Abend saß ich an Hannes Bett und Die Holzhacer ließen vor Lachen die Pfeife fühlte die geschwollenen Hände! Die Kinderhände, aus dem Munde fallen. die für Recht gefämpft hatten! Das leibhaftige Buschweib, geradeso, wie Ein andermal. Es war im Hochsommer. Unsere Waiseneltern machen eine Wagenpartie. wir es auf dem Jahrmarkte gesehen hatten. Das Der ganze Hofraum lag voll Scheitholz. Zwei prächtige Haar hing ihr zerzaust, wie eine Mähne Wagenladungen. Drei Holzhacker waren gekommen, um den Stopf; Gesicht, Hände und Füße waren Es wurde gesägt, gehackt, und dann mußte das vabenschwarz. Dazu ihr gvinsendes Gesicht und gehackte Holz auf den Hausboden geschichtet wer- die fleischenden großen Zähne! den. Das letztere war unsere Arbeit. Wir waren So raste sie im Kreise herum und wälzte sich fünfzig Kinder. Alle mit bloßen Füßen, so ging in den Sägespänen des Publikums". Aber es im Gänsemarsch drei Treppen hoch vollbepackt nicht genug. An der Pfeife des einen Holzhaders

Noch einmal, nach langen Jahren, hab ich Hanne wiedergesehen. Vor den Schranken des Gerichts, angeklagt des Kindesmordes.

Hanne, die Hanne mit dem goldigen Herzen sollte ein Kind, ihr eigenes Kind gemordet ha­ben? Und doch lautet so die Anklage.

Wenn es auch kein gemeiner, grausamer Mord war, es war immerhin ein Mord. Mord, herbeigeführt durch, Nachlässigkeit.

Nein und doch nicht! Das Schicksal Hannes Verhängnis, das ihr überall folgte, hatte das Kind getötet.

Nachdem Hanne konfirmiert war, hatte man Stadtdamen wollten Hanne nicht als Dienende sie als Magd auf ein Rittergut verdingt. Die in ihr Haus aufnehmen; sie sei auch zu abstoßend. Wie sollte Hannes phantasiereiches Gemüt das eintönige Landleben ertragen?

ein

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nie ist

Wie sie zu dem Kinde gekommen? Wort über ihre Lippen gekommen. Sei es, daß irgend jemand in seiner brün­stigen Not den Weg zu Hanne gefunden. Sei es, daß sie im das Kämmerlein öffnete in ihrer bekann­ten Art, dem Bedrängten beizustehen. Ja, wer weiß es? Doch eins steht fest. Das Leben ging

Als sei nichts geschehen, so nahm sie am Morgen nach jener qualvollen Nacht dex Spaten über die Schulter und schritt nach dem Kartoffel­acer. Rauh und kalt pfiff der Herbstwind, die Kartoffeln waren eisigfalt und matschig anzufass sen. Erst als sie einen gefüllten Sad über den Ader schleifte und wimmernd zusammenbrachy, trug man sie auf ihre Rammer. Dort fand man das tote Kind. Unter der schweren Bettdecke, die Hanne sorgfältig über das kleine Wesen gebreitet, damit es nicht friere, indes sie ihrer Arbeit nach­ging, war es erstickt.

den,

So war Hanne zur Kindesmörderin gewor­

Dach wer glaubte ihrs?

Lag es nicht viel näher, daß die verstockte Person" das Kind gewaltsam unter der Decke erstickt hatte, um sich der Bürde zu entledigen?

Kalten Blickes, so wie sie in der Kinderzeit die abscheuliche Kartoffelsuppe hinuntergewürgt, flaglos, so wie sie stets für andere die Strafe trug, so nahm Hanne ihr Urteil entgegen