Belfe

Gin Riefenforruptionsskandal.

Kohleneinfuhrscheine für politische Barteien im Werte von etwa jährlich fechs Millionen Kronen.- Einschreiten der polnischen Regierung gegen die Korruption in der Zichechoslowakei. Das Sytem Švehla. Statt nationalem Ausgleich polnische Einfuhrscheine.

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Mittwoch 2. Feber 1927.

Ein Wort muß noch dazu gesagt werden, wie sich die deutschen attivistischen Parteien, die Par­teien der großen Staatsmänner und der nationalen Verständigung benehmen. Sie haben das Regieren tatsächlich sehr bald erlernt. Das sind wahrscheinlich die großen Errungenschaften, welche die Herren Spina und Mayr- Harting und Stenzl dem deut­schen Voffe bringen. Statt des nationalen Ausgleichs klingendes Geld. Man redet von Völkerfrieden und Bölferverständigung, aber die Hauptsache ist bare Münze.

Tcharmann jun. nahm ein Gewehr an sich und ging in das rückwärtige Zimmer der Privatwoh­nung. Andere Personen nahmen die übrigen Ge­wehre und begaben sich in das gegen die Straße zut gelegene Zimmer. Tscharmann jun. selbst, der an­gibt, im Hofe feines Hauses Schutzbündlern be­gegnet zu haben, gab nun drei Schüsse gegen die gegenüberliegende Hauswand ab, angeblich, um die Schutzbündler zu verscheuchen. Nach Behaup tungen von Zeugen. sollen von der Straße her gegen das Wohnhaus Steine geschleudert und auf Seit langem ist es bekannt, daß mit den Ein- de a ofraten zugewiesenen Einfuhrzertifikate der Straßenseite des Hauses Schüsse gefallen fein. fuhrscheinen für polnische Kohle ein Handel ge- übernimmt die Antracith G. m. b. H. Die tschechi  - daß das System der polnischen Einfuhrscheine Schließlich muß noch hervorgehoben werden, Tatsächlich wurden vor dem Hause drei Steine trieben wird, an dem eine Reihe politischer Bar- schen Nationaldemokraten über eben ihre gefunden und an der Hauswand selbst Spuren teien in der Tschechoslowakei   insofern beteiligt sind, Scheine dem Prager   Kohlenhändler Jirajet u. Co. präsidenten Svehla ist. Wenn er durch eine wahre Schandefürden Minister­von Steinwürfen festgestellt, hingegen konnten Schußspuren dort nicht wahrgenommen werden. als sie an diesem Kettenhandel monatlich hundert Die tschechischen Gewerbetreibenden folche Mittel seine Koalition zusammenhält, Einwandfrei wurde festgestellt, daß aus dem Gar- tausende Kronen verdienen. Im Handelsvertrag überlassen die Scheine für oberschlesische Kohle der braucht er auf seine staatsmännische Tat nicht tenfenster des Hauses gegen die Straße zu geschof mit Bolen ist nämlich ein Einfuhrkontigent für Zivno uhelna, die sie dem Dr. Obertor, Verival- itolz zu sein. Nicht nur derjenige, der sich beste­sen wurde, und der junge Tscharmann selbst gibt polnische tohle festgesetzt. Einführen darf die Kohle tungsrat der Kohlenhandels- A.- G., übergibt. Die then läßt, derjenige, der besticht, ist schuldig. zu, in der Richtung gegen die Straße einen Schuh nur, wer einen solchen Einfuhrschein, der auf sieb- Einfuhrscheine für Dombrauer Kohle gehen zum Von den großen Parteien der Tschechoslowafei abgegeben zu haben. Diesem Schuß fielen bekannt zehn Tonnen lautet, besitzt. Solche Einfuhrscheine Teil an die Středočeska uhelni společnost, May u. sind an diesem seinen Geschäft nur drei nicht be­lich zwei Personen zum Opfer, hiezu kommt noch werden im Handel mit 200 bis 250 Kronen be- Comp., an welcher der Sohn des Abgeordneten teiligt, nämlich die deutsche   sozialdemokratische Ar­eine vermutlich leichte Verlegung eines sechsjähzahlt. 60 Prozent dieser Einfahrscheine bekommen Sorat interessiert ist, zum Teil an den Kaufmann beitervartei, die kommunistische Partei und die rigen Knaben. Der Schußz wurde abgegeben, ge- mun einige politische Parteien. Die Zeitschrift ,, Die Stadel in Wal. Meseritsch. Beide verkaufen sie Deutschnationalen. Alle anderen gehören der Ge­rade als die letzten Reihen der Schutzbundler an Wirtschaft" ist in der Lage, eine ganze Reihe von unter anderem der Firma J. Janečka in Mähr.meinschaft an, welche Herr Svebla mit Hilfe des dem Hause Tscharmanns vorbeimarschierten. Nach Einzelheiten aus diesem Handel mit Einfuhr­Sitems der polnischen Einfuhrscheine um sich ver­dem Schuß stob alles in die umliegenden Häuser cheinen, die eine schwere Schädigung der Bevölfe­Sitems der polnischen Einfuhrscheine um sich ver­auseinander. Zu weiteren Ausschreitungen ist es run sind wird doch der Preis der Kohle da­nicht gefommen. Tscharmann jun. wurde heute durch in die Höhe getriebenenzugeben. bormittags verhaftet und dem Bezirksgerichte Mat­ tersburg   eingeliefert.

Desterreichisch- italienischer Grenz­zwifchenfall.

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sammelt hat.

Inland.

Dstrau. Die tschechische Volkspartei gibt ihre Scheine gleichfalls der letztgenammen Firma und Herrn Dominik Dlouhy in Prag  . Die tj che chischen Agrarier nehmen ihre Scheine Am 29. Dezember 1926 fand diesbezüglich durch ihren Sekretär Zilfa in Empfang. Ein Teil eine Sigung der Vertreter der tschechischen und wird der Antracit G. m. b. 5. überlassen, ein Teil beut chen Regierungsparteien statt, weil die pol der Kohlenfirma Josef Polat. Die deutschen Die Chriftlichozialen für die achtzehn­nische Regierung durch ihren Prager   Handels- Agrarier ceben die Ginfuhrzertifikate teils den monatige Dienitzeit. attache Dunajecki im Außenministerium eine drei Zentralverbänden der landwirtschaftlichen Protestnote überreicht hat, in der darauf hinge- Genossenschaften in Prag  , Brünn   und Troppau  , Und wie sie das begründen. wiesen wird, daß die Tschechoslowakei   das Kohlen einen Teil der Parteileitung des Bundes der Land- Mit dem christlich sozialen Abgeordneten Wien  , 1. Feber.( Tsch. P.-B.) Wie die Amt- abkommen zum tschechoslowakisch- polnischen San- virte in Böhnt.- Leipa, den Rest der landwirtschaft- se un z, der als erster unter den deutschen Regie­liche Nachrichtenstelle mitteilt, haben am Sams- delsvertrag verletzte, das ausdrücklich bestimmt, lichen Handelsgesellschaft in Tetschen   an der Elbe. rungsparteilern für die 18monatige Dienstzeit in daß dem freien Verkehr zwischen den Konsumenten Für die deutschen Gewerbetreibenden die Arena stieg, haben wir uns schon beschäftigt. tag 50 Fascisten die Grenze am Brenner über- und den Schächten fein Hindernis in den Weg werden die Scheine der Firma Josef Markus in Das Stichwort wird nun von der deutschen kleri­schritten und sind ungefähr 100 Schritt auf celegt werden dürfe. In dieser Sizung wurde Olmitz übergeben. Die deutschen Christ- falen Presse aufgenommen, das Volk" in österreichisches Gebiet vorgedrungen. Als die darüber gesprochen, ob man die der Regierung lich sozialen weisen ihre Scheine der Wige- Jögerndorf gewöhnt seine Leser an das llebel Fascistenabteilung einer österreichischen Gendar- gegenwärtig nicht mehr angehörenden Parteien, Kredit- und Wirtschaftsgemeinschaft in Brag zu. mit einem lauwarmen Leitartikel, der ihnen die meriepatrouille begegnete, fehrte sie auf italieni  - nämlich die tschechischen Sozialdemokraten und die Die slowakischen beritalen laffen ihre Beibehaltung der achtzehn Monate mundgerecht meriepatrouille begegnete, fehrte sie auf italieni  - tschechischen Nationalsozialisten nicht von der Be- Einfuhrscheine teils durch die Ludova Banka, teils schen Boden zurück. Einige Zeit später erschien teiligung ausschlieken sollte. Diesen Vorschlag fehn durch Rosenberger Händler verkaufen. machen versucht und also schließt: der Kommandant der italienischen Finanzabtei- ten aber die Agrarier ab und so werden nun die lung beim österreichischen Gendarmerieposten und Einfuhrscheine an die folgenden Parteien verteilt: entschuldigte sich wegen des Vorfalles.

Schon wieder Uzunowitsch. Drei Stimmen Mehrheit der Regierung. Belgrad  , 1. Feber.( Tsch. P. B.) Das neue Stabinett mit Uzunovic als Ministerpräsidenten ist bereits gebildet. Es besteht aus den Radikalen, der flowenischen Volkspartei und den radikalen Difi denten. Die kroatischen Dissidenten sind in das Kabinett nicht eingetreten, weil ihr Führer, Nibič, fich mit Uzunovic nicht über dei Portefeuillever­teilig einigen fonnte. Die neue Regierung ver­fügt deshalb in der Stupfchtina über eine Majori­tät von nur drei Stimmen.

Macdonald für Verhandlungen.

London  , 1. Feber.( AR.) In seiner gestern in Südwales   gehaltenen Rede, über die wir bereits berichteten, wies Ramsay Macdonald   von neuem darauf hin, daß die derzeitigen Verhand­lungen der britischen Regierung mit den chinesi­schen Behörden zu den besten Hoffnungen auf eine Beilegung des Konfliktes berechtigen. Ich bin überzeugt, erklärte Macdonald, daß es bei intensiven Verhandlungen mit dem Kantoner Minister Tschen auf der Grundlage der Sou­veränität Chinas   zu keiner Bedrohung der frem­den Staatsangehörigen in Schanghai   fommen wird.

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Die Entsagung.

Eine Kloster- Erzählung von Gerhard Färber.

Die Dirne Franzi versucht sich nun evft zu faffen- zu fcnumeln- blißschnell streift in die femt Augenblick des Evivachens ihr Hirn die letzten großen Ereignisse: Mutter Vater

Klosterfest

Verlobung Bater Frant Günther

Dirne­

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Tschech. Sozialisten

Ober

fchlefien Tonnen 1.800

2.400

Dombran Zonnen 1,200 1.200 1.200 1.200 2,600 1.200 2.800 1.200 3.772

269 3.359 3.600

Tschech  . Sozialdemokraten. 1.800 Tschech  . Nationaldemokr... 2.400 Tschech  . Gewerbetreibende Tschech  . Volkspartei. Tschech  . Agrarier Deutsche Agrarier

Deutsche Gewerbetreibende Deutsche Chriftlichsoziale Slowakische Klerikale Summe der an polit. Par

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Ins gefamt

Die Redaktion der Wirtschaft" hat sich an den Arbeitenminister Dr. Spina gewandt, der a ber die ganze Geschichte in Ordnung Tonnen findet. Er erflärt, daß durch die Ueberlassung 3.000 der Einfuhrscheine an politische Parteien die Kohle 3.000 nicht verteuert wird. Daß dies nicht wahr ist, be­3,600 zeugen die Vertreter der polnischen Gruben selbst, 3.600 velche dem Arbeitenminister gegenüber erklärt 3.800 habent, fie seien gewillt, den Preis der Kohle um 4.000 vei Kronen pro Meterzeniner zu ermäßigen, so 3.772 bald dieses System der Ginfuhrscheinverteihing 269 aufhöre. 3.359 3.600

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All diese Dinge find so ungeheuerlich, daß sie absolut nicht verschwiegen werden können, wie das teien ausgegebene Scheine 24.800 7.200 32.000 seitens der tschechisch- bürgerlichen und deutsch  - bür­Von dem 60.000 Tommen beira enden Ein- gerlichen Presse geschieht. Es ist nicht nur Auf­fuhrkontigent werden daher Scheine von 32.000 flärung der Regierung erforderlich, sondern die Tonnen an politische Parteien ausgeteilt. restlose Beseitigung dieses unerhör­Die Wirtschaft" ist auch in der Lage, anzu- ten Standals. Ob nun das alles dies die pol­geben, wer diese Scheine für die einzelnen politinische Kohle verteuert oder nicht, ist nicht das ichen Parteien übernimmt und wie diese dann ver­schachert werden.

einzig ausschlaggebende. Denn wenn dies alles wahr ist, dann handelt es sich um eine Den tschechischen Nationalsozialisien direkte Bestechung politischer Par­werden die Scheine durch Vermittlung des Sena teien, welche sich die Regierung für gewisse tors Solc ausgefolgt, der sie früher dem Direktor Dienste einfach tauft. Die genannten Parteien der Melantrich A.-G. Salda übergeben hat. Von geraten alle dadurch in eine materielle hier wanderten sie auf einem Umweg zum Bank- Abhängigkeit von der Regierung und haufe Hašek u. Comp. von wo sie über die Wiener   find in ihrem Entschlüsse nicht frei. Firma Hermann Winter ihren Weg wieder in Das Empörende ist, daß eine Regierung auf diese die Tschechoslowakei   nahmen. In letzter Zeit hat Weise Millionen hinausschmeißt, welche tein Geld Sole   die Scheine der Legio- Uhelna zum Weiterlauf übrig hat für Arbeitslose und Kriegsinvaliden und überlassen. Die den tschechischen Sozial- die dringendsten sozialen Bedürfnisse.

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,, Die deutschen Mehrheitsparteien werden auch in diesent Falle das Rechte zu wählen wissen. Auch die Mäitärvorlagen fönnen nur von Gesichtspunkte der Frage der Gesamttattif aus gewertet werden. Die deutschen Parteien sind sich einerseits bewußt, daß die 14monatige Dienstzeit grundsätzlich durchge­führt werden muß. Die Beibehaltung der 18mona­tigen Dienstzeit könnte nur als eine Ausnahme von ganz kurzer Dauer unter Berücksichtigung der vont den sozialistischen   Verteidi­gungsministern gemachten Verjä u m- nissen und der eventuellen wirtschaftlichen und sozialen Folgen in Betracht kommen, die eine un­vorbereitete und überhaftete Ein­führung der gefürzten Militär dienstzeit zur Folge haben fönnten!"

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Die deutschen Christlichsozialen und Agrarier werden das Rechte wählen? Sie haben schon gewählt. Ihre Gesamttaftik" der bedingungslosen Unterwerfung unter die Švehla, Šramek und Udržal und des Durch dick und dünn- Gehens mit ihnen in allen reaktionären Angelegenheitent ließ sie nicht anders entscheiden. Bewunderns wert aber ist die Frechheit, mit der sie jetzt die sozialistischen" Kriegsminister für die eigenen Sünden verantwortlich machen wollen. Daß der Sozialist" Klofač Kriegsminister war, ist schon bald nicht mehr wahr und Sozialist" Střibrith höchst flüchtige als Kriegsminister, war eine Episode. Seit Jahren regiert der Agrarier Udržal im Nationalberteidigungsministerium und hatte jahrelang Zeit gehabt, die vierzehnmonatige Dienstzeit vorzubereiten, wenn er eben nicht, wie

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begann ihr Leben eine fahle Färbung zu bekom|   Absinth, alles, alles, was da war, was er nur Menschheit geplagt und gepeinigt von den Lehr­abzufallen von ihr, wie eine scheußliche erwischen konnte, in sich hineingoß, murmelnd: be- gehäusent; Dogmen, Religionen und philosophischen Seuche, und sie sah die Vernichtung der lezz'en trogen hat je, betrogen, betrogen; mir hat se be- Systemen anmaßender Menschen? Ist nicht diese Seiten. As jie ihren abgeschabten Herbstmantel trogen trant, trant, bis er ganz so, wie ein fluchwürdige Ordnung, die reich und arm schei­antzog befühlte sie ihn, betaftete sie ihn, obwohl lebloser Klop, der nicht mehr denten konnte, bom det, Diener und Herrn, gut und böse, herrischer sie wußte, wenn auch noch so große Fehler an ihm Stuhle fiel.- Er brachte die Nacht auf dem Poli Mann und fnechtisches Weib ausgebaut auf fol maren, niemand dachte daran, ihrem Rocke oder zeikommissariate zu. So schien auch diese chem Betrug?, ist nicht diese Liebe der meisten Angelegenheit durch Verschulden beiber Teilhaber, Menschen ein solches Klosterdogma?, o, wie ich ihrer Seele Flicken auszusetzen, denn niemand Günther war weggegangen! nicht mir wegge- Frangis und Günthers, liquidiert. Franziska saß das alles hafse!, verantwortlich mache für mein gangen, sondern war ausgelöscht für sie! Frierend, einige Tage später in ihrer fleinen Dienstboten Unglück! Unbescheiden war ich, darum ging ich ins eine scharfe Sonne, die nicht wärmte, im Gesicht, kammer und brütete feit Mittag an dem Ereignis lofter und unbescheiden war ich auch in dieser tappte sie zunächst noch in Nebenstraßen gegen das und wurde seiner nicht Herr nun war sie zu Nacht. O! O! O! o, hätte ich gewußt, was Liebe cndere Ende der Stadt zubald var sie aber im Hause, berufslos, vettungslos und hatte doch alles ist, wie ich es jetzt weiß, damals, als Pater Frant herrlichsten ausgedehntesten Teile des modernen gewußt, auch, daß es so fommen mußte! Aber nachts bei mir war! oder früher, als wir die Ge­X: auf den Boulevards, die eine Reihe der herr- eines hatte Franzi doch noch nicht gewußt, daß er spräche im Park hatten, als Marie so sehr um lichstent, luxuriö eften Geschäfte beherbergte. Fast sie liebte, diese Liebe! Und das war die Offen- ihm zitterte, ich hätte über ihn gelacht, als er sein intereffelos großzte sie in dieses Herrenkrawatten- barung dieses Tages. Sie hört immer das Pfauenrad vor mir schlug! Ja, gelacht hätte ich geschäft, ging an jener Kunsthandlung vorbei Weinen des Günther. Sie ist fein ganz verwor- und alles wäre ganz anders gekommen, damals fener Mensch, einige Stunden später ist es Abend wußte ich, was Liebe ist. Als Maria mit mir Teise Maria Bukowa, Teise Immer von Stufe sinten ihre Gedanken in ihrer Kleinen Dienstbotenkammer und wir weinte, leise immer langsamer werden sie, immer tiefer sinkt sehen, daß Franzi über einem vergilbtem Heft ein- liebe dein Kind, es schläft und damals liebte auch der Stopf. Der Aufräumeknecht sieht ganz geschla en iſt, Tinte und Feder liegen offen da. ich, als Günther um mich weinte! Verzeiht- erstaunt zu der Kopf bleibt lange so nach dem Es ist das Tagebuch eine/ reihe Blätter hat verzeiht mir elle beide. Ihr habt Grund genug Dicite!", aber die Hände, die noch immer feinen, sie weißgelassen, was auf dem ersten steht, wird spä- dazu! jetzt bin ich eine ausgestoßene Dirne und es weißen Hände arbeiten wie wahnsinnige Arbeiter Und Günther; Was war mit ihm nach die ter nachgetragen. Sie lächelt wie ein Kind, das mit ist nichts mehr zu machen... das Leben ist kaum dem in die rote, dreckige Plüschdecke Löcher- sem verhängnisvollen Abend geschehen; wie war er einem Spiel besonders zufrieden war und nun mehr zu ertragen! hier bricht das Tagebuch der Aufräumeknecht ist das alles nicht geheuer ,, hähä" jagt er und fährt Franzi mit dem Besen überhaupt in jene Schente, Der blaue Affe", aufrichtig müde ausruht. Was hat sie geschrieben? Franzista Butanowic ab. Gute Nacht Franziska, Liebe? Kloster? Leib? Wie sinnlos ist das sie schläft unters Geficht sie schaut auf schaut auf den gekontmen? Wer das wieder der Zufall, der hier alles, wenn man nicht lebt! Diese Hölle, Welt, Kerl der reißt den Mund auf, will etwas eine seiner bedenklichen Rollen spielte? freches, sozusagen aufmunterntes sagen, es kommt Günther hatte längst die Lust am hoffnungs- Herbst und Winter, Sommer und Frühling durch­aber nur ein leies: Jesus- Mara" heraus, und lofen Warten verloren und in sein altes Lotter- lebt! Heilige Klosterfrauen, ich beflage euch! Wenn und er wäre nicht zu auch in euerer Bibel steht, wenn dich dein Auge Ein Jahr hatte viele Folgen des lezzien ,,' tschuldigen schon" und er geht! wie die meisten leben zurückverfallen Menschen wenn sie Tränen sehen! Und wirklich, fällig in den Blauen Afen" gekommen, wenn ärgert, so reiß es aus dein Arm, jo reiß ihn in den verzweifelten Augen, aus den Winkeln ge- er sich es nicht zur löblichen Aufgabe gestellt hätte, aus! Ja, ärgert ihr euch denn an euch selbst, bevor Jahres verwischen können, aber nicht vernichten. drückt, standen zivei einfältige, wässerne Tränen. alle verrufenen Spelunden zu X  . der Reihe nach ihr überhaupt wißt, ob ihr arg seid oder gut? Manches schien schwächer, nicht mehr so furcht­-Seit Günther des Krankenhaus verlassen hatte, zu besuchen. Früher oder später mußte naturnot- Warum geht ihr ins Kloster? Habt ihr ein Recht bar tragisch, nicht mehr so blutig frisch: halb ver­war sie aus Beitmangel nicht zum Weinen gekom- wendig dieser Zusammenstoß mit Franzi tom- dazu euch des Lebens zu entreten, das euch Auf- geffen. Das Wort Günther war für die blasse men; die Ereignisse hatte sie ja fast erdrüdt, kaum men, die alle Abende im Blauen Affen" Dienst gabe ist? Bersteh ich jetzt Marie, die das Kloster Näherin Franziska Bukanovic faum mehr als Nun war er wie von Furien verließ, bevor ich daran dachte?? Versteh ich jetzt ein Wort ein Wort, aus dem zwei Buchstaben Atem gelassen jetzt, jezt hatte sie Zeit und hatte. Jeife, wie eine junge Saat, wie ein Mairegen, gepeitscht fortgestürzt; aber nur bis zur nächsten der steinwerfenden Rotte Schicksalsjinn??? Ihrer ausgefallen waren und einer blind war. wie ein Gewitterharz, begann sie zu weinen Bubife, wo er wie ein wütender Sprit, Brandy, Wut Gotteserschaffenheit? Ist nicht die ganze

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in einem Spritausschant bestellte sie eine Taffe Tee, nachdem sie die letzten schäbigen Kreuzer cus den zerrissenen Taschen zusammengesucht hatte. Endlos dauerte dieser Weg durch die morgen reine, reiche, schöne, steinerne Stadt, endlos ham merte es in ihr: Elend, Elend, Elend!

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hört uns nicht.

Ein Jahr später. Franziska: Not- Näherin.

Fortsetzung folgt.)

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