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Freitag, 28. März. 1928.
Beim Gewehrpußen den Kameraden ers
hoffen: der Täterirrfinnig geworden.
Gerichtssaal.
Der Prozeß gegen Kašpařit, den Komplizen Lecians.
Volkswirtschaft.
Seite 5.
ཉམས Der Krieg gegen die polnischen Schweine.
Drohende Bertenerung des Sonntagbratens.
us Přešov wird berichtet: Der Soldat Peter bajna der 4. Telegraphenkompagnie hantierte diefer Tage während des Pugens feines Gewehres fo ungeschickt mit der Waffe, daß ein Schuß losging, der den Soldaten Jaroslaus Slaval in Ropf traf. Slaval war sofort tot. Als Sajna Mb, was er angeſtellt hatte, wollte er Selbstmord begehen, doch wurde er daran verhindert. Das Omüßer Divisionsgerichtes Er war der erste, der erbischen Schweine Krieg geführt. Die Tschecho zurüdgegangen. Damals herrschte eine schevere Unglüd nahm Hajna so schwer, daß er plöglich Lecian auf seine Schießerei mit Schüssen antwortete. lowakei, die auch auf handelspolitischem Gebiete Wirtschaftskrise, die es den Konsumenten unmög irre redete. Er wurde der Jrrenanstalt über Er belastet Kašpařil, daß ihm Lecian am Tage vor die Methoden der Monarchie fopiert, will nun den lich machte, die erhöhten Lebensmittelpreise at
fah,
geben.
Eine Höllenmaschine. Aus Belgrad wird gemeldet: In der Mittwochnacht wurden Bahnwärter in der Nähe von Kotschane auf verdäch tige Personen aufmerksam, die im Schuße der Dunkelheit unerkannt entkamen. Die am frühen Morgen unternommenen Nachforschungen führten zu der Entdeckung einer Höllenmaschine, die 400 Meter von der Bahn entfernt von den Hüchtlingen weggeworfen worden war.
einvernahme weiter fortgefest der Zeuge čižov Theresienstadt , 22. März. Es wird die Zengen fy schildert das Fenergefech: auf dem Gange des
Das alte Oesterreich hat jahrelang gegen die Jahre 1926 die Einfuhr von Lebensmitteln start
Der Strieg gegen die serbischen Schweine lag im und darum iſt im Jahre 1926 die Einfuhr von Serieg gegen die polnischen Schweine eröffnen. bezahlen, fie mußten ihren Konsum einschränken, Interesse der ungarischen Großgrundbefizer. Von Lebensmitteln gejunten. Aber daß dieses Sinken dem Kriege gegen die polnischen Schweine wollen der Lebensmitteleinfuhr wirklich nur auf die fin die tschechischen Edelinge und deutschen Groß kende Konsumkraft zurückzuführen war und nicht bauern profitieren. Der Konsument war und ist etwa auf eine Vermehrung der inländischen Proin beiden Fällen der Leidiragende.
duktion
ihm auf den Soldaten st i gefeuert habe und bag jeiner Sinrichtung erzählt habe, daß Kasparit vor er Riß in den Bauch traf Dann wird das Brotokoll Lecians geleien, das vor seiner Hinrichtung mit ihm aufgenommen wurde. Darin wird erklärt, daß er nach Durchfe: len der Fesseln den Wachsoldaten Tomica bereits am Gange gefesselt vorgefunden habe. Dies habe Kašpařit besorgt Dagegen gibt er zu, auf Riß einen Schuß abgefeuert zu haben. Dann Diesmal handelt es sich um folgendes: Polen hat vor kurzem eine sogenannte Zollwird das Protokol! des Soldaten To valorisierung durchgeführt, die in einer 72prozenSchweres Autounglüd. Donnerstag morgents der Flucht 3ecians bereits zum Tode Dieser Situation haben sich nun die Agrarier be- gegenüber dem Vorjahre auswies. Also war es mica verlefen der wegen Mithilfe antigen Erhöhung der Zollsätze zum Ausdrud fam. fürzte bei Sölden im Detztal ein mit acht Passa verurteilt worden ist(!!), nur daß das Urmächtigt. Sie wollen die handelspolitische Span wirklich nur die Not der Konsumenten, nicht be und überschlug sich mehreremale. Dabei wurden in diesem Protokoll, irgendwie im Einverständnis sten der Konsumenten ausnügen. Wie immer, Lebensmitteleinfuhr füthric.
wei Personen getötet, drei schwer und drei leicht berlekt. Einer der Getöteten iſt der bekannte Tiroler Sportsmann und ehemalige Inhaber des deutschen Bobmeistertitels, Notar Dr. Julius von
Moro.
mit Lecian und Stašpařit gewesen zu sein kas vařit erklär:, daß im Protofoil des Soldaten Tomica die volle Wahrheit stehe und Tomica unschuldig fei. Stašpa rik erklärt weiter, daß sich der Soldat Tomica desDas Ende des italienischen Zeitunaswejens. balo nidy: gewehrt habe, weil er Angst hatte und Pas fascistische Regime richtet jest systematisch feinerlei Widerstandes fähig war. Dann wird wie. auch die letzten nichtfaſeiſtiſchen Zeitungen die der Hoffmann einvernommen. Wie aus seiner auch nur die leiseste Opposition vagen, zugrunde. Beugenaussage hervorgeht, ist Staspařit einmal auch So mußte die im Jahre 1848 gegründete az nach feiner Flucht auf einem Soitintballe als indi jetta Ferrarese", die unangetastet die Zeit fcher Maharadscha aufgetreten, es wurde ihm sogar der schärften Reaktion von 1849 bis 1860 über- der erste Preis von K 1000- als beste Maske er dauert hat, ihr Erscheinen einstellen. Das älteste teilt, er wartete aber die Preisverteilung nicht ab, Piemonteser Blatt, die Sentinella delle weil er sich fürchtete, erkannt zu werden. Das Ber Alpi", das seit femer Gründung 1847 eine auf- hör mit Soffmann betrifft die Einbrüche in dem 1, rechte demokratische Richtung einhielt, wurde zum Juwelengeschäfe in Bilin , wo man Soffmanns Schweigen gebrach und durch eine fascistische Täterschaft nach den Fingerabdrüden festgestellt Zeitung ersetzt. Dasselbe widerfuhr einer Zei- haben will Hoffmann leugnet entschieden ieine Teil tung in Como . Durch Bestellung militanter Fase:-nahme Nun wird Stašpařit befragt. Stašpařit be fter verwandelt man dem Regime nicht genehme nüßt den Anlaß zu einem Kasperltheater. Er wendet Blätter in fascistische. Das geschah mit dem Bo fich zu Hoffmann und sagt: Bör mal, Jardo, wenn polo di Trieste". Damit wurde der alte im ich dich jetzt aus der Patsche herausziehen könnte, chemaligen Desterreich scharf irredentistische Pic- dann würde ich es bestimant tun. Aber die Dalthio colo" erledigt. J Bologna muß sich das fatho- ffopic ist eine Wissenschaft und ein negatives Rejul lische Blatt, pe nire d'Italia" einen fajci tai hat sie bisher noch nicht gehabt!!" Hoffmann ftischen Chefredakteur gefallen lassen. Aehnlich wird wild, er wendet sich zu stašparit:„ Ich bin wurden das„ Giornale di Genova", der nicht in Bilin mit gewesen und habe dort auch eine „ Popolo di Roma" und der„ Messag- Fingerabdrüde zurückgelassen!" Der Vorfikende: ger o" verwandelt. Der Bruder des Herrn selber. Also Sie sind der erste, der an die Beweistraft Arnaldo Mussolini , hat sich in einem Artifel gegen der Fingerabdrücke nicht glaubt. Wir haben schon das Uebevwuchern der Lokalnachrichten und Millionen und niemals war ein Irrtum"(!). Artikel ausgesprochen und verlangt vor allem Sodann wird der Kommandant des Theresienstädter Bolitisches, natürlich in regierungsfreundlichem: rafhauses vernommen, der die Flucht Kašpařits Sinn. So ist das italienische Zeitungsvesen inste und Lecans schildert. Er gibt an, daß Hoffmann matisch zum größten europäischen Schwindel ge- im Kriminale hysterische Anfälle simuliert habe. worden, dem alle auffißen, die die Artikel italie Nach jedem solchen Anfall habe man Hoffmann in nischer Zeitungen als„ öffentliche Meinung" wer ein faltes Bad gefept. Er hätte sich dies immer gelebt:„ Das ist herrlich sein!" Hoffmann wird sodann über die Einbrüche in Laun einvernommen, die er auch entschieden in Abrede stellt. Sodann wird der Ueberfall bei Potscherniß erörtert, wo der Kellner ettner, der auf einem diade fuhr, durch ein über die Straße gespanntes Seil aufgehalten wurde. Kettner wurde durch Stasparif damals schwer verwundet. ettner fagt als Zeuge aus, daß es bestimmt Kaspari! und Hoffmann gewesen seien, die in überfallen haben. Er habe sich durch einen Biz in Raspařits Hand befreien wollen. Kaspařit be hauptet, die Narbe sei ein Brandmal von einer heißen Menageschale. Ein Bahnbeamter, der als Beuge einvernommen wird, sagt aus, daß er Schüsse in der fraglichen Nacht gehört habe. aber der Wet nung war, daß es sich um eine Nifolofeier handle. Er glaubt aber in den beden Angeklagten jene Männer zu erkennen, die damals in der Nacht schossen.
ten und abdraden.
Tödlicher Absturz vom Eiffelturm. Der Parifer Juwelier Gayet, der sich schon längere Zeit mit Fallschiruwversuchen befaßte, stürzte Dienstag nachmit'ags vom ersten Stock des Eiffel Turmes ab. Bei seinem heutigen Versuche öffnete fich der Fallschirm nicht rechtzeitig, so daß Gayet töblich verunglückte.
Die Nachfolge Prof. Wagners. Das Professoren follegium der medizinischen Fakultät hat in seiner geftrigen Sitzung zum Nachfolger des nach Berlin berufenen Gynäkologen Prof. Wagner den Wiener Brofessor Weibel primo et unico loco vorgeschlagen. Weibel ist wie Wagner aus der Schule Bertheim hervorgegangen und gilt als ausgezeichneter Operatenr.
Aus der Werkstatt einer Dichterin.
Su der Erzählung
von Lebensmitteln, das beweist nebeu einer Reihe von anderen Umständen auch die Tatsache, daß auch die Getreideeinfuhr, und sie vor allem, rückläufig war, obwohl die Ernte des Jahres 1926 einen beträchtlichen Minderertrag
bringen sie ihr agrarisches Alheilmittel in Bor schlag, indem sie eine Erhöhung des trat ein induſtrieller Aufschwung ein, der star Schweinezolles verlangen.
Im Jahre 1927 ändert sich die Situation. G die Lebenshaltung der arbeitenden Menschen nicht verbessert, der aber doch Tausende von ArbeitsAus den Taichen der Konsumenten soll der losen in den Produktionsprozeß wieder einglieZollfrieg gegen Polen bezahlt werden. derte, die nun mit größerer Kauftraft auf de Es ist selbstverständlich, daß eine solche Maß- Markt auftraten. Das Resultat war eine Steige nahme, deren bloße Ankündigung bereits ein Anrung der inländischen Gesamtkauftraft. Sätten ziehen der Schweinepreise zur Folge hatte, von nun die Zölle eine Steigerung der inländischen ben Stonsumenten auf das allerschärfste befämtbit Lebensmittelproduktion herbeigeführt, so hätte werden müßte. diese die erhöhte Kauffraft, die erhöhte Nachfrage Lebensmittelimporte angewiefen zu sein, als auch um so leichter befriedigen fönnen, ohne auf erhöhte die Ernte des Jahres 1927 wesentlich besser war als die des Jahres 1926. Wir sehen aber aus der Handelsbilanz, daß die Lebensmittelimporte unt Jahre 1927 ganz bedeutend größer geworden sind. Die Einfuhr von lebenden Tieren stieg von 605 Millionen im Jahre 1926 auf 725 Millionen im Jahre 1927, alfo um 120 Millionen oder um 20 Brozent, die Ginfuhr von Lebensmitteln und Ge tränken erhöhte sich von 3419 Millionen im Jahre 1926 auf 3791 Millionen im Jahre 1927, sie stieg also um 372 Millionen oder etwas mehr als 10 Prozent. Das war der Fall, obwohl die bessere Ernie ohne Steigerung der Produk ivität der Ar beir, ohne Verbesserung der Produktionsmethoden ein weit höheres Erträgnis geliefert hatte als im Jahre 1926.
ichaft" entnehmen, schon seit dem Jahre 1926 Wir haben, wie wir der StonsumgenossenSchweinczölle, die nicht niedrig sind. Vor Intraf treten der Zollnovelle beirung der Zoll auf Ferkel K 4.50, auf Schweine über 10 Kilo 36 K. Gegen wärtig sind Schaveine bis zu einem Gewicht von 10 Stilo( Ferfel) mit einem Zoll von K 10.50 belegt, Schweine bis 120 Stilo Bebendgewicht mit 84 K und Schweine von mehr als 120 Stilo mit 110 K. Die Erhöhung dieser ohnehin beträcht lichen Zollfäß: um 50 Prozent, wie es die Agrarier verlangen, müßte eine
Bertenerung des Fleisches um zwei bis drei Kronen das Klogramm
zur Folge haben. Dabei spielt gerade der Schweinefleischgenuß in den Lebensgewohnheiten unferer Bevölkerung eine große Rolle. Den brei ten Massen der Konsumenten, die ohnehin nicht regelmäßig, sondern nur selten Fleischnahrung zu ich nehmen können, ist das Stückchen Schweine fleisch am Sonntag oft die einzige Abwechslung in ihrer mageren Koſt. Seine weitere Verteuerung würde also eine wei ere empfindliche Herabdrük fung der Lebenshaltung bedeuten.
Aber wie fast immer, steht auch diesmal das Konsumentenintereffe mit den allgemeinen Wirt schaftsinteressen durchaus in Einklang. Was von den Vertre ern der Konsumenten schon bei der Beratung der letzten Zollnovelle immer und immer wieder dargelegt worden ist, kann jeg auf Grund der angesammelten Erfahrungen mit uni so größerem Nachdruck betont werden: Die Zoll erhöhung würde den beabsichtigten Zweck nicht erfüllen, sie würde die heimische Produk ion nicht heben, die Zufuhr aus dem Auslande nur vor übergehend einschränken. Die schweren Opfer der Konsumenten würden der Produktion, in diesem Jalle der Viehzucht, nich: s nügen. Sie würden gewiß einem Teil der Schwe: nezüchter infolge der Breiserhöhung gesteigerte Profite bringen, die Schweinezucht selbst aber nicht heben.
Produktionsfördernd haben also die hohen
Lebensmittelzölle gewiß nicht gewirft.
Das Gesamtbild wird auch bestätigt durch das Beispiel der polnischen Schweineenfuhr. Auf diefem Gebiete ist Bolen ganz unbestvitten unser erster Lieferant. Im Jahre 1925 wurden aus Po len im Monatsdurchschnitt 25.000 Schweine ein geführt, im Jahre 1926 und im ersten Halbjahr 1927 ging die Einfuhr unter dem Einfluß der oben auseinandergefeßten Umstände auf 21.000 Stück monatlich zurück, um im dritten Vierteljahr 1927 auf 39.000 Süd emporzuschnellen. Im Dezember erreichte die polnische Schweinecinfuhr mit 61.000 Stück einen Reford. Die polnische Schweineeinfuhr erreicht im Jahre einen Wert von 300 000.000 K, macht also dem Werte nach fast die Sälfte unserer gesamten Viehzufuhr aus.
Es haben also die Zölle an der Schweinecin juhr gar nichts geändert, sie haben sich als ganz untangliches Mittel der Produktionsförderung erwiesen.
Es wäre daher ganz verfehlt, nach diesen ErfahWir haben die Bestätigung dieser Behauptun rungen das Experiment mit neuen Zollerhöhun gen soeben erst anschaulich erlebt. Unter dem ungen zu machen, ein Experiment, bei dem die heiinittelbaren Eindruck der Zollerhöhungen ist im mischen Stonsumenten die Leidtragenden wären.
in den Anfang des 18. Jahrhunderts, also in eine stirbt er. Es ist eine meisterhafte Gestaltung eines tig geraten ist, mit einer Knappheit der Form, die ber in die Kategorie jener Herren gehört, die sie
Nicht nur eine Dichterin an ihrer Arbeit, eine
bantett als zeternde Pharifäer zeichnet. Man liest als Sozialist mit imtnter steigendem
kenstube. Dabei haben wir nie den Eindruck, daß fluß der Landschaft, in der einer ihrer stärksten Ro. universellen Geist, sie spricht von Starl Habsburg gefchildert wird, nic ermüden mir Eine wirk mane, die Geschichte von Jeſſe und Maria, spicit, nur als einem Märtyrer, den der Undank der Völ fiche, große Epiferin vollbringt das schöpferische an einem neuen Werke zu arbeiten Da erſteht ihr fer zu Tode getroffen habe! Es wäre wohl vergebene Wunder, das so wenigen gelingt, Schilderung als aus den Versen Günthers die Vision des Poeten Liebesmüh, sich in Polemiken einzulassen und das Sandlung zu geben, in steter Steigerung dieser, jene und feiner Zeit, läßt sie nicht mehr los, zwingt fie Martyrium der Völker dem eines Monarchen gegen in aller Breite zu entwickeln Nach einem wüsten Le- mit intuitiver Gewalt zur Stizzierung der ersten überzustellen, der Verbannung und Demütigung doch „ Johann Christian Günther " ben, das dem Bacchus und der Venus geweih: war. Günther Szenen. Eigene Gewissenbedenken, der Ein- nur dem Ehrgeiz einer Frau zu danken haute, die von Enrica von Handel- Mazzetti ( Verlag Kösel und verstoßen von einem harten und doch geliebten Va spruch des Dechanten, die Halluzination einer Ge justament in Budapest regieren, statt in der Schweiz ter, ringt Günther, der größte deutsche Poer seines witternacht zwingen ſie, von dem Stoffe zu lassen. behaglich leben wollte. Und nicht mehr Glück hätte Jahrhunderts, in Jena mit dem Tode. Die Zunft Fiebernd verläßt sie Maria Taferl , liegt wochenlane man, wollte man einer so tief menschlich fühlenden der Schlächter, die sich Aerzte nennen und die er so frank, findet, immer mit Günther beschäftigt, Motiv Dichterin, die das kleinste Leid, das dem geringsten Die Kunst der Handel. Mazzetti, die sich grimmig verspottet und besehdot hat, hebt ihn, seine nach Jahren endlich die Straft zur Gestaltung der( das teweist gerade die Günther Novelle), fagen, und Stoff ihrer großen Karl Sand Trilogie und ha: ihrer Brüder getan wird, als das ihre empfinder sonst meist im breiten, oft mehrteiligen historischen herzlosen Wirte liefern ihn dem holländischen ChirurRoman ontfaltet, treibt hier in einer Novelle eine gen Boerhave aus, unter dem Meſſer des Vivisektors Günther- Novelle gefunden, die ihr denn auch präch, daß der große Staatsmann Seipel samt seinem Scho schönsten Blüten. Zeitlich fällt die der Epik gerade dieser Künſtlerin auch in glän-( da es ja dort poche, in der die Dichterin längst daheim ist, deren Spiel lebendigster Figuren, die uns diese nappe, in sendsten ihrer früheren Werke abging Kultur und Sprache, deren Lebensanschauung und der Form mustergültige Novelle gibt. Die Gün- Lebensführung fie bis ins kleinste Detail ſtudiert ther- Erzählung wird unter den Werken der Stünstlerin, die wirklich mit dem Stoff und mit Intereffe, was diese Frau, deren tief menschliches hat und mit der ihr eigenen schöpferischen Phantasie Sandel- Mazzetti mit an erster Stelle stehen ihrer Intuition ringt, deren Schaffen mit litera- Fühlen sich in so vielem mit dem unseren berührt, dem Deser zum Erlebnis zu bringen wußte I'm und, was sie wollte, wird sie in vollem Maße er- rischen Handwerksbetrieb nichts zu tun hat, zeigt die mit uns ebenso den Haß gegen eine entmenschte Räumlichen aber weicht Handel Mazzetti von ihren reichen: dem großen Dichter und Menschen Günther uns die Seele einer tiefgläubigen Natholikin. und entzauberte Welt wie die Sehnsuch: nach einer traditionellen Schaupläßen ab; nicht im Donauland, ein Denkmal setzen, das ihn nicht in der Blüte seiner Und gerade darum halte ich dieses Buch für einen der wiedererstandenen Menschenwerte teilen müßte, nicht im Süddeutschen, spielt die Erzählung vom Laster, sondern auf der Höhe seines Menschentums wertvollen Beitrag zur Geistesgeschichte unserer Zeit von sich erzählt. Wir verstehen und begreifen es Der Andersdentende steht hier einer Welt gegenüber. nicht, daß sie so tief verwachsen sein kann mit einer bitter verklärten Ende des großen Christian Gündie er weder mit dem Herzen noch mit dem Hirn. Kirche, in der sie doch nur eine geniale Selbstänther, sondern in nomvendiger Annahme des histoweder verstandes noch gefühlsmäßig begreifen fann schung das finden läßt, was sie( abgesehen von den tisch Ueberlieferten in Jena . Auf den Tod frank Was aber das( ſehr schön ausgestattete) Gün. Eine bedeutende Dichterin( und wahrhaftig die he- Aeußerlichkeiten, die ihr aus Herz gewachsen sind) liegt der Schlesier Günter im Hause des Consi ther- Buch der Handel- Mazzotti besonders intereſſauch deutendste hiſtoriſche Romancière der deutschen Ge- dort ſucht Aber es ist für uns, die wir um die Ge deren Romane Stephana len der Menschen, um die Seelen Zehntausender sø and einen Stunden eines geben einem im Grunde nicht wertvoll genug heave, um zur Zeffire empfoh, Schweriner “ und„ Jeſſe und Maria" nur" bie„ Bud gearteter Menschen ringen, überaus lebrreich), diefe die letzten Lebens. einen Nachmittag macht( wontir nicht gesagt werden soll, daß es an sich genwartsliteratur, crit ned, bend, 2 ber bas pint hemm beim Deien len zu werden, ſind die 200 Seiten auto biogra- denbrooks" verglichen werden können) ficht als das stonfeffion einer Stünſtlerin und einer Statholikin 3 selbst hat sich ein ganzes tragisches Leben vor uns phischer Einleitung in der die Dichterin Biel ihres Schaffens nur die Verherrlichung der studieren. Auch der strenggläubige Freidenker müßte Barockzen die Universität mit Professoren und Sin Autor und kaum je in dieser fesselnden Form ſo Sünstlerin. daß die gewollte Tendenz niemals so Welt erkennen, daß wir den Menschen, die so verdenten, das gesellschaftliche Leben, die medizinische offen von den Freuden und Leider seines Schaffens hervortritt, wie sie gern möchte. Ihre Vorbilder sind wurzelt sind in der Geistigkeit und den Gefühlsinhal entrollt: und mehr als das! Das Jena der späten vom Werden ihres Werkes erzählt. Selten hat ein tatholischen Idee an! Sie ist zum Glück so sehr nach der Lektüre dieses Berichtes aus einer anderen Bissenschaft jener Zeit. eine Fülle fulturhistorischen berichtet Mit der fleinen Reklam- Ausgabe der Gün obffure flerifale Schriftsteller, mit deren Stolportage- ten des Statholizismus, nicht mit plattem MateriaBeiwerks sind geschildert worden, stehen plastisch vor therschen Gedichte in der Reisetasche kommt die Dich literatur ihre Dichtung wahrhaftig nichts gemein lismus und noch weniger mit Jronic und mit dem uns, obwohl wir nicht mehr miterlebten als cin terin nach Maria Tafer! um sich ein paar Tage der hat; sie hält einen geistlosen Viofchreiber wie den billigen Spotte des Aufgeklärten beikommen. Taufbankett und etliche Szenen in Günthers Stran Ruhe zu gönnen, um unter dem zauberhaften Ein taum ernit zu nehmenden Richard Kvalit für einen
seigt.
Dr. E. J.