Sonntag, 19. August 1928.
Aus Bebels Rede im Reichstag am I mard befreundeien Diplomaten, der von allem 16. September 1878: Anfang an ernste Zweifel hegte, daß die Vorlage Die sozialdemokratischen Bestrebungen ihren Zweck erfüllen würde. umfassen alles: Nationalökonomie, Naturwissenhaften, Kulturgesbichte, Philosophic, furg alle Gebiete des wissenschaftlichen Lebens. Die ganze moderne Wissenschaft arbeitet uns in die Hände, dient unseren Sweden, muß ihnen dienen."
In den ersten Augusttagen des Jahres 1878 fanden die Wahlen für jenen Deutschen Reichstag tatt, der das deutsche Sozialistengesetz beschloß, jenes Schandgesetz, das zwölf Jahre lang in Straft tand und das die deutsche Sozialdemokratie zer trümmern sollte. Die Attentate May Hödels und Dr. Eduard Nobilings( feiner der Beiden gehörte jemals der Partei an!) auf Kaiser Wilheim I. am 11. Mai und 12. Juni 1878 wurden vom Fürsten Bismarck dazu benüßt, um Ausnahmegesetze gegen die deutsche Sozialdemokratie schmieden zu laffen. Der Mann von Blut und Eisen hat auch niemals einen Hehl daraus gemacht, welche Absichten er mit der Vorlage diefer Gefehentwürfe hege und daß nur eine Vorlage, die jede mildere Version" von sich weise, ihren Zwed zu erreichen vermöge. Vom 31. Oktober 1878 bis 31. Oktober 1890 waren dann Polizeibüttel und Klaffenjustiz am Werke, Parteipresse und Parteiorganisationen zu vernichten; wiewohl mit beispielloser Brutalität das Familienglück taufender für den Sozialismus tätiger Menschen zerstört wurde, wiewohl die Besten seiner Vorlämpfer in den Sterfer und ins Eril wandern mußten, konnte doch der große Gedanke nicht aus den Herzen und Hirnen feiner Anhänger gerissen
werden.
Die deutsche Republik erstand und nach einem halben Jahrhundert haben mehr als neun Millionen deutscher Männer und Frauen ihre Stimmen für den Sozialismus abgegeben, ein beredtes Zeugnis dafür, daß man erhabene Ideen nicht mit Gewaltmitteln zerstören kann, daß sie vielmehr so lange fortwirken, bis sie sich den Sieg erfämpfent...
Man würde fehlgehen anzunehmen, daß es nicht schon in den Tagen, da der„ Eiserne Kanzler" daran ging, dem Bundesrate und dem Reichstage den ersten Gefeßentwurf vorzulegen, der die Abwehr sozialdemokratischer Ausschrei tungen" zum Zwecke haben sollte, einsichtige Männer gab, die das Verfehlte des Beginnens flar erfannt hatten. So hatte unmittelbar nach dent Södel'schen Anschlag der Reichstag die Vorlage mit 251 gegen 57 Stimmen abgelehnt. Erst das Nobiling'sche Attentat und die Auflösung des Reichstages mach'en die Abgeordneten für das Sozialistengesetz gefügig und am 31. Oftober 1878 wurden die Anhänger des Sozialismus in Deutschland außerhalb des gemeinen Rechtes" geftellt.
Von hohem Jnteresse sind die Berichte*) des österreichisch ungarischen Botschafters in Berlin , Grafen Karolyi, eines mit dem Fürsten Bis
,, Solche Regierungserperimente," schreibt er in einem Berichte vom 28. Mai 1878 an das Ministerium des Aeußern nach Wien , welche Ver waltungsbehörden mit Gerichten in einen offenen, andauernden Antagonismus bringen, sind allerdings nicht ungefährlicher Natur, da die Autorität der Regierung darunter nur leiden kann. Dieselbe scheint aber entschlossen, diesen einzig ihr offen stehenden Weg zur Bekämpfung der Sozialdemo fratie bis auf weiteres einzuschlagen."
In einem anderen Berichte, unter demselben Tatum, schildert der Botschafter die Aufnahme, die der Gesetzentwurf in der Deffentlichkeit fand:
Ueber den Wert der Vorlage schrieb der österreichisch- ungarische Botschafter:
„ Ob aber dieses Gesetz, wenn es perfekt geworden, die erwarteten Früchte tragen werde, ist eine Frage, die ich leider nicht unbedingt zu be jahen vermag. Die aus der Oeffentlichkeit auf geheime Schleichwege gedrängte sozialdemokratische Agitation, das Serannahen des Winters, der noch immer darniederliegende Zustand von Handel und Gewerbe, endlich und nicht zuletzt, die Notwendig keit, in der sich die Regierung befinden wird, demnächst mit erhöhten finanziellen Axforderungen an das Parlament heranzutreten, sind eine Reiss von Momenten, welche davor warnen sollten, sich in trügerische Sicherheit und Selbsttäuschung zu wiegen"
Für das deutsche Volk im Allgemeinen beginnt mit dem Inslebentreten des Gesetzes eine neue Zeit, welche in ihrem Schoße viele und vickleicht recht schwere Konflikte birgt. Sie zu bannen, oder zu lösen, wird keine leichte Aufgabe sein, eine Aufgabe, die an die Mäßigung, den Ernst, die Umsicht und die Tatkraft der Regierungsbehörden die höchsten Anforderungen stel. len wird."
. ist die Organe der Nationalliberalen, der FortGraf Karolyi's Voraussagen erfüllten sich. schrittspartei und der Sozialdemokratic, bringen Die nächsten Jahre in Deutschland waren von die schärfsten Artikel gegen das Ministerium wegen schweren Kämpfen ausgefüllt, die das Ergebnis
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Ueberzeugendes vor und speziell seine Erwiderung mit Bezug auf das Kapital Agents pro vocateurs" kann durchaus nicht als eine geschickte angesehen werden. Ein durchaus nicht oppositioneller Abgeordneter äußerte sich diesbezüglich folgendermaßen:
Der arme von Puttkamer hat Pech gehabt, er sprach und benahm sich so wie jemand, der überzeugt ist, gewisse Dinge feien erlaubt, solange sie nicht bekannt werden, eine Aufdeckung derselben mache den Täter zum Schuldigen.
Beiläufig gesagt, ist es faum zweifelhaft, daß sämtliche Parteien, mit Ausnahme vierTeicht der altkonservativen, eine gewisse Schadenfreude über Herrn von Puttfamer's Mißerfolg fühlten und wäre der zunehmende Einfluß der Sozialdemokraten fit der Bevölkerung nicht eine so ernste Sache, so hätte wohl kaum ein Mitglied des Reichstages etwas dagegen einzuwenden, dem genannten Minister, dem es bisher nur geglückt ist, durch eine entsprechende Nachahmung des Reichskanzlers, was Formlosigkeit und Barschheit des Auftretens meist zur unrechten Stunde anbelangt, sich möglichst unbeliebt zu machen, ein fleines parlamentarisches Malheur zustoße. Daß aber solches den Herren Singer und Bebel gelungen, ist ihnen allerdings unbequem.
Der genannte österreichisch- ungarische Diplo des Gesetzes zur Abwehr ſozialdemokratischer zeitigten, daß es auch trotz der schwersten Berfol- mat, felbstverständlich ein Erzreaktionär, meinte Ausschreitungen". Diese Organe gewahren in der gedachten Vorlage ein unlengbares Anzeigungen der Sozialdemokratie weder der Justis in feinem Resumé über das Gefet, es sei pralnoch der Verwaltung gelang, den Sozialismus tisch undurchführbar und zu zahm. Er chen einer schon lange geplanten Rezu besiegen; die Gewaltmaßnahmen vermochten, schrieb darüber in seinem Berichte nach Wien altion, zu deren Durchführung nunmehr bei für einige Zeit das Wachstum der Partei ein der infolge des Attentates( gemeint ist das Höbel zudämmen, aber je länger das Sozialistengefe sche) herrschenden Erregtheit, ein günstiges Resulin Wirksamkeit stand, desto dich'er wurden die tat geboten erscheint, das sich Fürst Bismard zur fozialistischen Reihen, desto mehr schwoll die Realisierung seiner Absichten auf eine strengere rote Flut" an.
Zucht in den inneren Angelegenheiten, gewiß nicht
entgehen lassen will."
Karolyi den Verlauf der Verhandlung des Am 28. September 1878 ffiziert Graf Sozialistengesetzes im Reichstag und schreibt
11. A.:
„ Das Hauptinteresse am ersten Verhandlungstage nahm die lange Rede des sozialdemokratischen Abgeordneten Bebel in Anspruch. Derselbe sprach mit jener vollendeten Sicherheit und dialektischen Gewandtheit, die nur eine lange lebung im öffentlichen Leben, selbst der festgegründetsten Ueberzeugung zu gewähren vermag. Es gelang ihm, durch nahezu eine volle Stunde die gespannte Aufmerksamkeit des Hauses zu feffeln, welches seinen Ausführungen oft sogar mit 3eichen der 311stimmung folgte, je nachdem er seine Angriffe bald gegen die rechte, bald gegen die linke Seite des Hauses richtete. Nachdem er im Eingang seiner Rede jede Verantwortlichkeit für beide Attentate von seiner Partei abzuwälzen gesucht hatte, verbreitete er sich in sehr eingehender Weise über die Beziehungen, in welche dieselbe in früheren Jahren zur Regierung und direkt zum Reichsfanzler gestanden, und bestritt dem Letzteren das Recht, einer Bewegung entgegenzutreten, deren Anfänge er selbst gefördert und deren Bundesgenossenschaft in früheren, ja angeblich noch in allerjüngster Zeit, er durchaus nicht völlig von der Hand gewiesen hatte.
( Bebel hatte in seiner Rede auf die Be ziehungen Bismards zu Lassalle hingewiesen, die bekanntlich durch die kürzlich er Lassalle ihre volle Aufklärung fanden.)
*) Die zitierten Berichte entstammen dem folgte Herausgabe des Briefwechsels BismardWiener Haus-, Hof- und Staatsarchiv."
So berichtete Botschafter Graf Széchényi in einem Referate am 11. Feber 1888 gelegent die Verlängerung des Sozialistengeſetzes: lich der Beratung des Deutschen Reichs'ages über
wörtlich:
,, Ohne eine bedeutende Verschärfung wird das Sozialistengesetz niemals die erhoffte Wirkung haben, denn es verleiht der Regierung nicht die hinreichenden Machtbefugnisse, um dem Sozialismus wirklich an den Leib zu rücken. Es gleicht einem chirurgischen Instrumente, welches verletzt und verwundet, jedoch nicht scharf genug ist, unt bis in den Sitz des Uebels einzuschneiden. Soll die Politik des Reichstanzlers, welche es sich zur Aufgabe gemacht hat, den berechtigten Afpirationent der Arbeiterklasse und des sogenannten vierten Standes durch die Gesetzgebung gerecht zu werden, Früchte tragen, so muß man der Regierung auch die nötigen Waffen in die Sand geben, um unberechtigten und staatsgefährlichen Bestrebungen einen tödtlichen Schlag versetzen zu können."
„ Ich begnüge mich zu fonstatieren. daß die einzelnen Parteien ihren jeweiligen Standpunkt in der vorliegenden Frage unverändert beibehal ten haben. Es ist nicht zu leugnen, die Verhandlung im ganzen wird zwar mit Vedauern, aber unstreitig als ein Erfolg der Sozialistenführer Singer und bel angesehen und trotz der Weitläufigkeit und teilweisen Uebertreibungen in ihren Vorträ Zwei Jahre später verredte das Schandgesetz. gen ist ihnen die Anerkennung gesichert, daß sie in Am 25. Jänner 1890 wurde befanntlich dessen letzter Zeit viel gelernt haben und was Form, Verlängerung vom Reichstag mit 169 gegen Ton und Argumentierung anbelangt, in parla 98 Stimmen abgelehnt. Die Session endete". mentarischer Schulung ihren Kollegen kaum nach wie der Botschafter nach Wien melde'e, mit stehen. Sie haben sich entschieden die Bismard'sche einem schrillen Schlußafforde".„ Es eröffnete sich Lehre von dem für die Staatsmaschine notwen- eine Wahlkampagne, bei der für die Konservadigen Tropfen sozialistischen Deles zu Herzen ge- tiven und staatserhaltenden Fraftionen weit mehr nommen und den Beweis erbracht, daß, wenn noch als dies Gesetz auf dem Spiele steht. Das man ihre Anhänger bisher nur als eine robe, Feldgefchrei wird sein: Wider die Sozialdemokra programmlose, aber gefährliche Partei im Volke ten und ihre Begünstiger!"...„ Es handelt sich gelten ließ, sie nunmehr auch die Fähigkeit befizen, bei dem Kampfe um Fragen, welche den Stein als parlamentarischer Faktor an den Arbeiten des von Sein und Nich sein der bürgerlichen GesellReichstages mitzuwirken. Die absolut tonschaft und der staatlichen Ordnuna in sich bergen." servativen Parteien registrieren Die Wahlen vom Februar 1890 brachten den heute mit schwerem Herzen diese Ta t- Sozialdemokraten und den bürgerlich linksstehensa che, daß die Sozialdemokraten den Parteien einen solchen Sieg, daß an ein Fortschritte gemacht und ihre zweite neues Sozialistengesetz nicht mehr zu denken war. parlamentarische Prüfung mit gu- Unter den aufs Haupt Geschlagenen befand sich tem Erfolg abgelegt haben. auch Bismarck ! Wenige Wochen nach den Wahlen jagte ihn der junge Herrscher davon!
Ihnen zugute kommi allerdings das Verhalten des Ministers von Puttkamer. der, wie man sich hier ausdrückt, schlechte Tage" gehabt hat. Seine Reden waren recht unglücklich; er brachte zugunsten der Regierungsanträge nichts
Was die Sozialdemokraten anbelang i", bramar basierte Wil helm II. im Staatsrate, wie Graf Szé chényi unter dem 8. März 1890 berichtete, so
Aber der erbitterten Stonkurrenz auf der anderen| wohl öfters Str'de und Nägel, Zigarettenstummel! entstanden, so daß wir den Anblick eines fleinen Sache zu dumm. Er nahm eine und Ueberreste verlassener Mäusenester mit hinein. Ausbruches genießen fonnten. Kastanie, warf sie dem
Aus einem Tipplertagebucht wurde die net e ben flo nen Tenor Auf dem Fußboden lagen feuchte, schmutzige Säge spuckte aus dem Strater, schwere, glühende Schlaf
Von Heinrich Müller jun. ( Schluß.)
In den Hauptstraßen sieht man die unför migen Ochsenfarren. Schwer beladen fommen sie auf tagelangen Fahrten aus den fernen Abruzzen, aus den Sab ner- und Albanerbergen oder aus dem öden Calabrien, um Stastanien, Johannisbrot, Tomaten und Paprikaschoten, Rohr aus den Sümpfen oder ungeheuere Mengen Holzkohle in die Saenstadt zu bringen.
an den Stopf, und wir fonnten nicht so schnell la späne und die Tischtücher waren blutbeschmust, ferstäde flegen in hohem Brgen in die Luft und chen, aus der Kleine heulend verschwunden war. we das Gewissen Mussolin's. Unter den Tischen fielen wie ein feuriger Sprühregen in die Asche Singen scheint ihnen überhaupt e'ne große trieb eine Meute von Hunden und Kapen ihr Un- des Kegels. Aus dem feur gen Schlunde blies der Freude zu bere ten. Oft flingt in den einsamen wefen. Wenn uns nicht die Flohföter zwischen den Vulfan riesige Dampfwolfen, die von der Glut Gäßchen noch in später Nacht ein sehnsücht ges Be nen herumfrochen, so sorgten die Kayen dafür, im Innern des Berges hell erleuchtet waren, so Lied, inzwischen lauſchen andere, um aus dem daß bei hrem Diner unter dem Tisch die Ratten- daß wir einander erkennen fonnten. Wir fletter Stegrei mit heller Stimme zu antworten, b's und Mäufefnochen frachten, um in uns die Beten in den alten Krater hirab. Der Abstieg war gefährlich. Aus den velen Erdspalten stiegen hnen in ihrem Schlafwinkel die Augen zugefallen wunderung ihrer Wüßlichfet zu erwecken. Eines Mittags beschlossen wir, den Vesuv zu heiße, gelbe Schwefeldämpfe auf und nicht weit sind. Stehlen un sie allenthalben; sind es sticht hre, ins Spiel vertieften Kumpane, so sind es besteigen. Wir berechneten, daß wir bei foforti von uns fielen die glühenden Steine, die der Feu cben die dummen Fremden, denen sie das Geld gein Aufbruch gemütlich gegen 1 Uhr nachts auf erberg in de Luft schleuderte, nieder. Als wir Wohl eines der traurigsten Kapitel Neapels buchstäblich zwischen den Fingern hindurch stehlen. Dem Gipfel ankommen würden. Bis gegen Abend nach einer Stunde wieder oben ankamen, stieg der Das Zusammengehörigkeitsgefühl ist bei d'e wanderten wir durch die Vorstädte, jahen überall neue Tag über das wilde Appeninnengbirge her ist jenes der vielen elternlosen Kinder. Betteln ist ihnen Bedürfn's, allenthalben sieht man die Ju- sen stindern stärker ausgeprägt als bei anderen. vel Neues, und als wir den Lavastrom von 1885 auf. Tiefblau breitete sich das Meer in der Morgend m't Zigarettenstummeln im Mund, und es wenn sie auch manchmal Spottgefänge auf ihre überschritten hatten, ging der Tag zur Ne ge. Die genfrische aus. Ein Ozeandampfer fuhr langsam ist etwas Selbstverständ! ches, sich von Erwach Schicksalsgenossen loslassen oder sich in wilden Sonne sant hinter Ischia und übergoß das Meer in den Golf ein und ließ zwei lange Streifen hinfenen Feuer geben zu lassen. Der Schrei nach Prügeleien bekämpfen, so fißen sie einige Minu- mit flammendem Rot. Es war schon Nacht, als ter sich. Sier oben zeigt sich die Natur in ihren schärf Soldi" tönt in Neapel überall, Tag und Nacht. ten später bei dem Morafpiel, als wäre nicht das wir bei e nem einsamen Gasthause ankamen, dessen Die Bettler an den Stirchentüren stimmen das Lied Ger ngste vorgefallen. Dabei geht es oft recht heiß Befiber uns unterwegs seine Führerdienste angesten Kontrasten. Man schaut hinaus in den Glanz an, Drosdyfenfutscher, Obsthändler, Fremderführer her und nur der, welcher den Säden kennt, weiß, boten hatte. Er fredenzte uns schweren Vesuv der Meeresferne, auf die Städte, die sich an der Küste hing chn, auf die fruchtbaren Weinberge und Port ers, Strüppel und Dirnen, ja sogar die daß es sich bei dem fürchterlichen Geschrei nicht wein und wir gerieten in heiterste Laune. Soldaten fallen in den traurigen Sang ein. Aber um einen Mord, sondern nur um ein harmloſes Plößlich erscholl unter uns am Berghang ein und Orangenhaine, alles ein Bild ewig- farbiger deutsches Lied. Es waren drei junge Wiener auf Schönheit. Aber dreht man sich um, schaut man der Schrei der Kinder, ganz gleich, von welchen Spiel handelt. Zum Lernen zwingt sie n'emand, und es fiele der Walze. Wir stiegen bis zum Observatorium, in den Feuerschlund des Vulfanes, der in ungeGesten er begleitet ist, er geht dem Proletar erwanderer aus dem Norden zu Herzen. Jungen und ihnen auch gar nicht ein, ihre fostbare Fre heit tra en hier auf das Küchenpersonal des nahen Ve- ahnten Augenbl den seine Lavaströme verheerend Mädels, sie sind die Ausgestoßenen, ohne sich dessen mit dem Schulzimmer zu vertauschen. Nahrung subhotels, und nun ging erst der Trubel los. Im durch die Dörfer fließen läßt, mit seinem Aschen bewußt zu sein. Abends hocken sie in den Nischen, finden sie überall. Was an Speisereſten nicht ge Wartesaal der Vesuvbahn leßen wir uns nieder. regen den Tag zur Nacht verwandelt und alles die sie seit Jahren als ihr Bett betrachten. Die rade auf der Straße l'egt, das stehlen sie sich. Be Ab und zu blickte der Herr Stationsvorstand ver- blühende Leben vernichtet. Um 7 Uhr morgens stiegen wir durch das Arme um die Stnie geschlugen, den Stopf darauf siten sie einige Soldi. dann kaufen sie sich in einer stohlen zum Fenster herein. Der feurige Wein tat Garfüche die langerjohnte Makkaronimahlzeit und seine Wirkung; wir packten unsere Instrumente Lavagestein über große Aschenhalden hinab nach gelegt, das ist der Schlummer der Elternlosen. Oft gebe: fie mit einem alten Wujifanien, renen sich über den Zugus, von einem Teller fpe aus, die Wiener fangen, und bald glich der Warte- dem verschütteten Pompej. Inmitten von Zeugen um unter der Fenstern ihr Vedlein ertönen zu fen zu fönnen. So betteln, stehlen und ſingen sich soal einer Grinzinger Seurigen- Schänke. Eine antiler Kunst geht man einher, und würde nicht laffen. Brächtige Stimmen haben die kleinen off. die Ragazzi durchs Leben, meist lustig, oft traurig, Stunde nach Mitternacht begann der weitere Auf die Stimme des Fremdenführers an den Wänden Eines Abends aßen wir im Haseno criel vor einer verachtet und ausgestoßen von ihren Mitmenschen, stieg. Von der unteren Seilbahnstation war es widerhallen, so würde die sonst so geheimnisvolle Makkaronifüche. Es war an einer Streuzung jener bis sie e'nst als alte Bettler zerlumpt vor den noch ein gutes Stüd Arbeit. Den unverschämten Stille Phantasiebilder aus vergangenen Zeiten aufFührern gaben wir 15 Lire, und dann ging uns steigen lassen. Aber der Zauber des Südens siegt schmalen Gaffen. Zwei Stastanienröster standen St rchentüren stehen. Einige Tage trieben wir uns unter den Ar- einer mit seiner Laterne voran. iber solche Vorstellungen. Der frische Wind. der fich an den Ecken gegenüber. Einer von ihnen Nun sahen wir schon den Feuerschein aus dem vom nahen Meere kommt, das unbeschreiblich hatte sich einen etwa zehn Jahre alten Straßen- men herum, sprachen und fühlten mit ihnen. Wenn fungen als Sänger engagiert. Noch nie zuvor der Mittag fam, l'eßen wir uns bei einem Maf Krater leuchten; das unterirdische Donnern wurde klare Blau des Himmels und die Rauchfahne über hörte ich eine so reine, mit einem wohlfl ngenden faronikoch nieder. Der gute Mann war in der immer stärker. Um halb 3 Uhr nachts tamen wir dem Strater, dies alles bewegt den Naturfreund Tremolo verzierte Kinderstimme. Wir lauschten Zubereitung seiner Speisen nicht sonderlich appe- am alten Straterrand an. Tief unten säumte ein tief. Diese Wirklichkeit der herrlichen Natur läßt gespannt, die Passanten bb eben stehen, und der ftlich. Wenn er aus den Kiſten die Teigröhrchen Kranz abertausender Lichter den Golf von Nea dem Geiste kaunt Zeit, solchen Gedanken nachzu Mann mit den Stastanien machte gute Geschäfte. in den dampfenden Kessel schüttete, da rutschten pel. In dieser Nacht war ein neues Straterloch hängen,