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Sport Spiel Körperpflege

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Donnerstag, 18. Feber 1980.

Das 1. Arbeiter Turn- und für Wintersport statt. Tags darauf gibt es einen scher Melodit: wo findet man so rasch eine gleiche

Sportjest

welches vom 4. bis 6. Juli in Aussig   abrollen wird, hat bereits den gesamten Turn- Sport- und Spielbetrieb m seinen Bann gezogen. Die Ar­beitspläge aller Sparien tragen im Mittelpunkte das Verbandsfest und die ganze Arbeiterschaft ist auf das restlose Gelingen dieser großen Veranstal

nun Oesterreich  , Deutschland  , Schweiz   innernde Steigerung ungekünstelter, absolutester| und die Tschechoslowatei. Samstag, den Musik der Tschechen darstellt.-- Wir Jungen 8. März finden die Beratungen der Gaureferenten wollen uns neigen vor der lauteren Größe Förster­alpinen Abfahrtslauf vom Gamperlfogel, der nach fruchtbare Erfindungskraft, gleich wertvolles Musi­der Laufordnung des Gaues Südbayern gefahren zieren? Auch der verinnerlichte Träumer finde wird. Das Naturfreundehaus der Münchner   Orts- feine Gemeinde und wenn es diese Zeit mehr zu gruppe auf dem Harlosanger wird den Stützpunkt geballter Kürze hinzieht, so sei diese Aandachtsmusik für das Treffen abgeben. bie Warte des Ausruhens, der abstrakten Erhebung des Konzertsaales über den ArIta g. Dessentwinen wollen wir die gleichmäßige Einförmigkeit des musikalischen Gerippes nicht näher beleuchten!

Vorträge.

deutscher   Uebersetzung.

tung eingestellt. Der glänzende Verlauf des Resitation tschechischer Dichtung in Wintersporttages in Bärringen gibt auch die volle Gewähr, daß die Organisation des Verbandsfestes eine flaglose sein wird. Und neben den Technikern treten auch die vielen Hunderten von Arbeits­kräften auf den Plan, die für die Bewirtschaftung ind die Quartierung sorgen müssen. Kurz, eine Sigung treibt bereits die andere. So konnte der Bertreter von Bokau bereits mitteilen, daß dieser Kleine Ort im Festgelände liegendan nahe­31 400 Privatquartiere sicherstellen wird.

Eine junge Dame, die sich als Rezitatorin mit dem französisch klingenden Namen Marguerite Renoir   vorstellt, unternahm es Dienstag, im Prager   Mozarteum einen Abend tschechischer Autoren in deutscher Uebertragung verschiedener Uebersetzer zu veranstalten, ein Versuch, der in Prag  und anderwärts von anderer Seite wiederholt ge­macht worden ist. Vor dem Vortrage hatte eine äußerst fostspielige Reflame durch Blafat, Bild, Bresse, persönliche Einladung usw stattgefunden, der Vortrag war sogar zugunsten wohltätiger In­ftitutionen" angejagt. Nichtsdestoweniger hatten sich kaum mehr als 80 Personen als Zuhörer ein­gefunden, von denen ein beträchtlicher Teil auf die Kritik und Freikarten entfiel. Die wohltätigen Institutionen" dürften von dem Ertrage dieses Abends wohl nicht sehr viel abbekommen haben. woher dieser technische Mißerfolg? Sicherlich zu­nächst durch den Umstand, daß das Prager   Deutsch­Die Eröffnung findet am Freitag tum, das mit der tschechischen Kultur in unmittel nachmittags im Stadion statt. Samstag abends barem Kontakt steht, fein spezielles Interesse für ist ein großes Fadelspiel vorgesehen. Der übersetzte tschechische Dichtungen aufbringt. Aber Sonntag bringt den gewaltigen Festzug auch das tschechische Publikum, an das in tschechi  die vierte Säule"- die Massenfreischen Plakaten an allen Straßeneden appelliert übungen, ferner eine große Abfchiusfeier, wurde, ist von dem Vorwurfe der Intereffenlosig an welcher auch die Zuschauer mitwirten follen, beit the philologie, die in geo Bertreter in Brag

Für die Fußballanhänger fann mit geteilt werden, daß die Ländertreffen gegen Deutschland   und Oesterreich bereits fest vereinbart sind. Mit Polen   wird noch verhan­belt. Deutschland   und Desterreich soll auch zwei Propagandakämpfe gegen Kreismann schaften in Bodenbach   und Tepliz am Frei­tag nachmittags zur Austragung bringen. Auch die anderen Sparten verhandeln wegen Länder lämpfen, doch sind diese Verhandlungen noch nicht abgeschlossen.

ten Programmmummern" des Festes läuft natür lich der gewaltige Apparat der Turnspieler Leicht athleten, Schwimmer, Fußballer, Turner, Schach­spieler, Schwerathleten usw.

hat und das Mittlertum tschechischen Geistes för­dern sollte.

Der Vortrag brachte tschechische Klassische und moderne Dichter. Die Mittel der Vortragenden As Teilnehmer sind ebenfalls bereits fest sind nicht allzugroß, am besten gelangen ihr die nominiert: Deutschland  , Desterreich, Polyrischen Sachen( ausgezeichnet das Melodram len. Mit Finnland  , Lettland  , Schweiz  , Frank- Amarus" von Vrchlicky mit der Försterschen Be­reich wird noch verhandelt. Ferner die tsche- gleitmufit), dagegen bringt sie für Sumor und chischen Turner und Sportler. alle Satire nichts auf. So verblaßten die Pointen Kulturorganisationen unserer Arbeiter herrlicher Gedichte Machars, der sich im Audi­bewegung und die Partei selbst. Wer zu schätzen torium befand. Für ein Mittlertum tschechischen vermag, der wird aus diesen Angaben wohl schon Geistes durch das gesprochene Wort gehört die aus­schen, daß das 2. Bundes Turn, Sport und gereifte Künstlerschaft einer Triesch, die am selben Spielfest eine ungeheuere Manifestation Abend an anderer Stelle einen Rezitationsabend des sozialistisch denkenden Prole in Prag   hatte. Auch an Dichtungen eines Březina, tariats werden wird. Wir werden von nun ab Sova, Bezruč und Machar sollte sich eine solche die Arbeiteröffentlichkeit immer am laufenden er- reife Kunst versuchen. Bei Frau Renoir   fehlt es halten. nicht am guten Willen, doch gehört zur erfolgreichen Interpretation der genannten Großen auch eine große Persönlichkeit. J. R.

Es dürfte auch von Interesse sein, daß die Rommunisten zur selben Zeit ein Gegen fest als Trufest planen. Jedenfalls soll damit neuerlich der Einheitswillen" richtig liniert auf­gezeigt sein. Es mag den Kommunisten zur War­nung dienen: ein zweites Karlsbad  werden sie nicht mehr erleben!

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Kunst und Wissen.

Festkonzert Förster. Dem 70jährigen Altmeister huldigt die gesamte tschechische Oeffentlichkeit; den Saisonbeginn bei den Fußballern. Der milde Abschluß der Festaufführungen des Nationalthea Winter hat die Fußballer früher als sonst hervorters bildete ein Konzert, in dem der Dirigent gelockt und fanden bereits einige Freund- Ostrčil vier Orchesterwerke des Jubilars vorführte, fchaftstreffen statt, deren Ausgang mancher die ein flares Bild der Entwicklung seiner Musik lei Ueberraschungen brachte. Hoffentlich geben- Opus 44- Meine Jugendzeigt ihn hält die Form und die Begeisterung an. Die noch als romantisch angehauchten mäßigen Stürmer gwei größten Kreise haben nun ihre Fußball- und Dränger, der aber auch des Humors nicht tagungen hinter sich. Sie zeigten stetes An- entratet; eine dreistimmige Fuge, eine an Strauß steigen der Bewegung. Als nächstes uns sche Technik gemahnende Coda leiten über zur alle interessierendes Treffen steigt am 23. Feber symphonischen Dichtung Chramo von Bergerac", in Dresden   der Kampf Weiskirchliß in der Förster durch seine subtile Instrumentation gegen den Dresdner Meister Helios. Unser Tipp und weiche Träumerei mehr den Liebhaber der lautet auf Sieg Helios über die untrainierten schönen Rogane als den Gascogner Raufbold malt, Weiskirchlik. Andachtserfüllt und zart erfühlt ist die Legende" Vierländertreffen in Mißbühel. Am 9. März nach Worten von Liliencron  , den Gipfel seiner findet in Risbühel cin großes internatio- spirituell verinnerlichten Weusik erreicht aber För nales Stifahrertreffen der Naturster in der IV. Symphonie, die den weihevollen freunde" statt. Als sichere Teilnehmer gelten Abschluß bildete und gewiß eine an Bruckner er­

Vaterlandslose Gesellen.  

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synchronisiert. Das ist hier ebenso unerträglich, wie es in Broadway" war. Die Stimmen flingen an W. L. sich zwar gut, aber die Worte wollen laum mit den Carlos Buhler( Chile  ) veranstaltet am 22. d. Gesten, feinesfalls aber mit der Mundstellung der im Mozarteum einen Klavierabend. Am Pro- Darsteller übereinstimmen. Die Begleitmusit ver­gramm Debussy  , Albeniz  , de Falla  , Poulenc  , Paure, wendet Leitmotive und ist an einigen Stellen recht effettvoll; im ganzen ist die Auswahl der Musit. List, Bach. stüde aber wenig sorgfältig.

Layton und Johnstone, die Negersänger, werden am 20. März im Smetanasaale ein einziges Konzert veranstalten.

Edwin Fischer  , Slaviervirtuose, gibt einen Klavierabend am 26. Feber in der Börse.

Nicht weniger fromm, aber unvergleichlich lustiger ist der Wikinger Farbentonfilm Der Teufel der Nordsee". Da wurde der ganze Fundus einiger Opernbühnen und Revuetheater aus. Donnerstag( 113-1), halb 8 Uhr: Seranwit". Wikinger   noch heidnisch, daß sind die Schurken unter Spielplan des Neuen Deutschen Theaters. geräumt, um die Statisterie von Hollywood   als Wikinger zu kostümieren. Tells sind die Hollywooder Freitag, halb 8 Uhr, Ensemblegastspiel Max Wilinger noch heidnisch, das sind die Schurken unter Adalbert: Das Parfum meiner Frau". ihnen; teils sind sie schon zum Chriſtentum bekehrt, Samstag, 2 Uhr, Urania- Vorstellung: Figaros das sind die edlen unter ihnen. Diese entdecken Ame. Sochzeit"; halb 8 Uhr, Enſemblegastspiel Max tnien feierlichst nieder. Kolumbus, dein Ruhm ist rifa, betreten es mit einem großen Holzkreuz und Adalbert: Naß oder trocken". Sonntag, halb pfutsch, du wirst zum alten Eisen geworfen. 8 Uhr, Kulturverband- und Angestelltenvorstellung: Marietta"; halb 8 Uhr, Ensemblegastspiel Max Wifingern die ersten Europäer erkennen, die ame Gewiß will die neuere Forschung in den dalbert: Der Walzer von heute Nacht". Montag( 114-2), halb 8 Uhr: La Boheme  ". rikanischen Boden betraten; aber so operettenhaft und so fromm dürfte sich das nicht abgespielt haben. Die Sachertorte". Freitag( Kulturverbands- Wikingergirl, das sich als Strieger fostümiert und so Spielplan der Kleinen Bühne. Donnerstag: Natürlich gibt es in dem Film auch ein nedisches freunde): 21 Tage..." Samstag, halb 8 Uhr: wie ble Statisten sich einen falschen Bart anklebt, Sonntag, halb 11 Uhr: Matiné   meusit Sillgefühl haben die Amerikaner, das muß man Frau Vidal hat einen Geliebten". just als die Reden einander die Köpfe einschlagen; at a demie"; 3 Uhr: einen aus Irland  "; Ihnen lassen! Da der Nordseeteufel ein Tonfilm iſt, halb 8 Uhr: Die Sachertorte". Montag hört man die Schwerter schauerlich gegeneinander­( Bankbeamten 1): m Spiel der Sommer. Clappern und da er ein Farbenfilm iſt, ſieht man

Der Film.

Neue Lonfilme.

pathetische Maskereden noch ernst nehmen kann, dem

Filmschwänke.

Literatur.

F. R.

sogar, o Triumph der Technik, auf auch das Blut. In den Ruderszenen, die rhythmisch sehr start gestaltet wurden, bewährt sich die Syn­chronisierung schon besser. Die Begleitmusit verwen det hauptsächlich Wagner und Grieg  . Was die Far bigkeit anlangt, hält dieser Film dort, wo Redskin" Thornton Wilder   erzählt in seinem Roman bielt: der Himmel ist nach wie vor grün, ein rost­Die Brücke von San Luis Rey", der schön wie in einer Sonntagnachmittagaufführung des brauner Tor. beherrscht alle Bilder. Gespielt wird sten und geistvollsten Dichtung des neueren ameri tantschen Schriftums, das Schicksal von fünf Wien  - Lohengrin  " in Stigneufiedel. Vor lauter Helmen schen, die gemeinsam bei einem Brückeneinsturz ver- und Bärten sieht man kaum ein Schauspielergesicht. unglüden, weil sie alle fünf abgekämpft sind, well Man sieht nur die erschrecklichen Hörner auf den ihr Leben an einen Punkt gelangt ist, an dem un- Helmen und die rasselnben Schwerter. Wer derlei lösbare Probleme zu lösen wären. Im Hintergrund wird der Film gefallen. Den andern Teil des Publi­der Dichtung steht die Frage, ob das jähe Abreißen dieser fünf Menschenleben beim Einsturz der alten, ums wird er sicher beſſer erheitern als die deutschen noch von den Intas geflochtenen Weidenbrüde zu Lima   in Peru   einer höheren Vorsehung zuzuschrei ben sei oder nicht. Beinahe" tönnte man hinter diesem Ereignis eine Vorsehung vermuten, sagt der Dichter, und das lezie Kapitel des Romans nennt Bondy jr." Ein Roman von Ludwig hat. er Vielleicht eine Fügung". Der Filmbearbei- vany. Drei Masken- Verlag A.-G., München  . Um ter machte aus diesem Vielleicht" furzerhand sichere das Jahr 1790 machte sich das fleine, arme fuchs Gewißhett, aus einem Roman tiefer, grüblerischer haarige Jüdchen Wax Bondy aus Mähren   auf, um Lebensphilosophie ein frommes Traftätchen. Die mit seinem Binkel auf dem Rüden die Städte, vielen feinen Spigen gegen die Frömmler, sind Dörfer und Höfe der ungarischen Ebene abzu­weggefallen, dafür das Lebensschichjal der fünf Ver- hausieren. In Weiskolcz wird er von dem reichen unglüdten in eine- Predigt eingekleidet worden, Abraham Stern   in dessen Haus aufgenommen, der die beweisen will, daß alles Gottes Wille sei, was sein teuflisches Geschick im Geschäftemachen erkennt auf Erden geschieht. Die Dichtung Wilders ist aber und gibt ihm später sogar seine schöne, einzige, herz­so start, daß sie weder durch diesen selbstherrlichen lose und lokette Tochter zur Frau. Von diesem Eingriff in ihre geistige Struktur noch durch be- Stammbater der Bondys angefangen wird in dem trächtliche Veränderungen in ihrer dramaturgischen Roman Hatvanys die Familiengeschichte des alten zugrunde gerichtet werden kann. Der Film hinterläßt Bondy, seines Sohnes, des Gnkels und des Ur­immer noch einen nachhaltigen Eindrud, obgleid) er enkels erzählt. Die Geschichte dieser Familie ist nur äußere Handlungselemente von Wilder über- symbolisch für die Geschichte und den Aufstieg des nimmt und auch nicht sonderlich gut inszeniert ist. bürgerlichen Judentums und ist somit auch ein Gespielt wird gut, mit Ausnahme von Lili Da- Stück Kulturgeschichte. In der Zeit, da die Juden mita, die in dieser ihrer ersten amerikanischen   Barias waren, erwuchsen aus ihrem Selbſterhal­Rolle ebenso undiszipliniert und hemmungslos über- tungstrieb Sträfte, die sie befähigten, aller Unter­rieben spielt wie dereinst in Wien   und Berlin  . Der brückung zu widerstehen und in den Zeiten, da die Film ist ein synchronisierter stummer Film. Die politische Freiheit ihnen wirtschaftliche Bewegungs­redigi und ein furzer vorangehender Dialog wur- freiheit verlich, haben sie diese sträfte wirksam und den nachträglich auch mit deutschen Sprechstimmen erfolgreich nutzbar zu machen verstanden. Doch in der lauen Luft der Freiheit wandelt sich im Ent­

Der Vertrauensmann

llest die

r.

die Liebknecht und Haase und ihr Geist erstanden. elementarer wirft, in ihrer Einfachheit, wie sie stehen und Vergehen der Generationen die derbe Mandh hartes Wort fällt über die Rechtssozialisten: eben der Arbeiter empfindet. Boll Spannung die und rohe Geldgier und so verleiht der Autor dem hart, aber nicht gehässig Die Kommunisten haben Abschnitte in Scharrers Erzählung über das In- Urenkel des nur dem Gelde und der Familie Das Kriegsbuch eines Arbeiters. gar keinen Grund, diesen Roman für sich zu ferno der Striegsbetriebe, rührend, weil ohne Sen- lebenden Simon Bondy Eigenschaften, die uns timentalität, ohne Glauben an eine besondere ahnen lassen, daß in ihm der Abstieg der Familie Ehrlich gesagt: man nimmt jetzt ein neues Aber das ist ja auch ganz nebensächlich. Ent Striegskameradschaft, die Schilderung von Schicksals. beginnt. Aus den Schlußworten des Romanes darf Kriegsbuch nicht mehr mit ungemischten Gefühlen scheidend ist, daß es dem Verfasser Arbeiter gelun- gemeinschaften an der Front. Alles, auch die man wohl entnehmen, daß Hatvany noch eine Fort­zur Hand. Aber nicht etwa deswegen, weil schon gen ist, in der Gestalt des Schlossers Hans Behold, Sprache, durchaus realistisch, und dennoch den Dich- setzung zu dieser Familiengeschichte zu schreiben zu viel über den Strieg geschrieben worden sei seiner Gattin, seiner nächsten Umgebung ein Stüd ter verratend, der wohl weiß, was an Handfestem, gedenkt und man kann dies froudig begrüßen, denn über und besonders gegen den Krieg kann nicht überzeugenden und erschütternden Striegserlebens Derbem, Gemeinem um die Wirkung kommt, wenn Hatvany ist nicht nur ein ausgezeichneter Erzähler, genug geschrieben werden-, sondern weil sich in nachzuzeichnen. Mehr und besser als in anderen es im Drud erscheint. Und wahrhaft groß der er versteht es auch, in anregender, unterhaltsamer die Freude über die nicht nachlassende Welle von Striegsromanen ist hier das sehr gerechte Gleich Schluß des Romans, die Apotheose des Proletariats Weise Probleme der Zeit aufzurollen, die höchste Antikriegsromanen das peinliche Empfinden einer gewicht zwischen dem Grauen an der Front und auf den Krieg, beginnend mit dem Generalstreit Aktualität besigen. mehr geschäftlich als geistig ausgenußten Sonjunt dem im Hinterland gefunden; aufgezeigt, wie Sec  - der Berliner   Arbeiter. Telegrammstil fängt die tur mengt. Und so blieb selbst angesichts des Titels len und Körper hier wie dort Unsagbares litten, atemlose Haft des Geschehens in den letzten Stunden ,, Vaterlandslose Gesellen", mit dem Adam Schar- sich zu Tode quälten, hinstarben. Vielleicht haben ein, fommt dem Drängen des Lesers, dem ungestüm rer im Wien  - Verliner Agis- Verlag) eine neue andere, vor Adam Scharrer  , Blut und Dreck, Ent- revolutionär pochenden Herzen entgegen, das man oder doch bisher nicht genügend zum Tönen ge feelung und Vertierung im Schüßengraben, im laut schlagen zu hören vermeint, wenn der Arbeiter brachte Note in der Kriegsliteratur ankündigte, ja Sturm, im Vormarsch grauenvoll wirklichkeitsnäher schildert, wie er das kaiserliche Berlin   in den blieb selbst angesichts des bedeutungsvollen Unter- vor uns erstehen lassen. Aber darauf kommt es Untergang hineinmarschierte, wie das Dröhnen der titels Das ere Striegsbuch eines Arbeiters" leise nicht an. Adam Scharrer   ist es gelungen, aus sei- Kanonen durch den sozialistischen   Gesang abgelöst Skepsis übrig. nen Strichen das ganze Höllengemälde des Krieges, wurde. Diese Stepsis verfliegt, verfliegt restlos schon dessen sämtliche Züge vielleicht niemals auf ein Hier endet Adam Scharrer  . Die rote Fahne, nach der Lektüre der ersten Seiten. Hier ist dem Papier werden gebracht werden können, doch sicht die nichts Geringeres als ein Weltkrieg hatte nie­Strieg Neues nacherzählt, in neuer Form. Hier be bar, greifbar, fühlbar vor uns aufragen zu lassen, derholen können, ohne daß sie aus dem Herzen der ginnt einer mit der Schilderung des Kriegserleb vor allem aber es uns so wieder sehen zu lassen, Millionen hätte gerissen werden können, geht wie­nisses im Hinterland" der Arbeiter, erzählt vom wie es der Arbeiter gesehen hat oder hätte sehen der hoch, weht am Schlosse Wilhelm des Leßten. heldenmütigen Stampf der Drüdeberger" aus müssen, jedenfalls wie er es heute sehen muß. Und wer sie so auch nur durch das Buch sieht, fühlt Ueberzeugung, sozialdemokratischer Arbeiter, denen Einzelne Kapitel des Buches sind von außer das Auge naß werden vor Freude, Begeisterung Gerausgeber: Siegfried Taub  . es gelang, sich von jeder Massenpsychose freizuhal- ordentlicher Wirkung. So die Schilderung der schon und Glück. Chefrebatteur: Wilhelm Niegner. tenfreizuhalten, solange es eben ging und so im Kasernhof beginnenden Entmenschung, die unse. Wir wissen nicht, ob Adam Scharrer   da wirk- Berantwortlicher Redakteur: Dr Emil Strauß  . Brag. gut und schlecht es ging. Ohne daß es der Autor res Erinnerns zwar Ernst Glaeser   in seinem ,, Jahr- lich das erste Kriegsbuch eines Arbeiters schrieb; Druck: Rota A.-B. für Zeitung und Buchbruck, Preg gleich erkennen läßt, fühlen wir sofort, es mit gang 1902" literarischer, geistiger, tiefer gestaltet aber jedenfalls schriob niemand vor ihm ein besseres. Für den Druch verantwortlich Otto both rag. jenem Fleinen Häuflein zu tun zu haben, aus dem hat, die aber in der Darstellung durch Scharrer Die Beitungsmartenfrantatur wurde vou de: Post. u. Telegraphene 2. G. direktion mit Erlag Rt. 13.800/ VII- 1990 bewilligt.

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