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16 Jahrgang.

Sozialdemokrat

Zentralorgan der Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republit.

Meinungsverschiedenheiten im

Donnerstag, 15. Mai 1930

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Nr. 114.

Reichstabinett? Das Ringen um die Biehzölle im Endstadium. Schach dem grünen Berlin  

, 11. Mai. Die alldeutsche„ Deutsche

Tageszeitung", die den rechten Flügel der   Prag, 14. Mai, Antnüpfend an die gestrigen| dürfen und daß die wünschenswerte Preis rechten Flügel der Beratungen der Wirtschaftsminister, die in der stabilisierung dieser wichtigen Lebensmittel nicht Deutschnationalen repräsentiert, behauptet, daß Frage der Bichzölle noch immer nicht zu in eine der Weltmarktlage hohnsprechende Preis. im Reichskabinett große Meinungsverschiedenheider von beiden Seiten gewünschten Einigung steigerung umschlägt. ten zwischen den einzelnen Migliedern in den kommen konnten, fand heute im Parlament eine Agrarfragen und in der Frege der Sithilfe auf­

machten.

Die indische Revolution.

ein Sturm unternommen. Die Polizei griff ein und verhaftete 158 Personen. Bei dem Handgemenge wurden 16 Personenverlegt

::

Maffenverhaftungen.

Terror!

Die Vorfälle, die sich Dienstag im sozial­politischen Ausschuß des Senates abspielten, In dieser Richtung liegt es an den tschechi mögen von den Agrariern wie immer verstan­getreten feien. Der Reidsminister für das be- taze Reihe von Beratungen politischer Parteien schen Agrariern, in ihren Forderungen ein er den werden: als Warnung und Lehre, als ein este Gebiet, Treviranus, der Führer der Volkstatt, die schon an und für sich auf die Bedeu- trägliches Waß einzuhalten. Leider wird aber Saltefignal auf dem Wege zur agrarischen fonservativen habe dem Reichskanzler Dr. Brü- tung der gegenwärtigen Zeit- innerhalb dieser Partei die dringend notwendige Despotic, als Anreiz zu neuen Intriguen ning ein Schreiben gesandt, in dem er sich bitter Panne für die gesamte weitere Sachlichkeit und Füchternheit in der Beurteilung darüber beschwert, daß des Reichsfabinett in die politische Entwicklung aufmerksam des Erreichbaren durch persönliche Intrigen über und Sabotage- Akten; die nicht großagrarische sen Dingen versagt habe. Ueberdies sei es auch gangener Ministerkandidaten und berufsmäßiger Bevölkerung des Staates, und das sind im zu Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Den Angelpunkt der augenblicklichen Situa- Scharfmacher mitunter arg getrübt. Auch in merhin gut 80 Prozent der Staatsbürger, Landwirtschaftsminister Dr. Schiele und Trevi- tion bilden die Differenzen innerhalb der Koali- ihren heutigen Beratungen im Repräsentations. wird die Niederlage der Agrarier als ein Zei­ranus gekommen, die hart aneinander geraten fetzungen, unter denen die von den Agrariern wieder har aufeinander geprallt zu fein. Bis als ein Symptom auch des erstarkenden Par­tionsparteien hinsichtlich der näheren Voraus- haus seinen diese divergierenden Meinungen chen der Gesundung unseres politischen Lebens, sein sollen. geforderten Viehzölle, und zwar vor allem die zum späten Abend dauerten diese Beratungen lamentarismus begrüßen. Gegen die monarchistische Hymne. Zölle auf Rindvieh, in Wirksamteit treten noch an und man kann nicht ermessen, ob sie sollen. Heute stand ein Bermittlungs- noch heute zu einem Abschluß kommen werden. Was sich die Agrarier mit ihren sinnlo­Wien, 14. Mai.( Eigenbericht.) Heute um antrag, der die Kluft zwischen den agrarischen 6 Uhr nachmittag fand auf der Hohen Warte das Forderungen und dem Standpunkt der sozia bereits ein Ministerrat einberufen, der sich vor allem ein interessanter Beitrag zu dem Für morgen vormittags ist allerdings sen Verschleppungsanträgen geleistet haben, ist große Fußballmatsch Desterreich- England statt, fistischen Barteien, die vor allem das Interesse schon mit dem Ergebnis der heutigen Parteien Rapitel Koalitionsdisziplin, wie sie bei dem an 60.000 Zuschauer anwesend waren. des Stonsumenten verteidigen, überbrücken soll, beratungen beschäftigen soll. Auf einen Tag von den Grünen verstanden wird. Wir waren Als der Bundespräsident Miklas   erschien, im Mittelpunkt der Diskussion innerhalb der ein- mehr oder weniger dürfte es in diesem Stadium nie Anhänger einer sflavischen Koalitions­wurde die Bundeshymne gespielt, die bekanntlich zelnen Parteiflubs. Die sozialdemokratischen vielleicht nicht so sehr ankommen. Aber soweit disziplin. Wir haben die Einrichtung der dieselbe Melodie hat wie die alte österreichische Parteien vertreten nach wie vor den selbstverläßt sich die politische Situation heute bereits Nebenregierungen, der Pětka und Osmičky Kaiserhymne. Das Publikum erhob stürmischen ständlichen Standpunkt, daß über dem gefor- übersehen, daß spätestens die ersten Tage der bekämpft und auf unser Drängen sind diese Proteſt gegen das Spiel der Habsburgerhymne. derten Schuß des agrarischen Produzenten der nächsten Woche eine grundsäßliche se lä­Internationaler Bergarbeitertongreß. Schuß des von den Kriſenerscheinungen der rung der politischen Lage bringen Nebenregierungen nach den Oktoberwahlen be­Wirtschaft nicht minder heimgesuchten Arbeiter- müssen, falls nicht eine völlig neue situa- feitigt und durch verantwortliche Minister­Strakau, 14.   Mai.( Tſch. P.-B.) Am heutigen Konjumenten feineswegs vernachlässigt werden tion eintreten soll. Dies hängt, wie schon gesagt, Ausschüsse ersetzt worden. Wir sind auch heute Tag des Weltkongreffes der Bergarbeiter- Inter  - darf oder, konkret gesprochen, daß in der heutigen nicht in letzter Linie davon ab, inwieweit die durchaus der Ansicht, daß nicht immer defini­nationale fanden Beratungen über die Berichte der Zeit die wichtigsten Nahrungsmittel, Fleisch, gemäßigten Elemente unter den Agrariern ihren tive und unabänderliche Anträge in das Par­holländischen Delegation betreffend die fa chett und Brot vor allem, dem Arbeiter durch Standpunkt bei ihren eigenen Slubkollegen durch lament fommen müssen, wir begrüßen jede männische Ausbildung der Berg- feinerlei Maßnahmen verteuert werden zusetzen vermögen. Steigerung der parlamentarischen Wirkungs­arbeiter sowie über den Bericht der belgischen Delegation betreffend die Aus- und Einwan­möglichkeiten. Aber eine Koalitionspartei, die derung von Bergleuten statt. Der tsche­Abmachungen getroffen hat, müßte diese Ab­choslowakische Delegierte Wagner stellte einen machungen immerhin einhalten; und ist sic Antrag, in dem die obligatorische fachmännische zu dieser Disziplin, die sie doch auch von den Ausbildung der Bergarbeiter und die teilweise Sturm auf ein Salzdepot. zaunes  , der das Gebiet des Depots von Dhara Andern verlangt, ist sie zu diesem Fair play, Anrechnung der Unterrichtszeit in die Gruben­janas umgibt, versehen. das in westlichen Demokratien selbstverständlich praris gefordert wird. Alle von der holländischen Bombay, 14. Mai. Auf das Salzdepot wäre, nicht bereit, so müßte eine Regierungs­Delegation vorgelegten Resolutionen und Anträge von Schiroda wurde von 200 Freiwilligen partei und die führende in besonderem Maße, in dieser Frage wurden angenommen. Ueber die doch die Grenzen kennen, die zwischen Ein- und Auswanderungsfrage entwidelte sich Paris  , 14. Mai. Den aus Indien   eingegan­eine lebhafte Debatte. Als Hauptursache der Aus genen Meldungen zufolge, ist die Polizei gestern Opposition und Obstruktion beste­wanderung wurde von den meisten Rednern die an zahlreichen Stellen zu scharfen Maßnahmen hen. Gerade die tschechische Agrarpartei hat gegenwärtige Produktionsfrise im gegen die Hindus geschritten. Außer der gemelde- jedesmal nach dem Staatsanwalt und der Bergbau bezeichnet. Der englische   Delegierte fen Berurteilung des 80jährigen Führers Abbas Parlamentswache gerufen, wenn eine opposi Dooman sprach die Ansicht aus, daß die wich­Tyabji und seiner Freiwilligen, sowie der Pro- tionelle Partei zu Mitteln der Obstruktion ge­tigste Ursache der Krise und Arbeitslosigkeit die flamierung des Standrechtes in Scholapur wergriffen hat. Aber schon unter dem Bürger­London, 14. Mai. Der Korrespondent der den noch Massenverhaftungen aus verschiedenen blockregime hat sich die staatserhaltende" Einschränkung der Auswanderung nach den Ver­ einigten Staaten  , Stanada und Australien   sei." Daily Mail" in Lahore   meldet, daß bei Rawal- Orten gemeldet. In Belgaum, wo die Polizei Agrarpartei nicht gescheut, durch Obstruktion Der jugoslawische Delegierte Arch beschwerte pindi( Bundſchab) auf das Landhaus des Gene- bei Bekämpfung der Unruhen mehreremals von die Koalitionsgenossen unter ihre Fuchtel zu fich über die Benachteiligung der jugoslawischen rals Sir Robert Cassels, des Generaladju der Schußwaffe Gebrauch machte, wurden allein mingen. Das mag damals einem Sramef Bergarbeiter, die diesen in Frankreich  , Belgien   tanten der indischen Armee, eine Anzahl Schüsse 37 Personen verhaftet. Die Aufstands be- und Diaye Sarting gegenüber eine erfolgver­und Holland  ' in sozialer Hinsicht zuteil wird, und abgegeben wurden. Die Wachposten erwiderten wegung an der Nordwestgrenze In­stellte den Antrag auf Einseßung einer ständigen das Feuer. Berletzt wurde niemand. Der General diens wird unterdrüdt. Frau Saro- beißende Methode gewesen sein. Bei uns wird stellte den Antrag auf Einsetzung einer ständigen Stommission der Bergarbeiterinternationale auf befand sich zu der betreffenden Zeit nicht in dem ich in Naidu, die nach der Verhaftung Abbas man jie nur mit dem Erfolg anwenden, den dem Gebiete dieser drei Staaten. Diese Stom Hause. Thabjis die Führung im Befreiungslampje der sie Dienstag hatte! mission würde den Interessenschutz für die aus­Hindu übernommen hat, trifft heute in Bombay Die Partei des Ministerpräsidenten, die wandernden Bergarbeiter übernehmen. Den les­Partei, die selbst immer wieder behauptet hat, ten Beratungspunkt des heutigen Tages bildete daß sie zur Lenkung des Staates berufen sei, die Angelegenheit der Bekämpfung des interesses gebärdet, hat gegen eine Regie­London, 14.   Mai.( Reuter.) Im Unterhauje rungsvorlage obstruiert! Und mit welch fläg machte der Staatssekretär für Indien Benn lichen Mitteln hat sie diese Obstruktion füh Mitteilung von einer Reihe fleinerer Zusammen ren wollen! Weil im Tert der Novelle der stöße an der Nordwestgrenze Indiens  . Die Dorf Namen des zu novellierenden Gesetzes nur ein­Jalalpur, 13. Mai. Gandhis   Sohn, Diani- bewohner auf britischem Gebiete, die mit Hadschi mal, im Titel, erwähnt ist, wollten die Agra­Norwegen trauert um Frithiof Nanfen. lal Gandhi, trifft ausgedehnte Vorbereitungen von Thuran Gzai in Beziehung standen, wurden rier ein Gutachten des Verfassungsausschusses  Oslo, 18. Mai. Das Ableben Frithjof Nan- für die auf Donnerstag angesepte friedliche von der Grenzpolizei und dem Militär entwaffeinholen! Zehntausende Arbeitslose warten auf fens ist ganz unerwartet erfolgt. Der Forscher Eroberung des Salzdepots in   Dha net. Einige ihrer Führer wurden verhaftet. Am dieses Gesetz. Unsagbarer Jammer fönnte ge­starb an einer Herzlähmung. Er war eine Zeit- ra sana, die sein Vater und Abbas Thabij, der Montag unternahmen Flugzeuge einen Angriff lindert, von Hunderten Familien könnte lang ernstlich frant gewesen, hatte sich aber be Nachfolger seines Vaters, durchzuführen verhin auf die von dem Sohne des Hadschi beherrschte schweres Unheil abgewehrt, Tausende Eristen­reits wieder recht erholt und konnte gestern das dert wurden. Die Operationsbasis ist das Lager Festung Lastar, wo Sonntag 400 Mann des Bett verlassen. Heute früh hatte er noch eine bei Untadi, unweit Dharasanas, wo 160 Frei- Stammes der Waschiri eine britische Patrouille en fönnten vor dem Zusammenbruch gerettet Besprechung mit seinem Bruder, dem indessen willige versammelt sind. Weitere werden erwar überfielen. Die Schießerei dauerte die ganze werden, wenn das Gesetz mit Wirkung vom bts Besonderes auffiel. tet. Einer der Anhänger Gandhis   traf gestern Nacht. Die Angreifer wurden von Flugzeugen ersten Mai baldigst in Kraft träte. Die Agra­aus Surat   an der Spitze von 25 Freiwilligen angegriffen und für eine Zeit zerstreut. Wegen rier aber brauchen ein Gutachten des Verfas ein. Die Freiwilligen waren mit den notwendigen neuen Widerstands jedoch wiederholten die Flug sungsausschusses über den Namen des Gesetzes! Werkzeugen für das Zerschneiden des Draht- zeuge gestern das Bombardement. Natürlich ist es ihnen nicht um diesen Unsinn zu tun, natürlich ist das eine alberne Faren­macherei! Um ihre Forderungen durchzudrüf­fen, um den Wünschen ihrer Scharf= macher Nachdruck zu geben, sabotieren sie

Angriff auf das Landhaus eines Generals.

Hungerstreit Ahmedabad  

, 14. Mai. Im Gefängnis von

ein. Indiens  

.

Strieges. Die Konferenz nahm die von der Sabarmati   sind zahlreiche politische Gefangene, Buſammenſtöße an der Nordwestgrenze die sich dauern als Bahrerin des enfe französischen   Delegation vorgelegte Resolution an, darunter Vallabhai Patel, in den Hungerstreit welche sich gegen den Strieg wendet. Während der getreten. Debatte fonstatierten alle Redner einmütig, daß die leste Garantie für den Frieden die inter­nationale Solidarität der Arbeiterschaft sci.

:: Gandhis  

Sohn. Pariser  

Zelegraphiften wollen streiten.

Ein antimonarchistischer Block in Spanien  ?

=

Alle Zeitungen erscheinen mit Trauerrand. In den Nachrufen wird der bedeutenden Leistun­gen Nansens als Wissenschaftler und Nordpol  forscher sowie seiner lebhaften Anteilnahme an internationalen Angelegenheiten, besonders am Böllerbund, gedacht. Der Storting wird morgen zu einer außerordentlichen Sizung zusammentre Paris  , 14. Mai. Gestern ist es im Pariser  ten, in der der Präsident eine Trauerrede auf Haupttelegraphenamt zu Sundgebungen der An- Madrid, 14. Mai. Der Organisationsaus eine gesetzgeberische Arbeit, die für das Wuyt Nansen halten wird. gestellten gekommen, die über eine Stunde schuß der radikal sozialistischen   Par und Wehe Zehntausender hungernder Staats. Ueber die Beiseßung ist noch kein Beschluß gelang durch Arbeitseinstellung ihrem Un- te i ist gestern zusammengetreten, um die von der bürger von größter Bedeutung ist. Nebenbei faßt worden. Nansens   Seimgang hat allenthal willen über die zu geringe Entlohnung republikanischen Allianz zur Ver- bemerft: we I che chaotischen Zustände ben im Lande tiefite Teilnahme ausgelöst. In  Oslo wurden die Flaggen auf Salbmaſt gefekt. Ausdrud gaben. Am Abend fand an der Arbeits- schmelzung beider Berbände gemachten   Bor- müssen in einer Partei herrschen alter Witarbeiter, der die ihr Ansehen und ihre parlamentarische forscher Otto Sverdrup  , sagte, es sei ihm un- stellten der Pariser Post- und Telegraphenämter genommen. Der neue Verband wird sich nunmehr möglich, sich zu dem Verlust zu äußern: er fönne statt, in der eine Entschließung angenommen an die sozialistische Partei, die Arbei­nur sagen, der Verlust jei unerschlich für jeder- wurde, die sogar ben Generalstreit in tergewertschaften fommunistischer Rich mann. Erstminister Mohwindel hat das Wort ge- Aussicht stellt, falls den Lonforderungen tung und den Allgemeinen Arbeiter sprochen: Norwegen   hat seinen besten Sohn, bie der Angestellten keine Rechnung getragen würde. verband wegen Bildung eines antimonarchi Welt einen guten Bürger verloren!

stischen Blocks wenden.

Stellung um solcher Hasardstückchen einiger Heißsporne willen riskiert!"

Aber es hat sich diesmal gezeigt, daß auch im Bürgertum die Erkenntnis reift, daß in nicht regiert werden kann, daß dem Dünkel