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zweitens weil die Notverordnungen in offen- Die Sozialdemokratie wird, wenn der kommen, als sich die diktatuvlüsternen Hand- Der Notstand hat auch bei uns ernste Formen kundigem Widerspruch zu dem deutlich befun- Antrag auf Aufhebung der Notverordnungen langer des deutschen Großkapitals träumen angenommen. Dies erheischt unsere besondere Wachsamkeit, Kampfbereitschaft und Schlagkraft, deten Willen des Reichstags stehen. abgelehnt wird, den Kampf um die Auf lassen. Was wird nun geschehen? Die Sozial- lösung des Reichstags eröffnen. Es Es hätte freilich zu diesem ernsten Kampf des Proletariates aller Nationen. vor allemt aber den innigsten Zusammenschluß demokraten werden im Reichstag das Ver- wird der Kampf um die Demokratie, um die nicht erst kommen müssen, wenn die deutsche Diese Veranstaltung ist ein Sampfruf. langen nach Aufhebung der Verordnungen Rechte des Parlaments in Deutschland sein. Arbeiterklasse auf parlamentarischem Boden Sie wird ein Ansporn für alle, die noch nicht in stellen. Da die verordneten Vorlagen vom Vor wenigen Jahren noch hat die Weimarer als geschlossene Partei auftreten fönnte. Der unseren Reihen stehen, sein, sich der SozialdeReichstag mit 256 gegen 193 Stimmen ab Koalition um die Republik gekämpft, heute Existenz. einer starken kommunistischen Frafmokratie anzuschließen. gelehnt wurden, müßte sich für den sozialdemokämpfen auf dem Boden der Republik zwei tion danft auch Herr Brüning sein Debut als Ich habe in den letzten Tagen gewaltigen Verfratischen Antrag eine Mehrheit finden. Bri Klassen um Demokratie oder Diftatur. Jit Diktator. Aber die Sozialdemokratie wird den anstaltungen unserer Bewegung in Teplik ning rechnet aber damit, daß die Deutsch auch die Situation bedrohlich genug, so Kampf mit Brüning trotz Moskau bestehen. und Ausfig beigewohnt und bin glücklich, auch nationalen, die gegen die parlamenta braucht uns doch um Deutschland nicht bange und sie wird in diesem Kampf den Weg zur Den Geist, der aus ihr flutet, wollen wir alle in an dieser Kundgebung teilnehmen zu können. rische Gesetzwerdung der Vorlagen stimmten, zu sein. Die gewaltigen Kräfte der deutschen Niederringung des Zentrums und der KPD uns aufnehmen. Es wird uns eine Stärkung, aus purer Begeisterung für den Diktatur Arbeiterbewegung werden in dem Kampfe mit zur Einigung der deutschen Arbeiterklasse ein Quell neuer Zuversicht sein. paragraphen, aus Daß gegen das Parlament Herrn Brüning cher und stärker zur Geltung| freimachen!
und schließlich auch aus Furcht vor Neuwah len die Verordnungen halten werden. Geschieht das, so zeigt sich freilich um so flarer, daß die Verordnungen überflüssig waren, daß eine parlamentarische Mehrheit für die reaktionären Finanzgesetze eigentlich vorhanden war und daß Brüning lediglich das Spiel der Deutschnationalen spielt, die ja seit 1925, seit der Hindenburgwahl, nach dem Paragraph
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Definition der Ersagwohnung.
Durchführungsverordnung erschienen.
Es muß betont werden, daß die volle Berantwortung für die Preisgabe des Parlamentarismus, für die Errichtung einer Diktatur, die sich nur schlecht hinter demokra tischen Formeln verbirgt, auf das Zen trum fällt. Das deutsche Zentrum, die politische Partei der Ratholifen und eine soziale Mischpartei, deren Anhänger sich aus Unternehmer, Bauern, Kleinbürger- und zum Teil aus Arbeiterkreisen refrutieren, galt bis vor furzem als„ Mittelpartei" mit starker Neiqung nach links, es war eine der„ Weimarer Barteien", es galt in sozialen Fragen als verläßliche Stüße der Linken. Seine Teilnahme eriten Bürgerblod Marr- Stresemann nahm man vielfach als Episode hin. Es zeigt fich aber, daß in der Zeit verschärfter Klassen kämpfe, da es um die Verteilung der Lasten, um die Erhaltung der sozialen Gesetzgebung, um den Lebensstandard der Arbeiterklasse geht, das Zentrum seinen bürgerlichen Klajsencharakter nicht mehr verhüllen fann. Es hat in der großen Koalition des Kabinetts Müller die Arbeit der Sozialdemofraten systematisch sabotiert und hemmungslose Parteipolitif getrieben. Es hat diese Kvalition nur eben so lange mitgemacht, als es sie zur Lösung außenpolitischer Fragen, zur Der Aufstieg des schlefischen Proletariats.| Dentfähigkeit raubte, Drangjalierungen, mijeRheinlandräumung, die ihm der rheinischen Aus der Rede des Genossen Dr. Czech auf dem Katholiken wegen wichtig war, nicht entbehren fonnte. Es hat die Sprengung der Koalition provoziert und Herr Brüning hat sich mit Begeisterung der Aufgabe unterzogen, einen neuen Bürgerblock zu zimmern.
Mit den Notverordnungen aber betreten Brüning und seine Partei einen Weg, der sie nicht nur von ihrer sozialen, sondern auch von ihrer politischen und geistigen Vergan genheit weitab nach rechts, in das Lager der monarcho - fascistischen Reaktion führt. Damit bricht das Zentrum die Brücken nach links ab, es hört auf,„ Zentrum" zu sein, und wird Rechtspartei, eine Rechtspartei, mit der sich die Sozialdemokratie auseinandersetzen, gegen deren gefährliches Spiel man die ganze Kraft der deutschen Arbeiterbewegung mobilisieren wird.
Die Fürstin und ihr Bandit. ihr Bandit.
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Genossen und Genossinnen! Der schlesische Massenaufmarsch wird uns allen unvergeßlich bleiben. Die Masse allein macht es nicht. Ausschlaggebend ist vielmehr die Harmonie, die alle Zweige unserer Arbeiterbewegung ver bindet, ausschlaggebend ist die Tatsache, daß ein einziger Gedanke, ein einziger Wille uns alle verbindet. Entscheidend ist, daß wir alle bereit sind, mit der größten Hingabe, mit unserer ganzen Person für die Sache der Arbeiterklasse einzustehen und so die Fahnen des Sozialismus zum Siege zu führen."
Prag , 17. Juli. Die heutige Gesetzsammlung| Tag der Ueberreichung des Kündigungsantrags veröffentlicht die wichtige Durchführungsverord- bewohnt haben, wenn es nicht auf Kosten der Ge nung über den Begriff„ Ersaywohnung" zum sundheit des Mieters und seiner FamilienmitglieMieterschutzgesetz. der geht, wenn ihnen nicht die Ausübung ihrer § 1 bestimmt: Eine Wohnung ist als hin bisherigen Berufe erschwert wird, wenn die Lage, reichende Ersaßwohnung nach§ 1, Abfaz 2 das Flächenausmaß, das Zugehör und die Ausdes Gesetzes 3. 44/1928 zu betrachten, wenn sie stattung der Ersaßwohnung nicht auf Kosten der Kommunisten- ,, Aufstieg". Wenn man das außer den zur Ausübung des bisherigen Berufs bisherigen Wohnart des Mieters geht und wenn große Geſchrei der Kommunisten, das sie in ihrer des Wohnungsinhabers erforderlichen Räumlich der geforderte Mietzins nicht so hoch ist, daß durch Presse und Versammlungen machen, mit ihrer feiten und außer dem erforderlichen Zugehör so feine Zahlung das bisherige Lebensniveau des organisatorischen Stärke und Werbekraft verviele Wohnlichkeiten umfaßt, als die bisherige Mieters und feiner Familie bedeutend herabge gleicht, kommt man zu ganz eigenartigen Ergeb nissen. In den Berichten müssen sie stets zugebent, setzt Wohnung umfaßt hat, jedoch nicht mehr Wohn- fcht wird. daß ihr Organisationsapparat nichts taugt und räumlichkeiten, als erwachsene Personen die Wohnung am Tag der Ueberreichung des Kündigungs- Ueberreichung des Kündigungsantrags bewohnen politit sehr gering ist. Diese Tatsache zeigt sich § 3. Zu den die Wohnung am Tage der die Anziehungskraft der kommunistischen Schimpfantrags bewohnt haben, wenn es nicht auf Kosten den Personen werden Dienst personen und neuerlich bei den großen Erfolgen", die der der Gesundheit des Mieters und seiner Familien auch solche Untermieter nicht gezählt, die in die revolutionäre Wettbewerb" im Frühjahr 1930 mitglieder geht, wenn die Ausübung ihrer bis Wohnung nach dem 31. März 1928 eingezogen ber kommunistischen Partei unseres Gebietes ein herigen Berufe nicht bedeutend erschwert wird, find. Als erwachsene Personen werden brachte. Im Gebiete Bodenbach- Böhm. Leipa und wenn der geforderte Mietzins, wenn es sich stets zwei und bei einer ungeraden Zahl auch die wurden insgesamt 12 neue Mitglieder um eine Ersaßwohnung im Hauſe des Vermieters reſtliche eine unerwachsene Person gezählt. Als geworben. Und zwar in Sandau 7, Blottendorf herigen Mietzins, und wenn er, wenn es sich um den Küchen, Dienstbotenzimmer, Speisekammern, Witglied! Erhebend sind diese gewaltigen" Rehandelt, verhältnismäßig angepakt ist dem bis- Wohnräume nach den Paragraphen 1 und 2 wer-, Steinschönau , Langenau und Bodenbach je i eine andere Erfaßwohnung handelt, höchstens Badezimmer, Veranden und anderes Zugehör jultate wahrlich nicht. Die kommunistische Presse so hoch ist, daß ihn der Mieter im Hinblic nicht gerechnet. auf sein Einkommen ohne Einschränkung seiner bemerkt hiezu: Diese Ziffern sind sehr lehrreich. übrigen Bedürfnisse bezahlen kann. Sie sind ein Spiegel, in dem sich die Tätigkeit unserer Organisationen zeigt. Die Bezirksleitun gen müssen auf Grund dieser Angaben überprüfen, warum Dußende von Organisationen überhaupt den Wettbewerb nicht durchge= führt haben, warum z. B. in Tannwald nur 1, in Reichenberg nur 20, in Deutsch- Gabel nur 2, in Warnsdorf nur 6, in Friedland nur 3, in Krayau nur 6, in Trautenau nur 1, in Bodenbach nur 1 Mitglied geworben wurde, warum größeren Resultate erzielt worden sind!" Ja, auch in den vielen anderen Organisationen keine warum? Weil durch Schimpfen auf andere, durch hohle Phrasen heute kein Mensch mehr geworben werden kann. Die Taten entscheiden auch hier. und nüßliche Daten zugunsten der Arbeiterklasse haben die Stommunisten nicht aufzuwarten. Mit viel Geschrei und wenig Wolle ist auch in der Politit nichts anzufangen. Angesichts ihrer orga wisten in der Regel links liegen und schimpfen laffen, wenn sie nicht allzu ruppig werden. In diesem Falle verdienen sie eins auf die weitge öffnete Klappe.
§ 4. Die Bestimmungen des§ 1 ist gleich § 2. Eine Wohnung ist als angemessene falls auf andere Erfaßräumlichkeiten Ersatzwohnung nach§ 1, Abs. 2 zu betrachten, als auf Wohnungen anzuwenden, wenn es sich wenn sie außer den zur Ausübung des bisherigen um die Kündigung nach§ 1, Abs. 2 des Gesetzes Berufs des Wohnungsinhabers erforderlichen 3. 44/1928 handelt. Räumlichkeiten wenigstens einen Wohnraum mehr umfaßt, als erwachsene Personen die Wohnung am ihrer Kundmachung in Straft. § 5. Diese Verordnung tritt mit dem Tag
Jägerndorfer Arbeitertag.
zer pro Woche-, so geartet war damals das rable Löhne 2 Gulden bis 2 Gulden 50 StreuLeben des schlesischen Proletariates. Einige Jahre Der Jägerndorfer Streisarbeitertag vom später, 1899, sehen wir es unter Führung Hugo vergangenen Sonntag, war, wie wir bereits be- Schmidis einen zähen, erbitterten Stampf um den richtet haben, eine machtvolle Kundgebung des Zehnstundentag ausfechten. Seither haben wir schlesischen Proletariats. An 20.000 Teilnehmer den A chtſtundentag errungen, seither hat bekundeten ihr Vertrauen zur Partei und ihren sich auch nach anderer Richtung alles gewandelt. proletarischen Kampfwillen. Die Grüße des Par- Damals Versammlungsverbot, dunkle Schlupf ieivorstandes überbrachte dem Kreisarbeitertag winkel als Versammlungsorte, heute dieser nisatorischen Stläglichkeit kann man die KommuGenosse Dr. Czech, der in seiner Rede hervorgewaltige Aufmarsch. Heute können die schlesihob, daß er selbst sich in Jägerndorf als Standi- schen Arbeiter in ihrer ganzen Macht und Stärte dat der Partei vor Jahrzehnten die Sporen ge- aufmarschieren und in so grandiöser Weise für holt, und daß er hier jahrelange organisatorische ihre Kampfziele manifestieren. Darin drückt sich aufbauarbeit geleistet habe. Er fühle sich mit der große Wandel der Zeit aus. Doch mit diesem dem schlesischen Proletariat seit jener Zeit innig Wandel ist das letzte Ziel des schlesischen Proleverbunden. Genosse Czech fuhr dann fort: tariates noch lange nicht erreicht. Denn das Rin,, Auf dem Wiener Parteitag 1892 hat Hugo gen des Proletariates geht weiter. Schmidt das Elend und die Not seiner schlesischen Heimat mit erschütternden Worten geschildert. Unbeschränkte Arebitszeit, die den Arebitern jede
Das Land ist gegenwärtig von einer furchtbaren Wirtschaftskrise heimgesucht. Die Krisenlawine geht über den ganzen Kontinent.
Genossen, lefet und verbreitet die Arbeiterpresse.
donna Elena ein Balaban- Couplet, das dens men und Konfekt ins Haus. Sie schrieben ihm Seine Geliebte in Tulcea hielt es mit einem Dichter Eftimiu zum Autor und unseren melo- parfümierte Briefe, die sich zu Bergen häuften, andern, mit einem Gendarm. Und dieser Gendienreichen Calarescu zum Komponisten hatte. und die ich ungelesen in den Papierkorb warf. darm leistete sich den Spaß, ihn grundlos zu Die Konditorei Capsa, berühmt und anerkannt Ich hatte keinen ruhigen Augenblick mehr. Man verhaften und einzusperren, nur um ihm zu zeiRoman von Georg Strelister. durch ihre vorzüglichen Bädereien, brachte eine mußte zwei Schutzleute vor das Haus stellen, gen, daß er der Stärkere war. Doch Balaban Deutsche Rechte Th. Knaur Nachf. Verlag. neue Badung Balaban- Pralinés" heraus. Ein weil immer wieder Ansammlungen von Neu- nahm solchen Scherz nicht übel und ließ sich einWirt an der Chauffee Riffeleff taufte sein Lokal gierigen entstanden, die forderten, daß Balaban sperren. Denn Gendarm war Gendarm. Und Die zwei Vorträge, die der Philosoph auf in Terassa Balaban" um. jich zeigen sollte. gegen die hohe Obrigkeit konnte man nicht anEinladung der rumänischen Akademie hielt, Ein Abglanz von Balabans Ruhm fiel auch Vier Tage nach unserer Rückkehr nach Bu- fämpfen. Doch eines Tages riz ihm die Gewaren von den vornehmen Bojarinnen und rei auf mich. Ein Verleger bot mir an, ein Bro- farest reiste Mr. Stoping ab. Er war voller duld. chen Jüdinnen überlaufen; von einem Tee, den schüre oder noch besser ein Buch über Balaban Hoffnung, wie er sagte. Den Balabanrummel Als er am Abend müde vom Fischfang in der deutsche Gesandte zu Ehren seines berühmten zu schreiben, was ich ablehnte, weil ich damals hatten die Korrespondenten auswärtiger Blätter seine Hütte am Razimjee zurückkehrte, saß der Landsmannes gab, sprach man immerhin vier noch nicht soviel von ihm zu erzählen wußte wie in alle Welt hinausgedrahtet. Die Organisie Gendarm seelenfroh bei seiner Geliebten und undzwanzig Stunden, die Zeitungen veröffent- heute. Die Prinzessin Pizzicatino- es war rung der Geſellſchaftsreisen konnte beginnen. foff Zuita. Balaban setzte sich dazu und trank lichten turze, feuilletonistische Auszüge aus sei- nicht anders zu erwarten- gründete einen Das übrige war meine Sache. Spätestens Ende mit. So saßen sie alle drei und tranken Zuika, nen bedeutendsten Werken- aber es war und„ Verein der Gönner ausgedienter Banditen", Mai mußte Balaban seine Banditentätigkeit scharfen, feurigen Zuikaschnaps. blieb doch nur ein ganz beschränkter Kreis der trug mir das Präsidium an, das ich mit dem wieder aufnehmen. Bukarester Bevölkerung, der durch die Anwesen- Polizeipräfekten teilen sollte, und ließ Balaban An dem gleichen Tage, als Mr. Stoping Da kizzelte es den Gendarmen, diesen klei heit des gefeierten Philosophen in Atem gehalten in der konstituierenden Sigung zum Ehren- Bukarest verließ, nahm ich Balaban von neuem nen, aufgeblasenen Gendarmen, der überall seiwurde. schüßling" ernennen. ins Gebet. Ich beschwor ihn, seinen Ruhm nen Tribut einhob, bei Balaban die Geliebte, bei Anders bei Balaban. Es herrschte eine Begeisterung, die ich nicht nicht zu verschlafen. Es sei seine Pflicht, dem dem Fischer Costea die Tochter, von dem Juden Seine ungeheure Volkstümlichkeit, die bis erwartet hatte. Man überschüttete Balaban mit rumänischen Volfe zu zeigen, daß er noch der Finkelblüh, der den kleinen Krämerladen besaß, zu den niedersten Schichten hinabreichte, zeigte Engagementsanträgen für Varietés, Revue alte, der furchtbare Balaban wäre. Er müsse Er müsse drei Päckchen Rauchtabak, drei Kilo Kukuruzfich jetzt in überraschendem Maße. bühnen und sonstige Schaubuden. Da er selbst die Stadt verlassen, in die Berge oder in das mehl und eine halbe Flasche Schnaps für jeden Draußen in der Mahala, im Glendsviertel nur recht mangelhaft lesen und schreiben konnte, Donaudelta ziehen, eine Schar tapferer, uner- Monat, da kipelte es den Gendarmen, dem von Bukarest , johlten und pfiffen die Gassen- so war es selbstverständlich, daß ich für ihn die schrockener Gesinnungsgenossen anwerben und dummen Balaban zu beweisen, wie dumim er buben das feurige Lied von Balaban und seinen laufende Storrespondenz übernahm. Aber ich das alte, schöne, heldenhafte Handwerk von sei. Und er erzählte:„ Du wir, die Mariora neun Getreuen mit neuen Variationen, ein Lied, lehnte alle Anträge ab. Balaban verblieb in neuem ausüben. urd ich, haben beschlossen, dich, Balaban, aus das bis vor einem Jahre an Popularität von meiner Wohnung, half dem Gärtner meines Aber er ging auf meine gut gemeinten Vor- deinem Hause zu werfen. Und zwar noch diese feinem Revueschlager übertroffen werden konnte. Hausherrn, des Generals Petrescu, bei der Ar- haltungen nicht ein. Ihm gefiel es in Bukarest . Nacht, verstehst du? Weil wir zwei heute allein Es war die Nationalhymne der dumpf dahin- beit, pußte meine Schuhe und fühlte sich augen- Sehr gut gefiel es ihm jogar. Er wollte die sein wollen, und es sich nicht schickt, daß du dalebenden Massen unseres Voltes. scheinlich ganz wohl. Stadt noch besser kennenlernen. Die Aufmert bei zusichst." Als Balaban plötzlich in der Versenkung Verschiedene Damen der Bukarester Gesell- samkeiten, mit denen man ihn überschüttete, Ho!" sagte Balaban, aus meinem verschwunden war, hatte man auch das Lied von schaft bestürmten mich mit Bitten, Balaban zu wenn er sich einmal auf der Straße zeigte, taten Hause? Aus dem Hause, das mein Vater, mein ihm vergessen. Nun feierte es wieder seine Auf- veranlassen, in ihre Dienste zu treten. Es war ihm wohl. Er bat mich flehentlich, ihn nicht Großvater, der Vater meines Großvaters beerstehung. In den eleganten Restaurants des wohl ihr Traum, von dem Räuberhauptmann wegzuschicken. wohnte, willst du mich hinauswerfen?" Zentrums spielten es die Zigeunerkapellen, rau- Balaban auf der Chaussee Kisseleff spazieren- Wenn er so sprach, vergaß ich ganz, daß ich Ja," versetzte der Gendarm, und wenn schend beklatscht von den begeisterten Gästen, die gefahren zu werden. Vielleicht hatten sie auch einem Räuber gegenüberstand, der viele Monate du dich nicht sofort auf die Beine machst, dann immer wieder ein da capo verlangten. In den noch andere Wünsche. hindurch unser Lard in Schrecken und Auf- werde ich dich festnehmen und nach Tulcea brinMusikalienhandlungen riß man sich um die Sie besuchten mich zu jeder Tages- und regung gehalten hatte. gen lassen." Noten zu diesem Schlager. Im Theater Po- Nachtstunde, nur, um Balaban sehen und mit Eine dumme Geschichte war es, die ihn pescu" am Cismigiu- Garten sang die Prima- ihm sprechen zu können. Sie schickten ihm Blu- seinerzeit zum Banditen werden ließ.
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( Fortsetzung folgt.)