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Nur noch bis einschl. 1. Sept.

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Lautsprecher- Anlage von Siemens.

Det rabiate Berdi.

Donnerstag, 21. August 1980.

Unsere Jugend marschiert!

Kreisjugendtag in Dug.

Nr. 196.

Wird uns zum Brautbett dann sein..." Er las sie mit lauter Stimme und wandte sich befehlend an den Librettisten:

Weiter, du Faulpelz! Vollende!" Der andere aber schaute ihn wie geistesabwesend mit seinen weinduseligen Augen an. Da sprang Verdi auf und diktierte mit vorge­strecktem Zeigefinger den Rest der Strophe: .Als Liebesgesang wird ertönen

selig zu Papier  . Allmählich wurde ihm die Situation aber doch zu langweilig, und da sich der dichterische Fluß nicht einstellen wollte, begann er in der Woh nung ein bißchen auf und ab zu gehen. Beim Durch queren des Zimmers fiel zufällig fein Blick auf einen Regen, Wind, wir lachen drüber... Der Inhalt| Redner sprach, von der Jugend begeistert begrüßt, saften, wo eine Batterie Weinflaschen im Hinter dieses schönen Jugendliedes hat sich beim Jugend Barteigenosse Sen. Dr. Heller. Der Kampf der grund aufpostiert war. Ganz felig über der gemach. tag des Kreises Teplitz Saaz am 16. und 17. August Arbeiterjugend wird nach wie vor von unseren ten Fund holte er eine von ihnen herunter und ent­in Dux herrlich bewahrheitet. Parlamentariern unterstützt werden. Die völlige forfte sie. Es war ein guter Tropfen, und Solera Troß andauernden Regens hatte sich bereits am Lösung des Jugendschußproblemes muß erreicht machte sich durchaus keine Strupel, ihn wiederholt Samstag eine große Anzahl Jugendlicher aus allen werden. Solange unsere Genossen in der Regierung zu fosten, dies um so mehr, als er feststellen fonnte, Teilen des Kreisgebietes eingefunden, um dem sein werden, wird ein Gesetz über vormilitärische daß die Inspiration unter diesent Anreiz merklich Stampftage beizuwohnen. Selbst aus Prag   erschien Erziehung der Jugend nicht möglich werden. Genosse im Steigen war. Jeder Vers, der ihm aus der eine stattliche Abordnung von 35 Jugendlichen. Un Heller gibt der Hoffnung Ausdruck, daß binnen Feder kant, wurde mit einem Trunk begrüßt, wäh verdrossen, singend und spielend zogen immer neue furzem auch die Militärdienstzeit auf 14 Monate rend die Batterie auf dem Kasten immer stärfere Gruppen in Dug ein. herabgesetzt werden wird. Er sagt weiter: Ferdinand Lücken aufzuweisen hatte. War es da zu wundern, Viele hunderte Jugendliche nahmen an der Lassalles Worte: Es ziemen Euch nicht mehr die daß ihm die drei Arreststunden wie im Nu ver­Abendfeier auf der Sushöhe teil. Zur Einleitung Laster der Unterdrückten, noch harmlose 3erstreuung flogen Als Verdi wieder eintrat, hatte er ein ver­wurde die Marseilleise" vorgetragen, nachdem die und Leichtsinn, ihr seid der Fels, auf den die Kirche ſtändnisinniges Lächeln um die Wundwinkel: nein. Bezirksorganisation der Partei ihre Grüße über der Zukunft gebaut werden soll", sie werden und es fonnte feinen Zweifel geben, auf der Stirn des mittelt und Genosse Brumir mit einigen Wor- sind heute beherzigt von einer Jugend, die gerade Freundes strahlte die Aureole flammender Inspira­ten den Sinn unseres Jugendtages erläutert hatte. aus ihr Ziel verfolgt und die kein Einfall des tion. Ais er aber die Blätter ansah, die nach den Dem verhafenkreuzten Dux gelte es zu zeigen, daß Bürgertumts mehr von ihrem Wege abzubringen ersten Verfen nichts als nur ein Chaos unleser. auch hier unsere Bewegung erstarkt ist, um arren- vermag. Sie ist nicht nur dämpfer um ihre Rechte licher Hieroglyphen aufwiesen, da stutzte er einen den und Abseitsstchern den richtigen Weg zu zeigen, und Schuß, sie ist auch Kultureroberer geworden. Momen und trat betroffen um einige Schritte sie unserem Verbande zuzuführen. Einent Spiel Sic festigt den berechtigten Glauben an eine Zuzurück. Was lag denn dort in der Ecke, Flaschen? von den erwachenden Arbeitern aller Länder folgt funft, wo Frieden und Glück allen jetzt Unter- Seg war es ihm freilich klar, welchen Urspreng die Unter den zahlreichen Textdichtern, die Verdi bei helloderndem Fener der Chor Flamme empor", drückten zuteil werden. Warrens Geist ist reger, Suspiration seines Freundes war. während seiner langen Komponistenlaufbahn beschäf von den Pragern gesungen. Feierlich und wuchtig denn je in allen Menschen wach, seine Gedanken Immerhin aber fand er unter dem Gekriget, tigte, war Temistoode Solera einer der geschichtesten erscholi dann die Internationale" aus hunderten sind heute zum Teile erfüllt, hoffen wir, daß die das dem angefeuchteten Dichtergehirn entsprungen und phantasievollsten, ja vielleicht derjenige, dessen Rehlen begeisterter" Jugend in die Nacht. Schnell jeßige Jugend als würdiger Erbe der durch jahr. war, zwei Zeilen, die seine Aufmerksamkeit erregten. Talent sich am besten den Wünschen des eigenwilligen hatten sich die Jugendlichen zum Fadelzuge ge- zehntelange Kämpfe von unseren alten Genossen er- Der Wüste endlos Gefilde Meisters anzupassen verstand. Man weiß, wie un ordnet. Und beim Marsch durch die Stadt, da strittenen Errungenschaften, ihre Aufgabe als Er endlich schwer es war, Verdi mit einem Libretto in flangen die Häuser und Gassen von begeisternden füller der sozialistischen   Idee zu lösen imstande sein friedenzustellen. Erst gegen Ende seines Lebens, als Kampfliedern wieder. Das gelbe" Dux hellerench wird. Als zweiter Redner spricht Genosse Stern: er in Arrigo Boito   einen fongenialen Weitarbeiter tet von den Fadeln einer neuen Generation, deren Unsere Jugend ist im Besitze hoher Ideale, die jand, kam es zwischen ihm und seinem Librettisten Geist auch hier siegen wird! Beim Auflösen des nicht durch Waffen und Rüstzeug ersetzt werden zu einem harmonischen Zusammenschaffen, früher Buges am Marktplay sprach Genosse Geißler können, und mit ihren Idealen wird sie cinstens jiegen. In ihrer Idee liegt die Macht, der Sieg! aber, vom Oberto  " bis zur Aida  " hatten sich die noch einige anfeuernde Worte. Tertlieferanten diese Bezeichnung ist bei Verdi Sonntagsmorgen. Noch immer hält der Him Heute, wo die Welt mehr und mehr Stanonen, wohl wie selten am Platzbedingungslos seinen met die Schleusen offen. Und trotzdem waren neue Waffen und Gas zum Schutze des armseligen Bür­diktatorischen Weisungen zu fügen. Scharen Jugendlicher angekommen. Zu der um halb gertums erzeugt, erkennt aber auch die Arbeiter. Mit Solera, der sein Librettist wurde, befreun9 Uhr beginnenden Morgenfeier sind die Plätze bis ichaft aller Länder mehr denn je ihre Pflicht und dete sich Verdi in Mailand  , wo er bei Stapellmeister auf den letzten besetzt. Sehen wir ob von den Dar- findet sich in der großen Bewegung, deren Fort­Lavigna Kontrapunkt und Komposition studierte. Ob- bistungen der Künstler vom Teplißer Stadttheater, schritt und Sieg auch die Waffengewalt der Gegner wohl noch blutjung, hatte Solera bereits eine aben die das junge Publikum mit heller Begeisterung nicht zu verhindern imstande sein wird. teuerliche Vergangenheit hinter sich. Er wurde auf hinnahm! Aber hier hat auch die Jugend selbst ge- Genosse Geißler erinnert an unsere Auf Staatskosten in Wien   erzogen und besuchte hier das zeigt, was sie kann, und hat sich als Schrittmacherin gaben: Wichr Schutz der arbeitenden Jugend" wird einer neuen Festfultur bewiesen. Die Einleitung, unsere Parole weiterhin heißen! Anläßlich des Gymnasium. In Kürze nahm er Reißaus und ließ sich von einem Wanderzirkus anwerben, in dem er Weihegesang", von den Pragern vorgetragen, die zehnjährigen Bestandes des Kreises Teplig Saaz eine zeitlang als Kunstreiter und Arrangeur von Rezitationen, dann vor allem auch die Szenendar überreicht er dem Duger Bezirksvertrauensmanne Pantominen Beschäftigung fand. Von den Behörden ſtellung aus Ernst Tollers   Wandlung und das eine neue Sturmjahne, die Genosse Aksamit mit in einem ungarischen Grenzstädtchen aufgegriffen, Sprechspiel der Komotauer- allen Darbietunge einigen Worten der Troueversicherung in Obhut ward gerechtes Verständnis und Beifall zuteil. Die nahm. Mit den von den Dugern gesprochenen wurde er nach Mailand   geschickt und beendete hier ,, Marseilleise" bildete den Abschluß dieser erhebenden Fahnenschwur und der Internationale" war die seine Studien am Kollegium Longone. Solera war Rundgebung beendigt. Damit fand auch der Jugend ein vielseitiger Mensch und brachte es bald schon Feier. Der Festzug, der um 1 Uhr bei der Schule auf tag seinen Abschluß, denn das Wetter erlaubte das sowohl als Dichter wie auch als Musiker zu einer anerkannten Stellung. Bereits sein erstes vibretto, gestellt wurde, gab Dur erst recht das Gepräge für nachmittags angesetzte Jugendfest nicht. Hat das er für Berdi schrieb, der Oberto  ", ließ eine einer roten Feſtſtadt. Boran die herrlichen Sturm- das Wetter auch den gesamten Verlauf des Jugend. fräftige Gestaltungsfähigkeit erkennen, und Nabucco  " fahnen, zogen in vielen, vielen Dreierreihen die tages schwer beeinträchtigt, so fonnte es die frohen wurde nicht nur zu einem Triumph für den jungen Burschen und Mädel durch die Stadt. Boran die Gesichter der Jugend nicht verfinstern. Froh und Komponisten, sondern wußte auch durch das gelun Kinder, die roten Falken, während den Abschluß mit neuer Begeisterung gingen die Gruppen ihrer die Duger Parteigenossen bildeten. Die rote Wehr Heimat zu. Bis spät abends liang es noch durch gene Textbuch besonders zu paden. begleitete den Festzug. Die Kundgebung am Martt- Dur: Mit uns zicht die neue Zeit! 5. M. plage eröffnete Genosse Geißler. ,, Gut, gut, wir werden schon sehen..." antwor-| dem Willen seines stärkeren Kompagnons zu fügen. tete Solera ausweichend. Verdi nahm ihn auch unverzüglich beim Wort, setzte ihn an den Schreibtisch und entfernte sich dann aus dem Zimmer, wobei er es nicht unterließ, den Schlüssel mit besonderer Sorgfalt im Schlosse umzudrehen. Die ganze Szene war so rasch vor sich gegangen, daß Solera gar nicht Zeit gehabt hatte, ihren Ernst zu begreifen. Plößlich mußte er zu seinem Erstaunen sehen, daß er in der Verdischen Wohnung eingesperrt und vollkommen allein war. Er machte sich sofort an die Arbeit und brachte auch etliche Verse müh

Sofort nach der Erstaufführung dieses Werkes machte sich Verdi an die Komposition einer neuen Oper, Die Lombardi", zu der ihm wieder Solera den Text geschrieben hatte. Natürlich, wie dies bei Verdi nicht anders zu denken war, erschien ihm das Libretto in zahlreichen Punkten verfehlt und er zwang seinen Freund zu fortwährenden Abänderungen.

Eines Tagessein Biograph Mantovani   hat uns diese Episode überliefert erschien Solera bei Verdi und fand ihn unzufrieden und aufgeregt; das Duett zwischen Sopran und Tenor gefiel ihm nicht

mehr.

Man muß es ändern", ereiserte sich Verdi, ,, von Grund aus ändern!"

Auf die Probe geftellt.

Von Wolfgang Federau  .

Als erster

" Ja, wann denn?... Ich brauche es doch sofort!" Sofort? Das wird wohl schwer sein, denn ich bin jetzt absolut nicht in Stimmung."

" Ich gebe dir zwei Stunden Friſt", dekretierte Berdi mit unerbittlicher Beharrlichkeit; Du mußt mir aber versprechen, bis dahin mit der Sache fertig zu sein."

Was blieb dem armen Librettist übrig, als sich

Der Hyäne schauriges Schrei'n." Diese Zeilen, die ihm so kühn aufgezwungen wurden, rüttelten endlich den Dichter auf. Er um­armte feinen Freund, schrieb die Verse ab und nahm jie gehorsam zu sich. Später, als jich sein Geist auf­gehellt hatte, mußte er zugeben, daß sie geeignet waren, worauf sie endgültig dem Lombardi"-Text­buch eingefügt wurden.

Gerausgeber: Siegfried Taub  Chefredakteur: Wilhelm Nießne:

2. M.

Verantwortlicher Redakteur: Dr. Emil Strauß Brag. Für den Drud verantwortlid): Otto Solit, Prag  . Drud: Rota A.-G. für Zeitungs and Buchdruck. Brag. vie Zeitungsmartenfrantatur wurde von der Bolt- u. Telegravben.

Direktion mit Erlaß Nr. 13.500/ VII/ 1920 beroligt.

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der, ein brutaler und rücksichtsloser Kerl. Ein gehen können, ohne etwas von ihres Mannes sollte ihr Triumph sein. Sie wollte ihm ihre Ver­Mann, der auch wirklich ein Mann war. Seite befürchten zu müssen. Aber sie war viel zu achtung ins Gesicht schreien, weil er nicht einmal Aver William war kein solcher Mann. Er stolz, um sich auf Heimlichkeiten einzulassen. Sie den Wut habe, um seiner Frau willen sein Leben war zart und schwach und weichherzig; ja, die- war fest entschlossen, ein flares, reines Ende zu zu riskieren, und sich auf diese Art für den Frr­jenigen, die behaupten, daß er eigentlich ein angst machen. fum, dessen Opfer sie geworden, rächen. Es würde licher und scheuer, ja sogar ein bißchen feiger Andererseits fühlte sie sich gedemütigt durch ein guter, ein glänzender Abgang für sie sein. Mensch war, wichen damit durchaus nicht sehr die Heirat mit einem Mann, den jie verachtete. Aber oben auf der Baumbrücke standen nur von der Wahrheit ab. Ein gut geschnittenes Pro- Es war ihr Fehler, gewiß, daß sie William ge- zwei herrenlose Pferde mit traurig gesenkten fil mag als Entschuldigung für einen so tief grei heiratet hatte; denn wer wollte sie zwingen, is töpfen. Und der Spiegel des Flusses glänzte fenden Irrtum gelten ändern tat es am Sach- zu tun? stahlgrau und bösartig und da war nichts, was verhalt natürlich nichts. seine glatte Fläche unterbrach.

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Aber William, der viele Mängel hatte, war wenigstens eines nicht: dumm. Er wußte von Anfang an, daß Maud sich in Bezug auf seine Person und seine Eigenschaften in Illusionen bewegte. Es war also an ihm, diesen Glauben lebendig zu erhalten und das zu scheinen, wofür man ihn nahm.

Maud wollte sich rächen und ihrem Mann seine ganze Erbärmlichkeit flarmachen, che sie ihn verließ. Und hatte sich deshalb einen raffinierten Plan ausgedacht.

Maud fühlte, wie ihre Sträfte plöglich er­lahmten. Sie hatte Mühe, das Ufer zu erreichen, und lief dann lange Zeit auf und ab, schreiend, Einmal, auf einer Jagd, brachte sie es fertig, weinend, in ihren falten, nassen Kleidern, che sie gleichsam zufällig sich zu entfernen und einen schließlich an den Heimweg dachte. besonderen Weg einzuschlagen, den sie gut kannte. Die Leiche Williams hat man erst zwei Tage Natürlich folgte ihr William auf den Fersen-- später in einem Mühlwehr, fünfzehn Meilen und das wars, was sie wollte. unterhalb gefunden. Er konnte nicht besser

Die Mädchen vom Schlage Mauds, das sich zu Fuß nicht zu bewegen weiß, weil es auf dem Bferdesattel aufgewachsen ist, das sich aufs We­fehlen sehr gut und aufs Bitten garnicht versteht, das in einer Zeit, da man noch nichts vom Bubi­fopf weiß, sein braunes Haar furzgeschnitten in dichten, weichen Loden trägt, pfeift und raucht und wenns sein muß, fogar flucht, das mit dunt ler sonorer Stimme spricht und allen Leuten sehr gerade und fest in die Augen sicht so ein Mäd chen steht nicht sehr hoch in der Achtung all der alten Tantchen daheim. Die wehmütig und ver­ständnislos ihre grauen Köpfe schütteln und mit frommen Augenausschlag von der Verderbnie Er hatte seine Rolle sehr gut gespielt, diese der Jugend sprechen. ganzen ersten Monate. Aber einer Frau, mit der Der sehr schmale Weg führte mehr als zwei schwimmen, als ein oben geborenes Baby und Aber draußen, im Ausland, gelten natürlich man verheiratet ist und die ein flares Auge hat, Meilen längs einer ziemlich steil abfallenden ist trotzdem nicht eigentlich ertrunken. Vielmehr andere Gesetze da ist so ein Exemplar von kann man nicht ein Leben lang Theater vor- Felswand dahin und kreuzte dann in etwa zehn scheints, daß er so ungeschickt herunter gesprungen Weib gerade recht. Kein Ding, mit dem man machen. William konnte es sieben Monate hinards Höhe mit einer geländerlosen, primitiven ist, daß er sich beim Aufschlag aufs Wasser das sentimentale oder romantische Gefühlsduseleien durch, und wer gerecht ist, wird zugeben: auch Brücke einen Strom, über dessen ungeheure Tiefe Genic gebrochen hat. Wenigstens ängerte sich der treibt, aber gut als Stamerad und gut für eine das war schon eine Leistung. jagenhafte Geschichten in der Bevölkerung um Distriktsarzt in diesem Sinne. große, echte und herbe Liebe. Als Mand ſehend geworden war, zog sie zu liefen. Diese Brücke bestand lediglich aus ein paar Das Unglüd war also nur, daß Maud, nach nächst einen Mann zu sich heran, der bereits runden Baumstämmen und war so schmal, daß Ereignis. Zuerst gab sie ihrem Freund Maud hat sich sehr verändert nach diesem dem sie drei oder vier ernsthafte Anträge ohne mehrfach Beweise dafür geliefert hatte, daß er man absitzen und das Pferd am Zügel führen Liebhaber, es kommt ja nicht darauf an, wie man Besinnen ausgeschlagen hatte, an William geriet ihrem Ideal eines Mannes besser entsprach. Man mußte. Maud eine ausgezeichnete Schwim vom led weg heiratete, fuapp vier ist nicht engherzig drüben in den Stolonien und merin übrigens, wovon William, wie sie mie selbst gehen. Die Leute behaupteten nämlich, so etwas nennt, den Laufpaß. Aber dann mußte Wochen, nachdem sie zum erstenmal mit ihm ge- man verurteilte sie nicht deswegen. Ja, einige Recht glaubte, nichts wußte ging als erste. fic habe die ganze Sache angezettelt, um sich Wil  tanzt hatte. Der Teufel mag wissen, welche dunk waren sogar allen Ernstes der Meinung, das Und mitten auf der Brücke markierte sie plößlich liams auf diese Att endgültig zu entledigen. Das len Mächte dabei ihre Hand im Spiel hatten. wäre ihr gutes Recht. Das waren jene Leute, die einen Schwindelanfall, ließ die Zügel ihres Pfer- ist natürlich eine Lüge- die Menschen sind William war gewiß fein übler Bursche. Nur am bedenklichsten mit den Ohren geschlackert hat- des fahren und stürzte kopfüber, mit lautem immer so gern geneigt, andern etwas Schlechtes zu Maud paßte er wie der Igel zum Taschentuch ten, als Maud heiratete, und dieser Ehe ein Hilfeschrei, von der Brücke in die Tiefe, ins immer so gern geneigt, andern etwas Schlechtes das sagten alle, die ihn und die Wand fann- rasches Ende prophezeiten. Der Liebhaber Waffer. anzuhängen. Und nach dem Leben hat Mand ten. Maud selbst sagte das natürlich nicht. stantmte natürlich aus dem kleinen Kreise der ab Sie tauchte unter wie ein Stein und-- und ihrem Manne sicher nicht getrachtet. Sie lebten sehr glücklich sechs Monate oder gewiesenen Freier aber das braucht wohl am nicht mehr hoch. Vielmehr schwamm sic Jedenfalls kam es so weit, daß nicht einmal fieben. Zu Beginn des achten fing Maud an, faum noch erwähnt zu werden. unter Wasser, von der reißenden Strömung ge- ihre besten Freunde sie grüßten auf der Straße. ihren Mann zu beobachten, und che sie ein Jahr William merkte selbstverständlich nichts, rein tragen, ein gutes Stüd stromab. Als sie endlich, und gegen ein solches Ürteil gibt es keine Be­verheiratet waren, merkte sie, daß sie sich gründgarnichts. Was auch nicht weiter Wunder nehmen prustend und nach Atem ringend, den Stopf übers rufung. lich   getäuscht habe. fann. Ein Mann, der sich selbst so wenig traut, Wasser hob, suchte sie alsbald mit den Blicken Maud kehrte nad) Europa   zurück. Sic hat Das fonnte natürlich gar nicht anders sein. hat eben ein unbegrenztes, naives Vertrauen ihren Mann, fest überzeugt, William würde oben ihr Haar wachsen lassen und ein Pferd hat sic Was Maud brauchte, was alle Frauen ihres seiner Frau gegenüber das war immer so. auf der Brüde stehen und mit verzweifeltem, feit jenem Tage nicht mehr bestiegen. Schlages brauchen, das war ein starker, ein wil- und Maud hätte ruhig in ihren Neigungen auf- laschgrauem Gesicht in die Tiefe starren. Und das

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oder