Nr. 271.

Deutschland   und die polnischen Zerrorwahlen.

Mittwoch, 19. November 1930.

Der internationale Freidenferfongreß in Bodenbach  .

Schlußtagung.

=

Seite 3.

Aus dem patriotischen

Zettelkasten.

Der letzte Beitgenosse des alten Biach), der alte Bloch aus der Reptilienzucht des

11...

ein

Berlin  , 17. November.  ( Wollf  .) Die ge­famte Presse ohne Unterschied der Partei bezeich net das Ergebnis der polnischen Wahlen, in Die montägigen Verhandlungen| Genosse Böse Hamburg   spricht sich nicht Ministerrats- Präsidiums, gehört ohne Zweifel welchen die Minderheiten zusammenschmolzen wurden eingeleitet mit einem Referat des Ge- nur für eine politische Offensive gegen den Kle- zu den geplagtesten Menschen dieser Republik  . und insbesondere den Deutschen   von 21 Manda- nossen Professor Hartwig, über die weltpoli rifalismus und Fascismus aus, sondern vor Die Arbeit an einem Bettelfasten ist für älteres Semester immerhin anstrengend und man ten fünf verblieben, als Folge des Terrors, dem tische Situation. Er führte unter anderem aus, allem für eine ideologische. bedenke, welche Fülle von Ereignissen er mit die Deutschen   und die anderen Minderheitswäh- daß die Niedergangsepoche des Kapitalismus  Genosse Pietsch Schlesien betrachtet eine feiner Zettelweisheit drapieren muß. Aus einer ler während der Wahlzeit ausgefeßt waren. auch die Niedergangsepoche der Religion ist. Es Manche Blätter brüden jogar ihre Bewunderung gelte nicht nur die politischen und öfonontischen praktische Anteilnahme an der Politik als baupt- einzigen Folge seiner Wochenschrift nur die fol­ans, daß trotz der Gefahr für Gut und Leben so Stetten zu sprengen, sondern vor allem die gei- fächlichste Notwendigkeit und wünscht einen in- genden Proben: biele Wähler für ihr Deutschtum einzutreten stigen Feffeln zu sprengen, die den Aufstieg des rigeren Kontakt mit der Partei. wagten. Bon verurteilenden Stimmen sei die Proletariats hindern. Die proletarische Freiden- Die Genoffen Galusta- Berlin und Deutsche Diplomatische Korrespondenz" ange- terbewegung ist ein Hilfsmittel zum Abbau des Neumann Leipzig behandeln das Jugend­führt, welche schreibt: Schon heute muß Ber- Autoritätsgedankens. Sie ist nicht Selbstzwed, problem, während Genosse Sohn= Berlin   den wahrung eingelegt werden, daß etwa die pole sondern ein Mittel zum Zived, im Gesamtkampf Fascismus in Deutschland   bespricht. nische Regierungspropaganda sich für die Errech- des Proletariats. Genosse Sartwig bespricht Als letzter Debatte- Redner sprach dann noch nung der Minderheiten auf die Proportion ihrer dann eingehend die weltwirtschaftliche Situation, Genoffe Kezler- Bodenbach. Er führte unter Vertretung im polnischen Parlament stützt oder die das politische Geschehen bestimmend beein- anderem aus, daß die Kirche eine Reorganisa­daß gar ber Rückgang der Mandatsziffern als flußt und führte dann den Nachweis, daß die tion vornehme, aber nicht eine solche ihrer Berzicht auf verbriefte Selbstbestimmungsrechte Stirche in Anpassung an die Tatsachen des Le- Lehre, sondern ihres Organisations­angesehen wird. bens eine Umstellung ihrer ganzen Tätigkeit vor- Apparates. Daraus ergibt sich für uns die nimmt. Es ist heute nicht mehr in erster Linie Notwendigkeit, gleichfalls eine Reorganisation in Kirche ist heute eine der Hauptstüßen der Kapi- das Seelenheil der Menschen, dent sie ihre Auf- der Richtung vorzunehmen, daß wir die Verbin­talsmächte, gegen die Kordač zu Felde zieht. merksamkeit zuivendet, sondern sie versucht, durch dung mit den Randorganisationen inniger ge­Sie verfügt über ungeheure Stapitalien, die sie eine scheinbar soziale Politik, durch ihre Betäti- ftalten und die ideologischen Voraussetzungen in Banken und auf der Börse arbeiten" läßt, gung in humanitären Einrichtungen und der zur erfolgreichen Verbreitung des freien Gedan Sie steht mit ihren politischen Parteien fast gleichen an die Seele der Arbeiter heranzukom- tens verbessern. Das größte Augenmerk müsse überall im Seerlager der Reaktion. Die Sozio men. Die Religion von heute ist nur noch ein der Schule zugewendet werden, weil der Kle­logie des Herrn Kordač wird man erst ernst Feigenblatt, um die Schamlosigkeiten der herr- ritalismus in allen Staaten die absolute Unter­nehmen, wenn sie ihre praktischen Ergebnisse schenden Klasse zu verdecken. Die katholische werfung der Schule unter den Machtwillen der zeitigen wird. Inzwischen ist sie immerhin ein Aktion ist nur das Aushängeschild der Stirche, Kirche anstrebt. Beitrag zur Charafierisie für ihre sehr materiellen Bestrebungen. rung des klerifqlen, Christentums", In eingehender Weise beschäftigt sich der das sich so wenig an diese Lehren hält! Referent dann noch mit dem Fascismus und unterbreitet dem Kongreß nachstehende Wofür die Kommunisten den Genoffen Dr Czech verantwortlich machen wollen. Er hat das Ueberstundenwesen unter der Ministerschaft seines Vorsängers nicht ein­geschränkt!

netter

Die kommunistischen Blätter Vorwärts" und Internationale"

Roter brachten in ihren Folgen vom 12. November dreispaltig unter dem Titel

Das Ergebnis sozialdemokratischer Politik 16 Millionen Ueberstunden"

einen Artikel, in dem es u. a. heißt:

Die Sozialdemokratie, die in der bekannten Rede des Ministers für soziale Fürsorge Dr. Czech und einer entsprechenden. an die Gewerbe­inspektorate gerichteten Verordnung ihren Kampf" gegen das Ueberstundenwesen eingeleitet hat, muß heute die volle Unfähigkeit eingestehen, im Rah men des Kapitalismus und durch Teilnahme an der Regierung der Arbeitslosigkeit auch nur im bescheidensten Ausmaße entgegentreten zu können.

As Beweis für diese Unfähigkeit" wird angeführt, daß 1929 troß der steigenden Arbeitslosigkeit über 16 Millionen Ueberstunden Belvilligt worden sind. Das seien 2 Millionen Arbeitstage.

Es ist wirklich schrecklich, daß Minister Dr. Czech nicht schon im Jahre 1929 dem Ueber­ftundemunfug entgegengetreten ist. Es hatte das nämlich nur einen Haken: Dr. Czech ist erst am 2. Dezember 1929 zum Minister ernannt wor den und für die Ueberstunden dieses Jahres ist also nicht er, sondern sein Vorgänger Šrame? verantwortlich. Der wird allerdings von den Stommunisten geschout. Sieber greifen sie den fozialdemokratischen Minister an, obwohl er in

Resolution.

4

Prof. Dr. Curtius in der Frant­furter Zeitung" vom 16. November 1925... als der damalige cisleithanische Ministerpräsident Dr. von Stoerber... Der transleithanische Stabi­nettschef.. Graf Stephan Tisza erwiderte... Bismard meinte einmal... Vor vielen Jahren schrieb Heinrich Temeles... Wie bei Schef= fel der Rater Hibbigeigei... Bor bielew Jahren rühmte der deutschnationale Abgeordnete Foregger... daß sich Dr. Franz Graf Černín von Chudenic bewogen fühlte... So äußerte sich beispielsweise Hermann Bahr  ... Der stammesdeutsche Schriftsteller Paul Lep­ pin  ... der nationaljüdische Literat Mathias Ascher... Einem Bonmot zufolge... Čela. tobity und Mácha... Antonin und Josef Mánes  ... batuplut Čech... Brožit... Čermat... Dekadenz, Morbidezza, Kultus der Kraft, der Ordnung und wieder Anarchie, fin du siecle, Pathos und soziale Satire, Mystik und Materialismus... Preißler.. Jiráčet... Mysibet. Chitussi, Stretti, uprta, Nechleba.. Popularisierbare..."

In einem furzen Schlußwort beschäftigte sich Genosse Hartwig mit den Ausführungen Genug! Die Morbidezza oder sagen wir schlichter: der Debatteredner, worauf die von ihm vorge- die Senilität spricht deutlich genug aus schlagene Resolution einstimmig angenommen diesen zittrigen Griffen in das Chaos eines wurde. Zettelfastens, mit dessen Geheimnissen die Der in Bodenbach   a. E. tagende IV. Rongreß Seffentlichkeit endlich nicht weiter belästigt wer­der Internationale proletarischer Freidenter ruft den sollte. Man gönne dem alten Manne seine auf zum Kampf gegen die politische und Kultur- Die revidierten Sagungen der J. P. Ruhe und den Empfängern dieser aufregenden reaktion. F. wurden nach einem instruktiven Referate Sorrespondenz die ihre. Der Bloch kostet uns Weltwirtschaftskrise und steigende Arbeits- Jorns und einer kurzen Debatte einstimmig genug Steuergeld, aber wir stimmten gern einer losigkeit kennzeichnen die Ausweglosigkeit der tapi- genehmigt. Sie sehen u. a. eine Erweiterung größeren Ausgabe in diesem Punkt zu, wenn talistischen Gesellschaftsordnung. Die Sllavender Aufnahmsmöglichkeit für solche Hilfs- und feine Geschwäßigkeit dafür mit dem dauernden halter fönnen ihre Sflaben nicht mehr ernähren. Randorganisationen vor, die sich dem Programm Ruhestand belohnt und dahin gewiesen würde, Die Radikalisierung der Massen zwingt die herr- der J. P. F. unterordnen. Der Ausschluß kann wo sie noch Lebensberechtigung hat: an den schende Klasse zur Mobilisierung aller ihr zur nur durch den Kongreß selbst erfolgen; automa- Café haus- Stammtisch, wo seine Gewure Verfügung stehenden materiellen und ideologischen tisch tritt der Austritt ein durch Nichtzahlung statspielenden Greisen imponieren und das Kräfte, um ihre Vorrechte zu verteidigen. Fafcis zweier Quartalsbeiträge. Als Organ der J. P. Popularisierbare" seiner Weisheit, Gemeingut mus und Klerikalismus verbünden sich zur Ab- F. gilt mun neben dem Kongreß, der Exekutive einer kleinen, aber interessierten Hörerschaft wehr gegen den drohenden revolutionären An- und dem Generalsekretariat auch die Vertre= werden könnte. sturm des Proletariates. Der fascistische Terror terkonferenz( der Funktionäre). Der Kon­wütet, um die Masse zu schreden, die Kirche mahnt und tröstet mit Verheißungen.

greß soll alle drei Jahre stattfinden. Gestrichen wurde die Bestimmung. die davon spricht, daß zu allen proletarischen Organisationen Beziehun gen zu unterhalten find.( Damit wird jede Bins dung mit den Bolschewisten endgültig aufge­hoben.)

Arbeiter aller Länder! Laßt euch weder schrecken noch verwirren. Der Fascismus be­deutet Vernichtung aller politischen und kulturellen Errungenschaften, bedeutet neuen Krieg und die fascistische Kirche ist bereit, abermals die Mord­Ein Aufruf, der die Spaltungspolitik der waffen zu fegnen, mit denen Proletarier genen Kommunisten seit dem 3. Kongreß mit Hilfe Proletarier lämpfen, statt gemeinsam gegen den von List und Gewalt schildert und verurteilt, gemeinsamen Feind, gegen den Kapitalismus und wurde einstimmig angenonimen. feine Lalaien: Fascismus und Klerikalismus vor­zugehen. Arbeiter! Schließt eure Reihen zur Ab­wehr gegen die internationale Reaktion! Ant

austritt! Nieder mit dem völkermordenden Fascis­mus und Klerikalismus!

Es lebe der bölterbefreiende

Sozialismus!

Die Debatte.

Als erster Redner sprach Genosse Sie der betreffenden Zeit gar nicht im Amte war. vers Berlin  . Er konstatiert die Tatsache, daß Die Kommunisten müssen ihre Leser für sehr sich vor dem Anwachsen der sozialistischen   Bewe­dumum halten, wenn sie ihnen einen solchen Stohl gung eine Anlehnung der Kirche an das Bürger vorsehen. Sache der kommunistischen   Arbeiter ist fum und des Bürgertums an die Kirche voll­es, folche Redatieure, deren Kenninis der polis siehe, wobei es keinem Zweifel unterliegt, daß tifchen Dinge so gering ist, einfach an die Luft diese Politik gegen die Arbeiter gerichtet ist. zu jeben.

leber das Verhältnis des Fascismus zur Im übrigen wollen wir den kommunist! Seirche meint er, daß beide durch ihre autori­schen Herrschaften an der Hand der statistischen tative Auffassung verwandt sind, und sich daher Ziffern allerdings nicht des Jahres 1929 vertragen werden. Auch er vertritt die Auffaf sondern des Jahres 1930, da Genoije Dr. Czech fung, daß die gegenwärtige Situation eine stär schon Minister war zeigen. daß der sozial tere Anteilnahme der Freidenkerbewegung an der demokratische Minister den Kampf gegen die politischen Betätigung der Arbeiterklasse er Ueberstunden tatsächlich führt. Während näm fordere. lich Sramet vom Jänner bis September im

Sievers

=

=

d

"

Zur Volkszählung.

Die Nationalität der Kinder.

Der Wohnungsinhaber bestimmt nach seiner eigenen Muttersprache die Nationalität nur für seine unmündigen Familienmitglieder, d. h. für seine Kinder bis zu 14 Jahren. Die Nationalität unmündiger und unzurechnungsfähiger Personen, die nicht zur Familie des Wohnungs­inhabers gehören, bestimmt deren gesetzlicher Ver­In die Exekutive der J. P. F. wur- treter, d. i. entweder der Vater, die Mutter, oder der Vormund oder ein Familienmitglied, welches den auf Vorschlag des Referenten des Wahlaus- die gesegliche Vertretung übertragen erhalten hat. wortet auf die Kulturreaktion mit dem Kirchen- schusses Gen. Pietsch- Breslau   gewählt: Es mögen also die Väter, Mütter oder ge­Deutschland, Ronzal Defter etlichen Vertreter so bald als mög­reich und Steßler= Tschechoslowakei  . Das ich ihren unmündigen Kindern oder vierte Mandat wird den nicht vertretenen Län- mündeln, die nicht in ihrem Haushalte wohnen, dern überlassen. Das fünfte Mandat erhält der fondern anderswo, schreiben, welcher Na­wiedergewählte Generalsekretär Gen. Hart- tionalität sie sind, und dasselbe auch dem wig Wien  . Als Präsident der Internationale Wohnungsinhaber mitteilen, der für solche Stinder wurde von der Exekutive Sievers bestimmt. oder Mündel den Zählbogen auszufüllen hat, da­Mit markanten, hoffnungsfreudigen Wor- mit die Kinder oder Wohnungsinhaber nichts ten wies Sievers auf die nächsten Aufgaben Wahrheitswidriges eintragen, bzw. angeben. In einer gemischten Ehe richtet sich die der J. P. F. hin, wobei er sagte, daß nun die Möglichkeit besteht, statt unnüßen Dialogen mit Nationalität der Kinder nach der Nationalität jenes den Kommunisten kraftvolle Arbeit zu leisten. Elternteiles, der für sie sorgt, d. i. gewöhnlich der Die Freidenker seien die Pioniere einer neuen Vater, wenn er den größten Teil der Familien­Welt und wollen ihre schwere Pflicht restlos er- erhaltungskosten aufbringt. Die Mutter kommt nur füllen. Steine Gefahren, leine Schwierigkeiten dann in Frage, wenn sie die Familienerhalterin ist. werden sie abschreden. Die Stirche verliert mit Berdient feiner von beiden, so entscheidet wieder die iedem Tage Anhänger, wir aber gewinnen; die Nationalität des Vaters. In allen strittigen Fällen Entwicklung ist also für uns! Mit einem drei- entscheidet ebenfalls die Nationalität des Vaters. fachen Hoch auf die Freidenkerinternationale Der Stiefvater oder die Stiefmutter haben nur schloß der Stongreß, der 57 Delegierte zählte, in dann ein Bestimmungsrecht über die Nationalität gehobener Stimmung um 4 Uhr nachmittags. eines Stieftindes, wenn ihnen auf gesetzlichem Wege die gesetzliche Vormundschaft übertragen wurde, was meist nicht der Fall ist, oder wenn sie das Kind mit Zustimmung der zuständigen Behörde adoptiert haben. Sie haben daher abgesehen von diesen feltenen Ausnahmen kein Bestimmungsrecht über ihre Stieftinder, sondern nur der lebende ver­tretungsberechtigte Elternteil oder der ordentliche Die Gutachten werden mit 1. Jänner 1931 gesetzliche Vertrefer. Es heißt ausdrücklich die befristet, nach welchem Zeitpunkte sofort die Nationalität richtet sich nach" dem Vater oder dem Ueberreichung bei allen maßgebenden Stellen im erhaltenden Elternteil. Es tann also für das eigenmächtig bestimmt t besonderen auch bei den deutschen   parlamentari- Kind nicht schen Verbänden erfolgen wird." werden, daß es eine andere Nationa lität haben soll, als der Vater( die Die Gewerkschaftszentrale gegen die Ber  - 2 utter, wenn sie es erhält oder es ein unehe­teuerung der Fahrtarten. Am 22. Oktober d. J. liches Rind ift) hat oder gehabt hat. Daher haben fanden sich die Vertreter der gemeinsamen Ge- weder Bater, Mutter, noch gefeßlicher Vertreter ein werkschaftszentrale Odborové sdružení česko- freies Bestimmungsrecht über die Nationalität des flovenské, Abgeordneter Gen. Tayerle, Rauf Kindes, sondern sie haben sich an die Bestimmung Der Deutsche   Lehrerbund nimmt zur Frage in ann und Pacovsty, beim Eisenbahn zu halten. Die Nationalität der Rinder ist also in m it des§ 10 in folgender Weise Etellung: Die minister Mlčoch ein, um ihn neuerlich auf die der Verordnung im allgemeinen eindeutig geregelt. männliche Lehrerschaft spricht sich entschieden für unheilfamen Folgen der Entscheidung über die Ver- Es ist daher unzulässig, daß deutsche Kinder die Beseitigung des§ 10 aus und fordert bei teuerung der Fahrkarten aufmerksam zu machen. auf Grund des Besuches einer Schule mit anderer der Besetzung sämtlicher Lehr- und Leiterstellen Der Minister wies auf die Ursachen hin, die zur Unterrichtssprache als ihrer Muttersprache( z. B. an Volks- und Bürgerschulen das uneingeschränkte Verteuerung geführt haben. Die Vertreter der einer tschechischen Minderheitsschule) nach der Natio­freie Bewerbungsrecht aufgrund des Artikels IV Gewerkschaftszentrale machten jedoch auf die nalität der Unterrichtssprache dieser Schulen ein­des Gesetzes Nr. 306. Diese Forderung findet ungünstige wirtschaftliche Situation aufmerfiant, getragen werden. auch bei einem Teile der weiblichen Mitglieder namentlich auf die Beschränkung der Arbeitszeit, Der Zählkommissär, der den Zählbogen volles Verständnis und Zustimmung.

Jabre 1929 12.9 Millionen Ueberstunden belichen und organisatorischen Zusammenarbeit willigt hat. bat Dr. Czech mr 4.6 Millionen fehr schaden könnte. Ein Teil der Lehrerinnen bewilligt. Die Zahl der tatsächlich geleisteten hat sich auch den schweren Auswirkungen des Ueberstunden betrug in den genannten Monaten§ 10 für die männliche Lehrerschaft nicht ver­1929 11.7 Millionen, 1930 aber nur 3.9 Milchließen können. Daß die Mehrheit der Lehre lionen. Mit diesen frodenen Ziffern glauben rinnen mit aller Entschiedenheit die Beibehal wir die kommunistische Demagogie restlos ent- tung des§ 10 verteidigt, ist sehr naheliegend und verständlich. hüllt zu haben.

Die Auswirkungen des§ 10 des

Kleinen Schulgefekes. Vom Deutschen Lehrerbund wird uns ge­schrieben:

Der Deutsche   Lehrerbund hat sich in der Bundesausschußfizung vom 8. und 9. November 1930 abermals mit diesem unleidlichen Para­graph befaßt und es war möglich, nach eingehen­der Wechselrebe einen mit allen Stimmen ange Der§ 10 des Kleinen Schulgesetes sieht nommenen Beschluß zu fassen, der sowohl den eine ganz gleichmäßige Aufteilung der Lehrstellen Standpunkt der Lehrer als auch der Lehrerinnen für Lehrer und Lehrerinnen vor. Nun sind aber festhält und eine Ebnung dieser strittigen Ange­an Volksschulen dreimal soviel Lehrer als Leh- legenheit herbeiführen soll: rerinnen, an Bürgerschulen zweimal soviel Fach­lehrer als Fachlehrerinnen. Die Folge der Ver­fügung, daß 50 Prozent aller freiwerdenden definitiven Lehrstellen den Lehrerinnen vorbe halten bleiben, ist nun ein Ueberangebot von Arbeitspläßen für Lehrerinnen einerseits und große Stellennot für die Lehrer andererseits. Solche Verhältnisse sind unsozial solange die Zahl bon Lehrer und Lehrerin nicht 1: 1 steht.

Bis jetzt hat sich noch niemand gefunden, der ben Mut gehabt hätte, den§ 10 beseitigen oder feine Härten mildern zu wollen. Auch die Lehrer­schaft hat Ruhe und Besonnenheit bewahrt, weil fie vor allem mit der Lehrerinnenschaft feine Gegensätzlichkeiten will, die der Schule, der beruf­

aber wird auch von ihr einhellig als Selbstver­ständlichkeit betrachtet.

Eine ausführliche Begründung der beiden Auffassungen wird dieser Stellungnahme ange­schlossen werden, wobei beide Gruppen das Recht der Rüdäußerung haben.

P. A.

so daß die Verteuerung der Fahrkarten, insbeson- abholt oder den Aufnahmsbogen ausfüllt, darf Die Mehrheit der Lehrerinnen dagegen bedere die Kurzarbeiter betreffen wird. Außerdem die unmündigen Kinder, die zur Fa­harrt auf der Beibehaltung des§ 10 des Kleinen Steigert sich dadurch noch die Konkurrenz der milie des Wohnungsinhabers gehören, Schulgesetzes auch weiterhin und könnte lediglich Privattransportmittel. Es wurde deshalb dem nicht um ihre Nationalität befragen, die Beseitigung besonderer Härten gutheißen. Die Minister nahegelegt, diese Frage neuerlich prüfen sondern hat darüber nur mit dem Wohnungsinhaber unveränderte Aufrechterhaltung des Artikels IV zu lassen.

zu verhandeln.