Pr. 130

Bersammlungsaktion in Südmähren  .

Donnerstag, 2. Juni 1932

Der arme ,, Kronprinz" Otto!

Es findet fich feine Braut für ihn!

,, sie alle vergessen, daß es für Otto derzeit gar keine Braut gibt!"

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Es lohnt sich schon, sich einmal auch mit den Sorgen zu befassen, die in der Zeit des Massen­elends und des unermeßlichen Jammers, von dem Hunderttausende ergriffen and, die Herren Habs­ burger   und hochdero jüdisch- fascistischen Speichellecker haben. Eines steht für das Journal" einmal feft:

Die Partei veranstaltete am 28. und 29. Mai im Znaimer Bezirk vier große öffentliche Ver­Gar große Dinge gehen in der Welt vor. Was samntlungen, in denen Genosse Leins mer aus Weltwirtschaftstrise, was Massenarbeitslosigkeit, was Komotau   über die wirtschaftlichen und politischen Zusammenbruch der gesamten Wirtschaft! Gegenwartsfragen referierte. Die erste Versamm- ärgere Stunde erreicht uns, wenn wir die Spalten lung fand am Samstag abends in Joslowit des Neuen Wiener Journals", des jüdischen Heim­statt und war außerordentlich gut besucht. Da wehrorganes, aufschlagen: Für Herrn Otto auch sehr viele Hakenkreuzler anwesend waren, absburg gibt es derzeit teine Braut. charakterisierte Gen. Leinsner eingehend und an Es handelt sich, wie man weiß, um einen achtzehn­Hand des nationalsozialistischen Partei- ,, Pro- jährigen Fant, dessen Aspirationen auf den ungari gramms" das wahre Wesen des Hakenkreuzfaschischen Königsthron von Zeit zu Zeit die Aufmerk­mus, dessen geschichtliche Mission" darin besteht, samkeit auf ihn und seine werte Familie enfen. durch die Aufrichtung einer Diftatur nach italie- Run erzählt uns das Journal" in einem Bei­nischem Muster die zum Untergang längst reife trage, den es von besonderer Seite" erhalten hat, tapitalistische Wirtschafts- und Gesellschaftsord- daß alle Gerüchte, daß Otto sich verheiraten wird, nung wenigstens noch eine Zeit lang am Leben unwahr seien, da zu erholten. Die trefflichen Ausführungen des Gen. Leinsmer gingen den hakenkreuzlerischen Ver­fammlungsteilnehmern sichtlich auf die Nerven und um die Wirkung des Referates abzuschwächen, ergriffen in der Debatte mehrere Hitlerjünger zu einer Erwiderung" das Wort. Dabei stellte sich aber lediglich heraus, daß die Joslowiger Razi weder über den Marrismus, den sie so grim­mig bekämpfen, noch über ihr eigenes Partei­programm informiert sind. Es fiel dem Gen. Beinsmer nicht schwer, die von den südmäh­rischen Aposteln des Dritten Reiches ins Treffen geführten ,, Argumente" zu widerlegen. Auch zu der am Sonntag vormitag in Groß- Tajar abgehaltenen und gut gut besuchten Versammlung hatten sich die Hakenkreuzler zahlreich eingefunden, doch zogen sie es dort vor, noch vor Beendigung des Referates des Gen. Leinsmer einer nach dem andern wieder zu verschwinden. Am Schlusse der Rede war weit und breit keiner mehr zu sehen. Nachmittag fand in Mismanns eine Ver­sammlung statt, in der sich feine Gegner bemerk bar machten, und abend in Rausenbrud, in der der Abg. Wagner vom Bund der Land­wirte als Gegenredner auftrat. Ueber die Rausen­bruder Versammlung, die sehr interessant und lehrreich war, haben wir bereits berichtet.

Journalisten- Anekdoten.

Das Manuffript.

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Einer der befanntesten Manuskriptschreiber von Sollywood wurde gebeten, eiligst ein paar Dialog­stellen zu schreiben, die anderntags dringend ge. braucht wurden. Anstatt sich an die Arbeit zu machen, besuchte er eine feuchtfröhliche Abendgesell­schaft, von der er erst in grauer Frühe und in sehr grauer Stimmung heimkehrte. Er setzte sich under­züglich an die Schreibmaschine und verwünschte sein Leben. Als der Hilfsregisseur zur verabredeten Stunde erschien, um den Text abzuholen, war das eingespannte Blatt noch leer. Sturz entschlossen er­griff der Autor ein fremdes Manuskript, das seit Wochen bei ihm lag, riz es vor den Augen des Silfsregisseurs mit den Worten: Nein, das tu ich nicht! Wenn ich nicht allerbeste Arbeit liefern kann, Tiefere ich eben gar nicht!" in tausend Stückchen und ließ sie aus dem Fenster flattern. Der erschütterte Silfsregisseur tröstet ihn: Nun, jeder hat mal seinen schlechten Tag. Macht nichts, wir warten, bis Sie soweit sind."

Anderntags erklärte der Direktor der Gesell­schaft vor versammeltem Stabe: Das ist wirkli der einzige von euch, der seine Arbeit ernst nimmt; der Mann imponiert mir!"

Der Anekdotenschreiber. Ich traf einen Kollegen, der fleißig Anekdoten schreibt. Er ging in Gedanken fürbaß, als ich ihn ansprach, fuhr er mich an:

Was weißt du von Réaumur?"

Der hat ein Thermometer erfunden." Das weiß ich selbst", sagte er. Ich will Ber­fönliches wissen. Hat er gern Omelette gegessen, seine Frau betrogen, fonnte er fein Grün sehen, hielt er Federvieh?"

Warum willst du das wissen?"

Ich muß Anekdoten über ihn schreiben, es wird Fälter, das Thermometer bekommt Wert. Und ich finde in feinem Lexikon ein Wort über das Privat­leben Réaumurs, dieses großen Mannes."

Schweigend gingen wir weiter. Plötzlich blieb er stehen, schlug sich an die Stirn und sagte: Ist doch einfach: ich nehme einfach Celsius." Die Stiefel

,, Wir müssen es vor allem für ausgemacht halten, daß Otto nur eine ebenbürtige Frau an seiner Seite sehen kann."

Sie set ihm gegönnt!

Otto ist ein legitimer Fürst. Nicht lachen, bitte!

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belgischen Königshause, das nur wenige Mit­glieder zählt, gibt es feine heiratsfähigen Mad­chen. Nun zu den Bourbonen. Die jüngste Tochter des Infanten Karl ist achtundzwanzig Jahre alt. Andere, noch nicht verehelichte In­fantinnen sind nach habsburgischen Hausgesetzen kaum ebenbürtig. Der kaiserliche Zweig hat keine heiratsfähigen Prinzessinnen. Gegen den Aft im März d. J. eingehend berichtet. Der Angeklagte beider Sizilien   spricht mehrfache Verschwägerung. hat in einer ganzen Reihe von Eingaben phantasti­Bourbon- Orleans nun ja, man weiß, che Beschuldigungen gegen die Brüder Dr. Frang wie über die Orleans   zu denken ist." wond Dr. Ludwig Kohn erhoben, die in ihrer Sicherlich weiß man das. Genau so wie über Stellung als Finanz- bzw. Regierungsrat der Finanzlandesdirektion verschiedenen die Habsburger  ! ,, Dann die Braganzas. Die sind erst recht Personen und Firmen unzulässige Vor­nahe Verwandte. Ist doch die Mutter der Kaiteile hätten angedeihen lassen. Die strenge Unter. jerin Zita   eine geborene Brinzessin Braganza! suchung blieb ergebnislos und der Staats­Die Töchter des Prinzen Alois von und zu anwalt erhob gegen Rylef die Anklage wegen des Verbrechens der Verleumdung. Liechtenstein   entstammen seiner Ehe mit Erz­

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herzogin Elisabeth von Desterreich, die wieder Der Angeklagte macht den Eindruck eines eine Tochter der Schwester der Herzogin von psychopathischen Querulanten, wobei Parma   ist. Die Töchter des Prinzen Alfred die stereotypen Phrasen vermuten lassen, in welchen Roman von Liechtenstein   haben eine Prinzessin patriotischen" Kreisen seine Informatoren" Dettingen- Wallerstein zur Mutter. Unter den zu suchen sind. Es handelt sich ihm augenscheinlich insoweit fie Mecklenburg- Schwerin  , fatholisch vor allem um die Firma Siemens und einiger sind, ist teine Braut" ausfindig zu machen. Bei Konzernfirmen, mit denen angeblich die Beschuldig­den katholischen Sachsen- Koburg- Gothas ist teine den unter einer Decke stedten und dafür reiche dem Alter nach entsprechende Brinzessin zu ent- finanzielle Gegenleistungen erhielten. Bezeichnenb decken. Das königliche Haus Sachsen   hat feine ist das groteste Selbstbewußtsein dieses Menschen, unvermählten Prinzessinnen." der seinem Aeußeren nach in größter Not ist. Seine Schöne Bescherung das! Ein achtzehnjähriger ständigen Redewendungen sind:-- Nach meinen legitimer Fürst", der sich nach der Versicherung Informationen aus Redaktionsfrei Journals" für sein hohes Amt gewissenhaften--" ,,, Ich werde aufdecken-". Ich vorbereitet", tann feine Braut finden. Ein füßer werde beweisen Trost ist uns geblieben:

Er hat also an die Nachfolge nach ihm zu denken. Die Erbfolgeordnung der habsburgi- bes schen Dynastie wird wesentlich von den Haus gesezen bestimmt. Nach dem Familienftatut vom 3. Feber 1839 und der im Jahre 1900 erlassenen Ergänzung gelten nur als standesgemäße Ehen, die einen Erbanspruch der Nachkommenschaft be­gründen, nur solche, die mit einem Mitgliede des Erzhauses, mit Mitgliedern eines anderen christ­lichen, gegenwärtig oder vormalig souveränen Hauses oder mit Mitgliedern solcher fürstlicher Häuser geschlossen werden, denen nach Artikel XIV der deutschen   Bundesakte und dem von Kaiser Franz I.   erlassenen Handschreiben de dato Preß­ burg  , 17. September 1825, das Recht der Eben­bürtigkeit zusteht. Der eben erwähnte Nachtrag fett was sehr wichtig ist ausdrüd­lich fest, daß alle einschlägigen Bestimmungen auch für die von dem Oberhaupt des Erzhauses einzugehenden Ehen maßgebend find. Wenn diese Dispositionen auch nur von christlichen und nicht besonders von katholischen Häusern sprechen, fo fann man doch annehmen, daß ein Habsbur ger sich nur mit einer Katholikin verbinden wird. Das ist nicht nur im Gewissen der Habsburger   begründet, sondern auch durch die Pragis anderer Fürstenhäuser gestützt."

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Das Neue Wiener Journal", schon seit Olims Seiten wie's Kind im Hause Habsburg, weiß, was sich ziemt.

,, Es ist also wahrlich nicht einzusehen, warum die katholischen Habsburger   lauer sein sollten." Es ist wahrlich nicht einzusehen.

,, Beachtet man das alles, dann wird man für Otto im Ershause selbst und in den gegen­wärtig oder vormals souveränen Häusern der­malen faum eine Braut finden."

Die besondere Seite hat sich besondere Mühe gegeben und folgendes festgestellt:

Im sogenannten Kaiserstamm des Hauses Desterreich gibt es mit Ausnahme der Schwestern Ottos keine Mädchen. In dem Stamme, der sich aus der Che des Raisers Leopold II.   mit Maria Luise, Infantin von Spanien  , ableitet( Familien Friedrich, Karl Albrecht   und Josef), sind nur Erzherzoginnen zu entdecken, die vermählt find oder dem Alter nach nicht entsprechen. Auch die Töchter des Erzherzogs Leopold Salvator   find Otto zu nahe verwandt und stehen nicht in dem ensprechenden Alter. Letzteres trifft auch auf die Töchter des Erzherzogs Franz Salvator   zu, ſo­weit sie überhaupt noch unvermählt find.

Von anderen Geschlechtern scheidet das Haus Bayern   wegen der vielfachen Ehen mit den Häu jern Desterreich und Bourbon- Parma   aus. Im

Gerichtssaal

Ehetragödie nach 50 Jahren Ehe.

,, um halbwegs vollständig zu sein, wäre noch zu sagen, daß der Habsburger   sich seine Gattin natürlich immer aus einem der mittelbar gewordenen, ehemals reichsständischen Häuser holen fönnte."

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Aber die Beweise sind ausgeblieben. Ueber zwanzig Zeugen sind bisher einvernommen worden und kein einziger seiner Informato ren" hat sich vor Gericht zu diesen Informa­tionen" bekannt. Bestenfalls handelt es sich um Tratsch, der aus vierter und fünfter Hand dem Und jetzt bricht es, um halbwegs vo11- Angeklagten zu Ohren fam. Zuweilen scheint es ständig zu sein, wie ein Ratarakt über nns sich einfach um Erfindungen oder wohl Wahnvor­berein: stellungen zu handeln. So verwahrt sich ein ,, Diese sind: Auersperg  , Colloredo- Manne- Steuerbeamter, den er als Gewährsmann feld, Esterhazy  , Raunit- Rietberg, Khevenhüller, für gewisse Beschuldigungen gegen die Brüder Kohn Lobkowitz, Metternich, Rosenberg, Salm- Reiffer- führte, mit Entrüstung gegen diese Zumutung. scheidt- Krautheim, Schwarzenberg, Schönburg- Er fennt weder den Angeflagten, noch Waldenburg  , Schönburg- Hartenstein  , Starhemberg, die von ihm Angegriffenen, ist als verschlossener Trauttmansdorff  , Windischgrätz   mit dem Do- und stiller Mensch bekannt, der überhaupt nicht zu mizil auf dem Boden der alten Donaumonarchie; derart vertraulichen Mitteilungen neigt und nicht Aremberg  , Bentheim Steinfurt  , Bentheim- Tellen- tm mindesten mit der Sache befaßt ift. burg oder Rheda  , Eroy, Fugger- B a ben hau­Und was für Zeugen der Angeklagte vor sen, Fürstenberg, Hohenlohe- Langenburg- Langen- Gericht bringt! Den ehemaligen Minister Vlasa!, brug, Hohenlohe- Langenburg- Dehringen, Hohen- den Präsidenten der Fin.- L.- Dir. Dr. Stretti, lobe- Langenburg  - Kirchberg, Hohenlohe- Walden- den Generalsekretär der agrarischen Partei Abg. burg- Bartenstein  , Hohenlohe Waldenburg- Barten- Beran und andere traten auf, und jede Aussage Stein- Jartberg, Hohenlohe- Waldenburg- Schillings ist eine vollkommene Entlastung der An­fürst, Isenburg Offenbach- Birstein  , Leyen, Leiningefallenen. So schildert z. B. der Angeklagte genan gen, Looz- Coswatem, Löwenstein- Wertheim  - Rosen- nach seinen Informationen" eine vertraulide berg, Loewenstein- Wertheim- Freudenberg, Dettin- Intervention", bei der dem Dr. Franz Kohn im gen- Spielberg, Dettingen- Wallerstein  , Salm- Salm, Rubert einige Tausender überreicht worden seien. Salm- Kyrburg, Salm- Reifferscheidt- Krautheim, Nachgewiesen wird statt dessen eine sehr erregte Salm- Horstmar, Sayn- Wittgenstein- Berleburg  , Konferenz, an der sechs Personen teilnahmen Sayn- Wittgenstein- Hohenstein  , Solms- Braunfels, und wo die Gegensäte scharf aufeinanderprallten, Solms- Lich und Hohensolms  , Waldburg- Wolfegg  , ohne daß es zu einer Einigung fam. Waldsee, Waldburg- Zeil- Trauchburg, Waldburg­Nachdem Rylet wiederholt wegen ungehöriger Zeil- Wurzach, Wieb und Thurn und Taxis Ausdrüde ermahnt worden war, brachte er zum mit dem Domizil außerhalb der Grenzen der Schluß eine neue ungeheuerliche Beschuldigung bes ehemaligen österreichischen Monarchie." Dr. Ludwig Kohn, die dahin geht, daß dieser einige So, das wäre geschafft. Um halbwegs voll aus Rußland gepaschte und beschlagnahmie ständig zu sein! Wenn man bedenkt, daß Merschen wertvolle Gemälde habe verschwinden sich damit befassen, sämtliche verkrachte Herrscher- lassen und sich so bereichert habe. In großer Er häuser nach Möglichkeiten für eine standesgemäße regung erbot fich der Beschuldigte, binnen einer Versorgung des Herrn Otto Habsburg- Lothringen   halben Stunde die forrette attenmäßige Er­abzulausen und noch dazu alle mittelbar geworledigung nachzuweisen. Ein Teil der Bilder befindet denen, ehemals reichsständischen Häuser" dem Alpha- sich im Besitz einer öffentlichen Galerie, der sie nach bele nach aufzuzählen, wenn man dieses ganz Berfall offiziell zugewiesen wurden, der Rest ist in widerliche Geschäfer und Geschmuse über Nichtig feiten liest, fallen einem unwillkürlich die Worte Karl Kraus  ' ein, die den ganzen Sput bannen:

Wann endlich pußt das Pad Proletenschuhe, die schmußig sind vom Tritt in die Kultur? Oh Gott, wenn's einmal so ans Fenster dröhnt, dann weiß ich erst, wofür das Blut bergossent, dann erst, wofür der Mutter Tränen flossen und mit dem Leben bin ich dann versöhnt!

Gatten noch mehr in Aufregung verfest. Immer wieder drang er in sie, sie möchte ihm den Namen nennen. Am 8. Oftober fing er mitten in der Nacht wieder davon an.

der Hand seiner früheren Besizer. Der Staats­anwalt erweiterte nun die Anklage um diese neue Beschuldigung. Der Gerichtshof ver­hängte anläßlich einer Tirade des Angeklagten, in der dieser von 2umpereien" sprach, itber diefen eine Disziplinarftrafe bon 100 K, bzw. zwei Tage Arrest. Da der Angeklagte hunermüdlich neue ,, Beweise" anbietet, neues Material" produziert, wurde endlich nach drei­stündiger Verhandlung der Prozeß neuerlich ver­rb.

Der Gedächtnisschwund des Franz Stříbrný.

Weil sie ihm nicht antwortete, habe er ihr zwei Der 77jährige Landwirt Adolf Siete aus Ohrfeigen gegeben. Dadurch kam die Frau zu Falle, Sein Geisteszustand wird untersucht. Niedertreibi hat am 8. Oftober v. J. seine stürzte über ein Fußbankerl und schlug mit dem 3ur Premiere seines Haus Rosenhagen" fam 79jährige Gattin, mit der er 50 Jahre perheiratet Kopie an ein Tischbein an. Dort blieb sie liegen. Prag  , 1. Juni. Eine eigenartige Episode ans Mag Halbe von München   nach Berlin  . Tas gab war, nach vorangegangenem Streit mit einem Nach durchgeführtem Beweisverfahren beant- dem Prozeßknäuel um die Stribrnys spielte sehr feuchte Abende im Kreise der Berliner   Be Stiefeltnecht derart geschlagen, daß sie schwere worteten die Geschworenen die Schuldfragen wie sich vor dem heutigen Schöffengericht für Presse­wunderer. Sie wollten den Dichter nicht wieder Verlegungen erlitt, an deren Folgen sie im Laufe folgt: Klagen ab, die möglicherweise in den kommenden heimlassen und ein Zufall tam ihnen zu Hilfe: an desselben Tages, ohne das Bewußtsein erlangt zu Die I Hauptfrage( lautend auf Totschlag) Hauptprozessen von Bedeutung sein wird. dem Abend, an dem er wieder abreisen wollte, wur- haben, starb. Siete wurde dem Kreisgerichte B. wurde mit 12 Stimmen verneint. Dadurch ent- Das flecitale Blatt Lid" hatte Senator den seine Stiefel im Hotel gestohlen. Die Läder Lei pa eingeliefert und am 30. Mai hatte er sich fielen die beiden Zusagfragen. Die I. Eventual- lofa in einer Polemit mit den Geschäften der waren schon geschlossen, es fonnte kein Erjay mehr unter der Anklage des Totschlages nach SS 140 frage( Vergehen gegen die Sicherheit des Lebens Stribrnys in Bezbindung gebrant. Auf deffen geschafft werden. Paul Schlenther   übernahm es, die und 142 St.-G. vor den Geschworenen zu verant- nach§ 335 Fahrlässigkeit) ist mit 12 Ja" be- Bressellage bot Red. Daně den Wahrheits­Gattin des Dichters zu verständigen, daß die Rückworten. antwortet worden, während die Zusabfrage( Sinnes- beweis an und führte die beiden Stříbrny reise verschoben werden müsse. Er drahtete also an Den Vorsitz führte Präsident Dr. Ripka, die verwirrung während der Tat) mit 12,, Rein" beant als Zeugen. Zur heutigen Verhandlung stellte Frau Halfe nach München  : Max heute abend an Anklage vertrat Staatsanwalt Tr. 3umpfe, Verwortet wurde. sich mur Franz Stříbrný ein, während Abreise verhindert, ds Stiefel gestohlen." reidiger war Dr. Kriegelsteint. Aufgrund dieses Wahrspruches wurde der An- Georg wegen eines Zustellungsmangels fernblieb. Der Anwalt Klofacs beantragte, Frang Der Angeklagte jagte u. a. aus: Er jei mit strengen Arreſt unbedingt unter Einrechnung der Siribrny nicht als 3eugen zuzulassen, gelagte schuldig erkannt und zu sieben Monaten der Frau 33 Jahre verheiratet gewesen. Die ersten Untersuchungshaft verurteilt. Da sich Adolf Hieke weil sich dieser selbst vor dem Untersuchungs­Jahre haben sie miteinander gut gelebt; bis ihm bereits seit dem 8. Oktober 1981 in Haft befindet, ausschuß auf Gedächtnisschwäche infolge jemand einmal fagie, er solle seine Frau nicht ut ift die Strafe verbüßt. Er wurde sofort auf eines Motorradunfalls berufen hatte. Da­freien Fuß gesezt. einem gewissen Nachbar gehen lassen.

Frau Halbe drahtete zurück: Bin außer mir, nehmt auf meine Kosten sofort den besten Anmali Berlins   zu Mar Verteidigung."

Uebertrieben".

Der bekannte amerikanische   Schriftiteller Edgar Da begann die Eifersucht in ihm zu nagen. Allan Poe   wurde 1844 auf der Höhe seines Ruhms fälschlicherweise als verstorben gemeldet. Alle ameri- und als er seine Frau am 24. August vorigen lanischen Zeitungen brachten spaltenlange Berichte, Jahres einmal mit einem Manne über die nahe mußten aber am nächsten Tage ein Telegramm Poes Wieje gehen jah, wollte er von seinem Weibe unbe­desjenigen erfahren, um ihn beröffentlichen: Teilen Sie bitte Ihren Lefern mit, dingt den Namen az Nachricht von meinem Tode erheblich über

Kieben".

Ein Berleumdungsprozeß.

gegen erklärte Franz Stribrny, sein Gebächt­nis schwinde nur in der Aufregung, sonst sei es aber vortrefflich, besonders wenn er Notizen verwenden könne. Das Gericht beschloß unter Ablehnung weiterer Anträge, die Unter­Prag, 1. Juni. Heute fand die Verhandlung fuchung des Geisteszustandes Franz gerichtlich belangen zu können, wie er jagt. Die gegen den ſtellenlosen Zeitungsverkäufer Rudolf Siribrnys zu veranlassen und vertagte die Ber­Frau aber hat sich geweigert, und dadurch den Rylet ihre Fortjeßung. Wir haben über den Fall handlung.

Der Querulat und seine Informationen.

rb.