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Freitag, 17. Juni 1932

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Nr. 143

Schluß der Sommersession der böhmischen Landesvertretung.

rers Ablerauge hat dagegen je die Harvey auf gewaltigen mit polnischen Arbeiterſtimmen in auf den Sockel steigt und sagt: Ich bin Landesanleihe im Herbst. der Leinwand gesehen. Ihr einziges Ver- den mährischen Landtag gewählt.( Die beste die Sterne haben mich zum Füh= gnügen ist es, einmal im Jahr auf den Führerauslese".) Aus Krebsens Vor- rer bestimmt." Jeder Bonzo", der eine Blocksberg zu reiten. Ansonsten lernen sie in friegslaufbahn ist einzig bekannt, daß er Vertrauensstellung genießt, hat sich hart freien Stunden das Nibelungenlied auswendig Schnorrbriefe an die deutschradikale Partei hinaufdienen müssen. Wenige, die nicht stolz und studieren die Heldensagen ein, die sie ein wegen Errichtung nationaler Arbeitersekreta- die Narben ihrer kämpferischen Anfänge auf­ander in Walhall   erzählen werden. Man muß riate schrieb. Seasper war Offizier aber weisen fönnen, wenige, die nicht durch Ver­nämlich wissen, daß diesen von Aussig   datier nicht bei einer Revolutionsarmee- Jesser folgungen und Maßregelungen wie durch ten Artikel entweder der Herr Karg oder zu Bürgerblockzeiten Halbaktivist und Profes- selbstlose Bewährung in die vorderen Reihen der Herr Dr. Viererb! geschrieben haben for Gayer wird mit seinen Geldtheorien gekommen sind. Die klassenbewußten Arbeiter dürfte. Beide sind pfeilgrad wie der Bayer höchstens seinen Handelsschülern, doch niemals haben mit ihrem scharfen Instinkt jeden un sagt- von der Vorsehung geschickt, die mar- einem Kapitalisten lästig gefallen sein. Also erbittlich geprüft, ob er durch die Straft sei­xistischen ,, Bonzos" von der Höhe ihrer säku- fann der Sudetendeutsche Beobachter" getrost ner Liebe und Begeisterung für die große lären Leistung hernieder abzuurteilen. Der sagen: Wir sind in der glücklichen Lage, Füh- Sache emporgehoben wird, oder ob er nur eine, weil er im Nebenberuf gutbezahlte Leit rer unset eigen zu nennen." aus Ehrgeiz und Machthunger zu ihnen artikel für die judenliberale Bürgerpresse Nun, die Männer der sozialdemokrati tommt. Darum ist uns nicht im mindesten schreibt, der andere, weil seine ersten Opfer schen Bewegung werden diese Konkurrenz bange, daß das arbeitende Volk, wenn es ein­auf dem Altar der Nation und der deutschen noch aushalten. Bei uns vollzieht sich die Aus mal den Fieberzustand der Krisenstimmung Arbeiterklasse darin bestanden, im Saazer lese der Führenden eben umgekehrt. Vor intel  - überwunden hat, zwischen echten Führern und Anzeiger" die Gurken und Hopfennachrichten ligenten Arbeitern genügt es nicht, daß einer I wahren Bonzen zu unterscheiden wisser wird. zu redigieren..

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Die Bedeckung für 700 Millionen..

Je zur Hälfte durch Einsparungen und die nenen Finanzvorlagen.

In seinem Schlußwort zur Debatte über den Landesrechnungsabschluß teilte der Finanzreferent des Landes Dr. Kubista mit, daß die Absicht besteht, eine Hundert millionenan eihe des Landes zu Investitions  . Serbst abgeschlossen werden wird. Er befürwortete zweden aufzunehmen, welche voraussichtlich im den entsprechenden Antrag des Genossen Dr. Strauß, über welchen wir gestern berichtet haben. Der Rechnungsabschluß und der erwähnte Antrag wurden angenommen. Zum Bericht der Landesausschusses über die Errichtung und Unterstützung von montanistisch   en forts welcher sich für den Ausbau dieses Schulwesens bildungsschulen sprach Genoffe Jllner, und gegen die ablehnende Haltung des Landes­ausschusses in dieser Frage aussprach. Ein kom­munistischer Antrag auf se ch s stündige Ar­beitszeit für Lehrlinge, welcher im Laufe dieser Debatte eingebracht wurde, blieb tros der Unterstützung durch die beiden sozial­demokratischen Parteien in der Minderheit. Eine weitere Unterstützung der Gesund­

Prag, 16. Juni. In dem Koalitions| neuen 3uschläge zur Einkommen beitsfürsorge an Volksschulen, Siebenerausschuß, der gestern zur Beratung der steuer 250 Millionen, die Hefesteuer welche ein Antrag des Genossen Dr. Velemin­Abgabe für Arbeitslosenzwecke eingesetzt worden 30 Millionen. Zusammen mit dem Betrag von sky forderte, hielt der Landesausschuß tros war, trat heute der Finanzminister mit aller 105 Millionen, der durch die bereits angekündigte grundsäßlicher Anerkennung der Notwendigkeit Entschiedenheit dafür ein, daß die Vorlage noch völlige Streichung der Weihnachts  - wegen der derzeitigen finanziellen Lage des Lan­vor den Ferien verabschiedet werde, da ihr zulage für die Staatsangestellten eingespart des im Augenblick nicht für durchführbar. Genosse Ertrag zur Ausbalancierung des Staatshaus werden soll, ist damit die Bedeckung für die haltes notwendig sei. 700 Millionen gefunden.

In diesem Zusammenhang gab Trapl eine Uebersicht über die Lage der Staatsfinanzen: Demnach ist heuer gegenüber dem Budget mit einem Rückgang der Einnahmen um etwa 700 Millionen Kronen zu rechnen.

Davon sollen 280 bis 300 Millionen durch Einsparungen im Budget gedeckt werden ( einschließlich der Reparationsleistungen von 115 Millionen, die auch heuer in Wegfall kommen). Die restliche Differenz soll durch die Krisen­abgabe und die neuen Finanzbor lagen gedeckt werden, die der Ministerrat heute bereits genehmigt hat.

für Zwecke der Arbeitslosenfürsorge heuer mit Weiters führt der Finanzminister an, daß Ausgaben im Betrage von 670 bis 700 Millionen gerechnet wird gegenüber 450 Millionen im Vor­Ende Mai bereits 340 Millionen veronsgabt. jahr. Im laufenden Jahr wurden hiefür bis

Nationaldemokraten und Agrarier suchten darzutun, daß die Abgabe für Arbeitslosenfür forge bedeutend mehr einbringen müsse als der Finanzminister veranschlagt, und verlangten daraufhin eine Herabsehung der bekanntlich nur von den Unternehmern zu leistenden Krisen abgabe um 25 Prozent. Die Verhandlungen gehen Dienstag weiter.

Iner vertrat den Standpunkt, daß troßdem die Vorbereitungen für den Ausbau der Gesund heitsfürsorge in Angriff genommen werden sol welcher angenommen wurde. Ebenso wurde ein len, und stellte einen Antrag in dieser Richtung, fommunistischer Antrag auf Rückverweisung der Angelegenheit an die Kommissionen mit den Stimmen der sozialistischen   Parteien und der Klerikalen angenommen.

Zu einer Unterbrechung der Sigung führt die Abstimmung über den Antrag des Landesaus. schusses, die Forderung des deutschen Gewerbepar teilers Pampa m, eine Müllereifachschule in Bodenbach   zu errichten, aus finanziellen Gründen abzulehnen. Unsere Vertreter in der Bud gettkommission hatten sich schon seinerzeit für die Schaffung dieser Schule eingesetzt. Als bei der Ab­

Dies ist der Kern der neuen Lehre vom Hakenkreuzlerischen Führermythos: Wer in sei­nem Leben am wenigsten für die Arbeiter ge­leistet hat, taugt am besten zum Arbeiterfüh= rer und hat das meiste Recht, auf die marri­stischen ,, Bonzen" zu schimpfen. Man käme zu verblüffenden Resultaten, wollte man von den naziotischen Führermenschen den Nachweis verlangen, ob fie für die Arbeiter einen Fin­ger gerührt haben, bevor sie in ihnen ein politisches Werkzeug sahen. Hitler   erzählt selbst, daß er schon während seines Wiener  Bauarbeiter- Gastspiels die Gewerkschaft aus tiefster Seele gehakt hat. Gleich einer dro henden Gewitterwolfe hing so sagt er schon damals die freie Gewerf schaft" über dem politischen Horizont und über dem Dasein jedes Einzelnen. Sie war eines der fürchterlichsten Terrorinstru­mente gegen die Sicherheit und Unabhän gigkeit der nationalen Wirtschaft, die Festig keit des Staates und die Freiheit der Per­son." Der Verband der österreichischen Bau­arbeiter hat um diese Zeit schwere Kämpfe um den Neuneinhalb- und Neunstunden= ta g. sowie um bescheidene Lohnaufbesserun­gen geführt. Zu solch ruchlosem Tun hat stimmung über das Stimmenverhältnis Zweifel ent­standen, protestierte Genosse Dr. Strauß gegen Adolf seine Künstlerhand nicht geboten. Er die Feststellung des Vorsitzenden, daß der Antrag entrann glüdlich der drohenden Gewitter­wolke" der Arbeitszeitverkürzung, indem er angenommen sei. Die Verhandlungen wurden ange sichts der unzureichenden Präsenz für längere Zeit nach München   ging und dort überhaupt nichts arbeitete. Und wie war es bei den anderen Eine ausführliche Debatte entspann sich dann unterbrochen. Es stellte sich jedoch nachträglich her­aus, daß eine Mehrheit für die Errichtung der über die Frage, ob in Ausahmsfällen ein er- Schule nicht aufzubringen wäre. Führergestalten? Bei Göbbels  , Prinz Auwi oder General Epp( der für keine I'm Koalitionsausschuß für die Landhöhter Kreditzuschus bis zu 3 Prozent ge­Versammlung Spesen nimmt, wenigstens wirtschaftskredite erklärten die Genossen währt werden soll. Genosse Jaksch setzte sich da­nicht unter 500 Mark) könnte man Stein und Koudelka und Jaksch vor Eingang in die Bein schwören, daß sie noch keinen Arbeiter Tagesordnung die weitere Beratung für 3 we d- für ein, daß dieser erhöhte Zuschuß nur Kleinland­Bein schwören, daß sie noch keinen Arbeiter Ios, solange nicht feststehe, in welchem Umfang wirten bis zu 5 Hektar gewährt werde. von der Nähe gesehen haben. Von Gottfried das Koalitionsprogramm noch vor den Ferien Feder weiß man positiv, daß er beim parlamentarisch erledigt werde; sie verwiesen in Mährisch- schlesische Landesvertretung. Münchner   Bräuhauskellerputsch zuerst sein diesem Zusammenhang namentlich auf die agra- Mährisch- schlesische Landesvertretung. Sparkassentonto( 40.000 Friedens- rischen Verschleppungsmanöver in der Woh- Brünn, 16. Juni.  ( Eigenbericht.) Die Lan mark  ) abhob, bevor er dem Leihkapital an den nungsfrage. Als die agrarischen Vertreter desvertretung trat heute nur zu einer furzen Leib rückte. Bei unseren Nazigrößen hat man derartige Absichten in Abrede stellten, erklärte Sigung zwecks Abstimmung über den Rechnungs­auch lange nichts bemerkt, daß ihnen die Koudelka dezidiert, daß der Landwirtschafts- abfchluß für 1931 und die sonstigen kleineren Sterne bereits die Führergabe in die Wiege tredit nur im Zusammenhang mit einem defini- Vorlagen zusammen. Wie nicht anders zu er­gelegt hatten. Knirsch war im Reichsrat werde. Erst nach der Erklärung der Agrarier, fämtliche Vorlagen des Landesausschusses ange tiven Wohnungsgeseh zur Abstimmung gelangen warten war, wurde der Rechnungsabschluß und ein braver bürgerlicher Nationalverbändler daß sie im Rahmen des furzfristigen Proviso- nommen, die Berichte des Landespräsidenten und wie die anderen, nichtsahnend, daß er jemals riums an der definitiven Lösung der Wohnungs  - des Landesausschusses genehmigt, die Resolutions in Sozialismus machen wird. Jung wurde frage mitarbeiten wollen, stimmten die Sozial- anträge teils dem Landespräsidenten, teils dem lediglich von Gnaden der Witkowißer Werks-| demokraten zu, die Verhandlungen über die Kre- Landesausschuß zugewiesen.

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Schidsale hinter Schreibmaschinen.

Bon Christa Anita Brück  . Sie müssen husten", raunt er mir nachher zu, und ich bäume mich entsetzt aus dem Bereich feines alkoholischen Atems." Wenn er fürchtet, Sie fönnten die Schwindsucht haben, flieht er sie wie die Pest, vorausgesetzt, daß er Ihnen nicht für ein ganzes Jahr das Gehalt zahlt, damit Sie sofort verschwinden."

Das Telephon schrillt.

Oder markieren Sie sonst eine nette Sache, irgend was Sauberes unter den Röcken. Par­fümieren Sie sich mit Karbol unten rum oder erzählen Sie ihm was von Sublimatspülungen." Ich muß alle Kraft zusammennehmen, um auf das zu achten, was der Kunde im Telephon bestellt.

Bis drei Uhr muß ich die Post abdiktiert haben. Fräulein Müller fühlt sich frant und möchte zeitig nach Hause gehen. Die Termin­aufstellung für die Phoebus ist fällig. Bu fünf Uhr hat sich der Leiter der Trianon- Lichtspiele angesagt. Murawski will ihm verschiedene Groß­filme vorführen. Das dauert bis tief in die Nacht. Am Sonntag habe ich englische Stunden. Ich muß Vokabeln lernen, Grammatik paulen. Aber wann, wann?

Die Abgabe für Arbeitslosenfür forge soll für das zweite Halbjahr 1932 einen Betrag von 65 bis 70 Millionen einbringen, die

Ohne Wohnungsgeset teine Landwirtschaftskredite.

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Präzise Erklärungen der Sozialdemokraten.

Sie beim besten Willen keine Disponentin für mich." Er dreht äffisch sein Gesicht unter dem mei­nen, wie immer, wenn er eindringlich werden will.

Zimperlich sein könnense wo anders. Film­ verleih   ist keine Heilsarmee. Um die Jungens in Danzig   richtig einzuseifen, muß ich eine Frau mitnehmen. Da war die Hahne ein anderer Schlag, Sie!"

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ditvorlage einstweilen parallel mit der Woh­nungsvorlage weiterzuführen.

weiß. Sie steigen vor der Stadt zu mir in den Wagen und eine Station vor Danzig   lasse ich Sie wieder raus."

Ich bin schon beinahe bis zur Tür zurück gewichen. Haben Sie nicht irgendeine Freundin, Herr Murawski, irgendeine gute Bekannte, der es Freude machen würde, Ihnen Gesellschaft zu leisten?"

Es klopft.

,, Wer ist da? Draußen bleiben!" Der Buchhalter steckt den Kopf zur Tür

herein.

Ich hab jetzt keine Zeit, stört mich nicht

immer."

Wir reden aneinander vorbei, Herr Mu­rawski. Ich weigere mich ja teineswegs, mit nach Danzig   zu kommen. Wenn Sie dort sind, werde ich auch dort sein. Wir besuchen gemein­jam die Kunden und Sie sollen sich über nichts zu beklagen haben. Im übrigen kenne ich die Danziger Kunden recht genau. Sie legen keinen| so großen Wert darauf, Geschäfte mit einer Frau Murawski ist jetzt sehr aufgeregt. Es muß zu machen." Er sieht, daß er so nicht weiter kommt und zieht ein anderes Register.

,, Also Fräulein, ich tue Ihnen nichts. Sie fönnen sich ruhig zu mir in den Wagen segen. 8 geschieht nicht das geringste."

Seine Hand legt sich saugend auf meinen Arm. Ich trete einen Schritt zurück und runzle die Brauen.

Maschte macht leise wieder zu. Es beruhigt mich, daß ich ihn hinter der Tür weiß.

schnell gehen. Ich kann nicht weiter zurück. Er drängt sich so nahe an mich heran, daß ich ihn fühle. Die Angst pocht mir in der Halsschlag­ader.

Du wirst bloß teuer", raunt er und atmet mit gierigen Nüstern. Schadet nichts, Frauen wie du dürfen teuer sein. Ich zahl' unbesehen, was du forderst."

Von hinten her fasse ich den Drüder und flinte auf. Schweratmend tritt Murawski zurüd.

Die übrigen Tagesordnungspunkte wurden

ohne weitere Debatte reibungslos erledigt. Ein Teil der Tagesordnung, der nicht dringend iſt,

wurde bis zur nächsten Session vertagt. Bei den nachfolgenden Ergänzungswahlen wurde anstelle des verstorbenen Genossen Ridl in die Elektris fizierungskommission Genoffe Krejči, als Er­satzmann in die Budgetkommission Genosse Pölz I gewählt. Nach Beantwortung einiger An­fragen schloß der Vorsitzende die 15. Sigungs­periode der böhmischen Landesvertretung.

Hoover wieder Präsidentschaftskandidat

New York  , 16. Juni. Der republikanische Parteifongreß, der zur Zeit in Chicago   tagt, hat Hoover als Präsidentschaftskandidaten für den ersten Wahlgang wieder aufgestellt.

nich.

Ich habe Glüd: Murawski fährt auch ohne

Nachdem der Chauffeur ein paar Tage schimpfend und fluchend bis tief in die Nacht reisefertig in Regen gestanden, scheint es nun endlich am Sonnabend vormittag ernst zu wer den mit der Abreise.

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Unser Büro gleicht einem Bulverfaß, an das die Zündschnur gelegt ist. Seiner fann atmen bor Spannung. Wird jemand ins Privatkontor befohlen und die Glocken schreien den ganzen Morgen, so folgt ihm die bitterste Sorge. Kehrt er zurück, heften sich aller Blide an seine wienen, so groß ist die Angst, sie könnten Schlim­mes bekunden.

Viermal muß ich selbst hinein ins Gefahren­bereich des Bösewichtes. Viermal haben außer dem meinen auch alle übrigen Herzen gepocht. Er verlangt Kontoauszüge, Aufstellungen, Brief­durchschläge. Vom Mitfahren ist Gott   sei Dant nicht mehr die Rede. Der Habgierteufel scheint den Wollustteufel gelnebelt zu haben.

Welcher Augenblick endlich, als die Tür auf­geht und Murawski, ernst bis zur Versteinerung, im neuen Fahrpelz heraustritt. Zum ersten Male sehe ich ihn im Hut und muß lächeln. Frau Suhl  , die genau weiß, wie man sich bei diesem Kindisch- Eitlen Verdienste erwirbt, bricht in enthusiastische Bewunderung über den Pelz­mantel aus. Murawski bleibt ganz Würde. ,, Daß der Laden klappt, solange ich fort bin",

Daß Sie mir nichts tun, ist ganz selbst verständlich. Ich gebe nichts auf Gerede. Und so weit ich Sie kenne, würden Sie niemals die Gott, denke ich, als Maschte mich endlich Abhängigkeit einer armen Angestellten ausnußen. Maschke fällt beinahe ins Zimmer, ver­in Ruhe läßt mit feinen martervollen Ratschlä- Aber Sie haben einen schlechten Ruf, Herr Mu- ständnisvoll grinsend wie immer. Wie von un- jagt er zu mir und kann nicht den Hals drehen gen: die Treppe hinunterfallen, fich das Bein rawiti es tut mir leid, Ihnen das sagen zu gefähr streift sein Blick meinen Rod. Sein Grin brechen und ein paar Wochen im Krankenbaus müssen, ich fann mich nicht den Vermutungen jen vertieft sich. Ich sehe an mir herunter. Durch liegen. Wie herrlich müßte das sein. aussehen, die sich an ein vierstündiges Alleinsein die Berührung mit Murawskis Büromantel ist der Saum meines Rodes ein klein wenig um mit Ihnen fnüpfen." geschlagen.

Tut mir leid, Herr Murawski, ich bin be­reit, mit dem Zuge vorauszufahren oder nach zukommen, aber vier Stunden ins Auto setze ich mich mit Ihnen nicht."

Ganz wie Sie wollen, Fräulein, dann kann ich Sie eben nicht länger brauchen. Dann sind

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leber sein wulstiges Gesicht spielen Wellen von Mißbehagen. Verschlagenheit und Begehr­lichkeit. Wenn's blog darauf ankommt", sagt er mit gemeinem Zwintern, wenn Sie bloß fein Ge­rede wollen, das machen wir so, daß feiner was

Ich brenne vor Scham. Wie sagte doch Werner, der Blöde? Wenn Sie nur hingehen, nichts weiter tun als hingehen, dann sind Sie schon fein ganz anständiges Mädel mehr.

im hochgestellten Kragen. Er geht, die Türen bleiben hinter ihm offen.

Aus den Nebenräumen kommen sie geschli­chen und lauschen. Man hört seine Stiefel die Treppe hinunterknarren. Die Alteingesessenen wissen, wie wenig das zu bedeuten hat: es ist vor­gekommen, daß er vor der Haustür wieder um­fehrte, wenn der Wind seiner Nase nicht gefiel.

( Forschung folgt