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Mittwoch, 3. August 1982.
nicht getan, vielmehr Hand in Hand mit ihr Hitlerschen Versprechungen füttern ließen, so die noch größere Gefahr, daß seinen Geld im Sinne der Ausübung der Herrschaft der daß ihnen jedes Reformuvert als wertlos vor- gebern Lust und Geduld vergeht, in das fascidurch Krieg und Revolution entthronten alten kommt, und die aufs Ganze" eingestellt sind, stische Unternehmen weiterhin Geld hineinzuMächte regiert. Hitler , in dem sie den plebeji- ein wertvoller Anschauungsunterricht begin- stecken und damit wäre der Anfang vom Ende schen Emporfömmling aufs tieffte verachten, nen, der die Schar der Gläubigen alles eher des ganzen Sputs gekommen. Keine Wende? allein zur Macht aufsteigen zu lassen, daran als vermehren wird. Ein Hitler, der mit an- Das Wahlergebnis hat sie nicht unmittelbar haben diese aus der Unterwelt aufgestiegenen deren Parteien sich wird verständigen und gebracht, aber man darf der guten Hoffnung monarchistischen Gespenster unzweifelhaft nie- Kompromisse suchen müffen, wird bald seine sein, daß sie in seiner Auswirkung nicht ausmals gedacht, ihnen lag nur im Sinn, ihn als Nachläufer böse ernüchtern, auch droht ihm bleiben wird. Stüße ihrer eigenen Herrschaft zu betrachten und auszunüßen, genau so, wie Hitler sich ihrer zu bedienen suchte. Fürs erste dankt es die Generals- und Junkerregierung neben den Kommunisten den Nationalsozialisten, wenn sie jetzt nach den Wahlen nicht einem parla mentarischen Regime Platz zu machen braucht, sondern sich auf den Ministerstühlen häuslich niederlassen darf. Um fest darauf zu sitzen, wird sie gewiß nicht daran denken, an den Nationalsozialisten vorüberzugehen", sie wird gerne und freudig ein Zusammenwirken mit ihnen suchen und eventuell auch bereit sein, mit ein paar von ihnen das Kabinett auszustatten. Allzu großen Einfluß würde sie ihnen dabei nicht einräumen, sie eben nur zur Stützung ihres Regierungsgebäudes in Verwen dung nehmen.
Bravo , sozialistische Studenten!
Eine Kundgebung der sozialistischen Studenten beim XI. Jahrestongreß des Weltstudentenwertes gegen die geistige und phyfische Berstlabung Durch den Fascismus.
Brünn , 1. Auguft.( Eigenbericht.) In Brünn tagt feit 27. Juli der 11. JahresBertretern aus weit mehr als 20 Staaten aus fongreß des Weltstudentenwerkes, der von 180 allen Erdteilen besucht ist. Zu diesem Kongreß Vertretern aus weit mehr als 20 Staaten aus war auch ein offizieller Vertreter des fascistischen
Nr. 182.
Wir wünschen", so schreibt das Blatt,„ daß die fonntägigen Wahlen Deutschland wenigstens etwas Ruhe bringen. Es ist in der Tat schont höchste Zeit, daß Deutschland aus dem Wahlfieber, das dort ununterbrochen schon seit Anfang März, das ist seit der ersten Wahl des Reichspräsidenten , dauert, herauskommt, ein Wahlfieber, welches die Parteileidenschaften einer großen gebildeten Nation bis zu den urwüchsigsten äußersten Auswüch sen aufgepeitscht hat. Es wäre sicherlich im Intereffe Deutschlands und der Welt, daß an Stelle der Wahlerregung und Agitation dort wieder das normale politische Leben begänne, in welchem der gesunde Verstand und das reale Urteil zur Geltung fämen."
Die Národni Politika" wieder be schäftigt sich mit den Möglichkeiten der Entwid lung Deutschlands in nächster Zukunft und sagt, es sei an einen erfolgreichen Putsch Hitlers so Vertreter des offiziellen fascistischen Erziehungs- lange nicht zu glauben, als sich die Reichsweh, systems über die Funktion italienischer Hochschulen in den Händen Hindenburgs befindet. Das Urteil der kommunistischen im europäischen Geistesleben informieren zu laffen. In einem Lande, dessen Staatssystem die wis- Presse ähnelt außerordentlich dem der Agrasenschaftliche Leistung der Profefrier, das„ Rudé Pravo" weiß zu dem Wahlforen reglementiert, in dem Mei- ausgang nicht viel mehr zu sagen, als daß es die nungsfreiheit und Preßfreiheit aus- Sozialdemokratie angreift, die angeblich auf der gelöscht sind, in dem die stubierenbe anderen Seite der Barrilade( nämlich auf der der Jugend einer ungeistigen Rafer. Nationalsozialisten!) stehe. Die Herrschaften in nierung unterliegt, hat die Hochschule ihre der Karolinenthaler Königsstraße scheinen feine historische Aufgabe, Stätte des Geisteslebens der Ahnung davon zu haben, was sich in Deutschland Nation zu sein, verloren. für ein heftiger Wahlkampf zwischen NationalUnsere Solidarität mit den Opfern der sozialisten und Sozialdemokraten abgespielt und geistigen und physischen Vergewal. mit welchem Elan die Eiserne Front sich geschla tigung sozialistischer studierender gen hat. Jugend befunden wir durch Fernbleiben von dem Vortrage des Herrn Prof. Bompiani. Diese für den Zuchthausstaat Ita
„ Gesté Slobo " hält die Verhältnisse in Deutschland für noch verworrener als vor der Wahl, weil an Stelle der Gärung der Positionsfrieg der großen politischen Blods begonnen habe, von denen keiner zu einer selbständigen Aftion fähig sei.
talien, Profeffor Enrico Bompiani , ent sendet worden, der am 31. Juli über das Wesen der fascistischen Hochschulen und die italienische Hochschulreform vortrug. Unter den sozialistischen Was wird nun Hitler tun? Er ist, mag und freiheitlich gesinnten Delegierten hatte eine er auch seine Augen davor verschließen, auf begreifliche Mißstimmung gegen den Vortrag eines Exponenten des Syeinem Scheidewege angelangt. Bisher war er, im blinden Wahne seines von ihm für un tems, das wie ein anderes die physische und geistige Vergewalti aufhaltsam gehaltenen Vormarsches, Gegner gung verkörpert, Blat gegriffen. Die soaller Kompromisse und parlamentarischen i asistischen Studenten aus DeutschKoalitionen. Für viele war diese Kompromißiand, Desterreich und der Tschecholosigkeit eine Attraktion. Wird er, da sich nun slowakei haben nun dem Abgesandten Mus- lien und seine Beherrscher wahrlich wenig er in nicht mißzuverstehender Weise heraus- folinis einen entsprechenden und wirkungsvollen fvenliche Kundgebung, von der sich lediglich einige gestellt hat, daß sein Vormarsch zum Still Empfang bereitet. Sie überreichten dem Vor- Anhänger der kapitalistisch- fascistischen GeistesNárodni Osvobozeni", das Blatt stand gekommen, daß alle Wählerreserben, aus fitzenden des Kongresses eine Resolution und uniformierung auszuschließen bemüßigt fühlen, denen er infolge der Senilität der bürgerlichen verließen vor dem Vortrag des fascistischen Pro- wird nicht ungehört verhallen. Die große Wiehr der Legionäre, erklärt, die Wahl habe gezeigt, dak Mittelparteien und der fascistischen Neigun fessors demonstrativ das Kongreßgebäude. In der zahl der Tagungsteilnehmer, die durch ihren das republikanische und sozialistische Lager nicht gen der bisherigen Wähler dieser Parteien Resolution, die vom Vorsitzenden der Versamm Beifall der mutigen und gegen das fasci - bereit fei zu fapitulieren. Tung zur Kenntnis gebracht wurde, heißt es: stische System der Vergewaltigung Eine unleugbare Tatsache bleibt, so schreibt Gewinn zu ziehen vermochte, erschöpft sind aller demokratischen und freiheit auch das sozialdemokratische Pravo Bidu", und er sehen muß, daß er sein Jdeal, allmäch lichen Rechte gerichteten Kundgebung ihrer daß es der Rechten troß dem gewalttätigsten Antig gebietender Herr und Diktator DeutschSolidarität Ausdruck gaben, wird nach der Heim- sturms nicht gelungen ist, die republikanische lands zu werden, unerreichbar ist, wird er fehr in ihre Länder die Wahrheiten verkünden, und demokratische Front zu vernichten. also seine Taktik ändern, um im Zusammendie gegen das von Mussolini und seinen Schengen wirken etwa mit dem Zentrum und den aufgerichtete System offenbart wurden. Der Deutschnationalen doch zu einer gewissen fascistische Herr Professor Bompiani wird mit Machtstellung zu kommen? Der Zersetzungsdiesem Erfolg" seines Auftretens mitsamt seis nen Auftraggebern wenig zufrieden gewesen sein. prozeß seiner bunt zusammengewürfelten GeBravo, sozialistische Studenten! folgschaft, die wie Hühner im Kreidekreis hypnotisch verblendet sind und die in ihm eine Art Heiland sehen, der über Nacht das Wunder der Hinwegzauberung alles Elends und aller wirtschaftlichen Misere vollbringen wird, würde dann um so rapider fortschreiten.
Dieser Zersehungsprozeß wird aber auch sonst früher oder später einsetzen, nachdem schon diese Wahlen sein Kommen signalisieren. Durch einen Butsch die Macht an sich zu reißen, kann vielleicht Hitler versuchen, aber dieser Weg wird sich, wenn auch als recht blutig, so doch als ungangbar erweisen. Bleibt nur übrig, darauf zu hoffen, an das fascistische Ziel durch Gewinnung der Volksmehrheit zu gelangen. Wo aber sollen, da der Nationaljozialismus mit gutem Appetit alle in Betracht kommenden bürgerlichen Parteien bereits verspeist hat, die dazu notwendigen neuen Wählermillionen herkommen? Jeden falls wird jetzt für die vielen, die sich mit den
Der Niemand rebelliert
die Knie.
Die sozialistischen Studenten Italiens , die das in allen Kulturftaaten der Welt selbstverständliche Recht auf Geistesfreiheit an den italie nischen Hochschulen beanspruchten, werden in den Isolationslagern des italienischen Fascismus über die Pragis fascistischer Lehr und Lernfreiheit hinreichend aufgeklärt. Die an dem Kongreß vom J.S.S. beteiligten sozialistischen Studenten Deutschlands , Desterreichs und der Tschechoslowakei lehnen es ab, sich von einem
Auch die tschechischen Klerikalen schei nen auf die Hitlerleute nicht so schlecht zu sprechen zu sein. Das Hauptorgan der Sramel- Bartei ,,, idové Listy", sagt, es hänge vom Bentrum ab, ob es
,, Eebenso mißlang vollkommen der Angriff der Reaktion auf die marxistische Front. Sie wurde nicht besiegt, ja nicht einmal durchbrochen. Das Hakenkreuz hat nicht über die drei Pfeile gefiegt, obzwar die Regierung Papen unmittelbar vor den Wahlen einen Staatsstreich in Preußen durchgeführt hat, obzwar der gesamte administrative Apparat für die Rechte gearbeitet hat und obzvar die Regierung alles in Bewegung gefeßt hat, unt der Welt zu zeigen, daß die Weimarer Verfassung unter der Wählerschaft tot sei und daß also mit vollem Rechte zu einer rabifalen Revision geschrit ten werden kann."
dem bisherigen Papenschen Absolutismus und der Regierung der Großgrundbesizer- und Indu- Zum Schluß weist das Blatt noch auf die Rolle striellen- Clique den Vorzug zu geben, oder ob es der kommunistischen Partei hin: den Versuch einer Koalition mit der nationalen Rechten machen wird, welche doch nur in der grojen Mehrheit der nationalsozialistischen Partei volkstümliche Elemente, ja sogar so soziale enthält, daß es auch dem Deutschnationalen Hugenberg, dem Verbündeten Hitlers , zu grauen beginnt."
und die tschechische Presse. Wir haben bereits gestern darüber berichtet, wie die dem Ministerpräsidenten nahestehende Presse die Hakenkreuzler und Kommunisten zu dem Wahlausgang vom 31. Juli beglückwünscht hat. In seiner Morgenausgabe vom Dienstag ist das agrarische Hauptblatt schon etwas vorsichtiger und unter drückt seine Sympathien für die äußerste äußerste Linke in DeutschRechte land, ohne es sich jedoch versagen zu können, das Wahlergebnis für die Sozialdemokratie als mög lichst schlecht darzustellen. Der„ Venkov" bedient Die Tschechisch- Klerikalen ersehnen also, aus sich dabei sogar der dummen Behauptung die feinem anderen Grund natürlich als aus Haß nicht so leicht ihresgleichen finden dürfte, daß gegen die Sozialdemokratic, eine Koalition des der Stimmenrüdgang der Sozialdemokraten in Zentrums mit Hitler . Wirklichkeit größer sei, als das Wahlergebnis Außerordentlich zurückhaltend in der Beur zeige, weil die Staatspartei eine Million terlung des Wahlergebnisses find die Národni Stimmen verloren habe. Bisty":
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Sache, ich bin hungrig, und der Magen knurrt mir. Du wirst zur Strafe fünfhundertmal schreiben: Ich soll während des Unterrichts aufmerksam sein! Das läßt du vom Meister beftätigen..."
Der Lehrer nimmt den Rohrstock und schlägt ihn mir zweimal über die flachen Hände. Ich zude zusammen, aber ich schreie nicht auf.
Seb' den Fuß!" Der dritte Hieb auf die nackte Sohle ist derb. Ich schreie auf.
Sey dich!" Der Lehrer ist zufrieden.
,, Unter den veränderten Verhältnissen wird den Kommunisten eine eigenartige Rolle zufallen. An ihnen liegt es, wie Papen regieren und ob Sitler einen entscheidenden Einfluß auf die Füh rung der Reichsgeschäfte ausüben wird. Und weil man nicht annehmen kann, daß die Kommunisten ihre Tattit ändern und sich gegen die HitlerPapen Front statt gegen die Sozialdemokratie wenden werden, wird es ihre Schuld sein, wenn Papen, sich stüßend auf diese Schwächung der repu blikanisch- demokratischen Elemente in Lager der Linken, den Mut haben wird, im reaktionären Kurs fortzuschreiten..."
Eines Tages flopft mir der Geselle auf die noch gehen," sagt der Vater dazwischen. Natür. Schulter:„ Mußt dich zusammennehmen, in vier- lich, er war Mittelschüler. Bildung macht frei!" zehn Tagen wirst du ausgemustert."
Ausmusterung heißt, sich auf die Gesellen- Der Fachunterricht beginnt bei der Entprüfung vorbereiten. Sie ist nicht schwer. Der stehung der Schraubenlinie und endet nach einem Meister steht vor mir:„ Du machst das Schloß," Jahre bei den Dieselmotoren. Ich muß feste bei und schmeißt einen Feßen Papier auf die Wert- der Arbeit und beim Studium sein. bant. Das ist die Zeichnung mit den Maßen. Danach habe ich zu arbeiten.
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Der Professor unterzieht mich einer Prüfung. Was ist Reibung? Freier Fall ? Schwerpunkt?" Ich beantworte ihm die Fragen und darf mich wieder setzen.
Dann kommt ein anderer Professor in die Klasse. Wir springen aus den Bänken heraus und hauen die Hände an die Hosennaht.
Die Geschichte eines Arbelters. Von Karl Hans Schober und Erich Knauf . Wir biegen von der Landstraße auf einen Feldweg ab. So tommen wir früher zur Stadt. Der Boden ist aufgeweicht und schlüpfrig. Ich schinde mich, den Wagen vorwärts zu bringen. Ich habe die Gesellenprüfung bestanden und Die Meisterin hilft mir nicht. Sie ist mit sich verabschiede mich beim Gesellen. Im Hausflur selbst beschäftigt und hebt die Röcke bis weit über In der Werkstatt geht die Schinderei und erwartet mich der Meister:„ Komm herein da!" Kujoniererei weiter. Ich muß die Fenster pußen In der guten Stube überreicht er mir den LehrHeimwärts will es nicht mehr so recht gehen. und den Raum reinigen. Einmal fällt mir der brief. Nachher öffnet er das Schubfach des Tisches. Der Kamerad hinten in der letzten Bant Der Wagen ist vollbeladen mit Kartoffeln und Wassereimer von der Leiter, auf ein Eisenstid." Da hast du, weil du so brav warst." Ich nehme Eisen. Die Räder versinken stellenweise so tief in Ich habe das Leben fatt. Die Meisterin brischt die Silbermünzen, es sind zusammen vier Kronen, schläft. Auch ich werde schläfrig. Die Besprechung und stecke sie ein. den Boden, daß ich steden bleibe. mich mit einem nassen Abwaschfleck, und nachher der neun Elemente in der Erdrinde zieht sich in Nimm dich zusammen und ehre dein Hand- die Länge. Man bekommt das fortwährende Lausbua, ziag on!" Von der Stirn rinnt muß ich auf einen Erbsensad inien, Der Gefelle nimmt mich in Schutz:„ Lassen werk sowie den Meister, der aus dir einen tüch- Einerlei überdrüssig. mir der Schweiß. Aber unten friert mich. Ich bin Der Schuldiener reißt die Tür auf:„ Herr barfuß, und die Hosen sind zerschlissen. Immer, Sie den Buben mal in Ruhe!" Am Abend bringt tigen Sterl gemacht hat!" Ich bin froh, daß es außer der Meisterin Professor, der Krieg ist ausgebrochen!" wenn jemand zufällig des Weges fommt, bedauert er in die Kammer zwei große Papierbogen und mich die Meisterin. Doch nachher schimpft sie hilft mir die vom Lehrer dittierte Strafe schrei- niemand hörte. Wie leicht kann es sein, daß es Der Professor läßt alles liegen und stehen ben. Spät in der Nacht sind wir damit fertig. jemand glaubt. mich um so mehr aus. und rennt aus der Klasse. Wir haben von der Im Hause ist es Usus, dem Lehrbuben, wenn Stunde an schulfrei. Am Abend müssen wir uns Dann jetzt er des Meisters Namen darunter. Ich fühle mich wie im siebenten Himmel. er ausgelernt hat und fortgeht, mit Weihwasser vor dem Schultor versammeln. Und dann gibt's Der Schwindel ist glatt durchgegangen. Dafür zu besprengen. Ich verzichte darauf und schreite einen Fadelzug. Die ganze Stadt ist auf den putze ich dem Gesellen täglich die Werkbank und zum Haustor. Beinen. Bärtige Männer, die ihre Kinder führen, den Schraubstoc jauber. Bua, um Gotteswillen sei g'scheit und laß eilen zum Bahnhof. Die Frauen mit den Stoffern Ein Tag ist wie der andere. Arbeit gibt es dir og den Segen geben!" Ich gehe über den Hof laufen daneben her. Die Begeisterung ist groß. Zweimal in der Woche muß ich die gewerb- viel. Wir arbeiten täglich vierzehn bis sechzehn und schau mich einmal um. Die Meiſterin steht Ein Marschbataillon nach dem andern geht ins liche Fortbildungsschule beinchen. Wir zeichnen Stunden. Sonntags habe ich wenig freie Zeit. unter der Haustüre und schwingt eine Bier- Feld ab, schon über drei Wochen Grabsteine und Inschrif- Um fünf Uhr morgens muß ich aufstehen und flasche. Komm og z'ruad, dös WeihwasserWir schwingen die Mützen. Hoch lebe de ten. Der Lehrer sictzt vor der Tafel und blättert das gute Gewand anziehen. Um sechs Uhr ist Ich höre sie nicht mehr. Vor mir dehnen sich Kaiser!" im Klaſſenbuch. Manchmal schaut er auf und gemeinschaftlicher Kirchgang, und von acht bis ein die Wiesen und Felder. Ich atme auf, als ich dem Aber wir stehen vor den Schlußprüfungen fixiert uns. Der neben mir muß aus der Bank Ühr mittags hab ich die große Werkstattreinigung. Baterhause zuſtampfe. Hinter den Hügeln ver- und sißen wieder im Klassenzimmer beisammen. treten und am Fußboden fnien, welch er wäh Nachmittag gehen die Herrschaften aus. Ich sinkt die Sonne. Zwei Kameraden sind bis jetzt durchgefallen. Jch rend des Unterrichts mit seinem Bordermann muß das Haus hüten. Wachhund haben wir Der Vater erwartet mich. ,, Na also, jest bist tomme an die Reihe und trete aufs Podium, das schwäßte. Ich bin müde und schlafe ein. Der feinen. Ich size dann immer auf dem Hof oder du doch Geselle." vollgeschichtet ist mit Modellen. Eine aus TanLehrer ruft mich auf: Wit wieviel Elefanten in der Kammer und lerne aus den Büchern, die Sind wir nur froh, daß unser Bub was nenreisig umflochtene Girlande umspannt die und Kamele zog Hannibal über die Alpen ?" mir der Geselle borgt, so verschiedene Grund- G'scheites gelernt hat," meint die Mutter. Tafel. Aber in die Maschinenschule könntest du Ich bin mit den Gedanken nicht bei der begriffe, die mein Handwerk betreffen.
Zu Hause angefommen, geht es erst recht
über mich her. Einmal tröstet mich der Gefelle:
"
Mach dir nichts draus, in meiner Lehrzeit ist
es mir noch schlechter ergangen."
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Fortsetzung folgt.)