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Sonntag, 9. Oktober 1932

Es gärt in der Hitlerpartei.

Mißhandlungen. Furcht vor der Feme  .

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mit ihm eine besiegte Armee war, die nicht mehr] tämpfen wollte und deren gewaltige Sehnsucht nach Frieden er befriedigt hat; weil er seinen Muschils das heißbegehrte Land versprach; und weil er der verblüfften Welt die Ankunft des sozialistischen   Messias verkündete; und anderer- Breslau  , 8. Oktober.  ( Eig. Drahtb.) In schwerden ihre Lieferungen eingestellt. In ver­feits, weil er vor sich nur einen schwachen Oberschlesien   gärt es ebenfalls in dec schiedenen oberschlesischen Formationen geht das Kapitalismus hatte und eine Autokratie und Nazipartei. Insbesondere innerhalb der SA- und Wort um: Gleiche Löhne, gleiches Essen, wär' Bourgoisie, die der geringste Sturm umstürzen SS  - Verbände verschärfen sich die Gegensätze zu die Legalität schon längst vergessen!" mußte. sehend. Die Mannschaften wehren sich gegen die Mißhandlungen sind bei der SA an der Aber ist die sozialistische Revolution voll- menschenunwürdige Behandlung seitens threr endet? Nein, sie steht immer noch bevor. Der Führer. Die ,, SA- Offiziere" versuchen sich mehr Tagesordnung. Messias ist nicht geboren worden, wieder einmal und mehr von den Parteisoldaten zu distanzieren. Es soll schon mehrfach vorgekommen sein, daß die haben sich die Propheten über den Tag getäuscht. Solange lettere der Hoffnung waren, daß auch Offiziere ihre Untergebenen anspuden. Ein beson­Sei's drum, wird man mir noch einiven- ihnen einmal eine feste Parteibuchbeamtenpfründe ders frasser Fall von Mißhandlung ereignete sich den; aber unsere Proletarier sind teine hungern winte, ließen sie sich von ihren Herren alles ge- im Auguſt bei der zweiten Schar des Gleiwizer den und verzweifelten Leute; das sind Arbeiter, fallen. Seitdem aber der Nazikurs jinkt, droht Sturmbanns. Dem Scharführer Thomme wurde die wissen, was sie wollen und wohin sie gehen. allgemeine Rebellion. der Befehl erteilt, mit seiner Gruppe eine unge­Wenn sie jetzt nicht bereit zur großen Schlacht In den Auseinandersetzungen zwischen den jegliche Handlung auszuführen. Th. muß sich im find wann also werden sie es sein? Führern und den kommandierten spielt die sinblick auf die inzwischen ergangene Notver Jawohl, die armen Proletarier von einst Magenfrage eine große Rolle. So hört man ordnung geweigert haben. Als er am Tage danach find organisierte, disziplinierte und politisch ge- immer wieder, daß beispielsweise die Gleiwizer mit seiner Schar angetreten war, famt der Trupp schulte Arbeiter geworden und ihre Elite ist SA- Führer ein flottes Leben führen. Die Folge führer Bartel und wiederholte die Befehle. Th. fähig, die Massen zu einer revolutionären Aktion ist, daß die Unzufriedenheit bei den SA- Leuten erwiderte, er habe keine Lust ins Zuchthaus zu zu führen.( Das ist das Werk des Reformismus, gelegentlich zu schweren Krachs führen, die nur wandern. Darauf forderte Bartel sieben Schar auf der wahrhaftig manche mit allzu viel Miß noch durch Androhung schärfster Maßnahmen achtung hinabsehen). Aber das genügt nicht. Um unterdrückt werden können. In der Gleiwißer Samitglieder auf, den Th. festzunehmen. Diese zu jiegen, muß man auch in die anderen Gruppen hat auch der offenkundige Mißbrauch, der mit faßten ihn; Bartel schlug ihn zunächst mit den Fäusten, nachher mit dem Gummiknüp außer den Lohnempfängern die Ueberzeugung den für die SA- Küchen gesammelten e ben per ins Gesicht. Als Th. mit Bekanntgabe dieses hineintragen, daß eine vollkommene Aen mitteln getrieben wird, stärkste Erregung her berung des Regimes unausweichlich gewor- vorgerufen. Die meist erwerbslosen A- Leute, die eberfalls drohte, wurde ihm erklärt, man würde den ist. Wir brauchen dazu die Silfe der von den Erträgnissen der öffentlichen Sammlun- ihn dann um die Ecke bringen. Die Führung der SA versucht angesichts des Armee, ohne die jede revolutionäre Bewegung gen gespeist werden, glauben festgestellt zu haben, zur Niederlage verurteilt ist. Wir brauchen dazu daß die besseren Wurst- und Fleisch Umsichgreifens der Rebellion die Unwilligen mit die Hilfe des Proletariats anderer Länder. Und waren in den Privatwohnungen der der Drohung der Einsetzung von Roll= wir brauchen schließlich dazu Wahl und Erwar Führer verschwinden, während sie selbst seit tommandos unter allen Umständen bei der dem politischen Niedergang der Partei mit schlech- Stange zu halten. Die Furcht vor der Feme   ist tung der günstigen Stunde tem Essen abgefunden werden. Einzelne Spender infolgedessen unter den A- Leuten außerordent­für die SA haben bei Bekanntwerden dieser Be- lich groß.

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Wird diese Stunde schlagen? Sie wird viel­Teicht kommen mit dem nächsten Krieg... So muß und mußte der Reformismus ver standen werden.

Zwischen den revolutionären Romantikern, die fortfahren, an die Wirksamkeit von Hand­streichen und an die systematische Gewalt zu glauben, und den Reformisten, die wir bleiben, ist tatsächlich der Gegensatz unüberbrückbar.

Mit denen aber, die den sozialen Umbau mit friedlichen Mitteln verfolgen, wenn es mög­lich ist, und durch Mittel der Gewalt, wenn es sein muß, scheint mir im Gegenteil die Einigung leicht und wünschenswert, denn diese Konzeption ist auch die unsere.

Von Auto, Radio und Staatsbeamten.

Arbeitslosigkeit

und Kleinbesitz.

3-

Sie haben

Subventionen, Darlehen von Verwandten und

wurden.

bedeuten, verloren gehen. Nirgends aber ist bis ießt Aussicht auf Hilfe für den so arg bedrängten Arbeitslosen, der wenn er alles verliert, was er sich erarbeitet und erspart, von der größten Ver­zweiflung erfaßt werden muß.

Soll da wirklich keine Hilfe sein? Kann man für den arbeitslosen Schuldner, der ein Klein­wohnhaus befibt, feine Stundung erreichen? Die Frage ist der Diskussion wert!

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Nr. 239

Besuch Hendersons

bei   Herriot.  

Genf, 8. Oktober. Das Büro der Ab­rüstungskonferenz wird, wie heute vormittag in Kreisen des Böllerbundsekretariats verlautet, am nächsten Donnerstag zu einer Sigung zu­sammentreten. Man spricht davon, daß man in dieser Sigung einen Beschluß über die Ein­berufung des Hauptausschusses der Abrüstungs­fonferenz herbeiführen werde.

Ministerpräsident   Herriot empfängt heute abends den Vorsitzenden der Abrüstungskonferenz, Henderson, der sich auf der Durchreise von  London nach   Genf in   Paris befindet.

erkennen, was sie voneinander scheidet, als wenn es sich um Drohungen einmal nach rechts, ein­mal nach links handeln wird, welche nichts an­deres verfolgen, als parteipolitische Ziele und persönliche Herrschsucht.

In Wirklichkeit ärgern sich die„ Národni Sisty", weil sie den Sramel bisher als einen Bestandteil des Bürgerblods angesehen haben und nun bemerken, daß die Klerifalen nicht so tanzen, wie die Nationaldemokraten und der rechte Flügel der Agrarier pfeifen, und weil ihr Manöver, sich um die Berantwortung bei der Herstellung des Gleichgewichtes im Budget zu drücken, durchschaut ist.

Stenerfragen der Berussreisenden und Geschäfts­vertreter. Ginzelne Steuerbehörden machen den Ge­schäftsreisenben und Vertretern häufig Schwierig feiten bezüglich der Anerkennung der mit ihrer Be­rufstätigkeit verbundenen Dienstauslagen als Ab­zugsposten von der Einkommensteuer, obwohl§ 11 des Steuergesetzes vom 15. Juni 1927, Sig. 76, aus­drücklich bestimmt, daß Bergütungen für Dienstes auslagen tein steuerpflichtiges Einkommen bilden. Ferner wird häufig Geschäftsreisenden und Vertre­tern, obwohl es sich um ein flares Angestellten­Dienstverhältnis handelt, die Erwerbssteuer vorge­schrieben, als ob es sich um selbständige Erwerbs­unternehmungen handeln würde. Da durch diese Sandhabung den davon betroffenen Reisenden und

zuständigen Organisationen, Abhilfe zu schaffen. Auf

Vertretern zu Unrecht von ihnen nicht tragbare Steuerlasten aufgebürdet werden, bemühen sich die Nationaldemokraten gegen Kleritale Anregung des Bundes der Vertreter und Reisenden, In den letzten Tagen hat sich eine scharfe Teplip- Schönau( Fachgruppe beim Allgemeinen An­Diskussion zwischen den beiden obgenannten gestellten Berband Reichenberg), haben die Abgeord Parteien entwickelt. Die Angreifer sind die neten Franz Macoun( Reichenberg) und Robert lerifalen, welche gegen die Nationaldemokraten slein( Brag) im Abgeordnetenhause einen gemein­deswegen Sturm laufen, weil die letzteren eine famen Antrag auf Abänderung der§§ 15 und 47 Beamtenregierung verlangen, während der des Steuergesetzes vom 15. Juni 1927, Slg. 76, Führer der Klerifalen, Serr Pater Sramet, überreicht.§ 15 soll als zufällige Abzugspoli vomi einer parlamentarischen Regierung eintritt. Die sehen, die mit dem Aufsuchen von Bestellungen ver­mit aller Entschiedenheit für den Weiterbestand steuerpflichtigen Einkommen ausdrücklich noch vor­Narodni Listy" kommen auf diese Gegenfäße in bundenen Kosten der Geschäftsreisenden, Vertreter ihrem gestrigen Zeitaufsatz zu sprechen und be- und Agenten, und zwar Fahrtauslagen mit den ver­schiedenen Transportmitteln, Transportgebühren für Es handelt sich um das Verhältnis der die Musterfoffer, Nächtigungs und Zehrkosten auf Šramet- Partei zu den bürgerlichen Parteien. den Reisen u. a.§ 47 soll dahin ergänzt werden. Glaubt Monsignore Šramek, daß das bürgerliche daß der allgemeinen Erwerbssteuer nicht unterliegt Lager zersplittert ist und daß die Strategie eines die Tätigkeit der Geschäftsreifenden, Bertreter und schwarz- roten Blocs ihm das Uebergewicht ver- Agenten, die im Namen und auf Rechnung eines leihen wird, damit er in der Rolle desjenigen oder mehrerer Arbeitgeber arbeiten, soferne jie pen­auftreten kann, der die Situation beherrscht und ionsversichert sind, und zwar auch dann, wenn jic der Vermittler zwischen dem bürgerlichen und gleichzeitig bei mehreren Firmen beschäftigt und ge­fozialistischen Lager wird, dann fann er sich in mäß des Pensionsversicherungsgelebes nur nach ihrer dieser Rechnung leicht verrechnen. Den Volks- Sauptbeschäftigung pensionsversichert sind. Die aus­parteilern ist es nicht gelungen, die republika führliche Begründung des Gesezentwurfes jchibert nischen Positionen zu beseten und während sie ihre die zu dem Antrag Anlaß gebenden Verhältnisse und Angriffe gegen die Nationaldemokratie unterneh beift nach, daß bei richtiger Auslegung des geltenden men, bergist Monsignore Sramet auf einen Steuergesetzes dieses bereits so gehandhabt werden Umstand, auf den er nicht vergessen sollte: daß müßte aber zur Behebung der die tatsächlichen Ver­die bürgerlichen Parteien sagen wir gerade hältnisse zu wenig berüdsichtigenden Handhabung wegs: die Parteien der bürgerlichen Rechten einzelner Steuerbehörden diese pollständige Klarstei trop der Verschiedenheit der Auffassungen in wirt. lung notwendig erscheint. schaftlichen und anderen Fragen, in ernsten Augenblicken die Notwendigkeit zu begreifen.

In den Jahren befferer Stonjunktur und unter dem Eindruck der fürchterlichen Wohnungs­not haben sich tausende Arbeiter und kleine Ange stellte unter den größten Entbehrungen und Lasten, bei oft ins Unerträgliche gesteigerter Arbeitsleistung an die Gründung eines eigenen Heimes gemacht. Kleinhäuser erbaut, um für sich und ihre Familie die so schwer entbehrte Wohnung zu er­reichen. Sie taten das, meist mit Hilfe kleinerer schließlich den von Banken und Sparkassen bewil­ligten Hypothefardarlehen. Da mit dem Bau des Hauses begonnen wurde, besaß der Baulustige In der unabhängigen tschechischen Wochen- Arbeit und Verdienst, lebte und sparte dabei noch schrift„ Přitomnost" beschäftigt sich Dr. J. Či einige Stronen, wenn er sich alles, was sonst noch Ci- einige pera" mit dem Problem der Kürzung der zum Leben gehört, abgehen ließ, er besaß außer Staatsbeamtenbezüge; mit feltener Offenheit dem ein kleines Stapital, das ihm seine Frau in werden da Geheimnisse aus dem Staatsapparat die Ehe brachte oder das er durch eine Erbschaft aufgetischt, die ein klares Bild davon geben, wo- gewonnen hatte. Keinen Augenblick dachte er hin ein Großteil des schmerzlich vermißten daran, daß eine Zeit tommen könnte, da er weder Staatsvermögens fließt; und sonderbar ist die Arbeit noch Brot haben, da er monate-, ja jahre­Tüchtigkeit unsrer Verrechnungstünstler, denen lang ohne Verdienst sein werde. Er baute froh­bei noch so vielen nicht vorhergesehenen und be- gemut und machte Schulden, die ihn zwar be­willigten Ausgaben die Endsumme immer wieder drückten und die ihm Einschränkungen auferleg­stimmt. Besonders beachtenswert sind die Be- ten, die aber auf der andern Seite durch eine nachtungen des Autors über das neue Auto des Aktivpost, den Besitz eines Häuschens ausgeglichen Präsidenten Malypetr: Mit der Arbeitslosigkeit, die natürlicherweise Vergangene Woche wurde das Budget des Präsidiums des Abgeordnetenhauses über Er- auch vor dem kleinen Hausbesißer nicht halt ge­suchen des Finanzministeriums um 442.000 K macht hat, sondern im Gegenteil sie vielfach be­für das Jahr 1933 herabgesetzt. Wahrscheinlich schleunigten, weil man seinen Besitz falsch ein­waren die Herren Vizepräsidenten noch nicht aus- fchäßte, tam schließlich die Unterstützungslosigkeit, einandergegangen, als sich der Herr Präsident weil der Arbeitslose nicht organisiert oder aus­Johann Malypetr schon für den Eigen- gesteuert war. Dann folgte die große Sorge um bedarf ein neues Auto taufte. Aus Staatsgel- fein Heim. Er sollte Zinsen und Annuitäten be­dern natürlich. Auch die Demokratie zahlen und hatte nicht einmal Geld für Brot. braucht Repräsentation" fündete einst Die   Banten und Sparkassen aber fennen fein Malypetr den Journalisten, als in der Erbarmen, man fordert und droht bis eines Presse mit Recht auf die festgerannten Millionen Tages das Häuschen unter den Hammer kommt, hingewiesen wurde, die im Parlament in Mar- und damit Haus und Ersparnisse verloren gehen. mor, Aufzügen, Perjerteppichen und Eichentäfe- Wie muß nun einem hungernden Arbeits­lungen angelegt werden, wenn Jahr für Jahr losen zumute sein, den man seines, unter so das Rudolfinum sozusagen renoviert wird. Der großen Entsagungen geschaffenen Heims beraubt, Herr Präsident hat sich darum für die feiner dem alle Ersparnisse, die für ihn ein Vermöger Würde entsprechende Repräsentation entschlossen und sich in der Fabrik   Braga" das lururiöseste mir? Nicht imstande, darüber Klarheit zu ge-| bleibt es, das meinem Gedächtnis nach Jahrzehn Automobil bestellt, das in der   Republik erzeugt winnen, fragte ich den Lehrer; doch auch der ten noch ebenso nicht entschwunden ist wie das wird, eine achtzylindrige Limousine um 160.000 Dieser Tage war ich in einem Kino, das fonnte dieses Sprachrätsel nicht lösen und so Sprachrätsel aus der Schulbuchhaltung.... Kronen Herr Malypetr kümmert sich nicht dar­um, daß sein bisheriger Achtzylinder, in dem er einen Stummfilm vorführte. Da sind also noch ist dieser Geschäftsfall damals unverbucht ge- Deutsche Sprache, du wundervolle, aber schwere bis Ende dieser Woche wird fahren müssen, die Titelschriften notwendig, um die Sandlung blieben... Deutsche Sprache, du schwere Sprache Sprache für den des Umganges mit dir nicht erst ein Jahr alt ist und daß ein jährlicher Acht verständlich zu machen. Im Verlaufe des Ge- für den, der deinen Geist nicht zu ergründen zylinder doch etwas zuviel ist für einen Würden- schehens erschien so auch folgende Inschrift auf vermag! träger, der Volkes Willen vertritt. Und ferner der Flimmerleinwand: Ruth, welche Georg Iiebt", beschäftigt sich niemand mit der Erwägung, daß ein Achtzylinder 30 Liter Benzin auf 100 Kilo- und dann sah man eine Frau. Nun saß ich da meter braucht, so daß der Betrieb ein fündhaftes und grübelte darüber nach, was der Verfasser Geld fosten wird, obwohl für Fahrten aus des dieser Inschrift eigentlich sagen wollie: Iiebt Präsidenten Wohnung ins Parlament und von Georg die Ruth oder liebt Ruth da auf des Präsidenten Gut ein Sechszylinder den Georg? Da auch das nachfolgende Bild vollauf genügen dürfte, der um zehn Liter weni- darüber keine Klarheit brachte, verfiel ich nun der ger Betriebsstoff benötigt... Politische Er- Verzweiflung ob dieses ungelösten Rätsels; nie wägungen dringen allerdings nicht bis in des werde ich erfahren, wie sich die Sache eigentlich Präsidenten Arbeitsstube. weil er vom Parterre verhält weil die deutsche Sprache so rätselhaft in den ersten Stock einen Lift zur persönlichen ist, wenn man nicht richtig mit ihr umzugehen Benüßung hat, in dem niemand anderer fahren versteht darf. Es wäre gegen das Zerentoniell, wenn mit Dabei fielen mir emtoe andere derartige diesem Aufzug ein gewöhnlicher Präsidentstell- Sprachrätsel ein, denen ich früher begegnet bin. bertreter fibre, was würde erst geichehen, wenn So hatten wir in der Schule lang, lang ist's sich in den Lift ein des Verstandes barer Bür- her- im Buchhaltungs- Unterricht in unserem ger drängen würde?.. Lehrbuche einmal eine Aufgabe zu lösen, die wie Es wird notwendig sein, daß der Herr Prä folgt begann: dent des Abgeordnetenhauses schon im Interesse ,, Von Meier& Langer werden der Würde des Hauses und der Autorität des Ge­getauft..." febgebungskörpers, ja der Demokratie, überhaupt als ich mich daran machen wollte. diefen Ge zu diesen Vorwürfen Stellung nimmt; mit Tot fchäftsvorfall zu verbuchen, stußte ich: taufe ich schweinen wird ihm selbst wohl am wenigsten ge- die Ware bei der Firma Meier& Langer dient sein... -1l- oder kauft diese Firma die Ware bei

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Ungelöste Rätsel  .

vermögen, sich zuſammenzuschließen, und dann Freundschaft"

wird sich der Führer der Klerikalen vor einer Situation befinden, zu der er schließlich schon ber Ratenber öfters gekommen ist: die Parteien werden sich Der Arbeitertinder eine mit der andern verständigen, wenn sic flar gehört in jebe proletarische Familie!

Und später einmal, schon im praktischen Be­rufsleben, im Kanzleidienst stehend, hatte ich den Sinn eines Telegramms zu ergründen, das der auf der Reise befindliche Firmachef auf einen ihm zur Stellungnahme nachgesandten Brief als seine Meinung fandte:

Wiener Vereinbarungen nicht anschließen hieße uns gänzlich ausschalten."

Kundigen!

Dagegen dachte ich nicht lange nach über einen Saz, den ich dieser Tage in einer reichs­deutschen Zeitung las und der lautete:

,, Die Hakenkreuzler, welche die Kommunisten vernich ten werden."

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hier meints das Rätsel der Sprache gut mit dem Leser: je nachdem, wie ers lieber hat, fann er sich den Satz auslegen. Ist er ein Hafenfreuzler, dann liest er mit Freude, daß seine Leute die Kommunisten vernichten werden und ist er Nun saß ich da und stützte den Kopf in die ein Kommunist, dann liest er mit ebensolcher Hände: wollte der Chef sagen, wenn wir uns Freude aus dem gleichen Satz heraus, daß es den Wiener Verhandlungen nicht anschließen, gerade umgekehrt zugehen wird und daß nicht die dann find wir gänzlich ausgeschaltet infolge Hakenkreuzler die Kommunisten, sondern die Kom­dessen müssen wir uns ihnen anschließen, munisten die Hakenkreuzler vernichten werden. um nicht ausgeschaltet zu werden oder Also die Kunst, allen Menschen recht zu tun, die wollte er im Gegenteil fagen, wenn wir uns angeblich niemand kann- hier ist sie vor­den Wiener Vereinbarungen anschließen, dann handen; die Sprache, oder besser gesagt ein die werden wir gänzlich ausgeschaltet- also dürfen Sprachgesetze und den Sprachgeist miẞachtender wir uns ihnen nicht anschließen, um nicht aus- Zeitungsschreiber kann sie! geschaltet zu werden? Alles Grübeln war ver- Du liebe, edle, schöne deutsche Sprache.

geblich, der Sinn des Sages war einfach nicht was für ein herrliches Werkzeug bist Du in der zu eraründen. Nun in diesem Falle konnte das Sand jener, die mit Dir umzugehen wissen Rätsel durch telegraphische Rückfrage und neuer- und was für Tücken und Nücken zeigst du jenen. fiche, diesmal eindeutige telearaphische Antwort die deine Feinheiten nicht zu ergründen verstehen' elöst werden. Aber... ein Sprachrätsel ist und Karl Löwit.