"Sette 2 Donnerstag, 2. Muguft 1034 Nr. 178 14 . FRITZ ROSENFELD: W* dacjtvtta EIN BOMAN ZWISCHEN TRAUM UND TAO Der Gaal   dröhnte, die Beine stampften die Stu» fen, die Hände hieben auf den Nebenmann ein, die kochende, rasende, wachsende Wut machte in toller Bewegung sich Luft.. Die Frau dort unten zog unablässig ihre Kreise. Der goldene Wagen glitt auf hohen Rädern langsam und feierlich an dem Gitter vorüber. Hände streckten sich aus, Augen verschlangen die Frau. Niemand wagte mehr, das Gitter zu be» rühren. Das Gitter glühte I Das Gitter ist ver» hext! Der Gong brüllt! Fort mit dem Gitter," schrien sie, und der Gong schrie dazwischen. Das Gitter glüht," schrien sie, und der Gong schrie dazlvischen. Da erscholl eine Fanfare, und der Gong schwieg. Da standen sie und schauten, und der .Gong schwieg. Das Gitter, des glühte, versank im Boden, ihren Augen wagten sie nicht zu trauen: das Gitter versank, und gab den Weg wieder ft«! Den Weg zu der goldenen Frau mit der Peitsche, zu der nackten Frau auf dem gol« denen Wagen! Und da stürzten sie wieder vor, Tiere und Tiere, ein einziges Gewitter von Gier, da stiessen sie einer den andern weg, da waren sie einer den andern zu morden bereit, der Bruder hätte den Bruder erschlagen: denn dort unten lockte die nackt« Frau, die schönste, die. sie je ge» sehen. Als das Gitter aber zur Hälfte versunken wär, als hundert Beine zum Sprung bereit waren, hunderte Hände bereit, die Frau zu fasse«» und wegzuschleppen, da brach der Gong wieder los, und als der Gong wieder den Raum durch­tollte, da erlosch mit eins das Licht. Wie ein eisiger Sturm fauchte es durch den Saal. Einen Herzschlag lang zuckten die Fackeln, dann starben sie. Im Dunkel rollte und rollte der Gong. Am Dunkel drängten und stiessen die Män­ner. Rannten und sprangen und kämpften die Männer. Bahnten Fäuste, sich Wege, schrien Frauen. Brannten Flüche auf, blitzten Waffen. Pal riss Axjutta zur Seite, drängte sie in einen Winkel, schützte sie mit seinem Leib. Aus dem Dunkel gellten die Schreie: hier ist sie, ich habe sie, nein, lasst euch nicht narren, sie ist es nicht, dort ist sie, sie ist-In mir vorbeigehuscht, dort, dort. Die Schreie schwollen zu Gebrüll an, und das Gebrüll kochte, der Gong rollte in das Gebrüll hinein und wälzte es vor sich her durch den Raum, peitschte es weiter und peitschte es auf, bis die Männer erschöpft waren und jeder jede, die er fand, al» die Frau, die er suchte, mit sich nahm. Al» hundert Männer hundert nackte Frauen weggeschkeppt, jeder die einzige, jeder die unver­gleichliche auf dem goldenen Wagen, legte sich Stille über den Saal. Durch das, Tor fiel ein Mondstrahl, langsam leckte er über den Boden, langsam hellte er den grossen Raum auf. Auf den Stufen lagen Dkänner, verwundet, zertreten, lagen Mädchen, blutend,- wimmernd. Keiner dachte an die Verletzten. Jeder schleppte ein Phantom mit sich und war glücklich. Pal wagte im Halbdunkel einen Schritt. Fahl war diese» gebrochene Mondlicht, das von den Fliehen widerstrahlte. Fast stolperte Pal: vor seinen Füssen   lag ein Mensch. Er beugte sich nie­der: Tung-Li. Ueber sein Gesicht rann Blut. Ueber seine Brust rann Bsut. Seine Hand umklammerte den. Glüsgott. Pal öffnete Tung-LiS Kleid.. ES schmerzt sehr," sagte Tung-Li. Der GlückSgott lügt. Mir war nicht bestimmt, nach einem Leben deS Schwertes meine Tage in Frie­den zu beschliessen." Sein Auge glänzte im Halb­dunkel.Das Schwert hat mich getroffen." Ganz bleich war er, feine Stimme erstach. Pal rief Axjutta, sie trugen Tung-Li ins Freie, betteten ihn im Garten auf einer Bank. «Hole Wasser," sagte Pal. Axjutta brachte einen Krug. Tung-Li trank, dann wusch Pal seine Brust, seine Stirn. Quer über die Brust klaffte ein Schwerthieb. Ich habe die Frau nicht gewollt," sagte Tung-Li langsam.Es war eine weisse Frau. Ich habe von meinem Glücksgott Si-Wong erbeten, die in meinem Dorfe lcht und die meine Seele besitzt. Einmal sah ich sie, als ich mein Dorf besuchen durfte. Si-Wong wird von meinem Sterben nichts erfahren. An meinem Grab wich sie keine Opfer bringen. Mein GlückSgott log." Pal riss einen Schleier von AxjuttaS Kleid, verband Tung-LiS Wunden. Schnell aber brach das Blut durch die Hüll«, der Schleier färbte sich rot.. Wir müssen bei ihm bleiben," sagte Pal. Axjutta fasste PalS Hand:Wir müssen bei ihm bleiben."' Zu beiden Seiten de» Lagers Tung-Li» fasse»» sie und bewachten seinen Schlaf. Es war ein Schlaf, au» dem Tung-Li nicht mehr erwachte. Hlttte sein GlückSgott doch nicht gelogen? Lange kämpften sie, ihre Augen brannten, ihre Lider waren schwer. Der Gong rollte noch immer über den Garten, eine Flöte mischte sich ür seinen Schlag, süss wie die Stimme eine» Vögel­träumte sie durch die Nacht. Auf der Erde, neben Tung-LiS Bank, schlief Axjutta. Der Mond warf den Schatten de» Toten über sie. Pal wachte noch. Sein Haupt sank tiefer und tiefer, der Gesang der Flöte umschmeichelte seine Sinn« und schläferte sie ein. Den Kopf auf Tung-Li» Knien, schlief auch Pal/ Er erwachte und Axjutta lag vor ihm auf der Bank. Wirr stürzten die Bilder auf'ihn ein: auch sHnerseit» vom MoSlcy-FasciSinuS zu distan- zieren. Er träumte davon, ei,» englischer Hugen- berg oder Popen zu werden, der den Terror fascistischer Banden zur Rettung deS Privatkapi- tals, zur Niederwerfung der Arbeiterbewegung und zur Durchführung reaktionärer Entrech- tungSmassnahmen hochzüchten werde. Aber die letzten Ereignisse im Dritten Reich haben auch ihn zu der Einsicht gebracht, dass c» besser sei, die Rolle deS Schwarzheinden-ProtektorS nicht mehr wetterzuspielen. Das Gemetzel vom 30. Juni, die offensichtliche Verlogenheit der nach­folgenden Goebbels  - und Hitler-Reden, die Selbstentlarvung der braunen Barbarei all da» hat das Ansehen der Hitler-Diktatur in England auch bei den kritiklosesten Bewunderern to völlig vernichtet, dass den» Zeitungslord Rothermere nur noch die Wahl zwischen Unpopu- larität und Abwendung vom FasciSmuS blieb. Mit der Trennung RothcrmercS von Mos­ley ist der englische   FascisinuS, der zeitweilig zu einer ernsten Gefahr z>» werden schien, auf einen Weg gedrängt worden, der zur Bedcutungslosig- keit führt. Als bei der letzten aussenpolitischen Debatte im Unterhaus der Redner der Labour- Party auf den englischenDiktator" zu sprechen kam, setzte a»»s olle»»«eiten deS Hauses und auch auf der Ministcrbank spöttisches Gelächter ein. Dass nach allem, waS geschehen ist, ei»» Hitler- Nachahmer in England noch Aussicht auf Erfolg haben soll, erscheint so unglaubwürdig und ab- surd, dass selbst Leute, die sich früher für MoSley eingesetzt hatten, heute beniüht sind, ihn öffent­lich zu verspotten. Die englischen Konservativen haben aus der Entwicklung der letzten Monate die Lehre gezogen, dass ihnen niemand, auch MoslcyS demagogische Phrasen nicht, de»i offenen Kampf mit dem mächtig vordringenden Sozialismus er­sparen kann. So wie sie nach dem Schettern der Abrüstungskonferenz Maedonald auf Urlaub schickten und sich offen zur Aufrüstung bekann- ten, so lösen sie jetzt die letzten Verbindungen mit Mosley, nachdem die deutschen Ereignisse gezeigt haben, wie rasch der braune Nebel einer faseisti- schenVolksgemeinschaft" gerissen ist und wie bald die reattionären Drahtzieher der haken- kreuzlerischenVolksbewegung" den Angriff auf die Bandenfiihrer befehlen mussten, deren sie sich bedient hatten. So hat Hitlers   Kameraden- Mord auch der englischen Fascistenbewegung das Genick gebrochen und die Entscheidung über die Zukunft des britischen Weltreichs liegt nur noch zwischen zwei Parteien: der konservativen Regierungspartei und der sozialistischen   Labour- Opposition.' eiS GcneraltnspeMor Mr(le Polizei Die Bundesregierung hat über Antrag deS Staatssekretärs für Sicherheitswesen den Poli­zeivizepräsidenten Dr. Michael S k u b l zum Ge» neralinspizierenden für die Bundespolizeibehör­den bestellt. Dr. Skubl obliegt die Aufgabe, die Versehung des gesamten Dienste- bei allen Bun« de-polizewehörden laufend einer eingehen­den Ueberprüfung zu unterziehen und zur Behebung allfälliger Mängel in personeller und sachlicher Hinsicht unverzüglich Abhilfe zu schaffen. Das trojanische Pferd im Deutschpolitischen Arbeitsamt Emst Kundt, Henleln-Dlener ES ist an der Zeit, sich mit einem Manne zu beschäfttgen, der in den letzten Tagen in de«. Vor­dergrund der sudetendeutschen   Bürger-Politik" trat. Wir stellen vor: Herrn Ernst Kundt  , Amtsdirektor des Deutschpolttische»» Arbeitsanites in Prag   Das Dcutschpolitische Arbeitsamt ist eine sogenannte kleineVolksgemeinschaft": eS wird von allen dcutschbürgerlichen Parteien erhalten, prüft, wa» ihnen gemeinsam ist, gibt vor. für ihre Verständigung zu arbeiten und ernährt einen gan­zen Stab gutbezahlter Leute. An seiner Spitze steht eben H. Ernst Kundt  , früher Vorsitzender der Sudetendeutschen   Jugcndgemeinschaft und im Streben nachObjettivität" parteilos, jetzt Mitglied der Hauptleitung der S H F. Roch früher war er Mitglied des Kameradschaftsbundes; da dieser jetzt in der Hauptleitung der SHF vereinigt ist, darf man ihn noch immer al» dessen Mitglied betrachten. Es fiel schon auf, dass Ernst Kundt   zu einem der Haupt-Mitarbeiter an der henleinschen Rundschau" wurde. In einer ihrer letzten Aus­gaben schreibt er einen langen Aufsatz über die Volksgemeinschaft in Polen  ; er sah beim Schreiben auf die Tschechoslowakei  . Dass sich jetzt aber herausstellt» er sei auch Mitglied der Haupt­leitung der SHF, lässt nicht nur ihn selbst, son­dern das ganze Deutschpolitische Arbeitsamt in merkwürdigem Lichte erscheinen. Denn dem Deutschpolitischen Arbeitsamte des Herrn Amtsdirektors Kundt gehört die SHF Agrarische Inkonsequenz Unter dem SchlagwortDie verkehrte Welt Mangel nach Ueberfluh" schrieb kürzlich das agrarische HauptblattBenkov", dass die Staatsmänner der Tschechoslowakei   seit 1918 keine so schwere Verantwortung zu tragen haben wie heute. Dann werden die Aussichten der heu­rigen Ernte in düsteren Farben geschildert. ES heisst schliesslich in dem Arttkel: Bauer und Konsument müssen sich zu gemeinsamer Abwehr verbinden. Es muss durch­gesetzt werden: 1. dass der Bauer zu leben hat, 2. dass sich der Arbeiter satt essen kann . und 3. dass Wucherer und Ausbeuter beseitigt werden. Wir befinden uns alle an Bord ein und desselben Schiffes, um das die Wellen hoch schlagen. Verhindern wir es, dass auf dem Schiff brudermörderische Kämpfe entstehen." Der Ruf deS agrarischen Blattes nach Zu­sammenarbeit von Bauern und Konsumenten in der Ernährungsfrage ist begrüssenswert. Wir haben uns seit vielen Jahren für eine systemati­sche Verständigung zwischen den grossen genossen­schaftlich organisierten landwirffchaftlichen Pro­duzenten und den ebenfalls organisierten genos­senschaftlich zusammengeschlossenen Konsumenten eingesetzt. Der Erfolg hat sich erst zum Teil ein­gestellt, weil vielfach von agrarischer Seit« die vorläufig gar. nicht an; da» Amt erfüllt« noch nicht die Bedingungen, die ihm derFührer der Sudetendeutschen  " zu stellen geruhte. Mit feinem Totalitätsanspruch ist auch der Weiterbestand des Deutschpolitischen Arbeitsamtes gar»richt zu ver­einbaren, weil dessen Anerkennung auch die An­erkennung der anderen Parteien in sich schlösse. Henlein   spricht ihnen aber jede Existenzberech­tigung ab; er will da» Kind allei»»e schaukeln. Herrn Kundt wurde auf der vor kurzer Zeit durchgeführten Tagung des Deutschpolitischen Arbeitsamtes das Vertrauen ausgesprochen. ES ist nicht bekannt, ob die biederen deuffchbürger- lichc«» Politiker von seinem Führeramt in der SHF wussten, als sie ihm sein Wohlverhalten als Amtsdirektor bescheinigten. Wussten sie davon, dann zeugt ihr Verhalten nicht gerade von einem besonderen Weitblick; es ist verwunderlich, dass ihnen entgange»» sein sollte, wie gutunterrichtet die Egerer Hauptstelle der Henleinfront über gewisse Vorgänge in den einzelnen deutschbürgerli<hen Parteien ist. Es scheint sich da nicht nur um münd­liche Berichte zu handeln, die mit gewisser Regel­mässigkeit nach Eger weitergegeben werden. Haben die Herrschaften aber nicht gewusst, dass sie Henleins trojanisches Pferd im Amte haben, dann sind sie nicht minder zu bedauern. Wie sie sich zu dem Amtsdirektor Kundt als Mitglied der Hauptleitung der SHF stellen, ist aber ganz ge­wiss nur ihre Angelegenheit. Wir können uns damit begnügen, dem frohen Treiben vergnügt zuzuschauen. Konsumvereine du m merweise bekämpft werden. Man strä»Bt sich z. B. wie ein steifer Bock gegen die Mitgliedschaft juristischer Personen(Gemeinden, Bezirke etc.) bei Konsumvereinen. In einem Atemzuge aber verlangen sie die Förderung der landwirtschaft­lichen Genossenschaften durch dieselben und andere Korporattonen. Dass die Konsumvereine bei de»» landwirffchaftlichen Genossenschaften ihren Bedarf an Getreide, Futtermitteln, Mohn, Butter, Eier, Kartoffeln usw. decken sollen, halten dieselben agrarischenRetter der Landwirtschaft" eben­falls für ganz selbstverständlich. Das ist aber in Wirklichkeit recht inkonsequent! ES würde uns freuen, wenn dieDeutsche Landpost", welche obige Notiz abdruckte, ihren Lesern klar machen würde:.dass,«ine derartige Inkonsequenz diesse- meinsame Abwehr von- wirtschaftlichen Gefahren erschwert. ES ist schon immer so gewesen, dass nicht die Worte, sondern die Taten entscheide»»!» sind. Den Dienstweg elnhalten I Welcher Geist in der Henleinfront lebt, wird durch eine Veröffentlichung der Hauptstelle be­wiesen, in der Klage geführt wird über die oft sinnlosen Anrufe bei der Hauptstelle und über die Häufung von zwecklosen und nebensächlichen brieflichen Anfragen. WaS Wunder, dass sich jede Provinzgrösse der SHF. beimFührer" in» rechte Licht setzen ng auf Hehleln-Spltzeil Die Hauptstcll« der Sudetendeutschen   Hei- matfront hat an ihre Untergliederungen die Wei­sung ausgrgeb-n, sofort«inen, Lichtbildrrdienft einzurichten. Rach diesen Weisungen stnd nicht nur all« Kundgebungen der Henleinfront zu photographier««, sondern auch alle Beranstaltun- gen politischer Gegner. In der Hauptstrllc der SHF. befindet sich«i» eigene» Lichtbild-Archiv, in dem di« Bilder von den sozialdemokratischen Kundgebungen besonder» gesammelt werden. Wir fordern alle Genosse»» und Genossinnen' auf, sich bet den Ku»»dg«bungen und Bersamm- lungen der Partei Photographierende genau anzusehen, beziehungsweise nur solche Ge­nossen photographieren zu lassen, die vorher um die Bewilligung angesucht Haven. und seine eigene Arbeit in den buntesten Farben schildern will! Aber Henlei»» hat es satt, sich mit diesen versteckte»» und offenen Postenjägern abzugeben: er befiehlt in dem betreffenden Rmidschreiben den Untergliederungen kategorisch, den Dienstweg einzuhalten.Gegen die Nichterfüllung die­ser Forderung müssen wir künftig^ unbedingt ein­schreiten". Der Dienstweg ist also schon da. Es fehlen bloss noch die SA-Uniformen.- Z'. Bruderzwist In der sudetendeutschen Volksgemeinschaft Henlein gegen Stemel Am 1. Juni hatte diePrager Presse" dar­auf hingewiesen, dass auch die führenden Stellen der Deutschen Gewerbepartei' in der Henlein- bewegung nur ein Aushängeschild des National­sozialismus erblicken und auf die sonderbaren Werbemethoden Henleins aufmerksam machten, die de» Zulauf der Jugend bewirken. Die Jugend melde sich schon mit 15 Jahren zu, Henleins Fahnen. Herr Henlein   war über diese Mitteilung der Prager Presse" sehr böse und hat Herr« Stenzel in einem Briefe zum Rapport be­fohlen. Ste>»zel lehnte aber das Verlangen ab, eine Presseberichtigung in derPrager Presse" einzuschalten und begnügte sich mit einer Merle in derGewerbe- und Handelszeitung", in der lediglich festgestellt wird, dass die Mitteilungen derPrager Presse" nicht von einem Mitglied aus den führenden Stellen der Gewerbepartej stammen..Diese Form her Erledigung genügte aber deinFührer des Südetendeutschtums" nicht, weshalb er dem Stenzel noch einmal befahl, die Behauptung derPrager Presse" in aller Form als Unwahrheit zu bezeichnen. Stenzel lehnte jedoch, wie aus einer Veröffentlichung der Sude­ tendeutschen   Hcinialfront hervorgeht, ein solche» Dementi ab. Henlein   rächt sich nun an Stenzel dadurch, dass er seinen Untergliederungen mitteilt! die Beziehungen zwischen Stenzel und derPrager Presse" seien durch die letzte Weigerung Stenzel» erwiesen. Die OrtSgrupPenleitmigen der SHF. werde« von Henlein   aufgefordert, die Mitteilun­gen über Stenzel für die SHF. auSzuwertrn und die Gewerbetreibenden der einzelne« Orte gegen die Gewerbepartei aufzuhetzen. die nackte Frau auf dem Wagen, da» Dunkel, der Kampf, Tung-Li. Wo war Tung-Li? Er weckte Axjutta und sie machten sich auf den Weg, den toten Tung-Li zu suchen. Axjutta klammerte sich an Pal: ob der tote Chinese hinter dem Busch lag, und wer ihn hingetragen? Doch »»g-Li lag nicht hinter dem Busch. Sie suchten alle Winkel ab, nirgends war Tung-Li zu finden. Aber sie fanden seinen GlückSgott. Beschmutzt, voll Erde, mit zerrissener Kette, lag das kleine steinerne Tier aus dem Boden. Pal hob eS aus, Axjutta betrachtete es, sie hätte es noch nicht aus der Nähe gesehen. Dam» zog sie PalS Kopf näher, verknotete die zerrissene Kette und legte sie um seinen Hals. Pal sah in ihre Augen, lange und schweigend. Wie zwei Gefangene, die man trennen will, klammerten sie sich aneinander. Eie fühlten ihr« Herzen schlagen, ihren Atem gehen. DaS war Glück. Dann riefen sie laut den Namen Tung-Li. Wenn er nicht tot war, wenn er weggegange« war in der Nacht, und irgendwo sah, und um sei- nen GlückSgott trauerte? Laut riefen sie den Namen, aber nur da» Echo ihrer Stimmen er­klang. Und der Gong erklang. Der Gong war lauter al» ihre Worte und überdeckte sie mtt sei­nem langgezogenen, dun»pfen Rollen. Sie rannten durch den Garten, sie hietten alle Menschen ai  », die aus den Häusern kamen und über die Wege gingen: Ob einer den Chinesen gesehen, ob ei»»er von Tung-Li wusste. Die Män­ner lachten. Sie trafen Schagin. Er lachte, als er ein Mädchen neben Pal sah: man gewöhnt sich schnell ein, dachte er, alle gewöhnen sich schnell. Araberinnen mit braunen Leibern," jatuhzte er hell auf.Komm, Pal, die schönste ist dein. Di« Wüste ist in unseren Garten gekommen. Der Wind der Wüste l" Der Gong rollte, der Gong, immer der Gong. (Forffetzung folgt.)