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PRAGER ZEITUNG

Leichenfund in Lieben

Sonntag vormittags wurde unter dem Bogen der neuen Liebener Brücke die Leiche eines Mannes gefunden, in welchem später der 44 Jahre alte Lackierergehilfe Johann Srejbar identifiziert wurde. Die Todesursache wird erst durch die ge­richtliche Obduktion festgestellt werden können.

In einen städtischen Steinbruch gestürzt

Die Prager   Polizeikorrespondenz meldet: Sonntag um halb 11 Uhr vormittags ging die 20jährige Vlastimila Machova an dem ehe­maligen städtischen Steinbruch bei der Pernikářka in Smichov   vorbei. Plöglich bröckelte unter ihren Füßen der Rand des durch ein Geländer geschüß­ten Steinbruchs ab und das Mädchen stürzte un gefähr zehn Meter tief ab. Sie blieb bewußtlos liegen und mußte in das Allgemeine Krankenhaus überführt werden, wo ernste Verlegungen fest­gestellt wurden.

Zum fünfzigsten Male Blut gespendet hat am

Montag, den 12. November, der bekannte Blutspen­der K. Pokorny. Die Transfusion wurde auf der Klinik des Prof. Dr. Hynek in Prag   vorgenom­Dabei wurden Pokornh 600 Kubikzentimeter

men.

Blut entnommen.

Kunst und Wissen

Giuditta  

Die sonntägige Premiêre im Deutschen  Theater bestätigte zwar die Vermutung, daß die Wiener   gleichgeschaltete Presse nach der Urauffüh­rung dieses bisher lezten Werkes Franz Lehárs  hauptsächlich nur deshalb Fabeln von dem ungeheu­zen Wert dieser ,, musikalischen Komödie" in die Welt sandte, weil man nachträglich zu rechtfertigen suchte, daß man Lehár   ausgerechnet mit dieser Operette staatsopernfähig erklärt hatte; aber bei allem Re­spekt vor dieser Leiſtung des Vierundsechzigjährigen und bei allem Verſtändnis dafür, daß auch ein Mei­ster stark ausgeschrieben sein kann, wenn er zwanzig Operetten hinter sich hat, muß doch gesagt werden, daß Lehárs   Muse furzatmig geworden ist, daß Kraft und Reichtum seiner Erfindung nur mehr an weni­gen Höhepunkten der ,, Giuditta  " wiederzufinden sind und daß im übrigen vieles handwerksmäßig geraten, stelleniveise auch bis zum Leerlauf mißraten ist. Ver­söhnlich wirken dennoch ein paar Lieder, ein Ständ chen und ein forsches Vorspiel( mit zweifellosen Er­

,, Sozialdemokrat"

Hans Multerer war mit seiner Truppe gestern

Dienstag, 13. November 1934. Nr. 266

wieder im Deutſchen   Theater zu Gaste. Das Spiel BILLIG

weil AUSGIEBIG

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SCHMACKHAFT

vom Leben und Sterben des Bauern war so echt und hinreißend schön dargestellt wie das erstemal. Es war eine Vorstellung gemeinsam mit dem Kultur­verband; man hat den Eindruck, als ob die Gäste, die er brachte, für die rückwärtsgewandte Tendenz des Stückes besonders empfänglich sind. Hans Mul­terer und seine Mitwirkenden wurden besonders von ber stark vertretenen völkischen Jugend stürmisch NICHTVERSTOPFEND

ihm im Roman gelang, auch auf dem Theater schon äußerlich durch bewußt chaotischen Aufbau widerzu­spiegeln; hier ist aber wirkliches Gelingen kaum feſt zustellen, da die Szene im Reportagemäßigen und in einer Art Montage unterzugehen scheint, aus der nur mühsam das klare Gesamtbild, auf das es doch wohl manches anscheinend auf Gold- oder doch Eisen- Oper von Smetana  , am Sonntag, den 18. November, ankommt, zu gewinnen ist. Aber trotzdem, und ob­

gefeiert.

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Cibu- Kakao

NAHRHAFT SÄTTIGEND, deshalb

Tel. 23219

BILLIG

Tel. 23219

2: 0( 0: 0), CAFE.   gegen Libeň 1: 1( 1: 0), Sparta  

―n. Arbeitervorstellung Zwei Witwen  ", komische qualität Anspruch erhebende Wort blechern flingt oder papieren raschelt, ist dieser dramatische Versuch um halb 3 Uhr nachmittag im Neuen Deutschen doch insofern zu bejahren, als er eben der Zeit Theater. Karten täglich von 8-4, 2-6 bei Optiker Verkaufszentrale: VIBU, PRAHA II., Hybernská 26 entspringt und die Bühne zum 3 eittheater Deutsch, Graben, Koruna. zu machen unternimmt. Döblin   stellt die proletarische Wochenspielplan des Neuen Deutschen Theaters. The mit ihren materiellen, seelisch sich auswirkenden Heute Dienstag, abends halb 8: La Traviata  , Mittwoch 7: Peer Gynt, B 1. Don Nöten, mit ihrer zwangsläufigen Gefährdung durch A 2. Freitag Arbeitslosigkeit, mit ihrer Tragik durch den Abtrei- nerstag: Don Carlos, C 1. Samstag: Nacht bungsparagraphen, der großbürgerlichen Ehe mit de- 7: Giuditta  , 1. so auf, wie der Kapitalismus nach beiden Seiten hin ren verlorenem Sinn und Inhalt entgegen, und zeigt vor dem Ultimo, 2. Wochenspielplan der Kleinen Bühne. Heute fatastrophal und entsittlichend wirkt. Und im Hinter- Dienstag, abends halb 8 Uhr: Fremdenver grund läßt der Autor das blutige Geschehen von fehr, Erstaufführung. Mittwoch 8% Uhr: 1914 bis 1918 aufleuchten, als jenes Blitzlicht, das hochtlingt das Lied vom braven Mann. blendete und sengte und die ruinöse Entwicklung durchaus in dem Tempo, das für unsere Zeit fenn­zeichnend ist, grauenhaft beschleunigte. Und gegen all das läßt Döblin   seinen Sprecher und die beiden Ar­beiter des Stückes zur Besinnung, zur Sammlung, um organisierten Kampf der Werktätigen gegen das fapitalistische Teufelswerk aufrufen.

Košič gegen Lissa 3: 2( 3: 2), Sparta   Kladno   gegen Meteor VIII 4: 1( 2: 0), Raudniß gegen Rapid Prag   4: 1( 1: 1).- Böhmen   Land: B.- Bud sen gegen Nachod 3: 3( 2: 1), Jungbunzlauer S. weis gegen Petřin- Pilsen   2: 1( 2: 1), Olympia Pil gegen Pardubik 3: 2( 3: 0), Königgräb gegen Rako nib 4: 2( 3: 1), Rokitan gegen Horowitz 5: 1, Köni ginhof gegen Kopisty 2: 1( 1: 0). Slowakei  : Donnerstag 8: Fremdenverkehr. Freitag 8: Fremdenverkehr, Kulturver- SK. Preßburg   gegen KFC. Komarno 5: 1, FTC. Filakovo gegen AC. Nitra 4: 3, bandsfreunde und freier Verkauf. Samstag 8: och klingt das Lied vom braven Mann.

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In Prag   gab es gleich drei Meisterschafts­spiele, die eigentlich formgemäßen Ausgang nahmen. Slavia fand von seiten e chi e Karlin nicht den erwarteten Widerstand. Außerdem befand sich die Stürmerreihe Slavias in guter Schußlaune, so daß die Starliner eine katastrophale Niederlage noch dazu auf eigenem Plazz von 11: 3( 4: 2) er litt!

Mehrzahl des Parketts der La Scene" überhaupt Mit welchem Erfolg das vor der überwiegenden Sport Spiel Körperpflege je geschehen könnte, möchte ich gar nicht erst unterfu- Scharfe Punktekämpfe in der Liga chen. Dennoch aber ist den jungen Leuten, die diesen Döblin zu spielen versuchten, insoferne zu danken, als sie sich eines Stücks und einer Gesinnung ange­nommen haben, für die unser Berufstheater leider kaum etwas übrig hat. Und darum sollen diese Lieb­haber auch nicht entmutigt werden. Um so mehr ist ihnen aber dann zu sagen, daß sie ihrem erfreu­lichen literarischen Ehrgeiz, ihrer anständigen Nei­gung zum Zeittheater und etwaiger, aber bei ihnen kaum zu vermutender Linksgesinnung nur dann mit Erfolg dienen können, wenn sie darstellerisch und sprachlich wenigstens durchschnittlich mehr zu leisten vermögen, als diesmal ersichtlich und hörbar wurde. und ohne volle Disziplin, ohne absolute Sicherheit bei allen, ohne ernſteſte fünstlerische Arbeit werden sie mehr als familiäre Wirkung( auf die es ihnen doch gewiß nicht ankommt) kaum erreichen. Dennoch will ich sagen: wenn es ihnen gelungen sein sollte, auch nur einen ihrer Zuhörer sozial und seelisch durchdrungen zu haben, dann ist ihre Mühe nicht ganz vertan.

2. G.

Erziehungs- und Propaganda­mittel der Gegenwart"

innerungen Lehárs an feine Militärkapellmeister- Gin fulturpolitischer Kursus des Bezirksbildungs­zeit). Dazu das große Plus: große Entfaltungsmög lichkeiten für die Sänger sind da, vor allem für die beiden Hauptfiguren, an deren Können allerdings sehr große Anforderungen gestellt sind.

M

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eine

ausschusses der DSAP in Prag  Donnerstag, den 15. November, halb 8 Uhr, im Parteiheim, Narodni. 4, erst er Abend:

Die Schule als Grundlage der Volkserziehung stenau( Reichenberg). Vortragender: Prof. Paul Für

Schillerfeier der Jugend

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Sonstige Fußballergebnisse. B.= Budweis  : DFC. geg. Meteor 8: 1( 4: 1).- Brür: Schwalbe gegen DSK. 1: 0( 1: 0). Teplit: VfB. gegen DSK. Weipert 7: 0. Aussig  : DFK. gegen

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Sportbrüder Schredenſtein 2: 1( 2: 1).- Gabe

5: 4.

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Ion 3: BSK. gegen SK. Turnau 12: 0, S. Grot gegen DSV. Trautenau 1: 1( 1: 0). tau gegen DSA. 5: 3( 3: 1). Haida: TSK. Reichen berg: DSV. gegen FK. Rumburg 10: 1. Warnsdorf: WFK. gegen DSV. B.- Leipa 5: 0 Brünn: BSK. gegen Kral. Vole 5: 3 ( 2: 0). ( 3: 2). Budapest  : Hungaria gegen Kispest 1: 1 ( 0: 1), Ferencvaros gegen Soroksar 2: 0, Ujpest gegen Budai 3: 0. Genf  : Vienna Wien   gegen Servette und FC. Bern tomb. 5: 0. Florenz Fiorentino gegen Grashoppers und Young Fellows Zürich 1: 0. Mailand: FC. gegen FC. Lugano Rom  : Sportklub Wien   gegen Lazio   3: 2 Hamburg  : HSV. gegen AJK. Stockholm 5: 3. Die Europa  - Meisterschaften im Gewichtheben wurden in Genua   beendet. Die Vertreter der Tschechoslowakei   haben sich, obwohl sie nur ihrer drei antraten, sehr gut gehalten. Nur Skobla( Schwers gewicht) wurde von dem deutschen Nazi- Richter Wolf schwer benachteiligt, so daß er aufgab. Ein Protest gegen diesen Nazi blieb ohne Erfolg. Europameister: Federgewicht: Bescapé( Italien  ) 285( 85, 85, 110) Kg. Vacek( Tschechoslowakei  ) wurde Achter mit 265( 80, 80, 105) Kg.- Leicht gewicht: 1. und 2. Duverger  ( Frankreich  ) 312.5 ( 92.5, 97, 122.5) und Fein( Oesterreich  ) 317.5 ( 97.5 92.5, 122.5) Ag. Mittelgewicht: Jsmaver ( Deutschland  ) 347.5( 102, 105, 140) Rg. Halbschwergewicht: Hala( Desterreich) 370( 100, 115, 155) Sg.- Schwergewicht: Pšenicka( Tsche choslowakei) 385( 120, 120, 145) g. Bewer tung der Nationen: Deutschland   11, Desterreich 10.5 Tschechoslowakei   und Italien   je 3, Frankreich   2.5 Punkte. Die Schweiz   und Estland   konnten sich nicht placieren.

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Die neuen

Zu einer gerechten Punkteteilung tam es im Spiele DFC.- Bohemians, das 1: 1( 1: 1) endete. Es waren beide Gegner gleichwertig und ihre Stürmer großzügig im Vergeben von Chancen, insbesondere jene des DFC. Der Kampf war hari und dem DFC.- Angriff behagte das nicht, obzwar er diesmal nicht weich" spielte. Der beste Teil bei­der Teams waren die Verteidigungen. DFC. hat viele schwache Punkte in der Mannschaft, so ent­sprach Ulanov als Mittelläufer nicht und warum man den Wandervogel Porubsky mit aller Gewalt sozusagen zurückholte, wird man sich beim DFC. nach dem Gezeigten wohl selbst nicht klar sein. Patet, ein in Ehren altgewordener Techniker, der auch keine Wunder mehr verrichten kann, verhaute eine flare Siegeschance. DFC. schoß das erste Tor, Bohemians famen nach einer ungeschickten Abwehr Taussigs ( übrigens nicht die einzige) nach Scroumage vor dem Tor zu ihrem Erfolg. Der Ball hatte mit sei= ner größeren Hälfte die Torlinie überschritten, aber auf dem ersten Platz und der Tribüne glaubte man es besser gesehen zu haben als der diesmal dabei­stehende Schiedsrichter und machte Krawall was sich sehr schön und effektvoll" ausnimmt. Das gleiche wiederholte sich, als ein DFC.- Spieler vor Der Baumgartenlauf beschloß die Saison der dem Bohemians- Tor nach dem Vorbild Puč' sich bürgerlichen Leichtathleten. Die stärkste Anzahl von schreiend auf dem Boden herumwälzte und dann, da Läufern stellte die Kategorie Soldaten, nämlich 199, es nicht beachtet wurde, munter weglief! Mit einem so daß auf die übrigen 189 entfielen; diese Biffer Wort: Komödie und solches möge man in Zu- erniedrigt sich aber noch, da auch 70 Nichtregistrierte ―I. ( fogenannte Anhänger) starteten. Sieger über die 3200 Meter lange Strecke der registrierten Sportler wurde Koščak( Slavia) in 11: 08.6 Min und bei den Frauen( 1500 Meter) gewann Grund( DTV.) in

funft unterlassen.

Sparta   fämpfte auf eigenem Platz mit AFK. Kolin und hatte schwer zu tun, um trob übergroßer Ueberlegenheit noch einen Sieg landen zu

fönnen.

SK. Kladno tam nach Pilsen   mit einer ersaßgeschwächten Mannschaft und verlor gegen V i k- toria 1: 3( 0: 2).

In Teplit schlug der TFK. den S K. Pil= sen mit 4: 1( 2: 0). Židenice Brünn hatte auf eigenem Plaz SK. Proßniß zu Gaste und konnte nur einen Punkt retten; das Match endete 1: 1( 0: 1).

Desterreichs Fußball- Ruhm

verblaßt

5: 38.5 Min.

Aus der Partei

S

Sozialistische Jugend, Kreis   Prag. Heute, 8 Uhr abends, Gruppen abende: S.J. Zentrum: Schlacht bei Lipan. S.J. Holleschowiz: Das Ar beitslager in   Theresienstadt( Refe rent: Gen. Neuwirth) S.J. Wein berge und SJ. Smichov: Bunter Leben des Bürgers

Vereinsnachrichten

Die Librettisten( Paul   Knepler und Frik Löhner) haben es dem Komponisten allerdings so leicht ge= macht, daß er es wiederum erst recht schwer hatte, sich selber zugeben. Im Ablauf dieser Handlung leidenschaftliche Spanierin Halbafrikanerin läuft ihrem Gatten mit einem Offizier davon, den sie dann wiederum verläßt, um von Mann zu Mann zu glei­ten wimmelt es von Bajazzo" ,,, Cavalleria"> und ,, Carmen"-Situationen und manchmal wirken Spiel und Musik unfreiwillig fast opernparodistisch. Die Liedterte sind im allgemeinen nach dem Reim­rezept Weib- Leib, Blut- Glut zusammengeschustert, Man könnte sich gerade in dieser Zeit, da die dann aber reden die Herrschaften plötzlich wieder so, Entariung das Patent des Deutschtums für sich re­als ob sie sich von   Shakespeare hätten inspirieren lamiert und ungeistige Gewalt den deutschen Stamm lassen wollen. Erst das letzte Drittel dieser ,, musikali- vor den Augen der zibilisierten Welt tagtäglich schän­schen Komödie" wirkt künstlerisch ernster, ergreift det, sehr wohl eine zeitverbundene Schillerfeier den durch das Schicksal des Mannes, den die unglückliche fen. Eine Feier, die, demonstrativ pointiert, dem Leidenschaft zu einer zügellosen Frau ruiniert hat. Dichter dadurch am überzeugendsten gerecht wird, Die Aufführung am   Prager   Deutschen Theater daß sie den Wortführer der Freiheit die brau wird unter der sichtlich ambitionierten Gast- Regie nen Herren der Sklaverei anflagen läßt. Die Otto Dewalds und unter der jugendlich- tüch- Schiller- Feier der Jung- Urania hatte mit einem der= tigen Stabführung Frib Riegers ein Erfolg vor artigen, prinzipiellen Bekenntnis gewiß nichts zu allem für Kurt Erich Preger, der hier Ge- tun. Troßdem sei gern anerkannt, daß die jungen legenheit hat, seine prachtvollen Stimmittel und ihre Menschen in redlich- enthusiastischem Eifer des Dich- In   Wien wurde der Europacup- Länderkampf Abend, Leben des Arbeiters ausgezeichnete Verivendung mit glanzvollen Höhe- ters in einer Sonntagmorgenfeier gedachten. Wieder zwischen   Oesterreich und der   Schweiz aus­tönen, aber auch mit warmem- überzeugendem erwies es sich, wie sehr gerade Schiller die innere getragen. Die Oesterreicher konnten zwar mit 3: 0 Ausdruck ins Treffen zu führen und sich dabei neuer- Spannkraft der Jugend entzündet. Ein interessier-( 2: 0) den Sieg über die diesmal schwächeren dings als außergewöhnlich sympathischen, herzlich- tes Publikum folgte dem Bemühen, in Sprechchor   Schweizer davontragen, aber die Art und Weise, wie natürlichen Darsteller zu erweisen; immer wieder und Einzelvortrag Schillers Werk zu verlebendigen. er errungen wurde, fand das Mißfallen der Zu freut man sich des seltenen Gewinns, den unsere schauer und ein großes Pfeiffonzert belohnte" die Bühne mit diesem glänzenden Operettentenor ge= In den Leistungen der Heimischen. Nach der Pause glaubte macht hat. Als   Giuditta berückt Frau Käthe Wal- Kammerspielen wurden am Samstag Leo Hellers man einen Wald- und Wiesenfußball zu sehen, so ter durch strahlende Schönheit und Eleganz; stimm- Komödie Drei in Einsch ich t" uraufge- demonstrierte man österreichische Fußballkunst. lich und gesanglich ist sie dieser ungemein anspruchs- führt. Der in Tepliz- Schönau heimische Dichter ist Langte es in   Wien doch zum Erfolg, so hatten vollen Partie, die ofimals geradezu hochdramatische als Lyriker, besonders als der Poet der   Berliner Sphären berührt, nicht ganz gewachsen; man braucht Unterweit bekannt; aus dem nächtlichen Leben der ihr das nicht anzufreiden, zumal die Künstlerin eben Spelunfen und Kaschemmen wuchsen seine Lieder von andere Qualitäten besitzt; dennoch muß bei dieser den Außenseitern des Daseins. Als Dramatiker Gelegenheit gesagt werden, daß ihr Sopran substan- fonnte er bisher nicht festen Fuß auf der Bühne fas­tiell beeinträchtigt flingt. Das lustige Paar wurde sen. Den ,, Dreien in der Einschicht" kann man wohl von Herrn Dörner( sehr vergnüglich und degar ein glüdlicheres Geschick vorhersagen. Diese ,, länd­giert) und von Fräulein Rahn( ohne Ueberzeu- liche Komödie" ist in strenger Symmetrie sehr wir­gungskraft über die Opernprovinz) dargestellt. In fungsvoll gebaut und erreicht tros volkstümlicher den Nebenfiguren erivarben sich vor allem die Herren Haltung doch jenen gedanklichen Ernst, den man für Padlejat, Taub, Demel, Siedler, die Betrachtung allmenschlicher Fragen fordert. Das Dudek und Jordan Verdienste. Es gab Weib als richtunggebende und entscheidende Gewalt sehr viel Beifall, vor allem für Herrn Preger, aber im Leben; in höhere Gültigkeit übertragen: einmal auch für das von Martha Aubrechtová gestellte fehrt in unser Dasein die Lebenserfüllung ein; sie erhebt uns über die Kleinwelt des Alltags; sie treibt uns in die Weite, aus der man beglückt zurückkehrt. Viktor Sax Is sorgsame Regieführung, Karl Ranningers ganz aus volkstümlichem Empfin­Samstag gab es in der ,,   Urania" einen Versuch den gestalteter Franz, Emmi Gru B' vollblütige, des Prager Bühnenvereins ,, a Scène" mit dem mit bezwingender dramatischer Kraft erlebte Rosel dramatischen Versuch ,, Die Ehe" von Alfred und Mario Gangs wohl nicht ganz stilechter, aber  Döblin. Der Autor des bekannten, interessanten fünstlerisch doch ehrlich gezeichneter Wenzel verhal­und wertvollen Romans   Berlin Alegan fen dem Werke zu einer sehr erfolgreichen Urauffüh­derplaz" hatte zweifellos beabsichtigt, das Chaos rung, die in wiederholten Vorrufen des Autors der   kapitalistischen Gesellschaftsordnung, besonders und der Darsteller die äußere Anerkennung fand. E. Th. unserer Zeit und ihrer Problemivirrnis, so wie es

Ballett.

Die Ehe

2. G.

Vom Stadttheater Teplitz-   Schönau.

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Volkssinggemeinde. Chormeister Genosse Ja netschet hat bereits mit der Neueinstudierung neuer Chöre für die Dezemberberan italtung begonnen; sämtliche Sangesgenossen wer den ersucht, zu allen Proben zu erscheinen. Nächite Brobe Dienstag, den 13. November, pünktlich die übrigen österreichischen Teams nur die Möglich- 8 Uhr abends, im Probelokal Smečký( Haus der feit, hohe Niederlagen einzustecken. So wurde das Beseda). Neue Sangesfreunde herzlichst willkommen! B- Team in   Genua von einer italienischen zweiten   SPD- Flüchtlinge   Prag. Nächste Versammlung Garnitur mit 8: 1( 1: 1) abgefertigt und Tirols Donnerstag, den 15. November, abends 7 Uhr Na Länderelf kam in   Basel gegen die   Schweizer B- Elf Perštýn 11, mit wirtschaftspolitischem Vortrag. Zu mit 7: 1( 3: 1) auch nicht besser weg. tritt nur gegen Ausweiskarte.

Die DFB- Division

trägt schon jetzt die Rückspiele aus und dem DS V. Sa az ist nach dem derzeitigen Stand die Meister­schaft nicht zu nehmen. Er schlug auf eigenem Plaz die SpVg.   Bodenbach mit 3: 1( 2: 1). Dem Karlsbader FK. gelang es, den Reichen berger& K. mit 4: 0( 2: 0) abzufertigen. Die Begegnung DSV. Brünn- DSV. Troppau fand nicht statt, da die Troppauer es für sportlich rich­tiger fanden, aus fadenscheinigen Gründen abzu­sagen.  

Deutsche sozialdemokratische Frauenorganisation   Prag Freitag, den 16. November um 8 Uhr abends im Monopol"

Frauen- und Mädchenabend Genosse Ernst   Paul wird über das Thema ,, Querschnitt durch das Leben des judeten deutschen Arbeiters"

Tschechische Divisionsmeisterschaften. Obwohl schon amtlich für die Herbstsaison der Spielschluß verkündet wurde, wird trotzdem lustig weiter ge- sprechen. meisterschaftet.   Mittelböhmen meldet fol­gende Ergebnisse: Viktoria Žižkov gegen Čechoslovan Rošiř 1: 0( 1: 0(, Nuselsky S. gegen Čechie VIII

Das Bezirksfrauenkomitee.

Bezugsbedingungen: Bei Zustellung ins Haus oder bei Bezug durch die Bost monatlich 16. vierteljährig 48.-, halbjährig 96.-, ganzjährig 192.-. Inserate werden Die Zeitungsfrankatur wurde von der Post- und laut Tarif billigst berechnet. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlaß. Rückstellung von Manuskripten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarken. Telegraphendirektion mit Erlas Nr. 13.800/ VII/ 1930 bewilligt. Druckerei: Orbis" Druck, Verlags- und Zeitungs- A.- G..   Prag.

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