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Sonntag, ZN   Dezember 1834
Nr. 304
Warnung vor Oesterreich  _ Wer warnt, wen vor Oesterreich? Die hol- ländische Bereinigung für Wertpapierschutz warnt alle Bank- und Börsenfürsten ihres Landes, eine österreichische Anleihe zu zeichnen. Der Hergang ist kurz folgender: Anfang 1938 ist wieder einmal eure österreichische Völkerbundsanleihe fällig. Zu­rückzahlen kann die fascistische Regierung dieses kleinen Landes natürlich keinen Heller. Sie braucht das Geld dringender zur Aufrüstung ihrer sich mit Hahnenschwänzen zierenden Privatarmee. Also versucht sie abermals, diesmal den fälligen Rück­zahlungsbetrag im Auslande zu pumpen. Aber wo das Geld herkricgen? Die fascistischen Partner in Deutschland  , Italien   und Ungarn   sind selbst pleite. Bleibt nur noch dasrückständig" demo­kratisch regiert: Ausland. Wie man jedoch dort über den christlichen Musrerstaat denkt, zeigt das bereits oben erlvähnte Warnungstelegramm der holländischen Vereini­gung für Wertpapierschutz an den holländischen Finanzminister. Es lautet wörtlich: Ersuchen ehrerbietigst, jedoch mit größter Dringlichkeit, zu verbieten, daß in unserem Lande die österreichische Anleihe 1934/35 aus­gegeben wird. Niederländische Anleihezeichner müssen geschützt werden, da Oesterreichs  Finanzbankrott zu erwarten ist." Dieses Telegramm spricht Bände. Schuschnigg  kann es sich als Beweis für mustergültige Staats­führung hinter den Spiegel stecken.
Zur Weihnachtsamnestie In Oesterreich Wien.(JPA.) Zur sogenannten Weih­nachtsamnestie schreibt uns ein Amnestierter: Von den Häftlingen wurden größtenteils nur solche amnestiert, deren Haft zu Ende war oder in wenigen Tagen zu Ende gewesen wäre oder solche, die ohne förmliche An­klage und ohne jedes Verhör willkür­lich in Haft gesetzt worden waren und für die von maßgebender Seite eingeschritten wurde. Im übrigen sind die meisten Entlassenen ohne jede Mittel und ohne jede Erwerbsmöglichkeit, da diese den Systemgegnern systematisch abgeschnitten wird. Somit find die Entlassenen mitte« im Winter dem furchtbarsten Elend preisgegeben, während gleichzeitig italienische Fascistenkinder von der österreichischen   Regierung mit Geschen­ke« überhäuft werden. Bekanntlich wurden ja vor kurzem zur Entrüstung weitester Bevölke­rungsschichten zahlreiche, als Gäste der Regie­rung nach Wien   eingeladene Fascistenkinder an­läßlich einer vaterländischen Christbaumfeier von Starhemberg   mit zahllose« Geschenken bedacht- Von einem höheren aktiven Bundesbeamten wird uns folgende traurige Bilanz der katholischen Regierung Oesterreichs   zur Verfügung gestellt: 30.000 Oesterreicher   sind aus politischen Gründen eingesperrt. 212 Bundesbeamte, Lehr- und Gemeindebeamte wurden fristlos entlassen, also zum Hungertode verurteilt, 2100 Arbeiter, die im Verdachte standen, marxi­stische oder nationale Sozialisten zu sein, verloren ihre Arbeitsstelle; 782 Angeklagte wurden in 246 Prozessen vor Gericht gestellt. Es wurden 686 Urteile gefällt, davon 31 Todesurteile; 42 lauten auf lebenslänglichen Kerker. Der Rest wurde ins­gesamt zu 2967 Jahren Kerker verurteilt. 3 2.0 00 Oesterreicher muß­ten f l ü ch t en. Wirklich: Galgen und Hunger regieren im christlichen Oesterreich...
Nazispitzel In Präs Wieder ein Opfer. Der folgende empörende Fall von Nazi­spitzelei in Prag   wird uns, in zweifelsfreier Weise verbürgt, mitgeteilt: Vor dem Terror des Driten Reiches war gleich vielen auch ein Reichsbanner mann in die Tschechoslowakei   geflüchtet. Es gelang chm hier nicht, eine Existenz zu finden. Die Fürsorge wollte oder konnte er nicht zur Last fallen, und so entschloß er sich, nach Deutschland   zu­rückzulehren, zumal er auf Grund verschie­dener Erzählungen der Meinung war, die Rache an den Verteidigern der gestürzten Demokratie sei zu Ende. Kaum wieder daheim, wird der Mann auf die Polizei bestellt. Dort erklärt man chm:Daß Sie beim Reichsbanner waren und ins Ausland geflüchtet sind, nehmen wir'Ihnen nicht weiter übel. Aber etwas ganz anderes ist es damit, daß Sie Greuelpropaganda gegen Deutschland   getrieben haben, wird Ihnen teuer zu stehen kommen." Der Rückkehrer bestreitet auf das entschie­denste, derlei getan zu haben. Da legt man ihm eine Photographie vor, die chn mit einer Nummer der Saarbrückener  Deutschen Freiheit" in der Hand auf einer Prager Straße inmitten mehrerer Leute zeigt.Klar, Sie haben aus dem Hetzblatt vorgelesen!" Und als er auch dem widerspricht, wird chm gesagt:Schon daß Sie ein solches Blatt gelesen haben, genügt!" Ein Nazispitzel hatte die Gruppe photogra­phiert und sich, gewißAuch-Emigrant", den Namen des Reichsbannermannes verschafft.
Tages cuigkcitcn Englische Weihnachts- Totenliste London  . Die Weihnachtswoche hat nt London   die höchste Anzahl an Berkehrsopfcrn von allen Wochen des Jahres 1934 gefordert. In der Woche vor Weihnachten   wurden in L o n d o« 43 Personen durch VerkehrSunfälle getö­tet und 1221 verletzt. In ganz England betrug die Zahl der Berkehrsopfer in dieser Zeit 160 Tote und 4305 Verletzte. Siebe« Monate Kerker für fünf Tote und 29 Verletzte. Brünn  . Am 30. April 1933 fuhr ein Privat­autobus, der größtenteils mit Mitgliedern des j Brünner Sokol voll besetzt war, von Brünn   zu den Maifeiern nach Zlin   und nach Luhacobice. Aus dem Wege nach Snovidky kam der Autobus bei voller Fahrt in einer scharfen Kurve von der Straße ab und fuhr in ein yahes Gebäude, das | zur Hälfte zerstört wurde. Der Autobus ging hie­bei in Trümmer. Von den Insassen wurden drei auf der Stelle getötet, zwei erlagen im Kranken­haus ihren Verletzungen, weitere 21 Personen wurden schwer und acht leicht verletzt. Der schuldtragende Chauffeur des Autobus, Rudolf Bednai aus Bedricbovice bei Brünn   hatte sich am Samstag vor dem Senat des Brünner Kreisstrafgerichtes wegen dieses Unglückes zu ver­antworten. Er wurde zu sieben Monaten schwe­ren Kerkers unbedingt verurteilt.
Mord im Gerichtssaal Aus Kirkwood(Missouri  ) wird gemeldet: Der Schiedsrichter Rabenau   wurde von einem Ivütenden Neger, der den Richter beschuldigte, daß er seinen Namen verdrehe, bei einer Gerichts­verhandlung erschossen, ein Dr. Poole wurde ver­letzt. Der Neger, der durch einen Aufseher an der Schulter verletzt wurde, flüchtete, konnte je­doch später festgenommen werden.
Antoritäre Straßenname«. Das bißchen Hinauswerfen von jüdischen Aerzten und Ange­stellten, kann einen Diktator vom Schlage des neuen Wiener   Bürgermeisters auf die Dauer nicht befriedigen und so hat er sich ein neues und fruchtbares Feld seiner Tätigkeit gesucht: er kommandiert jetzt den Straßen-i tafeln. Eben kommt aus Wien   die Nachricht, daß er die Umbenennung weiterer Plätze und Straßen angeordnet hat, und zwar wurde zum Beispiel der Bebelplatz inKernstockplatz, der E n g e l splatz in Pater Abel-Platz umbe­nannt, die I a u r e sgasse heißt auf allerhöch­sten Befehl Lustig-Prea ngasse, die L a s- sallestraße Reichsbrückengasse, der Matte» o t t iplatz Maulperts chplatz und der Volkswehrplatz Erzherzog-Karl-Platz. Wenn Herr Schmitz es darauf abgesehen hatte, den Wienern zu zeigen wes Geistes Kind er ist, hätte ers nicht besser machen können. Aber er hätte sich die Arbeit ruhig sparen dürfen die Wie­ ner   wissen ohnehin, daß der hochwürdige Herr, der die kaiserlich-ständische Volkshymne für das Dollfußösterreich gedichtet hat, Herrn Schmitz wichtiger scheint als der große Führer der deut­schen Sozialdemokratie, kann niemand wundern. Wie sollte auch der Namen des Mannes, der die deutschen Arbeiter in ihrem Kampfe um die sozialen Rechte geführt hat, nicht jenem Mann ein Dorn im Auge sein, der sich die Zertrüm­merung dieser Rechte schon alsSozial"minister zur Lebensausgabe gewählt hat. Und auch, daß der Namen des Friedensapostels Jan Jaures in die Residenzstadt der kriegshetzerischen schwarz, gelben Fascisten nicht paßt, hat Schmitz mit er­staunlichem Taktgefühl bemerkt, wobei er es geht schon in einem Aufwaschen dem ersehn­ten Herrscherhaus gleich die gebührende Reve­renz erwiesen hat, die Erinnerung an das repu­blikanische Volksheer wenigstens auf den Stra- ßentafeln auszutilgen und durch die Erinnerung an den ständig besoffenen Erzherzog Karl von Habsburg zu ersetzen. Damst sich aber das ge­genwärtige Herrscherhaus Oesterreichs   das Haus Mussolini   nicht zugunsten des künf- tigen Habsburgischen zurückgesetzt fühle, wurde dem Duce auch die Straßentafel mit dem ver­haßten Namen des Freiheitskämpfers Matte- otti apportiert und an ihre Stelle eine, die den klangvoll schändlichen NamenMaulpertsch" trägt, gesetzt.Autoritär  " nach unten, speichel- leckerisch nach oben ein Diktator wie er im Büchl steht. So viel neue Straßentafeln, als nötig wären, um den Wienern das Andenken der Helden und Führer des Sozialismus zu rauben, gibt es gar nicht. Nur eine kleine Bitte hätten wir, wenns erlaubt ist: Werfen Sie, Schmitz, die autoritär entfernten Straßentafeln nicht weg, sondern bewahren Sie sie irgendwo k gui auf. Wir werden sie bald wieder brauche«..
Veränderung in der Leitung des Landeszen- tralarbcitsamtes in Prag  . Der bisherige Vor­stand, Landesoberinspektor Karl K o m i n e k, tritt mit dem 31. Dezember 1934 über eigenes Ansuchen in den Ruhestand. Das von ihm aus­gebaute Amt leitete er seit seiner Errichtung (1918) bis zum Jahre 1921 als amtierender Vorstandstellvertreter, seither als Vorstand. Ge­legentlich seines Abganges sprach ihm der Herr Landespräsident seine besondere Anerkennung und Dank für seine langjährige ersprießliche Tätigkeit aus. Nicht weniger warme Anerkennung wurde dem Scheidenden seitens aller Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen der Landwirt­schaft und der Zuckerindustrie für seine Mitarbeit bei der Regelung der Lohnverhältnisse in diesen zwei Produktionszweigen zuteil. Die Leitung des Landeszentralarbeitsamtes in Prag   übernimmt bis zUr endgültigen Entscheidung der Landesbe­hörde der Landesoberrat JUDr. Franz D o u- b r a v s k h. Stahldraht zentnerweise gestohlen. Seit Juli d. I. wurden in den Brü'.ier Stahlwerken große Mengen von Stahldraht gestohlen, wodurch die Werke um viele Tausende XL geschädigt wur­den. Die Gendarmerie konnte jetzt die Diebstähle ausklären. Es wurden siebenPersonen ver­haftet, welche geständig sind. Das Diebsgut hatten sie an die Nagelfabrik Schönherr in Obergeorgen- thal verkauft, wo 23 Meterzentner Stahldraht zum Teil noch in Originalpackung beschlagnahmt wurden. Der Fabriksbesitzer Schönherr wurde gleichfalls verhaftet. Amtsenthebung eines Pfarrers. Der Stein­schönauer Pfarrer Siegftied Hieke wurde mit 19. d. M. von der Landesbehörde seines Amtes entho­ben. Diese Amtsenthebung soll infolge politischer Gründe erfolgt sein. Absturz vom Watzmann  . Der 32jährige Geograph der Nangaparbat-Expedition, der Mün­ chener   Studienassessor Walter R o e ch l, ist, wie aus Berchtesgaden   berichtet wird, am Freitag bei einem Versuch, trotz eines starken Schneesturmes die 3 Watzmannspitzen zu überqueren, abgestürzt. Am Hohen Stiel glitt er auf einer Eisplatte aus und stürzte etwa 80 Meter in die Tiefe. Schwer verletzt wurde er von dem Hausmeister des Watz- mannhauses und seinen Kameraden zu Tal und ins Krankenhaus gebracht. Am Samstag morgens ist er seinen Verletzungen erlegen. Der neueZeppelin". lieber Befragen des Vertreters des Reuterbüros stellte Dr. Eckener  das Gerücht in Abrede, daß das Zeppelin-Lust­schiff LZ 129  , welches soeben im Bau begriffen ist, nach Japan   fliegen wird, wo es für den Staat Mandschukuo verkauft werden wird. Dr. Eckener  erklärte, das Luftschiff LZ 129   werde für den Flugverkehr nach Süd«-Amerika  " benützt werden, sobald der Hangar in Rio de Janeiro   er­baut sein wird. Inzwischen wird das Luftschiff LZ 129   nach der Erklärung Dr. Eckeners einige Flüge in die Bereinigten Staaten vornehmen. Eine schwere Bluttat ereignete sich Freitag nachts in O p p e l n. Der Kriegsinvalide G r ö tz wollte dem betrunkenen Walter König behilflich sein. König   schlug ohne Veranlassung mit einem stumpfen Gegenstand auf den Invaliden ein, bis dieser blutüberströmt zusa mm e n- b r a ch. Der Fleischhauer Ledwig bemerkte den Vorfall und eilte dem Grötz zu Hilfe. König   stach darauf mit einem Messer auf Ledwig ein, der u. a, einen Stich ins Herz erhielt und sofort tot zusammenbrach. Der Kriegsinvalide ist schwer verletzt. Ein Floßtnnnel in Finnland.  (JBBH.) Dir finnischen Wasserstraßen, die eine.Gesamtlänge von 47.000 Kilometern haben, sind für den Transport des Holzes vom Walde nach dem Säge­werk natürlich von überragender Bedeutung. Man versucht denn auch, durch Regulierungen den Flößereibetrieb möglichst einfach zu gestalten. Bor kurzem ist sogar zwischen zwei Seen, die durch einen Bergrücken getrennt sind, ein 260 Meter langer Floßtunnel gebaut worden, ob­wohl ein Gefälle von 18 Metern überwunden werden mutzte. In der Saison schwimmen nun stündlich etwa 2000 Baumstämme durch den Tun­nel. Rußland   exportiert bereits Textilmaschinen. Wie dasBerliner Tageblatt" meldet, erscheint Sowjetrußland jetzt zum ersten Male mit Textil­maschinen schon auf dem Weltmärkte, u. zw. in der Türkei  . Von der Fabrik Karl Marx   in Leningrad  sind für das türkische Textilkombinat in Kaissa- rieh die Textilmaschinen, darunter 157 Kämm- Maschinen fertiggestellt worden und befinden sich zum Teil schon auf dem Wege nach der Türkei  . Beim Brand eines Wohnhauses in Plock  (Po­ len  ) wurde den Einwohnern des ersten Stockwerkes die Möglichkeit zur Flucht genommen, da das Trep­penhaus in Flammen stand. Fünf Personen versuch­ten, sich durch einen Sprung aus dem Fenster zu retten und erlitten dabei durchwegs schwere Ver­letzungen. Rach Eintreffen der Feuerwehr konnten die übrigen Gefährdeten geretten werden. Zwölf von ihnen hatten bereits schwere Brandwun­den erlitten. Auto und Eisenbahn. An einem ungeschützten Bahnübergang vor dem Bahnhof Blankenburg(Han­ nover  ) wurde ein Personenauw von einem Trieb­wagen erfaßt, wobei der F ü h r e r des Autos g e- tötet und die Mitfahrerin schwer verletzt wurde. Mary Pickford   hat ihren Advokaten beauftragt, sofort nach dem 1. Jänner die Scheidung gegen Fairbanks   einzuleiten. Der Prozeß dürste etwa drei Wochen dauern.
Lus fier ArbeMer-Tnrn- und Sportbewegung An unsere Landesverbände und an alle Arbeitersportler! Die Exekutive und der technische Hauptausschuß der SASJ entbietet allen Landesverbänden, deren Funktionäre und allen Arbeitersportlern herzliche Neujahrsgrüße. Wir senden unseren Gruß an alle Länder mit der Aufforderung, im Jahre 1935 unsere Arbeit zu verstärken. Unsere Aufgaben wachsen stetig. Dem Arbeitersport kommt insbeson­dere in der Zeit großen politischen Geschehens inner­halb der Gesamtarbeiterbewegung eine immer grö­ßere Bedeutung»zu. Tie Arbeit des Jahres 1934 zeigt uns, daß trotz dev schweren Schläge der Reaktion in einzelnen Ländern unsere Arbeit gut und erfolgreich war. Die gewaltigen Feste in einzelnen Ländern, unser Kon­greß in Karlsbad   und die innige internationale Ver­bundenheit erfüllen uns mit Solz und Freude. Wir leben in Zeiten, die geschichtlich denkwürdig sind, in Zeiten großer Umwälzungen. Richtet Eure Arbeit darnach ein! Stellt Kolonnen der Arbeitersportlcr in die erste Reihe des kämpfenden sozialistischen   Pro­letariats! Haltet insbesondere den Gedanken der Jnternationalität gegen den Trug nationalistischer Reaktion hoch! Der Spruch»Gesunder Geist im gesunden Körper" bedeutet für uns alle, daß wir die körperlich gestählten Männer und Frauen geistig für den Kampf um den Sozialismus gewinnen, daß wir die Arbeiterkinder dem Einfluß der reaktionären Gegner entreißen. Unser Gruß gilt aber auch unseren tapferen Genossen in Oesterreich  , Deutschland  und Lettland  . Wir haben die Gewähr, daß wir den Eingekerkerten wieder unsere Hände reichen können und zusammen mit ihnen unter den roten Fahnen marschieren werden. So geht nun alle mit Riesenkräften an die Ar­beit, bereitet den Sieg der Menschheit vor! Es lebe der internationale Arbeitersport, es lebe der Kampf der Arbeitersportler für den Sozialismus! Für die SASJ: Deutsch  , Bühren, Silaba  , Müller.
ReujahrS-Glückwünsche für de« Präsidenten der Republik  . Am 30. und 31. Dezember werden von 8 bis 12 und 14 bis 17 Uhr und am 1. Jänner 1935 von 8 bis 12 Uhr im Vorzimmer der Kanzlei des Präsidenten der Republik   auf der Prager Burg  (Zu­gang durch den Hauptstiegenaufgang beim Matthias- Tor) Bogen zur Einzeichnung der Neujahrs-Glück­wünsche für den Präsidenten der Republik   aufgelegt sein. Die Freie Schule für Politische Wissenschaften  . Die Inskription in das Wintersemester 1935 der Freien Schule für Politische Wissenschaften  (Prag   I., Karolinum) findet bis inkl. 5. Jänner statt. Die Vorträge beginnen gemäß dem im Drucke erschiene­nen detaillierten Programm am 7. Jänner. Ein unbekannter Titer lockte von dem Gold- warengeschäst Fischer in der Adlergaffe in Brünn  telephonisch sieben goldene Herren-Uhrketten heraus, die er von einem etwa 14jährigen Burschen abholen ließ. Die Firma stellte erst nachträglich fest, daß sie einem Betrüger aufgesessen war. Wetterlage unverändert. In Mitteleuropa   trifft noch immer eine wärmere westliche Luftströmung mit einem kühleren Südoststrom zusammen. Die Tempe­raturgrenze hat sich jedoch wieder etwas gegen Westen zurückgezogen. In unseren Gegenden betrug die Temperatur in den Niederungen am Samstag überall nur plus 1 bis plus 3 Grad, demgegenüber wurden in Frankreich   und in Westdeuffchland gleichzeitig um rund 10 Grad höhere Temperaturen verzeichnet. Eine wesentliche Aenderung der Gesamtwetterlage kann noch nicht erwartet werden. Wahrscheinliches Wetter von heute: Vorwiegend bewölkt, in den Niederungen nebelig, nur vereinzelt leichtere Nieder­schläge. Im Osten des Staates wieder etwas kühler, sonst wenig verändert, Südostwind. WetterauS- sichten für M o n t a g: Keine größere Aenderung.
Vom Rundfunk taptehlMiwertat aus den Programmen! Montag Prag  , Sender L.: 6.15 Gymnastik. 10.05 Deutsche Nachrichten. 16.55 Kinderstunde. 17.45 Vwloncellokonzert. 18.20 Deutsche Sendung: Nächtliche Ruhestörung auf der Milchstraße  . 19.30 Blasorchester. 21.50 Unterhaltungsmusik. 22.45 Schallvlatten. Sender S.: 14.20 Schallplatte». 15.05 Deutsche   Sendung: Schallplatten. Brünn: 11.00 Schallplatten. 12.10 Arbeitsmartt und Sozial­informationen. 17.45 Deutsche   Sendung: Silvester­bummel, heiteres Rundfunkpotpourri. M.-Ostrau: 18.20 Deutsche   Sendung: Buntes Silvester­programm. Preß bürg: 15.55 Orchesterkonzert. Dienstag Prag  , Sender L.: 6.45 Ghmnasttk. 12.15 Orche­sterkonzert. 17.55 Deutsche   Sendung: Kleist  : Der zerbrochene Krug  , Lustspiel. 19.30 Uebertragung aus dem Nationaltheater, Smftana: Das Geheimnis. 22.20 Presse Sport, deutsch. 22.30 Schrammelkonzert. Sender S.: 14.30 Deutsche  Sendung: Jazzorchesterkonzert. Brünn: 17,55 Deutsche   Sendung: Die Brünner deutsche Oper stellt sich im neuen Jähr vor. M.-Ostrau  : 16.00 Orchesterkonzert. Preßburg  : 17.40 Russische  Lieder., ch Hallo, Europa   spricht!" Das Radiojournal Prag   sendet am 1. männer 1934 eine Hörfolge aus der Haupttelephonzentrale in Prag   unter der De­viseHallo, Europa   spricht" und zwar in der Zett von 1010.30 Uhr. Bei dieser Reportage wirken die Haupttelephonzentralen fast aller europäischen Staate« mit.