Grit« 6
„Sozialdemokrat"
Mittwoch, 6. Fever 1835. Nr. 31
PRAfiBR ZEIHJIHfl
s« die Moldau gesprungen Gestern vor 5 Uhr früh sprang von der Ji- Läsekbrücke eine unbekannte Frau in die Moldau und verschwand, bevor ihr noch Hilfe gebracht werden konnte, unter dem Wasserspiegel. Die Unbekannte ließ auf dem Brückengeländer einen weiß, rot und blau gewürfelten, hell gefütterteit und mit dunklem Pelzkragen versehenen Mantel zurück. In der Tasche würde eine lichtblaue Radiomütze und eine Mitgliedskarte der„Vcela " in Smichov gefunden. M. Holzbachovä, E. F. Burian und JeZek wirken an dem Bunten Abend mit, der am 8. Feber um 20 Uhr in den Räumen des Gewerkschaftshauses am Perstyn in Prag ll von der Bereinigung zur Unterstützung deutscher Emigranten veranstaltet wird. Eintritt pro Person-Kö 4.80.(Jazz-Orchester, Tanz frei.) Der Reinertrag fließt ausschließlich wohltätigen Zwecken zu. Milch als Bolksnahrungsmittel. Eine Steige, tung des Milchsverbrauchs ist nicht nur im Interesse der Landwirtschaft wünschenswert, sondern auch im Interesse der Volksgesundheit. Die starke Zunahme der Milchhallen in Prag und ihr Zuspruch beweisen, daß Milch und Milchprodukte gerade in der Krisenzeit als Nahrung erkannt und geschätzt werden. Es ist darum sehr zu begrüßen, daß entgegen einiger Zeitungsnachrichten der Verkauf von warmer Milch, Kakao und Eiern auch weiterhin den Milchhallen gestattet ist. Bietet doch ein halber Liter Milch und dazu ein Schwarzbrot mit Topfen eine vollwertige Mahlzeit, die für weniges Geld erhältlich ist. Eine Prager Statistik berichtet, daß der tägliche Bierverbrauch 400.000 Liter beträgt,(d. i. ein halber Liter pro Kopf, Säuglinge eingerechnet), während der Milchverbrauch nur 180.000 Liter, d. i. weniger als die Hälfte beträgt. Die gleiche Kalorienmenge bezahlt man im Bier mehr als doppelt so teuer wie in Milch.(250 Kalorien in 385 Gramm Milch— 61 Heller, 250 Kal. in 500 Gramm Bier Kd 1.30). G. F. Der Sonderzug nach der Tatra zu den FJS- Rennen, der von der. Staatsbahndirektion in Prag expediert wird, ist gesichert. Anmeldungen für die noch freien Plätze werden im Referat der Ausflugszüge>im Bazar neben dem Wilsonbahnhof, Telephon 883-35 entgegengenommen. Eisenbahn und Wintersport. Montag find aus dem Wilson-Bahnhof und Denis-Bahnhof aus d«n Riesengebirge insgesamt 9 Skizüge«ingetroffen, die insgesamt 5182 Personen führten. Außerdem traf ei« Zug aus dem Böhmerwald ein, der über 209 Personen führt«. Am Sonntag träfen in Prag Wik- fon-Bahnhof und Prag DeniS-Dahnhof'insgesamt fünf Ski^üge ein, die 3100 Personen führten. Am 4. und 5. Feber trafen somit in Prag insgesamt 15 Skizüge mit 8482 Passagieren ein.
Gerlchlssaal Das rätselhafte Mädchen im Hemd „Verführt" durch Absperren des Hotelzimmers. Und eine geheimnisvolle Flucht. ' Prag . Die Rätsel dieses ganz geheimnisvollen Falles, in dem es zugeht, wie in einem billigen Kriminalroman, vermochte weder der hohe Gerichtshof zu.lösen, noch sind wir dazu imstande. Es beginnt mit einer Dorfkirchweih, Ein junger Mann beredete ein junges Mädchen— wir wollen die Beteiligten nicht nennen—, mit ihm ins Hotel zu gehen. Aber nicht vielleicht so, wie Sie denken. Er wollte ihr bloß den weiten Heimweg ersparen und schwur ihr, sich zu ihr zu verhalten, wie der Bruder zur Schwester. So behauptet das Mädchen. Er benahm sich aber, als sie ihm ins Hotelgemach gefolgt war arglos und vertrauend natürlich— keineswegs so, sondern ganz im Gegenteil. Er setzte sich zuerst im Gegensatz zu seinem Versprechen auf ihr Bett, dann legte er sich hinein usw. Vorher aber habe er die Türe a b gesperrt und durch diese.Beschränkung der persönlichen Freiheit"(die als Verbrechen mit Kerker bestraft wird) sich das erzwungen, was ihm die tugendhafte Maid sonst keinesfalls gewährt hätte. So behauptet das Mädchen. Wer das war nur das Vorspiel. In den frühen Morgenstunden nach dieser denkwürdigen Nacht fielen die grimmigen Fleischerhunde des Metzgermeisters, der neben dem Hotel seinen Laden hat, mit wütendem Gebell eine weiße Gestalt an, die von dem niedrigen Dach der anstoßenden Hotelveranda auf das Grundstück des Fleischers herabgesprungen war. Diese weiße Gestalt war das „gefangen gehaltene" Mädchen. Es war bloß mit dem Hemd bekleidet und es fehlt« nicht viel, so hätten die wütenden Hunde die sonderbare Nachtwandlerin zerrissen. Zum Glück schritt die Frau Fleischermeisterin ein, die durch das rasende Gebell ihrer Hunde geweckt worden war. Ihr erzählte dann das Mädchen die bereits erwähnte Historie von dem wortbrüchigen Kavalier, der durch Nbsperren der Zimmertüre sie ihrer persönlichen Freiheit beraubte,„wodurch sie sich bewogen fühlte, sich ihm freiwillig zu ergeben". Eine Vergewaltigung behauptete sie nicht erst. Tas^ hätte ihr auch niemand geglaubt. Denn der Beschuldigte ist ein kleines, schwächliches Männlein, dessen sich die fesche und dralle Anklägerin leicht erwehrt hätte. Inwiefern die„Freiheitsbeschränkung" bestehend in Absperrung der Zimmer
tür sie zur freiwilligen Hingabe an den Beschuldigten verleiten konnte, ist eines der Rätsel dieses Falles. Das zweite ist di« mysteriöse Flucht des Mädchens im Hemd über das Verandadach in den Hof des Nachbars . Der junge Mann wurde jedenfalls wegen des Verbrechens der B eschr änkung d er persönlichen Freiheit vor Gericht gestellt. Weil er das Hotelzimmer absperrt«. Das Beweisverfahren nahm einen solchen Verlauf, daß der Strafsenat Verner, der sich vergebens um die Entschleierung der erwähnten Geheimnisse bemühte, den Angeklagten freisprach. rb.
Kunst und wissen Liederabend Mander. Nicht um einen Liederabend einer Sängerin oder eines Sängers handelt« es sich vorgestern im„Mozarteum"-Saale , sondern um einen Liederabend des jungen Prager Komponisten Rudolf Maria Mändöe, der gegenwärtig am Prager Nationaltheater wirkt. Es ist noch nicht lange her, daß der junge Mandee an der Prager Deutschen Musikakademie studierte. Wer seit jener Zeit hat sich sein musikalisches Talent sehr rasch und stark entwickelt; vor allem nach der produktiven Seite hin. Dies bewies höchst anschaulich der vorgestrige Liederabend. Schon allein di« Fruchtbarkeit, wenn sie beweisgebend ist, stempelt Mandee zu einem beachtenswerten schöpferischen Geist. 34 Lieder, darunter zyklische Gesänge und Duette, hörte man vorgestern, und sicher ebenso viele dürften im Programm eines zweiten Kompositions- und Liederabends stehen, den Mandee für den April ankündigt. In den Liedern und Gesängen Mandees überrascht insbesondere die Kunst der Charakterisierung und Stimmungszeichnung, die der Komponist oft mit ganz einfachen Mitteln und wieder in anderen Fällen mit auffallend sicherer Fixierung der thematisch-motivischen Hauptgedanken erzielt. Noch sind die Lieder Mandees nicht so sorgfältig durchgeführt in ihrem musikalischen Gedankenmaterial, nicht so eingehend durchgearbeitet im Satzbau und in der Harmonisierung, wie es auch das kleinste Lied als Kunstwerk sein soll, noch wirken seine Lieder mitunter mehr improvisatorisch als künstlerisch abgeklärt und schrecken auch vor trivialen Wendungen nicht zurück, — aber alles in allem müssen sie als wirkliche Talentprobe eines erfindungsreichen, phantasiebegabten und empfindungsstarken Musikers gelten, dem die Zeit auch seine persönliche Note geben wird. Als künstlerische Mittler des reichen Liederprogrammes waren die besten Kräfte des Nationaltheaters tätig: die Altistin MarthaK r ä s o v a, die Sopranistin Mäka B u d i k o v ä und der Bariton Zdenek O t a v a. Die Begleitung der Gesänge am Flügel hatte der Komponist selbst in vorbildlicher, künstlerischer Bescheidenheit besorgt. E- I. Stiller?«Maria Aygri" fm^esÄerger Stadtrheater. Das Drama von der unglücklichen schottischen Königin wurde jahrzehntelang nicht auf der tschechischen Bühne gespielt, so daß di« Zuschauer der Neueinstudierung fast einer Premiere entgegenstanden. Die Dichterworte haben ihre Wirkung nicht verloren, das Stück wurde mit warmem Beifall ausgenommen, der wohl in erster Linie der Hauptdarsterin galt. Frau Anna Sedlackovä versuchte der stolzen Königin und der tiefbetroffenen Frau gerecht zu werden. Es war keine einheitliche Leistung; hervorragend nur in der Dialogszene mit Lord Bur- leigh und in der Gartenszene, wo auch di« Sprache rein und kultiviert klang, für di« sonst nicht das nötige Verständnis gefunden wurde. Eine viel einheitlichere und eindrucksvolle Leistung, auch sprach, lich, bot Frau I b l o v ä in der Rolle der Elisabeth, mit bewegtem Mienenspiel der Leidenschaften, der Eifersucht und ohnmächtigen Zorn der verhaßten und gefürchteten Rivalin gegenüber. Einen figürlich sympathischen Mürtimer gab Herr V y d r a; sein jugendlicher Eifer und Ueberschwang verschlang jedoch die Schönheit der Vers«, viel zu hastig und undeutlich gesprochen. Desto besser klangen sie aus dem Munde des Leicester, den Herr Korbelar mit allen Eigenschaften des listigen, ungetreuen Liebhabers der beiden Königinnen ausstattet«. Bemerkenswert war auch Herr Rozsival als Shrews bury , dessen Worte: • Furcht, die schreckliche Begleitung der Tyrannei, wird schaudernd vor dir herziehen und jede Straße, wo du gehst, veröden,. geradezu aktuell klangen. Auch die übrigen Darsteller, Herr Kreuzmann als Melvil, Herr I a ns k y als Drury, Herr Hilmar als Graf Bur- leigh, Frau P t a k o v ä als Kennedy , trugen viel zum Erfolg bei. Die szenische Ausstattung in. ihrer Einfachkeit gab einen guten Hintergrund ab für die reiche Kostümausstattung. Die Regie hatte Herr Stejskal inne.* m. i. Hans Ludwig wurde gestern nachmittags, von vielen Kollegen und Freunden geleitet, auf dem Weinberger Friedhof zu Grabe getragen. Die Herren des deutschen Theaterchors sangen ihm letzte Grüße, die Bläser spielten ihm traurig zum letzten Male auf. Für das Deutsche Theater nahm Direktor L i e b l Wschied von dem prachtvollen Künstler und Menschen, ferner gedachten Kollegen vom tschechischen und deutschen Film des Dahingeschiedenen, der nichts als Freunde hinterläßt. „Die Pfeffermühle ", I., Annenska 5, beendet ihr Gastspiel am Samstag, den 9. Feber. Täglich teilweise neues Programm. 20 Uhr 15. Spielplan des Deutschen Theaters. Mittwoch Vj8: Ein Sommernachtstraum, BI, neuinszeniert.— Donnerstag halb 8: Carmen Gastspiel Kammersänger Richard Tauber . C 1.— Freitag halb 8: 13 b e i Tisch, D 2.— Samstag halb 8: Don Giovanni , BI, Gastspiel Kammersänger Richard Tauber .— Sonntag halb 3: Der.(dreidekreis, Arbeitervorstellung,%8: Das Land deS Lächelns, C 1.
Spielpla« der Kleinen Bühne. Heute Mittwoch, abends 8 Uhr: Ich h a b' s g e t.a n. — Donnerstag 8: Ich Habs getan.—Freitag 8 Uhr: Schneider Wippl kontra Na poleon , Kulturverbandsfreunde und freier Verkauf.— Samstag 8: Ich Habs getan.— Sonntag 3:SchulefürSteuerzahler, 8 Uhr: Jchhabsgetan.
Der Film
George Arliss als Wellington in dem historischen Film „Der eiserne Herzog," in dessen Mittelpunkt die Schlacht bei Waterloo (1815) steht.
»Der eiserne Herzog" Noch immer stehen in England die Napoleonbezwinger Nelson und Wellington als Nationalhelden hoch im Kurse, und der Regisseur Saville, der diesen malerischen Geschichtsbilderbogen vom eisernen Wellington angefertigt hat, wurde dabei von der englischen Regierung mit militärischen Anleihen unterstützt. Es ist ein großes Ausstattungsstück geworden, in dem die Schlacht von Waterloo wie eine Parade, die Hinrichtung Neys wie eine Opernszene und der Rest wie«ine Gala-Revue aussieht. Interessant ist es zu sehen, wie sich die Hersteller dieses Films mit der politischen Seite der Angelegenheit abgefundrn haben. Sre stellen Wellington als den Mann hin; der Europa den Frieden brachte und die verbündeten Russen, Oesterreicher und Preußen daran hinderte, Frankreich zu zerschmettern. Sie lassen den„eisernen Herzog" von der Tragik der großen Siege sprechen und die Gefallenen beweinen, sie lassen durchblicken, daß Wellington vor den Feinden Napoleon und Ney mehr Respekt als vor den habgierig-blutdürstigen Alliierten hatte,— sie machen ihn zum klugen Lehrmeister und großmütig-energischen Schiedsrichter Europas . Sie geben ihm also die Rolle, in der sich die englische Außenpolitik seit Jahrhunderten gefällt,— wobei nur die Frage ist, ob sie ihr immer gewachsen war. Der künstlerische Wert des Films ist sein Hauptdarsteller GeorgeArlitz. Ein überlegener Charakterspieler, der aus dem eisernen Herzog ein Bild der ruhigen Entschlossenheit, der unpathetischen Gelassenheit und der sparsamen Energie macht, einen gebeugt schreitenden Mann mit verächtlichen Mundwinkeln, der ohne viel Aufhebens mit dem Krieg, der Politik und mit einer Skandalaffäre fertig wird— und vor Glück strahlt, als er endlich sein Werk beendet hat und wieder daheim ist. —eis—-
Kreis Prag de» Sozialistische« Jugendverbandes Vierte Kreiskonferenz SamStag, den 2. und Sonntag, den 3. März, im Parteiheim, Rärodni Nr. 4. Beginn Samstag, 5 Uhr nachmittags. Tagesordnung: 1. Eröffnung und Begrüssung. 2. Grundlagen und Richtung unserer Arbeit. » Referent Genosse Willy W a n k a. 3. Berichte. 4. Wahlen. 5. Freie Anträge. 6. Ausblick.
Aus der Partei
Sozialistische Jugend, Kreis Prag . Mittwoch, den 6. Feber, 8 Uhr abends: Gruppenabende: S.J. Zentrum: Soziale Maler S. I. Holle - schowitz: Heimabend. S. I. Weinberge: Wend mit den tschechischen Genossen um eine Woche verscho- bkn. Statt dessen im Parteiheim: Zwei Jahre Hitlerdiktatur.
Bezirksorgauisation Prag der Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei. Montag, den 18. Feber 1935, um 8 Uhr abends im großen Saale des Gewerkschaftshauses Prag L, Perstyn 11, Jahresversammlung Tagesordnung: Protokoll, organisatorisches und politisches Referat des Ber- trauensmannrs,— Berichte des Kassiers, der Kontrolle.— Neuwahlen.— All- gemeines und Anträge. Zutritt haben nur Parteimitglieder gegen BorwriS des gültigen Mitgliedsbuches.
Sport• Spiel• Körperpflege Lügen um die Sowjetsportler Die„Rote Sportfront" ist die kommunistisch: Zeitschrift für proletarische Sport- und Kultnreinhcn Diese Zeitschrift bringt am 1. Jänner«inen Arntcl „Bilanz der Auslandsreisen" von Er' Ä. Antipow, Vorsitzenden des Obersten Rates für Körperkultur der USSR . Hören wir, was dcc Oberste Führer der„Roten Sporteinheit" u. a. für faustdicke Lügen auftischt. Zunächst behauptet cr daß die Verhaftung der russischen Sportler in Kaschau „ausschließlich durch di« roh« politische Rache dec fascistischen und sozialdemokratischen Führer erfolgte". Er macht es sich leicht. Daß sie aber entgegen der behördlichen Vorschrift an öffentlichen Demonstrativ-i nen teilgenommen haben und sich auch sonst den Bestimmungen des Landes, dessen Gastrecht sie genossen, nicht fügten, verschweigt er. Antipow schreibt weiter: „Die Einladung unserer Sportler in die Tschechoslowakei erging nicht nur von den Arbeüer- sporwrganisationen, welche der Roten Sportinternational« angeschloffen sind, sondern auch seitens einer Reihe Kommandos bürgerlicher Organisation«». Für den Empfang unserer Sportdelegd' tion wurde ein separates Komitee aus Vertretern der Arbeiterorganisationen und Vertretern der bürgerlichen Sportorganisationen-usammengr- stellt. Die fascistischen und sozialdemokratischen Organisationen führten einen Kampf gegen dis Ankunft der Sowjetsportler." Also nun geben die Kommunisten doch zu, das sie schon lange vorher mit den bürgerlichen Spor»: organisationen gepackelt und gemeinsam mit ihnen fascistisch-kommunistische Empfangskomitees gebildet haben. Als wir dies festgestellt haben, stempelte man uns als Feinde der Sowjetsportler. Nur«ins Anfrage: Wo wurde gegen den Empfang der Russen ein Kampf geführt? Von den Sozialdemokrat«« keineswegs. Uebrigens stellen wir fest, daß die Ruffen in Aussig von den Kommunssten überhaupt nicht empfangen wurden. Unter unserer Führung besichtigten sie das Stadion in Aussig und von uns wurde ihnen der Weg nach Predlitz gezeigt. Antipow folgert weiter: „All« Verleumdungen seitens der Fascisten und Drohungen der sozialdemokratischen Führ«! halfen nichts. Di« Sowjetsportler waren Zeugen der außergewöhnlichen Aufmerksamkeit und Lich «, welche ihnen seitens aller Sportorganisationen' unabhängig davon, von welcher Organisation fi« Mitglied waren und ebenfalls seitens eines großen Teiles der Bevölkerung, entgegengebracht wurde." Daß die fascistischen Zeitungen nicht mit lau- tem Hurra-Geschrei den Sowjessportlern entgegenliefen, war vornweg klar. Uns wenigstens. Abe« die Kommunisten saßen ja mit den Fascisten in den Empfangs ko mite« si Di« bürgerlichen Fußballvereine nahmen nicht einmal Notiz von den Gästen. Und wieder sollten!"« Sozialdemokraten die Pleite verdecken. Di« Sozial' Verräter, die man vorher nicht gebraucht hatt«, so" ten dann ihr« Kommandos bereitstellen statt der Bürgerlichen den Gastgeber spielen. Wo blieben denn di« großen Bataillone der K o m m u’ Niste n, di« auch zu den Einladern zählten? Antipow schreibt weiter: „Charakteristisch ist, daß in der Stadt Anssi die Leiter der sozialdemokratischen Organisativ mit Hilfe der Polizei den Versuch machten, t 1*' den Spielern ihres Kommandos, welches unseren Fußballern spielte, die Fußballschuhe we,' zunehmen. Da erklärten ihnen ihr« Spieler, dc' 'sie dann eben barfuß spielen würden. Nach dem Ausschluß von zwei Klubs aus b" sozialdemokratischen Organisation, welche sich 0 dreisteten, mit unseren Sportlern Wettkämpfe au' zutrage», erklärten sich 14 Klubs, angehörend,-« sozialdemokratischen Organisation, völlig so"d>' risch mit den beiden. Auf dies« Art und S3c'' blieben die sozialdemokratischen Führer isolier•• ohne Massen." Jedes Wort ist Lüge!, Wenn die Kommunisten die Einheitsfront win lich wollen, dann müffen sie zunächst di« Lüg«"' Antipows unschädlich machen.
Vcrelnsnadiridtfen Atns-Ansschnßmitglieder, Achtung! Mittwoch den 6. Feber, um 7 Uhr abends findet im Partei' heim eine Ausschußsitzung statt. Verlanget überall
Volkszünder
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