Seite 2MenStag, 28. Mai 1935Nr. 121Vie endgültige Mandatsverteilungdurch die ZentralwahlkommlsslonPrag. Montag Bormittag trat im Innenministerin» die Zcntralwahlkommisston zusammen, um die endgültige Aufteilung der Mandat« für Abgeordnetenhaus und Senat auch im zweiten und dritten Skrutinium vorzunehmen. Der Beschluß über die Ernennung der A d g e o r d n e»1 e« erfolgte um 11.15 Uhr, bezüglich der Senatoren um 12.30 Uhr, von diesem Zeitpunkt an giltauch die Immunität aller gewählten Parlamentarier. Die endgültige« Ergebnisse der Wahlen inSAbgeordnetenhaus find demnach folgende:8,231.412 1S1 108 1 300(281*)Gülti-eMandate imMandateStimmenI.II.III.insgesamtSkrutiniumTschech. Agrarier...• 9••1,176.5933311145(46)Tschech. Sozialdemokraten.• a•••1,034.774271138(39)Tschech. Nationalsozialisten'••■■a755.880199M28(82)Kommunisten....•••849.509181230(30)Tschech. Bolkspartei...••G•615.877166«_•22(25)Deutsche Sozialdemokraten■ V•299.94247—11(21)Slowakisch« BolkSpartei.•••564.27317522(19)Bund der Landwirte..■•142.399—55(16)Deutsche Christlichsoziale.»■•162.781—66(14)Tschech. Gewerbepartei..448.04789M17(12)Ungarn und Wahlblock..291.831639(9)Sudetendeutsche Partei(Henlein)V•1,249.53035944(—)Gajda-Faseisten....•167.433—66t—)Beamten-Partei(Rajenznik)•10.213—d——(-^)Schuldnerpartei(Weinlich)• 41a•5.977——w——(—)Närodni sjednoccni...•••456.35389—17(18)Polen und Juden 4 Mandate, Deutsche Nationalpar«*) Hiezu noch die früheren Parteientei 7 Mandate, Deutsche Nationalsozialisten 8 Mandate.Im zweiten Skrutinium waren 2,998.454Reststimmen zu verwerten, auf die 108 Mandateentfielen. Die Wablziffer für das zweite Skrutinium betrug 27.508. Im dritten Skrutiniumwar aus den Stimmen der durchgefallenen Parteien noch«in Mandat zu besetzen. Durchgefallensind lediglich die Beamtenpartei(tschechisch mit 10.213 und die Schuldnerpartei(deutsch) mit 5977 Stimmen. Das eine Mandatfiel also der Gruppe der tschechischen Parteien und innerhalb dieser der stärksten Partei,d. h. den tschechische»Agrariern zu.Das amtliche Ergebnis für den SenatGültige Mandate im Mandat«Stimme« I. II. HI. insgesamtSkrutinium*) Hiezu noch vier Mandate der deutschen Nationalsozialisten.Tschech. Agrarier......1,042.924157123(24)Tschech. Sozialdemokraten.WVVG910.252136120(20)Tschech. Nationalsozialisten«••■•672.126104—14(16)Kommunisten....■•■•■740.69696116(15)Tschech. Bolkspartei...•■•N557.68483—11(13)Deutsche Sozialdemokraten••••271.0972316(11)Slowakische Bolkspartei.■• V■•495.16674—11(9)Bund der Landwirte..•■•129.862——(9)Deutsche Christlichsoziale.•■■••155.234—33(8)Tschech. Gewerbepartei..••■«•393.73235—8(6)Ungarn und Wahlblock..•• aW■259.8323216(6)Sudetendeutsche Partei(Henlein),G1,092.255175123.(—).Ga,da-Fascisten.'■'W145.125"—■Z—*(—)Schuldnerpartei(Weinlich)■•973———(—)Närodni sjednoceni...410.09536—9(S)7,277.05390546150(146»)Im zweiten Skrutinium waren für denSenat 2,854.589 Reststimmen zu verwerten, aufdie 54 Mandate entfielen. Die Wahlzahl für daszweite Skrutinium betrug 48.265. Im drittenSkrutinium waren die Stimmen der durchgefallenen Partei Bund der Landwirte(129.862) aufdie erfolgreichen Parteien der nationalenMinderheiten(übrige deutsche Parteienund Ungarn) und die Stimmen der durchgefalle nen Schuldnerpartei(973) und derGajda-Fascisten(145.125) auf die tschechischenParteien und Kommunisten aufzuteilen. DieSchuldnerpartei hatte bekanntlich auf ihre Parlamentsliste mehr deutsche und auf ihrer Senatsliste mehr tschechische Kandidaten, so daß die letztere den tschechischen Parteien zugeteilt wurde. Zubesetzen waren im dritten Skrutinium noch sechsMandate, von denen je drei auf di« erfolgreichendeutschen'(und ungarischen^ und fe drei auf dieerfolgreichen tschechischen Parteien zu verteilen waren. In j e d e r nationalen Gruppe erhielten die drei größten Parteien je ein Mandat,das ist im tschechischen Lager Agrarier, Sozialdemokraten und Kommunisten,im deutschen Lager Henlein, Sozialdemokraten und die Lifte 11 des ungarischdeutschen WahMocks: dieses letztere Mandat erhielt der frühere AWG-Senator Kost! a-Rei-chenberg.Unsere neuen ssrsktkonenAbgeordnetenhausDie Deutsche sozia.demokratische Arbeiterpartei hatte für das zweite und dritte Skrutiniumins Abgeordnetenhaus folgende Genossen nominiert:Siegfried Taub(Wahlkreis XI),Franz Kav(Wahlkreis VH),’Wenzel Jaksch(Wahlkreis Vlll),Franz Maeoun(Wahlkreis II).Rudolf Heeger(Wahlkreis XIV),Irene Kirpal(Wahlkreis V),Anton Schäfte(Wahlkreis Hl).Zusammen mit den im ersten Skrutinium gewählten Genossen:Franz Kögler'(Wahlkreis V),Dr. Ludwig Czech(Wahlkreis VI),Eugen d« Witt«(Wahlkreis VH),Rudolf Zisch!«(Wahlkreis XU)bildet unsere Parlamentsfraktion einen Klub vonelf Abgeordneten.Unsere Senatsfraktionbesteht aus den beiden im ersten Skrutinium getollten Genossen:Josef Reyzl(Wahlkreis HI),Dr. Carl Heller(Wahlkreis IV)'und den vier weiteren im zweiten und drittenSkrutinium gewählten Genoffen:Theodor Hackenierg(Wahlkreis l),Ernst Grünzner(Wahlkreis HI),Heinrich Müller(Wahlkreis IV),Wilhelm Nießner(Wahlkreis XI).Andere FraktionenDie deut Ren Landbündler entsenden ins Abgeordnetenhaus Rudolf Böhm, Lothar Kunz, Dr.Franz Spina, Franz V i e r e ck e l und WolfgangZierhut. Bi k auf Kunz, der als Wirtschafts-bxsitzer aus Mährisch-Beraun figuriert und Landessekretär für Mähren ist, gehörten alle anderen bereits dem früheren Parlament an.Die deutschen Ehristlichsozialen entsenden indas Abgeordnetenhaus die bisherigen AbgeordnetenDr. Felix L u sch k a. Dr. Robert Mapr-Har»ttn g und-Erwin Za fi k eI sowie Han« Schütz.Gewerkschaftsobmann(Zwittau). Anton Schlu»sch e, Redakteur(Freudenthal), und Dr. Jng. HansLokscha, Dozent(Brünn). In den Senat kandidieren di« Christlichsozialen die früheren Senatoren Hilge.nreiner und R«hl und den ehe-maligen Abgeordneten Scharnagel.Der Wahlblock(die frühere DAWG, die Gewerbepartei und die Gruppen um Dr. Hanreich undFahrner sowie ein Teil der Deutschnationalen), dermit den beiden ungarischen Parteien auf einer gemeinsamen Kandidatenliste kandidierte und in denhistorischen Ländern 26.871 Stimmen erhielt, hat bekanntlich von den ungarischen Partnern, die ohnedies schon den deutschen Abgeordneten aus der ZipsNitsch ins zweite Skrutinium nahmen, keinMandat erhalten; dafür wurde in den Senat derfrühere Senator Kostka im zweiten Skrutinium30koman mEmil VachekDeutsch vorAma AurednltekSie waren roh, niedrig, gemein, nicht gentlemanmäßig wie Beinsteller. Sie nahmen den Menschennicht nur Geld, sondern auch die Gesundheit, dasLeben. Ihre Taten verbreiteten Entsetzen.Beinsteller war fuchsteufelswild gewordenund schrie:„Bon mir wirst du nie auch nur dasgeringste bekommen, du Fatzke I"Eliaschek würdigte ihn noch immer keinerAufmerksamkeit und starrte aufmerksam zur Zimmerdecke. Anscheinend überlegte er, ob er demAnkömmling wenigstens ein Wort schenken sollte.Dann entschloß er sich, den törichten Mann zubändigen, und sagte ruhig:„Aergere dich nicht,Alter, vor dem Mittageffen ist es schädlich."Der Kerl sprach sogar gewählt. Das warder Gipfel aller Illoyalität. Beinsteller glaubtevor Wut platzen zu müffen und brüllte:„Fallsdu nicht eine aufs Dach kriegen willst, so steh auf,wenn du mit dem Ferdl Beinsteller sprichst!"„Du bist der Beinsteller?" fragte Eliaschek,ohne sich von der Stelle zu rühren.„Jawohl, der Beinsteller!" lautete die stolzeAntwort. Er hoffte, daß nach dieser Enthüllungder grüne Junge sein Benehmen ändern werde.„Beinsteller!... Beinsteller? Du posaunstdas in die Welt, als hättest du den Kohinur gestohlen. Unsereiner hat aber nie von dir gehört!"„Du behauptest, nie etwas von Ferdi Beinsteller gehört zu haben?" krächzte der Angegriffene.„Wenn du es nicht weißt, du Fatzke, so will ichdirs sagen. Du warst noch naß hinter den Ohren,als Ferdinand Beinsteller schon brav gestohlenbat. Ferdl Beinsteller stiehlt schon vierunddreißigJahre lang und ist gerade daran, seine fünfzigsteStrafe anzutreten."„Damit prahlst du noch?" fragte Eliaschekfrostig.„Ich stehle auch schon seit meinem sechzehnten Lebensjahr, heute aber, mit meinemsiebenundzwanzigsten, sitz' ich zum erstenmal hin-tex dem Gitter. Bon solchen Hasen wie du habe ichim Krieg als Charge Zigaretten sür mich holenlassen."Diese Beleidigung konnte Beinsteller natürlich nicht mehr ertragen. Mit zwei Sprüngen stander an der Pritsche, um den Lästerer zu bestrafen.Er hob beide Fäuste— Eliaschek schaute ihn an,stand mit einem Satz auf den Beinen„quirlte mitder rechten Hand"— so schilderte es Beinstellerspäter— und lenkte Ferdls ganze Aufmerksamkeitauf diese Hand. Dann versetzte er Beinsteller mitder linken einen Stoß, der das Furchtbarste war,was der Ferdl bis setzt erlebt hatte. In Wirklichkeit war es ein harmloser Schlag. Da Deinstellerim Boxen aber keine Erfahrung hatte, sank er wieein Sack zu Boden und verlor beinah das Bewußtsein.Die junge Generation hatte der alten gegenüber den Vorteil, im Boxen bewandert zu sein.Der alte Konflikt zwischen Vätern und Kindern hatte selten so schnell und mit einer so klarenNiederlage geendet wie in diesem Fall. Beinstellerwar sich dessen bewußt und verharrte wohlweislichin der vorgetäuschten Ohnmacht. Er war nicht nurin seiner moralischen und physischen Autoritätgeschlagen, sondern er hoffte außerdem mit seinemAnblick den boxenden Dieb Eliaschek endlich weichzu stimmen, damit er ihn labe und mit der Aufmerksamkeit behandle, die ihm gebührte.Unglücklicherweise fiel dem Eliaschek so etwasgar nicht ein. Er vergönnte dem Geschlagenennicht einmal den Anblick befriedigten Selbstbewußtseins und Stolzes, was Deinsteller an seiner Stelle gewiß nicht unterlassen hätte. AIS erdiese Angelegenheit erledigt hatte, legte sichEliaschek wieder gelangweilt auf die Pritsche undkümmerte sich noch weniger um Beinsteller alsvordem. Sein Benehmen sa"te: Tue meinetwegenwas du willst, du interessierst mich überhauptnicht.... Er kümmerte sich auch gar nicht darum,was der Aufseher zu der Szene sagen werde. Dieser war Beinstellers letzte Hoffnung. Als auch dieser versagte, blieb ihm nichts anderes übrig, alsohne Hilfe des Eliaschek das Bewußtsein wiederzuerlangen. In diesem Augenblick waren auf demGange die bekannten Schritte des Herrn Fleckchen zu vernehmen, Bcinsteller erhob sich mit demGefühl, einer vollkommenen Niederlage. Erglaubte, der unglücklichste Mensch der Welt zusein.Aber er sollte sich sehr bald überzeugen, daßder Mensch nie die Grenzen seiner Leiden kennt.Herr Fleckchen betrat die Zelle; er hielt Schüsscl-chen und Eßgerät in den Händen. Zwei Schüsselnentstieg der armselige Geruch von Einbrennsuppeund Hirsebrei. Daneben duftete das aus demWirtshaus geholte Mittagessen: Suppe mitLeberknödeln, italienisches Gulasch mit Makkaroni,Häuptelsalat und Palatschinken.Da schau, wie aufmersam Herr Fleckchen ist,dachte Beinstellter. Bringt ein Mittageffen, wieich's nicht habe, wenn ich auf freiem Fuß bin. Gehobener Stimmung, erfreut von dieser Aufmerksamkeit, streckte er die Hände nach dem Servierbrett mit den verlockenden Speisen aus.„Aber Ferdl", wehrte gutmütig Herr Fleckchen,«was fällt dir denn ein? Hast du es bezahlt,daß du so danach greifst? Es gehört Herrn Eliaschek, er ist marod, du siehst es ja, und darf sichzubeffern. Das ist für dich...Er schob ihm die. Einbrennsuppe und denHirsebrei zu. Diese Schüsseln hatten Beinsicllerschon vorher nicht gut geduftet, jetzt stanken siegeradezu.„Das soll ich fressen?" fragte ex aufgebracht.«Wird schon so sein, da man dir'S geschickthat", meinte Herr Fleckchen.„Aber, er..." versuchte Beinsteller einzuwenden.alS einziger Vertreter d«S ehemäktz Meraken DSc«gertmnS gewühlt.•Die Kommnmsten entsenden vier deutsche Abgeordnete inS Parlament, und zwar Florian Schenk(Komotau) und vreiRedakteure(!) Rödler(Ratschendorf), Gustav B e u e r(Reichender-!und Rudolf Appelt(Ober-Hänichen).Sie tschechischen Sozialdemokratenhaben eine 88 Mann starke Parlamentifraktion, di«aus folgenden Genoffen bzw. Genossinnen besteht:Dr. Alfred Meißner. Marie Jurnkrkovä«V o r l o v ä, Rudolf T a h e r l e, Antonin Ham MRobert Klein, Dr. J-sef Maeek, AntonieS r b a. Rudolf C h a l u p a, Josef S t i v i n. Jaro»slab H l a d k y. FrantiZek R 11 m e c, Ludik P i k,Antonin R e m e s, Frantisek N o v h, Josef E s n e r,Frantisek D l o u h y, Jakub P o l a ch, Frantis«T h m e i. Rudolf Bechynk, Jaroslav K u k e r e,Vaclav Jasa, Alois Langer, Karel BrasilFelix K u t e r a, Dr. Ivan Markovik, Dr. JvaHDer ei, Ferdinand Benda, Jan B e c I o, JowKopasz. Bohumin L a u s m a n, Dr. Jos«Mares, Jng. Jaromir N e k a s, Frantisek N e v'meister, Julin» Revay, Jgnac S ch u l c z. Lee«pold Vavercka. Als Vertreter der jüdischen Pantei wurden auf die Liste 2 Dr. Angelo G o l d st e i•und Tr. Chaim Kugel gewählt.Senat: Fra tsek Mo d r a ü 11; Bettv Kar«piskovä, Vilem Br o d e c k Ü, Frantisek T*mäsek, Vojttch Dun d r, Dr. Frantisek Sou«kup, Bojta Benes. Jng. Arnost W ter, JaeiFilip i.nskh, Pavel H a v r ä n e k, JosMThalupntk. Felix C a s n h. Jan B«'>c if J,’ Josef Balla, Emma Äoutkovä, AloitK r i J, Rudolf M a c e k, SSkicTnb N k m e ö i I>Jindkich N e n t v i ch, Frantisek Z i m ä k.Gewählte Mitglieder derböhmischen LandesvertretungDeutsche sozialdemokratische Arbeiterpartei:Bruno Grund,Dr. Emil Strauß,Heinrich W o n d r a k,Richard Lorenz.Bund der Landwirte: Leonhard K a i s 16JosefFiedler.Deutsche Christlichsoziale: Dr. Adol Kuß!Tschechische sozialdemokratische Arbeiterpak^tei: Fr. M a ch a t e I, Vaclav Marek, Dacia?Ksandr, Ant. Herynk, Franz. Petra!'o v 4, Vaclav Prochazka, Josef No v a k, Jos«!P r a Z a k. Vladimir A p e t a u r, Jan K o'kos kä.Mißerfolg Stflbrnys In Groß-PrrfDm Ergebnis der Wahl in die Landesund Bezirks VertretungLandeswahl 28. v.Nationale Bereinigung 127.872Tsch. Nationalsozialisten 109.246Tsch. Sozialdemokraten 73.401Kommunisten 65.890Tsch. Gewerbepartei 35.860Tschechische Volkspartei 27.525Tschechische Agrarier 16.301Henlein 14.149Fascisten 4.773Deutsch« Sozialdemokraten 2.748Wahlblock 288DAWG 2.358Christlichsoziale 1.134Bund der Landwirte 307Parlame-v'wähl 19."'140.10k107.20079.77869.76«36.50t29.76!17.00?12.58*4.8013.31*| 2.23*' 1.51»46!„Ferdl, ich rate dir freundschaftlich", erklärtHerr Fleckchen,„schiel nicht nach fremden Eß'schalen, wenn du willst, daß wir gute Freun^bleiben. Hier bin ich und die Behörde, niema"'andrer hat dreinzureden. Wenn dir'S nicht pal?dann gibs her und ich geb' cs einem andern,kein so gnädiger Herr ist wie du."Vernichtet neigte sich Beinsteller überSchüsseln. So sah es jetzt im Gefängnis aus.£(tverdiente, alte, aber altmodische Dieb wird zw?geduzt, aber man nennt ihn bei seinem Ta»!'namen und bringt ihm ein schlechtes Essen.junger Bursch, der Geld und genügend Frechd^hat, wird per Sie angesprochen, Herr tituliertmit Speisen aus einem Restaurant gefüllt"'Beinsteller war nicht aus Marzipan. Es war Wgleichgültig, wie man ihn titulierte und tvEman ihn fütterte. Er war aber nicht so charakstl'los, um, ohne zu protestieren, die Korruption■'*dulden, die die Würde des altehrwürdigen Gesa»'genhauseS störte.„Und daß du'S weißt— ich fress' eS nicht?,schrie er und warf den Löffel hin.„Dar lass'alter Mann mir nicht gefallen. Ein hergelaufen^Bub wird vor meiner Nase mit GulaschPalatschinken gestopft, und ich, der alte Bein'steiler bekomme so einen Fratz vorgesetzt." J„Wen duzt du?" brüllte drohend 9^Fleckchen und kam immer näher.„Wem verMdu den Gehorsam?"Aber Beinsteller ließ sich nicht einschüchü^'«Ich bin mit dir auch nicht in die Schule gegan'gen, daß du mich duzt. Ich versag' dir«n«nicht den Gehorsam— ich will nur, daß hier&und jung gleich behandelt wird."„Also so ist eS?" entgegnete Herr Flecks„so ein Früchterl ist aus dir geworden?justament, ich lass' mich nicht gehen, wenn ZeuO^anwesend sind; diese Freude sollst du nicht skleben, Ferdinand! Jetzt gibt es'Krieg, jetzt V*du nichts zu lachen..(Fortsetzung folgt.),