Nr. 200
Freitag, 28. Suguft 1936
Seife 5
Wer IstL. S.?
(R. F.) In derDeutschen Land- p o st" war.vor kurzem die Meldung zu lesen, daß die dänische Großbauernorganisation..Land« bruferneS Samenflutning" eineBauern« Miliz" in der Stärke von 10.000 Mann orga­nisiert, um so bei Zwangsversteigerungenein­greifen"' und bei dem geplanten Produk« tionSstreik auf die ganze Landbevölkerung den notwendigenmöralischen"'Druck ausüben zu können. DieLandpost" hat diese Meldung mit tiefer Befriedigung verzeichnet. Kein Wunderi ES handelt sich ja nicht um eine Arbeiter-, sondern um eine Großbauernmiliz, und der Streik, den die ,;L. S." vorbereitet, hat ja nur den.Zweck, die dänische Bevölkerung äuszuhungern, nicht aber einen Unternehmer dazu zu zwingen, von seinem erhöhten Profit etwas für die Verbesserung der Lebenshaltungseiner" Arbeiter abzugeben. Und außerdem richtet sich diese Aktion gegen eine demo­kratische, ja sogar sozialdemokratisch­radikale'Koalitionsregierung, gegen die jedes Mittel recht und erlaubt ist. Aber wer ist nun eigentlich dieseL. S."? DieBasler Nachrichten", ein rechtsbürgerliches Organ, bringt darüber einige Einzelheiten, die auch bei unseren Kleinbauern interessieren dürften. Zunächst stellt das erwähnte Blatt fest, daß dieL. S." als besondere Großbauernorganisa- tion im Jahre 1031 als Konkurrenz ge­gen den 100.000 Mitglieder zählenden Zen- tralverbandderLandwirtschaftS- vereine und den 80.000 Mitglieder umfassen­den Zentralverband der Häusler gegründet worden ist. Ihr Einfluß auf die däni­sche Bauernschaft ergibt sich aus der Tatsache, daß die alsFreie Volkspartei" firmierteL. S." bei den Pärlamentswahlen vom 22. Oktober 1938 5 Mandate erhielt, die traditionelle Bauernpartei
(Venstre  ", d, h.Linke") 20 Mandate. Ferner berichtet der Korrespondent des schweizerischen Blattes, daß die Organisationen derL. S." nur in Siidjütland zu finden sind, also in jenem Teil Dänemarks,  'der früher zu Deutschland   gehörte. Und daran schließen sich Feststellungen an, die be­weisen, daß dieL. S." In Dänemark   die Nolle einer Hitler-Filiale spielt, und das Produkt einer Gleichschaltung der Ueberreste des dänischen Feudalismus mit dem Dritten Reich ist. Zwei, der Hauptgeldgeber derL. S." sind einGrafErikBernstorff-Gylden- steen und ein Baron Mochaus von Plessen. Beide waren während des Krieges deutsche   Offiziere und sind erst seit kurzem däni­sche Staatsbürger, ohne deshalb ihre Verbindun­gen mit reichdeutschen Junkerlreisen aufgegeben zu haben. Die übrige Führergarde setzt sich aus dänischen LehnSgrafen, Hofjägermeistern und Kammerherren zusammen, von denen dieBasler Nachrichten" feststellen, daß sie enge verwandt fchaftliche Beziehungen nut dem reichdeutschen Junkertum haben, und daß sie, die während der absoluten Monarchie in Dänemark   den Staar regierten, heute durch die Demokratieentmach­tet" sind. Da? ist das Bild jener Leute, die das Wohl­gefallen unserer Agrarier gefunden haben. Es ist allerdings anzunehmen, daß dieLandpost" an ihnen keine große Freude erleben wird. Der von denL. S." im Herbst 1038 inszenierte ,,Valuta­streik", durch den eine Inflation erzlvnngen wer­den sollte, ist kläglich gescheitert, und die Bauern selbst haben am 22. Oktober 1935 Ihr Urteil über diese Politik gesprochen. Es ist mit Sicherheit an­zunehmen, daß der auf den 13. September, zwei Tage vor den Landsthing-(Oberhaus-)Wahlen, angesetzte M i l ch st r e i k mit dem gleichen Er­gebnis enden wird.
» Aius v. Kreis ruobaii Samstag, den 20. August 1086, nachmittag? 8 Uhr, in Aussig  , Volkshaus, Sitzung der Kreil- fuhballeitung. Die Genossen werden ersucht, sich pünktlich einfinden zu wollen, da wichtige. Punkte zur Tagesordnung stehen. Die Kreisleitung.
Nichteinmischung." Ein Leser schreibt uns:. Daß die Neutralitätsinitiätive der französischen  Negierung, auch wenn ihr sämtliche Regierungen des Planeten beitreten sollten, praktisch durchaus keine Nichtintervention erzwingen kann, ist klar. Denn die Einmischung in die Innenpolitik ande­rer Länder als Mittel der Außenpolitik einer gan­zen Reihe von Mächten muß ja nicht gerade durch ihre Staatskanzleien gehen. GeivöhnIIch geht die Einmischung sogar andere Wege, und sie sind doch wirksam, Auch in unserer Republik I Denn nicht weniger als rund 48 Prozent ihrer parlamentarischen Parteien(nach ihrer Stärke im Abgeordnetenhaus berechnet) unterliegen dem direkten oder indirekten Einfluß ausländischer Faktoren und Mächte. Die Henleinpartei empfängt ihre Weisungen aus Berlin  , die' KPC aus Moskau  , die Magyaren aus Budapest  . Die magyarische» Christlichsozialen unterliegen außer­dem vatikanischen Einflüssen, an denen die drei anderen katholischen Parteien auch nicht frei sind. Atn meisten von ihnen emanzipiert hat sich die tschechische Bolköpartei. Die deutschen   Christ- lichsozialen sind überdies zumindest indirekt via Wien   vom weltlichen Nom beeinflußt. Zwei Tat­sachen sind dabei besonders auffallend: Sämtliche Oppositionsparteien sind mehr oder minder vom Auslande abhängig. Das Närodni sjednoeeni sei nurmangels Beweisen" bet Seite gelassen. Die Affäre des nunmehrigen Abgeord­neten K u t rechtfertigt zumindest einigen Ver­dacht. Von Moskau   abgesehen, sind es dieselben ausländischen Faktoren, die eine laute moralische und stillere niaterielle Intervention gegen die spa- nischeDemokratie betreiben, die auch unsere Oppo­sitionsparteien kommandieren. Während lamm­fromme Demokraten sich und die Demokratien von der leider unrichfigenBeschuldigung" reini­gen, sie rüsten zu einem Kreuzzug gegen bie* Faschismen, haben diese den Kreuzzug gegen die Demokratien mit den Mitteln der Einmischung in deren Innenpolitik bereits eingeleitet. Dieser Tat­bestand sei zur Klärung der künftigen Kriegs­schuldlüge bereits heute festgehalten. Unfallverhütung. Es ist eine bekannte Tat­sache, daß ein Großteil der Berkehriunfälle durch betrunkene oder auch nur angeheiterte Kraftfahrer hervorgerufen wird. Der schwedische Verband abstinenter Kraftfahrer, der eben sein zehnjähriges Bestehen feierte und der für seine 1 0.0 0 0 M i t g l i e d e r eine eigene Versiche- rungSgesellschast hak,"berichtet/daß Äe' äüSge- zahlte Versicherungssumme weniger als zehn Pro­zent der eingezahlten Prämien betrug, während die entsprechende Ziffer bei pen andern Gesell­schaften 68 Prozent betrug. In Norwegen   legt die Regierung einen Gesetzentwurf vor, der allen Berufschausfeuren und Fliegern acht Stun­den vor Dien st antritt den Genuß alko- holtscher Getränke mit mehr als 2.8 Prozent Al­kohol verbietet. In verdächtigen Fällen kann die Polizei eine Blutprobe vornehmen; wenn das Blut mehr als 0.8000 Alkohol enthält» wird der Fahrer bestraft. Feanlreichs Ministerpräsident abstinent. L<on Blmn wurde zwar von französischen   Wein­bauern als Abgeordneter gelvählt, trinkt aber selbst nur Wasier, was ihm von seinen Gegnern, nebst seiner jüdischen Abstammung, immer wieder vorgehalten wird. Auch Clemenreau, Potneqrrt, Millerand und Do um er tvaren Abstinenten, doch haben sie aus poli­tischen Gründen ihre Ueberzeugung nicht öffent­lich vertreten, denn kein Gott wird in Frankreich  so hoch geehrt, wie. der Gott des Weins. Der Weinbau spielt in Frankreich   eine große Rolle und Millionen werden für Propaganda für Wein­genuß ausgegeben. Der Löwe als Banktresor. Die Hauptattrak­tion eines Wanderzirkus auf dem Montmartre in Paris   ist gegenwärtig ein Löwe, genannt Cäsar, von dem sein- Besitzer erklärt, daß er bereits drei Menschen getötet habe. Ist die Vorstellung be­endet, so befestigt der Besitzer an dem Käfig des Löwen   einen großen Zettel, ans dem ebenfalls die Untaten Cäsar» zu lesen sind, und wirft dann die Einnahmen des Abends wohlverpackt in einen Sach durch die Gitterstäbe neben den friedlich schla­fenden Löwen  . In Wirllichkeit hat Cäsar noch keinem Menschen etwas zuleide getan, anderseits hat es aber auch noch niemand gewagt, dem Be­sitzer des Tieres die Kaffe zu stehlens Wteviele uneheliche Kinder kommen zur Welt? Es ist keineswegs allgemein bekannt, daß bei un» im Staate jedes zehnte zur Welt kommende Kind unehelich geboren wird. Im Borjahre kamen ins­gesamt 28.080 uneheliche Kinder zur Welt, von! denen'874 tot geboren wurden. Es ist überhaupt auffallend, daß die Häufigkeit der Lotgehurten hei den unehelichen^Kindern viel größer ist als bei den ehtlich geborenen. Den größten Anteil,' nicht nur absolut, sondern auch relativ, an den. unehelichen Kindern hat dar Land Böhmen  , wo 12.696 solcher Kinder ,zur-Welt kämen. Mähren  -Schlesien   folgt mit. 8986, die Slowakei   schließt sich mit 7018 an und den. Reigen beschließt Karpafhörußland mit 2100. Bezeichnend ist, daß auch die unehelichen Ge­burten im gleichen Matze-von Jahr z» Jähr zurück­gehen wie die Geburtlichkeit überhaupt allgemein absinkt.:
Die Goldfestung. Mitten in der Oednis der amerikanischen   Prärie, auf dem Fort Fox ist so­eben der Bau einer uneinnehmbaren Festung vollendet worden: hier wird das Gold, das den USA   gehört, lagern und aufbewahrt werden. Die Ueberführung dieses Goldes im Werte von sechs Milliarden Dollar, das sind ea. 138.000,000.000 KS aus den Keller» der Banken in Washington  , Philadelphia   und New Fort beginnt bereits in den nächsten Tagen. ES wird in 18 Panzerzügen befördert werden. Gleichzeitig werden in der Um­gegend des Forts Manöver beginnen, und hier ist bereits eine kleine Armee von 28.000 Soldaten zusgmmengezogen. Seit dem Waffenstillstand 1918 hat er in den-USA   noch leine so., große. Druppenzusammenziehüng gegeben. Die Manöver werden einige Wochen dauern. Die Mitteilungen der Regierung bringen diese Manöver mit der Ueberführung der Golder in keine Verbindung. Aber es ist für niemanden ein Geheimnis, daß es sich um keinen Zufall handelt. Solange man dar Gold in die Keller der Goldfestung hinunterbrin­gen und alle Signal- und Schuhapparate auspro­bieren wird, ist es wohl notwendig, das Fort ge­nügend zu bewachen. Und deshalb sind die Trup­pen dorthin zusammengezogen worden. Selbstver­ständlich werden auch die Panzerzüge des Gold- transports genügend überwacht werden. Die Gold­festung selbst befindet sich weit von jeder mensch­lichen Behausung und sehr weit vom Meer, und sie wird im Kriegsfälle keine feindlichen Flieger zu fürchten brauchen. Unter den Felsen befinden sich betoneisengeschützte Keller, die durch ein ganzes Labyrinth unterirdisches Gänge miteinan­der verbunden sind. Um das Fort herum find zwei tiefe Wassergraben errichtet worden. Im Notfälle wird man die Festung in wenigen Minuten über­schwemmen können. Der Ban dieser Goldsestung hat mehrere Millionen Dollar gekostet,(j) Karlstad  FranzenStadMarientad. Dar Ge­sundheitsministerium hat in den Häusern des»Wei­ßen Kreuzes" in Karlsbad  , Jranzenbad und Ma- rienbad für die nächste Zeit noch einige Zimmer zur Verfügung. Anmeldungen für den Monat Septem­ber können noch vorgenonnnen werden. Sie sino un­verzüglich. an dar Ministerium für öffentliche» Ge­sundheitswesen, Prag   il., Vyiehradskä 16, einzu­senden. Die Häuser werden in humaner Weise geführt und sind nicht auf Gewinn berechnet. Sie gewähren ein angenehmes Wohnen in absolut reinen und zweckmäßig eingerichteten Zimmern. Die Gäste werden in einbettigen, Familien in mehrbettigen Zimmern untergebracht. Nach Vorlage eine? Mit­tellosigkeitszeugnisses und einer ärztlichen Zeugnis­se» werden noch wettere Ermäßigungen von den an­geführten Zimmerpreisen gewährt. In Karls­ bad   betragen die. Preise: Im September für ein einbettige» 10 bis 14 Ai, für ein zweibettiger Zim­mer 18 bis 20 Ai  ; im Oktober für ein einbettige? 8 bi» 8 Ai, für ein zweibettiger Zimmer 10 bi» 18 Ai  ; in Franz en»ba d betragen die-Preise im September für ein einbettiges 8. bis 6 Ai, für ein zwejbeftige». 8 bis 10 Ak;, in Marienbad  im September für ein einbettige? 8 bi? 10 Ak, für ein zweibettiger 18 bi» 20.Ai  ! Die Verpflegung kann itzl imd ayher dem Hause vorgenommen wer­den, ist nicht obligatorisch, und! e» wird,jedem Gast überlassen, sich'nach seinen Bedürfnissen und nach seiyen'.MÜnschen, zu verpflegen. Der Pensionspreis in KqrhrRüi beträgt 20, 28 und 80 Ai, in Fran- zenSbad 20 Ai und in Marienbad   28 Ai pro Tag. E? wird auch Diätkost respektive.Verpflegung nach Bestellung-oder nach.Einzelwünschen verabreicht.
Mehr Blast» weniger Zora.(9t. F.) Der Halbjahresauswei? der tschechoslowakischen Tabak­regie weist eine wesentliche Steigerung de? Zigarren- und ZigarettcnabsatzeS auf. An Zigarren Ivur- den vom Jänner bis Juni 1936 68.66 Millionen Stück abgesetzt, gegen 88.84 Millionen in der glei­chen Zeit de? Vorjahres. Der Gesamtabsatz an Zigaretten betrug 5.260.28 Millionen gegenüber 8.109,08 Millionen. Dabei ist es bemerkenswert, datz der Absatz der billigsten Zigarette, der»Zora", von 8.438.200.000 auf 8.164,470.000 zurückgegan­gen, der der»Vlasta" dagegen um fast ein Drittel (von 1008 Millionen auf 1886 Millionen) gestiegen ist. Der Verbrauch der Memphi? ist dagegen weiter- ,h,in.,vpn.s6,4 anf..2io, her derEgW.",.»on 187 auf 140 Millionen gesunken. Dabei ist. bemerkenswert, daß der Verbrauch der entnikotinisierten Memvhir von 18.64 auf 22 Millionen gestiegen ist. An Ziga­rettentabak wurden 288.705 Kilo(in der gleichen Zeit der Vorjahrer 245.000 Kilo) verbraucht. Im ständigen Rückgang befindet sich die Zahl der Pfei­fenraucher und der Tabakschnupfer, war da» Sinken des Absatzes von Pfeifentabak von 8.45 Millionen Kilo auf 8.38 Millionen und de» Absatzes von Schnupftabak von 25.115 auf 28.495 Kilo beweist. Im ganzen ergibt sich eine gewisse Belebung der Ab­sätze» der Tabakregie, der namentlich bei der Ver­schiebung bei den beiden billigsten Zigqrettensorten auf eine kleine Erhöhung der Maffenkaufkrast schlie­ßen läßt. Wie schnell fliegt ein Tennittall? William Til­den hat. zusammen mit seinen Beruf»freunden Stoef- fen und.Bine» komplizierte Berechnungen darüber aufgestellt, und zwar mit Hilfe von Zeitlupenauf­nahmen, wie grob die Schnelligkeit der Tennirbälle während eine» Diatche» ist. Man hat die Service- Bälle gemessen und herauSgefunden,. datz die von Tilden eine mittlere Geschwindigkeit von nicht weni­ger al» 240 Kilometer pro Stunde haben. Die Ge­schwindigkeit der Bälle Stoeffen? und Vine» ist klei­ner, sie beträgt 214 bzw. 206 Kilometer pro Stunde. Wie lange können Lokomotiven fahren? Eine neue elektrische Lokomotive hat dieser Tage die Strecke Malmö  Ange ohne Aufenthalt zurückgelegt. Die Entfernung zwischen den beiden Städten beträgt 1007 Kilometer. Den bisherigen Weltrekord hielt eine nordamerikanische Eisenbahngesellschaft, deren Lokomotiven 740 Kilometer weit fuhren, ohne anzu­halten. Riesenvellchen. Da» Klima Neu-Seeland  » ist für die'Pflanzenwelt außerordentlich günstig. Hier gedeihen allerlei Gewächse, die eine für Europäer kaum vorstellbare Grütze erreichen. Da» norwegische botanische Jnstttut hat vor einigen Jahren begonnen, auf Reu-Seelayd Experimente mit der Verpflanzung europäischer Blumen und Pflanzen zu machen, um zu sehen, welche! Wirkung da» neuseeländische Klima auf sie ausübt. In Oslo   ist jetzt ein Bericht der Expeditton diese» Institutes veröffentlicht worden. E» stellt sich heraus, datz europäische Blumen unter der neuseeländischen Sonne ungeahnte AuSmatze bekom­men. So wachsen z. B. die bei un? so bescheidenen Veilchen und Vergißmeinnicht» sich dort zu riesigen Sträuchern au», die^ einen Meter hoch und spgar noch höher werden. Jeder Strauch ist mit einer Unmenge von Blüten übersät, interessant aber ist, datz die Bwten selbst genau so klelii bleiben, wie sie bei un? sind. Nur die Blätter und Stengel sind unvergleich­lich bsel größer. Analoge Beobachtungen sind auch an änderen Pflanzen gemacht worden. Dahlie» z. B. werden acht Meter hochl Andererseits scheinen einige Pflanzen da» Klima.Neu-Seeland» nicht vertragt» zu können. Preiselbeeren und Himbeersträucher z. B. geht» recht bald'ein..;(i.).
Vor entscheidenden Ereignissen In Bulgarien  (I. I.) Mit der Heimkehr des König- von Bulgarien von seinen Reisen zu Mussolini   und Hitler   steht Bulgarien   vor einer bedentnngSvollen Wendung. Von dee Entscheidung des Königs hängt eS ab, ob in Bulgarien   die B o I k s f r o n t oder der F a s ch i S m u S den Sieg davonirägt. Ein königliches Manifest hat dein bulgari­schen Volk Wahlen in der zweiten Hälfte Ok­tober in- Aussicht gestellt. Es handelt sich nun darum, tvelche Negierung diese Wahlen durchfüh­ren soll. Der Rücktritt der gegenwärtigen Ne­gierung Koffeiwanow, die nur ein Geschäfts- und Beamtenkabinett ist, steht unmittelbar bevor. Ter Charakter und das Programm der konnnenden Re­gierung bestimmen das Schicksal Bulgariens  . Die Volksfront, bestehend ans den Bauer», Demokraten, Sozialisten und Kommunisten, hat die Mehrheit des Volkes hinter sich. Gibt der König dem Druck dieser Mehrheit nach und be­ruft eine Regierung, in der einige Vertreter der Voltrsront sitzen, so werden die Wahlen statt­finden und zweifellos den Parteien der Volks­ front   obwohl sie nicht alsParteien" kandi­dieren dürfen 80 Prozent der Stimmen bringen. Beruft der König gegen den Willen de» Vol­kes, Zankolv zur Negierung, dann gibt es natür­lich keine Wahlen mehr. Dann ist es möglich, daß das Volk sich in einem Aufstand gegen die fa­schistische Diktatur zur Wehr setzt. Im entgegengesetzten Falle ist eS gleichfalls nicht auSgefchloffen, daß Zankow und die Offi­ziere gegen eine demokratische oder zur Demokra­tie hinführende Regierung einen bewaffneten Staatsstreich unternehmen. Der bulgarische Faschismus hat auch einen republikanischen Flügel, die Offizierögruppe um den Obersten Damian W e l t s ch e f f. Ans Feindschaft gegen den König hat die Gruppe Welt- schefs versucht, sich der Volksfront zu nähern; ge- wiise Kreise der Agrarier und der Kommunisten wären bereit gewesen, mit ihr in Verbindung zu treten, die Sozialdemokraten jedoch haben die» entschieden abgelehnt. Sie steht also derzeit außerhalb der beiden entscheidenden Fronten. Sollte sich jedoch der König für eine demoiratische Lösung entscheiden, so ist es nur allzu wahrschein­lich, datz Weitscheff mit Zankow gemeinsame Sache gegen die künftige Regierung machen lvird. Jedenfalls ist der Kampf zwischen Demokra­tie und Faschismus in Bulgarien   in eine entschei­dende Phase getreten. Das ist um so bedeutsamer, als außenpolitisch Bulgarien   zum Einflußbereich Italiens   gehört und in der letzten Zeit wie auf.dem ganzen Balkan   der Einfluß Hitler- Deutschland» sehr,stark geworden ist.
Die Hilfsaktion für Spanien Ter vom Internationalen Gewerkschafts­bund und der Sozialistischen Arbeiter-Jntcrnaiio- nale am 28. Juli erlassene Appell an alle ange­schlossenen und befreundeten Organisationen und die daraufhin in den einzenen Länder» organi­sierten Sammlungen und Aktionen haben bisher zu einem überaus erfreulichen Ergebnis geführt. Bis jetzt sind fügende beträchtliche Eingänge zu verzeichnen: Großbritannien   8500 Pfund, Begien 500.000 Franken, IlSA 10.000 Dollar (außerdem liegt die Ankündigung vor, daß weitere 20.000 Dollar bereits unterwegs sind), Frank­ reich   1 Million Franlen, Niederlande   10.000 Gulden, Schtveden 60.000 Kronen, Nortvege» 56.000 Kronen, Dänemark   25.000 Kronen, Tschechoflowakei 25.000 AU. Das bisherige Ge­samtergebnis beläuft sich damit aus 2,000.000 französische Franken. Von diesen Saminelbeträgen sind über 200.000 Franke» für die Beschaffung von Serum aus Frankreich   und Belgien   ausgegeben worden sowie für Lebensmittel über 450.000 Franken in Frankreich   und teilweise In Belgien  . Die Sen­dungen wurden in Nordspanien, Katalonien   und zum Teil in Madrid   zur Verfügung gestellt. Weiter ist zu berichten, daß eine englische Ambulanz, die mit allen medizinischen Instru­menten und Materialien reichlich ausgerüstet ist, inzwischen nach Spanien   reiste. Für die Unierhal­tung und den Transport wurde aus dem Jnier- nationalen Solidaritäts-Fonds ein erster Zuschuß von 1000 Pfund zur Verfügung gestellt. Auch aus Frankreich   sind weitere Aittbulanzeinheten zusam­mengestellt u»d nach Spanien   gesandt worden, wofür ein Betrag von Über 300.000 Franke» verwendet wurde. Die Sammlungen gehen in allen Ländern weiter und der Rhythmus der Eingänge hält er­freulicherweise ebenfalls an. Die internaiionale Hilfsaktion des Internationalen GewerkfchaftS- bundes und der Sozialistischen Arbeiter-Inter­nationale sowie aller ihnen angeschloffenen Orga­nisationen wird systematisch weitertzeführt.
Roosevelt   auf Wilsons Spuren? New Nprk.New Nori Times" bringen die Meldung, nach welcher sich Präsident Roosevelt  mit dem Gedanke» befaffen soll, für.den Fall, daß er im Novembdr wieder zum Präsidenten der Ver­ einigten Staaten   gewählt würde, eine Weltkonfe­renz einzuberüsen. zu welcher KönigCduard, Stalin  , Hitler, Mussolini   und Le­brun eingeladen werden würden. Derselben würden auch die Vertreter Japans   und Chinas  sowie einiger andere Staaten beigezogen werden.