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Nr. 3

Mittwoch, 5. Jänner 1938

Sudetendeutscher Zeitspiegel

Hitlers ,, Angriff

gegen den Melniker Sender

Gesamtdemission

einer Bezirkssozialkommission Wegen einer verleumderischen

Zeitungsnachricht

staatlichen Lebensmittelfarten an Arbeitslose in Bugunsten einer erhöhten Zuteilung von Auf cho tv i intervenierte am 22. Dezember bei der Bezirksbehörde Marienbad   eine von dem Rechtsanwalt Dr. Manner( SDP) und dem Par­teisetretär Maier( SDP) geführte Abordnung der Arbeitslofen. Darüber berichtete die Marien­bader Beitung" am 23. Dezember u. a.:

" Der Bezirkshauptmann versprach, selbst eine Nachtragsanforderung an das Fürsorgeminifte rium zu stellen. Der Grund für die mangel­hafte Butveisung der Czech- Karten scheint in einem Mißverständnis der Gemeinde Aufchowitz und in dem Verhalten der Bezirkssozial tommission zu liegen, die feine Nach tragsforderung gestellt hat. Die Be girtssozialkommission setzt sich aus Partei- und Gewerkschaftsvertretern, wie vor den Barlaments wahlen vom Jahre 1935, zusammen."

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Seite 3

Prozeß gegen Friedrich Adler  

Amsterdam.( Insa.) Der Sekretär der SA3, Friedrich Adler  , wurde am 29. August 1937 in Rotterdam   verhaftet wegen des Gebrauchs eines falschen Passes, den er für seine Reise via Deutschland   benötigte. Obgleich Adler in Holland  

und fiebzehn Jahren. Sie hatte gerade ihre älteste sofort feinen eigenen Paß vorzeigte, wurde gegen Tochter in einer Dienststelle untergebracht und befand sich auf dem Heimweg...

Ein elfjähriger Knabe abgängig. Bei der Leitmerizer Staatspolizei erstattete der Schmiede­elfjähriger Sohn abgängig ist. Er besucht in meister J. Syčel aus Kuttlig die Anzeige, daß sein Leitmerik die Bürgerschule. Der Knabe ist 145 Bentimeter groß, trägt eine graue Sporthose, eine araue Striciade, eine Mütze und Hausschuhe. Der Verbleib des Knaben konnte bisher nicht er­mittelt werden.

Bugszufammenstoß. Beim Leitmerißer Bahns hof stießen zwei Laftzüge aufeinander. 3wef Güterwagen wurden aus den Geleisen gehoben und start beschädigt. Th auch über 20 Schwellen ausgewechselt werden müssen, ist der Sachschaden bedeutend. Personen famen nicht zu Schaden.

Jene tschechoslowakischen Herren, die alles Mögliche zu tun sich bereit zeigen, um Hitler   bei guter Laune zu erhalten, empfangen jest sehr eins dringlichen Unterricht über den Gegenstand, daß Konzessionen an den Faschismus diesen nur im mer begehrlicher und unverschämter machen. Seit Monaten hat man das Gefühl, daß manche Dinge um den Melniker Sender nicht von der Stelle tom men, weil etliche Leute bemüht find, sie so au ge­stalten, daß sie denen um Henlein fotvie denen um Hitler   gefallen. Und nun müssen diese Kon­zessionsfreudigen vom Angriff" in Berlin   ers fahren, daß all' diese Kompromißlerei, Liebediene­rei und Stonzessionsbereitschaft nicht nur nichts genügt, sondern die Situation noch ärger gemacht hat. Denn jetzt läßt ihnen Herr Hitler   durch den Angriff" sagen, daß man im Tritten Reich den Melnifer Sender mit größtem Miẞ= trauen" und seine Gründung als einen Ver­such betrachte, die Sudetendeutschen ihrer Sprache und ihrem Stamm­London. Sämtliche Londoner   Blätter Erin bolt zu entfremden". Ja, der deutsche  Durch diese Nachricht der Marienbader Zeigen in großer Aufmachung und in aller Aus­Sender, den doch bis vor kurzem die Henleins tung" fühlten sich die Mitglieder der Bezirks- fährlichkeit Berichte über die erste britische Rund genau so wie die deutschen Altiviſten als eine sozialkommission be rleumdet und teilten das funtsendung in arabischer Sprache. Dabei wir Hauptforderung betrachteten, wird jezt als ein her in einem gemeinsamen Schreiben an die Bes erwähnt, daß es dem italienischen   Rundfunk ge sehr überflüssiger und tendenziö- zirksbehörde ihre Gesamt demission mit. lungen ist, das arabische Interesse an dieser ser 2ugus" bezeichnet! Die Bezirksbehörde lich daraufhin ersten britischen Rundfunksendung in arabischer der Redaktion der Marienbader Zeitung" fol- Sprache abzulenken. Der Sender Bari   habe gende amtliche Berichtigung zugehen: nämlich zu gleicher Zeit den populärsten ara bischen Sänger vor das Mikrophon ge­beten, was zur Folge hatte, daß die Araber sehr balb von der Welle des britischen Rundfunks auf den Sender Bari   umgeschaltet hätten.

Was wird nun geschehen? Wird man töricht bem unersättlich hungrigen Faschismus noch ein paar Broden hinwerfen oder wird man, endlich durch Erfahrung flug geworden, diesen Weg ins Nichts aufgeben? Schon rührt sich durch den Mund der Time 8" die Weltmeinung und zeigt an dem Beispiel der Haltung Hitlerdeutschlands aum deutschen   Sender, daß die Tschechoslowakei  einen 3rrweg antritt, indem sie durch Ent­gegenkommen Toleranz von der andern Seite zu finden hofft. Ja, es hilft nichts, wenn man um möglichste Sozialisten und um noch größere Juden- Reinheit" bemüht ist; die Safinger freuen sich solcher Schwäche aber sie verlangen dar­aufhin immer noch mehr und zeigen sich am Ende unbefriedigt und unzufrieden, da der Melnifer Sender ganz so wie die in Königswusterhausen, Leipzig   und Breslau   ja wohl selbst in der Vors stellung der tnieweichsten und furzsichtigsten Tsche choslowalen nicht aussehen wird.

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Im Artikel Arbeitslose von Auschowik ziehen zur Bezirksbehörde", welcher in der Ma­rienbader Zeitung" vom 28. Dezember 1937 ver öffentlicht wurde, wurde behauptet, daß die geringe Buteilung von staatlichen Ernährungsanweisun gen in der Saltung der Bezirkssozialfommission liegt, welche angeblich nicht um eine nachträgliche Buteilung von Anweisungen angesucht hat. Diese Behauptung ist nicht richtig, da die Bezirkssozialfommission zur Entscheidung darüber, ob ein Ansuchen um nachträgliche Zuweisung der angeführten Anweisungen eingebracht werden soll oder lann, nicht lompetent ist und auch über die eventuelle Einbringung dieses Ansuchens nicht ent schieden hat."

Italienisches Rundfunkmanöver gegen England

Franco verhaftet französische Konsularvertreter

ihn ein Prozeß angestrengt, der jegt in Rotter dam verhandelt wurde. Der Staatsanwalt fors derte eine Geldstrafe von 250 Gulden oder 100 Tage Gefängnis. Der Verteidiger Dr. Donker wies darauf hin, daß Adler seinen falschen Bab nur gebraucht habe, um den Flugplatz, auf dem er von rag aus anfam, zu verlassen, da auch sein Solland selbst hat er unter seinem eigenen Na­Fahrschein auf diesen Paß ausgestellt war. In Urteil wird am 7. Jänner gefällt werden. Adler men gelebt. Er forderte deshalb Freispruch. Das war selbst bei der Gerichtsverhandlung anwesend. Milde Urteile

gegen österreichische Nazis

Wien  . Vor einem Wiener   Gericht hatte sich Dienstag der Führer der illegalen nationalsozia listischen SA- Organisation Fr. Hanser zu verantworten, der vor einiger Zeit bei einer ges heimen Versammlung im 6. Wiener   Bezirk ver­haftet wurde. Bei Hanser wurden zahlreiche Schriftstüde wie auch Belege gefunden, die bewei­sen, daß Sanser in der illegalen nationalsoziali stischen Bewegung Desterreichs eine führende Rolle gespielt hat. Außerdem fand man bei ihm Abrech nungen für zahlreiche Reisen nach Deutschland  , namentlich zum Nürnberger   Parteifongreß. Hans ser war bereits früher wegen illegaler Tätigkeit dreimal abbestraft worden, außerdem ist er wegen eruntreuung verurteilt worden. Han= ser wurde nunmehr zu einer schweren Kerferstrafe von sieben Monaten verurteilt.

Vor dem Leobener Gericht fand Montag und Dienstag die erste Serie von Prozessen gegen Anhänger der nationalsozialistischen Bewegung wegen antistaatlicher Tätigkeit statt. Bier Ange ftellte der Böhler Stahlwerke wurden zu fünf bis neun Monaten Kerkers verurteilt.

Bayonne.  ( Havas.) Die Militärbehörden In Kürze: der Aufständischen haben gestern abends dem französischen   Konsularvertreter in Jrun du Cou reau sowie drei Angestellte seiner Stanzlei ver­haftet. Alle vier verhafteten Franzosen wurden ins Gefängnis eingeliefert. Die Nachricht hat bedeutende Erregung hervorgerufen. Es ist nicht flar, welche Beweggründe dieser Maßnahme zu grunde liegen. Es verlautet, daß es sich um eine Vergeltungsmaßnahme handle, da in Frankreich  der ehemalige Militärkommandant von Irun  , Major Troncoso, bereits längere Zeit inhaftiert sei.

Paris  . Die Londoner   Berichterstatter der Park­fer Blätter melden, daß im März der Besuch des rumänischen Königs Carol in London   erwartet wird. Baris. Den Meldungen der französischen   Blät Beginn des Sommers Frankreich   besuchen. ter zufolge wird König Geera VI. von England zu

Tschechoslowakische Gesandtschaft übersiedelt nach Barcelona  

Der 18. Feber und die Eisenbahn. Die Stationsämter weisen wie der Boltswille" Es ist traurig, daß diese tschechoslowakischen berichtet die Ausweise für Arbeiter Politifer, Diplomaten und Bürokraten erst die Wochenfahrtarten zuriid, wenn die per­fonellen Daten im zweisprachigen Formular in Stimme des Angriff" hören müssen, um sich deutscher Sprache eingetragen sind. Sie verlan deutscher Sprache eingetragen sind. Sie verlan hoffentlich! darüber klar zu werden, daß der gen Ausstellung nur in tschechischer Sprache. Im Melniker Sender nicht dazu bestimmt ist, Herrn rein deutschen Gebiet! Das Blatt fragt, Hitler zu gefallen, sondern den demokratischen wie lange man in Prag   noch mit einer Weisung Die tschechoslowakische Gesandtschaft in Interessen der Tschechoslowakei   und der Subeten an die Stationsämter zu zögern gedenkt, daß sie Madrid   wird in den nächsten Wochen nach Barce­sich auch an den 18. Feber zu halten und also lona übersiedeln. Die Uebersiedlung und Leitung deutschen zu dienen. Fruchtet aber auch diese Forderungen zu unterlassen haben, die bei der der Gesandtschaft wird als chargé d'affaires 3de Lehre nichts, dann hätte der Meĭnifer Sender. Bevölkerung gerechten Unwillen hervorrufen nět Němečet vornehmen, der bis vor turzem als noch ehe er in Altion tritt, einen seiner Haupt- müssen. Konsul beim Konsulat in Marseille   tätig war. Tödliches Unglüc atvede größtenteils eingebüßt. Wer vom Fa fünf Bollwaisen. Auf Der neue Leiter der tschechoslowakischen Vertre­schismus ißt, stirbt daran. Wir wollen der Straße Plan- Haid- Pfraumberg wurde tung bei der spanischen   Regierung ist auch litera gestern eine Frau von einem Personen- Auto risch tätig. Sein Schauspiel Die Brüde", das aber hoffen, daß der Melniker Sender doch noch niedergefahren und so schwer verletzt, daß sie gleichzeitig von Anton Bed ins Deutsche übersetzt starker Beweis lebendiger Demokratie furz darauf starb. Die Frau war Witwe und wurde, gelangt im Laufe dieses Monats im Pra­hinterläßt fünf unversorgte Kinder zwischen fünf iger Nationaltheater zur Uraufführung. DND

wird!

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Hörspiele lieferte,- dann wundert man sich zwar| Hermann- Ehm- Quartett unter Mitwirkung von Prof. über diese Einseitigkeit im Programm, nicht aber Josef Langer am Cembalo, Hede Langer( Blockflöte) barüber, daß die Arbeiten nicht immer gleichwertig und Mitgliedern des Deutschen Theaterorchesters mir waren. Bemerkenswerter war eine Hörfolge( von schönem, fammermusikalischem Programm veranstal. Emil Faktor), die Heinrich Heine   zum Gegenstand tet wurde. Vier Tage später eröffnete dann die Land, hatte. Sie nannte sich Leidenschaftlicher wirtschaftliche Sendung mit einem Stimmungsbild Wanderer" und stellte den Dichter, der für Advent im Egerländer Dorf" eine kaum noch unter unsere Zeit vor allem als politischer Lyrikler Bedeu- brochene Folge von weihnachtlichen Sendungen, von tung hat, zu sehr als romantischen Boeten und denen das Konzert des Reichenberger Liebes- Sänger bar, war aber doch stimmungsvoll und Bolt& ch or 3( unter Leitung Prof. Wagners) ,, Aus mit Liebe zur Sache gemacht und hätte durchaus nicht dem Schattäftlein des deutschen Weihnachtsliedes" auf den Nachmittag verlegt zu werden brauchen. hervorgehoben sei. An den Feiertagen gab es dann ein religiöses ,, Stimmungsbild" unter dem Titel Ehre sei Gott   in der Höhe", eine weltliche Funtszene Baubenleben im weihnachtlichen Riesengebirge  ", die Josef Mühlberger   recht anheimeind und nicht ohne Gumor verfaßt hatte, und eine gutgesinnte Predigt ,, Friede auf Erden" von Universitätsprofessor Winter. Die Arbeiter sendung hatte an den Feiertags- Sendungen mit dem schönen, von sittlichem Glauben erfüllt Vortrag Josef Hofbauers ,, Die eines guten Willens sind" An­teil, dem tags darauf Karl Kerns Vortrag., Demo­ kratische Weihnachtsgedanken  " folgte.

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Kairo.  ( Savas.) Durch ein fönigliches Dekret wurden die Arbeiten des ägyptischen Parlamentes vertagt. Die Sigungen werden erst in einem Monat wieder beginnen.

Ueber 8000 Beförderungen im Eisenbahn­bienft. Früher als allgemein erwartet, hat dies­mal das Eisenbahnministerium den Staatsbahn­direktionen die Anzahl der Stellen belanntgege ben, die im Wege der Beförderung oder Erstans stellung verliehen werden. Es handelt sich um insgesamt 8147 Posten. Die Zahl ist wesentlich höher als in den früheren Terminen, was auf die allmähliche Konsolidierung im Personalstand und auf die gesteigerten Betriebsverhältnisse zu rückzuführen ist. Bum 1. Jänner d. 3. wird erst malig eine größere Bahl von Stanzelistenposten freigegeben, die es 136 Kanzleierpedienten ers möglicht, in die Kategorie der Gagisten vorzu rüden. Stanzelisten wird es diesmal nur im Ben­traldienst geben,( DND.)

Dr Markovits, einer durchaus funkgemäßen Sprech szene, die an das große Erbe der griechischen Antile erinnerte und auf eine unterhaltsame Art den rern etwas von jenem Sumanismus vermittelte, von dem in der Prager   deutschen   Sendung zwar oft ge­redet, aber viel zu selten etwas lebendig wird. Eine hübsche Darbietung der Arbeitersendung war wieder den Kindern gewidmet und brachte Jugend vors Mis frophon: Solidarität lehrt basteln", eine Szene aus einer Heimstube der Kinder­freunde.

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Von den Vorträgen des vergangenen Monats, die zum größten Teil entweder weihnachtlichen The­men oder speziellen sportlichen oder wiſſenſchaftlichen Gegenständen galten, waren zwei besonderer Auf­merksamkeit wert: der Vortrag Otto Pids zum 70. Geburtstage des verstorbenen tschechischen Literatur­und Stulturkrititers.. Sa Ida und der Vortrag Friz Keßlers( Bodenbach  ) über die BI äne der deutschen   Stävte für das Jahr 1938.- ein zuversichtlich gehaltener Ausblick auf den durch günstigere Finanzlage neu belebten Unternehmungs­geist der sudetendeutschen   Stadtverwaltungen, die das neue Jahr zur Errichtung zahlreicher Neubauten, hygienischer, verkehrstechnischer und volksbildnerischer Verbesserungen benügen werden.

Zur Prager   deutschen  Sendung im Dezember Der letzte Monat des alten Jahres hätte eigent­Tich den Rest jener Versprechungen erfüllen müssen, die zu Beginn der Saison von der Zeitung der Bra ger deutschen   Sendung gemacht wurden. Bis Weih­ nachten  " sollten da noch Stifters, Witiko" als Sör­spiel, Dvořáks ,, Alfred" als Opern- Uraufführung, Edmond Konrads ,, Gluchenne" und zwei Original Hörspiele von Krely und von Karrasch gesendet wer­den, dazu noch die Operette, Pring und Maurer" des sudetendeutschen   Komponisten Dehlschlegel. Auf alle Da schon im November eine Funtreportage aus die genannten Sendungen wartete der Hörer bis Steinschönau   und Böhmisch- Kamniß erfolgt war, er Neujahr vergeblich. Anscheinend läßt sich über das schien die Heimatsendung., Norbböhmisches Glas  ", die Programm der Prager   deutschen   Sendung nicht ein- Anfang Dezember abermals aus Steinschönau   bes mal auf vier Monate im voraus Bindendes sagen. 30gen wurde, wie eine unnötige Wiederholung. aumal Unter den Hörspielen, die man bis Weihnachten da fie inhaltlich und alustisch hinter der ersten Sen­tatsächlich hören konnte, verdienen Nestroys wißiger dung zurüdblieb. Befferen Eindruck machte eine Schwant ,, Die schlimmen Buben in musikalische Sendung aus dem ber d) u I e" und die von Ferdinand Maret Riefengebirge. In einer Uebertragung aus übersetzte historische Komödie ,, Eine Nacht auf Arnau hörte man ein Konzert des Riefengebirgs dem Karlstein" von Jaroslav Vrchlich die Symphonie- Orchesters, eines unter Leitung von meiste Beachtung. Vrchlickis Spiel, das um Start IV. Guido Kaiser stehenden Amateur- Orchesters mit eine heiter romantische Ehe- und Liebesepisode auf- fünstlerischen Bielen, das Werte von Schubert, eine Von den anderen Vorträgen der Arbeitersendung baut, wurde unter Victor Sordans sorgfältiger Regie, Ouvertüre des Reichenberger Komponisten Emil sind vor allem die beiden zu nennen, die das Mo­mit Fris Klippel, Erna Terrel, Willy Volter und Kühnel, Tanz- Variationen des Brünner Tonsevers natsprogramm einleiteten und beschlossen: der Vor­Martin Costa in den Hauptrollen, mit Musik von Josef Wizina und Lieder sudetendeutscher Komponi trag von C. R. Schwarz ,, Konjunkturdämmerung. Otokar Jeremias und Zdenět Fibich stillvoll und sten mit Ehrgeiz und Wirkung aufführte. In einer und was dann?", der mit einer Analyse der welt­munter aufgeführt. In einer Funkbearbeitung von anderen musikalischen Sendung hörte man Lieder wirtschaftlichen Situation eine Betrachtung der Wirt- platten Folge ,, Wenn sich das Jahr zu Ende neigt", K. M. Pisarowitz wurde die alte Operette Don des Prager   Stomponisten Hans Krasa   und des auch schaftslage und der wirtschaftspolitischen Erfordernisse die in bunter Folge dramatische und musikalische Tesar" von dem fudetendeutschen Komponisten Rudolf fomponierenden Prager   Schriftstellers Mar Brod, die in unserem Lande verband, und der bedeutsame Vor- Aufführungen, Vorträge, Feiern und Unterhaltungs­Dellinger ziemlich einwandfrei wiedergegeben. von der Opernfängerin Nife Stevens geschmackvoll trag des Abgeordneten Wenzel Jatsch Die Pofendungen des letzten Jahres, die auf Schallplatten Schlecht war es diesmal um die Original- Hörspiele gesungen und von dem Komponisten begleitet wur- fition der Sudetendeutschen im festgehalten wurden, noch einmal bruchstüdweise hören beſtellt, die zumeist heiter fein sollten, ohne wißig zu den. Bemerkenswert auch die zwar nicht sehr schwung europäischen Umbruch", der die sozialen, ließ. Die Auswahl mußte natürlich im gewissen Maße fein, denen damatischer Aufbau und lebendiger volle, aber faubere Aufführung der 4. Symphonie von wirtschaftlichen und nationalen Gegenwartsaufgaben wiütürlich sein, auf jeden Fall aber wäre es besser Dialog fehlten. Es scheint davon seiten der Mendelssohn- Bartholbi durch das des feine positive Kultur- und Friedensmission und gewesen, sie nicht mit so viel Lühmenden Redensarien Autoren recht flüchtig gearbeitet werden zu müs- FON- Orchester unter Leitung Dr. Heinrich Swobodas. feine wahre Lage erkennenden Sudetendeutschtums zu begleiten, die leider viel deutlicher zu hören waren fen, und wenn man feststellt, daß ein einzelner Autor, Der größte Teil des Monatsprogramms war flar und eindringlich zum Ausdruck brachte. Eine bes als die Schallplatten( derer nangelhafter Klang sich nämlich Sans Multerer, im Laufe eines Monats weihnachtlicher Erbauung und Unterhaltung getvid grüßenswerte Neuerung war die gelungene Auffüh- auch sonst sehr oft, besonders wenn sie als akustische außer seinen wöchentlichen Bauernpredigten und einer met. Schon am 12. Dezember konnte man das erste rung eines Hörspiels im Rahmen der Arbeiterfen- lustration zu Görspielen verwendet werden, störend humoristischen Erzählung noch eine Hörfolge und zwei Weihnachtstona ert hören, das vom Dr. dung: Der Geist der Atropolia" von bemerkbar macht).

Am Ende sei noch eine Darbietung verzeichnet, mit der die Prager   deutsche   Sendung eine Rückschau auf ihr ganzes Jahresprogramm bot: die Schall­

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