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Nr. 50
Dienstag, 1. März 1938
Volkswirtschaft und Sozialpolitik
Die Bergarbeiter beraten
Arbitrage und Schiedverfah ren, sind zwar erheblich, doch kommt vorläufig weder auf der einen noch auf der anderen Seite das Bestreben zum Ausdruck, sie zu verschärfen. Aus diesem Grunde hat Montag der Kammerausschuß für Arbeitsfragen den kommunistischen Antrag abgelehnt, die Kammer möge auf die vom Senat vorgeschlagenen Aenderungen teine Rück
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Auf der ordentlichen Bezirkskonferenz der tohle und Koks, in der Erhöhung der Ausfuhr und sicht nehmen und die Gefeßesvorlage in zweiter Intion der Bergarbeiter, die am 27. deber unter nicht zuletzt auch bei den Staatsbahnen, Lesung so verabschieden, wie sie sie in der ersten Boris von Demel in Turn stattgefunden hat, wo die Braunkohle zugunsten der Oftrauer Stein- Lesung gebilligt hatte. Der Ausschuß zog im Ges beichäftigte sich nach einem beifällig aufgenom- fohle mehr und mehr ins Hintertreffen gerät. Eine genteil einige vom Senat durchgeführte Aendemetten Tätigkeitsbericht des Bezirkssekretärs de la Erhöhung der Braunkohlenausfuhr kommt für ab- rungen in Erörterung und hofft, in den übrigen Iach Zentralsekretär Sa a ſe unter anderem auch sehbare Zukunft darum nicht in Frage, weil Ab- Punkten auf dem Kompromißwege zu einer Einimit den hauptsächlichſten wirtschaftlichen Fragen kommen, die mit Deutschland und Desterreich begung zu gelangen. Strittig sind drei Puntte: Die ses nordböhmischen Braunkohlenbergbanes. Auf stehen, eine nennensiverte Erportsteigerung nicht Ausdehnung des Arbitrageverfahrens auf die Grund der vorläufigen ſtatiſtiſchen Ziffern stellte zulassen. Was die Lieferungen an die Staats- Landwirtschaftlichen Arbeiter, beweg er fest, daß die gesamtstaatliche Braunkoh= bahnen für 1938 anbetrifft, ist es der beharrlichen liche, im Verhältnis zur Teuerung steigende lenförderung 1937 gegenüber 1936 um Einflußnahme der Organisation gelungen, für die Löhne, sowie die Kontrolle der Bes zwölf Prozent gestiegen ist, im Vergleich zu 1929 Braunkohle eine Erhöhung des Kontingents her triebe durch die Arbeiterschaft. Hinsichtlich der für 100 Kilo beim Weizen 163 Kč, beim Korn jedoch noch um 21.2 Prozent zurückbleibt, wäh- auszuschlagen. 138.60 Kč. bei der Gerste 123.50 Kč. In dem ersten zwei Punkte nahm die Kammer neuerlich rend die Förderung an Steinkohle von 1936 auf Preise für Weizen ist der in der Kundmachung Die Situation steht heute so, daß in der ihren ursprünglichen Standpunkt ein, bezüglich. 5/ IV der Getreidegesellschaft angeführte Ab1937 um 37.2 Prozent und gegenüber 1929 um Steinkohle meist voll gearbeitet wird, während es des dritten Punktes sowie hinsichtlich einer Reihe 1.2 Prozent sich erhöht hat. Die Braunkohlenför in den böhmischen Braunkohlenrevieren noch eine anderer Details kam sie den Wünschen des Se- schlag, welcher 4 Kč ausmacht, nicht enthalten. derung Nordböhmens wurde im gleichen Zeitraum große Anzahl von Schächten gibt, die wöchentlich nats entgegen. Da Montag abends außerdem die Um diesen Abschlag kann der Auflaufspreis für wohl um 18.3 Prozent gesteigert, bleibt jedoch nur drei Tage arbeiten. Weizen herabgesetzt werden, wenn sich die ParGeltungsdauer von etwa 7000 Stollektiverträgen teien nicht anderweitig einigen. hinter der 1929 erreichten Ziffer noch um ganze ment noch nicht durchberaten wurde, dürfte das abläuft und die kommende Vorlage vom Parla25 Prozent zurüd. Parlament wahrscheinlich die Geltungsdauer der Stollektivverträge neuerlich um etwa 14 Tage verTängern, um dadurch mehr Zeit zur Regelung der strittigen Punkte, vor allem was die Löhne betrifft, zu gewinnen.
Die Ausfuhr ist im verflossenen Jahre gegen 1936 gestiegen: bei der Steinkohle um 58.7 Prozent, bei sols um 125.8 Prozent und bei der Braunkohle um nur neun Prozent.
Die Einfuhr ist gestiegen bei Steinkohle um 5.2 Prozent, bei Stofs um 1.2 Prozent und bei Braunkohle( die größte Menge fommt auf Ungarn) um 19.3 Prozent.
Der Waggonversand( 10 bis 20 Tonnen Ladegewicht) hat sich im Ostrauer Revier( Stein
tohle) um 45 Prozent und in Nordböhmen
( Braunkohle) jedoch nur um zehn Prozent erhöht. Was Nordböhmen anbetrifft, muß ausdrüdlich festgestellt werden, daß die staatlichen Gruben mit einer Versanderhöhung um 17 Prozent über den Revierdurchschnitt weit hinausragen.
Das Referat wurde mit starkem Beifall auf
genommen.
Die Konferenz bestätigte neuerlich die Hauptsächlichen Forderungen des im Vorjahre stattge fundenen Union- Tages, und zwar auf Errichtung von Zivangssyndikaten durch Herbeiführung eines annähernd gleichen Beschäftigungsgrades; größere Bedachtnahme bei Vergabe von Staatsbahnfohlens lieferungen auf die in der Entwicklung stark zu rückbleibende böhmische Braunkohle und hier be= sonders auf die schlecht beschäftigten Schächte. Berücksichtigung der berechtigten Intereſſen der Braunkohle bei Abschluß von Handelsverträgen; Verkürzung der täglichen Arbeitszeit.
Die Konferenz, die sich auf demselben hohen Niveau bewegte, wie die bereits in Tur, Brür und Komotau stattgefundenen Konferenzen, endete mit Die Ursachen der ungleichmäßigen Entwick- emer Vertrauenstundgebung für den Union- VorYung zwischen Steinkohle und Brauntohle sind zu stand und mit dem Gelöbnis, die Werbearbeit für inchen im gesteigerten Inlandsabsatz an Stein- die Union noch emiiger zu betreiben als bisher.
Kluge- Arbeiter in Oberaltstadt
in der Mehrheit für die freie Gewerkschaft
In diesen Tagen, wo die SoP- Leute besonders auf Grund der außenpolitischen Ereignisse im Kraftbewußtsein schwelgen und ihre Totalis tätsansprüche immer wieder mit dem Hinweis zu rechtfertigen suchen, daß das gesamte deutsche Volt und vor allem auch die Arbeiterschaft hinter ihnen ständen, kommt aus einem Vetriebe, dessen Führung vom ersten Prokuristen angefangen bis zum letzten Meister auf Henlein eingeschworen ist, die frohe Kunde
von der mehrheitlichen Entscheidung der Arbeiterschaft für die Freie Gewerkschaft. Am Samstag, den 26. Feber, wurde die Betriebsausschußwahl bei der Fa. Kluge in Ober Altstadt durchgeführt, die nachstehendes Ergebnis brachte:
Wahlberechtigte
1938
1936
Stimmen Wland. Stimmen Wanb.
894
ie
Die
em
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on
ໃນີ້,
er
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877 788
Union der Textil
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11.
Deutschsoziale
11
DAG
412 5 135 1 173 2
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Christliche
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Die Union der Tertilarbeiter" gewinnt
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Wien. In der Vollversammlung des Beirats für Handelsstatistik verwies der Vorsitzende, Handelsminister Ing. Raab, auf die Beſſerung des österreichischen Außenhandels im abgelaufenen Jahre. Das Außenhandelspassivum 1937 sei das leinste seit Kriegsende. Erfreulich sei, daß dieses Passivum nicht mit einer Schrumpfung des Hans delsvolumens, sondern mit seiner Ausweitung. besonders auf der Einfuhrseite, verbunden war. Mit dem Deutschen Reich sind neue Besprechungen eingeleitet, die der Intensivierung der öfterreichisch deutschen Wirtschaftsbeziehungen dienen. Die seit langem geplanten Verhandlungen mit der Tschechoslowakei stehen nun unmittelbar bebor. Diese Beratungen sollen das geltende Abkommen den neuen Erfahrungen anpassen. Auch mit einer Reihe anderer Staaten find VerhandYungen teils im Zuge, teils in Vorbereitung. Betriebsaufnahme bei Etrich
wurden, die größtenteils Wähler und Mitglieder unserer freien Gewerkschaft waren. Es gelang also aus dem Stande der Belegschaft heraus, die sonst nur zum Teil freigewerkschaftlich stimmte, neue Wähler für unsere Liste zu gewinnen. Die nationale Front, die früher von den Deutschsozialen allein repräsentiert wurde, deren Träger jedoch vorwiegend Henleinleute waren, hat eine arge Schlappe erlitten. Die Deutschsozialen brachten es auf ganze 135 Stim men und ein Mandat und die DAG, durch die erfolgreiche Trautenauer Kasperversammlung Stimmen zu erhalten. Der Henleinbloc besonders siegesjicher, vermochte auch nur 173 hat also 71 Stimmen und ein Mah dat verloren.
Boyer im Gefängnis. Der berühmte französische Filmstar Charles Boyer hat vor einigen Tagen ein grotestes Erlebnis gehabt. Er filmt zur Zeit in der fleinen Stadt St . Omer, und zwar spielt er einen ,, mauvais garçon", zu deutsch: einen Gang daß er auf frischer Tat ertappt wird und unter dem ster, der natürlich liebenswert ist. Die Rolle sieht vor, Gejohl der Menge ins Gefängnis eingeliefert werden muß. Die Menge bestand in dieſem Fall nicht
schaft von ungefähr 400 Leuten der Betrieb bei Am Montag wurde mit einer Veleg Etrich in Jungbuch wieder aufgenommen. Die Anzahl der nun wieder Beschäftigten reicht kaum an die Hälfte der vor dem Stillstand vorhandenen Belegschaft heran. Inwieweit mit der Aufnahme der restlichen Arbeiter in den Betrieb für die nächste Zeit gerechnet werden kann, ist, soweit Witteilungen vorliegen, noch unsicher.
Verlängerung
hier der Bewohner von St . Omer verlassen, sie folgcus Statisten, die Regie hat mit Recht auf die Neuten in Haufen dem Star zum Gefängnis. Der Ge fängniswärter nun war offenbar nicht informiert, obwohl man die Leitung verständigt hatte. Jedenfalls nahm er Charles Boyer äußerst unsanft in Empfang, schlug dem verdugten Operateur das Tor vor der Nase zu, und erst nachdem der Anstaltsleiter ihn mißtrauisch, den Star frei. Charles Boyer wurde eines besseren belehrte, gab er, noch immer etwas daraufhin ohne weitere Störung filmgemäß ins Ger fängnis von St. Omer nochmals eingeliefert.
der landwirtschaftlichen Ausgleiche Das Landwirtschafts- und das Finanzminis Verhältnismäßig gut haben sich die Christ- sterium haben der Regierung einen Entwurf vors lichen geschlagen, welche bei einer Einbuße von gelegt, wonach die bisherigen Bestimmungen über nur fünf Stimmen ihr Mandat behielten. Die landwirtschaftliche Ausgleiche, deren Gültigkeit Kluge- Arbeiter lehnen also jebe Gleichschaltung ab und bekennen, daß sie mit den Freien Gewerkschaften und der sozialdemokratischen Partei den Kampf um ihre Rechte in Zukunft führen
Der höchstbezahlte Star der Welt. Der höchstbezahlte Star der Welt ist der berühmte junge Gei ger Yehudi Menuhin, der heute erst im 21. Lebensjahr steht. Er erhält sogar noch mehr als der höchftbezahlte Filmſtar, nämlich rund 500.000 Dol auf 470.000 Dollar jährlich gekommen ist. Aber lar im Jahr, während man in Hollywood nur bis Behudi Menuhin ist auch außerordentlich fleißig. Er wird in diesem Jahr nicht weniger als 94 Konzerte geben, davon 26 in Europa. Die für dieses Jahr abgeschlossenen Verträge fichern ihm auch für 1938 das Einkommen von einer halben Million Dollar.
Der Obelist von Luxor als Sonnenuhr. Vor einem Monat hat der Stadtrat von Paris 6000 Francs bewilligt, um den alten Plan des großen franzöfifchen Astronomen und Schriftstellers Fiam marion zu verwirklichen: der Obelist von Lugor, der in der Mitte der Place de la Concorde steht, sollte wieder feinen ursprünglichen Zwed erfüllen und zu einer Sonnenuhr werden. In dem Platz jollien Messingplatten eingelassen werden, die in symboliEnde März d. I. abläuft, um ein weiteres Jahr, fcher Darstellung die Stunden des Tages angeben. d. i. bis zum 31. März 1989, verlängert wer- Jeßt, gerade als die Arbeiten beginnen sollten, ist det. Der Gefeßentwurf wurde vom Ministerrat ein Hindernis aufgetaucht, das sehr ernst zu nehmen genehmigt und wird im Laufe dieser Woche dem ist: der Stadtrat Joly hat nämlich den Prátekien Parlament vorgelegt werden. Gleichzeitig soll um des Seine- Departments angefragt, wie er sich vorein Jahr auch der Schutz jener Landwirte ver- stelle, daß diese Sonnenuhr richtig gehe. Frausreich längert werden, denen das frühere Moratorium bat bekanntlich Sommer- und Winterzeit, und je zugebilligt worden war und die sich um diesen nachdem man die Anordnung der Platten nach einer Schuß bis 31. Oftober 1936 betworben haben. der beiden Zeitrechnungen vornimmt, geht die Uhr Mandat. Dieser Gewinn ist aber viel höher Paris. Die Meinungsverschiedenheiten zwi entweder im Sommer oder im Winter um eine zu bewerten, als er in trockenen Zahlen ausgeschen dem Senat und der Kammer hinsichtlich des Marktpreise für Getreide der landwirtschaft- Stunde nach, bzw. vor. Der Seine Präfeft war, wie drückt wird, weil bekanntlich am Ende des Vor- neuen Arbeits- Code, vor allem bezüglich der so- lichen Arbeiterschaft Böhmens im März 1938. man erfährt, verblüfft, denn daran hat weder er jahres 300 Arbeiter bei Kluge entlassen even behandelten Vorlage über das obligatorische Für den Monat März 1938 betragen diefe Preise noch der Pariser Stadtrat gedacht.
Abgegebene Stimmen
386 4 379 4
68 1 73 1
gegen 1936 26 Stimm.n und ein
Karneval überall
tollen.
Die Beratungen
über den Arbeits- Code
Ein alter römischer Brauch wurde am Fast
nachtsdienstag erneuert. Im alten Rom mußten die
Juden. zum Feste durch die Straßen rennen. Im christlichen Karneval wurden reiterlose Pferde zwi schen den Menschenspalieren durch die Straßen gejagt.
meisten Gegenden ausschließlich die drei letzten Tage auszulöschen. In den Außenquartieren war dieser festlich begangen. Es sind dies der feifte oder schmal- Brauch etwas wüster. Hier verließen bei Sonnenzige Sonntag, der blaue oder geile Montag und der aufgang die Leute mit brennenden Fadeln und KerOb die Zeiten schlecht sind, die Kriſe laſtet, der Bastnachtsdienstag( im Franzöſiſchen: mardi gras). zen die Häuser und versuchten gegenseitig, sich das politiſche Horizont umwölkt ist, oder ob es aller Welt Der folgende Tag bringt die Staterstimmung 3 Licht auszublasen, was nicht immer ganz glimpflich gut geht, die Reichen wirklich reich und die Armen Aschermittwoch. In Mailand wird der„ Carnevalone" abgegangen ſein ſoll. nicht ganz so arm sind ganz gleich: der Karneval erst nach Aschermittwoch gefeiert, weil man nach wird gefeiert! In schlechten Zeiten sollen sich die dem dort gültigen ambrosianischen Nitus die Fasten Menschen jogar besonders stürmisch den lauten Freuzeit erst am Sonntag danach beginnt. den dieses Festes hingeben unter dem Vorwand, daß jie sich betäuben müssen. Die Dauer und die Formen des Karnevalsfestes sind zeitlich und örtlich sehr verschieden. In den Wie die meisten christlichen Feste, so geht auch Glanzzeiten der italienischen Kultur war Jahrhum das Fest des Karnevals auf uralte heidnische Gederte lang der Karneval in Venedig berühmt. Man Besonders prächtig feierte Florenz das Fest, bei bräuche zurück. Die alten Griechen begingen um fann sich auch kaum ein schöneres und stimmungsvol- dem Pozzo dei Pozzi geehrt wurde, der der Legende diese Zeit das Fest des Dionysos, und zur Römer- leres Szenarium denken als den Markusplatz, die nach drei Steine vom Grabe Christi nach Florenz zeit wurden die Lupercalien, die Saturnalien und die Piacetta, die Seufzerbrücke und die verschwiegenen gebracht hatte. Aus diesen Steinen schlug ein BrieBacchanalien gefeiert. Der Winter geht seinem Stanäle, auf denen die bunt geschmückten Gondeln ster drei Funken, mit denen ein Kerzenstummel anEnde entgegen, der Frühling naht, besonders in süd- einherglitten. Maskiert bewegte sich das Volk und gezündet wurde. In feierlicher Prozession brachte lichen Ländern, also muß man sich mit der Natur des die Gesellschaft auf den Gaffen und Pläßen, lachend man die Kerze nach Santa Maria del Fiore, wo wiedererwachenden fruchtbaren Lebens freuen. Sound fingend füllten die Menschen die Brüden und die ein heiliges Feuer damit angefacht wurde. Ein präch sind diese Feſte ausgesprochen stürmische, erotische. Theater, Schaustellungen und Tanz, Liebe und In- tiger Ochsenfarren erschien dann vor der Kirche, und bei unbefangenen Völlern mit einer lauten und oft trige, Simmenrausch und Weinrausch erfüllten die auf ihm brannte man mit uralter Symbolit ein oroven Obszönität verbundene Feste.
sonst so stillen Wasser und User.
Feueriverk ab.
lange Zeit geduldet. Spuren davon sind in vielen Gegenden, z. B. in Polen, noch heute zu finden. Feſt den Fasching. Er dauert in der bayrischen Sauptstadt von den Heiligen Drei Königen bis Faſt In
München und in Desterreich nennt man das
nacht. In dieser Zeit gibt jeder Verein ein Mastenfest, und die ganze Stadt ist in diesen Wochen irgend
wie
In Köln fennt man die Välle in den Fastnachtswochen kaum. Statt dessen gibt es feierliche tomische Gesellschaften mit feststehendem Ritus, Vereine, die diese Festlichkeiten unter Mitwirfung der Stadtbehörden offiziell vorbereiten. Den Höhepunkt bildet die Wahl des Narrenfönigs, des Prinzen Karneval, der dann in der Nacht vom Dienstag zum Aschermittwoch weinselig zu Grabe getragen wird. In Paris ist der Starneval fast völlig verschwunden; ein paar Maskenbälle in der Oper sind ein schwacher Abglanz vergangener Zeiten. Der Brauch zur Mitte der Fastenzeit, Mi- Carême, hot sich noch erhalten. An diesem Tage wird ein fetter Ochie in großem Umzug durch die Stadt geführt.
An der Riviera, der Cote d'Azur, bildet der Der christliche Gebrauch, zuerst in Italien ein- Wald aber machte Rom der alten Seestadf hef- Im Mittelalter wurde auch in Deutschland in Karneval , besonders in Nizza, noch heute ein Fest, geführt, bekommt ſeinen Sinn daher, daß mit der tige Stonkurrenz. Während bereits seit 40 Jahren den Kirchen selbst ein entsprechendes Fest gefeiert, das das die größte Anziehungskraft ausübt und der Baftnacht die ſechswöchige Fastenzeit beginnt, die der Starneval völlig aus Venedig verschwunden ist, vom 25. Dezember bis zum 6. Jänner dauerte. In Höhepunkt der Saison darstellt. Die elegante Welt Vorbereitung der katholischen Christen auf das hohe gibt es immerhin noch Neste in Rom. Dort währte die Kirche wurde ein Efel geführt, auf dem ein oft trifft sich in diesen acht Tagen am Strande der blauen Osterfest. Also soll dem Volfe noch einmal Gelegen- das Fest eif Tage. Mit Ausnahme von Sonntag und nacktes junges Mädchen saß, mit einer Puppe im Küste und feiert. Die Umzüge haben eine besondere heit gegeben werden, fleischliche Genüffe in jedem Freitag fand täglich von 2 Uhr nachmittags bis zum Arm. Das Fest, bei dem das Begießen der Leute Berühmtheit erlangt, bei denen die riesigen komischen Sinne zu haben. So hat dieses Fest den Namen Angelus ein Korso statt, der sich von der Piazza Ves mit Wasser und andere rohe Scherze eine große Molle Puppengestalten auf Wagen durch die Stadt geführt Carneval" bekommen, der„ Abschied vom Fleisch" nezia bis zur Piazza di Populo bewegte. Am spielten, erregte in der Christenheit Aergernis. So werden, die für den Karneval in Nizza so bezeichnend bedeutet. Dienstag trugen die Insassen der blumengeschmückten beschlossen die Konzile von 1460 und 1485, die sind. Seine schöne Note aber erhält der Starneval
E. J.
Die Dauer des Festes beschränkte sich zuerst auf Wagen brennende Kerzen in der Hand, und die Fuß- gröbit- n Ausschreitungen aus der Kirche zu verban- ven Nizza durch die Blumenpracht, den Blumendrei bis acht Tage. Auch heute noch werden in den( gänger zu beiden Seiten bemühten sich, die Kerzen nen. Auf den Straßen wurden die Gebräuche noch schmuck und die Blumenschlachten.