Mr. 226

Die Flüchtlinge

Sonntag, 25. September 1938

Zustand der Wehrbereitschaft

25 bi

verkündet Mamonux- 20

Seite 3.

Zwel Slowaken   in der Regierung

Ein unaufhörlicher, immer stärker werden Am Samstag hat der Präsident der Nepu­der Strom von Flüchtlingen ergießt sich in diesen Llif zwei Slowaten zu Mitgliedern der Regierung Tagen aus den deutschen Randgebieten ins Innere crnannt, und zwar den Professor Černák von der des Landes. Tag um Tag, Stunde um Stunde Staatsrealschule in Presburg  , und den Professor flüchten sie aus den bedrohten Zonen der Ge- Prag  . Die Regierung hat auf die Zeit des dringenden Bedarfes und derart in An­Lirgsfämme, aus den Grenzbezirken und aus dem Grund des§ 57 des Staatsverteidi- spruch genommen werden, daß die einberufenen Ber  - Dr. Karvaš von der Komenský- Universität in gemischtsprachigen Gebiet, um ihr Leben zu ret gungsgesetzes den Zustand der Wehrsonen die ihnen auferlegten persönlichen Leistungen Presburg  . Beide find Minister ohne Portefeuille. ten. Aber unzähligen unter ihnen geht es wahr bereitschaft des Staates erklärt. Das dort erfüllen, wo sie an ihren förperlichen und gei­baftig nicht einmal so sehr um das Leben, als um hat außerordentlich weitreichende Fole Bei Angeſtellten, die au persönlichen Die Fahne der Partel ftigen Fähigkeiten ihre Kräfte am besten geltend ma die Freiheit, um die persönliche und die allgen für jeden einzelnen Staatsbürger. Leistungen herangezogen werden, kann das Arbeits­gemeine Freiheit, die sie bedroht schen Unsere Jeder, der nicht zur Beteiligung an der verhältnis in dem Zeitraum von einem Monat vor Seutschen sozialdemokratischen Männer und Frauen waren und sind entschlossen, alles zu Borbereitung verhalten ist, ist zur ber- lichen Leistungen nicht gekündigt werden. Bei Ar- vor Jahren die Fahne der Partei in Obhut gege Verteidigung des Staates oder an ihrer Beginn und sieben Tage nach Beendigung der persön- schen sozialdemokratischen Arbeiterpartei wurde orfern, um die Freiheit zu erhalten und zu sichern. Aber vielen, sehr vielen unter ihnen ist es in fönlichen Beteiligung oder sonstigen beitern beträgt diese Frist zehn Tage vor dem An­dieser Woche unmöglich geworden, dort stehen zu Mitwirkung bei der Staatsverteidigung tritt bis sieben Tage nach der Beendigung.

Der Kreisorganisation Karlsbad   der Deuts

Eleiben, wo sie bis zum Teßten Atemzug gestanden oder zu ihrer Unterstützung verpflichtet tung nach der Dauer und Art der Leistungen gewährt, bedacht sein mußten, auf die Rettung bedrohter

Die wichtigsten Bestimmungen Gewissen Personen kann die Arbeits­pflicht auferlegt werden.

Für persönliche Leistungen wird eine Vergü Ale Maßstab wird der Sold beim Militär oder die in dem forrespondierenden bürgerlichen Erwerbs zweig üblichen Löhne genommen. Die zur persön lichen Leistung eingezogenen Personen haben Unterbringung wie Militärperſonen. Anspruch auf 3er föftigung und

ben. Wenn in den Wirren der letzten Tage, wenn in Situationen, in denen die Vertrauensmänner der Arbeiter auf die Rettung ihrer Angehörigen Genossen und schließlich doch auch des eigenen Lebens, nicht an diese Fahne gedacht worden wäre, fönnte man das gewiß verstehen. Aber man dachte an die Fahne! Freitag spät abends lamen zwölf NW  - Männer aus Karlsbad   in das Parteis sekretariat, meldeten sich beim Sekretär Paul und übergaben die gerettete Fahne. Und nun, so cr Härten sie, nun gehen wir in die Kaserne!

mären, wenn es inzwischen zum Kampfe gekom men wäre. Unter dem ungeheuren Zwarz, dem die Republik   weichen mußte, mußten Tausende auch unserer Menschen sich in Sicherheit bringen, weil ein Verbleiben auf dem Plaße ihnen Unglüc gebracht hätte, ohne daß damit der Sache der Frei- meinnüßigen Unternehmungen( Wasserwerte, Elek­Das gilt namentlich für Personen, die in ge­heit gedient worden wäre. Und so zieht nun die trizitätswerke) in der Landwirtschaft, im Gesund­ser traurigste aller Züge durch das Land, überheitsdienst und bei der Sicherstellung der Versorgung Im Zustand der Wehrbereitschaft kann schließ­flutet Städte und Dörfer und erreicht mit feinem mit Gebrauchsgegenständen beſchäftigt sind. Die lia, auch das Eigentum des Staatsbürgers in hohem Sauptzweig natürlich vor allem die Hauptstadt Arbeitspflicht wird durch Regierungsverordnung ein- Maße für den Dienst an der Staatsverteidigung in Für die Staatsverteidigung. Gemäß dem Brag. Ausweis des Arbeitsausschusses erreichte der Jus Es läßt sich nicht mit einer runden Ziffer friegswichtigen Unternehmungen beschäftigt find, gilt geführt. Für Personen, die in registrierten oder Anspruch genommen werden. Im Zustand der Wehrbereitschaft wird ein Ober- biläumsfonds für die Staatsverteidigung am nennen, wieviele unserer Menschen in den letzten die Arbeitspflicht, auch ohne daß sie durch diegies it es Wirtschatsamt als befon Freitag, den 28. September, einen Stand von Tagen flüchtend nach Prag   gekommen sind. Ueber- rungsverordnung besonders auferlegt werden muß. Deres Ministerium errichtet. Das Ober. 541.727.815 Kč. Im Laufe des Freitag sind flüssig zu sagen, daß die Partei sich ihrer an Personen, die der Arbeitspflicht unterworfen sind, ite Wirtschaftsamt ist für alle kriegswirtschaftlichen weitere 1,760.006 Kč zugefloffen. Die Zahl der nimmt. Was menschenmöglich war, ist eingelet- find verpflichtet, in ihrer Beschäftigung zu verbleiben, Angelegenheiten zuständig. Spender hat sich um 1251 auf insgesamt 346.128 tet worden und wird durchgeführt, um die Aus- alle ihre Pflichten gewissenhaft zu erfüllen und sich Personen erhöht. manderer vor dem Aergsten zu schüßen. Gewal- alles dessen au enthalten, was die regelmäßige tiges ist da schon geleistet worden von Prag   Tätigkeit der Unternehmung erschweren lönnte. Sie Generalstabschef Krejči allein aus dürften, nicht zuletzt durch die Hilfe sind erforderlichenfalls verpflichtet, ihre Beschäfti des Roten Kreuzes, schon etwa zehntausend gung, to immer, auch außerhalb des Ortes ihres unserer Menschen auf der Flucht betreut worden Aufenthaltes, zu verrichten. Ihnen kann auch eine sein! Die zentrale Betreuung der Flüchtlinge Arbeit zugewiesen werden, die nicht zu ihrer regel­Prag. Der Präsident der Repu. hat das Ministerium für soziale Fürsorge übermäßigen Beschäftigung gehört. Die Arbeitspflicht blik ernannte den Generalstabschef nommen, das Rote Kreuz, die Stadt Prag   und bezieht sich auch auf Frauen. Eine Altersgrenze Armeegeneral Krejči zum Oberkom andere Gemeindeverwaltungen haben in mensch ist für sie nicht festgesetzt. Mit der Einführung der mandierenden. lich- helfender Weise viel Gutes getan. Arbeitspflicht hört die Möglichkeit der freien Auflösung Den Oberkommandierenden bestellt der Vor allem handelt es sich um Frauen und des Arbeitsverhältnisses auf. Die Arbeitsbedin- Oberste Befehlshaber der tschechoslowakischen Kinder, um franke und alte Männer. Was wehr- gungen und Löhne werden von besonderen Schieds- Wehrmacht, der Präsident der Republik, während haft ist, stellt sich freiwillig dem Militär. Die femmissionen geregelt.

Oberkommandierender

der Wehrbereitschaft des Staates, die gestern nach Anordnung der Mobilisierung eingetreten ist, als renden Armeen befehligt, die aus den einzelnen höheren Einheiten, Korps und Divisionen, zu sammengesetzt sind. Sein Stab, das Oberkom­mando, wird gemäß den Grundsäßen über die Organisation der Kommanden der höheren Ein­heiten gebildet.

enderen werden in Massen- oder private Quar- Jeder Staatsbürger fann zn persönlichen Lei­tiere geleitet, im Innern des Landes notdürftig stungen herangezogen werden. Die persönlichen Leiden höchsten Kommandierenden, der alle operie­untergebracht. Die tschechische Bevölkerung nimmt flungen bestehen in der Besorgung der Obliegenheit sich der Vertriebenen im allgemeinen sehr lieb von Personen, die zum Heeresdienst eingezogen reich an und zeigt sich menschlicher als fene, er- wurden. freulicherweise nur ausnahmsweise laut werden­den Stimmen, die in einer gewissen Presse den traurigen Rat erteilen, man möge und brauche sich um die Deutschen   nicht zu kümmern, denn " Deutsche   sind eben Deutsche  " und Herr Cham­berlain oder die Westmächte sollen helfen, wenn

fie wollen!

Nein, der überiviegende Teil des tschechischen Volkes weiß instinktiv, daß man diejenigen, die bis zum letzten Augenblid als Vorfämpfer und Verteidiger auf ihren Posten blieben, nicht darf entgelten lassen, was Treulosigkeit anderer an­richtete. Man weiß allenthalben, was dieses Flüchtlingslos bedeutet: ins Unglüd gejagte Men­schen, die ihr Heim, ihren Boden, ihr ab und But, oft ihr eigenes Stückchen Boden oder ihr Säuschen im Stich lassen mußten und die jetzt ihr Heil in der bitterharten Fremde suchen müssen. Alle, die da geflohen sind, weil sie mußten, wis sen, daß sie ihre Heimat vielleicht nie wiedersehen werden. Familien sind von ihren Erhaltern. Frauen von ihren Männern, Kinder von ihren Eltern gerissen worden; älteste, festeste Bande sind zerrissen, Tragödien spielen sich ab, denen nur Böseste Sartherzigkeit teilnahmslos gegenüber itehen kann!

Von der persönlichen Leistung sind befreit: Kör­perlich und geistig unfähige Personen, Personen unter 17 und über 60 Jahre, öffentliche Bedienstete, Gemeindevorsteher, Geistliche, Personen, die den al tiven Militärdienst oder besondere Leistungen für die Armee verrichten, Personen, die durch behördliche Ents scheidung vom aktiven Militärdienst enthoben sind, Frauen, die für unmündige Kinder sorgen oder schwanger sind oder bei denen seit ihrer Entbindung noch nicht drei Monate verlaufen sind.

Die Auswahl und die Einberufung zu verfön­lichen Leistungen erfolgt durch die Bezirksbehörden. Bei der Auswahl und bei der Einberufung au per­sönlichen Leistungen sind nach Möglichkeit, nament­lich, wenn es sich um länger dauernde persönliche Leistungen oder um solche außerhalb des Wohn­ories handelt, das Interesse der Produktion und des Umlaufes, die Familienverhältnisse und das Alter der einzuberufenden Personen zu berücksichtigen. In erster Linie werden zu persönlichen Leistungen Freiwillige herangezogen. Persönliche Lei stungen für die Staatsverteidigung fönnen nur für

Pausen verboten!

Absurditäten

Der Oberste Verteidigungsrat der Republik ernannt der Republik   ernannt

Prag  . Der Präsident der Republik hat heute folgendes Handschreiben erlassen:

Von der Slowakischen Volkspartei. Gestern trat in Preßburg   der Vorstand der Slowakischen Bollspartei lintas zu einer Sizung zusammen. in welcher der Vizevorsitzende der Partei, Dr. Tiso, über die Beratungen, die er mit dem Präsi denten der Republit, Dr. Beneš, am 22. Septem ber hatte und über die nach der Mobilisierung eingetretene Lage berichtete. Der Vorstand be faßte sich eingehend mit den dem Vizevorsitzenden Dr. Tiso vom Präsidenten der Republik überreich­ten Vorschlag zur Regelung des gegenseitigen Verhältnisses zwischen Tschechen und Slowaken und nahm ihn als teilweise Grundlage für wei­tere Verhandlungen an. Der Vorstand beschloß auch das slowakische Volt aufzufordern, muster­haft und treu seine nationale, ehrenvolle und bür­gerliche Pflicht zu erfüllen.

Prag  . den 24, September 1938. Herr Vorsitzender der Regierung! Auf Ihren Vorschlag ernenne ich durch die beigefügten Dekrete die Herren Minister Jan Gerný, Minister des Innern, Dr. Namil Krofta, Minister für auswärtige Angelegenheiten, Josef Kalfus  , Minister der Finanzen, Dr. Vladi mir Fajnor, Minister für Juſtiz, Dr. Jindřid Bilder von den Ereignissen Kamenický, Eisenbahnminister, General   Ing. Fr. dieser ernsten Tage Nosál, Minister für öffentliche Arbeiten, Dr. Petr Sentl, Minister, und Dr. Stanislaus Bukovský, In unserem Lande Minister, zu Mitgliedern des Obersten Staats­verteidigungsrates.

Die Peager Illustrierte

Dr. bringt in ihrer Nummer aktuelle

sonderbare Folgen. Man kann nicht ununterbrochen i wahl derartiger ,, Nummern" aus den Programmen Theatervorstellungen, Opern, Vorträge und jene der letzten Monate: Dinge senden, die zum allgemeinen Programm zu gehören pflegen. Dies würde die Hörer langweilen. Die amerikanischen   Hörer wollen aber nicht nur pau­fenlos hören, sie wollen auch steis auf neuartige Weise unterhalten werden. Dieser Wunsch ist berech)= tigt, aber um ihn zu erfüllen, dazu gehört eine Füüe von Einfällen.

Washington veranstaltete einen Wettbewerb der Papageien in bezug auf Diktion und Persönlichkeit. Philadelphia   schilderte, wie eine Riesenschlange sich häutet. Buffalo Springs fündigte ein Theaterſtüd, ge­spielt von Bienen, an, das jedoch nicht stattfinden fonnte, da die Bienen angeblich vorher aus dem Fen­ster des Studios geflüchtet waren.

Infolgedessen ist der amerikanische   Rundfunk Boston   gab eine Floh- Vorstellung. Man hatte berpflichtet, in einer viel intensiveren Weise als die Radiogesellschaften anderer Länder das tägliche Les sich die Flöhe aus Europa   fommen lassen, und der ben in ſein Programm mit aufzunehmen. Für den Ansager, der jeden dieser Flöhe bei Namen vorstellte amerikanischen   Radioreporter darf es buchstäblich kein und seine Karriere beschrieb, erklärte mit tiefstem Hindernis geben. Er dringt in jedes Haus ein, Ernst, daß die europäischen   Flöhe hofften, nunmehr überfällt die Hausfrau, die Köchin, den Postboten, in den U.S.A. ansässig werden zu können, hält ihnen das Microphon vor die Nase und brüllt: St. Louis   führte feinen Hörern einen Schafal Good morning! You're on the air!" Und es gibt vor, der programmäßig jaulen sollte. Man wollte einen Amerikaner, der sich weigern würde, nicht so- feststellen, ob er lauter und höher jaulen fönne als fort darauf los zu reden und auch die indistretesten der Ansager, und in der Tat gewann der Schakal und privatesten Fragen des Reporters bereitwilligst diese Konturrens spielend. zu beantworten. Er ist sich bewußt, daß die Millio­nen unbekannter Hörer ein Recht auf seine Worte haben, daß er also sozusagen einer öffentlichen Ver­

Während diese Zeilen geschrieben werden, des amerikanischen   Rundfunks bringt nach wie vor fast jeder Eisenbahnzug aus dem sudetendeutschen   Gebiet neue Scharen flüch MTP New York  . Auch in Europa   weiß man tender Menschen nach Prag   und in die innerböh- dant der Hollywooder Filme, die sich in zunehmen­mische, ja auch in die mährische Provinz. Tau- dem Maße mit dem Radio beschäftigen, über den amerikanischen   Rundfunk Bescheid, der, was die senden sind die fargen Ersparnisse, die Erträgnisse Technik betrifft, aweifellos an der Spize der Weli cines ganzen Menschenalters mit einem Schlage marschiert. Die Amerikaner, mit diesem Reford nicht zunichte geworden. zufrieden, behaupten auch noch, daß ihre Radiopro­Noch ist nicht zu übersehen, wie all diesen gramme die besten und vielseitigsten von der Welt Menschen, denen jezt ein farges Obdach und eine seien. ivarme Suppe gegeben wird, weiter geholfen wer- In der Tat scheint für die Bewohner der USA  . den soll. Aber obwohl wir erst am Anfang die- das Radio ,, die" geniale Erfindung zu ſein, aus ses Massendramas stehen, muß dennoch schon vor dem einfachen Grunde, weil es Lärm fabriziert. offer Oeffentlichkeit unseres Landes und vor den Nichts liebt der Durchschnittsamerikaner mehr als Ohren der ganzen demokratischen Welt das große Geräusch plus Bewegung. Beide vermitteln ihm das Problem angekündigt werden, das hier entsteht. Gefühl intensiven Lebens. Ruhe iſt Stillstand, und All diesen Tausenden wird ein neues Heim, wird Stillstand ist Tod.( Nebenbei: nur die Amerikaner Arbeit geschaffen werden müssen. Wenn je das sind daran schuld, daß aus dem stummen Film der Wort galt: Treue um reue, so gilt es hier Tonfilm wurde, Bilder allein waren zu ſtill, man angesichts dieser Flüchtlinge, die ihr trauriges brauchte auch noch etwas für die Ohren.) und ungewisses Schicksal doch lediglich der Tats Ueberall sonst auf der Welt halten es die Radio­Besonders beliebt sind Reportagen auf den inche verdanken, daß sie ihrer Gesinnung treu gesellschaften für richtig und menschenfreundlich, in Standesämtern. Vor kurzem amüsierte sich ganz blieben und sich der Demokratie ergeben haben. ihre Programine manchmal Pausen einzuschalten. Der Amerita über eine derartige Reportage, wo der Re­Alle, die Verantwortung fühlen und tragen, nichtamerikanische Hörer pflegt gelegentlich zu ermü- porter die jungen Paare in aller Unschuld fragte: müssen mit darüber nachdenken, wie den Gehezten den, er wünscht sich einen Augenblick zu erholen, und Und wieviel Sinder wollen Sie sich anschaffen?" wirksam und dauernd Hilfe geboten werden wenn der Apparat für eine Weile verstummt, schöpft Es gab teinen, der darauf die Antwort schuldig ge­fönnte! er neue Kräfte, um ein weiteres Programm zu geblieben wäre. nießen.

pflichtung nachlommt.

Aber Interviews mit Menschen, das Eindringen Beraun   hat 200 deutsche Flüchtlinge, Die amerikanischen   Rundfunkgesellschaften wen- in Säufer und Privatwohnungen genügt nicht, um meist Textilarbeiter, aufgenommen. Man denkt den das genau entgegengesezzie Prinzip an. Wenn alle Pausen zu füllen. Die neuesten Stars des ame­auch daran, in den ausgedehnten Klub- und Ver- man auch nur eine Minute Bauſe machte, wenn rikanischen Radios sind Tiere, mit denen man die Sammlungsräumen des Prager   Deutschen   Hauses auch nur für wenige Sekunden kein Lärm aus dem absurdeſten Experimente macht. Manche Tiere find Mabisapparat erflänge, so würde ein Proteststurm ja noch in der Lage, irgend welche Laute von sich zu Unterkunfts- und Verpflegungsmöglichkeiten au im Publikum einsehen, das sich um sein Abonne  - geben. Aber auch das reizt nicht mehr: das aller­schaffen. Ein Komitee ist in Bildung, um den mentsgeld betrogen fühlt. Oberster Leitsatz iſt, pau- neueste ist, sich mit allem möglichen Getier zu um Plan, der vom Fürsorgeministerium begünstigt fenlos zu senden. geben und durch einen Speater erzählen zu lassen, was sie tun und treiben. Sier folge eine bunte Aus wird, so rasch als möglich au perwirklichen

Aus dieser Ginstellung und Praris ergeben sich

Cincinnati   arrangierte ein Wettrennen junger Kühe, wobei der Ansager sich am Schwanz einer Stuh festhielt und mit ihr mitlief, um während des Ren­nens alle Phasen des Wettlaufs genau zu schildern und das Gebrüll der Kühe mit seinem transpor­tablen Mitrophon aufzufangen.

Erwähnen wir noch, daß Los Angeles   eine Ang­Ter- Reportage sendete, bei der sich der Reporter mit der zu fangenden Forelle unterhielt, und daß San Francisco  , das offenbar weniger tierlieb ist, sich mit einem Wettbewerb der an Heuschnupfen Erkrankten begnügte, wobei die Hörer eine Stunde lang weiter nichts als Nießen vernahmen. So dürften diese Bei­spiele genügen, um dem Nichtamerikaner ein Bild von den besonderen Merkmalen des amerikanischen  Radios zu geben. Aber was wird werden, wenn das Bublifum genug von Straßen- Interviews und Kuh­und Floh- Vorstellungen hat? Nun, darüber sollen sich die Radiogesellschaften selbst den Kopf zerbrechen. Nur eines darf ihnen niemals einfallen: nämlich eine Pause in die Programme einzuschalten. G. S.