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auf Hermann den Cheruster zurück. Von Hermann bis zur neuesten Zeit verlangt er gemeiffelte Geschichte. Das ist ein Getanke, der selbst für einen Aprilscherz zu weit ausschweift!- Alpha.
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Material ist ansehnlich, scheint jedoch von einer ernsten Schule nicht gründlich durchgearbeitet worden zu sein. Im Mittelregister giebt es öde, reizlose, versungene Töne, die Höhe klingt ob der gewaltthätigen Behandlung oft ohne Wohllant und Natürlichkeit. Den Vortrag charafterifirt eine äußere Leidenschaftlichkeit und eine willkürliche Nervosität in der Tempobehandlung. Trotzdem applaudirten die Kleines Feuilleton.l 1 wild liebenswürdigen schlechten Freunde! Der mitwirkende Geiger 4- z- 1. Trauer. Im Treptower Part. Eine schlanke, schwarz- Walther Cavallery mufizirte in oberflächlich brillanter Art und gekleidete Dame führt an der Hand einen blondgelockten, in einen graziöfer Manieririheit. Kleine Aeußerlichkeiten des großen Sarasate fchwarzen Sammetanzug geftecten Knaben, der etwa fünf Jahre graffiren jetzt als Kinderkrankheiten halb ausgereifter Violonisten, alt sein kann. Mit der den Kindern eigenen Wißbegierde läßt er Der Liederabend der Frau Schulz Lilie in der Singakademie der Mutter feinen Augenblick Ruhe:" Mama, wo ist denn jetzt der brachte den Dolorosa- Zyklus von Jansen, Lieder von Schumann, Papa?" Der ist in dem Himmel, mein Kind." Was macht Brahms u. f. w. Mit ihrer sicheren Gefangstechnik vermag die er denn in dem Himmel, Mania?"„ Er ist ein Engel ge- Dame, deren Stimmblüthe wohl nie großen Duft ausströmte, über worden!"„ Ein Engel? Dann muß er ja auch fliegen den verblichenen Glanz des Materials hinwegzutäuschen. Der Vorfönnen! Mama, giebt es denn so große Engel mit Flügeln" trag scheint von wirklicher Empfindungswärme getragen, die jedoch Gewiß, es giebt auch große Engel mit Flügel, Arthur." leicht einen Stich ins schlaff Sentimentale erhält. Mit überraschender Weißt Du, Mama, ich möchte den Papa mal fliegen sehen!" Das kannst Du erst, wenn Du auch in dem Himmel bist." " Romme ich denn in den Himmel, Mama?"" Jawohl, wenn Du immer so hübsch brav und artig bleibst, wie jetzt." Der fleine Quälgeist schweigt nun ein Weilchen, als wollte er Gehörte erst in sich verarbeiten. Dann hebt er wieder au: Mama, kommt denn Onkel Weiß auch in den Himmel?" Die junge Wittwe zerrt ihr Kind nervös am, Arme: Was Du nur für dummes Zeug zu fragen haft! Gewiß kommt er in den Himmet!". Aber garstige Menschen fommen doch nicht in den Himmel?" Nein, garstige Menschen kommen nicht hinein!"-- Etsch ! Mama, dann tommt Ontel Weiß doch nicht in den Himmel! Du hast ja gestern Abend zu Oufel Weiß gefagt:" Pfui, bist Du garftig!... Hosbühnen und sein erster Kapellmeister, die Herren Poffart Nachher hast Du ihn aber gefüßt."]
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Leichtigkeit und doch nicht ohne Schwung kam ein duftiges Lied von Strauß ,,, Ständchen", heraus.- Dendrohenden Namen, Fafnerbund" hat sich eine Vereinigung junger Komponisten beigelegt, deren löb liches Bestreben dahin geht, den Schöpfungen ihrer Mitglieder den hindernißreichen Weg in die Oeffentlichkeit zu bahnen. Der erste Abend in der Singakademie brachte eine sehr traurige Talentprobe. Arbeiten von instrumental raffinirter Aufgedonnertheit und von Herz und Geist beleidigender Ideenarmuth drängten sich vor. Nur in einzelnen Abschnitten der Hiawatha" Suite von Kämpf, einem jungen Tonseger von Phantasie und Erfindungskraft, ließ sich die Sprache wirklicher Begabung vernehmen. Der für pikante literar historische Experimente sehr eingenommeneGeneraldirektor der Münchener und Richard Strauß reisen seit einiger Zeit, im taufmännischen Kunstjargon gesprochen, im Melodram. Tennyson's unzählige Male in allen poetischen Gattungen zerarbeitetes Epos Enoch Arden" fam uns diesmal als Rezitation mit Klavierbegleitung, also in der ästhetischen Unnatur des Melodrams. Strauß hat da eine ehrlich gewollte und künstlerisch abgetönte Mufit geschrieben, die jedoch dem Vorwurfe der Ueberflüssigkeit leider nicht entgeht. Sie hilft feine Die Mutter wendet sich verlegen ab und beißt sich auf die Räthsel lösen, beschwert selbst in der schüchternsten Begleitungsstärke rothe volle Unterlippe. Dann zerrt sie den Knaben wieder am Arme, das Dichterwort und die Naivetät der Stimmung. Strauß vermied Diesmal mit zornglühenden Augen:" Willst Du wohl anständig aar die angesichts der Szenerie des Epos befürchteten Tonmalereien gehen, Du ungezogener Bengel!" pound ließ sich auch zu feinen frappirenden Bedenklichkeiten der Klavier. Sie hat ihm wehe gethan, er bricht in lautes Geschrei aus: geistreichelei verleiten; doch auch die von Dithyramben freieste „ Huh, huh, huh ich habe ja nichts gemacht! Suh, huh! Gie melodramatische Musik bleibt eine tunstfeindliche Mage free beugt fich zu dem Kinde hinab:„ Wirst Du gleich artig sein, Arthur. sprochenen Wortes. Herr von Possart rezitirte das Gedicht mit Sich' mal, dort, das große Schiff!" Sie hat seine Hand fahren würdiger Wärme des Ausdrucks, mit virtuos geschuller deklamatorischer laffen und trocknet mit ihrem Taschentuch die Thränen von des auch von Gebäch sicherer physischer Ausdauer des Organz und frei
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Die junge Frau ist über und über roth geworden. Arthur, wie fannst Du nur so lügen! Ich habe den Onkel Weiß nicht ge füßt!" Mama, ich lige nicht, ich habe es ganz deutlich gesehen! Du dachtest wohl, ich schlafe? Nein, ich habe nur die Augen zus gefniffen, weil Du immer böse wirft, wenn ich nicht gleich fchlafe," ruft der Kleine triumphirend.
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Mutter und Kind stehen an einer Stelle, die einen Ausblick auf die Spree gestaltet. Ein Dampfer zieht schnaufend vorüber. Die Wellen schlagen flatschend und schäumend ans User. Der Knabe hat die letzten Spuren der vergossenen Thränen mit den Händchen aus den Augen gewischt und lacht jetzt zu der Mutter auf: Mama, wenn ich erst groß bin, dann kaufst Du mir auch so ein Schiff?!"
Die Mutter hat nicht gehört, was der Kleine gesagt. Mit ftarren Augen blickt sie über die Wasserfläche dahin, auf der die Sonnen lichter spielen wie hüpfende Funken.--
Musif.
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dem Gedächtnisse. Das zahlreiche Publikum ließ sich von der garten Schönheit der Musik und von der Gewalt der, mit tiefer Antheilnahme wiedergegebenen und die Einbildungskraft unablässig fesselnden Dichtung zu den bezweckten schwärmerisch melodramatischen Beifallsbezeugungen hinreißen. du am Aus dem Alterthum.
einige Stücke eines fehr merkwürdigen und wissenschaftlich inter -Dem Berliner Museum für egyptische Alterthümer sind jüngst effanten egyptischen Fundes überwiesen worden. Es sind dies mehrere Päckchen mit mindestens vier Jahr taufende altem Salze aus den egyptischen Natronseen, die in Qurna bei Theben vor einiger Zeit in einer leeren Grabfammer, -er-. Ronzerte. Unter außerordentlicher Theilnahme be die an einer unzugänglichen Felswand angebracht war, aufgefunden fchloß das philharmonische Orchester mit einem Konzert wurden, wo sie in großen durch Thonsiegel wohlverfchloffenen zum besten seines Pensionsfonds den diesmaligen Zyklus. Mit Krügen niedergelegt worden waren. Aus dem Charakter feiner feinen und feurigen Eindringlichkeit, der feine Bedeutsamkeit der Ornamente, die auf den Thonsiegeln angebracht waren, der musikalischen Gedanken und der formellen Ausarbeitung ent ergiebt sich ein Schluß auf das Alter der Salzpäckchen, geht, dirigirte Nitisch Tschaikowsky's gewaltige Symphonie die demnach zur Zeit der achtzehnten Dynastie, vielleicht gar der pathétique" und Wagner's Tannhäuser" Duverture. Solistisch be- des mittleren Reiches in jener Grabkammer niedergelegt sein mögen. theiligten sich an dem für alle Mitwirkenden überaus ehren Eine vom Profeffor Volkens vorgenommene mikroftopische Unterreichen Abende Frau Sarenno mit dem temperamentvollen Vortrage suchung des Gewebes der Pädchen, das scheinbar Baumwolle, des Grieg 'schen Klavierkonzertes, und Dr. Wüllner, der, von ergab, daß es vielmehr reine Leinwand war, die aus gezivirntem Nifisch vortrefflich begleitet, in seiner geiftvoll energischen Vortrags Garn hergestellt worden war. Eine chemische Analyse des Jnhalts art einige Gefänge von Schubert, Schumann und Brahms spendete. der Päckchen, die sofort auf das Uadi Natrun als Ursprungsstätte hinZwei Sopranistinnen, Frau Lang und Frl. Macpherson, wies, wurde von dem Berliner Pharmatologen Prof. L. Lewin- diefer verbreiteten mit einem Liederabend im Bechsteinsaale eine sehr fühle berichtet in Gemeinschaft mit Prof. G. Schweinfurth über den mert Stimmung. Was eine vernünftige Schule an Lehren zu vergeben würdigen Fund in der Beitschr. f. egypt. Spr. 1. Alterthumst."- hat, wie Anfaß und Ausfpinnen des Tones, Registerausgleich und vorgenommen. Es ergab sich hieraus die intereffante Thatsache, Reblfertigkeit, das haben sich die Damen angeeignet. Was darüber daß die chemische Zusammenfeßung diefer Salze in der Hauptfache hinausgeht, Erfaffen einer künstlerischen Individualität, glaubwürdige mit einer von Berthollet in den ersten Jahren dieses Jahrhunderts Innerlichkeit der Empfindung und ergreifende Wärme des Vortrags, gefundenen übereinstimmte. Berthollet nahm damals eine chemische das ließ weder Frl. Macpherson in den zartpoetischen Brauntliedern Analyse der Salze der Natronseen vor. Es ergiebt sich hieraus von Cornelius, noch Frau Lang in Saint- Saen's Serenade der für die Geschichte der Natronseen wichtige Schluß, daß in dem hören. Kleine Techniken älterer italienischer Arien gelangen langen Zeitraum die Zusammensetzung der Salze sich nicht geändert der schmächtigen Begabung der Sängerinnen am besten. hat, und daß die Einflüffe, die zu ihrer Bildung Beranlaffung ge Der mitwirkende fleine Leipziger Pianift Wilhelm Backhaus geben haben, im Laufe der Jahrtausende dieselben geblieben sind.- befundete in Stücken von Schubert, Weber und Mendelssohn eine Begabung von verblüffender Ungewöhnlichkeit. Die perlendste techVölkerkunde.
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nische Bravour wurde nur von dem gefanglich schönen Anschlage-Menschenfrefferei am Kongo. Menschenfresserei und einem bei solcher Jugend selten entwickelten Musikgeiste über ist nach einem Berichte des belgischen Paters de Deden in Missions troffen. Am felben Abend, da man der bewunderungswürdigen en Chine et au Congo" unter den Negerstämmen am oberen Kongo Genossenschaft des böhmischen Streichquartets in der noch immer im Schwange. Die Bopotos wagen ihr Gelüfte nach Singafademie ein aufrichtiges Auf Wiedersehen im nächsten Winter" Menschenfleisch wohl nicht mehr so offen zu bekunden, wie früher, zurief, konzertirte die Altistin Frl. Käthe Neuberg im Bechstein - doch in der Tiefe der Wälder wird noch mancher gefangene Feind faale unt Beifall zahlreicher Freunde. Das stimmliche verspeist. Dagegen sind nach dem Zeugniß des genannten Paters