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und Es ist Num Lebende und Hervorrufe auf längst Tote darbringen. die Trefflichkeit des Freundes erinnert hat. alt flieht in die weite Welt. Aber der Lebensmut, doch z. B. auch ein beachtenswerter Fall, daß Theodor die Lust am flotten Fabulieren und Lügen ist dahin. Kirchner( wenn nicht alle Erinnerungen und Notizen täuschen) noch Ihm fällt nichts Lustiges mehr ein. Die Dame, die ihm diesmal lebt und fein 80. Lebensjahr hoffentlich wirklich am 10. Dezember nicht mehr selbst nachstürzen faun, hat als Ersak dafür ihm einen dieses Jahres erreichen wird. Kirchner, der große Komponist des Boten nachgesandt. Der soll erzählen, sie sei tödlich frank, sie müsse Kleinen, der Schöpfer unscheinbarer, aber mit der feinsten Künstler­den Baron   noch einmal sprechen. Schnurstracks tehrt der unglückliche schaft durchgeführter Klavierstücke unsre Konzertprogramme Ritter um und findet sie gesund bei ihrem ahnungslosen Gatten, scheinen ihn faum zu kennen. Wenn Hinz und Kunz, die auf das der zur Feier des Wiedersehens sofort Champagner kommen läßt. Publikum angewiesen sind, beim Landläufigen bleiben, so mögen Es dunkelt und nun kommt die Tragik. Auf einmal, nach einem fie's in Beethovens Namen thun; ein d'Albert brauchte die Mode Toaste auf die Freundschaft, fängt Münchhausen vermutlich hat nicht mitmachen. Zwar giebt es in strengem Sinne überhaupt er Gift in seinen Wein gethan zu sterben an. Die Gelegenheit nichts Abgedroshenes"; jedes bekannte Stüd vermag ein wirklicher ist möglichst unpassend gewählt. Was er dem Freunde immer ver- Vortragskünstler neu zu gestalten. Also ruhig auch Bekanntes bergen wollte, den großen Kampf seiner entfagenden Liebe, das ver- bringen! Das eine thun, aber das andre nicht lassen! Wie gern raten feine Todesphantasien. Vom Anfang bis zu Ende leere hätten wir im neulichen Einzigen Klavier Abend" d'Alberts unsre materialen Kenntnisse in der Musiklitteratur erweitert Theaterei und dabei ohne Spur von Theaterroutine. gesehen! Allerdings hat Bekanntem die Begnügung mit ein Meister der freien reichlich gelohnt. d'Albert ist eben Befeeltheit im Vortrag. Nicht jenes willkürlichen Tempo- Wechsels, das wir vor einiger Zeit von M. van de Sandt zu hören bekamen, sondern jener Bewegtheit im Kleinsten, die den großen Grundlinien nicht mir nichts anhat, sondern sie vielmehr erst recht heraustreibt, und die es so meisterhaft versteht, leichte" und schwere" Töne eins ander gegenüber zu segen! Und das nicht in der verstandesmäßigen und schwerfällig lehrhaften Weise, die sich ergiebt, wenn Verständnis ohne Künstlertum( wie manchmal Künstlertum ohne Verständnis) vor­handen ist, sondern mit jener Anmut, für die wir wohl feinen besseren Namen finden als den des Leichtfüßigen". Dazu tritt bei d'Albert   etwas wie ein Gefühl der Wonne an den rauschenden, be­rückenden Klang des eigenen Spieles, an dem Eindruck des in das Werk Hineingelegten. Durch all das steht d'Albert   in einem starken Gegensatz gegen solche Spieler, denen es vor allem auf eine scharfe Interpretation des vorzutragenden Werkes ankommt. spielte Bülow; so soll Tausig   gespielt haben, dessen frühes Ende mit charakterisierender lebertreibung darauf zurückgeführt wird, daß er an feinem Bestreben zu Grunde gegangen sei, das( unmögliche) Ideal einer bedingungslos objektiven Vortragsweise zu erreichen. Doch eben dieses Objektive, die treuliche Deutung des vont Komponisten Gewollten, tritt bei d'Albert   manchmal zu sehr zurück; mehrmals möchte man z. B. etwas mehr die elementaren metrischen Grundzüge nachgezeichnet sehen. Und dies schon, wenn man die vorgeführten Werke kennt; ob ein weiteres Publikum eine ihm un­bekannte Komposition in der d'Albertschen Vorführung so deutlich vor Ohren oder Augen bekommt, daß er sie nun flar in der Er­innerung heimtragen kann, darf man einigermaßen bezweifeln. Schu manns Phantasie op. 17, ein für Spieler wie Rubinstein und d'Albert ganz besonders geeignetes Stück, schien mir im mittleren Satz denn doch zu schnell und zu phantastisch fladernd gespielt. Die größte Wirkung erzielte der Künstler wohl mit Schuberts Phantasie­Sonate" G- dur op. 78; der Dacapo- Begehr des Menuette war gegenüber dieser nicht mehr in Worte zu fassenden, gerade nur durch sich selbst sprechenden Darstellung wahrlich nicht zu viel. Humoristisches.

Wie die ernsten, versagten auch die heiteren Scenen. So vor allem das künstlich Shakespearifierende Gespräch zwischen dem Diener und dem Dorfschulzen mit den vielen Jtems" und den tiefsinnigen Reflexionen über die Tabaksdose des gefallenen Junkers, die, nach dem Fürsten   aus ihr geschnupft haben mögen, jezt ihr Kraut der Nase eines einfachen Dorfschulzen zu Diensten stellt. Dafür kam aber auch ein leibhaftiger, höchst intelligenter Teckel auf die Bühne. Es schien ganz wesentlich das Vergnügen über diese sinnige Ueber­raschung zu sein, was dem zweiten Aft zu so lantem Applaus ver­half. neue Troydem der Dichter oder das Bühnemmter nehmen in Publikum über eine Menge a priori- beifalls Iuftiger Barteigänger verfügte, flante dann aber die Stimmung zusehends bon Aft 811 Aft ab. Das Klatschen wurde immer schüchterner und hatte am Schluß mit ganz energischem Bischen zu kämpfen. Einen Dienst hat man dem jugend lichen Autor mit der Aufführung sicher nicht geleistet, es sei denn, daß er nun die Schwierigkeiten einer dramatisch- bühnenfähigen Gestaltung richtiger einschätzen lernt. Daß die Sprache in den Vers partien des Dramas hier und dort bildliche Kraft verrät, soll nicht geleugnet werden, aber das Beste, die charakterische, andeutungs reiche Kürze, fehlt ihr. Wenn die Wiedereinführung des Jambus folcher Redseligkeit die Thore öffnet, dann sind die Verse ganz gewiß bom Uebel.

Auf das Spiel, wie viel es auch zu wünschen übrig ließ, darf der Mißerfolg in keinem Fall geschoben werden. Direkt störend war nur die Besetzung von ein paar Nebenrollen. Herr Iwald, dem die Hauptrolle zugefallen war, sette alle Kraft ein und brachte den Münchhausen, wie mir schien, ganz wohl den Intentionen des Dichters entsprechend, zur Darstellung. Herr Thurner, als Diener des vagierenden Barons, wirkte in seiner Derbheit ganz -dt. frisch und natürlich.

Musik.

SZ.

Darum! Mutter: Warum willst denn den Besitzer

Tochter: Weil ma selber guua hamm!"

- Je nach der Tageszeit. Siddy: Ich wette, Du bist da feuerrot geworden, wie er das zu Dir fagte!" Liddy: Ach, geh! Zu was denn? Es war ja schon ganz finster!" Die agrarische Mode. Aber, gnädige Frau, Sie, die notorisch steinreiche Rittergutsbefizerin, sprechen von notleidender Landwirtschaft?" Ja, Herr Dottor, man will doch in der Mode nicht zurüd bleiben." ( Jugend.")

Notizen.

Henry Pierson, mit seinem Koloraturtitel genannt, Direktor der Generalintendantur der königlichen Schauspiele, Geheimer Regierungsrat  ", ist am 16. d. M. gestorben. Durch die Stellung, die der Verstorbene eingenommen hat oder vielleicht hätte einnehmen follen, rechtfertigt sich ein furges Eingehen auf diesen Fall. Pierson war die eigentliche Seele beider Hofinstitute, begabt mit Vorliebe für Mufit, mit einer vielgepriesenen Emsigkeit und mit einer an vom Floh- Eirtus net heiraten?" Solchen Stellen anscheinend heimischen Virtuosität des Versprechens. Man" betout, daß es lediglich nach ihm, ohne Rücksichtenzwang, in dem ihm untergebenen Land hätte besser gehen können. Es ist nun nicht ausgeschlossen, daß ein Theaterbeamter, wie Pierson einer war, zum Direktor besser taugt als mancher Künstler. Wie ein guter Künstler noch nicht ein guter Lehrer fein muß, so muß er auch nicht just ein guter Direktor fein; Differenzierung der Berufe ist ja an sich eine erstrebenswerte Sache. Fassen wir aber alle hierher gehörigen Buulte der gegenwärtigen Verhältnisse, mit den sich aufdrängenden Vergleichen, furz zusammen, so kann das Er­gebuis nur die Forderung sein: fett Einen wirklichen Künstler als wirklichen Leiter des Schauspielhauses ein, und einen ebensolchen fürs Opernhaus! Wurde für Pierson jene hochbetitelte Stelle, wie Der Schweizer   Romandichter Jakob Heer, der in den es heißt, eigens geschaffen, so ist jetzt Zeit, die dem Opernhaus not lezten Jahren Redacteur der Gartenlaube" war, macht thuende Stelle zu schaffen; ob es nun eigens für Richard Strauß   die Ueberfiedelung dieses Blattes von Stuttgart   nach Berlin   nicht sein soll oder nicht, ist eine zweite Frage. Die Wiener Oper erfreut mit. Er geht nach der Schweiz   zurück, wird aber Mitarbeiter sich seit langem der Stelle eines Direktors", der zugleich der Gartenlaube" bleiben. erster Kapellmeister ist; die Münchener   Doppelbühne hat einen Jutendanten, der Schauspieler und Regisseur ist; Dresdener Oper hat einen Dirigenten, der wenigstens that Robert Mischs Lustspiel Das Ewig- Weib­sächlich die Seele des Hauses ist. Was in dieser Weise ein tiche" wurde nach der ersten Aufführung in Danzig   ver Mahler, ein Bossart, ein Schuch wohl auch ein Mottl in Karlsruhe   boten, weil das sittliche Empfinden eines Teiles der Theater­-leiſten können, das tömte ebenso bei uns ein entsprechender besucher durch den Inhalt des Stückes erheblich verletzt worden sei. Künstler Teisten, den man nicht bloß den Taktstock und einen Titel, So ist das Leben", ein romantisches Kostümstück von sondern die wirkliche Oberleitung geben würde. Ihm zur Seite hätte dann ein Geschäftsmann des Direktorats zu stehen. Seinem General- Frank Wedekind  , geht am 1. März erstmalig im Münchener  Schauspielhause in Scene. stab follte aber auch ein Gesangsvortragsmeister" augehören in Engelbert Humperdinck ist von der Akademie Berlin lebt ja Julius Hey  ; und wäre jener Oberleiter selber dieser der Künste zum ordentlichen Mitglied gewählt Vortragsmeister, so würde auch dies eine fünstlerisch vernünftige Ans Tage fein. Allein ohne eine derartige Einrichtung werden wir es über ein Institut zur finanziellen Ausschlachtung der Wagner- Opern hinaus schwerlich bringen.

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Das Entlassungsgesuch des Generalintendanten ochberg ist vorläufig abgelehnt worden.-

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Ein Denkmal John Ruskins ist dieser Tage in der Dichterecke" der Westminster Abtei enthüllt worden. Die nächste Nummer des Unterhaltungsblattes erscheint am Sonntag, den 23. Februar.

Statt der vielen Nachrufe, zu denen wir gedrängt sind, möchten wir in Wahrheit lieber, Burufe auf noch Berantwortlicher Redacteur: Carl Leid   in Berlin  . Druck und Verlag von May Bading in Berlin  .