"

496

Sklaven eignen, im Dorf getötet, gekocht und gegessen werden. Die Leichen der Gefallenen soll man aber nicht essen. Alle Speisen und Getränke, auch Früchte usw. für einen Fremden werden von dem Bringer vorgekostet oder angeleckt, zum Zeichen daß kein Gift daran ist. Als Schmuck werden von den Weibern Armbänder und Fuß­ringe aus Messing getragen. Diese sollen von den Männern bevor­zugten Frauen gegeben, ihnen jedoch auch wieder abgenommen und einer andren verliehen werden. So erzählte ein Weib des Häupt­lings Sómmo, daß sie früher auch solche Ringe getragen habe; als sie Sommo aber auf einer ehelichen Untreue ertappt, habe er sie ihr wieder abgenommen; sonst sei ihr nichts passiert. Das Tätowieren ist außerordentlich verbreitet. Handel wird eigentlich nur betrieben mit Gewehren, Pulver und Sklaven; erst in zweiter Linie kommen Haumesser, Salz, Rum, Stoffe, Perlen, Elfenbein, Palmöl und Balmferne, sowie selbstgefertigte Eisensachen, Tontöpfe usw. Die Geldeinheit ist immer ein Gewehr oder Pulver, letzteres faß- oder ladungsweise, oder ein Sklave. So kostet ein junges hübsches Weib nur 1 Gewehr und 1 Faß Pulver; ist sie weniger jung und hübsch nur 1 Gewehr. Desgleichen ein Sklave. 20 Salzhüte kosten ein Gewehr, einen Sklaven usw. Der Handel geht immer nur von Stamm zu Stamm und es wird auf das schärfste aufgepaßt, daß kein fremder Händler durchpassiert.

-

Humoristisches.

zu werden verdienen. In dem Erdbeeren- Buchtbuch wird die Ab-[ viel mit dem fleinen roten Pfeffer gewürzt. Nur die Weiber effen Stammung jeder neuen Art, mit der man Versuche anstellt, forgfältig teine Hühner und keine Eier. Es besteht auch noch Menschenfresseret, eingetragen. Man hat Erdbeeren schon so weit entwickelt, daß einige doch sollen nur gefangene und verwundete Feinde, die sich nicht zu Arten Früchte im Gewicht von je/ Pfund tragen. Eine einzelne Erdbeerpflanze bringt im nächsten Jahr 50 andere hervor, und diese 50 im zweiten Jahr auch je 50, so daß man im Laufe von drei Jahren 125 000 Pflanzen aus einer einzigen ziehen kann. Wenn die Pflanzen ihre volle Tragfähigkeit haben, d. h. im zweiten und dritten Jahr, gewähren sie 2 bis 3 Tons per Acre. Nach dem dritten Jahr nimmt sowohl die Größe der Früchte wie die Ertrag fähigkeit ab, und nach dem Ende des vierten Jahres werden die Pflanzen gewöhnlich umgepflügt. Die ersten, im Freien gezogenen Erdbeeren, die auf den englischen Markt kommen, stammen aus dem Cheddar- Thal und aus Cornwall  , dann folgen Früchte aus Southamp­ ton  , Evesham, Kent usiv. Die größten Erdbeerfarmen, die einer einzigen Firma gehören, liegen in Kent, sie sind 600 bis 700 Acres groß. Die ersten Sendungen bringen 1,50 bis 2 Mark das Pfund engros. Am 8. Juni wurden jedoch fast 200 Tons französische Erd­beeren in Plymouth   gelandet und an die verschiedenen Märkte ver­schickt, deren Durchschnittspreis indessen nur 25 Pf. das Pfund betrug. Dieser große Preisunterschied kommt daher, daß die Franzosen  noch kleine und veraltete" Arten züchten. Obgleich Erdbeeren in Töpfen bisher hauptsächlich gezüchtet wurden, um auch außer der Zeit Ernten zu haben, werden sie jetzt auch für die neuerdings fashionablen Erdbeergesellschaften" verlangt. Dabei werden die schwer mit Früchten beladenen Pflanzen, deren Töpfe in Hüllen stecken, vor jeden Gast gestellt, der dann die Früchte selbst pflückt und ißt. Jedenfalls haben die Gäste einer solchen Erdbeergesellschaft die Befriedigung, zu wissen, daß sie ganz frische Früchte essen. Merkwürdig ist auch die Art, Erdbeeren in Tonnen zu ziehen. Die ganze Tonne wird mit einer Anzahl Löcher von etwa drei Zoll Durchmesser versehen und mit passender Erde gefüllt. Die Erdbeerpflanzen werden dann in die Löcher getrieben und oben in der gewöhnlichen Art eingepflanzt. Eine gewöhnliche Tonne wird etwa 18 bis 20 Pflanzen fassen; dazu kommen oben weitere sechs, so daß eine große Raumersparnis erzielt wird. Abgesehen davon aber sind Erdbeertonnen eine hübsche Zierde für den Garten, und die Früchte reifen zehn bis vierzehn Tagen vor den anderen, die in gewöhnlichen Beeten in demselben Garten stehen. Ein Erdbeerenliebhaber kann, wenn er will, das ganze Jahr Erd­beeren haben, und zwar mit Hilfe der neuen immerwährenden" Arten. Diese hat man in Bedford durch Kreuzungen der wilden Walderdbeere mit den besten neuen Arten erhalten; sie tragen vom Juni bis zum November Früchte. Für den übrigen Teil des Jahres tragen die in Gewächshäusern in Töpfen gezogenen Früchte Sorge. In den Gegenden, wo man Erdbeeren züchtet, ist das Pflücken der Früchte eine Hauptindustrie. In einigen Orten wird es stückweis" bezahlt, d. h. zwei bis vier Pence( 16-32 Pf.) für einen Peck( 8 bis 9 Liter), während an anderen Orten regelmäßige Löhne von 1 bis 2 Mark täglich verdient werden, und zwar hauptsächlich von Frauen und Mädchen. Eine einzige Pflanze einer guten Art giebt, wenn fie gut gezüchtet worden ist, ein bis zwei Pfund Früchte. Eine mert­würdige, aus Japan   gekommene Frucht ist die Erdbeer- Himbeere"; die neue Beere hat die Form und Größe einer Erdbeere mit den großen Samen" der Himbeere.

"

-

"

Völkerkunde.

"

- Ein kritischer Moment. Fräulein, Fräulein, ich hab' einen Floh!"

hier

"

"

Sei brav und geduldig, Willy, bis wir nach Hause kommen- kannst Du nichts dagegen machen!"

,, Ach, Fräulein! Jegt sigt er fast oben am Hemdkragen!" " Na dann ist's ja gut da wird er bald oben' raus sein" Wenn er nun aber umkehrt?"

"

-

-

Hochzeitsreise per Automobil gekommen?" Summarisch. A.: Wie weit sind Sie denn auf Ihrer

gift und das Benzin ausgegangen!" B. Leider nur bis Verona  . Dort ist uns die Liebe, die Mit­

-

Ländlich.

-

-

Hiest, der Gemeindeschreiber ist da; den mußt D' gleich rasieren ich hab' jetzt den Bürgermeister in Arbeit!" ,, Kann nicht ich muß den Eichelbauer rasier'n!"

"

Ach was, fahr' dem mit dem Rasierpinsel ins Maul- bis er ausgespuckt hat, bin ich auch mit dem Bürgermeister fertig!" ( Fliegende Blätter.  ")

-

Notizen.

Die Wiener Wochenschrift Das Wissen für Alle" geht mit dem 1. Juli dieses Jahres in das Verlagseigentum der Wiener Buchhandlung Moritz Perles über.

-

Einen Protest gegen die Art der Verteilung der Nobelpreise veröffentlicht der norwegische Komponist und Schriftsteller Gerhard Schelderup im Morgenbladet". Er schreibt, diese Preise müßten hauptsächlich als Unterstützung für arbeitskräftige Männer oder Frauen werden, damit sie in Ruhe arbeiten und schaffen können, nicht aber ausgeteilt als unnüße Ehrengaben an berühmte Greise.

Martin Zickel   übernimmt mit Beginn der nächsten Spielzeit die Direktion des Belle Alliance Theaters; er will diese Bühne zu einem volkstümlichen Theater, nach Art des Schiller- Theaters, umgestalten, an zwei Abenden in der Woche sollen Opern gegeben werden.

-

-

Die erste Sondervorstellung des Berliner  Theaters in der tonnnenden Saison wird ebbels Fragment Moloch" und Zacharias Werners Schauspiel Der 24. Februar" bringen.

"

"

- Von der Sammlung steirischer Tanzweisen" ( Herausgeber Prof. Dr. J. Pommer) ist zu Beginn des Jahres der erste Band: 444 Jodler und Juchezer aus Steiermark, im Verlage des Wiener Musikverlagshauses erschienen. Der zweite Band soll die Instrumentalmusit des deutschen Steirers, nament­lich echte, im Volke selbst entstandene Tanzweisen, enthalten.

Einen interessanten Bericht aus Kamerun   veröffentlichten die Mitt. von Forschungsreisenden und Gelehrten aus den deutschen  Schutzgebieten" aus der Feder des Stabsarztes Hensemann. Er be­gleitete eine Expedition der Schußtruppe für Kamerun  , die am 20. Januar 1901 Duala verließ und über Kaibi, Lolodorf, Jaunde  , Ngilla, Ngütte nach Jabassi und zurück nach Duala marschierte, durch zog also vom Mbara an bis dicht vor Jabassi noch gänzlich unbekanntes Gebiet. Besonders über die verschiedenen Stämme der Indikibu waren seine Forschungen von großem Erfolg begleitet. Die Häuser, die sich zu Dörfern zusammenseßen, sind in ihrer Bau art charakteristisch. Sie sind rechteckig mit spißem Dach. Die Größe wechselt nach dem Reichtum und der Zahl der Familienmitglieder des Besizers und enthält dementsprechend ein bis drei Räume; meistens find es zwei. Der erste Raum enthält die Feuerstelle, der zweite dient zum Schlafen und der etwaige dritte Raum, der immer Kleiner als die anderen ist, als Vorrats- oder Rumpelkammer. In das Haus führt nur eine Thür in den ersten Raum; Fenster sind nicht vor: Handen, nur bei den Eling fanden sich hier und da ein bis zwei etwa 10 bis 15 Stubikzentimeter große Fensterlöcher in der Wand. Ebenso Eine Abschwächung der Sonnenstrahlung find alle Einrichtungsgegenstände wunderhübsch aus Holz geschnißt während des vergangenen. Winters ist von Professor Dufour zu und verziert; Trinkbecher, Eßschalen, Löffel usw. sogar dem feinsten Lausanne   nachgewiesen worden. Geschmack entsprechend. Von den Inditibu an nach Westen fanden 1896 an jedem hellen Tage die Stärke der Sonnenstrahlung und Dieser Physiker untersuchte seit sich auch rohe Malereien auf den Außenwänden der Häuser, sowie fand, daß dieselbe niemals so gering gewesen ist, wie in der Zeit den Brettern der Thüreinfassung, sehr häufig nur einfach, etiva vom 2. Dezember 1902 bis März 1903. Sie war um ein Sechstel 2 Centimeter große weiße oder abwechselnd schwarze Punkte in zwei geringer als durchschnittlich seit 1896. oder drei Reihen um die Thüröffnung herum, oder auch die mittelste nicht der Sonne selbst zuzuschreiben, sondern einer stärkeren Ab­Diese Abnahme ist aber Reihe rot. Am oberen Brett der Thüreinfassung waren meist ab- sorption ihrer Wärmestrahlen in unsrer Atmosphäre. Professor wechselnd schwarze und weiße Punkte oder Striche gemalt. Die Her Dufour wirft die Frage auf, ob nicht eine Trübung der letzteren stellung des Feuers geschieht mit Feuerstein und Eisen und trockenen durch die Ausbruchstoffe der westindischen Vulkane als Ursache der Blättern. Alle Speisen werden gekocht, und die Mahlzeiten früh, Erscheinung anzunehmen sei, wie ja auch die Mondfinsternis am mittags und abends eingenommen. Männer und Weiber, Freie und 11. April in der außerordentlichen Dunkelheit des verfinsterten Sklaven essen gemeinsam. Es werden gegessen: Schafe, Ziegen, Mondes eine Erscheinung dargeboten hat, die nur durch die Annahme Hunde, Hühner, Wild; auch wird das Blut der Tiere, jedoch nur befriedigend zu erklären ist, daß die höheren Luftregionen von gefocht, gegessen. Beinahe alles wird mit Palmöl zubereitet und vulkanischen Ausbruchstoffen erfüllt waren. ( Köln  . 8tg.") Verantwortlicher Redakteur: Carl Leid   in Berlin  . Druck und Verlag: Vorwärts Buchdruckerei und Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW

-