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schlagen, machten diesen Corroboree" zu einem schauererregenden nicht allzu selten vor, daß gewisse Bäume im Herbst eine zweite Schauspiel. Auch die andern noch aufgeführten Scenen, Ein Blüte treiben. Namentlich an Kirsch- und Kastanienbäumen wird franker Krieger"," Eine Schlacht" die getreu die Zwischenfälle bei wohl jeder schon einmal diese Naturerscheinung beobachtet haben, einem Stampfe schilderte, der vor vielen Jahren zwischen zwei feind- gelegentlich auch an Birn- und Apfelbäumen. Genauere Unter­lichen Stämmen stattgefunden hatte" Das betrunkene Weib", suchungen haben diese Thatsache auch als erklärlich erscheinen lassen, " Schafschur" usw. waren ebenso sorgfältig einstudiert. Nach Schluß insofern als die neuen Blütentnospen der Obst- und andrer jeder Scene aber stürmten die versammelten Krieger in die Mitte Bäume schon Ende August vollständig entwickelt find, des Ringes und sagten mit lauter Stimme und in schneller Folge gleich dazu bestimmt, erst im folgenden Frühjahr die Namen einer Anzahl Orte in dem Bezirk her, wobei sie schnell zubrechen. Wenn mun ungewöhnliche Temperatur- Verhältnisse herumgingen und jeden Namen mit einer Erhebung ihrer Waffen im Herbst eintreten und längere Zeit anhalten, so versehen und Fußstampfen begleiteten; das Ganze endete mit dem einstimmigen sich einige dieser Knospen gleichsam in der Jahreszeit, Chor: He! He! He! Waugh!" So wurden im Laufe des Abends entfalten sich noch im Herbst und gehen dann natürlich bald zu einige hundert Namen hergesagt, was einen Teil der Erziehung der Grinde, ohne ihren eigentlichen Zweck erreicht zu haben. In einem jungen Leute bedeutet, die ihrem Gedächtnis die Namen der Orte französischen   Ort wurde in diesem Herbst gleichfalls das Auftreten einprägen sollten, die sie bei ihren Wanderungen besuchen konnten. einer zweiten Blüte an Aepfel  - und Birnbäumen beobachtet, die aber Medizinisches. eine ganz sonderbare Ursache hatte und den Botanifer Jolly dazu SS. Geistesstörung durch Frost. In der Poliklinik für veranlaßte, einer Pariser wissenschaftlichen Gesellschaft davon ein­Nervenkranke an der Universität Göttingen   wurde im vorigen Winter gehende Mitteilung zu machen. An einem Herbsttage brach in dem ein sonderbarer Erkrankungsfall beobachtet, der jetzt von Dr. Vogt Häuserviertel niederlegte. Der vom Wind genährte und rasch ver­betreffenden Landstädtchen eine Fenersbrunst aus, die ein ganzes in der Münchener medizinischen Wochenschrift" in seinem ganzen breitete Brand kam vor einem großen Obstgarten, der ausschließlich Verlauf beschrieben wird. Ein Lokomotivheizer im Alter von 34 Jahren war in den ersten Dezembertagen bei außerordentlich mit Birn- und Apfelbäumen befegt war, zum Stillstand. Zwei faltem Wetter nachts auf der Lokomotive von Eichenberg nach Reihen schwer beschädigt. An den Bäumen der sechsten Reihe aber, die Reihen der Fruchtbäume wurden gänzlich verbrannt, drei weitere Göttingen gefahren und zwar derart, daß der rückwärtige Teil der Maschine in der Fahrtrichtung voran fuhr und er so den Zugwind auch noch ernste Verlegungen erhalten hatten, zeigte sich die seltsame aus erster Hand bekam. Dem Mann war die Müze verloren Erscheinung, daß sie einige Wochen darauf neuen Blütenschmuck an­gegangen und er hatte keine andre Stopfbedeckung. Die Temperatur legten. Diese Herbstblüte konnte mir auf die starke Erhitzung durch die betrug in der fraglichen Nacht-27 Grad Celsius. Nachdem der Feuersbrunst zurückgeführt werden, weil die Bäume entgegen ähn= Lokomotivführer heimgekehrt war und die Nacht geschlafen hatte, lichen Vorkommnissen nicht nur einige Blüten entwickelt, sondern sich wie im Frühjahr ganz mit Blüten bedeckt hatten. Andre Stämme, ant andern Morgen heftige Kopfschmerzen; die rechte Gesichtshälfte zeigte sich gerötet und etwas geschwollen. Blüten. Die Naturerscheinung wirkte um so merkwürdiger, als ein die der Hize weniger ausgesetzt waren, zeigten auch noch einzelne Diese äußerliche Erscheinung verlor sich im Verlauf des Tages von selbst, dagegen stellte sich eine tiefgreifende und Teil der Zweige an den blühenden Bäumen durch das Feuer ziemlich höchst auffallende Geistesstörung ein. Dem Mann famen alle stark gerötet und seiner Lebensfähigkeit beraubt schien. An denselben Gegenstände der Außenwelt verändert vor, und er vermochte bald Zweigen fanden sich gedörrte und neue grüne Blätter nebst Blüten. die sonst am meisten vertrauten Personen und Gegenstände nicht Nach einer andren Richtung hatte der Brand in der Nähe von großen mehr zu erkennen. Sein Zustand nahm immer mehr etwas Traum- liederbüschen Halt gemacht, und auch diese überzogen sich einige haftes an, ohne daß die äußere Ordnung des Handelns gestört Size des Feuers auf die Entwicklung dieser Blütenknospen konnte Wochen darauf mit Blütensträußen wie im Mai. Die Wirkung der wurde. Nach einigen Stunden verfiel er in eine Art tiefer Be­nommenheit, sein Gesicht war starr, blaß, talt und ausdruckslos, als unzweifelhaft betrachtet werden. Es handelt und er schien überhaupt kein Bewußtsein von irgend einem Gärtnern mit Absicht hervorgerufen wird, um außerhalb der sich dabei um einen ähnlichen Einfluß. wie er von den Gegenstand oder einem Geschehnis in seiner Umgebung zu eigentlichen Jahreszeit Blüten von gewissen Pflanzen zu erlangen. haben. Dieser Zustand hielt volle drei Tage an. Auf besonders Tautes Anrufen und gleichzeitiges Schütteln konnte man gelegentlich auffallend ist nur der Umstand, daß eine Echigung von solcher eine Antwort von ihm erreichen, aber es zeigte sich später keine Stärke und von verhältnismäßig furzer Dauer gleichfalls diese Erinnerung an irgend einen Vorgang während dieser Tage, wie Wirkung hervorzubringen vermag. Der fragliche Brand begann denn überhaupt das Gedächtnis mit der Nachhauselunft wie etwa eine halbe Stunde nach Mittag und war gegen vier Uhr be­ausgelöscht erschien. Auch an den Besuch des Arztes ver reits gelöscht. Bei der künstlichen Beschleunigung der Biten unter­mochte sich der Mann erst vom dritten Tage seiner Strankheit hält man längere Zeit eine erhöhte Außentemperatur. Es fällt dem an zu erinnern, als sich die Starre langsam zu lösen begann. Botaniker schwer, eine eigentliche Erklärung für jene Wirkung ab­Jedoch erkannte er Personen und Sachen fürs erste zugeben, da sich nicht recht begreifen läßt, wie eine plögliche Er­tvenn man seinem Gedächtnis zu Hilfe fam. Sinnestäuschungen higung den schlummernden Blütentnospen eine derartige Energie zu waren während der ganzen Dauer der Erkrankung vermutlich gar kann da nur ganz allgemein von einer plötzlichen Gregung des erteilen vermag, daß sie nach Wochen zwangsweise aufblühen. Man nicht vorhanden, und es blieb auch später keine Folgeerscheinung Protoplasmas sprechen, die zu einer schnelleren Zellteilung und zurück. Weder die Körperbeschaffenheit noch die Abstammung der damit zur weiteren Entwicklung Anlaß gegeben haben muß. Biel­Stranten ergab eine Erklärung für den Eintritt der Geistesstörung   leicht ist auch eine teilweise Austrockning der vorzeitigen Entfaltung und auch für Alkoholismus   oder Geschlechtskrankheit lag kein Anhalt der Blüten günstig. bor  , insbesondere hatte der Mann am Abend der betreffenden Nacht nicht getrunken.

verspürte er

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Notizen.

Es blieb also nur der Schluß übrig, daß die unmittelbare Ein­wirkung der großen Stälte auf den Schädel die Ursache der Erkrankung gewesen wäre, eine Art Gegenstück zum Hizschlag oder vielmehr zum Sonnenstich. Eine rein geistige Erkrankung nach lediglich örtlicher In den nächsten Tagen erscheint bei Johann Sassenbach  , Kältewirkung auf den Schädel ist bisher von den Aerzten noch nie- Berlin  : Aus engen Gassen". Gedichte von Otto Krille  , mals beobachtet worden, sondern nur geistige Störungen als Neben- mit einem Vorwort von Klara Zetkin  . Preis 60 Pf. erscheinungen neben andren krankhaften Folgen. Leute, die in halb­Claudius Merten wurde von Ferdinand Bonn   auf erfrorenem Zustand im Freien gefunden werden, zeigen häufig mehrere Jahre als Charakterdarsteller für das Berliner   Theater geistige Störungen, aber gerade bei solchen spielen die Sinnes engagiert. täuschungen meist die wichtigste Rolle, so daß man diese Fälle zum Die Premiere von Paul Lindaus neuem Schauspiel hallucinatorischen Wahnsinn gerechnet hat. Die Erklärung der von so ich Dir" im Lessing Theater ist auf Mitte Dr. Vogt beschriebenen Erkrankung läßt sich nur auf Grund der Januar 1904 verschoben worden. Feststellungen finden, die bei den am Sonnenstich Verstorbenen ge­Sven Langes Schauspiel, Stille Stuben" erzielte macht worden sind. Die unmittelbare Einwirkung einer übermäßigen bei der Erstaufführung im Neuen Theater zu Halle   a. S. Temperatursteigerung scheint sich danach in wirklichen Veränderungen einen starken Erfolg. der Gehirmmasse zu äußern, und man darf wohl folgern, daß eine Sohnreys Dorfmusikanten" gelangen noch am ungewöhnliche Erkältung den gleichen Einfluß besigt. Ein Einwand, 29. November( Nachmittags- Vorstellung), 1. Dezember, 2. Dezember der gegen diese Auffassung noch gemacht werden könnte, wäre ein und 6. Dezember( Nachmittags- Vorstellung) zur Aufführung; die Hinweis auf die Möglichkeit, daß es sich nur um einen epileptischen Nachmittags- Vorstellungen finden zu ermäßigten Preisen statt. Anfall gehandelt hätte, der durch jeden starken äußeren Reiz aus

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Massenets Oper Manon" geht als nächste Novität gelöst werden kann und sich auch nicht immer als ein eigentlicher des Opernhauses am 1. Dezember in Scene. Strampf zu äußern braucht. Dieser Punkt wäre schwierig zu ent scheiden, weil sich ein epileptischer Zustand auch allmählich im Laufe von Jahren vorbereiten und dann plöglich in die Erscheinung treten kann. Auf den beschriebenen Fall wird diese Auffassung dennoch nicht anwendbar sein.

Aus dem Pflanzenleben.

ie. Eine zweite Baumblüte als Folge einer Feuersbrun ft. Auch in unsren Breiten, wo der Baumwuchs sich im allgemeinen streng an eine Jahresperiode hält, kommt es

-Nach dem letzten Jahresbericht der Wiener Secession wurden die drei Ausstellungen des vergangenen Jahres von 56 980 Personen besucht; es wurden Kunstwerke im Betrage von 186 574 Stronen angekauft, darunter zwölf Werke für öffentliche Galerien. In Port Arthur wird demnächst ein Schiff für eine Er pedition schwedischer Naturforscher ausgerüstet werden, die im April 1904 unter Führung des Polarforschers und Zoologen Kolthör den nordöstlichen Teil des Stillen Oceans   besuchen wollen. Der Zwed dieser Expedition ist die Erforschung jener Ge wässer auf ihren Fischreichtum.

Verantwortl. Redakteur: Aulius Kalisti in Berlin  . Drud und Verlaa: Vorwärts Buchdruckerei und Berlaasanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW