28

!!

Freiheiten, die er lernte feien fie auch nur äußerlicher, stofflicher zufrieden zu sehen! Ich habe mir schon alle Mühe gegeben stets Ert. Ein anekdotenbafter Zug, mit einer gewissen Flottheit hingesezt. vergeblich!" Herrscht vor. Die Farbe ist noch gebunden. Nun befreit er sich auch Probiere es einmal, und sag' zu ihr, sie sei die schönste, statt­Hier. Und nun fladert er hin und her wie ein Irrlicht. Er meint, lichste Frau im ganzen Städtchen. Auf eine solche Schmeichelei wird in Freiheit zu schaften, und ist dabei mehr gefesselt als je. So zweifellos auch sie ein beifälliges Schmunzeln haben, und zugleich rettet er sich dann in die Technik. Doch bei Gott   wir haben wird dadurch ihrer Eifersucht der Boden entzogen!" feinere Technifer! Was mußt es, im speciellen zu sehen, wie Corinth diese Handhabt. Er will verblüffen.

( Acht Tage später.)

„ Nun, hast Du meinen Rat befolgt?" Gewiß!"

„ Natürlich gewünschte Wirkung erzielt! Habe keinen Augenblick

gezweifelt!"

Noch taucht einmal eine Landschaft auf. Die ist bescheiden ge­analt, ein einfames, armes Stück Land. Doch schön in der Armut! Dann aber kommen Bilder wie„ Salome", das Doppelbildnis Hirschfeld und Frau". und„ Der Athlet". In lächerlich affettierter Stellung, bis zur Untenntlichkeit entstellt, sist dieses Ehepaar da. hast Du natürlich wieder alle Weiber von der ganzen Ja, warum nicht gar!... Sie gab mir zur Antwort:„ Da Lieblos ist das Stück Leinivand herunter gemalt. Er zerrt die Stadt angaffen müssen, bis Du das heraus. Darzustellenden in irgend eine willkürliche Pose hinein, unterstreicht die augenblickliche Haltung noch, und meint, das wäre Charakteristit. gefunden, Du...!" Es ist wirklich keine Freude, von Corinth gemalt zu werden. Da Haben wir num Vorbilder in Hülle und Fülle. Porträtmaler, die zum mindesten feinen Geschmack haben. Und nun kommt Corinth. und meint, durch allergröbstes Auftragen den Mangel an innerem Beruf verdecken zu können.

Ich will davon absehen, daß sich im Verlauf seiner Entwicklung immer mehr die Sucht vordrängt, durch pitaute Wendungen zu reizen. Ach pitant ist viel zu fein gesagt. Grob stoffliche Reize!

Das Strumpfband" ist dafür bezeichnend.

-

Man sehe sich diesen Ansorge ant Das Bild des Komponisten Ansorge! Kommt es Corinth nur darauf an, Farbentunststückchen vorzuführen so sebe er doch irgend einen beliebigen Menschen hint Warum sucht er sich gerade einen Komponisten aus, der doch wohl als geistige und fünstlerische Straft erfaßt sein soll. Ist das Menschen­ergründung? Ist das seelisches, inneres Erfassen?( Uebrigens Haben wir viel feinere Technifer wenn es immer nur auf Technik Hinaus, soll!) Das Aeußerliche des Gesichts ist gerade so noch erfaßt. Eine geradezu erfáreckende Lieblosigkeit. Wie gesagt cs ist feine Freude von Corinth gemalt zu werden.

mieten will):„ Glauben Sie, wenn ich Klavier spiele, daß es die Unschädlich. Musitschülerin( die ein Zimmer Partei unter mir geniert?"

Hauswirt: O nein da heult so wie so der Hund den ganzen Tag!"

geht denn der Zug nicht ab?... Die beiden Bauern, die da am Auf der Vicinalbahn. Passagier:„ Warum Schalter stehen, sollen wohl noch mitkommen?" Schaffner. Ja. Der Stationsvorsteher redet ihnen g'rad ( Fliegende Blätter.  ")

Notizen.

27

"

Felix Philippis neues Schauspiel Der grüne Noch einmal kommt ein Bild, das Freude macht,„ Das Porträt 3 weig" gelangt am 12. d. M. im Schauspielhause zur von Peter Hille  ". Es erinnert an die Porträts seines Vaters und Aufführung. des Ohms. - Das Kleine Theater bringt am nächsten Donnerstag Dann aber kommt ein Sammelsurium von hingepakten Stücken. die Premiere von Adolf Pauls Doppelgänger Staroussel", Kostümfammer" und das Ganze frönt Der Athlet". Komödie". Stuck ist ein Aesthet dagegen, Stud ist feinfühlig dagegen. All das, weswegen Stud nicht gefällt dieses Probende, Aeußerlich- Brutale ( mur eine Seite von Stud) ist hier mit moderner, finnfälligerer Technik noch vergröbert, noch dicker unterstrichen und unleidlich borniert gegeben.

"

Gewiß Corinth fann nicht über sich hinaus. Aber er findet sich nicht einmal zu sich selbst. Bei der heutigen Ueberfülle von Matern scheint ernstes und ehrliches Schaffen Hauptbedingnis. Ist das nicht verhanden, so fehlt jede Berechtigung.

Gesundheitspflege.

es.

- Georg Engels neues Drama Im Hafen" erzielte bei der Erstaufführung im Hamburger   Thalia Theater nur einen äußeren Erfolg.

Das heutige Konzert des Berliner   Tontünfflers Orchesters im Deutschen Hof, Luckanerstr. 15, dirigiert Kapell meister to bert Robitschet. Als Solisten wirken mit: Stonzerts meister Gustav Kron und Albert Smit. Unter anderm kommt zur Aufführung ein Ländler für zwei Soloviolinen mit Begleitung des Streichorchesters von Karl Uschmann.

-

Das fünfte Sinfonie Konzert der Königl.

ie. Wie follen unfre Seleinsten falafen? Die Stapelle ist auf Ende Mai verschoben worden.- Wiege, dies aftehrwürdige Stück deutschen   Hausrats, ist jebt so gut

-

"

Karl Goldmart hat die Umarbeitung seiner dreialtigen Oper Merlin" vollendet. Das Werk wird mun Mitte Februar im Opernhause zu Frankfurt   a. M. die Erstaufführung erleben.

-Zugegangen ist uns:„ Die Internationale  . Arbeiterlied". Deutsche   Ausgabe für vierstinumigen Männerchor. Dresden  . Kaden u. Co. Preis der Partitur 25 Pf., der einzelnen Stimmen je 10 ẞf.

-

Im Theater an der Wien   fand Der neue Bürgermeister". eine Operette von Ernst Gettle und Robert Pohl, Musit von Heinrich Berte  , eine freundliche Aufnahme.

wie verschwunden. In Bauernhäusern ist sie noch hie und da zu auf dem niederrheinischen Musikfeste in Köln   am Edward Elgars Dratorium. Die Apostel" wird finden, aber es wird viele Leute in recht erwachsenem Alter geben, 22. Mai die erste Aufführung in Deutschland   erleben. die ein solches Ding überhaupt nicht mehr gesehen haben. Nament­lich in den Städten ist sie ganz ausgerottet und in der Regel ver­drängt durch den Kinderwagen. Mit dem Verschwinden der Wiege ist die Hygiene ganz einverstanden, aber von ihrem Ersatzstück auch anicht sonderlich entzückt. Das Gedächtnis an die allerersten Kinder jahre ist im Menschen schlecht entwickelt, und wir können unsern Kleinsten ihr Behagen schließlich nur nach ähnlichen Gesichtspunkten zu schaffen fuchen, wie sie sich für uns als zuträglich eriviesen haben. Eich in den Schlaf wiegen lassen, hat zwar im dichterischen Gebrauch eine sehr schöne Bedeutung, würde im buchstäblichen Sinn wohl aber fast niemand recht angenehm sein. Die seitlich schaufelude Bewegung der Wiege ist nim freilich beim Kinderwagen ausgeschlossen, an ihre Stelle aber tritt das Hin und Herfahren oder das Auf- und Nieder­wippen der Wagen auf den über den Rädern angebrachten Federn. Die Mütter mögen es sich gesagt sein lassen, cine solche Behandlung der Schlafgelegenheit ihrer Kleinen zu vermeiden und zu verbieten Im Kunstgewerbe Museum finden in den Monaten amd   daran zu denfen, was wohl ein Erwachsener dazu sagen würde, Januar bis März folgende öffentliche Vorträge statt:„ Die wenn sein Bett in dieser Weise in Bewegung gesetzt würde. Wenn Tracht der Kulturvölter Europas   vom Altertum bis zur Gegentvart." ein Kind unruhig ist, so soll man den Gründen seines Unbehagens Vortragender: Dr. Heinrich Döge.( Acht Vorträge, Montagabends nachspüren oder es auf andre Weise zu beruhigen, nicht aber auf 8 bis 9 Uhr. Beginn: 11. Januar.) ,, Malerische Dekoration irgend eine Art zu betäuben fuchen. Die Gesundheitspflege verlangt vom Mittelalter zur Neuzeit." Vortragender: Dr. Oskar Fischel. äiberhaupt, daß ein Kind von vornherein in ein feststehendes Bett( Zehn Vorträge, Dienstagabends 8 bis 9 Uhr. Beginn: aid weder in einer Wiege noch in einen Kinderwagen gelegt wird. 12. Januar.)„ Geschichte der Sig- und Lagermöbel"( für Fach­Zepterer follie nur zum Fahren bestimmt sein oder, wenn für die kreiſe). Vortragender: Professor Dr. Alfred Gotthold Meyer. gleichzeitige Anschaffung eines Betts und eines Wagens die Mittel( Acht Vorträge, Donnerstags, abends 82 bis 92 Uhr. Beginn: nicht vorhanden sind, wenigstens nicht dazu benutzt werden, die Nach 14. Januar.)- teile der alten Wiege fortzupflanzen und gar noch zu ver­schlimmern.

-

-

Humoristisches.

Alles umsonst. Du glaubst nicht, wie bös und eifer­süchtig zugleich meine Frau ist! Auf alles, was ich zu ihr sage, hat fie entweder eine bissige, oder wenigstens eine von Eifersucht zeugende Gegenrede. Nur ein einziges Mal wenn es mir gelingen würde, sie Berantwortl. Nedakteur: Julius Kalisti, Berlin.- Druck und Verlag:

--

Der erste deutsche Volts Hochschultag findet vom 19. bis 21. März in Wien   statt.

-

- Die vorjährige deutsche Städte Ausstellung in Dresden   hat einen Ueberschuß von 204.900 M. ergeben. hiervon werden 98 900 M. an die beteiligten Städte als Kosten­beitrag zurückgezahlt: den Rest will die Stadt Dresden   zu gemein­nüßigen Zweden verwenden.

1

Vorwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Verlin SW.